1910 / 251 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Oct 1910 18:00:01 GMT) scan diff

262,67 (264,51), Schafe 36,29 (35,26), Ziegen 7,71 (7,98), Pferde 2,18 (2,90). E a N R e

2) Beurteilung der beshauten Schlachttiere.

_ Bei der Fleishbeschau erwiesen sh als genußtauglih obne Einschränkung oder mit so geringfügigen Mängeln behaftet, daß nur diz veränderten Teile (einzelne Cingeweide, Teile des Muskelfleises, der Haut usw.) zu beseitigen waren, unter Umrechnung der von tuberkfulösen Tieren hberrührenden Fleishviertel in Tierkörper 972 859,795 (1907: 565611,25) Ofen, 471 938,00 (422 936,00) Bullen, 1 558 821,25 (1 500 366,50) Kühe, 1 028 828,25 (922 289,25) Iungrinder, 471731425 (4335 519,50) Kälber, 16 408 791,25 (16 293 069,50) Schweine, 2273 277,00 (2178 258,75) Schafe, 481 344,25 (491 677,25) Ziegen, 135 665 (134 540) Pferde usw. Für

im Nahrungs- und Genußwert erbeblich herabgesetzt

erflärt wurden 6576,50 (6235,25) Ochsen, 3353,75 (3082,50) Bullen, 69 469,50 (64 866,590) Kühe, 1089625 (9949,25) FSungrinder, 2108825 (21 494,00) Kälber, 45 991,75 (47 093,25) Schweine, 4994,50 (5194,50) Schafe, 1793,25 (1803,25) Ziegen. Bedingt tauglich befunden wurden 2150,25 (2132,09) Ofen, 1853,75 (1684,25) Bullen, 8329,50 (8155,25) Kühe, 2714,50 (2726,00) Fung- rinder, 1350,75 (1146,25) Kälber, 36 815,50 (39 609,25) Schweine, 188,25 (124,25) Schafe, 15,75 (29,25) Ziegen. Untauglich waren 1635,50 (1470,50) Ochsen, 684,50 (791,25) Bullen, 23 391,75 (26 404,75) Kühe, 3998,00 (3745,50) Jungrinder, 12 583,75 (13 219,25) Kälber, 16 884,50 (18 162,09) Schweine, 2366,25 (2348,50) Schafe, 1099,75 (1188,25) Ziegen, 1582 (1733) Pferde usw. j

Auf je 1000 beschaute Tiere entfielen: für genußtauglih usw. erklärte TIierkörver von: Ochsen 982,23 (982,90), Bullen 987,67 (987,03), Kühen 936,23 (937,84), Jungrindern 983,18 (982,51), Kälbern 992,63 (991,80), Schweinen 993,96 (993,60), Schafen 996,69 (996,49), Ziegen 994,00 (993,89), Pferden usw. 988,47 (987,28): für im Nahrungs- und Genußwert erbeblich herabgeseßt erklärte Tierkôörper von: Ochsen 11,28 (10,84), Bullen 7,02 (7,19), Küben 41,72 (40,55), Sungrindern 10,41 (10,60), Kälbern 4,44 (49), Schweinen 2,79 (2,87), Schafen 2,19 (2,38), Ziegen 3,70 (3,65); für bedingt tauglih erklärte Tierkörper von: Ochien 3,69 (3,70), Bullen 3,88 (3,93), Kühen 5,00 (5,10), Fungrindern 2,59 (2,90), Kälbern 0,28 (0,26), Schweinen 2,23 (2,42), Schafen 0,08 (0,06), Ziegen 0,03 (0,06); für untauglich erklärte Tierkörper von: Ochsen 2,80 (2,96), Bullen 1,43 (1,85), Kühen 17,05 (16,51), Jungrindern 3,82 (3,99), Kälbern 2,65 (3,02), Schweinen 1,02 (1,11), Schafen 1,04 (1,07), Ziegen 2,27 (2,40), Pferden usw. 11,53 (12,72).

Bon den im übrigen nicht beanstandeten, ferner von den bedingt tauglichen und den im Nahrungs- und Genußwert erbeblich herab- geseßten Tierkörpern wurden unschädlich beseitigt die Köpfe von 9425 Rindern (0,25%, der beschauten), 448 Kälbern (0,01), 4162 Schweinen (0,03), 1941 Schafen (0,09), 162 Ziegen (0,03), 369 Pferden usw. (0,27); dle Zungen von 6793 Rindern (0,18), 223 Kaälbern (0,005), 1849 Schweinen (0,01), 62 Sthafen (0,003), 46 Ziegen (0,009), 68 Pferden usw. (0,05); die Lungen von 854 534 Rindern (22,65), 35993 Kälbern (0,76), 1 379 594 Schweinen (8,36), 284 243 Schafen (12,46), 6339 Ziegen (1,31), 6495 Pferden usw. (4,73); die Lebern von 257 786 Rindern (6,83), 18 505 Kälbern (0,39), 370756 Schweinen (2,25), 177485 Schafen (7,78), 6342 Ziegen (1,31), 3844 Pferden usw. (2,89): die Därme von 93015 Rindern (2,47), 8719 Kälbern (0,18), 148 489 Sch{hweinen (0,90), 1298 Schafen (0,06), 635 Ziegen (0,13), 649 Pferden usw. (0,47): die fonstigen einzelnen Organe von 154389 Rindern (4,09), 24 687 Kälbern (0,52), 205 827 Schweinen (1,25), 6077 Schafen (0,27), 1633 Ziegen (0,34), 1824 Pferden usw. (1,33); die säâmt- lihen Baucheingeweide von 72 756 Rindern (1,93), 6352 Kälber (0,13), 64 466 Shweinen (0,39), 1551 Schafen (0,07), 394 Ziegen (0,08), 424 Pferden usw. (0,31%/6 der beschauten): Teile des Muskel- fleishes usw. von Rindern 489990 kg (0,05% des Schlacht- gewichts dieser Tiergattung), von Kälbern 13 367 kg (0,01), von Schweinen 203 334 kg (0,01), von Schafen 4793 kg (0,01), von Ziegen 588 kg (0,01), von Pferden usw. 48 452 kg (0,15).

3) Beanstandungsgründe. Die nachstehenden Angaben beziehen sich auf je 1000 bes@Gaute, für den betreffenden Beanstandungsgrund in Betracht fommende Tiere. Es wurden beanstandet wegen Tuberkulofe 45,69 (1907: 44/64) Tiere; hiervon unterlagen in 4,16 (3,99) Fällen die ganzen Tierkörper oder einzelne Fleisch- viertel, in 41,53 (40,65) Fällen nur einzelne veränderte Organe usw. der Beanstandung. Wegen Schweineseuche wurden beanstandet 6 43 Tiere, davon in 0,45 Fällen die Tierkörper, in 5,98 Fällen einzelne Organe usw.; wegen Schweinepest 0,20 davon in 0,12 Fällen die Tierkörper, in 0,08 Fällen einzelne Organe usw. (1907 wegen Schweine- scu&e und Schweinepest 6,17 Tiere). Wegen NRotlaufs der Schweine wurden 0,64 (1907: 1,02) Tierkörver beanstandet, wegen gesundheit- \{ädliher Finnen 0,50 (0,49) und wegen Trichinen 0,05 (0,05). Wegen Lungenwürmer wurden von 13,04 (12,28), wegen Lberegel von 9,57 (8,42) Tieren die veränderten Organe unshädlich beseitigt. [1, Fleishbeschau bei dem in das Zollinland eingeführten

Fleische.

