1892 / 70 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Bühne mit einer Ausstattung und von dem Balletmeister Graeb fo fünstlerisch s{ôn arrangirt zur Entfaltung, daß es unzähligen Wieder- bolungen entgegensehen fann. Von den Mitwir enden fei außer Fräulein dell’Era, Frâulein Urbansfa, Fräulein Wisoßky und Fräulein Stoßmeister insbesondere Fräulein Delcliseur hervorgehoben, weldhe ein Bébé als Mama und Papa sprechende Puppe mit -«un- nachahmlicher Grazie und Natürlichkeit wiedergiebt und die Zuschauer mit wahrer Herzensfreude erfüllt. Lessing-Theater.

Paul Heyse?’s neues Schauspiel „Wahrheit? “, das am Sonnabend im Lefsing-Theater zum ersten Male aufgeführt wurde, fand bei dem aufmerfsamen Publikum im Beginn eine sehr freund- lihe Aufnahme, in die sih jedo anfangs s{üchterne, dann anwachsende Zeichen des Widerspruchs mischten. Eine Frage tritt uns im Titel des Schauspiels entgegen, die Tausende von Köpfen zum eifrigen Suchen angespornt, zu glühender Begeisterung entflammt bat, und die ewig obne endgültige Lösung bleiben wird. Die Wahrheit erhebt ih auch heute nech vor uns wie das versleierte Bild zu Saïs; so viele auch den Schleier zu lüften versuchten, Niemand hat ihr volles Antliy geshaut. Die lange auf und nieder wegende Reihe der Dichter und Denker, vom feinsinnigen Fdealisten bis zum derbsten -Naturalisten, alle schickten sich mit Ecnft und Eifer an, die shwierige Aufgabe zu lösen, jeder hob einen Zipfel der Hülle und jeder sah nur jenen kleinen Theil vom Menfchenthum, den er von seinem besonderen Standpunkt aus überblicken fonnte. Die Wahrheit, die Paul Heyse verkündet, soll den Menfchen au nit nackt und streng gegenüber treten; der Dichter wünscht sie stets vom Scbleier der Liebe und Schönheit verhüllt, den wir ihr je nah Bedarf, wie es das Mitgefühl oder der Schönheitssinn vorschreibt, umbängen sollen. Diese Lehre, deren Spiße gegen die modernen Na- turalisten gerihtet ist, wird in des Dichters Schauspiel von einer alten Großmama gepredigt, die auch das Schicfjal ibrer An- gehörigen flug und bedahtig nach ihren Grundsäßen zu leiten jut. Ihr gegenüber steht ein fogenannter „Wahrheitsflegel“, der Professor Normann, der dem jungen Mädchen, um das er wirbt, der Élugen, s{chwermüthigen Emmy, auf ihr Nein ins Gesicht sagt, daß sie ihren Schwager liebe, dessen Hausgenossin fie ist; er theilt dann diese Thatsache, um einen allgemeinen Feuerbrand zu verhüten, der gesammten Familie, dem Schwager, dessen Frau und der Groß- mama mit, bringt aber das ganze Haus in Aufruhr. Durch dies {were Leid, das über das jugendliche Gemüth Emmy?s hereinbriht, wird der strenge Wahrheitsfinn, der auch in ibrer Seele lebt und im besten Zuge ist, alles zu verwirren und elend zu machen, zur Liebe und Nachgiebigkeit gemildert; sie stürzt vergebend und reuig dem Maler Werner an die Brust, dem Manne, in dem sie anfangs nur den Verleumder, dann den {huldigen Freund ihrer s{hönen Mutter und endlich ihren Vater erkennt. Die lebenêvollste und an- mutbendste Gestalt des Kreises ist und bleibt jedoch die alte Groß- mutter, die mit flugem Sinn, mit feinem Geist, mit warmem Herzen und edler Schönheitsempfindung gegen die als Wahrheit gepricsene Häßlichkeit und Lieblosigkeit zu Felde zieht; viele chöône Sprüche fommen aus ihrem Munde, die rein und blank erglänzen, wie goldene Aepfel auf silberner Schale: das Bild der Wahrheit erscheint dadurch wobl edler in der Gestalt, aber nit flarer von Angesicht; es bleibt die Wahrheit troß alledem auch für sie etwas Wandelbares, an dem jeder nah seinem Empfinden modeln und bessern kann, wie es die Verhältnisse verlangen: das Nätbsel „Wahrheit“ bleibt also fo dunkel wie zuvor.

An dem dramatishen Aufbau des ersten und zweiten Actes ist faum etwas auszuseßen, es ergiebt \ich bis dahin eine angemessene und wohlbegründete Steigerung der beiden Conflicte, die in Emmy?'s, der Heldin, Seele gelöst werden müssen, nämlih das Niecderkämpfen der Liebe zum Gatten ihrer Schwester und das liebevolle Verzeihen der Schuld ihres von Gewisjensbissen gefolterten Vaters. Der s{chwächere Theil des Dramas ist der leßte Act, der die Lösung des funstvoll vershlungenen Knotens bringen foll; die bis dahin aus natürlichen Ursachen einfa und \{licht sich ergebende Handlung wird hier durch willkürliche und höchst unwahrscheinlihe Scenenführung erseßt: aus der lebendigen Natur wurde ein Schattenspiel. Den vollen Reiz feiner Persönlichkeit entfaltet Paul Heyse in den vertraulichen Zwiegesprächen, die die Eingeweihten des Hauses mit einander führen. Mächtig tritt der Sinn für das Schöne, das warme Gefühl der Zu- neigung, das den Gliedern des geselligen Familien- und Freundeskfreises jeden herben Kummer liebevoll verhüllt, hervor, nur leise gedämpft durch einen Hauh milder Resignation, der über der ganzen Lebens- auffassung der dramatishen Gestalten des. Dichters lagert. „Wer ift glücklih ?“ antwortet die Großmutter leise seufzend, als die fluge Fmmy sie nah der Summe ihres Lebensglüs fragt.

