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Der Abschluß einer neuen Anleihe wird als bevorstehend betracbtet. i
— General Reyan hat \ich lebhaft über die seinem Corps zugetheilten Mobilgarden beklagt. Dieselben haben bei ' derx Annäherung des Feindes sofort ‘die Flucht nach Orléans zu ergriffen, großentheils ohne auch nur; einen Schuß abzugeben. — In der Bevölkerung herrscht große, Mißstimmung. über dié Unthätigkeit der Garnison von Tours, die auch während des Kampfes vor und um Orl6ans auf der Höhe von 15,000 Mann
belassen worden war.
— 15. Oktober. (Auf indirektem Wege.) Aus Paris ist ein Brief vom 11, d. eingetroffen, der folgende Mittheilun- gen enthält: Das Kriegégericht hat heute von den Deserteuren von Chatillon fünf zum Tode verurtheilt; die Berathungen über diese Angelegenheit sind noch nit zu Ende, — Der. Generalstab der Nationalgarde hat - beschlossen, daß die fünf Bataillons Nationalgarde, die bisher unter dem Kon1- mando von Flourens standen, nit ferner. in einer Legion vereinigt bleiben sollen. — Ein Ballon ist heute des widrigen Windes wegen nicht aufgesticgen. — Die biélang defensive Hal- tung der deutshen Truppen verursacht lebhafte Ungeduld und Aufregung, da man befürchtet, daß sie einen formidablen An-
griff vorbereitecn.!Y
Italien. Florenz, 14. Oktober. (W. T. B.) Thiers wurde gestern vom Könige in ciner einstündigen Audienz em- pfangen ; derselbe dinirte heute im auswärtigen Ministerium.
— Der Finanz-Minister Sella hatte eine längere Unter- redung mit Thiers.
— Der Kommandant der englischen Fregatte vor Civita vecchia is von sciner Regierung ‘angewiesen worden , die ita- lienishe Flagge zu salutiren.
q 9 15. Oktober, Thiers wird noch einige Tage hier ver- eiben.
Magzzini wurde in Freiheit gesett.
Vereinsthátigkeit für die Armee.
Unter denjenigen Vereinen, welche si der freiwilligen Kranken- pflege widmen, nimmt der »Vaterländishe Frauenverein« eine beahtenswerthe Stelle ein. Derselbe verfolgt, gemeinsam mit den sich auf gleiwer Grundlage angeschlossenen Zweigvereinen, einen doppelteri Zweek: 1) Jn Kriegszeiten richtet er unter der Oberleitung des »Preußischen Vereins zur Pflege im Felde und erkrankter Krieger« seine Thätigkeit auf die Vürsorge für die im Felde Verwundeten und E indem er alle dazu dienenden Einrichtungen fördert und unterstüßt. 2) Ja Friedenszeiten ist ihm'die Verwaltung der Depot- Bestände des »Preußischen Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger« anvertraut. Ueverdies verpflichtet er sih direkt oder durch die betreffenden Zweig- Veréine a) die Linderung außeróördentlicher cthstände;, welche in einem oder dem andern Theile des Vaterlandes dur ansieckcnde Krankheiten, Theuerung, Uebers{hwemmung, Feuersbrunst oder auf andere Weise eintreten , gugenblicklich Hülfe zu leisten; b) bei Förde- rung der Krankenpflege, —- dur Ausbildung von Tflegerinnen, Her- stellung neuer und Verbesserung bestehender Krankenhäujer und durch Mitwi1fkung bei der Vorbereitung von Reserve - Lazarethen — bei Ge- währung von Arbeits-G.legenhcit, bei Förderung von Waisen-An- stalten, bei Pflege verwabhrloster Kinder, kurz bei allen Aufgaben und Unternehmungen sich zu betheiligen, welche die Linderung \{chwerer Notbstände im Auge haben. — Was die Organisation des Vereins betrifft, so sind zur Aufnabme in denselben als ordentliche Mitglieder unbescholtene Frauen und Jungfrauen, ohne Unterscbied des Glaubens oder Standes, befähigt, welche für die Dauer ihrer Mitgliedschaft sich verpflichten, einen Beitrag von monatlich 5 Sgr. zu zahlen, und außer- dem weibliche Handarbeiten für die Zwecke des Vereins unentgeltlich auszuführen, oder sonst füc den Verein nah Maßgabe der Umstände thätig zu sein. Der Vorÿand des