1892 / 63 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Abg. von Kröcher (cons.) bestritt nicht die formelle Berechtigung des Landtags, an dem Normal-Etat im einzelnen zu ändern, bezweifelte aber, ob dabei etwas Gutes für das Land herauskommen würde. E

Abg. Korsch (cons.) wünschte, daß mit diesem Normal- Etat die Ea EENGE, der Lehrer noch nicht abgeschlossen sei und daß die Lehrer mit den Richtern erster Jnstanz gleih- gestellt würden. E N S E

Abg. von Bülow-Wandsbeck (freicons.) erklärte seine Befriedigung über die Ankündigung der Vorlage über eine Gleichstellung der nichtstaatlichen höheren Lehranstalten mit den staatlichen. E i

Abg. Nicert (dfr.) bedauerte, daß die wichtige etats- rehtlihe Frage, ob das Haus den Normal-Etat selbst bewilligen solle, erst bei Gelegenheit eines Comptabilitätsgeseßes ent- schieden werden solle. Der Normal-Etat sei nicht eine bloße Denkschrift, er müsse im einzelnen vom Landtag bewilligt werden, sonst binde er die Regierung niht, weder die jeßige, noch eine spätere. Den Lehrern müßten ihre Gehalts)äße durch den Etat garantirt werden, statt dessen wolle man dem Cultus-Minister im Vertrauen ein Pauschquantum zur Verfügung stellen. Gerade der Finanz-Minister habe alle Ursache, dem Cultus-Minister etwas mehr auf die Finger zu schen. Er werde vorläufig für die geforderte Summe timmen, wenn die Regierung bindende Erklärungen über die Verwendung abgebe. Wenn kein Geld zu weiterer Gehaltserhöhung der Lehrer da sei, so solle man die 10 Millionen für den Dombau dazu nehmen. Bei den Functionszulagen dürfe vor allem nicht nach der politishen Stellung der Lehrer verfahren werden. Das Haus solle deutlich bekunden, daß das Pauschquantum nur für ein Jahr bewilligt und nahher etatsrechtlich festge- stellt werde. L , | : :

Der Finanz-Minister Dr. Miquel erklärte, daß der Normal-Etat keine bloße Denkschrift sei, sondern be- stimmte für die Regierung maßgebende Grundsäße ent- halte. Die Ober - Rehnungskammer könne die Special- Etats der einzelnen Lehranstalten dahin prüfen, ob diesen Grundsäßen entsprochen sei. Durh Aenderung des Normal-Etats an einer einzelnen Stelle werde das Ganze in Frage gestellt. Eine andere Verwendung des Geldes durch die Regierung, als bewilligt sei, würde ein nicht zu bezeichnender Vertrauensbruh sein. Der Einfluß der Finanzverwaltung auf die übrigen Ressorts sei jeßt härfer als zu Zeiten des Ueber- flusses. Das Comptabilitätsgeses werde hoffentlih in der nächsten Session vorgelegt werden können, durch die Annahme des Commissionsantrags werde sih das Haus nichts vergeben.

Der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Graf von Zedliß erklärte, daß er sih ebenfalls an die Grundsäße des Normal-Etats für gebunden erachte. Die politische Stellung der Lehrer könne bei Gehaltsfragen niht in Frage kommen.

Die Geldsummen ständen nicht zur Verfügung des Cultus- Ministers, sondern würden nah Vereinbarung zwischen dem Finanz- und dem Cultus - Ministerium über die Etats der einzelnen Anstalten verwendet, welche die Ober-Rehnungskammer controlire. Der Finanz-Minister dringe in alle Detailfragen ein. Gegenüber dem Abg. Schulz-Bochum erklärte sih der Minister gegen eine Berga Ung aller nichtstaatlihen An- stalten, die Regierung habe nur darauf zu sehen, daß die Lehrer nichtstaatlicher Anstalten ein angemessenes Gehalt be- kämen.

Abg. Schmelzer (nl.) sprah fih gegen eine Unter- scheidung der Städte unter und über 50 000 Finwohnern und für die Gleichstellung der Lehrer mit den Richtern erster Jnstanz aus. E A

Abg. von Czarlinsfi (Pole) wünschte, daß die im Interesse des Dienstes aus dem Osten nah dem Westen verseßten Lehrer in ihre Heimath zurückgebraht würden, und bemängelte die Stellung der Hilfslehrer.

Abg. Sperlich (Centr.) erklärte sich nach den Er- klärungen der beiden Minister für die Bewilligung der Pauschal- summe für ein Jahr. M

Abg. Fran cke- Tondern (nl.) hielt es für unzweckmäßig, den Normal-Etat zu ändern. 6

Nach" weiteren Bemerkungen des Abg. Rickert (dfr.) und des Geheimen Ober-Finanz-Raths Germar wurde der Com- missionsantrag und der Antrag Dürre, wonach der Normal- Etat kein Definitivum darstellen solle, angenommen. (Schluß des Blattes.)

Kunft und Wissenschaft.

Den Königlichen Museen ist eine sehr erfreuliche Bereicherung zu theil geworden. L i

Frau van de Velde, Stieftohter des kürzlih ver- storbenen Königlich italienishen Botschafters am hiesigen Hofe, Grafen de Launay, hat, um das Andenken des Genannten zu ehren, eine Anzahl zu seinem Nachlaß gehöriger Bronzen sardinischen Des eine Bronzeschale und mehrere Bronze-Jdole den Königlihen Sammlungen als Geschenk überwiesen. Die Stücke sind in den vierziger Jahren von dem Vater des Botschafters Grafen

Gabriello de Launay, damals eine Zeit lang Vice- König von Sardinien, erworben worden und waren

seither im Besiß der Familie verblieben. Besonders die Bronzeschale bietet großes Jnteresse. Am nächsten liegt die Vermuthung, daß sie phönizishen Ursprungs ist und auf die Zeiten zurücweist, wo diejes Volk an den verschiedensten Alien des Mittelmeeres seine Handelsniederlassungen besaß.