__ Die Darstellung des Stückes gehört mit zu den besten, die wir im Lessing-Theater erlebt haben. Frau von Pöllniß übertraf alle früheren Leistungen als weltfluge und warmherzige Großmama, die feinfühlig zum Maßhalten in allen Dingen, in der rücsihtslosen Wahrheitsliebe wie in der zügellosen, unverständigen Leidenschaft des Herzens mahnt; mit Ble aber scharfen Augen sah diese Groß- mama um si, konnte wohl einmal eine heftig auffahrende Bewegung machen, s{üttelte dann aber bedenklich und vorsichtig den Kovf, um mit mil- dem Wort und liebevollem Streicheln zur Ruhe und freundlichen Nachsicht zu mahnen. ‘Als fkluges, wissensdurstiges junges Mädchen mit den s{wermüthigen Augen, in der Nolle der Emmy, entfaltete Fräulein Minow ein sehr anmuthiges Talent; keushe Empfindung, herbe Mädchenhaftigkeit, klares Verständniß sprachen aus ihrem Spiel mit überraschender Einfachheit und Durchsichtigkeit. Fräulein Reisen - hofer als s{chöône, verzärtelte Frau war s{miegsam und ein- \{meichelnd in den Augenblicken eitler Selbstgefälligkeit wie in denen zärtlicher Ergebenheit. Den „Wahrheits- flegel“ zeihnete Herr Sauer mit bâärenhafter Ungelenkig- keit kräftig und nit unsympathisch. Herr Brandt führte seine Rolle als zärtliher Gatte und väterlicher Freund der für ihn s{chwär- menden jungen S{wÄägerin gut durch. Herr Molenar nahm als Professor Werner die Accente zu {wer und dunkel; für diesen tief tragischen Ton gab die langjährige Neue und Zerknirscung des Vaters wohl faum eine genügende Erklärung ab.

Den Darstellern wurde nah jedem Aufzuge lebhafter Beifall zu theil: nah dem zweitey Acte dankte Herr Director Blumenthal im Namen des leider erkrankten Dichters für die warme Aufnahme des

Stückes. ö Residenz-Theater.

Dg Abend ging neben „Musotte“ ein einactiges Dramolet „Ein Maskenball“ von Christiane Gräfin Thun-Wal d- stein zum ersten Mal in Scene und fand wobl meist um der tüchtigen Darstellung willen eine recht freundlihe Aufnahme. In einer Heilanstalt für Gemüthskranke findet ein Maskenball statt, auf dem sich die Schwester und ein Freund des ärztlichen Directors, die ih nicht kennen, zusammenfinden, sih gegenseitig für geisteskrank halten und doch bald in Liebe zu einander entbrennen. Die Lösung aen sich beim Abendthee von selbst. Fräulein Hilda Hofer that fih als junge Liebhaberin durch Wärme des Tons und gewinnendes Wesen bemerkenswerth hervor.

E Sing-Akademie.

__ Der Pianist Herr Sigismund Blumner gab am Sonntag seine dritte und leßte populäre Matinée. Er ist ein Spieler aus guter alter Zeit und ganz befonders dem Vortrag klassisher Meister zugethan, wie {on ein Blick auf das Frocraun erkennen ließ, das Werke von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert und Mendelssohn enthielt. Mit großer Sauberkeit des Spiels und klarer Phrasirung brachte er den Inhalt dieser Werke verständnißvoll zur Geltung, wenn au mitunter eine zu harte Betonung der Accente störend wirfte und die Fempebewegung in Beethoven's Sonate op. 57 etwas zu will- kürlih erschien. as Lied von Mendelssohn Nr. 19 spielte der Künstler mit gesangreihem Anschlag und tiefer Empfindung. Das ziemli zahlreih ershienene Publikum spendete allen Vorträgen leb- hafte Beifallsbezeugungen.

Am Mittwoch geht im Königlichen Opernh ause „Cavalleria rusticana” mit den Damen Sucher, Rothauser und Lammert, den

Deren Rothmübl und Bulß in Scene. Herr Bulß tritt nah dem blauf seines Urlaubs zum ersten Mal wieder auf. In der darauf folgenden Oper „Der Barbier von Sevilla“ sind die Damen Dietrich und Lammert, die Herren Lieban, Bulß, Schmidt und Mödlinger beschäftigt. Der Donnerstag bringt die dritte Aufführung der Oper „Freund Fritz“ mit den Damen Pierfon, Rothauser und Lammert, den Herren Sylva, Beß, Philipp und Krasa. Darauf folgt die „Puppenfee“. ; L

Im Berliner Theater wird Ludwig Barnay demnächst in der bisher von ihm in Berlin noch nicht dargestellten Nolle als König Richard ITI. auftreten. L : S

Director Frißshe vom Friedrich - Wilhelmstädtischen Theater hat eine große Reihe von Neu-Engagements für die kom- mende Spielzeit abges{lossen: Die Sängerinnen Fräulein Nanco vom Königlichen Hof-Theater in München, Fräulein Szendes vom Lobe- Theater in Breslau, Fräulein Cornelly vom Stadt-Theater in Baden, der Komiker Richard Ewald vom Josefstädter Theater in Wien, sowie die Tenoristen Hessenthal und Lieban treten neu in das Enfemble ein. :

Im Residenz-Theater findet morgen, wie bercits gemeldet, die erste Aufführung des neuen Schwanks von Léon Gaudillot: „Der fleine Shwerenöther“ (Ferdinand le noceur) ftatt.

Das Belle- Alliance-Theater bringt morgen den zweiten er r Sai „Reuter-Cyklus“ mit der Aufführung von „Ut de Fran- zosentid“.

Frau Betty Becker wird in ihrem morgen in der Sing- Akademie stattfindenden Concert u. a. Lieder von Schubert, Franz, Haydn, Taubert zu Gehör bringen. Die Pianistin Fräulein C. Reifferscheid übernimmt die Mitwirkung mit J. Paderewski's Variationen, einem Impromptu von Schubert und zwei Chopin’schen Compositionen. Der Violinvirtuose Rich. Hagemeister, der im Concert der Pianistin Agda Lyséll im Hotel de Nome am Mittwoch mitwirkt, wird bei dieser Gelegenheit einige Säge aus Spohrs VI. Concert, die Legende von Wieniawskfi und eine Berceuse von NReber spielen. Für das Concert der Sängerin Frau Anna Goldbach am Mitt- woch in der Sing-Akademie hat der Pianist Herr Alfred Sor- mann seine Mitwirkung zugesagt. Die „Berliner Lieder- tafel“ (Dirigent: Herr A. Zander) veranstaltet am Donnerstag in der Philharmonie ihr näbstes Concert. +0

Das Concert vom 16. d. M. im Festsaal des Rathhauses zum Besten des Feierabendhauses in Stegliß hat einen Reinertrag pon 15 200 A ergeben.

Mannigfaltiges.

