1892 / 30 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Feb 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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dem der Entwurf ebenso wie dem Ms. Gamp 4) durch- aus sympathisch ist, während der Abg. Dr. von Bar ihn für faum durchführbar hielt und die Berufung auf die Heim- stätten-Gesezgebung der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nicht gelten ließ. (Schluß des Blattes.)

Jn der heutigen (10.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher der Justiz - Minister Dr. von Schelling und der Finanz-Minister Dr. Miquel bei- wohnten, wurden die allgemeine Rehnung für 1888/89 und die Uebersicht von den Staatseinnahmen und -Ausgaben für 1890/91 der Rehnungscommission überwiesen.

Der Rechenschaftsbericht über die weitere Ausführung des Gesetzes, betreffend die Consolidation preußischer Staats-An- leihen, und der Bericht über die Ausführung ‘des Geseßes, betreffend den weiteren Erwerb von Privateisenbahnen, wurden durch Kenntnißnahme für erledigt erflärt.

Es folgte die erste Berathung des Geseßentwurfs über die Führung der Aufsicht bei dem Amtsgericht I und dem Landgericht T in Berlin, sowie die Hand- habung der Disciplinargewalt bei dem ersteren Gericht. j

Der Justiz-Minister Dr. von Schelling begründete die Vorlage mit der Nothwendigkeit einer Entlastung des Land- ena in Berlin in seinen Dienstaufsichtsgeschäften.

iese Entlastung solle dadurch erfolgen, daß die Aufsicht an einen neu zu schaffenden Amtsger:chts-Präsidenten übergehe und die Aufsicht über die nichtrihterlichen Beamten den Direc- toren übertragen werde.

Abg. diker erkannte die vorhandenen Mißstände an, bezeichnete aber die Vorlage als eine Verlezung des Gerichts- verfassungsgesezes und empfahl eine Theilung des Berliner Amtsgerichts und eine Vermehrung der Richterstellen.

Abg. Krah bestritt, daß die Vorlage das Gerichts- verfassungsgeseß verletze, hielt dieselbe sadlich für durchaus

erechtfertigt und beantragte die Ueberweisung derselben an ie Justizcommission. :

Abg Dr. Krause empfahl eine besondere Commission. Die reichsgeseßliche Bestimmung, daß nur ein aufsihtführender Richter ernannt werden solle, jei aufzuheben und die Aufsicht in Berlin in eine Aufsicht für die Civilabtheilungen und eine solche für die strafrehtlihen Abtheilungen des Amtsgerichts zu trennen. Eine locale Trennung in verschiedene Amts- gerichte würde alles auseinander reißen. L

Geheimer Justiz-Rath Plank führte aus, daß eine Trennung des Berliner Amtsgerichts unmöglich sei.

Geheimer Justiz-Rath Vierhaus erwiderte dem Abg. Bödiker, daß die Frage der Be Lung der Nichterstellen mit der vorliegenden Frage nichts zu thun Habe.

Abg. Bode sprach sih für die Vorlage aus.

Abg. Brandenburg erklärte sich gleichfalls für die Vor- lage, wünschte aber, daß der Amtsgerichts-Präsident von den Amtsrichtern gewählt und niht vom König ernannt werde.

Abg. Sch midt (Warburg) erblickte in der Reichsgeseß- gebung kein Hinderniß für die Vorlage, fragte aber, wie es denn mit der M des Amtsgerichts-Präsidenten für Krankheits- und andere Abhaltungsfälle gehalten werden solle.

Abg. Lerche stellte sich auf den Boden der Vorlage, äußerte aber cinige Bedenken im Einzelnen und empfahl die Ueberweisung an die Justizcommission.

Abg. Korsch befürwortete die Vorlage und meinte, daß im Falle der Verhinderung des Amtsgerichts-Präsidenten die dl a 8 selbstverständlich auf den Landgerichts-Präsidenten

ergehe. : E wurde die Vorlage an die Justizcommission über- wiesen.

Es folgte die zweite Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für 1892/93, welhe mit dem Etat des Finanz-Ministeriums begann.

Bei der 3 g der Unterbeamten beantragte die Budgetcommission eine Resolution, our welche die Regierung aufgefordert wird, in Zukunft dem Etat eine Nachweisung über die Regelung der Alters\stufen für das Aufsteigen im Gehalt anzufügen, - wenn eine Aenderung in dieser Regelung eintreten soll. Berichterstatter war der Abg. von Buch.

Der Finanz-Minister Dr. Miquel erklärte sich mit der Resolution einverstanden und sagte eine solche Nachweisung zu.

Abg. Lohren sprah sich wohlwollend über das neue System der Dienstaltersstufen aus und wünschte eine Aus- dehnung desselben auf die Subalternbeamten.

Abg. Bödiker wünschte, daß, wenn einem Beamten die Dienstalterszulage verweigert werde, ihm der Grund dafür mitgetheilt werde, damit er Widerspruch erheben könne.

An der weiteren Debatte betheiligten sih die Abgg. Kieschke, Dr. Lieber und Dr. Sattler, und bei Schluß des Blattes nahm der Finanz-Minister Dr. Miquel nochmals

das Wort.

