1870 / 329 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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am 30. v. M. stattgefundenen Verloosung der Schuldverschreibungen jenes Anlehns sind die im anliegenden Verzeichniß 1. aufgeführten Obligationen* gezogen worden. Es werden dieselben deren Jnhabern auf den 31. Dezember d. J. biermit gekündigt unddie leßteren auf- gefordert, vom 17. Dezember d. J. an (mit Ausnahme der Sonn- und Festtage) die Kapitalbeträge der betreffenden Obligationen, welche nur b!s zum 31. Dezember d. J. verzinst werden, gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen nebst dazu gehörigen Zinècoupons und Talons bei der Königlichen Regierungs-Hauptkasse hierselbst in Empfang zu nehmen.

: Von Auswärtigen kann solches auch bei der Königlichen Staats- \{ulden-Tilgungskasse zu Berlin, den sämmtlichen übrigen Regierungs- Hauptkasse, den Königlichen Bezirks-Hauptkassen zu Hannover, Lünc- burg und Osnabrück, so wie bei der Königlichen Kreiskasse in Vranfk- furt a. M. geschehen, und werden diejenigen, welche hiervon Gebrauch machen wollen, aufgefordert, die Schuldverschreit ung 2c. schon vom 1. Dezember d. J. ab bei dcr betreffenden Kasse einzureichen, da die- selben von solcher zunächst an die hiesige Regierungs - Haupikasse zum Zwecke der Prüfung und Feststellung eingesandt werden müssen.

Scließlih machen wir auf die im anliegenden Verzeichniß Il. enthaltene Liste {hon früher ausgelooster, aber noch nicht zur Ein- lôsung gebrachten Obligationen des fraglichen Anlchens aufmeifsam.

Cassel, am 4. Oktober 1870.

Königliches Regierungs - Präsidium.

Die Verzeichnisse 1. und Ill. liegen der heutigen

Nummer dieses Blattes bei.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 18, Oktober.

Vom Kriegs8schau plaß liegt folgendes Telegramm vor: Schwerin, 18. Oktober. (W. T. B.) Nach hierher ge-

langten Berichten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs find die württembergishen Truppen jeßt unter seinen Ober- befehl gestellt worden. Der Verlust der meccklenburgischen Truppen bei der Belagerung von Toul beträgt, den jeßt fest- . gestellten Verlustlisten zufolge, 2 Todte und 20 Verwoundete.

Hamburg, 18. Oktober. (W. T. B.) Nach amtlicher Mittheilung waren vor den Beobachtungsstationen der Elbe- mündung auch gestern keine feindlichen Schiffe in Sicht ge- kommen. Die Sperre bei Grauerort (an der Mündung der Elbe) ist bis auf eine {male Durchfahrt geschlossen.

Der »Hamburger Korrespondent« meldet: Im Laufe des gestrigen Tages sind keine weiteren Nachrichten über den Aufent- halt und die Stärke der französischen Flotte in der Nordsee be- Tannt geworden, auch über die Behelligung von Kauffahrtei- schiffen ist nichts eingelaufen.

Hannover, 17. Oktober. Die »N, Hann. J.« veröffent- liht ein Dankschreiben des kommandirenden Generals des 7. Armee-Corps, v. Zastrow, an den Ober-Präsidenten Grafen zu Stolberg aus Puscbe vor Mey vom 11. d. M. für die rei- chen Sendungen aus der Provinz und der Stadt Hannover an die hannoverschen Regimenter des 7. Armec-Corps.

Anhalt. Cöthen, 17. Oktober. Der deutsch-patrio- tische Verein für den Kreis Cöthen hat in Folge des vom Magistrat in Berlin erlassenen Aufrufs die Summe von 500 Thlrn. für Straßburg und Kehl bewilligt und bei Uebersendung dieser Summe an den Magistrat in Berlin dem- selben die Verwendung resp. Theilung anheim gestellt.

Hessen. Darmstadt, 13. Oktober. Das heutige Re- gierungsblatt veröffentlicht das Schullehrerpensionsgesez.

