1890 / 277 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Nov 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Ber ng gefunden, sodaß aus n Zu das Material für de anderweitige Beitragsfest eann Ler) en gewonnen werden kann. e Rentenlisten den gleichzeitig die Grundlage für den umfangreichen Ver- kehr mit dem Rechnungsbureau des Reichs-Versiherungsamts. Die ferner von dem Reihs-Ver erungsamt er E Vorschriften über die Abschlüsse der Bücher, die Kassenrevisionen und die Aufstellung der Jahresrechnung entsprehen den für öffentlihe Kassen gegebenen Bestimmungen , ünter Berülk-

i erheiten, welhe bei. den Versicherungs- Vasialtes D liter Gen öffentlichen Kassen bestehen.

nlaß der bevorstehenden Vermählungsfeier sind E a Ehrendienst Allerhöhst kommandirt worden : bei Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Griechen land der General-Lieutenant von Holleben, Com- mandeur der 1. Garde-Jnfanterie:Division, und der Major Graf von Kaniß vom 2. Garde-Regiment z. F., und bei Sr. Königlichen Hoheit dem Herzog von Connaught der General-Lieutenant von Rosenberg, Jnspecteur der 9. Kavallerie-Jnspektion, und derOberst: Lieutenant von Griesheim, - Commandeur des Husaren-Regiments von HZieten (Branden-

burgisches) Nr. 3.

Der Evangelishe Ober-Kirhenrath hat an den Vorstand der „Evangelishen M Sgcleans sür Deutsch: Afrika“ den Erlaß gerichte:

Ost-Afrika [olgen T N 4 Me T d j haben wir aus dem Gesuch vom 7. d. M. die

Ant Me R ricudes entnommen, in den dortigen Anstalten Kandi- daten der Theologie, welche die Prüfung pro licentia concionandi und pro ministerio in Preußen bestanden haben und ents{lossen sind, si für eine Reibe von Jahren dem evangelishen Missionsdienste in den deutshen Sußgebieten zu widmen, als Missionare auszubilden

n jene Gebiete zu entsenden. its Sold [letzteres nah empfangener Ordination und Zustimmung der zuständigen landeskirchlichen Behörde geschehen ist, würde der betreffende Predigtamts-Kandidat von der heimathlihen Kirhe nicht geschieden werden und ihm die Ansftellungsfähigkeit im Vaterlande unter AnreGrung der im Dienste der äußern Mission zugebrachten Zeit auf sein kirchlihes Dienstalter gesichert bleiben.

Daneben tragen wir kein Bedenken, den Vorstand bei Annahme folder Missionare zur Auébildung und späteren Aussendung zu der Erklärung zu ermächtigen, daß wir Kandidaten der Theologie, welche na erlangter Anstellungsfähtgkeit im Vaterlande fünf Jahre lang im Dienste einer deutshen Missionsgesellshaft im deutshen Schuhÿ- ebiete gearbeitet haben, jährlih über ihre. Amtsthätigkeit einen Bericht an uns erstatten, und mit dem Nachweise der Be- währung in amtliher und sittliher Beziehung versehen, in das Vaterland zurückzukehren verlangen, zu ver Ver- leihung einer angemessenen evangelischen Pfarrstelle im Jnlande nah Kräften gern förderlih sein wollen, andererseits uns vorbehalten, der- artige Missionare aus Gründen ihrer Gesundheit oder fonstigen zwin- gra ca auch früher von dem auswärtigen Missionsdienst abzuberufen,

Es würde uns erfreulih fein, wenn durch Ertheilung obiger Ermächtigung eine erweiterte Heranziehung gebildeter Theologen zu ‘diesem Missionsdienst erreirht werden und dadurch das evangelische Missionswerk in den deutschen Schutzgebieten eine rechte Förderung erfahren möchte,“

In der Ersten Beilage zur heutiaen Nummer de3 „Reichs- u. Staat®Anzeigers“ wird eine Nachweisung der Einnahme an WollFelstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom April 1890 bis zum Schluß des Monats Oktober 1890 veröffentlicht.

Jn der Zweiten, Dritten, Vierten und Fünften Beilage theilen wir den Entwurf einer Landgemeindeordnung für die sieben östlihen Provinzen nebst Begründung mit.

Der Königliche Gesandte am Württembergischen Hofe Graf zu U IOS ist von Urlaub nach Stuttgart zurück- gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über- nommen,

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsische Geheime Rath von Mebsch ist nah Dresden abgereist.

Der General-Major Oberhoffer, bisher Commandeur der 13, Jnfanterie-Brigade, welcher unter Verseßung in den Generalstab der Armee zum Ober-Quartiermeister ernannt worden, ist zum Antritt der neuen Stellung hier eingetroffen.

Königsberg i. Pr., 16. November. Die ostpreußische Provinzialsynode ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern er- öffnet worden ; dieselbe sandte eine Adresse an Se. Majestät den Kaiser ab, in welcher der shmerzlihen Verluste gedacht wird, welche das Königliche Haus erlitten, und gleichzeitig der Zuversicht Ausdruck gegeben wird, daß es unter dem Schaß und Schirm des Kaisers der Kirche gelingen werde, die Auf- gaben zu erfüllen, welche die Zeitverhältnifse stellen.

Breslau, 16: November. Die Provinzial-Synode ist, wie die "ar Ztg.“ mittheilt, gestern mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen worden.

Sachsen.

Dresden, 16. November, Jhre Majestäten der König und die Königin haben sih heute zu einem mehrtägigen Auf- enthalt nah Schloß Sibyllenort begeben.

Oldenburg.