Vereins, dessen Siß in Berlin ist, besteht aus der Vorsißenden, der Stellvertreterin deiselben, dem Scrift- führer, dem Schaßméeister, vier weiblichen und vier männlichen Mitgliedern. Der Vercin führt als Abzeichen das rothe Kreuz im weißen Felde. Sobald an cinem Orte und dessen Umgegend sich wenigstens zehn Vereinsmitglieder bcfinden, können diese zu einem Qivcigverein zu- sammentreten und ihren Voistand wählen. Sie haben ein Statut aufzustellen; welchbes dem Statut des Hauptvereins in mögli} furzer Fassuna nacbgebildet werden muß. Die Jweigvereine haben von ihrer Jahreseinnahme aus den Miitzliederbeiträgen - Wwenig(lens ein Zehntel dem Haup'vereine zu üb eilassen. Alljäbrlih nird Ihrer Majestät der Königin, als Protefkiorin des Vereins, ein Verzeichniß der Jweigvereine, der Vorstandsmitglieder, sowie aller ordentliten und außerordentlichen Mitglieder des Hauptvereins über- reiht. Jhre Maj-siât die Königin ertheilt jedem Zweipgvereine nach seiner Bildung ein Diplom, Ivelches folgenden Wortlaut hat : »Goites Segen vereint die Kräfte, die. sih dem Vaterlande widmen. Dies hat eine ernste Zeit bewiesen ! Deshalb, auch bleibe vereint unsere bewährte
verwundeterck
Hülfsbereitschaft,
Baterländischen Frauenvereine hi
Verein: dient im Kriege dem Volfké unter den
der Linderung derx Noth j wo und tritt. Der Vaterländische die bereits ihren Wirkungskreis b in sih auf, als höchsten Auodruck
dit, alle Bekenntnisse und Stände umfá
fässend
zu“ helfen gilt Ins Waffen , ' im Vrieden solhe unerwartet heran,
[ft, wo es
wie eine
rauenverein hemmt keine Wohlthätigkeit
csit; er nimmt vielmehr eine jede ener Vateriandsliebe, durch wel
die Männer siegen, die Frauen trösten, und die, ein Erbgut deutsche:
Gesinnung , allen Pflibten auf
opfernder Nästenliebe entspricht,
Immer weiter verbreite h ‘das Ney der DZweigvereine, immer geseq:
neter sei ihr Beruf.«
— —
Landwirth#\chaft.
— Ueber die Pferdezucht 1869. theilt der »Reg.-Anz.« eine U
daß im Laufe des genannten Jahres 19,875 Y Es sind. dies 8450 Pf
geführt sind. ausgeführt wurden. Diese Verin ders der Auèstellun russischer P lung von 1867 Hidreiben Na
Export äuch der Pferdehandel im Jnnern: heben
in Rußland während des Jahres ebersidt mit, aus welcher sih ergiebt,
ferde ins Austand aus, erde mehr, als im Jahre 1868 chrung des Pfecrdeexports ist beson, ferde auf der Parijer Weltausjtel. türlih hat sich mit dem lebhafteren müssen, was si
namentlich auch daraus ergiebt, daß die Preise auf den inneren Mätk.
ten 1869 höher waren als 1868. -
Verkehrs- Anstalten.
Triest, 15. Oktober.
(W.T. B) Der Lloyddampfer »Hungariae
ist heute früh mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandpost aus Alexan-
drien hier eingetroffen.
D
Produkten- nund Waaren-Bäörse,
Cöln, 15. Oktober, Nachmittag 1 Uhr.
Schönes Wetter. 7.15, pr. November 6.285, pr. loco 6.10 à 6.74, pr. Novem
er 5,23, pr. März 5.10.
(WolMs Tel Bur.)
Weizen matt:r, hiesiger loco 8, fremder loco
März 7.8. Roggen unverändert,
Rüböl un-
Verändert, loco 15%, Pr. Oktbr. 15/6, Pr. Mai 14%. Leinöl
loco 11:4. ‘Spiritus loco 20
Hamburg, 15. Oktober, Nachmittags. (Wolfs Tel. Bur.)
Getreidemarkt:
Weizen fest. j
loco unverändert „ auf Termine
uhig. Weizen pr. Okto-
co. 1495 Br., 148z GId., pr. Okto-
ber-November 127pfd. 2000 Pfd. in MÉ. B
anco 147 Br., 146 6,
r. November- Dezember 127pfd. 2000 ‘Pfund in Mark Beo. 147
r., 146 G. November 1001 Br., 995 G., pr. 995 G. Hafer matt. Gerste Oktober 281, loco und pr. Oktober 19, pr. kauft 1500 Sack. Petroleum Br., 14 G., Geld. -- Wetter kühl
Bremen, 15. Oktober.
Roggen pr. Oktober 101 Br., 100
November 183. ‘Kas,
G., pr. Oktober. November-Dezember 1005 Br,
, flau. Rüböl flau, loco 485» Pr r. Mai 273 (gekündigt 1000 Ctr.).