Die Budgetcommission des Reichstags seßte heute die Berathung des Militär-Etats fort bei den cinmaligen Aus- gaben des ordentlichen Ctats. Eine Reihe von zweiten, dritten und vierten Bauraten für Kasernen, Magazingebäude 2c. wurde in Conseguenz früherer Beschlüsse genehmigt, ebenso nach längerer Debatte die erste Baurate für ein ‘Magazingebäude in Altona (250000 4), sowie die erste Rate für ein Proviant-Dienst- wobnungsgebäude in Thorn. Die Beschlußfassung über die erste Nate (60 000 4) des Erweiterungsbaues des Dienstgebäudes der beiden Bezirks-Commandos und der Landwehr-Inspection in Berlin wurde einstweilen ausgeseßt. Dagegen wurde die erste Nate von 15 000 Æ zum Neubau eines Dienstwohnungsgebäudes für den commandirenden General des Garde-Corps und den Gouverneur in Berlin (auf dem vom Garten des Kriegs-Ministeriums abgetrennten Theile; Gesammtkosten veranschlagt auf 1 432 000 4) abgelehnt.

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

In der Vertwaltungsstreitsahe der Schulgemeinde zu S. wider den Landrath zu S. und die Kirchengemeinde zu S. wegen Aufhebung einer die zwang8weise Einstellung etner Lehrerpension in den Haushaltsplan der Schulgemeinde betreffenden Ver- fügung hat das Ober-Verwaltungsgericht Erster Senat durch End- urtheil vom 16. Januar 1892 in Üebereinstimmung mit den in dem Erlaß des Unterrichts-Ministers vom 23. November 1886 (Schneider und von Bremen Preuß. Volts\chulwesen Bd. TI1 S. 897) ausgesprochenen

Grundsäßen entschieden, daß nah Vorschrift des Gesetzes vom 6. Iu 1885, betreffend_ die Pensionirung der Lehrer und R Tien L e Volksschulen (Gesez-Samml. S. 298), das Rukhegehalt eines Lehrers, der eine organish-verbundene Schul- und Kirchenamts- stelle inne hat, auch wenn er den größten Theil seiner Diensteinkünfte aus fkirhliden Vermögenéftüdcken bezog, niht von der Kirchengemeinde, sondern von der zur Unterhaltung des Lehrers verpflichteten Schul- gemeinde zu zahlen ift.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

_ Breslau, 3. Februar. (W. T. B.) Die „Schlesische eitung“ meldet: Bei Linden unterhalb Brieg hat in der der eine schwere Eisversezung mit r b statt- en, Pioniere sind requirirt; auch unterhalb Ohlau at sih das Eis an mehreren Stellen gestaut.

Bremen, 3. Februar. (W. T. B.) Die Verwaltung des Norddeutschen Lloyd empfing von ihrem Juspector Leist ein Telegramm aus Newport von gestern 7 Uhr 29 Minuten Abends, in welchem es heißt: Die „Eider“ ist voll Wasser, der Boden Se stark gelitten, das Schiff steht aufrecht; die Lage ist niht hoffnungslos, wenn das Wetter günstig bleibt. Jh werde morgen ein Arrangement mit den das Masten machen. Jch empfing ein Telegramm, daß das Schiff „Neneva“ heute 85 Säcke Post landete; ih hoffe die Contanten und den Rest der Post morgen zu retten. Die „Havel“ überbringt die Passagiere und 135 Mann der Bemannung der „Eider“.

__ Wien, 3. Februar. (W. T. B.) Jn der heutigen Sizgung des Abgeordnetenhauses beantwortete er Minister-Präsident Graf ra die Interpellation wegen der Einwanderung russisher Juden und stellte zunächst fest, daß die bestehenden Geseze zur Verhinderung einer bedenklichen Einwanderung ausreichten. Die Behörden an der russishen Grenze seien angewiesen, dem Eindringen subsistenzlojer und paßloser russisher Juden entgegenzutreten ; daher verzeichneten auch die neuesten Berichte eine nicht un- bedeutende Abnahme der Einwanderung. Diejenigen Einwanderer, welche nicht die Richtung nah Amerika einshlügen, würden zur Rückreise und zwar auf Kosten des Hilfscomités der Alliance igraélite angehalten. Jrgendwie bedenklihe Ansiedelungen hätten bisher nicht stattgefunden und seien auch Angesichts der geseßlich aa Möglichkeit jederzeitiger Abschaffung künftig nicht zu besorgen.

Paris, 3. Februar. (W. T. B.) Das angckündigte Ge lb- buch über die Handelsverträge ist heute erschienen und betrifft die Unterhandlungen mit Belgien, Spanien, den Nieder- landen, der Schweiz, Griehenland und Schweden-Norwegen. Den wichtigsten Abschnitt bilden die Verhandlungen mitS panien. Die leßte Depesche Ribot’s, datirt vom 30. Januar, giebt dem Wunsche Ausdruck, daß die zu einem Entgegenkommen ge- neigten Dispositionen beider Länder zu ciner shließlihen Ver- ständigung führen möchten.

Schauspielhaus. Herr. Schauspie

Wetter t vom 3. Februar,

Morgens.

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Max Grube.

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Stationen.

