1912 / 49 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Feb 1912 18:00:01 GMT) scan diff

(W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzuckter 88 Grad o. S. —,— Nachprodukte 75 Grad o. S. s Stimmung: Ruhig. Brotraffinade T ohne Faß 27,50—27,75. Kristallzuder 1 m. S. 27,75. Gem. Raffinade m. S. 27,25—27,50. Gem. Melis I mit Sack 26,75—27,00. Stimmung: Nuhig. Rohzucker Tranfit 1. Produkt frei an Bord Hamburg: Februar 16,20 Gd., 16,25 Br., —,— bez.,, März 16,174 Gd., 16,227 Br. —,— bez., April 16,25 Gd., 16,30 Br., —,— bez, Mai 16,377 Gd., 16,40 Br., —,— bez.,, August 16,45 Gd., 16,475 Br.,, —,— bei, Oktober - Dezember 11.725 Gd., 11,825 Br. —— bez. Stimmung: Stetig. Wochenumsay : 326 000 Zentner.

Cöln, 22. Februar. (W. L. B.) MKüböô1 loko 67,00,

Mai 64,00. 99, Februar. (W. T. B.) (Börsens{hlußbericht.)

Bremen, Privatnotierungen. Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 457, Behauptet. Offizielle

Schmalz, Doppeleimer 463. Ka]fee. Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Nuhig. Upland

Magdeburg, 23. Februar.

loko middling 544. Hamburg, 23. Februar. (W. T. B.) (Vormittagsbertt.) I. Produki Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Februar 1595, März 16,05, April 16,20, Mai 16,30 August 16,40, average Santos März 66 Gd., Mai 664 Gd., September 663 Gd., Dezember 66} Gd. : 92. Februar. (W. T. B) Raps für August 15,80. London, 22. Javazucker 9609/6 prompt 16 h. 9 d. Wert, fest. London, 22. Februar. (W. T. B.) (S@luß.) Standard- Liverpool, 22. Februar. Baumwolle. Umsatz: 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Februar 5,69, Februar-März 5,69, März- April 5,69, April-Mai 5,70, Mai - Juni 5,71, Juni - Juli 5,70, Juli - August 5,70, vember 5,61. Glasgow, 22. Februar. (W. T. B.) (S{hluß.) Roheisen Paris, 22. Februar. (W. T. B.) matt, 88 9/9 neue Kondition 443—44}. Weißer Zucker flau, Mai-August 51, Oktober-Januar 37k. Amiterdam, 22. Februar. (W. T. B.) : 22. Petroleum. Raffiniertes Type wetß loko 224 bez. Br., do. Februar 224 Br.,

Zudckermarkt. Stetig. NRübenrohzucker Oktober-Dezember 11,65. Kaffee. Ruhig aber behauptet. Good Budapest, : Februar. (W. T. B.) NRübenrohzucker 889% Februar 15 sh. 107 d. Wert, stetig. Kupfer stetig, 634, 3 Monat 64{. (W. S. B.) Tendenz: Stetig. Amertkanishe middling Lieferungen: Kaum stetig. August -September 5,66, September - Oktober 5,63, Oktober -No- stetig, Middlesbrough warrants 49/3. (Schluß.) Rohzudker Nr. 3 für 100 kg Februar 50}, März 508, Java-Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 117.

Antwerpen, 22. Februar. (W. T. B.) do. März 224 Br., do. April -Mai 223 Br. Fell. Schmalz für Februar 108,

Theater und Musik.

Konzerte.