Spiritus flau, ee fest, ver-
Still, Standard white loco 147 pr. Oktober 144 G., pr. N
ovember - Dezember 147
(WolÆs Tel Bur.) Petroleum
Standard white loco 6 bez., Oktober-N ovember-Abladung 6!,
Grosse Umsätze.
Fonds- und Actien = Börse,
Frankfart a.
M, 15; Fest.
(Anfangs-Course.) Amerikaner 957,
Oktober. (Wolfs Tel. Bur.) Oesterr. Kreditaktien
241%, Staatsbahn 361%, 1860er Loose —, Lombarden 1643, Ga-
lizier —, Silberrente — , Neue
anleihe —.
Spanier —, Bayersche Kriegs-
Frankfurt a. MM., 15. Oktober, Nachmitt. 2 Uhr 30 Min.
(Wolfs Tel. Bur.) Fest.
Bayersche Militär - Anl. 96, Bayer.
Eisenbahn-Anl. 96. Bundesanleihe 97,
(Schluss - Course.) Preuss. Wechsel 1043. 1185. Pariser W echsel —, —. Silberrente 541. ° Oesterr. österr. Anleihe de 1859 —.
95%. Türken —,
Vesterr. Bankantheile —,
Kassenscheine 1043. Berliner
Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel Wiener Wechsel 954.
4 Papierrente National - Anlehen —. 9Pproz.
6proz. Verein. St.- Anl. Pro 1852
Vesterr. Kredit-
Aktien 2413. Darmstädter Bankaktien 322. Oesterreichisch-tran-
züsische St.-B.-Aktien 362. Böhm. Westbahn 227%.
Hessische
Ludwigsbahn 134%. Kurhess. Loose 632. Bayersche ILrämien-
Anleihe 1065. Badische —. 1854er Loose 107%. Russ. Bodenkredit Lombarden 165. Neue Spanier Georgia 724. Peninsular —. Amerikaner —. Hamburg, 15. Oktober Bur.) Fest. (Schlusscourse.) Prämienanleihe 85%. aktien 204k, Lombarden 349, Kommerzbank —. Bahn —. Altona-Kiel —, Fin Russ. Prämienanleihe 1045. 1
Neue Badische Prämien-Anl. 1047. Loose —.
Staatsbahn —.
Preuss. Thaler —. Silberrente 531, Vesterreich. 1860er italienische Rente 532. Norddeutsche Bank 1464.
Neue proz. lobUer Loose 74... 1864er 865. Neue -5proz. Russen —,. —. Kansas 72, Rocktord 67. Chicago —. Südmissouri 647.
Gälizier —. (Wolfs TeL
- Nachnuttags.
Hamburger Staats- OVesterreichische Kredit- Loose 74. Staatsbahn 764, Vereinsbank 1134. Rheinische
nländische Anleihe —. 1864er
866er Russische Prämienanleibe
104. 6prozent. Vereinigte Staatenanleihe pr. 1882 90. Dis-
konto 2% pCt.
A au
Redaction und Rendantur
: Schwieger.
Berlin , Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei (N, v, Deer ),
ertionspreis flir den Kaum eiuer
beträgt 4 Thle. für das Vierteljahr.
Königlich
Druckzeile ‘T7 Sgr.
‘Preuftischer E
T7
Afle Poft - Anflall
. 8.
ciger.
Bekanntma
30, ‘v. Mts. Sa daa Seite 523), durch welchen ‘in
hei 1ndeëge E O Laa evo antra Wélbdbetarf des Norddeutschen Bun-
des zum Zwecke der Erweiterung der Bundes-Kriegs8marine
in Sn 1867 Séite 157 *ff!), und des Geseßes ‘vom 20.-Mai
Abänderung des vorbezeichneten Geseßcs (Bundes- “ L SVilafi vou Zahre 1869 Seite 137) ‘die Ausgabe verzins- licher Schaßanweisungen im Betrage von -
genéhmigt ‘worden ist, wrrd hiermit zur öffentlichen Kenntniß O Sue Und 10,600 Thlr. von der A preußischen Hauptverwaltung der Staatsschulden ¿ausßgefertig Li fat anweisungen „auf drei und ein halbes Prozent für da E | und ‘die Dauer ihrer S R000 A IT Ee E
| e von 3,0006 Thlr. (X. _ : E gen von 1870) pom 8-Oftober 1870 ab und irx ‘ei F e ie V D V N a8 1 T 7 uter ri: E Laa oe 1870) ¡vom 22. -Oftober ¡1870
ab — festgeseßt sind. schrei der gegenwärtigen Bekanntmachun Ltd die Königliche General-Direktion, der
Udlat Jud “bei ‘der genannten ‘Direktion zu erfahren.
