1892 / 140 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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gehabt hätten, weil das Preußen von 1813- im Gegensaß zu dem

rankreich von 1870 ein monartish festgegliederter Staat gewesen ei, dessen Einwohner nit nur von Kampfbegier und Rachedurst ge- glübt, fondern auch mit Vertrauen auf den geliebten Monarchen ge- blidt bâtten. s :

Winke für die Leitung des Infanteriefeuers

egen Infanterie, Kavallerie und Artillerie von Hedert, Major im Infanterie-Regiment Nr. 132. Berlin 1892.

. S. Mittler und Sohn. Preis 70 „g . Der Verfasser hat in dieser kleinen Schrift, die infolge der Einführung des rauch\, wachen Pulvers und des Gewehrs 88 mit seinen gesteigerten Leistungen für die jeßt ershienene dritte Auflage nah den bisherigen Erfa rungen umgearbeitet ist, ein bestimmtes Bild, die Besichtigung der zwölf Compagnien eines Regiments, festgehalten und auf Grund“ des in diesem Bilde angenommenen Verhaltens der Führer und Mann- schaften in applicatorisber Weise praktische Folgerungen und Lehren für die Infanteriefeuerleitung gezogen und damit die Zweckmäßigkeit der gültigen reglementarishen Bestimmungen erwiesen sowie einen sehr nüßlichen Rathgeber für den zur Leitung des Infanteriefeuers berufenen Offizier geschaffen. i ; :

Die Infanterie-Patrouille, Anleitung für die theo- retishe und prafktische Ausbildung der Infanterie und Jäger im Pa- trouillendienst, von von Hellfeld, Hauptmann a. D. Berlin, 1892. E. S. Mittler und Sohn. Preis 1 # Die vorliegende kleine Schrift enthält eine übersichtlich geordnete klare Zusammen- stellung der wihtigen Lehren über den Dienst der Patrouille, die dur Beispiele mit selbs erdahten Croguis erläutert sind. Der unter- richtende Offizier und Unteroffizier wird darin einen brauhbaren An- balt finden, der als befonders anregend zu bezeihnen ist, weil zum Schluß die Vorzüge der aegehenea Lehren an treffenden Beispielen aus den neueren Kriegen nacbgewtesen werden.

Religiöses. S

In Diedr. Soltau’s Verlag zu Norden und Leipzig erschienen „Entwürfe undDispositionenzuEvangelien-Predigten“ von J. Remmers, Pastor. Die mit dem dritten Heft jeßt voll- ftändig gewordene Sammlung ist nah dem Kirchenjahre ou und bietet für jeden Sonntag bezw. Festtag einen ausgeführten Entwurf zu einer Predigt, dem si dann eine Reihe von mannigfaltigen Dis- Positionen zur Ausarbeitung anderer Kanzelreden anschließen. Die reiche Gedanfenfülle und Spruchweisheit der Evangelien findet darin die vielseitigste Auslegung. Das Werk dürfte ih mithin jungen Geistlihen zur Vorbereitung für ihre Kanzelthätigfkeit als ein an- regendes und nüßliches Hilfsmittel erweisen.

Naturkunde. j

Im Verlage von Hermann Paetel ist soeben ein „Illu - strirter Leitfaden der Astronomie, Phyfik und Mikro- Jkopie“ in Form eines Führers durhch die „Urania® zu Berlin {unter Mitwirkung von Dr. F. Koerber, eosessor Dr. W. Preyer, Dr. P. Shwahn und P. Spies), herausgegeben von Dr. M. Wilhelm Mever, Director der Gesellschaft „Urania“, ershienen. Dieser „Führer“ ist son längst als höchst wünschenswerth erkannt worden. Es wurde daran bereits seit mebr als einem Jahre gearbeitet; aber die dauernden, theils recht wesentlihen Veränderungen, welche die junge Anstalt inzwishen noch stets erfahren mußte, verhinderten bisher den definitiven Abschluß des Werkhens. Mittlerweile is es zu einem kurzen Leitfaden der in der „Urania* vertretenen Wissenschaften angewachsen, und niht nur für den Urania-Besucher, fondern auch für jeden Freund der Naturwissenshaften, besonders der Astronomie, als ein gewiß willkommenes Nachshlagebuch von dauerndem Werth zu betraten, das auh zu diesem Ende mit einem forgfältig bergestellten Register versehen ist. Der Preis dieses höchst nüßlichen Werkes beträgt 2 A bei 12 Bogen Umfang, etwa 100 Jllu- strationen und einer werthvollen Heliogravüre, welche die berühmten, auf der Lick-Sternwarte in Kalifornien aufgenommenen Mond-Photo- graphien darstellt. :

In der dritten Auflage von Brehm's Thierleben ist soeben der von den Herren Professor Dr. O. Boettger und Professor Dr. Pechuel-Loesche neubearbeitete siebente Band, umfassend die Abhandlungen über die Gruppen der Kriechthiere und Lurche, erschienen. Bleibt der Wissenschaft auf dem Gebiete der niederen Thierwelt die Lösung noch manchen Problems vorbehalten, so haben die neueren Forshungsergebnisse doch zur Klärung einer Reihe wihti- ger Einzelheiten weientlih beigetragen. Diese Forshungsresultate sind in dem neuen Band von Brehm's Thierleben sehr sorgfältig berücksichtigt worden. Namentlich wurden die Fortschritte in der Kenntniß der Aufenthaltsorte und der Lebensweise der Kriechthiere und Lurche auf's ausgiebigste und fast lückenlos gebudt und ein- geschaltet, sodaß jede Seite des Bandes Neues enthält und das Buch nicht bloß dem Laien eine belehrende und unterhaltende Lectüre, sondern auchß dem Fachmann einen gedrängten Abriß unserer heutigen Kenntniß der beiden Thierklassen bietet. Die svstematishe Anordnung der Kriechthiere ist, dem beutigen Stande der Wissenschaft gemäß, gänzli verändert und wie folgt getroffen worden : 1. Ordnung: Schuppenkriechthiere ; Unterordnungen : Cidechsen, Wurm- züngler, Schlangen : 2. Ordnung: Panzerechsen; 3. Ordnung: Schild- frôten: 4. Ordnung: Brückenehsen. Die Haupteintheilung der Lurche hat sih zwar niht wesentli geändert, wohl aber die feinere Gliede- rung im einzelnen. Die leßtere Gruppe finden wir, entsprechend ihrer Bedeutung im Haushalt der Natur und der ihr zugewandten neuzeit- lichen umfassenden Forshung, gegen die frühere Auflage weit ein-