Am Montag reibte si, wie alljährlih, in der Philharmonie das Konzert zum Besten des Pensionsfonds des Phil- barmonis{hen Orchesters den von Arthur Nikisch geleiteten großen Philharmonishen Konzerten an. Es war ein Beethoven- Abend, dessen Mittel- und Höhepunkt das Klavierkonzert (Dp. 73) in Es-Dur unter Mitwirkung Arthur Sch nabels bildete. Neues ist über Spiel und Auffassung Schnabels, der seine Kunst oft genug in den Dienst dieser großen Aufgabe gestellt hat, niht zu sagen. Man fann nur feststellen, daß er auch diesmal auf der Höhe stand. Der Abend wurde mit der Pastoral-Symphonie wirkungsvoll eröffnet und mit der großen Leonoren-Ouvertüre würdig ges{hlofsen. Artur Nikish, Artur Schnabel und das Orchester wurden von dem den Saal füllenden Publikum lebhaft gefeiert. Ein Konzert des Königlichen Hof- und Domchors nahm unter der Leitung feines hochverdienten Dirigenten, Professors Hugo Rüdel am Montag im Dom einen wahrhaft erhebenden Verlauf, wie man ibn bet diesem geradezu ideal geshulten und stimmlih auserlesenen Tonkörper niht anders erwarten konnte. Nambhafte Solisten wirkten außerdem mit. Von diesen fei zunächst der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang erwähnt, der außer in der Orgelbegleitung zu den Chor- und Einzelgesängen und Cellovorträgen sih noch in einem Orgelwerke von Martin Grabert (Variationen und Fuge in E-Moll) rühmlicst betätigte. In dem leßteren zeigte sh sein Schöpser wiederum als der bekannte feingeistige Musiker, der seinen Kom- positionen eine Melodik zu verleihen weiß, die ohne alle Künstelei zu Herzen dringt. Dieses Tonwerk sowie alle anderen an diesem Abend gebotenen wurden an dieser Stelle zum ersten Male aufgeführt. Es ist daher kaum mögli, fie ihrer Art nach einzeln zu würdigen, es set nur gesagt, daß sie durch ihre Interpreten in der denkbar wirkung8- vollsten Weise wiedergegeben wurden. Die Hofopernsängerin Erna Denera (Sopran) und Fräulein Hertha Dehmlow (Alt) trugen bierzu als berufene Gefangésolistinnen bei, und zwar die erst- zenannte in zwei weibevollen geistlihen Liedern von Clemens Schmal- iti und dem lieblihen „Mariae Wiegenlied“ von Georg Schumann, die Altistin in den ergreifenden „Lamentationen“ von Karl Thiel und zwei tiefempfundenen geistlichen Gesängen von Bernhard Irrgang. Alle Lieder wurden, in Verbindung mit vierstimmigem Knaben- oder gemischtem Chor bezw. Orgelbegleitung, zu harmonisch schönen Ton- gebilden gestaltet. Herr Friß Espenhahn brachte zwei Cellofoli in seiner befannten fünstlerishen Vortragsart, hatte jedo dem Be- gleitinstrument gegenüber feinen leihten Stand. Es war, wie gesagt, einer der genußreisten Abende dieses Konzertwinters, und nachdem die letten flangshönen Töne des Chors im „Ostergesang“ von Thiel ver- schwebt und die lesten Akforde des gewaltigen Vrgelwerks den weiten Jau durbbraust hatten, konnte wohl jeder der zahlreichen Besuer innerlich erboben das Gotteshaus verlassen. Der Zufall fügte es, daß um dieselbe Zeit im Beethovensaal der Männerchor ehemaliger Schüler des Königlihen Dom- chors unter der Leitung des Königlihen Musikdirektors Hermann Stoedckert, ein Konzert gab. Auch hier wurde ein Programm ge- boten, das unter Beteiligung von Fräulein Margarete Leistner (Violine) sowie der Herren Clemens Shmalsiich und Charles Bünte (Kiavier) in seiner Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit wohl jedem Geshmack gerecht werden fonnte und in seiner gediegenen Durch- führung au wurde. Die Herkunft der Gesangsvereinigung gab allein ion dafür Gewähr, daß Wohllaut, straffes Zusammenwirken und Hingabe den Darbietungen innewohnte. Vier Uraufführungen und mehrere zum ersten Male seitens des Chors gesungene Lieder ent- hielt die Vortragsfolge. Von diejen seien „,Liebeswalzer“ für Muänner- chor und zwei Klaviere von Shmalsiih durch seine reihen Klang- wirkungen und das hübsch erfundene gesanglihe Lenorsolo sowie die Balladenkomposition „Jane Grey“ von Philipp Nödelberger besonders erwähnt. Die im Verlaufe des Abends mitwirkenden Solisten ver- dienen gleichfalls volle Anerkennung und erzielten gleich dem wohl- geshulten Chor reihen Beifall des gut beseßten Saales. Ein Klavierabend von James Simon im Bechsteinsaal brachte, gleichfalls am Montag, wieder hübsche Gaben. Cs spriht stets ein gebildeter Geist, ein ernstes Gefühl aus den pianistishen Leistungen des Künstlers. Einige Liederkompositionen des Konze1tgebers, die in Vertretung tes Sängers Gustav Frliedrih von Elsa Dankewiß vorgetragen wurden, gaben sih {licht und gefällig. An Anerkennung fehlte es den gesfanglihen und pianistishen Darbtetungen nit. Fm Klindworth-Scharwenkasaal entwickelte an demselben Montag die Sängerin Luise Hirt einen wohlklingenden Sopran, der besonders in der Höhe schöne Tône hergab; etwas mehr Sorg- samkeit in der Tongebung könnte freilih der guten Wirkung der an- genechmen Stimme von Nutzen sein. Sm Vortrag wurden

das für diesen Abend unter der

Bis zur Vertiefung er hält #sich

wunden hat. vorgeschritten ; Formen ;

Am Abend vorher hatte in

UTOTTIRNIE bedeutenden, vorzüglich.

chor M eyer-

einze, Einen vortrefflihen Eindruck ließ einen frisch und kernig

Die Kraft und Fülle des Organs,

ih auf ein künjtlerishes Gefühl, auf faal Konzerte von Mozart und Philharmeontschen Orchesters

\hnitten; Kraftstellen vermag fie

und Im Kl

etwas einförmig wurde. selbst am Klavier begleite!, fanden

Wiederbolung bewegen.

gewährleistet.

spielt, während in zur Geltung fam.

ein und paßten fich, nur auf die Auf Allerhöchsten Befehl fand

Händelschen Oratoriums „Judas

Erstaufführung . in der damals sang der Königliche

die anspruhsvolle Sopranpartie. Leisner (Baß und Alt) hatten von Kraus und vollwertigen Ersaß gefunden.

der, obwohl sich das Publikum

Bewunderungswert ist Negister und îm an braufenden

kennen. bhabung der das Orgelwerk

gramm enthielt außer Werken

ersteren ließen immerhin ihren und durhsichtig besonders gut in dem unvermittelt Schluß. Ansprechender eine Studie mit Präludium und das „Studio sinfonico“,

ausnehmen.

eigentliche Choralmotiv vermag sich Tonschwall nicht loszulösen. Geiger Arrigo Serato

Bitali.