1) Untersuchungs stellen.

Im Berichtsjahr waren 124 Untersuchungsstellen in Tätigkeit. Den bedeutendsten Geschäftsbetrieb hatte, wie in den Vorjahren, Hamburg; darauf folgen Stettin, Altona, Kleve, Bremen und Cöln. Außerdem waren von besonderer Bedeutung: Dalbeim für frisches Schweinefleisch, Altona für zubereitetes Rindfleish, Nindertalg usw. und Margarine, Bodenbah für Schweineschinken, Breslau für Speck und Tilsit für fonstiges zubereitetes Fleis.

2) Einfuhr und Beanstandungen.

Zur Untersuchung gestellt wurden 134577,20 dz (1907: 135 99451 dz) frisdes Fleis, 45 343,99 az (59928,86 dz) zu- bereitetes Fleisch aus\sließlich der Därme, 316 622,45 dz (337 026,77 dz) Därme, 1 480 680,01 dz (1566 317,65 dz) zubereitete Fette; davon find vor Beginn der Untersubung freiwillig zurückgezogen worden 1155 dz frisches Fleisch, 4875 dz zubereitetcs Fleisch aus- c{ließ;lich der Därme, 232,93 dz Därme, 859,11 dz zubereitete Fette. Beanstandet wurden 2847,99 dz (1907: 2723,70 dz) = 2,120 (2 9/0) frisches Fleis, 1586,90 dz = 3,50 9/9 zubereitetes Fleis aus\ließlich der Därme (1907: 8980,78 dz einschließli der zum Genuß ungeeigneten Teile von Schweineherzschlägen ; das Gewicht diejer Teile betrug im Berichtsjahr 8907,31 dz); der Beanstandung unterlagen ferner 931,37 dz (1907: 1564,29 dz) = 0,29 9/% (0,46 9/9) Därme, 5027,10 dz (4826,43 dz) = 0,34 9/9 (0,31 9/0) zubereitete Fette.

Die Herkunftsländer waren bei frishem Fleische: Oesterreich- Ungarn mit ciner Einfuhr von 817,86 dz (bcanstandet 2,23 dz), Nufß:land mit 1066,05 dz (5,31), Frankreich mit 53,22 dz (0,60), Niederlande mit 71 679,53 dz (855,82), Dänemark mit 60 031,40 dz (1961,39), Großbritannien und Irland mit 0,39 dz (0,39), übrige europäische Staaten einschließli der deutschen Zollausshlüfse usw. mit 927,86 dz (22,25), fonstige Herkfunftéländer mit 9,89 dz (—); bei zubereitetem Fleishe ausschließzlich der Därme: Oester- reich-Ungarn mit 3717,58 dz (20,61), Rußland mit 212,22 dz (0,72), Frankreich mit 9,07 dz (0,25), Niederlande mit 1205,41 âz (56,92), Dänemark mit 27 262,00 dz (712,05), Großbritannien und SIrland mit 5062,22 dz (196,92), übrige europäische Staaten ein- s{ließ;lih der deutshen Zollauss{hlüfe usw. mit 1003,52 dz (73,17), Amerika mit 6871,33 dz (526,26), Asien, Afrika, Australien mit 0,64 dz (—): Därme wurden bauptsäcblih eingeführt aus Amerika (133 549,09 dz, beanstandet 463,67 dz), Dänemark (53 888,69 dz, beanstandet 8,95 dz) und Großbritannien und Irland (43 899,76 dz, beanstandet 158,39 dz).*— Die Herkunftésländer der zubereiteten Fette waren: Oesterreih-Ungarn mit 23 763,20 dz (beanstandet 18,02 dz), Rußland mit 0,45 dz (—), Frankrei mit 46 994,36 dz (148,96), Niederlande mit 9729,42 Iz (269,38), Dänemark mit 25 166,44 aàz (612,17), Großkbritannten und Irland mit 38 675,49 dz (534,69), europâisde Staaten einf{l. der deutshen Zollauës{lüse usw. 11919,16 dz (30,22), Amerika

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mit

mit 1319703,11 dz (3405,26), Asien, Afrika, 4728,38 dz (8,40). 3) Beanstandungsgründe.

Wenn die Gesamteinfuhr von frishem und zubereitetem Fleisch sowie von Fetten ins Auge gefaßt wird, so steht an erster Stelle die Beanstandung von Fett wegen äußerer Mängel. Wegen dieses Grundes wurden 2192,98 dz (0,11 9/9 des Gewichts der gesamten Einfuhr) beanstandet. Hierauf folgen die Beanstandungen veränderter Teile von Tierkörpern bei frishem Fleisch mit 1548,26 dz (0,08 9/6), die Beanstandung von Fett wegen Verfälshung, Nachahmung und Verdorbenseins mit 1369,52 dz (0,07 9/6) und die Beanstandungen wegen Tuberkulose bei frischem sowie zubereitetem Fleisch und bei Därmen mit 1199,32 äz (0,06 9/9).

Hinsichtlich der einzelnen Fleisharten sind bei frishem Fleische (ganze Tierkörper) am häufigsten Beanstandungen erfolgt wegen Tuberkulose (980,48 dz = 0,739%/ des untersuhten frischen Fleisches) und wegen gesundheits{ädliher Finnen (158,76 dz = 0,12 9/0); außerdem wurden 1548,26 dz (1,15% des unterfuten frischen Fleisches) veränderte Teile von Tierkörpern beanstandet. Bei zubereitetemF leise auss{l. der Därme ergaben \sih am bäufigsten Beanstandungen wegen Behandlung mit Borsäure (567,16 dz = 1,25 9% des unterfuhten zubereiteten Fleisheë), wegen Minderçewichts, Feblens oder -unzuläffiger Anschneidung von Lymphdrüsen usw. (353,41 dz = 0,78 9/0), wegen Verdorbenfeins (201,26 dz = 0,44 9/5) und wegen Tuberkulose (182,29 dz = 0,40 9/6); das Gewicht der zum Genuß ungeeigneten Teile von Schweineher;shlägen betrug 19,67 %/9 des untersuhten zubereiteten Fleishes. Bei Därmen erfolgten die meisten Beanstandungen (724,66 dz = 0,2395 der untersuhten Därme) wegen verschiedener fkrankhafter Veränderungen und ander- weitiger Mängel, die in dem Erbebunosformular nnter der Be-

ihnung „Sonstige Gründe“ zusammengefaßt sind; wegen Verdorben- ins wurden 124,13 dz = 0,04% beanstandet. Bei zubereiteten Fetten waren die hauptsählihsten Beanstandungsgründe äußere Mängel (2192,98 dz = 0,15% der untersubten Fette) und Ver- fälshung, Nahmachung und Verdorbensein (1369,52 dz = 0,09 9%).