Nordenhamm, 16. November. Se. Königliche Hoheit der Großherzog besichtigte, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, heute die hiesigen neuen Anlagen des Bremer Lloyd und nahm an Bord des Schnelldampfers „Spree“ das Frück- slück ein.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Coburg, 16. November. Jhre Kaiserlihe Hoheit die

Herzogin von Edinburg hat sih, wie die „Cob. Ztg.“

U mit den Prinzesfinnen-Töchtern heute nah Berlin be-

Schaumburg-Lippe.

Bückeburg, 16. November. Für den Einzug Sr. Dur(- laut des Prinzen Adolf und J rer Königlichen Hoheit 4 Prinzessin Victoria und für die Tage der Anwesenheit

Ï 1 [} 4 VIAC: C 7) C7 4 | E - worden. L ‘4 L v É A

__ Das Hohe Bar wird am Sonntag, 23, November, Mittags 121 Uhr, mittelst Sonderzuges von Hannover auf der ersten Shaum- burg-Lippeshen Station Lindhorst eintreffen und hier wird der Geheime Regierungs-Rath von Frese im Auftrage des regierenden

ürsten das Hohe Paar begrüßen und die auf dem Perron anwesenden

eistlihen der benachbarten Kirchspiele und den Landrath des Landraths8amts Stadthagen - Hagenburg vorstellen. Der Geheime Rath von Frese und der Landrath Wippermann geleiten das Hohe Paar nach Bückeburg, wo auf dem Perron vor dem Fürstlihen Empfangszimmer im Stationsgebäude der Hof- Stallmeister von Apell, General-Major und Flügel-Adjutant des Fürsten von Strauß und Torney, der Landrath des Landraths8amts Bükeburg-Arensburg, der Polizei-Direktor der Residenzstadt und der Commandeur der Gendarmerie zum Empfang versammelt sind. Der Landrath bewillklommnet das Hohe Paar, welches dann im \echs- \spännigen Galawägeu durch die Bahnhofstraße über den Marktplayz zum Schlosse fährt. Die Bürger- und Einwohnerschaft, Schulen, Vereine 2c. bilden in der Bahnhofstraße Spalier, am Rathhaufe be- arüßt der Ober-Bürgermeister von Bückeburg, Burchard, mit dem Magistrat und Bürgervorsteherkolleg der Residenz die Einziehenden. Am S(loßportal sind die Mitglieder der Behörden, das Offizier-Corps des JIäger-Bataillons und das Lehrerkolleg des Gymnasiums aufgestellt. Die Bahnhofstraße wird mit Flaggenmasten, Guirlanden 2c, ge\{chmüdckt \scin, in ähnlicher Weise, wie bei der Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrih hier im Juni d. J. Das Shlofßportal, der Eingangsweg über den äußeren Schloßhof und der innere Schloß- hof werden besonders prachtvoll zu einer via triumphalis hber- gerihtet. Es werden zwei Ehrenpforten an der Schloßbrüdcke und beim Eingang zum inneren Scloßhof erri{tet. Abends wird der. S{bloßhof mit Lampions und Lämphen erleuhtet. Im Portal empfängt das Fürstenvaar mit den anwesenden Gliedern der Fürstlihen Familie die Hohen Neuvermählten und geleitet die- selben in die für dieselben bestimmten Zimmer, die, im Parterre ge- legen, dieselben sivd, welhe Se. Majestät der Kaiser im Januar 1889 bewohnte. Um 6 Uhr findet Galatafel statt, um 84 Uhr bringen die Bürgerschaft 2c. von Bückeburg und die Knappschaft des Gesammt- Bergamts Ovbernkirchen- dem jungen Paare einen Fackelzug. Am folgenden Tage, am Montag, ist Empfang und Frühstück, sowie Mittggstafel bei dem O neuvermähblten Paare im sfsogenannten Garténsalon des Schlosses, am Abend findet Hofconcert statt. Am Dienstag Abend macht ein Hofball den Schluß der Festlichkeiten.

Lippe.

Detmold, 15. November. Wie das „Amtsblatt“ meldet, ist der E auf Befehl des Fürsten für den 28. d. M. wieder einberufen worden. Unter den Vor- lagen befindet sich ein Gesezentwurf, rar das Ver- ammlungs- und Vereinsrecht, welcher sich dem preußi- hen Ge)eße vom Jahre 1851 anschließt; ferner ein Geseß- entwurf, betreffend die Abänderung resp. Erhöhung der Gehälter für Gymnasiallehrer, sowie für Gerichts- und Verwaltungs- Sekxetäre und ein Gesehentwurf, betreffend die Errichtung neuer Schulgemeinden uyd betreffend Regelung der Küsterfrage. Der Etat der Staatskasse für 1890/91 {ließt mit einem Plus von 36 463 6, ab.

Deutsche Kolonien.

Mit dem Reichskommissar Major von Wissmann hat auch dessen Adjutant, Premier-Lieutenant in der Schuß- truppe Bu miller die Rückreise nach ODst-Afrika angetreten. Der Chef in der Schußtruppe Freiherc von Eberstein ist von seinem Urlaube bereits wieder in Ost-Afrika eingetroffen.