Jean

Station| Seehöhe Temperatur ((°) Nel. Fdtaf (9/0) 100 100 Wind-Richtung . N NNW Geshw.mps.| 3 3

Trübe, Regentropfen. In

—1,0 | 2,6

die Grenzen des guten Geshmacks stets inne gehalten.“

Die Geigerin Cordelia Lee spielte î Blüthnersaal mit Unterstüßung des Blüthner Leitung von Theodore Spiering stand. Die Dame bewies schon eine recht hübsche tehnische Fertig- keit, wenn fie auch alle Schwierigkeite

die Kantilene jedoch kla den Räumen der das Komitee für die Jugendkonzerte

Stabat mater“ veranstaltet. 1 seinen Charakter als Kirhenmusik freilich nicht selten ung von Max Battke gelang füsilierregiments, der Véozart- Frieda Bergmann zum Verständnis der rerschaft zu bringen, cht fehlen ließ. der

verleugnenden Werkes unter der Leit Das Orchester des Garde i sowie die Solijtten Gertrud Schmidt-Niedel, Alfred .Michel wirkten einbeitlih zusammen, um das Werk zahlrei ershieuenen, überwtegend jugendlichen Zuhörersc die es denn auch an lebhaften Beifallsbezeugungen ni am Dienstag

Liederabend von Oscar Seelig im Bechsteinsaal. Der Sänger

quellenden Bariton hören, dem ein e Wirkungen abgewann. Beherrshung durch den Künstler weckten hon Behagen ; die lebendige Ausgestaltung der Gesänge, denen stets eine persönlihe Note i

Freude. Das geschmackvoll zusammengesetßte Progra i einen lebendig wirkenden Ge

le gleichzeitig im Beethoven - Begleitung des einige erzielte freundliche Wirkungen. auf zarte Nüancen zuge- jeßt weder physich noch leihte Anschlag, veihen Empfindung 1 aufkommen. demselben Abend bewegliher Sopranstimme fand in den Liedern

gesunder musikalisher Sinn überraschend \hön

Die Pianistin Else Gipfer, we

Solonummern von Chopin vortrug, ( Ihr behendes Spiel ist freilich vorzugsweise

feclisch vollkommen zu bewältigen. der angenehme Ton stimmten gut zu einer 1 Dts doch Wohlgefallen an den Leistunger ndworth-Scharwenkasaal sang an Mildred Faas mit gut geschulter, heller, und beachtenswerter Koloraturfertigkeit. beiterer Art die dänkbarste Aufgabe, während sie in mehr getragenen Gesängen die Zeitmaße allzu s{hleppend nahm, wodurch Die Lieder von Hans Hermann,

„Vorschneller Schwur“, „Der jungen De am liebsten nochmals gehört, doh ließ

der Königlichen Hohschule für Musik eine

harmonishen Chor unter der Leitung von P Ocs statt, deren künstlertsher Erfolg ebenso grof 2 Philharmonie am 16. Oktober v. J. i Opernsänger Walter Kirchhoff mit Neddingius und Fräulein diesmal tn dem Künstläpaar Felix O sb

sieghaftem Tendr die Titelrolle und Frau Noordewier-

Adrienne wiederum die Chöre, besonders der großartig auf

Majestät des Kaisers und Königs im allge n det j enthielt, einen solchen Sturm entfefselte, daß der Chor wie bei der Erst- aufführung wiederholt werden mußte. man in der Singakademie in E von nicht gewöhnliher Begabung un

positionen des Konzertgebers und einen Choral von C.

Musiker erkennen, wenn fie inhaltlich au genug sind und Der ? rauschenden Mit1elsatz gestaltete

den în der Orgeltehnik wohlbewanderten Tonseßer Der Choral von Franck wirkt durch seine Länge ermüdend und das begleitenden überrankenden

Als Solist betätigte sih der bekannte mit der ausgezeihneten Orgelbegleitung Bossis in einer Konzertsonate von Veracini und einer Ciacona von Beide Künstler hatten sich reihen Beifalls zu erfreuen. Der Sänger Helge Lindberg wußte, ebenfalls am Mittwoch, mit seinen Liedervorträgen im Bechsteinsaal die Hörer zu paten. Ueber seinem Gesange lag eine weltvergessene S{wermut, die von einem tiefen, ernsten Gefühl durhwärmt wurde. Obgleich die meisten Lieder auf denselben Ton gestimmt waren, machte ihre Wiedergabe doch Eindruck durch die völlige Hingabe des Sängers an feine Kunst. Die Stimme, ein gut klingender Bariton, paßte sich den Liedern von Sibelius, die in finni]her und s{chwedischer Sprache gesungen wurden, noch besser an als den altitalienishen, die das Programm einleiteten. Den Schluß bildeten wutig und feierlich gehaltene Ge- fänge von Bernhard Sekles, die jedo nur geteilten Beifall fanden.

zumeist an

eine

und Bruno

hinterließ

seine sichere

Beethoven mit | spielte und dazwischen

bis Aber der

Sie

starken Beifall:

hatte Lina Coën übernommen und fand sich damit gut ab. zwei Künstler, wie der Piani1r Professor Leopold God Bioloncellist Jean Gérardy zusammenwirken, wie es in der Philharmonie der Fall war, \ Drei Sonaten von Brahms, standen auf dem Programm und fanden eine sie mustergültiger und eindrucksvoller fich kaum sonders die langsamen Sätze wurden mit einer zarten den Allegros wiederum die kraftvolle flü Wem von den Ausführenden dte Palme des Abends gebührt, ist chwer zu sagen. Beide seßten ihr ganzes großes Können Gestaltung des musikalischen Ge- dankens bedacht, selbstlos cinander an.