Eine Comenius-Denkmünze ist zu Ehren des Jubiläums des großen Pädagogen gestiftet worden. Die Münze, nicht ganz so groß wie ein Fünsmarkstück, zeigt auf der Hauptseite das fein ge- \chnittene, erhaben geprägte Brustbild des Comenius, welcher fein Werk mit der Aufschrift „Große Unterrichtslehre“ hält. Um dieses Bildniß steht die Denkschrift: „Zum 300 jährigen Comenius-Jubiläum 1892." Der Stempel bierzu is nach dem Weger’schen Stich, der in Deutschland am bekanntesten ist, gearbeitet worden. Die Nückseite e in s{öner und klarer Prägung jenes bekannte Sinnbild, welches Comenius auf den Titel der Gesammtausgabe feiner didac- tischen Schriften (Opera didactica omnia. Amsterdam 1657) und auf die Originalausg abe seines Orbis pictus gejeßt hat. Es stellt \ymbolish das „Weltall“ dar und hat am Rande als Umschrift den Wahlspruch Comenius’: „Omnia sponte fluant, absit violentia rebus“. Diese Denkmünze, ein Cabinetstück deutsher Prägekunst, ist aus der befannten Berliner Medaillen-Münze Otto Oertel, Gollnowstr. 11 a, hervorgegangen und gelangt daselbst in Gold, sowie au in Silber à 5 Æ und in Bronze à 2 # zur Ausgabe.

Der Botenmeister Danz im Ministerium der öffentlihen Arbeiten eging am Donnerstag sein ö0jähriges Dienstjubiläum in seltener körperlicher und geistiger Frishe. Schon am frühen Morgen erschien, wie der „N. Pr. Z.“ berihtet wird, das Musikcorps des 9. Garde-Regiments z. F. und brahte dem Jubilar, der vor 50 Jahren in dieses Regiment eintrat, ein Ständen, während bald darauf Major von Brauchitsh die Glückwünsche im Namen des Offiziercorps des Regiments darbrahte. Der Staats - Minister Thielen über- brachte außer den persönlichen Wünschen im Auftrage Seiner Ma- jestät des Kaisers und Königs dem Jubilar das Allgemeine Ebrenzeichen in Gold; die höheren Ministerialbeamten wie die Sub- alternbeamten widmeten ihm werthvolle Geschenke.

Vor der zweiten Strafkammer des Berliner Landgerichts I wurden am Sonnabend über 21 der Straßentumultuanten vom 95. und 26. Februar Gefängnißstrafen von 3 Monaten bis 4 Jahr 6 Wochen verhängt.

Das erste trichin öfe Wildshwein nach Erlaß der Polizei- verordnung, welche die Untersuchung der Wildshweine, die hier zum Verkauf eingeführt werden, den Händlern zur Pflicht macht, ist, wie der „Voss. 2 mitgetheilt wird, am Freitag in der Untersuhung8- station 1 in der Central-Markthalle angehalten worden.

Ueber die Witterung im Februar berichtet die „Statist. Corr.“ nach den Beobachtungen des Königlichen meteorologischen Instituts Folgendes: Mit Auzëshluß einer Periode strengen #&rostes um die Mitte des Monats herrschte allenthalben ziemlich mildes Wetter, das insbesondere zu Beginn der dritten Dekade rechten Früh- lingscharafter zeigte. Jene Frostperiode beeinflußte jedo das Monaté- mittel der Temperatur derartig, daß es durschnittlich dem normalen Werthe gleihkam. Deutlich, wenn auch nicht gerade bedeutend (etwa 1 °) überschritt es diefen nur in Brandenburg, Posen und Schlesien, während alle übrigen Landestheile ein wenig unter dem Mittel lagen. Die Niederschläge, welche fast aus\{ließlich nur in der ersten Monats- hâlfte fielen und vielfa, im Osten fast immer, aus Schnee bestanden, waren sehr unregelmäßig vertheilt. “Im großen und ganzen ist im Südwesten zu viel, sonst zu wenig gemessen worden. Änbaltend mit Schnee bedeckt war der Erdboden, außer in höheren Lagen, noch im Nordosten; alle übrigen Gebiete dagegen hatten eine feste Schneedecke nur in einzelnen kürzeren Perioden. Die e war allgemein und en andauernd sehr groß; ledigli an jenen, oben jervorgebhobenen Frühlingêtagen war heiteres Wetter meist vorherrshend. In den ersten Tagen des Monats lag Norddeutschland im südöstlichen bezw. südlichen Theile von Depressionen, deren Centren im Nordwesten bezw. Norden vorbeizogen; Winde aus dem Südwest-Q uadranten brahten daher mildes und trübes Wetter. Gegen Ende der ersten Dekade drang eine Zone hohen Luftdrucks von den britis{hen Inseln ostnordostwärts bis nah Finland vor, sodaß mit nördlicher Luft- ströômung Frostwetter olgte. Dann verdrängte ein von Norden her südöstlih wanderndes Minimum jene Zone aus dem Ostseegebiete, und mit starken westlichen Winden trat schnelle Erwärmung ein. Als nun aber das Minimum nach dem Innern Rußlands gelangt war gewannen wieder nördlihe Winde die Herrschaft. Die Erkaltung dur diese hielt au an, als an Stelle des hohen Luftdruckes im Westen flache Depressionen traten und solche sich über Central-Europa ausbildeten. Der troß niedrigen Luftdruckes herrschende strenge Frost wurde aber bald gebrochen, da vom 20. an über Nußland sich eine Anti- cyklone ausbreitete, welcher im Westen Minima gegenüberstanden, und diese Wetterlage südöstlihe Winde mit trockenem, warmem Wetter bedingte. Gegen Ende des Monats endlich dehnte sich die Anticyklone auch über Central-Europa aus; es wurde daher wieder allmählich fühler, besonders am Monats\{lusse, wo der Kern der Anticyklone [9 nach Nordosten verlagerte und niedriger Luftdruck von Nordwesten

er vordrang. Das Monatsmittel betrug in Berlin 1,4 Gr. C. (0,7 mehr als die normale Temperatur); die höchste Temperatur war am 24. Februar mit 10,9 Gr. C., die niedrigste am 18. mit —10,5 Gr. C. Niederschlag war an 8, Schnee an 8, Nebel an 1 Tage; 3 Tage waren heiter, 12 Tage trübe. :