ITI. Fleischverbrauch.

In dem fünfjährigenZeitraum des Bestehens der Fleishbeshaustatistik betrug die Gefamtmenge des aus den Inlandëschlahtungen (beshau- pflichtigen und nihtbeschaupflitigen) und dem Uebers{ufsse ver Einfuhr über die Ausfuhr sih ergebenden Fleisches: 1904 = 3 086 179 650 kg, 1905 = 3102787306 kg, 1906 = 3089 503 561 kg, 1907 = 3 281 458 120 kg, 1908 = 3 348 816 067 kg. Die Fleishmenge aus den Inlandssc{lachtungen ift bierbei unter Zugrundelegung der Normal- f{lachtgewidte ermittelt worden, ohne Einrechnung der als Fleis verwendbaren Eingeweide und des Eingeweidefetts. Auf den Kovf der Bevölkerung ‘entfielen: 1904 = 52,05 kg Fleis, 1905 = 51,47 kg, 1906 = 50,52 kg, 1900. 52,93 kg, 1908 = 5328 kg.

Australien mit

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Die Fortzüge von Steuerzahlern mit 3000 4 steigendem Einkommen aus Berlin im 2. Viertelja

Aus den Ergebnissen der im Statistislen Amt der Sta bearbeiteten Zu- und Abgangsliften der Cinkfommensteuerzensiter im leßten Hefte der Monatsberichte dieses Amts die Zahlen de Berlin zugezogenen und der von Berlin fortgezogenen Zensiten der Staatseinfommensteuer, deren Steuerüberweis1 2. Vierteljahr 1910 erfolgt ift, gruppiert nah Steuer- fommenftufen, mitgeteilt. Danach find im Bericbtsvierteljahr zw Zensiten der Staatseinkommensteuer nach Berlin zugezogen (ge 18318 im 2. Vierteljabr 1909), aber gleichzeitig 23 865 von B fortgezogen (gegen 21 307), es baben also 127v (im 2. Vierteljahr 1909 fogar 2989) Zenfiten mehr ibren Wohnsiß in Berlin aufgegeben, als nach der Reichshauptstadt übergesiedelt sind. Von den einzelnen Steuerstufen weisen nur die beiden untersten Meéhbrzuzüge von Zensiten auf: diejenige der fteuerpflihtigen Personen mit über 900 bis 1050 4 Einkommen 1346 und die der über 1050 bis 1200 4 Einkommen versteuernden Personen 786, zu- fammen 2132 Mehbrzuzüge, denen 3402 Mehrfortzüge von Zensiten in den übrigen, höheren Steuerstufen gegenüberstehen.

Steuerzabler mit 3009 Æs übersteigendem Ein- fommen bat Berlin während des Berichtsvierteljahres im ganzen 710 (darunter 272 mit über 6000 # Einfommen) mehr abge- geben als von anderen Gemeinden empfangen, und zwar an Chbarlotten- burg 189 (darunter 93 mit über 6000 # EFinkommen), an Schöne- berg 167 (72), an Wilmerédorf 89 (58), an Friedenau 40 (15), an diese 4 westliden Vororte, in denen der den Ansprüchen der Zensiten mit böherem Einkommen entsprehende sogen. moderne Komfort der Wohnungen eine bedeutende Anziebungskraft ausübt, zusammen 485 (darunter 238 mit über 6000 „# Einkommen) mehr, als aus diefen Gemeinden nach Berlin gezogen find, ferner an Pankow 34 (4), an Nixdorf 26 (5), an Friedrichsfelde-Karlsborft 25 (7), an Treptow 24 (5), an Stegliß 24, an Tempelhcef 21 (6), an Nieder-Schönhbausen 14 (2), an Groß-LÜcbterfelde 10 (5), an Zeblendorf 8 (4), an Lichten- berg 8, an Grunewald 7 (sämtlich mit mehr als 7000 4 Einkommen), an Borbagen-Rummelsburg 7 usw.

Wohlfahrtspflege.

Das Jugendgerihtswesen in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz.

Die in Deutschland noch sehr junge Bewegung für Jugend- gerichte ist nah Hinweisen auf das amerikanische Vorbild im Iabre 1905 angereat und durch den zweiten deutscen Sugendgerihtêtag, der vor furzem in München stattfand, zu dem auch die Deutsch-Oester- reicher und die Deutsh-:Sc{weizer eingeladen worden und zahlrei er- schienen waren, wesentlih weiter gefördert. Nah dem in München er- statteten interessanten Berichte wurde das erste deut sche Jugendgericht im Iabre 1908 ins Leben gerufen, und {on beute find diese Gerichte eine fast eingebürgerte Einrichtung; denn es bestehen bercits über 200, denen mehr als 100 „Hilfen® (Jugendgerichtêabteilungen gemein- nüßiger Fürsorgevereine) zur Seite steben. Die „Hilfen® haben die Aufgabe, den vor den Jugendrichter kommenden bezw. von ibm ver- urteilten Kindern und jungen LÆuten als Verteidiger, Beaufsichtiger, Vormünder oder fonstwie zur Seite zu stehen, sie auf den rechten Weg zu bringen, vor Rükfällen zu bewahren, in Familien oder Lehr- stellen unterzubringen usw. Manche der Jugendgerihte sind von den Gerichten für Erwachsene abgetrennt, andere niht. Bei einzelnen dieser Gerichte wird von der Erhebung einer Anklage dann abgesehen, wenn die Staatsanwaltschaft annimmt, daß dem Täter die zur Erkenntnis seiner Strafbarkeit nötige Einsicht feblte, während anderwärts die Entscheidung hierüber dem erkennenden Richter vorbehalten bleibt. Die Anhänger des Vergeltungsgedankens in der Strafrechtäpflege sind Gegner der Jugendgerichtsidee. Der für den Münchener Jugend- gerihtstag als Fachreferent bestellte Amtsgerihtérat Köhne (Berlin) führte aus, daß die Strafe ein Shußmittel für Gesellschaft und Rechtsordnung sein solle und daß der Vergeltungêgrundsaßz bei kurzen Freibeitästrafen nicht immer auf seine Rehnung ftomme, da jolhe von den verurteilten Jugendlichen sehr bäufig nicht als Uebel empfunden würden. Viel gefürteter als das Gefängnis sei die Unter- bringung in einer Fürsorgeerziehungsarstalt. Ueberhaupt werde bei in Sch{mut, Kummer und Laster aufgewahsenen Jugendlichen der Ge- rehtigkeit beffer durch Zwangëéerziehung als durch Gefängnishaft ge- nügt. Nah Köhne kommt die Reichéregierung im neuen Strafgesetz- entwurf den Wünschen der Neformer weit entgegen, doch sei noch eine lange Neibe von Einzelbestimmungen einzuschalten, zu ändern oder zu er- gänzen. Der Referent hob besonders folgende Punkte hervor : „Bei Mit- tâterschaft zwishen Erwascnen und Jugendlichen ist mögli{st getrennte Anklage zu erheben: wo dies nicht tunlich, bleibt die Zuständigkei des Inugendgerichts fär die gesamte Verhandlung beitehen. Di sind j -rhandlung erster