Das Projekt eines Bahnbaues Bagamoyo—Dar-es- Salaam hat bereits ziemli feste Gestalt angenommen. Die „Münchèner Neuesten Nachrichten“ berichten darüber: „Zu dieser Unternehmung sind u. A. die Hrrn. Dr. von Schauß, von Maffei, Heilmann, welche bereits den Generalunternehmer des Nord: Ostsee-Kanals Hrn. Baurath Sager gewonnen, zu- sammengetreten. Ein Verwandter des bayerischen Königshauses hat 100 000 6 in Aussicht gestellt, außer dessen erster ‘Gabe von 100 000 6 zum Plantagenbau. Das Eiseuwerk Maffei wird die Lokomotiven und Maschinen liefern; für den Bahnbau sind eiserne Schwellen beabsichtigt. Die Vereinsbank wird die A: übernehmen. Wie es heißt, tritt das Konsoriium ür fünf Millionen ein. Die Baukosten eines Kilometers der Bahn werden auf 40 000 bis 70 000 M geschäßt; man hofft indeß, wesentlih billiger bauen zu können. Bereits ist man mit einer vorzüglichen tehnishen Kraft in Unterhandlungen. Die Bauzeit wird auf ein Jahr angenommen. Es ist beab- sichtigt, die Bahn zunächst nur als Feldbahn zu bauen, dann aber nach Bedarf zur Me umzugestalten.“

Der zeitige Leiter der Forschungsstation im Hinterlande des deutshen Togo-Gebicts Dr. Büttner ist auf Station Bismarcksburg angelangt. Er sowohl wie der Tehhniker Hr. Stöhr besinden sich in guter Gesundheit. Der Assistent Bugzslag befindet sih auf der Nückreise nah Europa.

Am 30. August bezw. 1. September d. J. hat der stell- vertretende Kaiserlihe Gouverneur für Kamerun einer Schulprüfung in den deutshen Schulen in Bonamandone und Bonébela beigewohnt und, wie das „Deutsche Kolonial- blatt“ mittheilt, fein Urtheil dahin abgegeben, daß die von den s{hwarzen Schülern gemahten Fortschritte ganz erstaun- liche sind und daß die Leistungen der beiden Lehrer der Hrrn. Christaller und Flad- alle Anerkennung ver- dienen. Namentlich erwies die Schulprüfung die bewun- derungswürdige Begabung der Dualla für Rechnen; aber auch im Schönschreiben und in der Geographie wurde ret Anerkennenswerthes geleistet. Einen besonders guten Eindruck machten das Turcnen, die Freiübungen und das Marschiren mit Gesangbegleitung der Deido-Schule. Nah Beendigung der Prüfungen wurden, beiden Schulen Ferien für die Dauer von 14 Tagen bewilligt.

Im Jahre 1889 wurden in das Schußgebiet der Marschall-Fnseln im Ganzen für etwa 540000 Waaren gegen Waaren im Werthe von 258 200 A im Fahre 1888 eingeführt. Ausgeführt wurden etwa 2575 t (zu 2240 Pfund oder 1000 kg) Produkte gegen 2365 t im Jahre 18883, Diese Ziffer würde sich noch .erheblih höher stellen, wenn nicht eine bedeutende Quantität im A eni ge- sammelter Kopra erst Anfang 1890 zur Verschiffung ge- langt wäre. Die Anzahl der im Schutgebiete der Marschall-Jnseln wohnhaften Nichteingeborenen beträgt zur Beit 106. Darunter befinden sich 33 Deutsche, 23 Engländer, 23 Amerikaner, 11 Chinesen, 4 Norweger, 3 Schweden, 2 Dänen, 2 Portugiesen, 2 Japaner, 1 Russe, 1 Schweizer und 1 Brasilianer. Der größte Theil der Deutschen und Fremden hat seinen Siß auf Jaluit.

ber, Der Herzog und die Herzogin

S n, 17. No

von Leuchtenber , welche vorgestern in Fiume eingetro arg begeben si, wie „W. T. B.“ meldet, von dort zum va U

A

ch des erkrankten Herzogs Nikolaus von Leuchtenberg nah

bbazia.

Großbritannien und Jrland.

Sowohl der Sekretär der Admiralität For wood wie

der Contre-Admiral Hopkins erklären die Behauptung: das. untergegangene Kriegs\{chiff „Serpent“ sei nicht seetühtig gewesen, für völlig unbegründet. Die Bauart des. Schiffes habe mit dem Untergang nichts zu thun gehabt. „Die besten Techniker und das stärkste Material hätten das Scheitern der „Serpent“ nicht verhindern können, wenn sie einmal an die felsige Küste Spaniens anprallte.“/ Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Coruña unter dem 14, No- vember weiter gemeldet : __ Bis jeht find 30 Leichen aufgefischt worden ; die meisten trieben in der Nähe von Camarinas ans Land. Der Zustand der Leichen beweist, daß die Verunglückten furhtbar um ihr Leben gerungen haben müssen. Die meisten haben tiefe Wunden vom Anprall gegen die Felsen davongetragen Das Gerücht, cin vierter Seemann von der BVesazung der „,Serpent“ sfei gerettet, hat \sih als unrichtig erwiesen. Einer der Geretteten hat 8 Leihname seiner Kameraden identifizirt. Unter denselben befand sih kein Offizier. 27 von den ans Gestade ges{wemmten Leiden wurden heute auf dem Friedhofe von Camarinas beerdigt, nabe der Stelle, wo die Seeleute des imJanuar 1889 untergegangenen englishen Dampfers „Priam“* begraben liegen. Weitere Trümmer der „Serpent“ sind an das Ufer getrieben. Karabiniers hindern die Bewohner von Camarinas am Strandraub. Die spanischen Kanonenboote „Mac Mahon“ und „Condor“ find nah der Bai von Camarinas gesegelt, um bei der Aufsuhung der Leichen Hülfe zu leisten. Die Erzählungen der drei geretteten Seeleute werfen wenig Licht auf die Urfache des Schiffbruhes. Sie sagen, daß der Schiffbruch Allen unerwartet gekommen sei und Niemand geahnt habe, daß man so nahe der Küste war.

Frankreich.

Paris, 17. November. Béi dem dänischen Gesandten Grafen Moltke-Hvitfeldt fand, wie „W. T. B.“ mit- theilt, am Sonnabend zu Ehren des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Dänemark ein Diner statt, an welches sich ein glänzender Empfang anschloß; zu demselben waren die Minister sowie das diplomatische Corps erschienen.