Kapital
3; Prozent,
für den Tag 429 Sgr. 2 Pf für den Monat -29 Thlr. 5 Sgr. für 6 Monate Gesammtbeétrag
Vol. Königl. Preuss unter. dem Wappen.
Norddeutscher Bund.
chung Über die Ausgabe von -Schaÿanweisungen - des Norddeutschen Bundes.
Auf Grund des Allerhöchsten Präsidial - Erlasses vom
eßes vom ‘9, November 1867, betref-
evftéllung dèr Küstenvertheidigung (Bundc8geseyblatt
‘Sechs Millionen Fünfhundert Tausend Thalern, insen der in Abschnitten über 100 Thlr, extigten Scbay-
i h welcen eine Die Begebung dieser Schaßanweisungen, ing. beigektigt is,
Sechandlungs-- Die - Bedingungen, „unter welchen die Ueberlasjung
M oie H. Oktober ‘1870. Bette den “Das Bundebkanzler Aut.
10,000
Pf. 2 Ser A
2 Thlr. 275 175 Thaler "10,175 Thaler
¡ZAÁnsen Zu Pf.
ingetragen Fol in schwarzer
Dehnicke. Farbe
Ausgesertigt (in: schwarzer, Farbe) RAMU L eid des Beamten. Rechts von dem Wappen: : Schatz-Anweisung T Bundes Norddeutschen E Q S ' - 9. November 1867, 19. Bundes-Gesetze m ¿Norer s :
ischE -Tilgungs- i öniglich Preussisch&é Staatsschulden gungs- Kao R D Bt dem Inhaber dieser Schatz-Anwwei
eus in a N R N e: 10000 (1 M ret Verne das von zwei wilden Männern gehaltene Bun-
deswappen, in ‘schwarzer (Fáärbe.
in Worten: Zehntausend (Eintausend,
G ate nach heute den‘ Betrag von UNE 00s N 0000 (1000 oder 100) ‘Thales
1870.
Die nächste Nummer des Staats-Anzeigers_ersheint morgen Abend.
bung der nah den Bundesgesezen vom 9. November 1867 1s. Juni 1868 und 20. Mai 1869 zur Ausgabe gelan- genden Schaß-Anweisungen der Ser. V, VI. (vom 8. rep. vom
22. Oftober 1870) ‘des Norddeutschen Bundes. Die Schtaß-Anweisungen find in Appoints zu 10,000 Thie
? | ckt lche lr. und 100 Thlr. auf Hanfpapier gedruckt , we als f Wasferzeichen die Worte: Norddeutscher E, unter ein gefröntes , dreimal getheiltes Wappenschild mi
heraldisch bezeichneten Bundesfarben enthält.
Die Schauseite jeder Anweisung is innerhalb der Ragnd-
infass it ei i | l illochixten 1g mit einem farbigen, von weißen gui h g erl Bai Unterdruck versehen, und zwar:
Serie V. in blauer Serie VI, in grüner Farbe.
Die Randeinfassung, sowie zwei-links.und rechts angebrachte,
inglich vierecki thbetrag viereckige gemusterte Felder, welche den Wer D E 0e sind bei den Appoints
zu 10,000 Thlr. in brauner, » 1; » » rother, 2 100 » » blauer Farbe gedruckt.
der S ite ¡ist theils in der Farbe der Ein- E e Mer LUES Ms bexgestellt, und zwar die 000: ober 100 Tuilr. 15/0. Ser. V.(YL A in -der Farbe der Einfas-
Links von dem Wappen: Fällig
am achten (gwoiunizwanzigsten)| in s{warzer Farbe.
April 1871 ; darunter
1000 oder 100- Thaler
ssutñg.
3; Pf. 8 Sgr. 9 Pf.
n der Farbe
1:Thlr. 22Sgr. 6Pf.\= TOI Thlr. 22 Sgr.G PE
in der Farbe der Einfassung
17 Thlr. 15.-Sgr. 1017 Thir. 5: Sgr.
der Einfa
inhundert) Thaler YE N Zinsen zu 3'/, Prozent. dicie Berlin, den achten (zwoeiundzwanzigsten )
achtzehnhundert und siebzig.
öniglich Preussische Hauptverwaltung der S Staatsschulden. L v. Wedell. Löwe. Rege Eck. (in shwarzer Farb f vollständig. in | echrseite der Schag-Anweisungen ist ándi der De a R der Schauseite hergestellt; sie-ent-
infa f den Text: ilt 1 iner Randeinfa?ung folgen N G L etten dc- Yorddeutschen Bundes,
t A Fälligkeit
eitig anzezvvenen Tage der Fä koi P A eia bis zum Ablauf der V NEZTTASO kann der in dieser Schatz-Anweisung v.erschrie ene Kapitalbetrag nebst den bis zum Fälligkeitstermin
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