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Berufungen gegen die Urteile der Iugendgerichte mit zwei Mitglizter, einshließlich des Vorsißenden und mit drei Schöffen zu bs Bei allen am Sitze eines Landgerichts eingerichteten Amtszerig. und für die Verhandlung von Strafsachen gegen Personen, die 2 Zeit der Tat das 18. Lebentiahr noch nicht vollendet batten besondere Abteilungen zu bilden. Die Wahl der Schöffen ist auf Je sonen zu richten, die in der Jugenderziehung befondere Erfahrung besizen Den Jugendgerihhten muß die vormundschaftsrichterliche T5 forge für angeflagte Iugendliche übertragen werden. Di Bestellung eines Beistands kann unterbleiben, wenn ein Vert einer Fürsorgeorganisation der Hauptverhandlung beiwohnt: diejer Vertreter hat die Befugnisse eines Beistands. Hält das Gerict den Ergebnissen der Hauptverhandlung den Jugentlichen der Straf für \{uldig, so hat es das Verfahren durch Beschluß einzustelley wenn Erziehungs- und Befserungsmaßregeln einer Beftrafung zuziehen find. Der Einstellungébei{luß kann nit angefochten werden * Ueber die Verbältnisse in Qesterreih berichtete der Wiene, Oberlandesgerihtsrat Warhanek; er führte aus, daß das geltende Strafrecht, da es sechzig Jahre alt ist, den Begriff „Iugendlithe® noch nit kennt und daß auch die Prozeßordnung von 1873 nur sehr \pärlihe Bestimmungen zum besonderen Schuß der jugendlideu Mise. tâter enthält Immerhin dürfen Minderjährige bis zu 10 Jabrey überbaupt nicht gerichtlich verfolgt werden, und bis zu 16 Jahren muß viel größere Milde angewendet werden als bei Erwaßseney Scbivbfian und Verwahrlosung gelten als Milderungsgrünte Obwohl nun wegen des boben Alters der bestehenden Gesetze die Tätigkeit der Jugendgerichte leiden muß, die ja eine völlig modery- Einrichtung sind, bat der Wiener Kindershußkongreß von 1907 ey geradezu elementares Bestreben nah stärkerem Jugendshußz auëgelzß dem die Regierung durch eine Reibe von Verordnungen entgegenfay. die eine mêglihst freie Auslegung des Gesetzes im Sinne der Forde. rungen des Fortschrittes empfablen und erméglihen. 1909 traten sogar einige befondere Jugendgerihts- Senate“ (Abteilungen bei ordent. lichen Gerichten) ins Leben. In neuester Zeit hat das Minifterium um diefen prozessualen Reformen eine feste strafgeseßlide Grundla zu geben, drei Fachgeseßentwürfe der parlamentarischen Bebandlung zu. eführt, und das Herrenhaus hat sich dahin ausgesprochen, daß es am esten wäre, diese Entwürfe zu einem einzigen Geseße zu verschmelzen weles das Jugendstrafverfabren einbeitlih regeln, selbständig mahersz und dem geltenden Strafre{t gänzlich entziehen möge. Die Entwürfe bekennen \sich in jeder Hinsicht zu sehr freisinniaez Grundfäßen: Verteilung der Prozeßkosten auf Reih, Land u Gemeinde: Ermahnung statt Verurteilung; Fürforgeerzichung statt Gefängnis; bedingter Straferlaß; eine Reibe von Verboten der wendung von Kindern in Berufen, die ihre Erziehung und Sittlichkeit gefährden könnten; Zuziehung der organisierten Jugendfürsorge: Aus 1chluß der Straffälli bei Jugendlichen, die die Folgen ibr: Handlung nicht zu vermögen: Auss{luß der Oeffentlichkeit bei Geri{tsverhandlungen usw. Die Bestimmung, daß dei der Ge. fährdung selbft die sonst offentlibe Urteilsverfündiaung gebeim er: folgen fann, bedeutet fogar einen Fortschritt gegenüber Deuticblan Was. die Schweiz betrifft, jo stellte der bekannte Dreédner Staatëanwalt Wulffen fest, daß der eidgenössishe Gesetzentwurf von 1908 der wobl in absehbarer Zeit Rechtskraft erlangen wir manche weit mildere und seiner Ansicht nah psychologifh rihtigere Be. stimmungen enthalte als der reidédeutsche. So z. B. stebe da der Zu: laffung von Haft oder Gefängnis bis zur Dauer von 15 Jahren (bei Jugendlichen) „abgesonderte Eins{hlicßung“ bis zu Monaten gegenüber, bei Verwahrlosung oder sittliher Verdorb

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bôchftens zwei ftatt jeder Strafe Zwangserziehungsüberweisung auf minde ein Jahr, beziehungsweise bei Ausfichtslosigkeit dieser Maß infolge allzu großer Verdorbenheit Abgabe an eine „Bess anstalt für junge Leute“ auf mindestens 3 und längstens 12 Jahre. Auch über die „jugendliche“ Altersgrenze von 18 Jahren hinaus bis zu 20 wolle der schweizeris{e Entwurf noch Milde üben und sete daber auch für die s{wersten Verbrechen eine Zuchthauêgrenze voi 5 Jahren fest. Dieser Entwurf bewerte den Erziehungës- und Besserungs- zweck richtigerweise weit böber als der deutide. Aus dem Referat des Züricher Professors Hafter ging übrigens bervor, daß die Jugead- gerihtsfahe in der S&weiz keine so große Bedeutung baben kann wie anderwärts, weil dort das Laienrihtertum obaehin bercits eine sebr große Ausdehnung bat, ferner weil infolge des Feblens wirklicher Riesenstädte in der Schweiz viel weniger Elend berridt, fodaß das jugendlide VerbreWertum feine so große Rolle spielt, endli in mebreren Kantonen schon seit 1893 bezw. 1897 îo- genannte „Kinder- und Schulgerichte“ besteben, die, gleih den ganz modernen Jugendgerichten, die Aufgabe haben, einen Teil der gesetß- übertretenden Jugend vor der gefährlichen Behandlung dur die „ordentlihe* Rechtêpflege zu bewahren, und bei denen alle Anwälte und schriftliben Urteile entfallen. (Na der „Sozialkorrespondenz*.}

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Handel uud Sewerbe.