ebender behandelt. Auf die scharfe Unterscheidung der deutschen Arten in beiden Thtierklassen haben die Herausgeber er- fihtlich besonderen Werth gelegt. Bei den seltenen oder bei den giftigen Arten wurde die Angabe aller Stand- orte innerhalb des Reichs anzuführen niht versäumt. Hervorzuheben find weiter die starke Bereicherung der cinleitenden Abschnitte zu den Eidechsen und den Schlangen, der Nachweis des Vorkommens der giftigen Viper auch in deutshem Gcbiete. Der Band enthält 167 Abbildungen im Text und 16 Sondertafeln in Chromodruck und Holzschnitt. Die Tertillustrationen haben einen Zuwachs von 44 neuen Abbildungen erfahren. Der Verlagshandlung, dem Biblio- graphischen Institut in Leipzig, gebührt für die innere und äußere Ausstattung des neuen Bandes volle Anerkennung.

Erd- und Völkerkunde. |

—n. Handbuch der Tropishen Agricultur für die deutshen Kolonien in Afrika auf wissenschaftliher und praktisher Grundlage. Erster Band: Die natürlichen Factoren der tropischen Agricultur und die Merkmale ihrer Beurtheilung. Von Dr. F. Wobltmann, Privat-Docent für Landwirthschaft an der Universität Halle. Leipzig, Verlag von Dunker u. Humblot. 1892. Preis 10 A Jn diesem Werke liegt der erste Theil eines um- fassend angelegten Handbuhs über die tropishe Agricultur vor, das ein aufacreibnctes: bahnbrechendes genannt zu werden verdient. Der umfangreiche Band zerfällt in vier Kapitel, deren cinleitendes von dem Gedanken ausgeht, daß die stetig wachsende Bevölkerung der Erde den Menschen zwingt, für eine gleihmäßige Steigerung der land- wirthschaftlichen Production zu sorgen. In dem zweiten, räumlih umfangreisten und inhaltlich werthvollsten Kapitel prüft der Ver- fafser eingehend die natürlihen Grundlagen tropisher und subtropischer Agricultur. Bei dem hohen Werth, welchen die atmosphärishe Temperatur für die Pflanzenwelt hat, stellt er auf Grund der mittleren Jahrestemperatur von agriculturellem Gesichtspunkte aus die klima- tishen Grenzlinien fest. Weitere Erörterungen gelten dem Einfluß der Sonne durch ihre Ode und chemisch wirkenden Strahlen. Sie führen zu der Thatsache, daß dieser Einfluß an die geographische Breite gebunden ist. So sind die Klimagürtel der alten Geographen Siu berechtigt und auch für die Landwirthschaft allein gültig. Hinsichtlih der Bedeutung, welche die Bewölkung des Himmels für die Landwirtbschaft hat, versuht der Verfasser, obgleich ihm keine exact wisjenschaftlihn und ziffernmäßigen meteoro ogishen Beläge zu Gebote tehen, auf Grund landwirthschaftliher praftisher Er- fahrungen die Eintheilung der Tropen und Subtroven nach [88 Graden, deren jedem er eine Pflanze als typisches V eispiel anfügt. Da Verfasser [von in dem einleitenden Kapitel die Wichtigkeit der Bewässerung hervorgehoben hat, ist es erklärlid, wenn er den

prüft der Verfasser mit der gleichen Sorgfalt.

euhtigkeitszuftand der Atmosphäre einer genauen Untersuchun unter- Lebt umal viele tropische Kulturpflanzen einen relativ hoben Feuch g- keit ehalt der Atmosphäre beanspruchen, um au vor allem eine in Qualität STEMLOSE Ernte zu liefern. Nur im allgemeinen kann man annehmen, daß die Subtropen regelmäßig eringere Mengen Niederschläge besißen als die Tropen und ie Menge nach dem Aequator zu zunimmt. Sehr wichtig ist für die Tropen neben der Menge die Ungleichheit der Niederschläge in den einzelnen Jahr- gängen ; auch ihre Heftigkeit und die Menge pro Stunde ist ebenso vershiedcen wie wihtig. Mit Bezug auf die Niederschlagsmengen klassificirt der Verfasser die tropische Agricultur in 7 Gruppen, bei denen die Gebiete mit einer jährlihen Nieder- \chlagsmenge von 2000 bis 5000 mm die günstigsten Aussichten auf Erfolg und Rentabilität bieten; bei unter 2000 mm dürfte mehr oder minder fkünstlihe Bewässerung erforderlich sein. Wenn wir noch bedenken, daß in Fieber Weise auch die Qualität der Nieder- \chlâge, d. h. ihr Gehalt an Pflanzennährstoffen berücksihtigt wird, sowie die Häufigkeit der elektrishen Entladungen, so haben wir eine Vorstellung von dem Werth und Umfang der Untersuchungen, die den Urtheilen des Verfassers zu grunde liegen. Erfreulich ist daher sein Schlußurtheil: „Das Klima und die Atmosphäre spenden das in der That mit vollen Händen, sofern es nicht an Feuchtigkeit fehlt, und selbst der ärmlichste Boden der Wüstenländer und des Meeres- strandes vermag die Mühen der Cultur auf das reihlichste zu lohnen.“ Den zweiten Factor, die Lithosphäre und den Boden Am Schluß des Kapitels verbreitet sih der Verfasser über die Nothwendigkeit und den Werth der Bodenanalysen in tropishen Gegenden, namentlich wo es sih darum handelt, in uncultivirten Gegenden Plantagenwirthschaft einzurihten. In dem kurzen, aber inbaltreichen dritten Kapitel be- handelt der Verfasser „die wilden Naturerzeugnisse, ihre Abhängigkeit von den natürlihen Grundlagen und ihre Bedeutung für die Beur- theilung eines Landes. * Eine tabellarische Uebersicht läßt erkennen, daß die Fauna Afrikas nicht so sebr, wie die Flora, an Zahl der Arten gegen die Feoveuläider anderer Continente zurücksteht. Mit Recht betont der Ver- fasser, daß wir aus der relativ hohen Zahl der Naubthiere und Wiederkäuer Afrikas einen Schluß auf die günstigen Ernährungs- zustände des Landes ziehen können. Das vierte Kapitel endlich, dessen hoher prafktisher Werth unverkennbar ist, beschäftigt sich mit den tropishen und subtropischen Kulturgewäcsen und Hausthieren, mit ihren Vegetations- und Erxistenzansprüchen. Knapp und übersichtlich stellt er, in 14 Rubriken die Eigenthümlichkeiten einer jeden hervor- hebend, zunächst die Culturpflanzen zusammen: in Pflanzen, welche Nahrungs- und Genußmittel liefern (a. Getreidefrüchte, b. Zuderfrühte, c. Südfrüchhte, 4. Stärkemehlfrüchte, e. Reiz- frühte, f. Gewürzfrühte, g. Oelfrüchte, _h. Palmenfrüchte) und folhe, welde Handels- und Industrieproducte liefern (a. Korkpflanzen und Rinden, b. Faferpflanzen, c. Färbepflanzen, d. Gummi- und Harzpflanzen). Dieselbe Sorgfalt wird den Pout- thieren zu theil, bei deren Aufzählung er in a t Nubriken die beson- deren Eigenthümlichkeiten jedes einzelnen Repräsentanten hervorhebt. Schon in diesem einleitenden Bande hat der Verfasser häufig auf afrikanische Verhältnisse Bezug genommen ; diese Andeutungen lassen im voraus erkennen, welche praftishe Bedeutung dem zweiten Theil, „Die wirthschaftlißhe Nußung der deutschen Colonien in Afrika“ innewohnen wird. ;