am

Maccabâäus“

Herr 9Vetinemann

Kraus -

Von Eindruck

Den tiefsten

wegen der

nrico Bossi Tehmk in des und

seine Gebrauch Akkorden

Schöpfer ih als

„Leggenda“

der V Die „Ora anschließender Fuge

feblt

aus dem

der Pedals, zartem herzugeben vermag, wußte ihm sein Meister zu entlocken. Das Pro- älterer Tonseßer auch drei Kom- Franck. Die als tüchtigen, forreften noch nicht abgeklärt Bortragsstücke

an demselben Abend im «Orchesters,

n ihrer Kunst noch nicht über- des Ausdrucks ist sie noch nicht die gebräuchlichen ng weich und angenehm. Em oe

ufführung von Die Wiedergabe des

nnewohnte, steigerte die Programm wies {hon an ist hin.

ihr Vortrag von thm „Beim Tanz“, xe Lied“ hâtte das Publikum ih die Sängerin zu keiner Die Begleitung der anderen Gesangsnummern Wenn owsfky und der am Dienstag o ist der Erfolg von vornherein Chopin und Saint-Saëns Wiedergabe, wie man denken kann. n Innigkeit ge- fige Technik

Mittwoch im großen Saale Wiederholung des durch den Phil - rofessor Siegfried z war wie bei der Wie

An demselben Abend lernte einen Organisten d tiefem musikalishen Empfinden Hand- Was Piano

U.

harmonisce mystica“, ebenso welches gleichfalls niht ohne Neiz ist und kennzeichnete.

Bes-

orne machten gebaute Siegeschor, Anwesenheit Seiner gemeinen des Beifalls

nicht

a.

wie

j 00 | 44 82 6 | 62 NNW | NNW |NNW | Red A

den unteren Lufts{ichten

06

Mitteilungen des Königlichen Aëronautischen Observatoriums,

veröffentliht vom Berliner Wetterbureau. Ballonaufstieg vom 22. Februar 1912, 84 bis 94 Uhr Vormittags :

122m | 500m |1000m | 1500m |2000m|

bis

zu

1000 m Höhe LTemperaturzunahme von 3,4 bis 0,6 °, dann bis 15.0 m fehr geringe Temperaturunterschlete.

S

MWetterberiht vom 23. Februar 1912, Vorm. 97 Uhr.

E E E L E RR

verlauf der leßten 24 Stunden

Barometerstand vom Abend

Wind- richtung, Wind- stärke

eratur elfius

Name der Beobachtungs- station

Wetter

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Niederschlag in Stufenwerten *)

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Barometerstand auf Meere3- in 45° Breite

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764) meist bewölkt [766|Nachts Niederl _[767[Nachts Nieders, 770Nachts Niederschl. 0 [770] meist bewölkt 2 |[769/Nahts Nieders, _[767|Nachts Nieders], ‘3 [768 Nachts Niederschl, 770¡Nat1s Niederschl, 1771| ziemlich heiter 772] meist bewölf 771] meist bewöltt |\770[Nachts Nieders. \769/Vorm. Nieders]. 770|Vorm. Niederschl. 0 773) ziemli heiter —8| 0 6533| Schauer | (Wilhelmshay,} 4 [747 Nachts Nieders]. (Kiel) 746/Nachts Nieders{hl. iSiro L 750/Nachts Nieders{l,

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Aberdeen 749,3

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766,2 [ONO Albedeckdt | —b| 2 [767

Karlstad _| 766,2 | Archangel 761,1 D ___1/Schnee —20| | 764,7 \NW

Petersburg 64,7 /NW 1 Schnee |—15_2 |767 766,7 |NNO 1 bededt | —s

NRiaa E | D Wm | 767,5 |SSW 1|Schnee |—10| 3 771/ Gorfti | 767,6 [SW 1[Schnee |—15| Wars&kau | 769,4 |SSW 1 bedeckt |—0,1/ 0 | Kew | 770,9 [Windi1t. [Schnee |—12| 1 | Wien 771,7 [Windst. |Nebel |_0,4 a | 7604S Ibededt | 30 Rom [771,4 |NO 2\swolkenl.|__ 6/0 Floreen | 772,4 |SO 2\wolkenl.__ 4

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Biarrip _| 767,7 S 3shalbbed.|_16| 0 770

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Brinbisi [767,2 (N 4sbeiter | 11/0 766

Moskau __|_768,5 |(SW_1bedeckt —18| 0 772

Lerwd | 7472S 3\Nebel |_ 7/4 754

Helsingfors | 767,5 [NW_ 1\wolkenl.|—18/ 3 764

Kuovio __| 768,3 N _1wolkenl.\- 7

Zürd _| 772,2|S Awoltig_|

Genf ___| 771,7 NNW 2 halbbed.

Lugano _| 7726 S&W__1wolkenl.