Na der Wochenübersicht der Reichsbank vom 22. Oks tober 19106 betrugen (+ und im Vergleih zur VorwotZx):

1910 1909 1903

Aktiva: | A B) j 6

Metallbestand (Be- fiand an furs-| fäbigem deutschen Gelde und an Gold ! in Barren oder aus- [ländishenMünzen, das Kilogr. fein zu 2784 M berechnet) 973 059 000 | 1 100 523 099

91 000) (+ 32 973 )i(4- 31 146 099)

9 739 321 000 |

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A Bestand an Reichs- j

kafsensheinen . 64 520 000 | 63038 008 2 279 000)|(+ 2 186 000)\(4+ 3 135 000)

298 000 | 32370000 | 35491009 3 000) (+ 4 241 000)|(+ 8& 477 009)

| i 6 000 ;

N

R + U a O N

Bestand an Noten | anderer Banken s Bestand an Wechseln ! und Scheckds . .|

Bestand an Lombard- forderungen .

Bestand an Effekten

Bestand an sonstigen Alliven . .

4

- 2 1002448000} 916841 009 30 000)|(— 46 561 000)|(— 46 828 009;

73000| 55373000| 6023700 83 000)|(— 22 310 000)|(— 14 305 000) 9000 | 242927 000 | 243 063 009 05 000)|(— 50 447 000)|(— 37 939 090

310000 | 178062000 | 15268900 452 000) (— 12 247 000)|(— 10 623 099)

= |

p o J) Go

5

J

c

Ry | Mo

Go 00

c

c

R |

N 0D O S N l S5

N | Î 4 00 S 0

Passiva: Grundkapital . 180 000 000 | 180 000000 : (unverändert) | (unveränder! Reservefonds . . 314 64814000} 6481409

(unverändert) | (unverändert) | (unverändert

Betrag der um-| L j E S laufenden Noten . | 1655 908 000 | 1 648 527 000 | 1 588 881 09 (— 63 606 000)/(— 75 606 000)|(— 51 906 000)

605 707 000 | 608 173 000 | 681 049 000 4791 000) (— 18 121 000}i(— 19 244 090) 45 775 000 47245000 | 57 138 009 (+— 700000)|((+ 1 562 000)|(+ 1 213 009)

180 000 000 (unverändert) 64 814 000

sonstige tägli fällige Verbindlichkeiten .

sonstige Pasfiva .

zewerblicher

1s den im Reichsamt des Innern zusammengestellten (Juf „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Rußland.

Einlaß von ausländischen Geshäftsanzeigen bandels- Firmen und Anstalten. Ausländische Geschäfts- E acigen handelëgewerblicher Firmen und Anstalten können von den qämterm ohne Ueberweisung an die Zensurbehörde für ausländische FrrÉsachen unmittelbar an die Empfänger ausgehändigt werden. Die simter find indessen verpflichtet, sorgfältig darauf zu achten, daß derartige ausländishe Druderzeugnifse aussließlich den Zwecken des ¿len Handels dienen und auf keinen Fall irgend einen nit darauf baziglichen Worilaut oder eine solche Zeichnung enthalten. “Auf Reklamen, die nah dem Wortlaut oder der Zeichnung der jur des Kaiserlichen Hofministeriums unterliegen, und auf Geschäfts- 2 igen von ärztlih-medizinishem Charakter findet das vorgenannte Veriahreu feine Anwendung. (Zirkular des Zolldepartements vor 7 SZeptembor d. I., Vèr. 25 543.)

werleihung des Charakters eines offiziellen Instituts an die Privatbörse in Havana.

ah einem in Nr. 42 der „Gaceta Oficial* der Republif Cuba „a 18. August 1910 veröffentlichten Dekret des Präsidenten der ge- „enten Republik vom 13. August 1910 ist der Privatbörse in Havana ¿ Grund des Artifel 65 des gegenwärtig gültigen Handelsgesezbus : (Frmächtigung erteilt worden, ihren Wertbestimmungen ein- élieélid der Wertpapiere des Staates offiziellen Charakter bei- xlezen, unter der Verpflichtung, im Einklang mit Artikel 111 a. a. O., h. unter Mitwirkung zweier Mitglieder des Mäklerkollegiums, ihre »erationen täglih in der „Gaceta Oficial“ der Revublik und in deren dfentlihen Organen bekannt zu geben. Jede Wertbestimmung „1 Wertpapieren ohne die Formalitäten in der genannten Börse ist folge dessen verboten. (Nah einem Bericht der Kaiserlichen *inifterrefidentur in Havana.)

Argentinische Republik. 6rrihtung eines Freigebiets im Hafen von Nosario. \urh Verordnung vom 19. August d. J. ist die Errichtung eines rcigebiets im Hafen von Rosario verfügt worden. (Nach einem Brit dos Kaiserlihen Generalkonsulats in Buenos Aires.)

Columbien.

Geplanter neuer Zolltarif. Laut Mitteilung ¡nisters an die Nationalversammlung sind Schritte zur s Unterlagen unternommen * worden, die für die Aufstellun zen Zolltarifentwurfs dienen sollen. Es besteht die Absicht, »ierungStarifentwurf in der Tagung von 1911 einzubringen. (T1 ard of Trade Journal.)

Aus\schreibungen.

Lieferung selbsttätiger Eisenbahn cgentinien. Unter dem 7. Oktober v. I. l

. 6509 erlassen worden, das die Anwendung selbsttätiger Kupp- zen fur sämtliche Eisenbahnen der Republik für obligatorisch er- t. Im Artikel 2 dieses Geseßes wird bestimmt, daß die General- fehrédireftion des Ackterbauministeriums innerhalb dreier Jahre den p festsezen soll, den die Eisenbahngesellshaften zu benußen baben. ieser muß so beschaffen sein, daß er für alle Spurweiten die selbst- ige Kupplung durch einfachen Kontakt bewirkt. Nach Verlauf von s Jahren, seit der Festseßung dieses Typs, ist der Verkehr von ashinen, Personen- und Güterwagen, die nicht mit dieser Kupplung sehen find, verboten. Jn Ausführung des Artikels 2 dieses Ge- es hat nunmehr die Generaleisenbahndirektion in Buenos Aires en Wettbewerb für \solche Kupplungen auëgeschrieben.

Die darauf bezüglihe Veröffentlichung vom 15.

mber 1910 und das vorgenannte Geseß Nr. 6509 li spanisher Sprahe und in englisch s

hrend der nächsten Woche im Bu

r Handel und Industrie“,

aße 33/34, im Zimmer 241, fi nlihtnabme aus und fönnenn

then Interessenten auf Antr udi werden. Die Anträge fi

reau zu rihten.