44 Königsberg i. Pr. Im hiesigen Königlichen S é sind der große Sißungésaal für das Ober-Landesgeri t, die Piale arbeiten auf der Rampe vor der Nordfront des Schlüterbauez die Erneuerung der Schloßkirchenportale und die Sandsteinverkleidung a Schlüterbaues am Sockel bis zum Sockelgesims fertiggestellt. Project für die allgemeine Entwässerung der Stadt Königsber mit Einschluß der Äbführung der menslihen Auswurfstofe if p42 der hiesigen Stadtverordneten-Versammlung nunmehr genebmigt M liegt zur landeépolizeiliden Genehmigung vor. Die GesammftkeF find auf 7 500 000 K veranschlagt. en

Stettin, 16. März. Vorgestern feierte nah einer Mittheily der „K. Z.* die Wittwe Menzel, geb. Finn, in dem Ostseebat Zinnowit ihren 100. Geburtstag. Sie ist geistig fris u auch körverlich befindet sie sih sehr wohl, nur das Nuccalide hat in den leßten Jahren gelitten. An der seltenen Geburtstagsfeier war die alte Frau von 5 Kindern, 20 Enkeln und 45 Urenkeln umgeben

Westerland-Wenningstedt a. Sylt. Zu Mitgliedern der Seebade-Direc tion für die Kurzeit 1892 sind neu gewählt worden als Badearzt: Herr Dr. med. et phil. Martini in Dreêden als Leiter der Stablquelle und Vorstand der Brunnenanstalt : Herr Dr. phil. H. Wagner aus Darmstadt, als Bade-Inspectoren: dis Herren Regierungs-Rath a. D. Steinbeck in Berlin und Major a. D Meyer in Erfurt, als Vergnügungs-Commifsar: Herr Premier: Lieutenant a. D! von Rauh in Köben OD.-S. Ferner sind neu angestellt: als Betriebsverwalter der bisherige König- lihe Werkstätten - Vorsteher Herr Friß in Stargard i. Ÿ, und als Bureau - Vorsteher der Kaufmann Herr Bliever- niht in Waren i. M. Die Leitung des für die nächste Session abermals wesentlich verstärïäten Kur-Orchesters verbleibt in der Künstlerhand des Musikdirigenten Herrn Theubert in Meerane i. S.: die Leitung des Kur-Theaters hat der vormalige Hof-Schauspicler Herr Haerting in Schleswig übernommen. Die Sylter Dampf- spurbahn verbleibt unverändert bei eigener Regie in der Verwaltung des Herrn Eisenbahn-Directors Kuhrt in Flensburg. Die Oberleitung der Badeverwaltunas-Geschäfte behält nah wie vor der Inbaber der Nordseebäder auf Sylt Herr Dr. Pollacsef in Westerland.

Wien, 19. März. Ein Festungs-Artillerist schoß sih laut Meldung des „W. T. B.“, in selbstmörderisher Absicht aus einem Werndlgewehr eine Kugel durch die Brust. Die Kugel durchbohrte den Kopf eines zweiten und den Arm eines dritten Soldaten. Der Selbstmörder und der am Kopfe getroffene Soldat sind todt, der dritte Soldat ist {wer verwundet.

Aus Tirol, 16. März. Ein Unwetter, wie mitten im Winter, herrschte, wie der „Frfkft. Ztg." berihtet wird, in den leßten zwei Tagen in Südtirol. In Trient und Roveredo warf es Sónee in der Höhe von elf Centimetern, in einzelnen Seitenthälern bis zu einem Meter. In Bozen gab es einen Schneefall, wie seit Jahren um diese Zeit keiner vorgekommen ist, der, einen Tag und eine Nacht andauernd, eine Schneedecke warf, deren Wegräumung mehrere Tage in Anspruch genommen hat. Gestern Mittag kam auf der Strecke der Bozen-Meraner Bahn sogar der Schneepflug wieder zur Verwendung. Auf dem Brenner gab es vorgestern ein Schneetreiben, sodaß man kaum drei Schritte weit sehen konnte. Der Zeller See im Pinzgau ist us derart zugefroren, daß die Lute ohne Bedenken darüber geben önnen.

London, 16. März. Ein grausiges Schauspiel trug si, wie der „N. Pr. Z.* geschrieben wird, Montag Abend in der Mena- gerie von Wombwel u. Bailey zu, die gegenwärtig in dem Kohblen- fleen Hednesford ihre Magen giebt. Der berühmte Thierbändiger Delia Montarno, ein Neger, trat in einen großen Käfig, worin sich drei russische Bären und eine Hyäne befanden. Auf dem s{lüpfrigen Boden des Käfigs glitt er aus. Ein allgemeiner Schrei des Entsezens erhob sih. Die Hyäne fiel zuerst über ihn her, wurde jedoch sehr bald von den Bären vertrieben, die ih die Mahl- zeit nicht entgehen lassen wollten. Das unglückliche, nur mit einem Stock bewaffnete Opfer war gänzlih mahtlos. Es dauerte fünfzehn Minuten, ehe es dem \{chnell berbeigeeilten Geschäftsführer Herrn Frank Bostock gelang, den wüthenden Thieren ihre Beute zu ent- reißen. Entsetlich entstellt, aus zahlreichen Wunden blutend, wurde Montarno nah dem benachbarten Hotel Anglesey übergeführt, wo er na wenigen Stunden shrecklichen Todeskampfes starb.

Nom, 20. März. Infolge des Erdbebens auf den Lipari- \hen Inseln am 16. d. M. sind nach einer Meldung des „W. T. B.“ auf der Insel Alicudi fünf Häuser eingestürzt sowie mehrere Gebäude auf dieser und der Insel Filicudi beschädigt.

Mailand, 17. März. Aus Belluno wird der „Mgdb. Z.* (in Bestätigung der in Nr. 67 d. Bl. mitgetheilten Depesche) gemeldet, daß am 15. d. M. acht Leute, die zusammen auf der Landstraße von Gencenighe nah Falcade gingen, durch eine £a- wine vershüttet wurden. Die Straße, auf der sich das A zutrug, folgt dem Thal der oberen Piave am West- abhang der Friauler Alpen. Mit den Verunglückten zu- leich+ wurde ein Postwagen vershüttet, der unter anderem ertbbriefe mit etwa 1000 Lire Inhalt nah den Postämtern an der oberen Piave zu bringen hatte. Auf das Getöse der fallenden Lawine eilten fofort viele Leute aus den benachbarten Dörfern herbei und machten si daran, die Verschütteten auszugraben. Das gelang aber erst am nächsten Tage. Alle aht fünf Männer, zwei Frauen und ein Kind waren todt. Auch der Postwagen wurde gefunden. Vie Werthbriefe waren jedoch aus ihm verschwunden.