_ —n. Deuts{ch-Ost -Afrika. Das Land und seine Bewohner, seine politishe und wirthschaftlihe Entwickelung, dargestellt von Paul Neichard. Mit 36 Vollbildern nah Originalphotographien. Leipzig, Verlag und Druck von Otto Spamer. 1892. Preis 8 M In einem einleitenden Kapitel schildert der Verfasser kurz und über- sihtlich die Erwerbung von Ost-Afrika vom ersten Auftreten des Dr. Peters bis zum deuts-englishen Abkommen vom Jahre 1890. Das Land mit seiner Pflanzen- und Thierwelt und das Klima mit feinen Befonderheiten werden ausführlih besprochen. Unter den Städten erfährt Sansibar, obwohl es nicht deutscher Besitz ift, be- sondere Berücksichtigung. Beherzigenswerth wie das, was der Verfasser über die Neger sagt, is sein Urtheil über Araber und Inder. Die Araber gelten für eine {were Krankheit Afrikas, die man durch Verbot des Sclavenhandels nicht hat heilen können. Hinter ihnen stehen die Inder. Denn sie waren es, welche den mittellosen Arabern Kapitalien vorstreckten und sie all- mählich vollfommen von sich abhängig machten. Einen Inder aber nennt Verfasser „das Urbild des Wucherers, welcher allen in seine Hände Gegebenen den leßten Blutstrovfen ausfaugt“. Die Neu- ordnung der Dinge in Osft-Afrika brachte die Araber zum Aufstande, der mit ihrer völligen Niederlage endigte. Um aber dauernd friedliche Verhältnisse zu gewinnen, ist es noth- wendig, die Neger allmählih zur Arbeit zu erziehen. OVierfür mat Verfasser zum Schlusse verschiedene Vorschläge. Er zeigt sih glei weit entfernt von Vertrauensseligkeit und Pessimis- mus; darum ift sein Urtheil um so beherzigenswerther. Es lautet, daß diese bedeutcndste unserer Colonien zwar nur langjam und unter Ueberwindung großer Schwierigkeiten, aber sicher einer erfolgreichen Entwickelung entgegenreifen wird. _ Der Rennsteig des Thüringer Waldes jeßt und früher. Von Alfred Roßner. Naumburg a. S., Verlag von Albin Schirmer's Buch-, Kunst- und Musikalien - Handlung (Carl Salzmann). Im ersten Theil des frisch geschriebenen Buchs schildert der Verfasser eine entlang dem Kamme des Thüringer Waldes auf dem Rennfteig unternommene Wanderung behufs gewissen- hafter Untersuhung _dieses eigenthümlihen Waldpfades, der {on mehrfah zu wissenschaftlichen _ Erörterungen Anlaß gegeben hat, um dann im zweiten Theile seine hierbei gewonnene Auschamung über die historishe Bedeutung dieses Weges zu begründen. An der Hand alter Urkunden und eingehender Sprachfors{hungen stellt er den Nennsteig als ursprüngliche alte Landesgrenze fest, die im nördlichen Tbeil als Gaumarke, im südlichen als Völkerscheide verwandte Stämme getrennt habe. Freunde des Thüringer Waldes werden das Buch mit Interesse lesen.

Von Meyer?’s kleinem Hand-Atlas (mit Benußung des Kartenmaterials aus Meyer's Conversations-Lexikon zusammen- gestellt in 100 Kartenblättern und 8 Tertbeilagen. 17 Lieferungen zu je 90 4 (= 30 Kr. ó. W.). Leipzig und Wien. Verlag des Bibliographischen Instituts) sind jetzt die Lieferungen 2—10 erschienen. Er berüsihtigt in erster Linie das engere Vaterland, das Deutsche Reich und Oesterreih-Ungarn, denen allein 40 Blätter gewidmet sind; jeder größere deutshe Bundesstaat, jede preußische Ba jedes ósterreichishe Kronland is dur eine Specialkarte dargestellt. Bei den außereuropäishen Karten sind die deutshen Interessen- und Colonialgebiete besonders kberücksichtigt. Die großen öffentlihen Verkehrsmittel, Eisenbahnen, Dampfschiffe und Telegraphen sind mit rößter Sorgfalt nach officiellem Material behandelt und alle Weltstädte durch Pläne (nebst Namen- Registern) und Umgebungskarten dargestellt. Ganz besondere Sorgfalt ist von der Verlagshandlung auf die technishe Ausführung, den vielfarbigen Druck und auf das starke, holzfreie Papier verwandt worden. Die Wahl des (Groß-Lerikon-Octav-) Formats ist eine be- fonders geschickte; sie ermögliht dem Atlas in jedem Bücherregal und auf jedem Schreibtish einen Plaßg. Der außergewöhnlich billige Preis von 50 für s 6—7 Beilagen enthaltende Lieferung unterstüßt die Absicht, den Meyer'schen Atlas der Allgemeinheit zugänglich zu machen, sehr wesentlich. : 3