Bayern. München, 16. Oktober, Der König wurde nach der Einnahme von Orléans durch den Kronprinzen von Preußen wegen des neuen großartigen Erfolges der bayerischen Waffen beglückwünsht. Der König dankte dem Kronprinzen und sandte aucch an den Oberkommandanten des 2, bayerischen Armee-Corps, General v, d. Tann, den Ausdruck seiner Aner- kennung dur folgende telegraphische Depesche: »Sie haben durch die jüngsten Siege bei Orléans die ruhmreichen Erfolge dieses Feldzuges um eine glänzende Waffenthat vermehrt. Mit bewegtem Herzen spreche ih Ihnen, mein lieber General, sowie den Tapfern, die unter Ihnen fochten, meine volle Anerken- nung aus und gedenke nut innigem Beileide Jener, die helden- müthig gefallen. «

17. Oktober. (W. T.B.) In gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Minister des Aeußern und der Kriegs-Minister p den rag Tagen sich in das Königliche Hauptquartier bege-

en werden.

Desterreich:Ungarn. Wien, 17. Oktober. Der Kaiser

hat sihch vorgestern zur Jaad nach Neuburg begeben. Die Kaiserin ist gestern- gegen Abend in Mcran cingetroffen.

Schweiz. Bern, 14. Oktober. Ein Artikel in der »Sonntagésposte und im »Bunds«, betreffend die Rechte der

ren der Tuillerien konstatirt , daß

Schweiz auf Nord-Savoyen, hat in Frankreich Aufregung her- vorgerufen, So hat das in Lyon erscheinende Blatt »Salut Public« unter dem Titel »On nous réclame la Savyoie« einen sehr heftigen Ariikel gegen die Schweiz gebracht , auf welchen der Bundesrath von dem dortigen s{weizerischen Konsul, Herrn A. Ruffer, mit dem Bemerken aufmerksam gemacht worden ist, »daß eine stillshweigende Hinnahme solcher Ausfälle und Anschuldigungen die Stellung der Schweizer in Frankrei ernstlich gefährden müsse.« Hierauf beschloß der Bun- desrath in seiner heutigen Sißung, den Konsul in Lyon zur öffentlichen Abgabe folgender Erklärung zu ermächtigen:

“Die französisde Regierung hat allerdings die im Cessionsvertrage vom 24. März 1860 Art. 2 übernommene Verpflichtung, sih mit der Schweiz über Garantien zum Schuß ihrer Rechte zu verständigen, nicht erfüllt Es ist daher erklärlich, daß einzelne {chweizerische Preß, organe dieses Verhältniß zur Sprache gebracht haben. Da die Presse in der Schweiz ganz frei ist, so erwächst dem Lande jedoch aus solchen individuellen Aeußerungen keinerlei Verantwortlichkeit. Was die Bundesbehörden anbelangt, so haben sich dieselben damitbegnügt, in ihrer Neutralitäts-Erklärung die bezüglichen Rechte der Schweiz zu wahren und auf eine bezügliche Nückäußerung der früheren Kaiserlichen Negierun die Geneigtheit zu erfennen zu geben, bei einem gegebenen Anlaß dieses Verhältniß in freundschaftlicher Weise neu zu ordnen. Dagegen hat der Bundesrath seither weder bei Frankreich, noch bei ciner anderen europäischen Macht irgendwelche sacb;zügliche Reklamatiorien erhoben. So wünschenswerth“ auch eine Neuregulirung dieser Ver- hältnisse ist, wozu sih in der Folge schon ein: passende Gelegenheit finden wird, o liegt es doch in feiner Weise in dea Absichten des Bundesrathes, aus der jeßigen Nothlage Frank-ceichs irgend welchen Nußen für die Schweiz zu ziehen.

Belgien. - Brüssel, 16. Oktober. (Köln. Ztg.) Die bel- gische Regierung steht im Begriffe, ibrer Bürgergarde eine starke militärische Organisation zu geben. Dcr neue belgische Minister des Jnnern hat aus diesem Grunde auch den Be- amten, der bisher die Miliz unter si hatte, sciner Stelle ent- hoben und durch einen energishen Mann erseßt, damit Alles mit Ernst betrieben werde. Diese Absichten der belgischen Regierung erklären auc, weshalb der General Renard, wie das »Echo du Parlement« meldet, zum General-Jnspector der Bürgergarde ernannt worden ist.