Der König Milan von Serbien hat sch nt etwa vierzehn Tage nah England begeben.

Ja dem am Sonnabend abgehaltenen Ministerrath legte der Marine-Minister Barbey den offiziellen Text des Uebereinkommens mit dem König von Dahomey vor. Dieser Text wird den Kammern durh den Minister des Aeußern Ribot vorgelegt werden. Ferner legte der Marine-Minisler einen Geseßentwurf, betreffend die Organi- sation der Marine-Offizier-Cadres, vor.

Jn der vorgestrigen Sißung der Deputirtenkammer machte bei der Weiterberathung des Marincbudgels der Berichterstatter Gerville-Réache, der „Köln. Ztg.“ zufolge, bei Kap. 1 (Gehälter der höheren Behörden) Ausstellungen und legte dar, daß die französishe Flotte heute schwächer sei als die Flotten des Dreibundes , obshon Frankreich für dieselbe unter Abzug der Ausgaben für seine Kolonien von 1871 bis 1889 677 Millionen Franken mehr aufwandte als die drei genannten Mächte. Nach den Angaben des Bericht- erstatters würde Frankreih im Jahre 1895 299 diensttüchtige Kriegsfahrzeuge besißen, während die Mächte des Drei- bundes 556 aufzuweisen. hätten. Auch in Hinsicht dex Schnelligkeit würde Frankreih im Nachtheile fein den übrigen Nationen gegenüber. Jm Weiteren verbreitete sich der Berichterstatter sehr ausführlich über die Ursachen der französishen Schwäche zur See. Hinsichtlih der Neu- bauten führte er aus, daß die französishe Flotte an Zahl den Seestreitkräften des Dreibundes gewachsen und auf gleicher Höhe sein müsse wie das französishe Heer, wo es die Vertheidigung der Rechte und Interessen Frankreichs gelte. Der Marine-Minister Barbey räumte in seiner Entgegnung ein, daß Frankreih an Zahl der Schiffe dem Dreibunde nicht gleihstehe, bemerkte indessen, England befinde sih in gleicher Lage. Hinsichtlih der Vorschläge des Berichterstatters bemerkte der Minister, die Regierung fei bereit, die in denselben ver- langten 46 Millionen vier Jahre zu bewilligen. Ueberhaupt werde sie ihre lebhafteste Mitwirkung bei den von der Kammer angezeigten Reformen bieten. Der Regierungskommissar Fournier rechtfertigte darauf die Ausgaben im Einzelnen.

chließlih wurde Kapitel 1 genehmigt. /

Der Deputirte Ramel hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ einen Gesehentwurf eingebracht, betreffend die JInvaliditäts- und Altersversiherung für Jn- dustrie- und Landarbeiter, sowie für alle Bedienstete, deren Lohn 300 Fr. jährlich nicht übersteigt. Der Jahres- beitrag wird vom Tageslohn mit mindestens 5 Centimes täglih eingehoben. Dem Arbeiter soll es freistehen, den Beitrag be- liebig zu erhöhen; der Arbeitgeber ist zu gleihem Beitrag verpflichtet wie der Arbeiter, jedoch nur bis zu 10, bei ge- sundheitsshädlihen Jndustrien bis zu 15 Centimes. Die höchste erreihbare Arbeiierpension beträgt mit 61 Fahren 1000 Fres. |

Die mit der Prüfung der Viehzölle betraute Sub- fommission der Deputirtenkammer seßte in theilweiser Abänderung ihrer früheren DEGI den Zoll für Hammel auf 15, für Kälber auf 15, für Schweine auf 8 Fr. pro Stü, für geschlahtetes Hammelfleisch auf 32, Schweinefleish auf 12 und Rindfleish auf 25 Fr. pro 100 kg fest. :

Bei der gestern hier stattgehabten Ersaßwahl eines Deputirten an Stelle Joffrin's erhielt der Arbeiterkandidat Lavy 2343 Stimmen, der demokratische Kandidat Lissagaray 2045 Stimmen ; es ist daher eine Stichwahl erforderlich.

Der industrielle und kommerzielle Verein organisirt, von dem Unter - Staatssekretär Etienne unterslüßt, eine neue Handelsmission nah Kita und dem Buregebieté im französischen Sudan, an deren Spige der in Kita ansässige Pflanzer Bechet steht. : i

Wie der „Temps“ meldet, ist das in London erscheinende anarchistishe Blatt „L'Fnternational“, welches unter der Maske einer religiösen Broschüre hier eingeführt worden war, von der französishen Regierung verboten worden. Ein Artikel der lezten Nummer enthält die Aufforderung an die Anarchisten, die Große Oper in die Luft zu sprengen.

Ftalien.

Der Minister-Präsident Crispi ist gestern Abend von Rom nas Turin abgereist. Auch von den übrigen Ministern begeben sich mehrere nah Turin, um dem da elbst heute zu Ehren Crispi’s stattfindenden Bankett beizuwohnen.

‘ehemalige Unter - Staatssekre! x richtet ein S errry seine Wähler in Livorno, in ligen

er die auswärtige Politik Crispi?s vollflommen billigte. Der Avgeordnete, ehemalige Unterrichts: Minister Baccelli, der frühere Minister des Jnnern Villa und der frühere Ackerbau-Minister Bert i jprachen sih vor ihren Wählern für die Aufrechterhaltung des Dreibundes aus.

Die römischen Blätter konstatiren, wie man der „Frkf. Ztg.“ telegraphirt, einstimmig die Herzlichkeit und Großartig- keit der Kundgebung bei dem Bankett zu Ehren Baccelli's, als er die deut - italienishen Beziehungen besprach. Minutenlanger Beifall und die Rufe: „Es lebe Deutschland uno Kaiser Wilhelm I1.“ ertönten.