Brüssel, 19. März. Dem „Patriote“ zufolge wäre die Ursache der Katastrophe in Anderlues auf den Nacheact eines gegen die Direction des Bergwerkes erbitterten Arbeiters zurückzuführen.

Brüssel, 20. März. Gestern Nachmittag fand, wie „W. T. B.* meldet, im Schlosse Laeken eine Gaserxploflion statt, wobei ein Arbeiter verletzt und einige Fensterscheiben zertrümmert wurden. Der Vorfall verhinderte niht, daß der König und die Königin geslern Abend die Mitglieder des artistischen Klubs in den Räumen des Schlosses empfingen.

Piräus-Athen, 18. März. Bei kühlem Wetter und mäylgeW Winde seßte heute die „Augusta Victoria“ die Reise na Malta fort. Der König von Griechenland, der Kronprinz und Prinz Nico laus waren, wie man dem „Hamb. Corr." berichtet, an Bord des Schiffes und sprachen sih hochbefriedigt über die Ein- richtungen aus.

Amerika. Nachrichten der „N. Pr. Z.“ zufolge herrscht n diesem Jahre im Norden Amerikas eine ungewöhnlich mild Witterung. Bemerkenswerth in dieser Beziehung ist eine p? Capitän Patrick Myrick, Leuchtthurmwärter zu Cap ace, Südküste Neufundlands, gegen Ende Januar an das Hydrographic Office fn Washington gesandte Meldung. Danach is in den leßten atze Fahren, während welber Capitän Myrick seinen gegenwärtigen E bekleidet, fein Winter beobachtet worden, -der in dem Grade wie ? diesjährige dur das Ausbleiben von Eis und Eisfchlamm ieder = ausgezeicmet gewesen wäre. Gewöhnlich erscheinen dle Cismafer in Laufe des Januar an den Küsten Neufundlands; in diesem s aber ist infolge des milden und warmen Wetters mehr Regen n Nebel gefallen als in irgend einem der früheren Jahre. Die ais Flüsse und sonstigen Gewässer sind im Fanuax auf Neufun überall nicht zugefroren.

_ New-York, 17. März. ist, wie der „V. Z.* gemeltet wird, heute nach lançer 58. Lebensjahre gestorben.

24 “Strafkosh Der Impresario. Marx rbeit int,

¿ 70.

finters as-Sachen. 7 Aufgebote, Zustellungen u. be 7 fnfall- und Invaliditäts- 2c. Verficherung. ck L fzufe, Verpachtungen, Verdingungen 2. + Verloosung x. von Werthpapieren.

1

| Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußisch

Berlin, Montag, den 21. März

Beffentlicher Auzeiger.

6. Kommandit-Gesells 7. Erwerbs- und 0 8. Niederlaffung 2c. von Recbtsanwälten. 9. Bank-Ausweise. ;

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

en Staats-Anzeiger.

1892.

fren auf Aktien u. Aktien-GefeUl\@, irthshafts-Genofsenschaften.

j) Untersuhungs-Sahen.

| Beschluß. : 0) ntrag der Königlichen Staatsanwaltschaft das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen L Arbeiters Johann Lange und des Arbeiters ; Lange zu Is welhe flüchtig und “end verdächtig sind, : S t g Sevi 1892 zu Madfeld gemeinschaft- si den Entf luß, den Arbeiter Bernhard Brune vorsäßlich und mit Ueberlegung zu tödten, dur Handlungen betbätigt haben, welche einen Anfang der Ausführung dieses Verbrechens ent-

balten, Nrbrechen gegen §S 211, 43, 47 St.-G.-B., nah E Voruntersu ung auf Grund der §§ 332 ff. :,9-O. mit Beschlag zu belegen. Arnôberg, den 15. März 1892. Königliches R Strafkammer. Eghneidewind. risfen. Shwemann.

0 Ladung.

1) Der Knecht Michael Kubiak, geboren am 7 August 1864 in Kopanino, zuleßt aufhaltsam in arionv, Kreis Posen i : 5) Johann Paul Eichstaedt, geboren am 6. Juli

6 in Kobylnifk, zuleßt aufhaltsam in Kobylnik,

Zamter, E

Kalentin Hachuj, geboren am 25. Januar

: n Kempa, zuleßt aufhaltsam in Oporowo, Zamter,

1) Ato Rudolf Groehler, geboren am 29. Juli 5 in Wygoda, zuleßt aufhaltsam in Bomblin, rei Obornik,

z) Johann Wilhelm Klammer, geboren am b Mzrz 1865 in Obrowo, zuleßt aufhaltsam ebenda, frei Samter, : :

é) Loser Lißiner, geboren am 6. Juli 1865 in Lorißfo, zuleßt ‘aufhaltsam in Neustadt b. P., êrzié Neutomischel,

7) Jakob Rosenthal, geboren am 27. Dezember 185 in Obersitko, zuleßt aufbaltsam ebenda, Kreis

amter,

s) Abraham Loser, geboren am 9. Juni 1869 ; Dbersißko, zuleßt aufbaltsam ebenda, Kreis amier,

9) der Schneider Markus Schmul, geboren am 1. Februar 1865 in Samter, zuleßt aufhaltsam enda, Kreis Samter,

10) Hermann Friedrich Theodor Riewald, ge- ren am 27. Oktober 1865 in Kaëmierz, zuleßt auf- kaltiam in Jerzyce, Kreis Posen Ost,

11) Hermann Heinrich Julius Jkert, geboren m 17, März 1865 zu Bnino, zuleßt aufhaltsam : Âlodzisfo, Kreis Samter, (

19) Josef Jaskowiak, geboren am 7. März 1865

jz Brzyzno, leßter Aufenthalt unbekannt, 13) Stefan Spychala, geboren am 15. Dezember 1865 zu Szczevankowo, letzter Aufenthalt unbekannt, 14) Hermann Gustav Krenz, geboren am 2. Mêrz 1865 zu Peterkowko, zuleßt aufhaltsam Xenda, Kreis Samter, . 15) Johann Wengleski, geboren den 18. Juni 1866 zu Samter, letzter Aufenthalt unbekannt, _

16) Michael Chelkowski, geboren am 25. Sep- Pte 1866 zu Dobrojewo, leßter Aufenthalt un- efannt,

17) Noriß Carl Baum, geboren am 13. Sep- eméer 1866 zu Obersißfo, zuleßt aufhaltsam ebenda, Krel Samter,

18) Knecht Johann Nawrot, geboren am l. April 1866 zu Ordzin, zuleßt aufhaltsam in wdrodte, Kreis Znin, | 19) Paul Ernst Missal, geboren am 15. Ok- lter 1866 zu Wronke, zuleßt aufhaltsam ebenda, rets Camter,