Frankreich. Tours, 16. Oktober. Keratry ist in Tours angekommen und hat heute Morgen mit Gambetta konferirt. Die Nummern des »Journal officiele vom 8. bis 12. find aus Paris eingetroffen. Jn seiner Nummer vom 9, berichtet das »Journal officiel« Über Versammlungen, welche die Ernennung einer Kommune forderten und über Gegenkund-

ebungen, bei welchen General Trohu, Tamisier und Jules bre empfangen worden sind mit den Rufen : Es lebe die Republik! es lebe die Regierung! keine Kommune! Jn einer Ansprache an die Nationalgarden konstatirt Jules Favre, daß dieser Tag die Vereinigung aller Parteien zur Ver- treibung der Fremden geheiligt habe. Nach der Vertreibung würden die Wahlen stattfinden. Jn einem Briefe an die Nationalgarden dankt Jules Favre ihnen für ihren Patriotis- mus, Das »Journal officiele vom 10. enthält zahlreiche Adressen der Nationalgarden, welche die Vertagung der Wahlen billigen und die bewaffneten Kundgebungen ver- dammen. Ein Bericht des Admiral Soisset berichtet Über die brillante UAfaire vom 8, bei Bondy, von wo der Feind vertrieben sei. Ein Au8zug aus den Papie- nah dem 2, De- zember 1852 26,642 Personen verhaftet wurden ; von welchen 14,118 deportirt , verbannt und detinirt wurden. Edmond Adam wurde an Stelle Keratry's zum Polizei - Präfekten ernannt; Keratry, dessen Entlassung angenommen war, wurde von dem Minister des Aeußern mit einer Mission betraut. Ein Regierungs8dekret hält während des Krieges die Corps der &rancs-tireurs aufrecht, deren Organisation bestätigt wird. Ein Brief Ferry's an den Maire von Belleville konstatirt, daß der Minister Belleville besucht habe, und daß er den patriotischen Gesinnungen der Nationalgarde von Belleville und dem Geist der Eintracht und der Entsagung, der die Bevölkerung beseelt, seinen vollen Beifall schenke. Der Militärrapport vom 11. Abends versichert, daß das Fort des Mont-Valérien, die Bat- lerie von Mortemart und die Geschüße von Suresnes ein ziemlich lebhaftes Feuer auf St. Cloud unterhalten haben. Die Batterie Courbevoie hat auf Houilles und die von St. Ouen auf Orgement geschossen.

Das »Journal d’Amiens« vom 16. Oktober veröffentlicht einen Brief von dem Bruder des Marschalls Bazaine, der die verläumderischen Anschuldigungen zurückweist, nah welchen Mar- {all Bazaine verweigert hätte, die provisorische Regierung anzuerkennen und an eine Kaiserliche Restauration dächte. »Es giebt keine Verläumdung, heißt es in dem Briefe, die nicht gegen die Armee von Meß und gegen ihren Chef ges{hleudert werde. Bazaine nennt sich niht Marschall des Kaisers, sondern Mar

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hall von Frankreich, und das, sein Bruder erklärt es Jhnen, wird er niemals vergessen. «

Dem »Echo du Parlement« vom 18. Oktober wird aus

Lyon gemeldet, daß die radikale Partei einen neuen Berfuch machte, si der Präfektur zu bemächtigen, daß fie jedoch daran durh die Wachsamkeit der Nationalgarde verhindert wurde. Demselben Blatte wird mitgetheilt, daß Gencral Mazure in Folge E Vorstellungen nunmehr in Freiheit geseßt worden sei. i

Der Erzbischof von Tours richtete einen Protest an den Minister des Jnnern gegen die in Lyon und Marseille gegen religiöse Körperschaften verübten Gewaltthcten,

Die neueste Korrespondenz der » Jndep. belge« aus Tours vom 12. Oktober lautet sehr entmuthigend. Das Bombarde- ment und die Einnahme von ‘Orléans wurde an diesem Tage bekannt, man erfuhr sonst nichts Neues mehr, da die Eisen- bahn bei Beaugency unterbrohen war. Von allen Seiten gelangten übrigens durch Reisende betrübende Einzelhei- ten zur Kenntniß des Publikums. So wußten andére z. B, daß am 11, Soldaten ihren Generalen den Gehorsam verweigert hatten und den wiederholt gegebenen Befehlen nicht Folge leisteten, Mobile und Dragoner waren vor dem Feinde geflohen. Man wußte endlich, daß Verstärkungen, die von Tours abgeschickt waren, einfah zurückgekehrt seien , weil sie die Eisenbahn bei Beaugency zerstört gefunden hatten. Der Korrespondent is darüber sehr entrüstet und fragt, ob denn die Soldaten von 1792 und Napoleon's I. nicht zu Fuß marschirt wären; wo die Eisenbahnen aufhörten , müsse man eben zu marschiren anfangen. Zu den Generälen hege der Soldat wenig Bertrauen und nenne sie Verräther. Das seien sie nun wohl nicht, aber unfähig seien sie jedenfalls. Den Francs-tireurs wird Lob gespendet, sie hätten Beweise von Muth gegeben und zeigten, was eine bewaffnete Nation vermöge unter Tührung von Offizieren eigener Wahl.