Die „Riforma“ erklärt die Nachricht englischer Blätter, wonach zwischen dem Minister-Präsidenten Crispi und dem deutshen Reichskanzler bei der Begegnung in Mailand über die Errichtung einer internationalen Liga gegen die Mac Kinley-Bill ein Einvernehmen erzielt worden sei, für gänzlih unbegründet. L

Der regierungsfreundlide „Capitan Fracassa““ will aus bester französisher Quelle wissen, man sei in Paris geneigt, die Unterscheidu ngszölle vor dem 1. Februar 1892 ab- uschaffen. Der framzölsche Botschafter in Rom habe that- sächlich Weisungen erhalten, Jtaliens Wohlwollen durch diese Ankündigung wachzurufen. Die halbamtlihe Mittheilung hebt hervor, daß die Einführung des Ftalien feindlichen französijchen Genera ltarifs am 1. Januar 1892 ohnehin feststehe und Jtalien seine Unterscheidungszölle bereits auf- gehoben habe.

Portugal.

Der Modus vivendi mit England besteht, nah der „Frkf. Ztg.“, aus fünf Artikeln mit folgendem Jnhalt:

1) Die portugiesishe Regierung verpflichtet sich, sofort die Frei- heit der Schifffahrt auf dem Zambesi und dem Schire anzuordnen; 2) sie erlaubt und erleihtert den Waarenverkehr auf beiden Flüssen wie au auf dem Ngue und eröffnet Landstraßen an jenen Stellen, wo die Flüsse nicht \chiffbar sind; 3) sie erleihtert den Verkehr zwischen den port ugiesisben Häfen und den Ländern der britischen Inter- essensphäre, besonders in Bezug auf Post, Telegraphie und Waarentrans- port ; 4) beide Regierungen erkennen die Grenzen, wie sie im Vertrage vom 20, August d. I. festgestellt wurden, in dem Sinne an, daß während der Dauer des gegenwärtigen Abkommens keine der beiden Mächte einen Vertrag \{ließen, ein Protektorat übernehmen oder einen Akt der Souveränetät ausüben kann in denjenigen Gegenden, welche der Ein- edida bela der anderen Macht übecwiesen sind; 5) durch dieses Ab- ommen wird keiner Frage präjubizirt für die weiteren Verhandlungen. Das Abkommen tritt in Kraft mit dem Tage der Unterzeihnung (die bekanntli am 13.,d.[M. erfolgt ist) und gilt vorläufig für sechs Monate.

Schweiz.

Der Bundesrath hat die Uebereinkunft, betreffend die Bildung eines internationalen Verbandes für Publikation der Zolltarife, d. d, Brüssel, den 5. Juli 1890, genehmigt. Den Regierungen der bei dem Ueber- einkommen vom 4. März 1878, betreffend den - Aus- taush von Geldanweisungen, sowie *beim Nachtrags- akte d, d, Lissabon, den 28, März 1885, betheiligten Staaten wird von dem von der Türkei mit den Noten vom 28. Mai und 5. Zuni d. J. für den 1. Januar 1891 er- klärten Beitritt zu diesem Uebereinkommen Kenntniß gegeben. Es sind demselben nunmehr außer der Schweiz folgende Staaten beigetreten: Deutschland, die argentinishe Republik, Oesterreih-Ungarn, Belgien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Egypten, Frankreich, Jtalien, Japan, Luxemburg, die Nieder- lande, Portugal, Rumänien, Schweden, Norwegen, Tunis, die Türkei und San Salvador.

Bei der gestrigen Volksabstimmung im Kanton St. Gallen wurde die neue Kantonalverfassung mit 28 142 gegen 6440 Stimmen angenommen.

Niederlande. Nah dem „Staats-Courant““ ist in dem Befinden des

Königs weder eine Besserung, noch eine sihtlihe Ver-

\s{limmerung eingetreten. Schlaf und Schlaflosigkeit we {seln unregelmäßig ab; der Kräftezustand ist unverändert geblieben .

Rumänien.

Bukarest, 16, November. Anläßlich des Jahres- tages ihrer Vermählung stattete, laut Meldung des „W. T. B.“, der Ministerrath dem Könige und der Königin seine Glückwünsche ab. i

In seiner heutigen Sißung genehmigte der Minister- rath das Budget pro 1891/92, das in Einnahmen und Ausgaben vollständig balancirt, und in welchem auch Vorsorge getroffen ist für die Annuität der Fortifikationsanleihe.

Bei der feierlihen Eröffnung des rumänischen Dampfschiffahrtsdienstes, welcher der ans Mimi ter, der Kriegs-Minister, viele Parlamentsmitglieder und die Spizen der Behörden beiwohnten, erklärte der Finanz-Minister, die Regierung werde die Schaffung eines vollständigen Schiff- fahrtsdienstes nah Möglichkeit unterstügen.

Serbien. Sofia, 15, November. Das Ministerium is nun-

mehr in der Weise ergänzt worden, daß der ehemalige

Minister Gnekow_ zum Minister des Auswärtigen und der General-Sekretär der Finanzen Beltshew zum Finanz-Minister ernannt worden sind, Die Ernennungen werden von der Bevölkerung mit großer Befriedigung auf- genommen.