N : 5 Musikalisches. H

, Universal - Bibliothek 2927. Musiker - Biogra- phien; vierzehnter Band. Rossini von Dr. Adolf Kohut. Leipzig, Verlag von Philipp Reclam jun. Der in diesem Verlage * bereits erschienenen Reihe von Musiker-Biographien {ließt ih die vorlie-

ende Lebensbeschreibung und Würdigung der musikalischen Bedeutung

osfini's als das erste Werk an, das, aus dem deutshen Musikleben herausgreifend, seine Aufgabe darin sieht, dem Wirken, Wollen und Schaffen des italienishen Maestro auch in Deutschland ein gerechtes Urtheil und eine vorurtheilsfreie Anerkennung zu ge- winnen. Der Verfasser verfolgt in seiner eingehenden Bio- graphie die musikalishe Entwickelung Roffini's unter Nachweisung

des Einflusses, den erst: deutsche, dann fran if auf

en in feiner glänzenden un gf t italienishes Talent ausgeübt haben. Er erörtert auf Grund eigen Urtheils und forgfältig gesammelter Kritiken den mustikalishen Werth der überäus zahlreichen e Rossini’s und verhbilft so dem Leser in erster Linie zu einem klaren Gesammtbilde des Musikers; aber au der liebenswürdigen Individualität des Menschen wird er in allen ihren Eigenthümlichkeiten gerecht, sodaß diese zur Erinnerung an seinen bundertjährigen Geburtstag (29. Februar 1892) erschienene Biographie wohl geeignet ist, die halbvergessene Gestalt des alten Meisters dem- Bewußtfein e t eimart wieder näher zu bringen.

: eisebücher.

Tschudi’s Shweiz (Der Tourist in der Schweiz und dem angrenzenden Süddeutschland, Ober-Jtalien und Savoyen) if soeben in der 32. Auflage erschienen. (1892, Verlag des Artist. Instituts Orell Füßli in Zürich. Preis 6,50 4) Diese neue Auflage des

berühmten Reisehandbuhs is nach dem Tode seines Begründers.

Iwan von Tschudi im Geiste des n èg von einer größeren Reibe von Mitarbeitern beforgt, deren Zahl die Verlagshandlung auf achtzig angiebt. Diese haben 1700 Correcturen und ulte vorge- nommen. So dürfte die neue Auflage dem neuesten Stande der Alpenforshungen entsprehen und allen Ansprühen Genüge [eisten, die der Tourist an einen zuverlässigen NReiseführer zu stellen berechtigt ist; auch der Hochgebirgswanderer wird kaum einen besseren Führer finden, ja insbesondere für diesen ist das Handbuch außerordentlich praktisch und zuverlässig. In die 32. Auflage ift eine größere Anzahl Localkarten neu aufgenommen.

Das den Badegästen von Borkum wohlbekannte kleine Taschenbuch enthaltend alles Wissenswerthe über Fnsel und Bad, als Taren, Fluthtabelle, Verhaltungsmaßregeln, Schiffs-Fahr- pläne, Rathschläge zu Ausflügen in die Umgegend, Strazen- und Ein- wohnerverzeichniß, eine Karte der Küste sowie Pläne des Ortes und der gouien Insel liegt jeßt bereits im X. Jahrgange 1892 (Pr. 50 ) vor.

ie Verlagsbuchhandlung von W. Haynel in Emden und Borkum hat dafür geforgt, daß in dem neuen Bändchen alle in der letzten Zeit ein- getretenen Veränderungen berücksichtigt worden sind. / Unterhaltung.

Engelhorn’s Allgemeine Romanbibliothek, diese in weiten Leferkreisen wohlbekannte, mit wählerishem Geshmat ge- sihtete Sammlung hervorragender moderner Romane des In- und Auslandes konnte kürzlich das Jubiläum der Ausgabe des 200. Bandes begehen. Für diesen „Jubelband* hat die Verlagsbuchhandlung (J. Engelhorn in Stuttgart) eine sehr anziehende Novelle vou Paul Heyse, dem Meister dieser Form der erzählenden Dichtung, ausgewählt.

ie ist betitelt „Marienkind“. Die darin gegen die jüngeren Schulen in Kunst und Literatur gerichtete Tendenz tritt zwar offen und mit ganzer Wärme der Ueberzeugung zu Tage, aber sie ist keines- wegs aufdringlih. Die Hauptperfonen gewinnen dur ihre innerlih vertiefte Charafkterisirung den Antheil des Lesers und auch die Neben- figuren, besonders ein für alles Schöne begeisterter alter Medizinal- Rath, der mit seinem gesunden Humor die ganze Handlung begleitet, find mit großer Sorgfalt und feinen Strichen gezeichnet. Die Novelle wird si sicherlih den Beifall der Freunde der Heyse’shen Muse erwerben. Indessen, fern von aller Einseitigkeit, sorgt die Engel- horn’sche Bibliothek auch für die Befriedigung andersartiger Geschmaté- rihtungen und bietet z. B. in dem der besprohenen Novelle vorber- gehenden Roman „Miß Niemand“ des Amerikaners A. C. Gunter ein Werk, in dem der Verfasser durch eine an Abenteuern reiche Handlung den Leser in fortdauernder Spannung erhält. Die neuere Fo nie Novellistik ift in dem laufenden 8. Jahrgange der Sammlung vertreten durch die reizvolle, psychologishe Studie „Eine Künstlerin“ von Jeanne Mairet, sowie den Roman „Mischa® von Marguerite Paradowska : eine anspruchslose Geschichte aus dern Volke, erfüllt von Gesundheit und herzhafter Lebensfreude. Die als begabte und beliebte Novellistin bei uns längst geshäßte italienishe Schrift- stellerin Marchesa Colombi erscheint mit zwei {lihten, rührenden Crzäh- lungen „Ohne Liebe“ und „Jm Reisfeld“, die von ihrer geistreichen Findig- keit in Bezug auf neue Motive und scharfer Beobachtung menschlicher Charaktere aufs neue Zeugniß ablegen. Die neuere deutsche Noman- literatur endlih repräsentiren in den leßten Nummern noch Ernst von Wolzogen mit seinem zweibändigen Werk „Der Throufolger* und Hermine Villinger mit einer Anzahl \inniger, gemüthvoller „Schwarzwaldgeschichten“. Beim Beginn der Reise- und Bade- Saison sei hiermit auf die bandlihen, vierzehntägig erscheinenden Bändchen (Pr. je 50 S) der Engelhorn’shen Roman-Bibliothek als eine angenehme, jedem Geschmack Rechnung tragende Lectüre wieder- holt hingewiesen.