Sie hat die Gestalt eines Nachens, dessen Spiße ix »;

Ochsenkopf ausläuft, und dürfte vielleicht ein Weigert facrale Bedeutung gehabt haben. Wie die anderen Stüg stand sie bis zuleßt in dem Arbeitszimmer des um die deutsch: italienishen Beziehungen so hoch verdienten Diplomaten dessen Andenken auch äußerlich zu erhalten die Schenkung dienen soll. 3

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

München, 12. März. (W. T. B.) Heute Vormittag 11 Uhr fand die feierlihe Uebergabe des von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten für die Feldherrnhalle gestifteten Armee-Denkmals statt, welhe vom Prinz-Regenten mit einer kurzen Ansprache vollzogen wurde. Die am Sols befindlihe Widmung lautet: „Dem treuen tapferen bayerischen Heere in Dankbarkeit und Anerkennung Luitpold, Regent von Bayern.“ Die Feier trug einen rein militärischen Charakter- die Prinzen des bayerishen Königshauses, die Generalität die Truppen der Garnison, sowie Abordnungen sämmtlicher bayerischen Truppentheile und der bayerischen Veteranen- und Kriegervereine wohnten ihr bei. Unter Geschüßjalut und den Klängen des Präsentirmarsches fiel die Hülle des Denkmals. Der Kriegs-Minister sprach sodann im Namen der bayerischen Armee dem Prinz-Regenten den Dank aus. Nach beendigter Feier fand ein Vorbeimarsch der Truppen beim Ludwigs-Denkmal statt. Der Prinz-Regent dankte froh bewegt auf die Hochrufe der Volksmenge. Der Plag vor der Feld- herrnhalle prangt in reichem Flaggenschmuck.

Darmstadt, 12. März. (W. T. B.) Amtliches Bulletin von 11 Uhr Vormittags: Der Kräftezustand des Groß- herzogs hat sih vermindert; ein weiterer Nachlaß der Herzthätigkeit ist bis jeßt nicht eingetreten.

Brüssel, 12. März. (W. T. B.) Nach einer Meldung

aus Anderlues wurden heute Nacht gegen 1 Uhr die Arbeiten zur Nettung, dér Verunatu den Grubenarbeiter auf Anordnung der Ingenieure

unterbrohen. Man versuchte die Grube unter Wasser zu segen, aber das Feuer breitete sich weiter aus und \hlug in hohen Flammen aus den Schachten heraus. Alle Außengebäude fingen Feuer und wurden {nell zerstört. Die Katastrophe ist somit eine vollständige: man hat keine Hoff- nung mehr, die 180 Leichen, die in den Stollen geblieben sind, wiederzufinden.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

R L S, R T E I S I Cs E C E E M I S E S E T Ne Ae Se E E E E O C T S A E A SN M Sri P E A

Wetterbericht vom 12. März, Montag: Opernhaus. 67. 8 Uhr Morgens. Allerhöchsten Befehl. SAS| 2m Tert mit Benut DEE | 222 | Tert mit Benußung S B | E Stationen. | =S25 | Wind. | Wetter. |ZS || [u r, deutsd | S5 | Bo ; | Ballet von Paul Taglioni. 224 S.=S | Kahl. Anfang 7 Uhr. Mullaghmore | 753 |O 4'wolfenlos il Sbcistianf . 5 | 753 A 5 Ma 8 Frack und weißer Binde). ristiansund | 758 |OND 3wolkig —2 Ses. Kopenhagen . | 744 |D 6 'bededckt 0 Schauspielhaus Stockholm . | 758 |O E O Haparanda . | 772 D_ 2 bede | —4 | 5 O ex 9 ; | 7 a S Melero0g, C02 12D E los (12 | Dber-Regisseur Max Grube. a —— L A tion: Herr Steinmann. Anfang 7 Uhr. ork, Queens- | - i | O. L De e 2 Gherburg . .| O1 B oa | d er C46 WNW 4 bedeckt 2 at g t | T O Sine | 2 |gesept vom Ober - Regisseur Teplaff. winemünde | 742 |SO 7\woltig?) | —2 ; IRindf lige) 76 (o eden | 1 | E L E Memel . . . | 764 |SO AMedeck 0 Paris | 768 S l'bedeck | —2 ULED, «4A (D. 9 Schnee 2 [Kall Anfang 7 Uhx. Karlsruhe. . | 750 |SW See Schauspielhaus. Wiesbaden . | 748 |SW 2e L München . . | 750 |SW 5\wolkig -4 Chemniy .. | 76 |SW 4Schnee | —4 | Tanz von Emil Graeb. Berlin e 740 [S 0 Schnee S) L Ober-Negisseur Mar Grube. h f s O on O tion: Herr Steinmann. Anfang 7 Uhr. teclau.. .| [S eo E Sle dAi [702 E n | | er S 2ibededl | V S ) P gs Anfang 7 Uhr. d E E Montag: Zum D A 5 E C j ‘aaddie 1) Schneegestöber. 2) Schnee. ?) Nachts Schnee. Bi. Qragodie

4) Reif. 5) Anhaltend Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum, welches gestern über Oesterreich lag, ift, begleitet von starker Luftbewegung und er- giebigen Schneefällen, nordwestwärts nah dem nord- westlichen Deutschland fortgeschritten und veranlaßt am Skagerak ftürmische nordöstliche, im ostdeutschen Küstengebiet starke südöstlihe und östlihe Winde. In Deutschland herrscht trübe Witterung bei leichtem Frost; uur an der ostpreußischen Küste ist Thau- wetter cingetreten, auf der Westhälfte Norddeutsch- lands fällt allenthalben Schnee. Schneehöhe Kiel 10,

amburg 12, Swinemünde 6, Rügenwaldermünde 14, Berlin 10, Magdeburg 19, Grünberg 13, Chemniß 70 cm. In England und Schottland dauert der

Frost fort. Deutsche Seewarte. mit m Ì

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- haus. 66. Vorstellung. Oberon, König der Elfen. Romantische Oper in 3 Aufzügen. Musik von C. M. von Weber. Die NRecitative von F. Wüllner. Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dirigent : Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 72.