A) Alerius Kowalski, geboren am 10. Juli 1% zu SCamita, zuleßt aufhaltsam in Golembowo, teé Dhornik, : 21) Richard Adolf Kroll, geboren am 3. Juli ¿v zu Jasionna, zuleßt aufhaltsam in Netschin,

S Samter,

?) Vilbelm Salinger, geboren am 9. Oktober

zu Wronke, zuleßt tafbaltam in Obersißko,

Friedrih Belish, geboren am zu Dembin, leßter Aufenthalt un-

res Samter, _2) Adolf 2 April 1866 Sannt, W Carl Fricdrich Wilhelm Lück, geboren am erl 1866 zu Kobusch, zuleßt aufhaltsam a 4, Kreis Samter, : ee Adalbert Kowalsfi, geboren am 14. April ë E Kikowo, zuleßt aufbaltsam ebenda, Krets „¿9) der Wirthsfohn Friedri Julius Otto Oelke, halte am 5. Mai 1867 zu Bielawy, zuleßt aus- zun in Smolary Hauland, Kreis Dbornik, 1867 „Zakob Wojciechowski, geboren am 2. Juli 8) ckPObrojewo, leßter Aufenthalt unbekannt, 1867 „Ztanislaus Przybylski, geboren am 2. Mai Vg endiin, leßter Aufenthalt unbekannt, mber tav Robert Stolpe, geboren am 29. No- tfannt 867 zu Samter, leßter Aufenthalt un-

, (0) der Tagelöhnerfohn Ludwig Reinhold Lieske, Ufhalts am 2. Oktober 1867 zu Ordzin, zuleßt

31 1m in Dolenga, Kreis Obornik, S L Seiler Carl Rudolph Kelm, geboren am ebend ember 1868 zu Wronke, zuletzt aufhaltsam U Kreis Samter, 16, F Faul Martin Schlanow , geboren am fei S igte: ¡zu Wronke, zuleßt aufhaltsam ebenda, ‘T,¿orenz Libera, geboren am 20. Juli 1868

¡u Koi : Vjen West zulegt aufhaltsam in Dopiewo, Kreis ) Miche

35) Gustav Adolf Büttner, geboren am 24. No- vember 1868 zu Bythin, zuleßt in Warberg, Kreis Schroda aufhaltsam,

36) Adalbert Stachecki, geboren am 16. April 1868 zu Bythin, leßter Aufenthalt unbekannt,

37) Adalbert Konuieczny, geboren am 29. März 1868 zu Koninko, leßter Aufenthalt unbekannt,

38) Iohann Piechocki, geboren am 10. Mai 1868 zu Kiontschin, leßter Aufenthalt unbekannt, 39) Emil Richard Hermann Dreger, geboren am 3. April 1868 zu Senkowo, leßter Aufenthalt un- bekannt,

40) Michael Zacharias, geboren am 1. Oktober 1868 zu Peterawe, zuleßt aufbaltsam zu Augustus- burg, Kreis Samter,

41) Theodor Badzinski, geboren am 28. Oktober 1868 zu Szpetat, Kreis Lipowskie, Gouvernement Plock, leßter Aufenthalt unbekannt,

42) Andreas Andrzejewsfki, geboren am 9. Ok- tober 1868 zu Scharfenort, leßter Aufenthalt un- bekannt,

43) Iohaun Skowronski, geboren am 15. Juni 1867 zu Kazmierz, leßter Aufenthalt unbekannt,

44) Stefan Tomaszewski, geboren am 2. August 1868 zu Scharfenort, zuleßt Ei Kalifain ebenda, Kreis Samter,

45) der Schmiedegeselle Wilhelm Johann Becker, geboren am 21. Januar 1868 zu Samter, zuleßt aufbaltsam ebenda, Kreis Samter,

46) Hermann Paul Stachowiak, geboren am 11. August 1868 zu Grabowiec, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Samter,

47) Wilbelm August Fröhlih, geboren am 23. August 1866 zu Budsin, zuleßt aufbaltsam in Kischewo, Kreis Obornik,

48) Jakob Kuczynski, geboren am 30. Juni 1868 zu Zgierzynka, leßter Aufenthalt unbekannt, 49) JFafob Grol, geboren am 9. Juli 1867 zu Zembowo, leßter Aufenthalt unbekannt,

50) Johann Jagodzinski, geboren am 11. Sep- tember 1865 zu Zygmuntowo, zuleßt aufhaltsam in Brody, Kreis Neutomischel,

51) Felix Vinzent Przybylsfki, 24. Mai 1865 zu MNadzymir, Warschau, zuleßt aufhaltsam in Brody, Neutomischel,

52) der Müller Reinhold Rudolph Schulz, ge- boren am 17. November 1867 zu Chmielnik, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen West,

53) Lorenz WisSniewsfki, geboren am 24. Sep- tember 1867 zu Pawlowice, leßter Aufenthalt un- befannt,

54) Josovh Lewandowski, geboren am 11. März 1868 zu Miroslawki, leßter Aufenthalt unbekannt,

55) Johann Kluczynski, geboren am 18. Dezem- ber 1868 zu Dopiewiec, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen West,

56) Karl Ludwig Baum, geboren am 14. Dezem- ber 1869 zu Golenczewo, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen West,

57) Martin Urbaniak, geboren am 23. Dezember 1869 zu Skfrzynki, leßter Aufenthalt unbekannt,

58) Stanislaus Constantin Slowinsfi, geboren am 19. August 1869 zu Zabikowo, leßter Aufenthalt unbekannt,

59) Franz Olejniczak, geboren am 7. Januar 1866 zu Zemséko, zuleßt aufhaltsam in Iwno, Kreis Schroda,

60) der Kutsher Anton Kasperek, geboren am 15. Juli 1867 in Woznik, zuleßt aufhaltsam in Wronczyn, Kreis Schroda, :

61) der Knecht Josef Zalas, geboren am 1. März 1867 zu Konarskie, zuleßt aufhaltsam in Daszewice, Kreis Schrimm,

62) der Knecht Stanislaus Piechowiak, geboren am 3. Mai 1867 zu Kromolice, zuleßt aufhaltsam in Krerowo, Kreis Schroda,

63) der Knecht Friedrich boren am 26. Oktober 1867 zu Robakowo, aufbaltsam ebenda, Kreis Schrimm, |

64) Samuel Frommholz, geboren am 20. Juli 1870 zu Löbau, zuleßt aufhaltsam in Posen,