: Verschiedenes.

Gesellschaft von Berlin. Hand- und Adreßbuch für die Gesellshaft von Berlin, Charlottenburg und Potsdam. Zweiter Jahrgang. Berlin, Verlag von Adolph Hein, 1892. Der erste Jahrgang, der vor drei Jahren erschienen, hat sich bewährt und die mancherlei Vorurtheile, die sich dem Unternehmen entgegenstellten, überwunden. Die Fertigstellung des zweiten Jahrgangs hat sich dur den Buchdruckerstrike verzögert, woraus zu erklären ift, daß Angaben, die für das erste Vierteljahr noech paßten, nicht rihtig gestellt worden sind; auch andere Angaben sind nicht ganz correct, was vielleicht mit darauf zurückzuführen, daß die betreffenden Persönlichkeiten si nit selbst an der Richtigstellung betheiligt haben. Im Laufe des Jahres sollen unentgeltlih noch Nachträge und Saa erscheinen. Die Einrichtung ist die bisherige; es sind in diesem Adreßbuch alle Kreise, die sih durch Geburt oder Rang, Vermögen und Ansehen und dur eine gewisse sociale Stellung Feruprgene en, berüdsichtigt: die An- gaben über die persönlihen Verhältnisse, wogegen sh anfähglich

manche p A ave geltend machte, sind wesentli vervollständigt. Dem

elegant ausgestatteten Buch sind ein Kalendarium, eine Chronik der Stadt Berlin von 1861—1892 vom Stadtrath Friedel, eine Kunst- chronif von Paul Dobert und eine Chronik der die Gesellschaft von Berlin berührenden Ereignisse von Hermann Hengst vorausgeschickt. E liegt im Plane, die „Gesellschaft“ fortan jährli erscheinen zu assen. y

Unter dem Titel „Der Vaterländische Frauenverein in Vergangenheit und Gegenwart“ wird demnächst im Ver- lage von E. S. Mittler und Sohn in Berlin die von dem Geheimen Regierungs-Rath Dr. Hassel zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Vaterländischen a r am 5, April d. I. ge- haltene Festrede im Buchhandel erscheinen. Die kleine Schrift, in der in shwungvoller Sprache ein Ueberblick über die Zwecke des Vereins und dessen Entwickelung vom Tage seiner Gründung am 11. November 1866 bis zur Gegenwart gegeben wird und in der zugleih in würdigster Weile dessen hochherziger Gründerin, der hochseligen Kaiserin Augusta und der ihr zur Seite stehenden deutshen Fürstinnen, namentli der Großherzogin von Baden, (at wird, verdient um fo mehr die weiteste Verbreitung, als, abgesehen von dem interessanten Jnhalte, der Preis von 30 „Z ein sehr mäßiger ist und der volle Ertrag dem Vaterländischen Frauenverein zufließen soll. S

Das Maiheft (V1. Jahrgangs 1892) der , Zeitschrift [Ur deutshe Sprache“, herausgegeben von Professor Dr. Dante! Sanders in Altstreliy (Paderborn, Verlag von Ferdinand Schöningb; Preis vierteljährlih 3 M), enthält einen Abdruck der von dem Ver- liner Zweige des Allgemeinen deutshen Sprachvereins unter DON 1. März an den Bundesrath gexichteten Eingabe, welhe Vorschlage zur Verdeutschung der zahlreichen fremdsprahlihen Ausdrüde in dem neuen Checkgeseßentwurf macht. An diesem SEOnY soll nah den fi leitenden Worten des Herausgebers gezeigt und damit ein Muii® beispiel aufgestellt werden, wie ein Geseg aus dem mit Fremdwörter! gespickten “Suristendeuisch" io ein reines, jedem Gebildeten obne l athmige Erläuterungen verständliches Deutsch umgeseßt werden ne geciee bringt das Heft sprahliche Bemerkungen zu Gras! Molt t Briefen an seine Braut und zu Heinrih Königs eschichtlichew Roman „König Jérôme’s Carneval“. Aus den kleineren Mittbeilung l und Aufsäßen sei die interessante Erläuterung des Ausdrucks as kyonishe Lage“ für „Tage der Ruhe und des Friedens" hervc gehoben.

ebo: i gen u. E E und Inva âts- 2c. VersiHerung. e, Verpachtungen, Verdingungen 2c. , Verloosung 2c. von Werthpapieren.

6. Kommandit-Ges 7. Erwerbs- und Wirth

ellsGaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\h.

| Oeffentlicher Anzeigev. | i fai

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sachen.

[18032] Stebriefs-Erneuerung. S Der gegen den Anstreiher (Glasnialer) Oito offmann aus NRamsen (Rheinpfalz) wegen

Menschenraubs unter dem 27. April d. J. erlassene

Steckbrief wird hiermit erneuert.

Hanau, den 10. Juni 1892. Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht.

[17929] _Vekanntmachung.

Im Anschluß an meine Bekanntmahung vom 11. d. Mts.. betr. den am 9. Juni 1892 hier be- gangenen Diebstahl von 59% FItalienisher Rente (Nr. 52971, 71488, 6449— 6451 à 20 000 Frcs. und Nr. 54948, 477795—47778 à 10 000 Frcs.) bringe ih folgendes Nähere über die Thäter zur Kenntniß:

Der angebliche Gaddi (1,71 m groß, sehr starke Figur, rothes dickes Gesicht, s{chwarze stehende Augen, lange dunkle Augenbrauen, s{warzes Haar, etwas Glaße, Schnurrbart und Vollbart, bekleidet mit blauem turzen Jacket und gleichem Beinkleid) ist zweifellos identish mit dem Kaufmann Dominico Zunino aus Corregliano, Prov. Genua. Derselbe hat 1885 sih in Luzern bereits größere Schwindeleien zu Schulden kommen lassen. Am 3. Mai 1886 hat er zu Straßburg i. E. zusammen mit einem Unbe- faunten (jüdish, 40—44 Jahre alt, 1,80 m groß) den Eheleuten Kimmerlin 64 000 A gestohlen. Als angebliher Giacomo Mignone aus Novarra hat er am 11. Juli 1887 zu Luxemburg zusammen mit einem angeblichen Commis Emil Fama aus Venedig den Baltasar Valentini um etwa 22000 Fres. be- trogen, indem er zur Sicherung dieser Summe dem- sclben einc Kiste mit englishem Gelde übergab, folize aber im nächsten unbewachten Augenblicke gegen cine mit werthlofen Bleiröhren gefüllte gleiche Kiste vertaushte. Vergl. Internat. Pol. Bl. von 1887 Nr. 22 pos. 448 ‘und Nr. 25 pos. 493. Bl. 183 daselbst findet sih auch das Bild des angeblichen Mignone Hier hat Zunino si gegenüber der Geschädigten als Gaddi bezeihnet, während er sich beim einhändler Frisoni (,„Bottega“) dur Visitenkarte als „C. Demarco, Négociaunt““ vor- stellte. Er ift jeßt etwa 56 Jahre alt, trägt eine dickde (goldene) Uhrkette nebst Berloque und einen Ring mit auffallend großem, ovalen Brillantstein. Der Diebstahl ist hier in der Weise ausgeführt, daß Zunino das die 150 000 Lire enthaltende Packet mit einem gleih aussehenden Padtete vertauste, sodaß das Abhandenkommen der Werthpapiere erst am folgenden Tage entdeck wurde. Die Begleiter des Zunino, die sich von einander wohl getrennt haben werden, sind etwa 28 bezw. 42 Jahre alt.

Unter Hinweis auf die Auslobung von 2000 M4 ersuche ih ergebenst um eingehende Nachforschungen, Festnahme der Thäter und Wiederbeschaffung der Papiere. Acte D. IV. 1278/92.

Hamburg, 14. Juni 1899.

Der Staatsanwalt : Dr. Roscher.

[18033] Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen Knoll und Genossen J. 1b. 673/84 rep. wird das offene Strafvoll- ftreckungs-Grsuchen vom 18. März 1885 bezüglich des unter Nr. 5 aufgeführten Paul Franz Heinrich Lübke, am 6. November 1858 zu Stolp geboren, hiermit als erledigt zurückgenommen.

Berlin, den 12. Juni 1892.

Staatsanwaltschaft bei dem Königl. Landgericht 1.

[17870 i Beschluß.

Nach Einsicht des Antrages des Gr. Gerichts der Gr. Heff. (25.) Division zu Darmstadt vom 21. April 1892 Sect. Ill a. J.-Nr. 1394, *

_ Nach Einsicht des Antrags der Kais. Staatsanwalt- schaft vom 19. Mai 1892.

Nach Einsicht des Protocolls des Kais. Amts- gerihts zu Forbah vom 13. Mai 1892 über die Vernehmung des Johann Kipper von Dieblingen und der Maria, geb. Mayer, Wittwe Peter Kipper von Farschweiler. i

Nach Einsicht des Gesetzes vom 6. Dezember 1873, des § 246 der Mil.-Str.-Proz.-Ord. vom 3. April 1845 und des § 1 des Gesetzes vom 11. März 1850.

Nach gehaltener Berathung, _In Erwägung, daß dem Antrage der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft nichts entgegensteht,

aus diesen Gründen

berordnet die Strafkammer des Kaiserlichen Land- gerichts den Arrestshlag auf das im Deutschen Jicihe befindlihe Vermögen des fahnenflüchtigen Dragoners Johann Baptist Kipper der 2. Escadron Dragoner-Regiments Nr. 24, geboren am einund- ¿wanzigsten August ahtzehnhundert neunundsechszig zu Farschweiler, Kreis Forbach, bis zum Betrage von Dreitausend Mark. , Gegen Hinterlegung von 3000 4 wird die Voll- ziehung dieses Arrestes gehemmt und der 2c. Kipper zum Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt.

Saargemünd, den 28. Mai 1892.

Kaiserliches Landgericht. Strafkamnrer. Meyer. v. Metzen. Kreitmair.

U

A ;

K, Württ. Staatsanwaltschaft Hall. Aufhebung einer Vermögenébeshlagnahme betr. Die dur Urtheil der Strafkammer des K. Land-

gerichts dahier vom 16. Mai 1884 über das Ver-

mogen des abwesenden Wehrpflichtigen Karl Friedrich

Nathanacl Süßer von Frankenberg, O.-A. Gaildorf,

1s zum Betrag von 670 M verhängte Beschlag- nahme is durch Beschluß desselben Gerihts vom d. Mts. aufgehoben worden. Den 13. Juni 1892. Bälz, H.-St.-A.

R D A O E R L R C E E E E S D

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Ztivangsversteigerung. : m Wege der Zwangévollstrecung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 41 Blatt

[17780]

Nr. 2359 auf den Namen des Maurermeisters Carl Karius hier eingetragene, Neue Hochstraße 6 belegene Grundstü am 23. August 1892, Vor- mittags 1L Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtéstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal 40, versteigert werden. Die Größe des Grundstücks ist nicht bekannt, auch is dasfelbe weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Gerichtlicherseits ist der Nutungswerth auf 16212 A geschäßt worden. T Abschrift des Grundbu blatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere en können in der Gerichts\{reiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbe- sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spä- testens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzlimelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gera Gebots nit berüdck- sichtigt werden und bei L ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks eanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Dersteigerungslermins die Einftellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls s:

erfolgtem Sag rág Mud Kaufgeld in Bezug auf den 7

Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. August 1892, Nachmittags A Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 30. Mai 1892. Königliches Amtsgericht T. Abtbeilung 77.

[17769]

In Sachen der Braunschweigischen Lebens- versicherungsanstalt hier, Klägerin, wider den Tischler- meister Theodor Stiefel von hier, zur Zeit in Grün? heide in Ostpreußen, Beklagten, wegen Hypothek- zinsen, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Neu- petrithorfeldmark Blatt I1. Nr. 1 m. an der Celler- straße belegenen Grundstückes zu 4 à 53 qm fammt Wohnhause Nr. 6011 mit den darauf haftenden dinglichen Lasten zum Zwecke der Zwangsversteigerun: durch Beschluß vom 30. Mai 1892 verfügt, aud die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 1. Juni 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 20, September 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amts- gerichte hierselb, Zimmer Nr. 42, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 7. Juni 1892.

Herzogliches Amtsgericht. V. A. Heise.