Wildenbruh. In Scene geseßt vom Ober-Negisseur Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. leria rusticana (Bauern-Ehre). 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem

309. Vorstellung. Der nueue | Modebazar Violet. l in 7 Vorgängen von Ernst von Anfang Uhr. Caval- Freitag:

33. Vorstellung. Oper in

Dieselbe Vorstellung.

Schwank in 1 Act von Benno Jacobson. In Scene geseßt von Emil Lessing.

Die Aufführung von „Musotte“ beginnt um 8 Uhr.

(Fortisezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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zügen. Neue Einlage: „Die Garde - Husaren“ und „Ulanen“. Dampfschiff- und Bootfahrten, Wafser- fälle, Niesenfontänen mit allerlei Lichteffecten 2c., arrangirt und inscenirt vom Director E. Renz. Eine Schulquadrille, geritten von § Herren. 6 Trakehner Rapphengste, znsammen drefssfirt und vorgeführt von Herrn Franz Renz. „Solon“", ge-

Temperatur in 9 Cel

Zar. au 509.

u. d. Meeres\ red. in Millim.

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1) Neif. 2) Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum liegt über der Nord- fee, während der Luftdruck vorm Kanal am höchsten ist. Im Kanal wehen starke westlihe und nordwest- liche, an der deutschen Küste durhschnittlißch mäßige vorwiegend südliche Winde. Das Wetter ist in Deutschland vorwiegend trübe, und ziemlich mild, vielfa is etwas Regen gefallen. Die Abkühlung, welche sih gestern auf den Britischen Inseln zeigte, hat sih auch über unsere Gegenden ausgebreitet, indessen liegt die Temperatur noch allenthalben über dem Mittelwerthe. Da der Luftdruck über Nord- west-Europa stark gestiegen ist, dagegen über Central- Europa ziemli erheblich abgenommen hat, fo dürfte weitere Abkühlung zu erwarten fein. In Wilhelms- haven und Borkum fanden gestern Abend Gewitter

statt. Deutsche Seewarte. C E T L E T R E P I E

Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern-

haus. 32. Vorstellung. Tannhäuser und der

Sängerkrieg auf der Wartburg. Nomantische

Oper in 3 Acten von R. Wagner. Ballet von

Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur

Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang Ir,

gleichnamigen Volksstück von Verga. In Scene ge- seßt vom Ober-Negisseur Teßlaff. Dirigent : Musik- director Wegener. Vorher: Die Tochter des Negiments. Komische Oper in 2 Acten von G. Donizetti. Tert nah dem Französischen des St. Georges. Dirigent: Musikdirector Wegener. An-

fang 7 Uhr. - -

Schauspielhaus. 36. Vorstellung. Uriel Acosta. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Carl Gußkow. In Scene gesept vom Ober-Negisseur Mar Grube. Anfang 7 Uhr.

Deuisches Theater. Donnerstag: Crampton. Anfang 7 Uhr.

Freitag: College Crampton.

Sonnabend: Don Carlos.

College

Berliner Theater. Donnerstag: Othello.

Anfang 7 Ubr.

Freitag: 21. Abonnements - Vorstellung. Der Hüttenbefitzer.

Sonnabend: Efther. Der Geizige.

Lessing-Theater. Donnerstag: Die Groß- stadtluft. :

Freitag: Der Fall Clémencean.

Sonnabend: Zum 1. Male: Fräulein Fran und Der sechste Sinn von Gustav von Moser und Nobert Misch.

Nächste Nachmittags-Vorstellung zu kleinen Preisen : Der Probepfeil.

Wallner- Theater. Donnerstag: Zum 5. Male: Lumpeugesindel. Komödie in 4 Acten von Ernst von Wolzogen. Anfang 74 Uhr.

Freitag u. folg. Tage: Lumpengefindel.

Sonntag: Natbmitias Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Ein toller Einfall. Schwank in 4 Acten von Carl Laufs. Parquet 1 2c. An- fang 4 Uhr.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Donnerstag: Mit neuer Ausftattung zum 15. Male: Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von Quas Wittmann und Julius Bauer. Musik von

arl Millöcker. In Scene geseßt von Julius Frißshe. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Die Decorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen Costume vom Garderoben-Inspector Ventky. An- fang 7 Uhr.

Freitag: Das Sonnutags®skind.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Zum 7. Male: Musotte. Sitten- bild in 3 Acten von Guy de Maupassant. Jn Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Vorher:

Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: 35. En- femble - Gastspiel der Münchener unter Leitung des Königlich bayerishen Hofschauspielers Herrn Mar Hofpauer. Zum 7. Male: Der Herrgottschnitzer vou Ammergau. Oberbayerishes Volksstück mit Gesang und Tanz in 5 Aufzügen von Ludwig Gang- hofer und Hans Neuert. Im 3. Act: „Schuhplattl- Tanz“. Anfang 7# Uhr. :

Freitag: 36. Ensemble-Gastspiel der Münchener. Der Herrgottschuißzer von Amtrnergan.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Zum 42. Male: Der Tanztensfel. Gelongauoile in 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. In Scene gesezt von Adolph Ernst. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Der Tanztenfel.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.

Direction: Emil Thomas. Donnerstag: Herr und Frau Doctor. Schwank in 4 Acten von Heinrich Heinemann. Anfang 7# Uhr.