Säntis [567,6 WSW6 bedeckt |—4 —669__——

Budavest _| 772,1 |SW_ 1lwolkenl.| 1 [770| ziemlid Xck

Portland BiU| 760,5 |[SW dsRNegen |_10 —|—__—

Hora [764,6 [(SSW 4sbedeckt | 13) —|—_——

Coruña 766,3 S 6\bededckt 14| S *) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0= 0 mm; 1 = 0,1 bis 0,4; 9 = 0,5 vi 7 8 = 26 bis 6,4; 4 == 66 bis 124; 56 = 126 bis 204; 6 = 20,5 bis 2

7 = 815 bis 44,4; 8 = 44,6 bis 59,4; 9 = nicht gemelbet.

Ein Tiefdruckgebiet unter 740 min nordwestlih yon Sd entsendet Ausläufer nah dem Nordmeer und, weiter autg® S nah Mitteleuropa. Ein Hochdruckgeblet über 772 mm über europa hat zugenommen, ein ebensolches erstreckt sih von Su o bis Italien. In Deutschland ist das Wetter meist 1 milder bei \{chwachen südlihen Winden; ösftlih der De n Temperatur nahe dem Gefrierpunkt, im Westen mild; es ha ani breitete Niederschläge stattgefunden. Deutsche Seew0?*

| ministers

ebenfalls für

| den | Verein gebild

Woßhlfahrtspflege.

Der deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts- und

Heimatpflege hält am 21. und 22 L versammlung im Architektenhause in Beritt Die is E nahme der Reichs- und Staatsbehörden, der landwirth id L nossenschaftlichen, sozialen und volksfundlichen Vereine b Las Dal bi ___ Der Borfigende, Wirkliche Geheime Nat in der ersten Sigung die Versammlung und Genugtwtung, daß die Bewegung, der der für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege Zeit seine Dienste widme, nun immer weitere Kreise ergreifen Heginne. In dem umfassenden Programm des Ve seien eine Reihe von Sonderbestrebungeu \{on enthalten jeßt besondere Organisationen widmen wollten. Er erinnere die Jugendpflege, an den Deutschen . Wart und ähnliches. Der Verein könne gemeinsamen Ziele

Thiel erwähnte deutsche seit

alle diefe Mitarbeit d l ¿fe L an dem gemeinsamen T nur mit Freuden begrüßen, wie erx es dantbar anerkennen könne, daß ih jeßt immer mehr Pr e als Unterabteilungen seiner Zentralorganisation bi deten. Hierbei fei allerdings Voraussetzung, daß diese Zweigvereine S Schwächung, sondern zur Stärkung des Hauptvereins dienen t Rab E dey Mittel des Hauptvereins nicht ein- trete, insbesondere au as Zentralorgan „Das Land“ ädigt weiterbestebe. Der Vorstand sei mi fun” der ect me erbestebe. Der L et mit der Lösung der hiermit ver- E “A LAL Me Laaen beschäftigt und zweifle it daß er alle Te esriedtgende Lösung sch finden laff \

1 en werde. Besonders er hervorheben, daß sich allerseits zur Abwehr der Interesse an der inneren

müsse Landflucht jeßt ein skeigendes Es gelte, jeßt noch den vielleicht leßten Augen-