Vorstellung. Der Kauf- von Shakespeare, überseßt von A. W. v. SWPlegel. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Mignon. Oper in 3 Acten von Ambroise Thomas.

„Wilhelm Meister's Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsh von Ferdinand Gumbert.

Der Zutritt zum T. Rang und zum Parquet ist nur im Gefellshafts-Anzuge gestattet (Herren im

Lachen. Märchen-Schwank in 6 Bildern von Ernst von Wildenbruh. Musik von Ferdinand Hummel. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom

Dienstag: Opernhaus. 68. Vorstellung. Caval- leria rusticana (Bauern-Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem gleichnamigen Volks\tück von Verga. In Scene

Kapellmeister Weingartner. Hierauf: Die lustigen

S. von Mosenthal, nah Shakespeare’s gleihnamigem Lustspiel. Tanz von Hoguet. Dirigent : Kapellmeister

Lachen. Märchen-Schwank in 6 Bildern von Ernst Ernst. von Wildenbruch. Musik von Ferdinand Hummel. h

Deutsches Theater. Sonntag: Haus Lonei.

Dienstag: Haus Lonei, Mittwoch: Gyges und sein Riug.

Berliner Theater. 27 Uhr: Kabale und Liebe. Abends 73 Uhr: Der Hüttenbesißzer. (Nuscha Buße, Anna Braga, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Montag: Die Königsbrüder.

Dienstag: Der Veilchenfresser.

Lessing-Theater. 23 Uhr: Gleiches Recht. graph 32320 (Fiaker 117). Fünf Dichter. Montag: Gleiches Recht. Dienstag: Die Grofßfstadtluft.

Montag: Sein bester Freund. Anfang 73 Uhr.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Sonntag: Mit neuer Ausstattung zum 53. Male: Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von mann von Venedig. Komödie in 95 Aufzügen uus An und Julius Bauer. Musik von

ar illôcker. Fritsche. Dirigent: Kavellmeister Federmann. Die Decorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen

Vorstellung. Auf Siebenter Gesellschafts-Abend. | fana 7 Uhr.

des Goethe’shen Romans:

Dirigent : Kapellmeister | burg. 16. Male: in 3 Acten von Henry Meilhac. von Sigmund Lautenburg. Nt Riquette. en

Sonna

73. Vorstellung. Das heilige

in 4 Acten von Leon Gaudillot.

Musikalische Direc-

tags-Aufführung. 5 Acten nah dem Roman von Friß Neuter.

Dirigent : | August Junckermann.

Komisch - phantasti)che Tert von H. | Adolph Ernst-Theater. 380. Male: Der Tanzteufel.

74. Vorstellung. Das heilige | Gustav Steffens. s Ua Le i 2 2 tag: Der Tanzteufel. In Scene geseßt vom N gteuf

Musikalishe Direc-

in 5 Aufzügen von G. Fauteuil 1 A) Sonntag :

L ae:

in 5 Aufzügen

Gyges und sein von Friedrich

zeit des Reservisten.

Chivot) von F.

Nachmittaas 4 Nachmittags Gesangsterte von Isidor Fuchs.

Sonntag:

Costume vom Garderoben-Inspector Ventky. An- Montag: Zum 54. Male: Das Sountagskiud.

Refsidenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- Sonntag (letzte Sonntags-Aufführung): Zum NRiquette (Ma Cousine). Lustspiel In Scene gesetzt Anfang 7{ Ukr.

d: Zum 1. Male: Der kleine Schwere- nöther (Ferdinand le noceur). Chwank

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: d. Gast- spiel des Kgl. Hofschauspielers August Junkermann. „„Reuter-Cyclus““. Erster Abend. Einzige Sonn- Onkel Bräsig. „Ut mine Stromtid“ Für die Bühne eingerichtet von 1 Anfang 73 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag :

Gesangsposse in ; in 2 Abthei V Director E 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. e A Abtheilungen vom Virec Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von

In Scene geseßt von

Thomas-Theagter. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Volksthümliche Vorstellung zu ermäßigten Preisen. Reif-Reiflingen. Schwank mit Gesang von Moser.

Abend - Vorstellung. des Königlich bayerischen Hofschauspielers Conrad Dreher aus München. Do 6. Male: Die Hoch- ose mit Gesang in 4 Auf | E zügen (nach dem Französischen der Herren Duru und Zell. Musik von Julius Stern.

Anfang 74 Uhr. Montag: Conrad Dreher als Gast. Zum 7. Male:

Die Hochzeit des Reservisten.

Philharmonie. Montag, Anfang 75 Uhr: IX. Philharmonisches Concert. Dir. : H. von Bülow. Sol. : Jettka Finkenstein, Kammersängerin, Bernh. Stavenhagen (Klav.), Prof. Emanuel Wirth (Viola).

Concert-Haus. Sonntag: Karl Meyder- Concert. “Anfang 6 Uhr.

Symphonie Nr. 7 A-dur von L. v. Beethoven. Concert in E-dur für die Violine von Vieurtemps (Herr Carnier). Ouverture „Die Zauberflöte“ von Mozart. a. Träumerei, b. Nocturno für die Violine (neu) von Meyer (Herr Carnier).