L Dieselbe Vorstellung. :

Sonnabend: Zum 1. Male: (Novität!) Roth- töpfchen. Vaudeville-Posse in 3 Acten von Meilhac und Halévy, frei bearbeitet von Richard Genée. Musik von Richard Genée.

L Dele, Galerie an der Moltke-Brücke und Lehrter Bahnhof. Größtes hijtor. Nundgemälde :

Brandenburg—Preufen 1640 1890,

Besichtigung 9 Uhr früh bis 11 Uhr Abends. Eintritt 1 A. Montags 2 M.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park E Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglih Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Auslage zettel. Anfang 7F Uhr.

Concerte.

Concert-Haus. Donnerstag: Karl Meyder- Concert. Gesellschafts - Abend mit Benutzung der Orgel. Anfang 7 Uhr.

Circus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends

74 Uhr: Auf Helgoland oder: Ebbe und Fluth. {

Große hydrol. Ausstattungs - Pantomime in 2 Ab- theilungen mit Nationaltänzen (60 Damen), Auf-

ritten von der Schulreiterin Frl. Clotilde Hager. „Elimar“ (Strickspringer), vorgeführt von Frl. Deceana Nenz. Sisters Lawrence am fliegenden Trapez. Auftreten der Reitkünstlerinnen Mlles. Natalie, Theresina und Adele, sowie der Neitkünstler Herren Franks, Jules und Giovanni. Komische Entrées und Intermezzos von sämmtl. Clowns 2c.

Täglich: Auf Helgoland.

Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Vhr (1 Kind frei). Aschenbrödel. (Ballet - Einlage: Früßlingsreigen - Walzer.) Abends 74 Uhr: Auf Helgoland.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Käthe Eggebreht mit Hrn. Amts- rihter Dr. Viezens (Hasenfier—Lucenwalde). Frl. Hedwig Potrz mit Hrn. Bürgermeister Eugen Kasperowski (Rosenberg O.-S.). Frl Gertrud Gierth mit Hrn. Pfarrvicar Max Quast (Jägern- dorf). Frl. Vally Pripnow mit Hrn. Gerichts- Assessor Reinhart Scholz (Görliz—Nordhausen). Frl. Marie Laudien mit Hrn. Predigtamts-

Candidat Otto Bleyer (Szillen). Frl. Elifa-

beth von Arenstorf mit Hrn. Victor von Koßebue- Orrenhof (Naumburg a. S.). Frl. Marie von Carstanjen mit Hrn. Landrath Dr. jur. Carl von der Groeben (Berlin—Lyck).

Verehelicht: Hr. Carl Frhr. von Geyr-Schweppen- burg mit Frl. Anna Ohrtmann (WandsbeË— Stuttgart). :

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Forst - Assesfor Rauhut (Väthen—Tangerhütte.) Hrn. Haupt- mann Pavel (Schweidniß). Hrn. Grafen Grote (Schloß Breese). Hrn. Hauptmann von Fabrice (Berlin). Hrn. Rittmeister z. D. Otto Frhrn. von Spörcken (Berbisdorf). Hrn. Pfarrcr Gottlieb Uhle - Wettler (Obergebra). Cine Tochter: Hrn. Regierungs-Assessor Singelmann (Breslau). Hrn. Carl Frhrn. von Kap-herr (Neudorf-Wronke). Hrn. Pastor Baethke (Alt- Rüdniß). :

Gestorben: Frl. Auguste von Tyszka (Breslau). Hr. Clemens Josef von Solemadcher (Bonn). Fr. Ober-Amtmann Mathilde E geb. Wahnschaffe (Halberstadt). Hr. Majoratsherr Philipp von Bujak (Ramberg). E Steuer- Nath Robert Grossjohann (Düsseldorf).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Ber lin, Mittwoch, den 9. Februar

1892.

Deutsches Reich. Boranntmachung, betreffend die Unfallversicherung.

u dem im „Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“ Nr. 224 für 1886 veröffentlichten Verzeichnisse von Mitgliedern der auf Grund des Geseyes über die Ausdehnung der Unfall- und Krankenversihherung vom 98. Mai 1885 (R.-G.-Bl. S. 159) in Preußen errichteten Schiedsgerichte für die Heeresverwaltung is Folgendes nach-

zutragen:

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S E E

Nr.

Name, Stand und Wohnort

des | der | der stellv. Vorsitenden. Beisitzer. stellv. Beisißer.

V, Armee-Corps. Posen.

! Berlin, den 29. Januar 1892. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Magdeburg.

Bauer , Divisions - Auditeur der 10. Division in Posen.

Der Kriegs-Minister. Jm Auftrage: Müller.

Königreich Preußen.

Königliche Universität zu Greifswald.

Verzeichniß der Vorlesungen, die im Sommer-Halbjahr 1892 gehalten werden follen. Die mit * bezeichneten Vorlesungen sind öffentliche.

Theologie.