Die Frist zur Einreichung von Angeboten läuft am 31. Dezember L ab. (Bericht des Kaüferlichhen Generalkonsulats in Bueno

Vagengestellung für Koble, Koks und Briketts am 24. Oktober 1910:

Ruhbrrevier Oberschlesishes Revier Anzahl der Wagen t... S001 10518 Nidht gestellt . / A

In der gestrigen Aufsichtsratssizung der Berliner Elektrizi- werke wurde seitens des Vorstands Bericht über das verflossene P lahr erstattet. Das Ergebnis ermöglicht, der auf den Ae er. einzuberufenden ordentlihen Generalversammlung %sdreibungen von 4 396 635,85 4 (i. V. 4024 077,78 #4) die Fung einer Dividende von 4409/4 auf 20 Mill. Mark Vorzugs- Î und von 11% auf 441 Mill. Mark Stammaktien G % auf 315 Mill. Mark Stammaktien und 4 9/9 al Mill. Mark Stammaktien Ausgabe 1908 ‘agen. Die Anschlußbewegung bat die des Vorjahres h gbertroffen. Die Zahl der Abnehmer is auf 28 639 E O, die der Anschlüsse in Kilowatt auf 183 222 gestiegen L das Vorjahr 18 858 Kilowatt mehr). Nugbar abgegeben M n Berlin und Vororten 174 430 937 Kilowattstunden (gegen tadt B, 0943 312 Kilowattstunden mehr). Die Zahlungen an Bts: erlin beziffern si auf 5 613 316,61 4. Im laufenden ftegadt lind bis jeßt 5377 Kilowatt neu angeschlossen; am Fraît * “agen weitere Anmeldungen auf 2894 Kilowatt für Licht- lee vor. In den ersten 3 Monaten des laufenden : e res sind aus\ließlih des Selbstverbrauches 40 044 203 Kilo- Bor M 2 ein Mehr von 5 425 383 Kilowattstunden gegen __ Hr nußbar abgegeben worden. h My P gestrigen Aufsichtsratésißung der Schultheiß" en Hilft ftien-Gesellschaft wurde beschlossen, der in der die Ne, des Monats November stattfindenden Generalversamm- gen; die Aen er Dividende von A, 14 °%/9 vor- 6 e U ê Mr mommen E ungen sollen nach den scither üblihen Sätzen L, M der gestrigen Sitzung der Rheinish-W estfälischen Silenwalzwerfe wurde, laut Meldung des „W. T. B.“ allseitig genügende Beschäftigung und anregende dweißeiser, Fe Die ereinigten Werke beschlossen, den Verkauf Bült; fit en für das 1. Quartal 1911 freizugeben und die Set Bie ab beute durhweg um 3 M für die Tonne zu erhöhen. laut FPohumer Bergwerks - Aktien-Gesellschaft Meldung des ,W. T. B.“ aus Berlin, im dritten éinen Gewinnübersuß von 151 336 „« in 74 Förder-

tal 1910 5;

tagen gegen 95 640 4 bei 704 Fördertagen im zweiten Vierteljahr 1910 und 73917 4 in 78 Fördertagen im ent)piechenden Quartal des Vorjahres. j .

Nach einer durch „,W. T. B. übermittelten Meldung der Kaiserli russishen Finanz- und Handelsagentur ergab der Wocenausweis der Russishen Staatsbank vom 21. Ok- tober d. I. folgende Ziffern e eingeflammerten Ziffern entsprechen den gleiden Positionen des befannten Bilanzformulars der Staats- bank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Rubel: Aktiva. Gold in den Kassen und auf besonderen Konten (Nr. 1b und 2) 1224,7 (1222,6), Gold der Bank im Auslande (Nr. 3 und 4) 252,4 (251,4), Silber- und Scheidemünze (Nr. 1c und d) 63,0 (63,6), Diskont- und Spezialre{nungen (Nr. 5) 226,1 (220,0), Spezialre{nungen, sichergestellt dur Wechsel und Wert- papiere (Nr. 6 und 7) 147,7 (135,5), Sonstige Vors{üße (Nr. 8—17) 183,6 (180,0), Protestierte Wesel und prolongierte Schulden, \icher- gestellt durch unbeweglihes Eigentum (Nr. 18 und 19) 4,6 (4,7), Wertpapiere (Nr. 20) 81,9 (81,6), Wertpapiere auf Kommission er- worben (Nr. 21) 0,6 (0,7), Summen zur Verrechnung mit den Adels- und Bauernagrarbanken und anderen Regierungtinstitutionen (Nr. 22) 1,5 (1,0), Unkosten der Bank und verschiedene Konten (Nr. 23) 30,3 (30,5), Saldo der Rechnung der Bank mit ibren Filialen (Nr. 24 Aktiva und Nr. 13 Passiva) (—), Sâäldo der Konten mit den Reichsrenteien (25 Aftiva, 14 Passiva) 25,8 (32,1), zusammen 2242,2 (2225,7). Pasfiva. Krediibillette (Differenz zwischen 1 passiv und Ia aftiv) 12962 (1297,6), Kapitalien der Bank (Nr. 3—d5) 55,0 (55,0), Einlagen und laufende Rechnungen (Nr. 6, 7, 8b, c, d, e, 9) 517,1 (507,2), Laufende Rehnungen der Departements der Reichs- rentei (Nr. 8a) 242,7 (269,1), Verschiedene Konten (Nr. 2, 10, 11, 12) 95,1 (54,4), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 24 Aktiva und 13 Passiva) 76,1 (42,4), Saldo der Konten mit den Reichsrenteien (Nr. 25 Aktiva und Nr. 14 Passiva) (—), zu- lammen 22422 (2225,7).

Laut Meldung des „W. T. B.* betrugen die Einnahmen der Canadian Pacific-Eisénbahn in der Zeit vom 16. 22. Of- tober 2 320 000 Dollars (155 000 Dollars mehr als i. V.).