Dänemark,

(F) Kopenhagen, 15. November. Das Folkethin g beendete gestern die am vorigen Donnerstag begonnenen Ver- handlungen über den von den beiden Vize-Präsidenten Claussen und Bojsen eingebrachten L'ésepentwur f be- treffend die Aufhebung des Einfuhrzolles auf Roh- uder und die Einführung einer Steuer auf ayerishes Bier. Abg. Claussen wies in der Begründung des Antrages namentlich auf die großen Vortheile hin, die der billige Zucker dem Gartenbau bereiten würde; statt wie jegt die Ecträgniss2 des Gartenbaues in rohem Zustande auszuführen, würde der billige Zucker die Veredelung im Jnlande gestatten und si so nah und nah eine E Industrie entwideln. Er wies in dieser Beziehung au Be in, wo der Zuler ollfrei sei. Was die Steuer auf bayerishes Bier betreffe, n würden dadurch nur die Bewohner der größeren Städte betroffen werden; für die ländliche Bevölkerung sei dieses Bier immer noch ein Luxusartikel. Conena Präsdent Estrup wünschte sogleich die Stellung der Regierung zu dem Vorschlage darzulegen: Dem Hauptgedanken könne ex

Ä

voll zustimmen; die | | bindung mit den Anträgen wegen Zo higun \{lag gebraht worden. Hätte der vorliegende Antrag aber eine theilweise Zollrevision, nur von drei oder vier Posten bezweckt, dann würde die Stellung der Regierung eine wesentli andere gewesen sein. Wenn er (der Conseils-Präsident) nah einigen Tagen mit seinem Zollgése entwurf im A er- cheinen werde, wolle er hoffen, daß dieser mit dem Vors lage n Antragsteller verschmolzen werden könne und daß das Ganze dann die Zustimmung beider Thinge erhalte, Von den übrigen Ministern nahm keiner an den Verhandlungen Theil. Von der Rechten sprachen nur, die Abgg. Scharling und Dinesen gegen die Vorlage; den eigentlihen Kampf um die Vorlage führten die verschiedenen Fraktionen der Linken unter sich. Die Veryandlungen bekundeten eine weitgehende Meinungsverschiedenheit in der Linken; während der gemäßigte Theil mit der Regierung wegen einer Zollreform verhandeln will, verhält sich ein anderer Theil entschieden ablehnend. Die Vorlage wurde schließlich zur zweiten esung zugelassen und an einen Ausshuß von 15 Mitgliedern verwiejen.

Amerika.

ilien. Aus Rio de Janeiro vom 15, November niet B T B.“; Jn der heutigen Sißung des Kon- gr esses wurde eine Botschaft des Präsidenten verlesen, welhe das Verhalten - der provisor ischen Regierung darlegt, die Regierungsbefugnisse in die Hände der Kammer zurückgiebt und derselben die Auf- gaben auseinanderseßt, die sie zu lösen habe. Der Kongreß wird eine Kommission ernennen, um dem Minister-Präsidenten da Ron! eca zu danken und ihn zu beglückwünshen. An äßlih des Jahrestages der Proklamirung der Republik wurde eine Revue abgehalten. Ueberall herrsht großer Enthusiasmus.

Argentinien. Präsident Pellegrini erwiderte, einem Telegramm des „W. T. B.“ aus Buenos-Aires vom 15, d. M. zufolge, einer bei ihm erschienenen Deputation: er werde niemals einwilligen, daß die Amortisirung der öffentlihen Shuld suspendirt werde. Jm Uebrigen empfahl der Präsident den Parteien Einigkeit. Die Entwicke- lung der Hülfsquellen werde die gute wirthschastliche Lage des Landes wiederherstellen.

onduras. Jn New-York eingegangene Telegramme aus Sra melden: Die Truppen des Präsidenten Bogran haben -Tegucigalpa nah einem heftigen Kampfe wieder genommen. Die von Sanchez befehligten Jnsurgenten hielten noch längere Zeit eine Kaserne bejeßt, auf welche die Beschießung fortgesezt und die s{ließlih auch genommen wurde, Die Verluste sollen auf beiden Seiten be- trähhtlihe sein. Der Führer der Aufständishen Sanchez wurde mit mehreren seiner Offiziere ohne weitere kriegsgericht- liche Verhandlung auf dem Hauptplaze der Stadt erschossen. Der Aufstand könne damit als beendigt angesehen werden,

Asien.

Fapan. Der Kaiser von Japan hat am 30. Sep- tember die Ernennung von 55 durch persönliches Vertrauen berufenen Mitgliedern der Ersten Kammer vollzogen. Jn der Liste der Namen findet sich der M. „Allg. Ztg.“ zufolge kein Adeliger und kein anerkannter Parteiführer. Die Hälfte der Auserkorenen scht fh aus Mitgliedern des aufgelösten Senats zusammen. Unter den Uebrigen sind zu bemerken: 5 Großindustrielle und Bankiers / 12 höhere Siaats- beamte, der Präsident, 5 Dekane und ein Professor der Kaiser- lihen Universität sowie die Direktoren einiger anderen der Pflege von Kunst und Wissenschaft gewidmeten FJnstitute.

China. Shanghai, 14. November. Der Vize- König von Nanking, Tseng Kwo Chuan, ein Oheim des verstorbenen Marquis T/seng, ist, der „A. C.“ zufolge, gestorben.