Encyklopädie und Methodologie des theologischen Studiums, Prof. Zöckler. Einleitung in das Alte Testament, Prof. Giese- brecht. Genesis, Prof. Baethgen. JIesaia, derselbe. Einleitung in das Neue Testament, Lic. Dalmer. Erklärung des Evangeliums Matthäi, Prof. Schlatter. Erklärung des Römerbriefs, Prof. Cremer. Erklärung der katholischen Briefe, Lic. Schäder. Ge- schichte des apostolischen Zeitalters, Prof. Zöckler. Kirchengeschichte seit der Reformation, Prof. Schultze. Kirchliche Reformbestrebungen von Wiclif bis Luther, Lic. Bosse. Christlihe Symbolik mit be- sonderer Berücksichtigung des neueren Sectenwesens, Prof. Zökler. Christlihe Dogmatik 1, Prof. Schlatter. Christliche Ethik, Prof. Cremer. *Grundlinien der Socialethik, derselbe. Praktische Theologie T (Kirchen - Verfassung und Verwaltung und Pastoral- theologtie), Prof. von Nathuftus. Erklärung der evangelischen Peri- topen, derselbe. *Geschichte der Sonntagsfeier, derselbe. *Die firhenhistorishen Uebungen des theologischen Seminars, Prof. Zökler ; die alttestamentlihen, Prof. Baethgen; die neutestamentlichen, Prof. Schlatter; die dogmatischen, Prof. Cremer. *Uebungen des theologisch- vraktishen Instituts: homiletishes Seminar, Prof. von Nathusius; homiletisches Proseminar, Prof. Cremer; ktatechetisches Seminar, Prof. von Nathusius; pastoral-theologishe Uebungen, derselbe. *Uebungen des alttestamentlihen Profeminars, Prof. Giefebreht. *Neutesta- mentliche Uebungen, Lic. Dalmer. *Kirchenhistorische Gesellschaft, Lic. Bosse. *Archäologische Uebungen (Kirchlihe Baukunst des Mittelalters), Prof. Schulße. *Dogmatische Uebungen, Lic. Schäder.

Nechtswissenschaft.

Encyklovädie der Rechtswissenschaft, Prof. Stoerk. Institutionen und Geschichte des römischen Nechts mit Ausschluß des römischen Civilprocesses, Prof. Pescatore. Römischer Civilproceß, derselbe. Pandekten 111 (Erbrecht), Prof. Stampe. Deutsche Reichs- und Nechtsgeschichte, Prof. Stoerk. Deutsches Privatrecht, Prof. Heck. Reichs- und Landesstaatsreht, Prof. Haeberlin. Verwaltungs- recht nebst Behördenorganisation, derselbe. Anleitung zu wissen- schaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete des deutschen Staatsrechts für Vorgeschrittenere, Prof. Stoerk. Strafrecht, Prof. Weismann. Strafrecht, Prof. Medem. Strafproceßrecht, Prof. Bierling. *(Seschihte des deutshen Strafverfahrens, derselbe. Strafproceß, Prof. Medem. Civilproceß (mit Ausschluß des Concurses), Prof. Weiêmann. Völkerreht mit Einschluß des öffentlichen Seerechts, Prof. Stoerk. Preußisches Privatrecht (exkl. Obligationenrecht), Prof. Stampe. Rechtsphilosophie, Prof. Schuppe (f. philosophische Facultät). Juristises Seminar: 1) Interpretation eines Digesten- titels, D Pescatore, 2) Besprechung reichsgerichtlichher Entscheidungen, Prof. Weismann, 3) Auslegung deutscher Nechtsquellen, Prof. He, *4) Preußisches Obligationenrecht, Prof. Stampe. Conversatorien. 1) Pandektenconversatorium Theil 1 (Allgemeiner Theil), Prof. Stamve. Pandektenconversatorium Theil 11 (Sachenrecht und dog- matischer Theil des Familienrehts), Prof. Pescatore. Conver- satorium über Strafrecht und Strafproceß mit praktischen Uebungen, Prof. Weismann. Converfatorium über Handelsrecht, Prof. Hek. Conversatorium über Staatsreht, Verwaltungsrecht und Völker- recht, Prof. Stoerk.

Medizin.

“Anatomie des Menschen, zweiter Theil, Prof. Sommer. *Aus- gewählte Capitel der menschlichen Anatomie, derselbe. Osteologie und Svyndesmologie, Prof. Solger. Ueber den Bau des Schädels der Wirbelthiere und der Menschenrassen, sowie über andere anthropologische Merkmale, derselbe. Mikroskopische Uebungen für zwei Parallelcurfe, derselbe in Land mit Dr. Ballowitßz. Anleitung zu selbst- ständigen embryologischen Untersuchungen für Geübtere, Dee

Anatomie der Sinnesorgane, derselbe. Grundzüge der vergleichenden Anatomie, Dr. Ballowiß. Erperimentalphysiologie, eine Hälfte, Prof. Landois. Entwicklungsgeschichte und Zeugungslehre, derselbe. Praktische physiologische Arbeiten im Institut, verbunden mit Demonstrationen , derselbe. *Anleitung zu selbständigen Bear- beitungen physiologisher Themata, nur für Geübtere, derfelbe. Specielle pathologishe Anatomie, Prof. Grawiß. Demoustrativer Cursus der pathologishen Anatomie mit Mikroskopirübungen, der- selbe. *Secirübungen, derselbe. Arzneimittellehre und Arznei- verordnungslehre, Prof. H. Schulz. Therapeutisches Praktikum, derselbe. Chemisches Praktikum für Klinicisten, derselbe. Brunnen- und Bäderlehre, derselbe. *Arbeiten im pharmakologischen Labora- torium für Geübtere, derselbe. *Ueber Syphilis, mit Demonstrationen, Prof. Eichstedt. Ueber Hautkrankheiten, mit Demonstrationen, der- selbe. Cursus der Ohrenkrankheiten, Dr. Hoffmann. Physikalische WViagnostik mit praktischen Uebungen, Prof. Mosler in Gemeinschaft mit Prof. Peiper. Physikalische Diagnostik mit praktischen Uebungen,

1) Der Wintercursus der Conversatorien umfaßt: die Theile IIT und 1V des Pandektenconversatoriums (Obligationenreht; Erb- recht und rechtsgeschichtlicher Theil des Familienrehts); Deutsches Privatrecht ; Civilproceß; Staats-, Verwaltungs- und. Völkerrecht.