Montag: Karl Meyder-Concert. Anfang 7 Uhr,

Circus Renz. Karlstraße. Sonntag: 2 Vor stellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind frei). Ertra- Borstellung mit eigens für die Jugend gewähltem Programm. Die lustigen Heidelberger oder: Ein Studenten - Ausflug mit Hindernissen. Große Original-Pantomime mit Aufzügen, Tänzen x., arrangirt und inscenirt vom Director E. Renz. Abends 77 Uhr: Außerordentliche Vorstellung. Zum Zum | 176. Male: ZEck Auf Helgoland “S oder:

Ebbe und Fluth. Große hydrol. Ausstattungs

Lebensbild in

Damen) 2x. Dampf

enz. Nationaltänze (65 ( ) überrasende

\{chiff}f- und

Bootfahrten, neue

dolph Licht- und Feuereffecte. 80 Fuß hohe Riesen fontäâne. Außerdem: Auftreten der Gebr. Nasso. Zum ersten Male in Berlin: 1) Heben

eines Orchesters von 12 Mann. 2) Trägt Ferdinand Rasso ein Klavier sammt Pianist, Flötist und Violinist, welche s{webend eine Concertpiece vor- tragen. i

In beiden Vorstellungen: Auftreten der vorzug- listen Künstlerinnen und Künstler, sowie Neiten und Vorführen der bestdressirten Schul- und FFrel- heitspferde. Komische Entrées und JIntermezzos von sämmtl. Clowns.

Täglich: Auf Helgoland.

(Parquet- 11. Gastspiel

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Frommel mit Hrn. Dr. phil. Christian Huelfen _(Berlin—Rom). Frl. Leonie von Petersdorff-Campen mit Ork.

Anfang 7 Uhr. [70379]

Sonntag, Nachmittags Abends 7 Uhr: Para-

Hohenzollern-Galerie am Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Nundgemälde 1640—1890. 9 Vorm. 11 Ab. 1 s. Kinder 59 „.

Capitän-Lieut. Guido von Usedom (Kirchberg bel Seesen a. Harz). : Verehelicht: Hr. Dr. O. Piloty mit Frl. Eugen? von Baeyer (München). Hr. Gymnasialdirector Professor Dr. Gustav Lange mit verw. Fr. 20° volta Götte-Grabbert (Berlin—Hamburg). _ Geboren: Ein Sobn: Hrn. Georg von Wedell

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). | Hrn. Stephan von

(Großgut Neuwedell). Hrn. a tor Klingner (Großfmöllen bei Züllichau). Eine Tochter: i Prittwiß und Gaffron (Omechau).

Wiereln in Kurland (Potsdam). Hr. Pastor

Wallner-Theater. Sonntag: Nachmittags- Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im Vorstellung zu ermäßigten Preisen. Gewagte | wissenshaftlihen Theater. Näheres die Anschlag- Mittel. Lustspiel in 3 Acten von Francis Stahl. | zettel. Anfang 7 Uhr.

v: (voi 1 A Flag 3 Uhr. Gef

Abend-Vorstellung. Zum 2. Male: Sein bester ° Freund, Schwank in 4 Acten von Friß Brentano i Concerte, und Karl Tellheim. Anfang 7# Uhr. Sing-Akademie. Montag, Anfang 8 Uhr.

der Kaiserin.

(Mezzo-Sopran), der Herren Staudigl, Kgl. Concertmeister Kammervirtuofen F. Pöniß (Ha

In Scene gesezßt von Julius

Prof. Alb. Beer 2c. 2c.

Unter dem Allerhöchsten Protectorat Jhrer Majestät Concert zum Besten des Magdalenen- Stifts, veranstaltet von Kath. v. unter gütiger Mitwirkung von Frl. Rosa Paghelli Kammersänger Jof. _F. Siruß, Kgl. rfe), des Königlichen

Domchors unter Leitung setnes Directors Herrn

Wilhelm Scholz (Klentsch). Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag® Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (eins{ließli Börsen-Beilage), und die Befondere Beilage Nr. 1.

Heinrichshofen,

Gestorben: Emilie Freiin von Landsberg a. d. V-

Erite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Vreußischen Staats-Anzeiger.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe x. Ernennungen, Keförderungen und Verseßungen. Jm 'activen Heere. Berlin, 8. März. Hunger, Hauptm. und Plaßmajor in Magde- burg, mit dem 1. April d. Is. in gleicher Eigenschaft nah Mey ver- seßt. Ante, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Graf Dönhof (7. Ostpreuß.) Nr. 44, mit Pension zur Disp. gestellt und gleichzeitig mit dem 1. ÁVril d. Is. als Plaßmajor in Magdeburg wiederangestellt. Frhr. v. Hammerstein-Gesmold L, Sec. Lt. vom Königin Augusta Garde-Gren. Negt. Nr. 4 und Comp. Offizier bei der Unteroff. Schule in Biebrich, zur Dienstleistung bei der Fnspy. der Inf. Schulen, v. Borck, Sec. Lt. vom 1. Brandenbura. Drag. Regt. Nr. 2, als Ordonnanzoffizier bei des Erbgroßherzogs von Mecklenburg-Streliß Königlicher Hoheit, commandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im activenHeere. Berl in, 8. März. v. Kropff, Gen. Lt. und Commandeur der 15. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgefuches mit Pension zur Disp. gestellt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere x. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen x. Berlin, 7. März. Prinz Heinrich von Preußen Königliche Hoheit, Capitän zur See, unter Entbindung von dem Commando zur Dienstleistung beim Neichz-Marinamt, zum Comman- dauten S. M. Panzerfahrzeug „Beowulf“ ernannt. Abänderung der Stellenbeseßungen vom 11. Januar 1892. Stolz, Corv. Capitän, in der Stellung als Art. Offizier vom Plaß und Vorstand des Art. Devots zu Cuxhaven belassen. Fuchs, Corv. Capitän, mit dem 1. April d. Js., unter Entbindung von der Stellung als Ab- theilungs-Commandeur bei der*2. Matrosfen-Div., zum Art. Director der Werft zu Wilhelmshaven ernannt.