Ms zeige. bli wahrzunehmen, um der steigenden Blutar1 ies A A rovinzen, durch cine Vetiebrine ber Be veterung auf dem Wege der Anfiedlung entgegenzuarbeit “We i es gelinge, die ländlihe Bevölkerung dur Nerme 1 } “br ede L Satt d auf dem Lande d ubalteR Ot Es S u M BAD O fo de die Landflucht im selben Maße ermindert? oder un|chadlich aemacht. Das Land sei nun einmal der große Kräftespeiher der Nation, es s S: - Ba große tespetchez „(atton, es Tönne seine Aufgabe, Aan L N und Industriebevölkerung zu Ne s le M verbluten, nur erfüllen, wenn es nit seine leßten Kräfte lon ern nur den entbehrlihen Ueberschu abzugeben habe, e P „diesem Zwelke müsse die länblide Bevölkerung zt nd bedeutend an Zahl zunehmen. Am leichtestea sei verhältnis- E g_die Arbeiteransiedlung, allein sie dürfe nicht das aus\chließ- S O fein, jedenfalls müsse eine Stärkung des bäuerlichen U Que ihr Hand in Hand gehen. In den östlichen Provinzen u 8 Baterlandes fehlten leider die natürlihen Vorausseßungen eli arôßerer Industrien, es set bierdur ein beflagens- wer er wirtschaftspolitisher Gegenfay zwischen unseren Industrie- distrikten und den Aerbaudistrikten entstanden. Diefer Gegensatz ede: hoffentlich an Schärfe verlieren, wenn die Ackerbau- srenbeu 19 bevölkert seien, daß sie die Abgabe eines Ueber- usse ¿rer Bevölkerung an die Städte und die Industrie besser als Jeb ertragen könnten. Hierzu diene au alles, was der Verein Uur De ung der ¿Freude am Leben auf dém Lande und zur Gleich- tes ing mit den Genüssen des Stadtlebens bezwecke und zu erreichen oute qs die schädlichen Auswüchse der Stadtkultur auf das Land line C R E Hoffnung, daß auch diese Generalversamm- O e pan ritt auf diesem Wege bedeuten werde, eröffne In den Begrüßungsworten, die hierauf der Geheime Ob te- rungdrat Dr. Voenifch als Vertreter des R E des Ea UE S M T richtete, betonte er be- londers das Interesse, das die obersten Rei hd [ seß Vena des Vereins entgegenbringen Aren, I L __ Dem von dem SBeschäftsführer, Professor H. Sohnrey vor- ean Aa) wber) AE Ns folgendes f A: et Die ‘Mit. gliederzah Vaupivereins und setner Provinztalabteilunge (erein, Westpreußen, Pommern, Schlesien und e (Que M der Mitglieder der Landesvereine (Baden, Württemberg, E O Hessen, Mecklenburg) und kleiner Vereine ne S ähr 13 000. Eine neue Provinzialabteilung ist gemeinsam para Lamdwirtshaftskammer und dem Westfälischen Bauern- Ab ia Westfalen beyründet, au für den Regierungsbezirk T wird eine besondere Abteilung entstehen. Die Land- ui I Or für die „Provinz Sachsen hat eine „Sammel- N L unftsstelle in allen Fragen der ländlichen Wohlfahrtspflege“ Ra s die Brandenburgische Kammer einen „Aus\{huß für Wohl- e 1 a; gebildet. In Elfaß-Lothringen ist eine „Zentralstelle L Sat Wohlfahrts- und Heimatpflege“ entstanden. Der B alt des Vereins für 1911/12 balanctert mit 40 882 4. Dem (Gwa e ergMen Landeêverein ging aus dem Erträgnis des eta iMed „Blumentages eine Spende von 30000 4 durch das A gembergische Köntigspaar zu. Cin Auszug aus der Korrespondenz 6 Da läßt erkennen, wie mannigfaltig seine Auskunfts- F erung in sozialen Fragen ist. Eine reihe literarische “a gleit s hat der Verein enlfaltet durch sein Organ p io und die Zeitschriften: „Arhiv für innere Fire M „Die Kreis- und Gemeindeverwaltung“, „Die Dorf- Preußens Or für das ländliche Fortbildungsshulwesen in Ca at feine Jahrbücher „Sohnreys Vorfkalender“, „Die Land- D 4 und einer Anzahl kleiner Schriften aus verschiedenen Ge- E oztalen Arbeit für das Land, der Heimatpflege und Volks- de, S der „Jugendpflege“, die durch den Erlaß des Kultus- da as 13. Januar 1911 wieder neu belebt ist, legt der Verein o M rud auf die ¿Förderung des Heimatsinns in der ländlichen dil und hat durch die Beteiligung an den Kursen zur Aus- Nicht bon Lehrern an ländlihen Fortbildungsshulen in dieser ung gewirkt. In der Sache der Volksbüchereien trat er BiAehinen die Berücksichtigung des heimatlidhen Charakters der t Cassel ande ein und stellte in Hamburg eine s{leswig-holsteinische, Wobl le „eine hessishe Bücherei aus. Vortragsreihen über Boi gaht vslege wurden in Ostpreußen und Schlesien eingerichtet. E teubearbeitung der Lesebücher für die Volksschulen abs, g „Berein eine eingehende Berücksichtigung der Wohl- ide Anf Vetmatpflege. Die Auskunftsstelle für bäuer- felt ZON wurde rege benußt. Für den landwirtschaftlichen R eim Heere verlangt der Verein Betonung alles des- aeistigee B E jungen Soldaten mit der ländlichen Heimat in B ndung erbält, und ließ selbst beim Kaiser Franz- iben Fheagierregiment Unterricht in diefer Art erteilen. Dem länd- #2 ) s er diente der Verein durch die Förderung und Herausgabe seine Theatect, geeigneter, s{chlichter, aber sinniger Stücke und durch auf dr G É ommission. Mit cinem Ueberblick über die Vorgänge muse) v teten des Heimatshußzes, der Heimatsammlungen (Dorf- Provinzial Cre natfunde (Dorfchronik) und kurzen Beuichten der Berge Uungen und Landesvereine {ließt der reichhaltige Cs gaben d ä da ( anach Mitteilungen: Frau Gräfin zur Li ppe-Ober- a O bee „Landvflegearbeit*, Freiherr von Wilmowski über E für ländliche Kunstpflege", der, im Anschluß an den et, auf eine Anzahl von exrfolgreihen Ausstellungen in

«Vas

nossen] , en u ewi di Bestrebungen des Vereins in den weitesten Kreisen aa eue begrüßte L mit Berein langer je zu

Vereins denen sich 1 : nur an Jugendbund, die Wandervereine

nur

uit Dei ; Dritte Beilage t utshen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

d M 49.