Prof. Krabler. *Klinishes Referat, Prof. Mosler. *Chirurgische Besprechungen, Prof. Helferih. Chirurgischer Operationscursus an der Leiche, derselbe. Ueber specielle Chirurgie, Prof. Heidenhain Ghirurgisch - propaedeutisher Curs, derselbe. *Chirurgisches Eraminatorium, derselbe. Augenheilkunde, Prof. Schirmer. *Ueber die Krankheiten der Augenlider und des Thränenapparates, derselbe. Theorie der Geburtshilfe, Prof. Pernice. *Ueber Frauen- frankheiten, zweiter Theil, derselbe. Frauenkrankheiten, mit De- monstrationen, Prof. v. Preuschen. *Ueber geburtshilfliche Diagnostik, derselbe. Geburtshilflihe Ovperationslehre, mit Uebungen am Phantom, derselbe. Die Krankheiten des Kehlkopfes, Prof. Strübing. Laryngosfopischer Cursus, derselbe. Der Hygiene zweiter Theil, Prof. Löffler. Praktishe Uebungen im hygienischen Laboratorium, derselbe. *Hygienische Besprechungen, derselbe. Gerichtliche

Medizin, Prof. Beumer. Ueber Schußpockenimpfung mit Jmpf- übungen, Prof. Peiper. Specielle Pathologie und Therapie, mit Demonstrationen (Krankheiten der Digestionsorgane), derselbe. Medizinische Klinik und Poliklinik, Prof. M oalor. Chirurgische Klinik und Poliklinik, Prof. Helfecih. Augenärztliche Klinik, Prof. Schirmer, in Verbindung mit dem Ambulatorium der Augenkranken. S Gynäkologifche Klinik und Poliklinik, Prof. Pernice. P}ychiatrische Klinik, Prof. Arndt. *Ueber Degenerationszustände und Degenerations- frankfheiten des Menschen, derselbe. Kinder-Poliklinik und Am- bulatorium, Prof. Krabler. *Poliklinik für Nasen- und Halsfkranke, Prof. Strübing, Philosophie und Pädagogik.

*Philosophishe Uebungen (zur Erkenntnißtheorie und Logik), Prof. Schuppe. Pädagogik, derselbe. Rechtsphilosophie, derselbe. Psychologie, Prof. Rehmke. Die Philosophie Kant's und feiner Nachfolger, derselbe. *Uecbungen in der Geschichte der Philofophie, derselbe.

Mathematik.

Ausgewählte Capitel aus“ der Theorie der elliptishen Functionen, Prof. Thomé. *Theorie und Anwendungen der Determinanten, derselbe. *Uebungen im mathematischen Seminar, derselbe. Differential- und Integralrehnung 11. Theil, Prof. Minnigerode. Analytische Geometrie der Ebene, derselbe. *Üebungen im mathe- matischen Seminar, derselbe.

Naturwissenschaften.

*Mathematische Theorie der Hydrodynamik und Akustik, Prof. Oberbeck. Erperimentalphysik, zweiter Theil, derselbe. Physi- falishe Uebungen, derselbe, zweistündig (für Mediziner und Pharma- zeuten) und sechsstündig. Arbeiten im physikalishen Institut für Geübtere, derselbe. Elektrotechnik ohne Voraussetzung physikalischer Kenntnisse, Prof. Holz. *Physik der Erde mit Ausschluß der Meteorologie, gemeinfaßlich behandelt, derselbe. *Meteorologie mit Einschluß der optischen und elektrischen Erscheinungen, derselbe. *Aus- erlesene Capitel der physiologishen Chemie, Prof. Limpricht. Den ersten Theil der Chemie, derselbe. Chemisches Praktikum, derselbe, in Gemeinschaft mit Prof. Schwanert. *Auserlesene Capitel der technischen Chemie, Prof. Schwanert. *Besprehungen über pharma- ceutis-chemi]/che Gegenstände, derselbe. Den zweiten Theil der Pharmacie lehrt derjelbe. Analytische Chemie, derselbe. Ueber die chemishe Untersuhung von Nahrungsmitteln, Dr. Bil. Ueber die Constitution organisher Verbindungen, derselbe. Phyfsikalifsch- chemische Uebungen für Vorgeschrittene, derselbe. Petrographie, Prof. Cohen. Mineralogische Uebungen für Geübtere, derselbe, in Gemeinschaft mit Dr. Deecke. *Geologishe Excursionen, derselbe, in Gemeinschaft mit Dr. Deecke. Arbeiten im mineralogischen In- stitut, derselbe. Formationslehre, Dr. Deecke. *Üeber Gebirgs- und Thalbildung, derselbe. Geologishe Excursionen, derselbe, in Gemeinschaft mit Prof. Cohen. Allgemeine Botcmnik, Prof. Schmiß. *Demonstrationen von Pflanzen, derselbe. Botanisches Praktikum, derselbe, für Anfänger und für Geübtere. Mikroskopische Unter- suchung der Drogen und Nahrungsmittel, Dr. Moeller. *Botanische Exrcurfionen, derselbe. Allgemeine Zoologie, Prof. Gerstaecker. *Tchthyologie, derselbe. *Descendenztheorie (Darwinismus), Dr. Müller. Zoologishes Praktikum, derselbe. Zoologische Excursionen, derselbe.