Schutßtruppe für Deutsh-Ostafrika.

Storch, Sec. Lt. a. D., bisher vom Königl. Bayer. 19. Inf. Regt, Nauck, Sec. Lt. a. D., bisher vom Inf. Negt. Nr. 98, mit dem 8. März d. J. der Schußtrupve für Deutsh-Ostafrika zu- getbeilt. Schmidt, Oberführer, Pr. Lt. a. D., nah Ablauf seines dreijährigen Commandos zur Schußtruppe am 8. März d. F. aus id zwecks anderweitiger Verwendung im NReichédienst aus- ge!ckteden.

Parlamentarische Nachrichten.

_— Die Tagesordnung für die 193. Plenarsizung des Reichstags, am Montag, 14. März 1892, Nachmittags ; V

1 Uhr, lautet: 1) Dritte Berathung des am 15. Januar d. J. in Washington abgeschlossenen Uebereinkommens zwischen

dem Neich Und“ den Vereinigten Staaten von Amerita- Uber" den «gegenseiigen SMhUß “der Urheberrehte. 2) Erste Berathung der Allgemeinen

Rechnung über den Neichshaushalt für das Etats- jahr 1888/89. 3) Dritte Berathung des Entwurfs eines Ge- seßes über die Abänderung des Gesetzes, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1883.

__— Wie aus der Zusammenstellung der Reichstagsbeschlüsse zweiter Lesung zum Reichs haushalts-Etat für 1892/93 hervorgeht, sind an dem leßteren Abstriche in Höhe von 16 833 032 4. vorgenommen worden. Davon entfallen 1 008166 4 auf die fortdauernden, 1644639 A auf die einmaligen ordentlichen und 14 189 227 e. auf die außerordentlichen Ausgaben.

e Die Volkss\chulgeseßcommission des Hauses der Abgeordneten seßte gestern Nachmittag, wie wir den Morgen- blättern entnehmen, die Berathung der Vorlage fort. Die Mino- rifatsparteien beantragten die Einfügung des folgenden neuen F b4a: „Die Kreis-Schulinspectoren sind in der Regel aus der Reihe m Schuldienste bewährter Fahmänner zu wählen.“ Abg. KiCert (dfr.) beantragte, hinter dem Worte „Fachmänner“ in 2 arenthese anzufügen: (,„seminaristisch oder afademisch vorgebildeter lmänner“). Abg. Freiherr von Zedliß (freicons.) constatirte, 13 yiSher von feiner Seite cin Bedenken dagegen erhoben worden él, daß für die Bekleidung der wichtigen Stellung eines Kreis-Schul- tors eine fachmännische Kraft erforderlich sei. Es sei lb nöthig, die bestehende Verwaltungspraxis geseßlih fest- und dem Wechsel der Auffassung im Ministerium zu ent- i, um fo mehr, als das Schulgeseß die Bedeutung und den Um- der Geschäfte des Kreis-Schulinspectors ¡verstärke. Der Antrag

der drei Parteien bezwecke nit, auf einmal einen Bruch herbei- ¿urudren, er lasse die Möglichkeit offen, die vorhandenen Kreis-Schul- inpectoren im Nebenamt zu behalten und solhe auch ferner aus-

nabmêweife anzustellen. Abg. Dr. Kropatscheck (conf.) kann nicht jen, daß ein fachmännischer Kreis-Schulinspector mehr als der ihe belebend und fördernd auf die Schule einzuwirken im Lande Jet. Der finanzielle Effect sei doh auch in Betracht zu zichen. Er let der Meinung, daß man in die historisch gewordenen Verhältnisse jeßt Mein eingreifen solle. Abg. Nickert (dfr.) hob hervor, daß die richtige S über die Bedeutung des fahmännisch gebildeten Schul- e vectors auch in conservative und streng kirchliche Kreife gedrungen l Manche evangelischen Geistlihe wünschten nihts mehx, als daß 48 Sland von der Aufgabe der Kreis-Schulinspection befreit werde. r Geistliche könne das Amt eines Kreis-Schulinspectors ohne doe igung, seines _kirchlihen Amtes niht wahrnehmen, und das sollte Ct A die Conservativen bestimmen, ihn von dieser Arbeit, welche Mini neue Geseß noch vermehrt werden Werde, zu befreien. er E n „Vabe vor einigen Tage! gefragt : „Was ist ein fach- sireiben %) ge bilde ter Shulmann®?" In seinem eigenen HRund- atn an die Negierungen habe er die „seminaristisch oder Daher M \ch vo rgebildeten Schulmänner“ als solche bezeichnet. ebra abe er (Redner) den oben mitgetheilten Unterantrag ein- E gp eler sich ganz mit der Auffassung des Ministers Kreis. Sh; Hobrecht (nl.) glaubte, daß der Fachmann als Selbthee nspektor auf die Hebung des Lehrerstandes und_ das welras oußtsein des Lehrers, vie aud) des ganzen Schul- nad ck;, rvorragend einwirken werde. Auch die Lehrer sehnten sich G Die tüchtigsten Superintendenten

A Euer solchen Beaufsichtigung. Die t } na Nes könnten die Schulinspektion doch nur in ganz unge- E Maße ausüben. Abg. Freiherr von Huene (Centr.): Ueberall anste[e die Schulverwaltung Kreis-Schulinspektoren im Hauptamte äs ‘nid e solle das erst im Gesetz festgelegt werden, _ da gehöre

tei aud Aen Die gestellten Anträge richteten ihre Spiße nur r aka eistlichen. Die Lehrer sähen den Kreis-Schulinspector, der erg (C emische Bildung ihnen überlegen sei, gern. Abg. Dauzen-