Italien. Florenz, 17. Oktober. (W. T. B.) ‘Tyiers, der seine Abreise nah Frankreich um einen Tag verschoben, hatte gestern im Beisein des französischen Gesandten, Senard, mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Visconti Venosta, eine längere Besprechung.

Ein so eben erschienenes Dekret hebt die Jolllinie an den römischen Grenzen auf. Bezüglich der römischen Finanzen, Münzen, Emolumente und Pensionen werden anderweite Dis- positionen getroffen.

Griechenlaud. Athen, 14. Oktober. Die Königliche Familie ist mit dem Prinzen &ricdrih von Holstein-Glücks- burg aus Corfu zurückgekchrt. Die Auslösung der Kammer und die Ergänzung des Ministeriums sind bevorstehend.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. Oktober. Der Herzog Georg von Mecklenburg-Streliß ist am 13. Oktober ins Ausland gereijt.

Asien. Ein Korrespondent der »Times« meldet aus Schan- ahai vom 18. August, daß die chinesischen Behörden die für die Mordthaten zu -Tien-tsin geforderte Genugthuung zu geben zö- n und unter allerlei Vorwänden umgehen. Es is noch einer der Uebelthäter bestraft worden, obgleich einige verhaftet worden sein sollen. Bei der Bestattung der Leichen der Ge-

- mordeten war der kaiserlihe Kommissar nicht zugegen und ent-

shuldigte sich mit Unwohlsein. »Während die Chinesen e, schreibt der Korrespondent, »die Genugthuung zu geben verzögern, machen sie zugleih Vorbereitungen zum Widerstande. Die Ge- rüchte von Truppenänsammlungen bei Tien-tsin fann man jeßt von den Masten der Schiffe im Hafen aus bestätigt sehen. Soldaten sind in jeder Richtung _sihtbar. Jhre Zahl wird auf 40,000 angegeben und Li-hung-chang, der An- führer in dem Kriege gegen die Taiping, soll mit noch 25,000 Mann von Schansi im Anmarsche sein. Die Chinesen glauben, daß sie jezt, wo sie europäische Kanonen haben, im Stande sind, fremden Armeen mit Erfolg zu begegnen, und es is kaum ein Zweifel, daß sie es versuchen werden. Graf Rochechouart hat seine Forderungen dringender gesiellt und wird wahrschein- lih seine Flagge einziehen, wenn sie nicht in Kurzem erfüllt werden. In solhem Falle wird in Peking und Tien-tsin wäh- rend der drei Wintermonate, wenn der Peiho durch das Eis geschlossen ist, keines Bleibens sein. Die Franzosen haben niht genügende Streitkräfte in China, um sofort Feindsclig- keiten zu beginnen; es ist unwahrscheinliÞh, daß sie Verstärkungen bekommen vor Ende des Jahres, und ihr zeitweiliger Abzug wird als ein Beweis von Erfolg betrachtet werden, der zu weiteren Gewaltthaten ermuthigen wird. « Der Korrespondent erzählt von öffentlichen Anschlägen, welche die Feindseligkeit gegen die Fremden aufregen. Jn Peking u:d in Tien-tsin wurden gemalte Fächer zu Tausenden verkauft, worauf das Gemctzel vom 21. Juni und dcr Brand

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der französischen Kathedrale als eine glorreihe Waffen- that dargestellt worden, bei welcher der Stadtmagistrat in seinem Amtssessel als Vorsitend.r im Bordergrunde figurirt,” Von anderer Seite wird darauf hingewiesen, daß der ursprüngliche Grund der Feindseligkeiten, die von den cinesishen Behörden gefördert werden, in den Uebergriffen der «Franzosen zu suchen ist, welche alle von ihren Missionaren be- kehrten Chinesen als ihre Angehörigen beanspruchen und L mit den chinesischen Obrigkeiten beständig in Konflikte geriethen.