65) der Buchbinder Hugo Kronfeld, geboren am 30. Mai 1868 zu Pr. Holland, zuleßt aufhaltsam in

osen, Be) Lorenz Ignaszak, geboren am 2. August 1866 in Weißberg, zuleßt aufhaltsam in Posen,

67) Stanislaus Wlodarczak, geboren am 27. April 1868 zu Czerwonak, zuletzt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Ost, 2 ,

68) der Knecht Stanislaus Jablonski, geboren am 6. April 1868 zu Glinno, zuleßt aufhaltfam ebenda, Kreis Posen Oft, ;

69) Ludwig Aniola, geboren am 22. August 1868 zu Glowno Dorf, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Oft, : L

70) Josef Surzyuski, geboren am 10. März 1868 zn Glowno Dorf, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Ost, : i

71) Kasimir Kowalsfi, geboren am 22. Februar 1868 zu JIersit, zuleßt aufhaltfam ebenda, Kreis

osen Oft,

72) Robert Kower, geboren am s. September 1868 zu Jersitz, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Oft, l :

73) Samuel Lewinsohn, geboren am 16. April 1868 zu Jersit, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Oft, i: L

74) Boleslaus Ladislaus Ryslewicz, geboren am 6. Ottober 1868 zu JIersitz, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Posen Oft /

75) Carl Johann Babke, ges am 6. Juni 1868 zu Kruszewnia, zuleßt aufhaltfam in Sulencin, Kreis Schroda, j

76) Johann Firlich, geboren am 27. August 1868 zu Owinsk, zuleßt aufhaltsam in Hammer - Mühle,

geboren am Gouvernement Kreis

Wilhelm Stephan, ge- zuleßt

5. August 1868 zu Prämnitz, zuleßt aufbaltsam in

Obrzyca, Kreis Posen Oft, / 78) Paul Robert Krause, Jae am 14. Juni

1868 zu Schwersenz, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis

Posen Oft, :

79) Anton Michalski, geboren am 23. August

1868 zu Stre3zynko, zuleßt aufhaltsam in Junikowo,

Kreis Posen West,

80) Franz Boger, geboren am 10. Oktober 1866

G EES zuleßt aufhaltsam in Pudewiß, Kreis

Schroda,

81) der Handlungsgehilfe Kaskel (Carl) Witt,

geboren am 10. Juni 1871 in Mrowino, zuleßt

aufhaltsam in Posen, :

82) Theodor Paschke, geboren am 22. März 1867

zu Posen, zuleßt aufbaltsam ebenda,

83) Paul Carl Alpitz, geboren am 4. Februar

1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

84) Selig Abraham, geboren am 29. Juli 1869

zu Posen, zuleßt aufbaltsam ebenda,

85) Marx Robert Gustav Brandt, geboren am

95. Dezember 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt

unbekannt,

86) Rudolvh Burkowski, geboren am 8. Oktober

1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

87) der Tischlersohn Maximilian Waclaw Bilski,

geboren am 17. September 1869 zu Posen, zuleßt

aufhaltsam ebenda,

88) Arnold Cohn, geboren am 1. Februar 1869

zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

89) Otto Heinrih Dräger, geboren am 22. De-

zember 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

90) Marimilian Auguît Alfred Dallmer, ge-

boren am 1. Juli 1869 zu Posen, lekter Aufenthalt

unbekannt,

91) Anton Dlubefk, s am 7. Januar 1869 zu Posen, letzter Aufenthalt unbekannt,

99) Carl Arthur Bruno Gustav Julius Fisch- galla, geboren am 4. November 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt, i 93) Maximilian Grodzki, geboren am 15. Juli 1869 in Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

94) Ifidor Goetz, geboren am 25. Dezember 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

95) Iakob Grabczyuski, geboren am 8. Juli 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

96) Johann Gorajsfi, geboren am 15. Mai 1869 in Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

97) Bruno Gruszczesfi, eboren am ò. Oktober 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

98) Max Heimann, geboren am 11. August 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltjam ebenda,

99) Eugen Michael Hiller, geboren am 14. April 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

100) Stanislaus Kostka Hübuer, geboren am 5. November 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt un- bekannt,

101) Johann Friedrid Wilhelm Kallusch, ge- boren am 28. Oktober 1869 zu Posen, leßter Auf- enthalt unbefannt,

102) Marimilian Klopsch, geboren am 4. Ok- tober 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

103) Julian Kirchner, geboren am 28. März 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

104) Bernhard Thaddäus Kubacki, geboren am 20. August 1869 in Posen, leßter Aufenthalt un- bekannt,

105) Emil Lachmann, geboren am 31. Juli 1869 in Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

106) Eugen Lewandowski, geboren am 24. Ok- tober 1869 in Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

107) Hugo Richard Milbradt, geboren am 6. De- zember 1869 in Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

108) Johann Nepomuk Marcinuski, geboren am 3. Mai 1869 in Posen, letzter Aufenthalt unbekannt,

109) Aron Namm, geboren am 5. Januar 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

110) Ladislaus Nowii, geboren am 16. Sep- tember 1869 in Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

111) Alexander Julius Friedrih Abrich al. Schmidt, geboren am 24. Juni 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

112) Otto Paul Priebe, geboren am 10. Oftober 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

113) Josef Pietsch, geboren am 3. Oktober 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

114) Ladislaus Przybylsfi, geboren am 27. April 1869 in Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

115) Hermann Richard Mas geboren am 98. November 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt un- bekannt,

116) Carl Louis Stein, geboren am 27. Januar 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

117) Hermann Silberstein, geboren am 1. März 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

118) Josef Staniélaus Strey, geboren am 8. Fe- bruar 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda,

119) Iosef Szurczak, geboren am 25. Februar 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

120) Roman Kasimir Srótowski, geboren am 16. Februar 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt un- bekannt, -

121) Johann Stabrowsfi, geboren am 1. Sep- tember 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

122) Franz Walkowsfki, geboren am 17. März 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

123) Kasimir Wilczynski, geboren am 24. De- zember 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

124) Leo Wodzinski, geboren am 26. Juni 1869 zu Posen, zuleßt aufhaltsam ebenda, -

125) Vinzent Zablocki, geboren am 18. März 1869 zu Posen, leßter Aufenthalt unbekannt,