300 Sett) berichtete, daß manche Kreis-Schulinspectoren über éù Geistlichez 4 beaufsichtigen hätten ; warum wolle man alfo nicht aus müsse ei Un Nebenamt zulassen? Vom katholischen Standpunkt leicht die Mes Werth darauf legen, daß auch dem Geistlichen, der gewinne die Va der Kinder und dur diese auch die der Eltern nehmen. AbS Alöglichkeit gegeben werde, ein folches Amt zu über- im Neben, g. Sevysfardt (nl.): Nicht weil die Kreis-Schulinspectoren namt Geistliche seien, sondern weil ein Mann im Hauptamt

Berlin, Sonnabend, den 12. März

mehr leiste als einer im Nebenamt, sei der Antrag der dret Parteien gestellt worden. Abg. Dr. v. Jazdzewski (Pole): Jn der Provinz Posen sei tein katholisher Geistliher mit dem Amt eines Kreis-Schulinspectors betraut. Aus seiner Praxis müsse er be- streiten , daß die Lehrer - den nur seminaristi\{ vorgebildeten Schul- inspector gern hätten, den sähen sie als Einen ihres Gleichen an und von dem ließen sie sih nit gern beaufsihtigen. Auch er sei überzeugt, daß die Antragsteller den Geistlichen aus der Schule herausdrängen wollten; er wolle ihn in der Schule belassen und deshalb stimme er gegen beide Anträge. Abg. Grimm- Frankfurt (nl.) bat für die zweite Lesung um eine genaue Aufstellung der Mehr- tosten, wenn in Zukunft nur weltlihe Kreis-Schulinfpectoren ange- stellt würden. Abg. Hansen (freicons.): In der Regel seien die Bezirke für die Kreis-Schulinspection sehr große, es Öönnten also nur Kreis-Schulinspectoren im Hauptamt die Arbeit bewältigen und N Beaufsichtigung führen. Jn der Provinz Schleswig- Holstein hätten \ich, feitdem dort Kreis - Schulinspectoren im Hauptamte thätig seien, die Schulen bedeutend ge- hoben. Er müsse entschieden die Behauptung des Centrums, daß mit der Einführung von weltlichen Kreis-Schulinspectoren cine Verrohung der Jugend eingetreten sei, bestreiten. Abg. Dr. Enneccerus (nl.): Welche Aenderung die Anschauungen eines Ministeriums erfahren könnten, beweise doch die ganze Schulvorlage. Wer habe eine folche noch im vorigen Jahre für möglich gehalten ? Im Gegensaß zu der Auffassung der Conservativen, die Bestimmung, ob weltliche oder geistliche Schulinspectoren, gehöre nicht ins Gesetz, sei er der Meinung, daß sie am besten gescßlich festgelegt und nicht den jeweiligen wechselnden Anschauungen der Minister die Regelung überlassen werde. Abg. Dr. Virchow (dfr.) behielt sich vor, bezüglich der Berliner Schulverhältnisse noch einen besonderen Antrag zu stellen, wenn deren Stellung nicht noch im weiteren Verlauf ganz klar firirt

werde. Bei der Abstimmung werden beide Anträge abgelehnt. Der beantragte § 64a ist somit gefallen. Die Commission ver-

tagte darauf die weitere Berathung auf Montag Abend.

Statistik und Volk8wirthschaft.

__ Zur Arbeiterbewegung. Der gestern an dieser Stelle erwähnte Aufruf des Vor- lhenden des internationalen Bergarbeiter-Ausschusses für Deutschland hat nach der „Nat. - Ztg.“ folgenden Wortlaut:

_ Die Vertreter der Bergleute für alle Länder haben \ich ver- pflichtet, bei Strikebewegungen oder anderen wirthsdaftlichen Kämvfen ihre Solidarität dadurch zu beweisen, daß jede Concurrenz, die die Bestrebungen der Ausständigen beeinträchtigen könnte, ver- mieden wird. Gerade das scheint in diesem Augenblicke dringend ge- boten, wo die englischen Kameraden ih im Kampfe zur Aufrecht- erhaltung der bisher gezahlten Löhne befinden. Hier beißt es also, die Solidarität beweisen. Nicht nur in materieller Hinsicht, sondern auch moralisch müssen die Aus\tehenden unterstüßt werden. Darum also, Kameraden Deutschlands, beherzigt diese Mahnung. Keine Ueberschichten zum Drucke und Nachtheile unserer englishen Brüder sei Euch die heiligste Pflicht, die bindende Parole. Der Sieg jenseits des Kanals ist au der unsrige. Also zeigt, daß ihr solidarisch han- deln könnt, und der Erfolg wird unser Vorgehen krönen. A | D Berein der Deizer und Trimmer von Hamburg, Altona und Umgegend, der bereits über 3009 Mitglieder zählt, hielt am Mittwoch Abend in Altona eine Mitgliederversammlung unter Vorsiß von Paul Hoffmann ab. Ein Antrag, cine Com- mission zu designiren, die den Vereinsmitgliedern in Rechts\chut- angelegenheiten mit Rath und That zur Seite stehen foll, wurde nach dem Bericht des „Hamb. Corr.“ einstimmig angenommen. Dann theilte der Vorsißende mit, daß der Contract, der während des Strikes der Feuerleute abseiten des Vereins der Heizer und Trimmer mit der Direction der Hamburg-Amerika- nishen Packetfahrt-Actiengesellshaft abgeschlossen worden ift, am 1. Juli 1892 ablaufe. Nach diesen Vereinbarungen habe {ih der Vorstand der genannten Actiengesellschaft verpflichtet, bis zum 1. Juli d. J. an die Heizer eine Monatsheuer von §5 #4 und an die Trim- mer eine solche von 75 S. zu zahlen, während den Feuerleuten die Pflicht auferlegt wurde, bis zu dem genannten Tage keine höheren Lohnforderungen zu stellen. Es frage sich deshalb jeßt, ob man gesonnen sei, diesen Contract zu erneuern oder ob man auf eine Prolongirung verzichten wolle. Im Laufe der Debatte wurde der Wunsch ausgesprochen, man möge die Frage, ob der gedachte Contract erneuert werden solle oder niht, vorgängig in den Kreisen der