Berlin, Freitag, den 23. Februar

über „Die Einführung der Spißenklöppelei in unser örfern* ¿rau Louise Geifrig-Korodi über „Hausfleißarbeiten \äMsih: S Be und Dor Dr. Auhagen über m Gange befindli ersuhung über die Lage de arbeiterluten findlithe Une taats E _Diese Ausführungen wurden unterstüßt durch di ausftellung des Ausschusses für ländliche Runstpflege? Bilde, US eine ¿P ReUng von Gegenständen der Volksfkunst und des Haus- fleißes“ (eingerihtet vom Lyceumklub), dur eine „Ausstellung von Spißen“ und von „Handarbeiten aus Siebenbürgen“. _ Sodann sprach der Geheime Oberregierungsrat i; shaftsdirektor Dr. Kapp- Königsberg i. Pr, über N E versicherung und die Landbevölterung". Er führte etwa aus ; Trog ihrer großen ethischen und wirtsaftlihen Vorzüge hat die Lebenspersicherung bei unserer Landbevölkerung noch nit den wünschenswerten Eingang gefunden. Z-ffermäßige statistishe Nach- weise über den Anteil der ländlichen Bevölkerung an der Lebensver- sicherung liegen niht vor. Schäßungsweise läßt sich aber annehmen daß der Anteil der Landbevölkerung nur etwa den fünften Teil be- trägt von dem der Städter. Der hauptsählihste Grund für diese Er- \cheinung liegt wohl in dem Mißtrauen der s{werfälligeren Landbe- wohner gegenüber dem aufdringlichen Agententum und in der Scheu Spargros en einer unbekannten Gesellschaft anzuvertrauen. Diesem Nagel helfen die neuerdings von den Provinzen und öffentlichen Nealkreditanstalten ins Leben gerufenen öffentlichen Lebensversiche- rungsanstalten ab, die vermöge der Zusammenfassung der Tätigkeit bereits vorhandener öffentliher Verwaltungsorgane billiger anbeilén können als die Privatgesellshaften, die aber überdies im wirtschafts lichen Leben der Provinz wurzeln und vom Vertrauen der Provinz- eingefessenen getragen werten. Der Redner gab dann etnen Ueberblick über die bereits in den Provinzen Ostpreußen, S@hlesien West- preußen, Posen und Pommern geschafene Organisation sowie über den Zufammenshluß der Provinzialanstalten zu dem Verbande öffentlier Lebensversicherungsanstalten und seine Be- deutung. Er erörterte die zurzeit s\tattfindente Abwanderung der in der Lebensversiherung zusammenfließenden Sparkapitalien in die Großstädte und Industriezentren. Als besondere von der öffentlichen E O zu erfüllende Aufgaben betonte er die Schaffung einer wahrhaft gemeinnüyßigen Volksversiherung und schilderte die Beteiligung der öffentlichen Lebensversidherung im Dienste der inneren Kolonisation, der Grundents{chuldung und Vodenbefestigung in Stadt und Land, des Arbeiterwohnungsbauwesens, des ländlihen Realkredits. Was will und was erstrebt die öffentliche Lebensverficherung ? fo fragte der Nedner zum Schluß. Die Ausdehnung der Lebensversicherung und die Zuwendung ihrer großen sozialen und wirtschaftlichen Vorteile auf die weitesten Kreise der Bevölkerung, insbesondere auf folche Schichten des Volkes, die si, wie die Landbevölkerung, gegenüber der p! ivat- wirtschaftlichen Organisation der Lebenzversiherung bisher ablehnend verhalten haben. Es gelte daher zunächst wichtiges Neuland für die Lebensversiderung zu gewinnen. Deshalb sei die Uebertragung der Versicherungstätigkeit auf Organe des öffentlichen Mechts wünschenswert, die ihre Verwaltung zwar unter Wahrung der Sun ade gesunder kaufmännischer Rentabilität, aber frei von M ADTENeN [ediglich nach den Forderunaen des öffentlichen Wobls führen. Kein ftaatlih-Lureaukratischer Betrieb, sondern freie Entfaltung der Selbstverwaltung und ihrer lebendigen Kräfte s auf diesem Gebiete durch die dazu berufenen, von staatlichem J flicht- und Verantwortlichkeit8gefühl getragenen, im wirtshaftlichen Leben der Provinz und im Vertrauen der Provinzeingesessenen wurzelnden Selbstverwaltungskörperschaften des öffentlichen echts. Berdinderung der Abwanderung der in der Lebensversicherung zusammen- fließenden großen Sparkapitaltien in die Großstädte und Industriezentren die Landflucht. indirekt begünstigend und verstärkend, wie wir dies bei der Anlagetätigkeit der Privatassekuranz beobachten können, viel- mehr Erhaltung dieser Kapitalien und ihre Nutzbarmachung zugunsten der wirtschaftlichen Entwicklung derjenigen Landesteile, die sie auf- bringen. Hetlmpolitik, Entshuldung und Festigung von Grund besiß und Gewerbe in Stadt und Land. Wiederbelebung des unter dent Einfluß der fozialpolitischen Geseßgebung des Neichs eingeschläferten Willens der arbeitenden Klassen zur Selbstbilfe, Förderung wirtschaft- licher Unabhängigkeit, Erweckung von Selbstahtung und eigenem Berantwortlihkeitsgefühl, der am reinsten und kräftigsten fließenden Vuellen staatsbürgerliher Tugenden und politisher Einsicht und Ade S R der E Versicherung des S ne auf dem Grund]aß der Selbsthilfe beruhende aroß- autgestaltet Bn ferung laß elbsthilfe beruhende groß- s leßter Redner \prach in der ersten Sitzung der P Nuzinger-Efringen (Baden) über: „Hem mun er r R Wohlfahrtspflege und thre Üeberwindung“. Er führte etwa aus: Was stark werden und sich durhseßen will, muß kämpfen. Auch der ländlichen Wohlfahrtépflege stellen dh ‘allerlei Hemmnisse und Widerstände in den Weg, die teils in den länd- lien Verhältnissen, teils in der Person dessen begründet liegen, der die Wohlfahrtsarbeit treibt. Besondere Schwierig- keiten bestehen dort, wo in einer Landgemeinde innere Gegensäße zwishen Bauern und Industriearbeitern vorhanden sind unter denen die gemeinsamen Interessen Not leiden. Die Wohl: fahrtspflege muß darauf ausgehen, die Geaensäße zu über- brücken und den Geist der Gemeinschaft zu pflegen. Das kann geschehen durch Abhaltung von Gemeindeabenden, dur Heraus- gabe eines Gemeindeblattes und durch die vermittelnde Tätigkeit der Frauen, die zur Mitarbeit herangezogen werden. Ein anderes starkes Hemmnis ist das Mißtrauen, das die ländlihe Bevölkerung vielfah allen Neuerungen entgegenbrtngt. Man erklärt einfach: „Das brauchen wir nicht“, auch wenn tatsächlich ein Bedürfnis in der Gemeinde vorliegt. Dieses Mißtrauen kann meist nur da- durch überwunden werden, daß wir die Einrichtungen, die wir für nôtig und gut halten, trog aller Widerstände einführen, sodaß die Leute sich von deren Wert und Segen selbst überzeugen fönnen. Nicht Worte, sondern Taten führen zum Ziel, nur sie haben für das Landvolk Ueberzeugungsfraft. Unter Umständen gilt es auch, Bedürfnisse, die noch niht vorhanden sind, zu wecken. Die Bedürfnislofigkeit ift kein Kulturideal, namentli nicht, wenn es sich um gefundheéitlihe Efnrihtungen handelt. Das Mißtrauen der ländlichen Bevölkerung rihtet sch aber oft gerade gegen die guten Dinge unserec Zeit, während manche verderbliche und verflachende Einflüsse ungehtndert von der Stadt aufs Land dringen und der Wohlfahrts- und Heimatpflege erheblihe Schwiertig- keiten bereiten. Die ländlihen Volksfeste, die volkstümlidße Bau- weise, die heimischen Trachten vers{winden zugunsten der oft sehr minderwertigen städtishen Muster. Diefer Neuerungs\uht kann mit Erfolg nur dadur entgegengewirkt werden, daß in vor- bildlicher Weise Volksfeste gefeiert und ländliche Bauten auf- geführt werden und daß man der Tracht die ihr gebührende Stellung bei fesilihen Anlässen in der Gemeinde einräumt. Die Arbeit der Wohlfahrtspflege wird auch dadurch gehemmt und zu- weilen in ihrem Bestand gefährdet, daß diejenigen, die diese Arbeit in einer Gemeinde begonnen haben, nach kurzer Zeit den Ort wieder verlassen. Wer die Bestrebungen der ländlichen Wohlfahrt in die Hand nimmt, sollte längere Zeit in einer Gemeinde bleiben: er follte vor allem auch darauf bedacht sein, #ch Hilfskräfte heran- zuziehen, die das Werk tragen und fortführen, wenn er felbst