Geographie. i 5

*Geographishe Uebungen, Prof. Credner. *Geographische Erxcursionen, derselbe. *Ueber die neuesten geographishen For- hungen und Entdeckungsreisen, derselbe. Physikalische Erdkunde, Theil 11, derselbe.

Geschichte.

*Nebungen des historishen Seminars auf dem Gebiet der alten Geschichte, Prof. Seeck. Geschichte des Untergangs der antiken Welt, derselbe. Schriftkunde des altchristlichen und mittelalterlichen Latein, Prof. Bernheim. *Im Königl. historishen Seminar: Kritik deutscher Kaisersagen, derselbe. *Der moderne Socialismus und die Geschichtswissenschaft, derselbe. Geschihte Curopas im Zeitalter des französischen Uebergewichts seit 1648, Prof. Ulmann. *Geschichte der Befreiungskriege 1813—1815, derselbe. *Historisch-kritische Uebungen im historishen Seminar, derselbe. *Deutfche Geschichte im Jahre 1866, Dr. Schmitt. Brandenburgisch - preußische Ge- schichte, vom NRegierungsantritt des Großen Kurfürsten bis zum Tode König Friedrich Wilbelm L, derselbe: *Geschichte der Kunst des Mittel- alters und der neueren Zeit, Prof. Pyl. Geschichte des Klosters Eldena, sowie der Greifswalder Kirchen, Klöster und Schulen, der- selbe. Conversatorium über pommershe Alterthümer, fowie diplomatische Uebungen nach den betr. Denkmälern und Urkunden, derselbe.

Staats- und Cameral-Wissenschaften.

*Neber die Arbeiterfrage, Prof. Fuchs. Nationalökonomie, derselbe. Uebungen über Nationalöfonomie und Finanzwissenschaft, derselbe.

Archäologie, Philologie und Sprachwissenschaft.

*Grklärung der Nachbildungen ausgewählter Kunstwerke in der Akademischen Kunstsammlung, Prof. Preuner. *Archäologische und mythologi]he Uebungen, dertelbe. Griechische Kunstmythologie, der- selbe. Im philologishen Sefninar“ öffentlich: 1) Vergil’s Catalepta, Prof. Maaß, 2) Ausgewählte Stücke aus Polybius, Prof. Marr. Im philologishen Proseminar: Aristoteles „Ueber den Staat der Athener“ und schriftliche Arbeiten, Prof. Maaß. Griechische Syntar, derselbe. Römische Literaturgeschichte, 2. Theil, Prof. Marr. Die griehishe Tragödie, Dr. Schulze. Interpretation von Sophokles? Antigone, derselbe. Deutsche Grammatik, Prof. Neiffer- scheid. *Kudrun und ausgewähblte Briefe Gocthe's, im germanisti- schen Proseminar, derselbe. *Gottfried von Straßburg und seine Nachahmer, im germanistishen Seminar, derselbe. Geschichte der ältesten deutschen Literatur mit Interpretationen, Dr. S Phonetik und Orthoepie (mit Berücksichtigung des Englischen, Fran- zösishen und Italienischen), derselbe. Altenglish, derselbe. Historishe Grammatik der englishen Sprache, Fortseßung, Prof. Konrath. Uebungen im englischen Seminar, derselbe. Uebungen in den Anfangsgründen der englischen Grammatik, Dr. W. Franz. *Snterpretation von The Black Dwarf, Roman von Sir W. Scott, derselbe. Geschichte der französischen Literatur des 16. und 17. Jahr- hunderts, Prof. Koschwiz. *Im romanischen Seminar: Uebungen über die Mundart von Amiens, derselbe. *Einführung in das Studium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen, Prof. Zimmer. Sanskritgrammatik für Anfänger, derselbe. Er- klärung ausgewählter Sanskritterte, derselbe. *Persische Grammatik, Prof. Ablwardt. Türkishe Grammatik, derselbe. Erklärung der Mo'allakät (arab. Gedichte), derselbe. Hebräische Grammatik I. Theil, Prof. Keßler. *Erklärung des Mischnatractates Pirgëé abôth, derselbe. Fortseßung des Syrischen, derselbe. El2mente des Arabischen, derselbe. *Geschihte Mubameds und der Anfangs- zeit des Islams, derselbe.

Als QICDS. E

Künste.