[17771] :

In Sachen der Braunschweigischen Lebensversiche- rungs8anstalt hier, Klägerin, wider den Tischlermeister Theodor Stiefel von hier, zur Zeit in Grünheide in Ostpreußen, Beklagten, wegen Hyhpotbekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag- nahme des dem Beklagten gehörigen, Neupctrithor- feldmark Blatt 11. Nr. 1n an der Cellerstraße be- legenen Grundstücks zu 4 a % qm sammt Wohn- hause Nr. 6012 mit den darauf baftenden dinglichen Lasten zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 30. Mai 1892 verfügt, auch die Eintra- gung diefes Beschlusses im Grundbuche am 1. Juni 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 20. September 1892, Morgens 103 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst, Zimmer Nr. 42, angeseßt, in welchem die Hypothek- gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 7. Juni 1899.

Herzogliches Amtsgericht. V. A. Heise. [17770]

In Sachen der Braunschweigischen Lebensversiche- rungsanstalt hier, Klägerin, wider den Tischlermeister Theodor Stiefel von hiér, zur Zeit in Grünheide in Ostpreußen, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Neupetrithorfeldmark Blatt 11. Nr. 19 an der Cellerstraße belegenen Grundstücks zu 5 a 19 qm fammt Wohnhause Nr. 6013 mit den darauf haftenden dinglichen Lasten zum Zwedcke der Zwangsbpersteigerung durch Beschluß vom 30. Mai 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 1. Juni 1892 erfolgt is, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 20. September 1892, Morgens 11x Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 42, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 7. Juni 1892.

Herzogliches Amtsgericht. V. A. Heise. [17857]

Die bei der Zwangsversteigerung des dem Guts- besißer Hermann Mercker bisher gehörigen, im ritter- schastlichen Amte Stavenhagen belegenen - Lehngutes Alt-Rehse betheiligten Gläubiger werden hiemittelst benachrichtigt, ‘daß dem Gutspächter August Beese zu Neuhof auf das im Ueberbotêstermine vom 13. Juni 1592 abgegebene Meistgebot von 411 500 Æ der reine Zuschlag ertheilt ist, und aufgefordert, binnen zwei Wocheu Bercchnunge 1 ihrer Forderungen an Haupt- geld, Zinsen und Kosten und sonstigen Nebenforde- rungen und zugleich hinsihtlich der zum Hypotheken: Buche des verkauften Grundstücks bisher eingetragenen orderungen die Hypothekenscheine zum Zwecke ibrer

assirung zu den Zwangsversteigerungêacten einzu- reichen.

Penzlin, den 13. Juni 1892.

Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsd es Am “tger.ht.

[18056]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Schänkrtrth Adolph Nunge hier gehörigen Erb- päachtgrundstücks, der sub Nr. 698 hieselbst belegenen togenannten Hopfenburg, nebst dem Garten Nr. 329 und der Wiese Nr. 45 is in dem heute statt- gehabten Liquidationstermin sofort zu Protocoll das Aus\c{lußurtheil erlassen und verkündet worden.

zuglei der auf Sonnabend, den 2. Juli d. Js., Vormittags 11 Uhr, vor Gericht Hier austehende UVeberbotstermin mit dem Bemerken bhierdurch in Er- innerung gebraht, daß in dem heutigen ersten Ver- kaufstermin ein Gebot niht abgegeben ist. Neubrandenburg, den 11. Juni 1892. Großherzoalihes Amtsgericht. 1.

W. Saur.

[15934]

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Glogau Litt. A. Nr. 9740, ausgefertigt für den Schacht- meister Heinrih Riedel in Alt - Driebiz, über 600 Æ, unter Hinzurechnung der Zinfen am 1. Januar 1892 lautend über 609 4, ist angeblich verloren gegangen und foll auf den Antrag des ge- nannten Eigenthümers zum Zwecke der Kraftlos- erflärung aufgeboten werden.

Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 20. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer Nr. 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er- folgen wird.

Glogau, dèn 13. Juni 18992.

Königliches Amtsgericht.

[67537] Bekanntmachung.

Das K. Amtsgeriht Immenstadt hat am 10. d. Mts. folgendes Aufgebot erlassen : Dem Vormunde über Rosine Megtler von Ofter- \{chwang, Hilfsbremser Martin Schmid von Kempten, ist das seinem Mündel gehörige Sparkassebuh B. Nr. 581 der Distriktsfparkassa Immenstadt, cine der- zeitige Einlage von 318 16 ausweisend, ab- handen gekommen. Es ergeht nun an Alle, welche Ansprüche und Rechte auf dieses Sparkassebuch gel- tend machen wollen, die Aufforderung, diese svätestens im Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls das- selbe für kraftlos erflärt wird.

s e Ah B O A ist Fch! auf Montag, en . September d. Js., Vormitta 10? Uhr. E E E

Immenstadt, den 11. Februar 1892. Der Gerichts\chreiber des K. Amtsgerichts : Eckert, K. Sekretär.

(R Aufgebot.

Der Wendelin Wagner in Trostadt, vertreten dur den Nechtsanwalt Ogilvie in Schleusingen, hat das Aufgebot des ihm angeblich vor etwa 10 Jahren bei Gelegenheit eines Umzuges verloren gegangenen Abrechnungsbuches Nr. 119 des Spar- und Vorschuß-Vereins zu Schleusingen über ein Guthaben von 72 4 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19, Dezember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 6, anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzu- meldei und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Schleusingen, den 31. Mai 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.

[65518] Aufgebot.

Auf Antrag des Söldners Sebastian Müller von Oberneufnah wird der Inhaber der Sparkassabücher Nr. 3549, 4720, 4724, 4941 der Distrikts\parkassa Türkheim hiemit aufgefordert, feine Rechte aus diesen Urkunden bei dem unterfertigten Gerichte svätestens im Aufgebotstermine

Dienstag, den 20. September 1892, Vormittags 9 Uhr, anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben crfolgen wird. Türkheim, den 3. Seleaale 1892. K. Amtsgericht Türkheim. (gez.) Brandl, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Türkheim, 3. Februar 1892. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S.) Fr. Walther, K. Sekretär.