Feuerleute eingehend besprechen und von einer Beschlußfassung vorläufig Abstand nehmen. Die Versammlung stimmte diesem Wunsche zu. Die

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Arbeitseinstellung der Kellner in den großen Bierhallen ist be- endet und die verhängten „Sperren“ und „Bier-Boykotts" sind aufgehoben. Diese Nachricht wurde am Donnerstag in einer öffentlichen Kellner- versammlung zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Der Vorsitzende theilte mit, daß die Unterhandlungen mit dem Director Löwengard zu einem für beide Theile befriedigenden Abschluß geführt hätten. Die Kellner Kelling und Mörc warnten ihre Collegen vor dcr Socialdemokratie, was theilweise stürmische Proteste hervorrief.

In Leipzig waren von der Soctaldemotkratie für Donners- tag drei Versammlungen von Arbeitslosen berufen, in welchen folgende von der „Lz. Ztg.“ mitgetheilte Resolution an- genommen wurde: Die Versammlung erkenne das hilfreihe Vor- gehen der städtishen Verwaltung an, bege aber die Ueber- zeugung, daß hierdurch der nicht acute sondern chronishe Zustand der Arbeitslosigkeit nicht beseitigt werden köane. Es müsse deshalb encrgish in die herrschende Productionsweise eingegriffen werden. Die städtische Verwaltung solle daher ersucht werden, für städtische Arbeiter einen Marimalarbeitstag von neun Stunden einzuführen, einen ausfömmlihen Lohn festzuseßen und die städtischen Arbeiten in eigene Regie zu übernehmen, da bei ihrer Vergebung an die Unter- nehmer eine weitere Kürzung der Löhne und damit eine Vergrößerung der Nothlage zu befürchten stehe. Die eine Versammlung, im Gasthofe zu Plagwiß, beschloß außerdem, diesen Beschluß noch im Laufe des Nachmittags durh eine Deputation dem Leipziger Nathe vor- tragen zu lassen und die Neichs- und Landesbehörden um Auf- hebung der die niederen Klassen betreffenden Steuern und Zölle an-

zugehen. Ferner wurde in allen Versammlungen vor der Theilnahme an den Straßendemonstrationen gewarnt. Die Versammlungen

nahmen alle einen ruhigen und geordneten Verlauf. Dieser Umstand und die hohen Besuchsziffern bewiesen, daß die wirklichen Arbeitsklosen und Arbcitsuchenden mit den Elementen, die seit Anfang des Monats die Stadt beunruhigen, so gut wie nichts gemein hatten.

Hier in Berlin haben die Socialdemokraten am Donnecrs- tag und Freitag im zweiten Neichstagswahlkreise viele Tausende von Flugblättern verbreitet, in welhen der Berliner „Volksztg." zufolge zum Eintritt in den focialdemokratishen Wahlverein aufgefordert wird. Für den heutigen Vormittag war eine Versammlung von Arbeitslofen im Saale der YUvoli-Braueret in Aussicht ge- nommen.

__Aus Braunschweig wird der Berliner „Volksztg.“ berichtet, daß das Ministerium Erhebungen über die Wohnungsverhält- nisse, den Landhesiß und den Sahresarbeitsverdien st der

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Arbeiter und Arbeiterinnen für das Herzogthum angeordnet habe, sollte, staatlich zur Befferung

um, wenn sih die Nothwendigkeit zeigen der Arbeiterlage einzugreifen,

Telegramm vom gestrigen Tage :

tungen getroffen, um den Strike am Sonnabend zu beginnen.

Land- und Forstwirthschaft.

slesische Gartenbau-Ausstellung übernommen.

Maßregeln.

Wien, 11. März. herrschenden Noth im galizishen Bezirk Jaworow.

Handel und Sewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

L 4 Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 11, d. M. gestellt 9664, nit reÞtzeiti gestellt keine Wagen. A E

In Oberschlesien find am 10. d. M. gestellt 3358, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Bang S- Ber fbetgerlngen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin stand am 11. März 1892 das Grundstück Liegniterstraße 41, der Frau Marie Nord gauer gehörig, zur Versteigerung ; Mindestgebot 600 4; für das Meistgebot von 160 000 4 wurde der Möbelhändler August Schulte, Artilleriestraße 2, Ersteher. i

Berlin, 11. März. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof- und Genossen- Wasls- Butter la 115 [18 A Va 24% la 108% 111 6, do. abfallende 102—105 M, Land-, Preußishe 93—98 M Neßbrücher 90—95 A, Pommersche 93—96 1, Polnische O 95 1, Bayerische Sennbutter 103—108 Æ, do. Lndbutter 92—

Ba 96 M, Schlesische 93—96 #, Galizishe 85—88 4, Margarine 40—70 A. Kâse: Schweizer, Emmenthaler 87—90 1, Baveri! cher

60—70 46, Ost- und Westpreußischer Ta. 60—65 M, do. Il a. 50— 60 M, Holländer 80—85 A, Limburger 40—45 , Quadrat-Mager- E T H, do. A 12—15 6 Schmalz: Prima Western 17% Lara 42,00 #, reine?, in Deutschland raffinirt 43,90—44,590 f, Berliner Bratenschmalz 45,50—48,50 ( Fett, in Amerika raffinirt 38,90 #, in Deutschland raffinirt 38,50—41,50 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Bei geringer Kauflust mußten Preise für erste Qualitäten nachgeben. Landbutter fest. Schmalz: unverändert fest. : E A ____— In der gestrigen Generalversammlung der Deutschen Gummi- und Guttaperchawaarenfabrik, Actiengesellschaft, vormals Volpi u. Schlüter, in welcher von 15 Actiouären 590 Actien vertreten waren, wurde das ausscheidende Aufsichtsrathsmitglied Herr A. Schlüter wiedergewählt. Die Auszahlung der auf 5/n fest- geseßten Dividende findet gegen Dividendenschein Nr. 10 bei Herren Laus U. Kno i Berlin tatt.