Parlamentarische Nachrichten. Die Arbeiterschuß-Kommission des Reichstages be-

\chäftigte sich heute Vormittag zunächst mit dem §. 125 (Buße wegen Kontraktbruchs), welcher in den Absäßen 1 und 3 neu ist. Er lautet: „Hat ein Geselle oder Gehülfe vor rechtmäßiger Beendigung des Arbeitsverhält- nisses die Arbeit verlassen, so kann der Arbeitgeber an Stelle der Entschädigung eine aufzuerlegende Buße fordern, welche für den Tag des Vertragsbruchz3 und jeden folgenden Tag der vertrags- mäßigen oder geseßlichen Arbeitszeit, höchstens aber für sechs Wocen, bis auf die Hôbe des ortêüblichen Tagelobns sich belaufen darf. Dasselbe Recht steht dem Gesellen oder Gehülfen gegen den Arbeit» geber zu, wenn er von diesem vor rechtmäßiger Beendigung des Arbeitsverbältnisses entlassen worden ist. E A

Ein Arbeitgeber, welcher einen Gesellen oder Gehülfen verleitet, vor rechtmäßiger Beendigung des Arbeitsverbältnisses die Arbeit zu verlassen, ist dem früheren Arbeitgeber für den dadur entstehenden Schaden oder die verwirkte Buße als Selbstschuldner mit verhaftet. In gleiher Weise bastet ein Arbêitgeder, welcher einen Gesellen oder Gehülfen annimmt oder bebält, von dem er weiß, daß derselbe einem anderen Arbeitgeber zur Arbeit noH verpflichtet ift. :

Den Gesellen uwd Gebülfen stehen im Sinne des vorstehenden Absatzes die im § 119 Abîap 2 bezeichneten Personen gleich.“ i

Der Aba. Klemm (Sawfen) beautragte, daß der vom Arbeit« geber erhobene Entscädigungsauspruch, fofern vor dem Gericht ni@t nach fester Ziffer bewiesen, auf einen Betrag festzuseßen sei, welcher für den Tag des Vertragöbzuchs und jeden folgenden Tag der ver»

tragsmäßigen oder geseßlien Arbeitszeit, höchstens aber für ses bis auf die Hôde des ortsüblichen Tagelobns si belaufen |

Wochen bli è müsse. Im zweiten Adfay solle der frühere Arbeitgeber unter ent»

sprehender Anwendung der im ersten Absaß enthaltenen Sc@adeus | dE_ | werde. Die ferneren GEutschiteZungen werden Wm Sortits Wüdecitus

s 4 | geit be

Dr. Gutfleisch, Klein-Singer und von Kleist-Netow vor, | t

| balle ium Alten Museum zze Beubin in Voi eat

ersaßbestimmungen als Selbstschuldner mitverhaftet sein, 2 Außerdem Uegen Anträge der Abgg. Letowa, M Tller

Hieran knüpfte sich eine sehr lebhafte Debatte.

Kunst und Wissenschaft.

Wies die „Post“ mittheilt, fand gestern Vormittag in der Klinik des Hrn. Dr. William Levy, Prenzlauerstraße 46, dex ersten Koch 'shen Versuchs station, ene Demow stration sämmtlicher bisher behandelter und geheilter Fälle von Tuberkulose statt. Ju der stattligen Versannnlung der Aerzte befanden sich Autoritäten erston Ranges, bio von auswärts herbeigeeilt sind, um das Kocd'\de Verfahren an dexr Quelle zu studiren. Mit dem größten Juteresse wurde namentlich der Fall von Hauttubdertulofe (Lapus) beobachtet, an dem zuerst die volle Wirksamkvit des Kochen Mittels zu Tage getroteon war.

| thode der Aerzte schieden mit dem ‘seinem Us ster s von

der Jnjektion und Reaktion: ‘demonstriren wird. Die

dem Leiter der Klinik und seinem enten, die ihnen mit gerer Bereitwilligkeit den ersten Einblick in das neue Heil- v en ewährt hatten. i S ie Direktoren der Kliniken in Halle a. S. find mit ihren Assistenzärzten und mehreren en in Berlin ein- getroffen, um das Koch'she Heilverfahren kennen zu lernen.

Wie die „Allg. Ztg.“ aus München berichtet, haben sich am Sonnabend Geheim-Rath Dr. von Kerschensteiner und General-Stabsarzt Dr. von Loßbeck im Auftrage der König- lihen Staatsregierung nach Berlin begeben, um die An- wendung des Koch'shen Heilmittels, die bereits gemachten Versuche, Erfolge 2c. kennen zu lernen, und über den Bezug des Heilmittels, sowie über diejenigen Fragen zu konfexiren, welche mit der Anwendung des Heilmittels in Bayern in Zu- sammenhang stehen. Auf Grund des Berichts der beiden oben genannten medizinishen Autoritäten wird das Ministerium seine weiteren Beschlüsse in dieser Frage fassen. Wie das Blatt ferner mittheilt, ist das Heilmittel am Freitag Abend in München eingetroffen, die Heilver,uche haben begonnen. De fessor Ziemssen Ce hat fi in seiner Klinik wie folgt ausgesprochen: „Wir stehen unter dem tiefen Eindruck eines Er- eignisses von weltgeshihtliher Bedeutung, welches zu erleben jeder Freund der leidenden Menschheit si glücklih schäßen muß. Die Heilung der Tuberkulose ist das Ergebniß genialer wissenschastlicher Forshung und bedeutet das Ende einer menschenmordenden Krankheit.“ Gleich zustimmend äußerte sih Professor Emmerich vom hygienischen Jnstitut.

Dem „Braunschweigischen Tageblatt“ zufolge hegen Aerzte von Braunschweig und Hannover den Plan zum Bau eines großen Sanatoriums im Harz für unbemittelte Lungenkranke.

Aus Wien wird gemeldet: Der oberste Sanitäts- rath empfahl dem Minister - Präsidenten Grafen Taaffe die Entsendung zweier Mitglieder des obersten Sanitäts- raths nach Berlin und die Anordnung der n Vor- kehrungen hinsihtlich der Verwendung des o’ schen Heilmittels durch die Aerzte in den Kaiserlihen Kranken- anstalten. Ferner soll weiteren ärztlichen Kreisen Gelegen- heit geboten werden, die neue Heilmethode zu verfolgen ; endli soll, wenn mögli, für die auss{ließlihe Herstellung des L in den inländishen Staatsinstituten Vorsorge getroffen werden. Gleichzeitig beschloß der oberste Sanitätz- rath, sein / epidemiologishes Comité mit dem Studium der gleih wichtigen Angelegenheit der Verhütung der Verbreitung der Tuberkulose zu betrauen. Der Leiter der Kuranstalt in Axrco, Wollersack, und das Mitglied des Comités derselben, Gager, werden fich nach Berlin begeben, um das Koch'sche Heilverfahren zu studiren.