126) dothar lemens Alfred Emanuel Dg3- browsfi, geboren am 3. Januar 1869 zu Pofen,

eboren am

1868 zu D Kreis Posen

1868 zu Gondek, zuleßt -auf Schrimm,

1868 zu Runowo, Schrimm,

1868 zu Steindorf, zuleßt auf Schrimm,

19. Januar 1868 zu Peten-Hauland, haltsam in Posen,

zember 1868 zu M Moschin, Kreis Schrimm,

zu Rogalinek, zulegt aufhaltsam Schrimm,

tember 1865 1 y jer in Samter, jest in New-York aufhaltsam,

geboren am 19. Dezember 1867 in Obersißko, fr in Schwersenz, Kreis Posen VDst, jet in Chicago aufhaltsam,

eter Przybylski, geboren am 17. Januar af ante zuleßt aufhaltsam in Piotrowo, West, : 129) Josef Brzezinski, geboren am 9. März "S 'Cundt altsam ebenda, Kreis

128)

130) Andreas Jafionek, geboren am 18. Oktober

1868 zu Elsenau, zuleßt aufhalisam in Pofkrzywnica, Kreis Schrimm,

131) Franz Flenz, geboren am 29. August 1868

zu Prusinowo, zuleßt aufhaltsam in Pientshkowo, Kreis Schroda,

132) Adalbert Bratek, geboren am 12. April zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis

133) Iosef Kazmierczak,

E am 2. Januar zaltsam ebenda, Kreis

geboren am

Paul Stamm, 1 zuletzt auf-

134) Boguslaus

135) Anton Jwanowicz, geboren am 28. De- Rogalin, zuleßt aufhaltfsam in

136) Felir Dlubala, geboren am 30. Mai 1868 ebenda, Kreis 137) Johann Bratek, geboren am 23. März 1868 zu Swiatnif, zuleßt aufhaltsam ebenda, Krets

Schrimm,

138) Michael Chwalinsfi, geboren am 18. August

1868 zu Kaleje, zuleßt aufhaltsam in Jaszkowo, Kreis Schrimm,

18139) Anton Szymkowiak, geboren am 12. Juni 67 zu Dachowo, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis

Schrimm;

ferner i S 1) der Uhrmacher Friedrich Adolf Wittke, ge-

boren am 23. Oftober 1864 in Samter, früher in Obersitko, Kreis Samter, jeßt in New-York auf- baltsatn,

2) Paul Weiß, geboren am 29. Juni 1865 in

Scharfenort, früher in Scharfenort, Kreis Samter, jeßt in Dunkiry (Nord-Amerika) aufbaltsam,

3) Gustav Adolf Hoffmann, geboren am 24. Sep- in Netschin, früher in Retschin, Kreis

4) Iohann Friedri Wilhelm Ramm, geboren

am 14. Mai 1865 in Chelmno, früher in Chelmno, Kreis Samter, jeßt in Medbordt im Staate Wis-

confin aufhaltsam,

5) Franz Smoliboi, geboren am 13. Septem-

ber 1866 zu Wronke, früher in Wronke, jeßt in Chicago aufhaltfam,

6) Hirsh Cohn, geboren am 16. Januar 1866

in Obersitko, früher in Obersißko, Kreis Samter, jeßt in Chicago aufbaltsam,

7) der Commis Paul Rudolf Berthold Schubert, früher

Bruno Kronthal, ge- in Obersißtko, früher in jeßt in Chicago auf-

8) der Kaufmannéfobn boren am 5. Januar 1867 Obersißko, Kreis Samter, haltsam,

9) der Arbeiter Johann Otto Schulz, geboren am 4. Juni 1868 in Samolentsch, früher in Wronke,

Kreis Samter, jeßt in Owatona (Nord-Amerika)

aufbaltsam, N S 10) der Schneidergeselle Gabriel Schläume Abraham, geboren am 5. Mai 1868 in Obersißko, früher in Obersißko, Kreis Samter, jeßt in News- York aufhaltsam, :

11) Markus Rosenthal, geboren am 11. März 1868 in Obersißzko, früher in Obersißko, Kreis Samter, jeßt in New-York aufhaltfam,

12) Stefan Leszek Nikolaus von Swinarsfi, eboren am 30. November 1868 zu Radzyn, früher in Nadzin, Kreis Samter, jeßt in Radolin (Russisch Polen) aufhaltsam, L

13) Roman Rydzewsfki, geboren am 2. _Februar 1868 zu Gr. Sokolnif, früher in Gr. Sokfolnik, Kreis Samter, jeßt in Golina bei Szembek in Ruß- land aufbaltsam,

14) Johann Friedrih Klukas8, geboren am 15. September 1866 zu Uschnendorf, früher in Lippe Col., Kreis Obornik, jeßt in Rasch Don Conti, Wisconsin, Nord-Amerika, aufhaltsam,

15) der Commis Fedor Hoffmann, geboren am 25. Dezember 1869 in Storchnest, früher in Posen, jet in New-York aufhaltfam,

16) der Glasermeistersohn Leo Kaul, geboren am 98. Februar 1869 in Posen, früher in Pofen, jeßt in Maswill, Kalifornien, aufhaltsam,

17) der Kaufmannsfohn Moriß Mazur, geboren am 6. Oktober 1869 in Posen, früher in Posen, jeßt in Chicago aufbaltsam,

18) Adam Ratajewski, geboren am 23. De- zember 1869 zu Posen, früher in Posen, jeßt in Warschau aufhaltsam,

19) der Wirthschaftsbeamte Maximilian Edmund Stanislaus von Czerwinsfi, geboren am 17. De- zember 1868 in oren früher in Posen, jeßt in New-York aufhaltsam,

20) Felix Przybylski, geboren am 21. Mai 1868 in Sowiniec, früher in Posen, jeßt in Rom aufhaltsam,

21) Valentin Wizner, geboren am 17. Januar 1868 zu Gondek, früher in Swiontniczki, Kreis Schrimm, jeßt in Buffalo-Cret-Street 260 New- York, Nord-Amerika, aufhaltfam,

22) der Schlosser Carl Friedrih Mertens, ge- boren am 7. Dezember 1867 in Galaß (Rumänien), jeßige? Aufenthalt M

23) der Mechaniker Iosef Englinski, geboren am 1. April 1868 in Bukarest (Rumänien), jetziger Auf- enthalt ebendaselbst,

Kreis Obornik,

18 el Czaja, geboren am 3. September V u Luboszeánica, ‘lebter Aufenthalt unbekannt,

geboren am

77) Wilhelm Gustav Draeger,

leßter Aufenthalt unbekannt,

127) Ladislaus Gabrielewicz, ge 96. Juni 1868 zu Moschin, zuleßt aufhaltsam ebenda, Kreis Schrimm,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der