___— In der gestrigen Generalverfammlung der Preußischen Hypotheken-Actien-Bank waren 17 Actionäre anwesend, die 2526 000 A. Kapital mit 4211 Stimmen vertraten. Die General= versammlung nahm den Geschäftsbericht der Direction und den Be- rit der Prüfungs-Commission entgegen, genehmigte die mit cinem Reingewinne von 793 612 4. abshließende Bilanz und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 63%/ (gleih dem Vorjahre), die \o- fort zur Auszahlung gelangt. :

Dem Aufsichtsrath von F. Bußtke u. Co., Actiengesell-= \chaft für Metallindustrie, wurde die Bilanz und das Gewinn- und Verlust-Conto für 1892 vorgelegt. Der Reingewinn beträgt nah reichlichen Abschreibungen incl. Vortrag aus dem Vorjahre 75 296 4. Der am 20. d. M. stattfindenden Generalversammlung soll außer üblicher Dotirung des Reservefonds und Ueberweisung von 30000 6, an den damit die Höhe von 55 000 erreichenden Dispofitions- Fonds, die Vertheilung einer Dividende von 2 9/9 vorgeschlagen werden. Die Geschäftsaussichten für das laufende Jahr wurden, da die Gaslampen-Fabrikation jeßt wieder aufgenommen ist, als in allen Zweigen befriedigende bezeichnet.

Nach dem Rechnungsabschluß des Schaaffhausen?’ schen Bankvereins seßt sh die Gewinn- und Verlustrechßnung des Kölner und des seit dem 1. August eröffueten Berliner Geschäfts folgendermaßen zusammen: Auf Vortrag 61482 46, Provision (95 725 M, Courtage 16193 Æ, Zinsen 1744160 , Wechsel 385 617 4, Discontozinsen 101936 6, Effecten mit übex 4% Zinsen 307164 #4, Immobilien - Conto 27580 #Æ, Commanditbetheiligungen 100080 4, Ablösung der Berlinex Commandite 420108 A, zusammen 3960047 M (3951 774 M im Vorjahre). Hiervon ab für Handlungsunkosten und Steuern 622 525 M, für Depositenzinsen 52 522 1, bleiben an Reingewinn 3 284 999 Jé. (1590 gingen für Unkosten, Steuern, Devositenzinsen und an Minderbewerthung des Effectencontos ab: 1028 131 4, blieben an Reingewinn 2923 642 4). Von dem diesjährigen Nein= gewinn werden zur Bertheilung von 6% Dividende 2520 000 verwendet (Borjahr bei gleichfalls 69s Dividende 2 160 000 46), und nach Verrechnung der statutarischen und vertragsmäßiogen Tantiemen fommen 41 767 é. auf neue Rechnung. i Vom oberschlesishen Eisen- und Metallmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“ : Die Geschäftslage des oHershlesishen No h =- eisenmarktes blieb unverändert. Dem gegew.värtigen Bedarf ent- spricht nicht die Production, sodaß ein Theil, in die nunmehr nicht unbedenklich anwachsenden Beftände kommt. Im Walzeisen- geschäft ist eine Belebung ebenfalls nicht zu verzeichnen; die Speci»- fitationen gehen nur fvärlih ein, und die Werke müssen den Betrieb weiter einshränken. Die Stahlwerke sind noch gut beschäftigt, da

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hier noch für bedeutende Quantitäten von Eisenbahnmaterial Auf-

träge vorliegen. Dagegen i} in Blechen ‘felbst zu den herab- geseßten Preisen das Geschäft eun sehr mattes und namentlich für eceinbleche wenig Nachfcage vorhanden, Da die gegenwärtigen, Vlechpreise ohnehin {n schadenbringen% sind, so ziehen es die Werke vor, weniger zu prod’iciren, als diz Preise noch mehr herabzufeßen, Draht- und Nägelwerke sind“ in vollem Betriebe, jede öt für diese Fabrikate selbst zv den gedrückten Preisen wento, A" und es kommt ein großer Lheil der fertigen Waare in der H u auf Lager, daß mit Be zin des Frühjahrs genügendex Abso+ al has

Maa h M R j „OLUHARN E Oh f n stellenwird. Mas? nen- und Kesselfabriken jowis ise n-Con-

Ueber die Ausstandsbewegungen der englischen Bergleute in den Kohlenbergwerken berihtet ein Wolff sches

Die Arbeitseinstellung der DurhamerBergleu te wird nunmehr als thatsächlih angesehen: sie haben bereits alle Vorberei-

__ Allgemeine Obst- und Gartenbau-Ausftelleng. Wie die in Schweidnitz erscheinende „Ausstellungs-Zeitung“ berichtet, hat der Ober-Präsident der Provinz Schlesien, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Seydewiß das Protectorat über die in den Tagen vom 21. bis 30. September d. J. in Breslau in Verbindung mit dem 13. Deutschen Pomolkogen-Congreß ftattfindende allgemeine Dbft- und

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs8-

A N Eine Meldung des „D. B. H.“ berichtet den Ausbruch von Typhus und Blatternkranfkbeit infolge der

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