Die Pester Blätter widmen dem Professor Dr. Koh be- geisterte Artikel. Der Aerzteverein in Pest sprah dem großen Gelehrten seine Anerkennung aus und beshlos, nah einer die Verdienste Koch's feiernden Rede des Professors Koranryîi, die demselben gezollte Huldigung im Protokoll verzeihnen und sie dem Gefeierten in entsprehender Weise zur Kenntniß bringen zu lassen. Ferner wurde bes{lofsen, ein Comité Bez hufs Einführung des Koch'ichen Heilverfahrens einzuseßen.

Weiter berichtet „W. T. B.“ aus. Pest: Jm Auftrage des Ministers des Jnnern i|ff der Minisierial-Sekretär Dr. Loerinczy, Spezialarzt für Lungenkranke, na Berlin gereist, um daselbst das Ko'sche Heilverfahren zu studiren. Professor Koranyi gedachte in seiner Vor: lesung der epohemahenden Entdeäung Koh's. Seine Zuhörer gaben threr Verehrung für Koch durch Erheben von den Sigen Ausdruck. Der Magistrat beschloß, zu dem Ver= trage, welhen Professor Koh in der Berliner Aerztlichen Ver=- einigung über die Heilung der Tuberkulose zu halten gedentt, drei Aerzte na dort zu entsenden.

Aus Paris wird gemeldet: Die Doktoren Richet und Héricourt theilten in der biologishen Gesellschaft Impfungä- versuche mit, welche sie bei an Tuberkulose Erkrankten mit von Mikroden ausgeschiedenen {emifshen Substanzen ar: gestellt hätten. Die beiden Forscher bezeichnen diese Verfuäie als erfolgreich. Die „L’union médicale“, eine in Paris erseinende Fachzeitschrift, bemerkt am Schlusse einer längeren Abhandlung zu dem Enthusiasmus, welcher momentan in Deutschland üher die glüdlihe Erfindung Koch's herrs{ht, Folgendes: „Wix wissen nit, ob wir ebenso enthufiasmirt sein würden, werm ein französisher Arzt die Heilung der Tuberkulose erfundert hätte. Aber welcher Nation der glückliche Gelehrte au au: gehören möge, wir freuen uns mit hr; denn die Frage der Heilung der Lungenschwindsuht hat das größte Jutereffe zur beanspruchen, da sie die ganze Menfchhert detrifft

Der Verein Berliner Künstler Lat in setner vorgestrigen Versammlung endgültig defchlief u Iabre 189k qus Anlaß: feines Z0jährigen Besteßens eîne p B atiowmale Kunit» ausstellung im AudesausfteUungWzetäude uu bveranttalten. Ire Majestät die Kaiserin Friedri@ wird erfudt werden, das Yra tektorat über die Ausftellung zu übernehmen, meltte vom: 1

L Mas V 15. September 1891 dauern foi, Der

Sdaat Lat der „Nat-Z, zufolge einen Zuscktuß von 2 000 „6 dewilttL unter der Bedirigttittd, daß der Verei Be: liner Künstler die glete umme zur WMitos sdmüdung uud Aenderung des Austellungägetaudes temüiPgt, was gesehen tft

E Ga Der Kultus-Minister hat. wie die „Ar. Nu" mittbeilt, 2n das Couits für das Srimm+Deukmail OUtTU Ut Sihretben deritet, ut welchen er mitder, daß e Wu Wuiftht: geteiten Staabovrreis von H 00 G nit zeuähre, ‘cudun auf Vorfthiag: dex Laudes-Kunstkommienr nue die Youoratre de U Wi Wettdewcrd

detdeiligten Künstler uit 70 quf den Quilstund® Adeeneduren

» l S ¿t

Prof. Wiese, der Urheber des an alter Steile präintitten : P L Dn N E id. di “Ta m Gutwurfs, wird für die Ausführung einer Mucenoestatue ür dir: Vers

Jur gegenwärtigen Augen L Meeidè die „BVerlinee 9 A d, vage) Ä Ii Kiinde Wucheu*Srift" e rer neucitei VNuaice), mo cor UF

| F die Blicke aller Aerzte eemartumzivol 24 A Vene: Zeutitet è i

nd, wette die dugicuitthe FaciQuny dee N?! i Wg RNO dürfte mit desouderee Freude ci Uten Quttei, R Mer, weldes zum uädhiten JInhue Und fn Watte: Uk, Whuee de Nane Hygienifde Nuudfdau* mad Ne Herne: G. Franen wud C. vou Ege Ui Vercin k A, Dir!waid dn Centralblatt derausgeden weites L Zucige: dieses ie Den vieleitigen Gebietes pitegen 10 Uit RELNV q en Ves alé: a

! Viduugan, wohi vou Staadousi® d Fat As vou Un: Ln | Tecqulteed aud Verwgihungddoguien xeaatgen mul, Die L

der Derqusgehee, fowie die: tactitae: Bie ra Cann at desouders dex Unistand, dus Wee Quar giliatte, Wien} Mee p dad Zuititut Roveed Ko ® elmar dezs Vhuttecdodcis Wid

| deu das ueue Unieenchuien: ea Mh Jdecrhdeden [N wis ci Horx Px, Lovy gedeutt | x A i Kunso füx Aerzte einzurichten, in denen ex die Kod'sdde Mes !

Motivirung dex gueñes Smith Bl denen: eee: d eet Wid,