__ Berlin, 24. Oktober. Marktpreise nach Ermittlung des öniglihen Polizeipräsidiums. (Höchste und niédrigste Preise.) Der ppelzentner für : Weizen, gute Sorte}) 19,65 4, 19,62 #4. Weizen, Mittelsorte7} 19,59 4, 19,56 4. Weizen, geringe Sorte7) 19,53 4, 19,50 f. Roggen, gute Sorte?) 14,80 4, 14,78 . Roggen Mittelsortet) 14,76 M, 14,74 4. Roggen, geringe Sortef) 14,72 4, 14,70 #Æ. Futtergerste, gute Sorte*) 16,00 Æ, 15,10 . Futtergerste, Mittelsorte*) 15,00 #4, 1420 #. Futtergerste, geri Sorte*) 14,10 Æ, 13,30 4. Hafer, gute Sorte*) 18,00 , T

d D L)

17,20 fer, Mittelsorte *) 17,10 #, 16,30 #. Hafer, geringe Sorte *) 16,20 4, 15,50 A. Mais (mired) gute Sorte 14,50 00 #4. Mais (mired) geringe Sorte —,— , r t. Mais (runder) gute Sorte 14,10 #,

13,70 Æ. Richtstroh —,— F, —,— M. Heu —,— , —— M. Erbsen, gelbe zum Kochen 50,00 4, 30,00 4. Speisebobnen, weiße 50,00 4, 30,00 Æ. Linsen 60,00 , 20,00 Æ. Kartoffeln 8,00 #, 4,00 M. Nindfleisch von der Keule 1 kg 240 A, 100. # do. Bauÿfleisch 1 kg 1,80 A, 1,20 Æ. Scweinefleish 1 kg 2,00 4, 1,40 M. Kalbfleish 1 kg 2,60 #4, 1,40 Æ. Hammelfleish 1 kg 2,10 Æ, 1,40 Æ. Butter 1 kg 2,80 Æ, 2,20 . Ei (Marktballenpreise) 60 Stück 6,40 4, 4,00 M- Karpfen 2,40 M, 1,40 A. Aale 1 kg 2,80 4, 1,60 #. Zander 3,60 4, 1,20 Æ. Hechte 1 kg 2,80 , 1,40 Æ. Barsche 2,00 Æ, 1,00 A. Sthlei 1 kg 3,60 M4, 1,60 (. Bleie 1,60 M, 0,80 Æ. Krebse 60 Stück 28,00 #, 2,00 M.

7) Ab Bahn.

*) Frei Wagen und ab Bahn.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 24. Oktober. (W. T. B.) (S@kläß). Gold fn Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 77,75 Br., 77,25 Gd.

Wien, 25. Oktober, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einb. 4% Rente M./N. pr. ult. 93,05, Einh. 40/9 Rente Januar/Juli pr. ult. 93,00, Oesterr. 4 9/9 Rente in Kr.-W. pr. ult. 92,95, Ungar. 4/9 Goldrente 111,10, Ungar. 40/9 Rente in Kr.-W. 91,55, Türkische Lose per medio 254,50, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 755,25, Südbahn- gesellihaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 114,00, Wiener Bankvereinaktien 599,25, Desierr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 665,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 854,50, Oesterr. Länderbankaktien 531,50, Nniodbaid aktien 631,50, Deutshe Reichsbanknoten pr. ult. 117,62, Brüxer Koblenbergb.-Gesellsch.- Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell- schaft38aktien 766,00, Prager Eijentndustrieges.-Akt. —.

London, 24. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) 2X °%/ Eng- lische Konsols 79}, Silber 26/5, Privatdiskont 45. Bank- ausgang 25 000 Pfd. Sterl. 2

(W. T. B.) (Sthluß.) 39/4 Franz.

Paris, 24. Oktober. Rente 96,97.

Madrid, 24. Oktober. (W. T. B.) Börse beute ge\s{lossen.

Lissabon, 24. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 72.

New York, 24. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Die Bérse eröffnete die neue Woche in {wacher Haltung. Nach ungleihmäßiger Eröffnung trat auf Interventionen und Manipulationen eine Auf- wärtsbewegung wobei 1

g ein, Steels und Unions die Führung hatten. aber die Kauflust niht nacbaltig aenug war, gerieten die Kurse bald wieder ins Wanken, jumal die Baissepartei infolge der Ungewiß- beit der politishen Lage eine lebbaste Tätigkeit entfaltete. Auch die fleine Spekulation war à la baisse gestimmt, weil fie weitere Kurs- rüdckgänge befürchtete. Das ermäßigte Kurêniveau bot später Anreiz zu Käufen, denen fh Deckungen anshlossen. Dic Stimmung wurde daher fester, wozu auch die {wae Haltung der Warenmärkte beitrug. Die Nachfrage war jedoch wenig lebbaft, und der Markt nahm dann wieder ein träges und lustloses Aussehen an und blieb auf Umsäße der Tageéspekulation beschränkt. Unter Angriffen der Baissiers, besonders in leitenden Werten, die nur geringem Widerstand begegneten, {loß der Markt s{chwach. Afktienum}aß 630 000 Stück. Tendenz, für Geld: Geld auf 24 Stunden Durs{n.-Zinsrate 3}, do. Zinêrate für legztes Darlehn des Tages 34, Wechsel auf London 4,82,60, Cable Tranéfers 4,87,20. Rio de Janeiro, 24. Oktober. London 171.

ck45 ESleltga.

Kursberihte von auswärtigen Warenmärkten.

__ Essener Börse vom 24. Oktober 1910. Amtliher Kursberiht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch- Westfälishen Koblensyndikats für die Tonne ab Werk.) 1. Gas- und Flammfkoble: a. Gasförderkoble 12,00—14,00 , b. Gas- flammförderfobhle 11,00—12,00 æ#, c. 11,00 , d. Stüdfoble 13,50—14,50 #, e. 1400 Æ, f. Nußkoble gew. Korn 1 und II do. do. III 12,75—13,25 M, do. do. 1V 11,75—12,25 #, g. Nuß- grusfoble 0—20/30 mm 7,50—8,50 #, do. 0—50/60 mm 8,50 bis 10,00 Æ, h. Grusfoble 5,75—8,50 Æ; II. Fettfoble: a. Förd fohle 10,50—11,00 A, b. Bestmelierte Koble 12,35—12,85 4, c. Stüdfkohle 13,50—14,00 4, d. Nufkoble 14,50 M, do. do. II 13,50—14,50 Æ, do. d do. do. IV 11/75—12,50 : ITL. Magere Kohle: melierte 11,25—12,25 , gehalt 12,25—14,00 4,

Halbgesiebte 13,00 bi

. TITTI 12,75—13,75 M, Kokéfoble 11,25—12,00 : 950—1050 M, b. do. T je nach dem Stüdck-

13,00—15,00 Æ, e. Nuß-

#, e. a. Förderkobl c. do.

(W. T. B.) Wesel auf |

Flammförderkoble 10,59 bis | 13,50—14,50 #,

gew. Korn T 13,50 bis |

foble, gew. Korn I und Il 14,50—17,50 4, do. do. TIIT 16,00 bis 19,00 4, do. do. TIV 11,50—13,50 Æ, f. Anthrazit Nuß Korn I 19,50—20,50 Æ, do. do. 11 21,00—24,50 M, g. Fördergrus 8,75 bis 9,50 #, h. Grusfoble unter 10 mm 5,50—8,00 4; IV. Kofks: A. I 14,50—16,50 Æ, b. Gießereiéofs 17,00—19,00 Æ, c. Brehkoks T und Il 19,50—22,00 A; V. Brifetts: Briketts je nach Qualität 10,00—13,25 4. Marktlage zeigt noch nit die Befestigung, die man angesichts der guten Beschästigung der Eisen- industrie erwarten dürfte. Die nächste Vörfenver}ammlung findet am Mittwoch, den 26. Oktober 1910, Nachmittags von 3} bis 44 Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.