*Allgeineine Musiklehre, Musikdirector Bemmann. *Theoretisch vraktisher Unterricht im liturgischen Kirchengesang, Musikdirector Drönewolf. *Accord- und Harmonielehre, derselbe. *Cursus im anatomischen Zeichnen, Zeichenlehrer von Dewitz. *Anleitung zum perspekt. Zeichnen, Aqguarelliren und Pflanzenzeihnen, derselbe. Turnunterriht, Turnlehrer Range. Fechtunterriht (Schläger, Säbel, Floret), derselbe. NReitunterriht, Reitlehrer Hecht. Tanzunterricht, Universitätslehrer Wiek.

Das Semester beginnt am 20. April 1892.

Statistik und Volksgwirthschaft.

Die Wohnungscommission in Mannheim

hat ihre Untersuchung der inneren Stadt beendet. Es mußten etwa 250 Wohnräume als ungeeignet der Benußung entzogen werden. Eine weitere Zahl wurde nur unter der Bedingung weiter zu benußen gestattet, daß die nothwendigen Aenderungen sofort erfolgten. Die Häuser, in welchen die Wohnungen als den Anforderungen der Hygiene nicht entsprechend gesperrt wurden, .werden im Sommer voll- * ständig umgebaut werden müssen.

Zur Arbeiterbewegung.

In der socialdemokratishen Gesellschaft, shreibt die „Mgdb. Ztg.“, geht es gegenwärtig langweilig her und ihre Presse ist recht uninteressant. Das Blatt bespricht dann die „durchaus unklare Stellung“ der socialdemokratischen Presse zum Volksschulgeseßz-Entwurf und fährt dann fort:

Hinter diefer anscheinend apathischen Haltung verbirgt fich im Grunde aber nur die Mißstimmung, die seit einiger Zeit, und zwar seit dem Niedergange des Buchdruckerstrikes, auf der ganzen social- demokratishen Linie herrsht. Die Geldmittel find bis aufs äußerste erschöpft, der neue Zufluß bleibt aus und die Leiter der Bewegung fühlen immer deutlicher, daß sie niht mehr wie früber die unumschränkten Herren der Situation find Die Unzufriedenheit mit den bisherigen Führern zeigt sih nit nur unter den cigentlichen Oppositionellen, die überhaupt als fahnenflüchtig nicht mehr mitgezählt werden, sondern selbst unter den Getreuen.

Fn der Cartonfabrik von Jakoby und Zobel, Inhaber: Markus in Dresden, sind, wie der „Vorwärts“ berichtet, wegen Einführung des Accordlohnes an Stelle des früheren Wochenlohnes Streitigkeiten ausgebrochen; die ‘Arbeiter sind ausständig.

In Leipzig beshloß am Sonntag eine öffentliche Versammlung focialdemokratischer Metallarbeiter, den Vorschlägen des Nerbandsvorstandes in Stuttgart, für Sachsen die Metallarbeiter Schiemann-Leipzig und Zuckschwerdt-Chemniy als Delegirte für den im März d. I. in Halberstadt zusammentretenden Gewerkschafts- congreß aufzustellen, zuzustimmen. Weiter wurde mitgetheilt, daß im Jahre 1890 in Deutschland 53 Centralarbeiterverbände mit 3150 Zahlstellen und 227733 Mitgliedern und außerdem noch 712 Localvereine bestanden hätten. Schließlich einigte man sih noch dahin, die Gründung von allgemeinen Branchen-Centralorganisationen zu empfehlen, und wählte eine Commission, die ein die Organifation der Metallarbeiter förderndes Flugblatt ausarbeiten soll. Zu gleicher Zeit fand cinc öffentliche Versammlung der Metallarbeiter der Hirsh-Duncker’ schen Gewerkvereine Leipzigs statt, in der man, wie wir der „Wz. Ztg.“ entnehmen, mit der Socialdemokratie und dem jüngsten Buchdrukerstrike scharf ins Gericht ging. Der Vorsitzende des Generalraths, Herr Kamin aus Berlin, erklärte die Lohnlage der Aufbesserung für bedürftig und bekannte sih als einen Anhänger der auf die Einführung der achtstündigen Arbeitszeit gerichteten Bestrebungen, bezeichnete es aber als einen Unsinn, diese Verkürzung der Arbeit von heute auf morgen zu fordern, wie dies in dem übermüthigen und überstürzten Ausstand der Buch- drucker geshehen wäre. Mit scharfen Worten geißelte er die Art und Weise, wie die Ausstände heutzutage in Scene geseßt würden. Ein paar Schreier forderten in öffentliher Versamn- lung stürmisch den Ausstand, die große Masse sagc „Ja“ dazu. Keine gewissenhafte Untersuhung, ob die Forderungen berechtigt, ja, ob nur die Anwesenden überhaupt der Gewerkschaft an- gehörten, die in den Ausstand getrieben werden solle. Herr Kamin forderte die geheime Abstimmung innerhalb der Gewerkschaft über den zu unternehmenden Ausstand und \prach die Ueberzeugung aus, daß der Buchdruerstrike in diesem Falle unterblieben fein würde. Als s{ädlich im höchsten Grade bezeichnete er das Vordrängen des politischen Moments in der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung. :

Einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge ist die Nachricht des „D. B. H.“ aus Saarbrücken, daß der e: ps Schreiner=- verband einen. allgemeinen Strike in Ausficht genommen habe (vgl. Nr. 29 d. Bl.), unrichtig. L