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Brüssel, 18, Oktober. Eine Korrespondenz der »Inde- pendance Belge« aus Tours klagt in lebhaften Ausdrücken Uber den Mangel an Disziplin bei den Truppen. Man sche dieselben in berauschtem Qustande, ihre Führer mit Beleidi- gungen Überhäufend, indem sie dieselben der Unfähigkeit und des Berrathes beschuldigen. Wie es heißt, sollen zwei Mann deshalb erschossen werden.

Brüssel, Dienstag, 18. Oktober. Die Behörden haben zu Dendermonde ein Schiff angehalten , welches eine unter ZJiegel- steinen verborgene Ladung von Gewehren nach Frankreich führen sollte.

London, Dienstag, 18. Oktober, Morgens. Laurier, der Sekretär Gambetta's, ist hier eingetroffen. Lord Granville ist von Walmer Castle in die Stadt zurückgekehrt. Obrist Lindsay ist aus Paris, woselbst er den Hospitälern 20,000 Pfd. Sterl. übergab, in Versailles eingetroffen. Das Sloß von St. Cloud ist durch die französishe Beschießung in eine völlige Ruine verwandelt worden. i

Tours, Dienstag, 18. Oktober. (Auf indirektem Wege.) Der »Moniteur« schreibt: Die unabweisbare Nothwendigkeit

legt Gambetta die Pflicht auf, sich sofort in das Departement der Vogesen zu begeben, da in demselben die Aufgabe gelöst

werden muß, den Vormarsh der Preußen auf Lyon auf- zuhalten.

- E E A L L T

Das September-Heft des »Centralblattes für die gesammte Unterrichts-Verwaltung in Preußen« hat fol- genden Jnhalt: Große akfademishe Kunstausstellung in Berlin. Preise bei der Königlichen Afademie der Wissenschaften in Berlin. Zahl der Lehrer und Studirenden im Sommer 1870. Aus\{[luß des Rechtsweges bei Beltendmachung des staatlichen Aufsichts8rechts in der Vermögensverwaltung einer niht unter unmittelbarer Ver- waltung des Staats stehenden höheren Unterrichtsanstalt. Pflege der Gesundheit in den Schulen. Nachweisung der Reife für den einjährigen freiwilligen Militärdienst in der Provinz Hannover. Kurze Mittheilungen: Wissenschaftliche Prüfungsfommission in Greifs- wald. Präparanden-Bildungswesen im Regierungsbezirk Potsdam. Kursus für Civil-Eleven der Königlichen Central-Turnanstalt. —_— Lebensalter für die Zulassung zur Lehrerinnenprüfung. Wieder- beseßung einer Lehrerstelle durch einen Lehrer; Lehrerinnenstelle. Provisorishe Berufung von Kandidaten und bereits definitiv ange- stellten Lehrern in Rektoratsstellen. Freilassung der Lehrer an den Seminar - Uebungsschulen von Kommunalabgaben. Erweiterung des Königlichen Waisenhauses in König2berg. Der Fawilienvater als Hausl[ehrer seiner Kinder. Stellung des Bürgermeisters zur städtishen Schuldeputation. Dauer der Schulpfliht und Zahlung des Schulgeldes in der Provinz Schlesien. Schulbeiträge eines Gutsbesißers, welcher nicht Gutsherr des Ortes ist. Ausstattung der Elementarshulen mit Schulgloen. Kosten für Küster- und Schulhauébauten (Erkenntniß des Ober - Tribunals). Personal-

Chronif.

Kunst und Wissenschaft. i

Unter dem Titel: » Regesten zur älteren Geschichte der Grafen Mettich Freiherrn von Tschetshau nebst einer ausführlihen Stammtafel« hat der Graf Rudolph von Stillfried Alcántara aus den Beilagen zu seiner »Geschichte des Geschlehtes Stillfried von Rattoniß « einen Separatabdruck veran- staltet und denselben im Kommissionsverlage der Königlichen Ge- heimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Deer) erscheinen lassen. Auf 10 Bogen 4. liefern diese Regesten zur Geschichte des schlesi|chen Adels einen reichaltigen Beitrag. Früher sind erschienen: Heft [. Die Grafen Schaffgotsch. Heft Il. Auszüge aus dem ältesten Gläzer Amtsbuche und der Adel des Gläzer Landes.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 17. Ottober. (W. T. B.) Das franz3sis{he Kanonen- boot »Hamelin« faperte die deuishen Schooner »Lucia« und »Con-

cordia«.