Fa 4 mar A 0E 2

Magdeburg, 25. Oktober. (W. T. B.) Zudckerbericht. Korn- ucker 88 Grad o. S. 8,70—8,80. Na@produkte 75 Grad o. S. 7,20—7,35. Stimmung: Schhwächer. Brotraffin. T o. F.. —,—- Kristallzuder T mit Sack —,—. Gem. Raffinade mit Sack —,—. Gem. Melis T1 mit Sack 1825—18,50. Stimmung: Still. Rohbzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Oktober 900 Gd., 9,05 Br., —,— bez, Dezember 9,10 Gd., 9,123 Br., —,— bez., Januar-März 9,25 Gd., 9,274 Br., —,— bez., Mai 9,374 Gd., 9,423 Br., —,— bez., August 9,527 Gd., 9,574 Br., —,— bez. Stimmung: Flau.

Côln, 24. Oktober. (W. T. B) Rübsl loko 61,00,

(Börsenschlußbericht.)

Mai 58,50. Bremen, 24. Oktober. (W. T. B.) atnotierungen. .Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkin 64, oppeleimer 65. Kaffee. Ruhig. Offizielle Notierungen Baumwolle. Weichend. Upland loko

der Baumwollbörse. mivbdling 75.

Hamburg, 24. Oktober. (W. T. B.) Petroleum amerik. pez. Gewicht 0,8002 loko \{rwach, 6,00.

Hamburg, 25. Oktober. (W. T. B.) (Vormittagsberitht.) Kaffee. Stetig. Good average Santos Oktober 46 D, Dezember 464 Gd.,, März 454 Gd.,, Mai 442 Gd. Zudermarkt. (Anfangsberiht.) Rüöbenrobzucker I. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg Oktober 9,123, November 9,15, Dezember 9,15, Januar-März 9,30, Mai 9,45, August 9,60. Flau.

London, 24. Oktober. (W. T. B.) Nübenrohzucker 88 9/% Ober 9 10 L K stetig. Javazudcker 96 9% prompt

10 sb. 6 d. Verkäufer, matt. (W. T. B.) (Schluß.) Standard -

London, 24. Oktober. Kupfer rubig, 573, 3 Monat 581,

Eiverpool, 24 Vltober. (W. T. B) Baumwolle. Umsaß: 8900 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische middling Lieferungen: Kaum stetig. Oktober 7,55, Oktober-November 7,45, November-Dezember 7,38, Dezember - Januar 7,38, Januar - Februar 7,38, Februar - März 7,38, Marz - April 7,38, April - Mai 7,38, Mai - Juni 7,38,

Juni-Juli 7,37. (W. T. B.) (Sghluß.) Roheisen

Glasgow, 24. Oktober. stetig, Middlesbrouah warrants 49/91.

(SPluß.) Robzudcker Weißer Zucker flau,

Paris, 24. Oktober. (W. T. B.) matt, 889%, neue Kondition 27,25. ß Nr. 3 für 100 kg Oftober 304, November 293, Januar-April .302, März-Juni 308. (W. T. B.) Java-Kaffee good

Amsterdam, 24. Oktober. ordinary 44. Bankazinn 981.

Antwerpen, 24. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Naffiniertes Type weiß loko 19 bez. Br., do. Oktober 19 Br., do. November 197 Br., do. Dezember 194 Br. Nuhig. Schmalz Oktober 160.

New York, 24. Oktober. (W. T. B.) (Sch{luß.) Baumwolle loko middling 14,30, do. für November 13,84, do. für Januar 13,92, do. in New Orleans loko middl. 14/16, Petroleum Refined (in Cases) 8,90, do. Standard white tn New York 7,40, do. do. in Philadelphia 7,40, do. Credit Balances at Oil City 1,30, Schmalz Western steam 13,00, do. Rohe u. Brothers 13,30, Zucker fair ref. Muscovados 3,37, Getreidefraht nah Liverpool 2, Kaffee Nio Nr. 7 loko 103, do. für November 8,50, do. für Januar 8,60, Kuvfer, Standard loko 12,50—12,60, Zinn 36,25—36,50. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 37 978 000 Busbels, an Canadaweizen 10 415 000 Bushels, an Mais 2 996 000 Busbels.

E, pr E

mia Zal di

V oTT Ui,

Land- und Forftwirtschaft.

dwirtshaftlihe Institut in

. B.* meldet, über das Ergebnis der

ternte in ier Anzahl von Lndern folgende

in 1000 zelzentnern: Weizen: Italien

52 758 in 1909), Frankreich 71 828 (97 752), Nieder-

(1119), Dänem 1095 (1026), Bulgarien 13 370

Rumänien 30 (16 023), Vereinigte Staaten von

Amerika 188 269 (200 630), Roggen: Italien 1382 (1278), Frank-

reih 12 179 (14 146), Niederlande 3764 (4473), Bulgarien 2978

(2100) 1945 (784). Gerste: Italien 2065 (2384),

Dänemark 4639 (5071), Bulgarien 3430

(2500), Rumänien (4495), Vereinigte Staaten von Amerika

34 431 (37075). § Italien 4148 (6300), Niederlande 2955

(3075), Bulgarien 5 (2850), Rumänien 4430 (4046), Vereinigte ck Amerika 141 (149 415).

© N S 0

umSInten Lumanien

5 U

etersburg, 24. Oktober. (W. T. B.) Laut amtlichen der Stand der Wintersaaten am 15. Oktober fen mittelmäßig, in 296 Bezirken befriedigend, in 182 Be- In 108 Bezirken ist der Saatenstand bis Heut nicht fest

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absþerrungs- maßregeln

Kaiserli&e Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der und Klauenseuche aus Deutschhof, Kreis Schildberg, . Posen, am 23. Oktober 1910, aus Worms (Schlachtviehhof),

ns, Provinz NRbeinhessen, am 22. Oktober 1910.

uébruch und dos Erlöschen der Maul- und Klauenseuche et vom Scblachtviebbofe zu Dresden am 22. Oktober 1910.

Buscbär, 24. Oktober. (W. T. B.) In Maskat ist neuer- dings das Auftretenzder Cholera amtlich festgestellt worden.;

Verdingungen.

eren Angaben über Verdingungen, die beim „Reths- und zeiger* ausliegen, können in den Wochentagen in elen ition wäbrend der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.) Niederlande.

4. November d. J., 10 Uhr. Königlich nieder-

inewerft in Amsterdam. Oeffentlicher Verkauf ver

ie Werft uünbrauchbarer Gegenstände: Altes Metall, Maschinen, Dampfkessel, Flammröhren, Abfälle

en, alte Feuersprißen, alte Treibriemen, India Matratzensäcke, Strohsäcke, Bettdecken, Lumpen ind Schabeabfälle, alte Feilen, alte Riemen,

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