[ECCOI Aufgebot. Es find folgende Urkunden : 1) das Quittungsbuch der Zerbster Kreissparkasse Nr. 35 277, auf den Namen Karl Fabian in Zerbst lautend, über 179,72 M,

) die gung des Kaufvertrages vom 21./26. Juni 1880 über 4500 Æ, welche für die Wittwe Amalie Behrendt, geb. Schiff, in Wittenberge auf dem Grundbuch Zerbst B. Blatt 865 geführten Grundstücken hypotheka- rifch aufhaften,

abhanden gekommen, und haben :

1) der Bahnarbeiter Karl Fabian hier,

2) die Wittwe Amalie Behrendt, geb. Schiff, in

Wittenberge die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt. Da auch den gestellten Anträgen zu fügen und

Aufgebotstermin auf den 16. September 1892, früh 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 5, anzuberaumen beschlossen ift, so ergeht an die etwaigen Inhaber der vorstehend bezeihneten Ur- kunden“ hierdurch die Aufforderung, spätestens in diesem Termine ihre Nechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die betreffenden Urkunden vorzulegen. , Für den Fall, daß die Betheiligten der vorstehen-

den Aufforderung keine Folge geben, haben dieselben zu gewärtigen, daß durch das zu-erlassende Ausschluß-

Solches wird hierdurch gemeinkundig gemacht und |

urtbeil auf Kraftloserklärung der betreffenden Urfundea erkannt werden wird. Zerbft, den 8. Juni 1892. Herzoglich Anhalt. Amtsgericht. (gez.) Fran fe. Auëgefertigt : Zerbft, den 13. Jum 1899. (L. S.) Heinidcke, Secretär, Gerichtsschreiber Herzogl. Amtsgerichts.

[17782] Aufgebot.

Der Rechtsanwalt Dupré zu Burgsteinfurt , na- mens des Zimmermanns und Kötters Bernard Austrup zu Hembergen, hat das Aufgebot ter im Grundbuch von Hembergen Band 1- Blatt 43 für den Gkashändler Johann Bernard Fe und den Conditor Merten eingetragenen Grunktstücke Flur 1 Nr. 61, 82, 83, 84 der Catastralgemeinde Hembergen zum Zwecke der Eintragung des 2c. Austrup als Eigenthümer der vorgenannten Parzellen beantragt.

Diejenigen, welche das Eigenthum dieser Parzellen für fich in Anspruch nehmen, werden aufgefordert, thre Ansprüche auf dieselben spätestens in dem auf den 16. September 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Ante raumten Aufgebotstermin anfmelden, widrigenfalls sie damit ausgeschlossen werden und der 2. Austrup als Eigenthümer eingetragen wird.

Burgsteinfurt, den 11. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.

[17797] Oeffentliche Ladung.

Das nachverzeichnete Grundstück in der Gemarkung

Bornheim

Gew. 61. Nr. 27b., hält 4 a 97,28 qm, Grund-

stück in der Apfelbaumgewann,

ist zwar in dem Ab- und Zuschreibebuch der Ge- meinde Bornheim auf den Namen von Christian Hofmann eingetragen, in den amtlih-n Transs\crip- tionsbüchern aber noch Niemandem eigentbümlih zugeschrieben, au können feine das Eigenthum nach- weisende Urkunden vorgelegt werden.

Auf Antrag der Sib des Christian Hofmann, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Schwedes hier, werden deéhalb Alle, welche Eigenthums- oder fonstige Ansprüche an obiges Grundstück zu machen haben, hiermit aufgefordert, solche bis Freitag, den 12, Augnst l. Js., Vormittags 10 Uhr, bei unterfertigtem Gerichte, Zimmer Nr. 12, ordnungs- mäßig geltend zu machen, indem nah fruhtlosem Ablaufe dieses Termins das bezeichnete Grundfstück Gew. 61. Nr. 27b. in dem amtlichen Transscrip- tionsbuhe auf den Namen der Antragsteller eins getragen werden soll. F. 2/92/2.

Frankfurt a. M., den 25. Mai 1892. --

Königliches Amtsgericht. V 3,

[17781] Aufgebot.

Der Maurer Carl Schrader Nr. 115 zu Lügde nimmt “Als Besißer der im Grundbuche von Lügde Vol. 18 Fol. 1044 auf den Namen der Wittwe Christian Tintelott, Louise, geb. Böhleke, zu Lügde eingetragenen Grundstüe :

a. Flur 6 Nr. 286, an der Steinkuhle, Aer, 1a 68 qu und

b. Flur 6 Nr. 287, an der Steinkuhle, Aer,

16 a 29 qm groß, der Steuergemeinde Lügde,

das Eigenthum Sr in Anspruch und hat das

Aufgebot derselben zum Zwecke der Besittitel- berihtigung beantragt.

Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten auf- pee ihre Ansprüche und Rechte auf die oben ezeihneten Grundstücke spätestens in dem auf den 19, Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden unter der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgender An- meldung und Bescheinigung des vermeintlichen Wider- spruchsrechts der Aus\{luß aller Eigenthumspräten- denten mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die bezeichneten Grundstücke und die Eintragung des Besißtitels für den Antragsteller erfolgen wird.

Steinheim i. W., den 2. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

[17777] Oeffentliche Ladung.

In Sachen, betreffend die Anlegung der Grund- bücher für die Gemeinde Dörsdorf, wird der Maurer Christian Balzer, früher in Dörsdorf, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, zu dem am 14. September 1892, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 6, statt- findenden Termine öffentlih vorgeladen, um über das Cigenthum an den in Artikel 197 bezw. 206 der Grundfteuermutterrolle von Dörsdorf eingetrageneu Grundgütern vernommen zu werden.

Tholey, den 10. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht. 11. Abtheilung für Grundbuchsachen.

[17778] Bekanntmachung.

In der von dem unterzeichneten Gerichte verwal- teten von Euen’schen Familienstiftung 1. 34 ist ein Stipendium von jährlih 450 c vacanut. Zum Genusse desfelben sind berechtigt die männ- Ee ehelichen, den Geschlechtênamen von Euen führenden Nachkommen:

1) des Nittmeisters im Ostpreußischen Ulanen- Negiment Nr. 8, späteren Majors Carl Lud- wig Albert von Euen in Riesenburg in Preußen, später in Teupitz wohnhaft,

2) des Landwehrhauptmanns îm 2. Bataillon 2. Schlesischen Landwehr - Regiments Nr. 23 und Ritkergutsbesißers Ernst von Euen auf Jawornit bei Lublinitz, später in Neustadt O. S. wohnhaft,

3) des früheren Bürgermeisters Carl von Euen in Polnisch Wartenberg, jeßt in Breslau,

4) des in Rothenburg in Preußen verstorbenen Lieutenants a. D. im 1. Hufaren - Regiment Ludwig von Euen,

vom beginnenden 11. bis zum vollendetcn 30. Lebens-

jahre, fofern dieselben sich dem Offiziersstande im

stehenden Heere oder der Marine einschließli dec

im Offizierrange stehenden Militärbeamten oder der

L s rit S s G E T E E E i EE E N A