l i einen ¡Landstädten zurückblicken kann, Freifrau von Gebsattel

1912.

pflihten willen eine Entlastung in diesen Dingen nöti at Ueberhaupt kommt sehr viel auf die Blciea desen ait, L Wohlfahrtspflege betreibt. Sehr viele Hemmnisse werden durh das Ungeschick der leitenden Persönlichkeit hervorgerufen, durch zu rasches Zufahren, durch Ungeduld, durch Herrshenwollen statt Dienen, dur die getäushte Hoffnung auf Dank und Anerkennung. Die Wohl- fahrtépflege ist eine Schule der Selbstverleugnung und Selbstüber- windung, eine Schule der Erziehung zu Persönlichkeiten, die“ stark genug find, sich durch die Hemmnisse, mögen sie von außen oder von innen kommen, nicht beirren und verwirren zu lassen,

__ Die deutsche Dichtergedächtn isstiftun die fi einem Jahrzehnt die Verbreitung guter Sade ias die Bei fung der Schundliteratur zur Aufgabe macht, konnte ihre Tätigkeit im Iahre' 1911 wieder erheblich erweitern. Ihre Büchereiabteilung hat an allgemeine Volksbüchereien im leßten Fahre 76 298 Bände, an Fortbildungsfchulen 9069 Bände, an Mannschaftsbüchereien 4292 Bände, an Büchereien für Krankenhäuser und Heilstätten 3114, im ganzen also 92773 Bände verteilt, außerdem in Wanderbüchereten an Feuerfchiffe und Leuchttürme 1646 Bände versandt. Der Gesamtladen- preis dieser Bände (im Vorjahre 79 041) belief fi auf 120 225,50 (im Vorjahre 100 599,80). Insgesamt hat die Stiftung bisher 434 591 Bücher im Gesamtlädenpreiswerte von 504 249,18 6 an volkstümliche Büchereien verteilt. Die Verlagsabteilung der Stiftung gab im Jahre 1911 3 neue Bände der „Hausbücherei“ und 3 neue „Volksbücher“ heraus. -Von den früher ershienenen Bänden wurden neue Auflagen in 145 000 Exemplaren gedruckt. Im ganzen hat die Stiftung bis Ende 1911 1 495 000 Bände herausgegeben. | Die Ortsgruppenabteilung hat ihre Mitgliederzahl um rund 9310 zu steigern vermoht; fie umfaßt jegt 221 Ortsgruppen mit 4357 Mitgliedern. Die Gewinn- und Verlustrechnung sämt- licher Abteilungen der Stiftungen stellte sich in Einnahmen und Ausgaben auf 294 627,97 #; von ten Einnahmen entfallen jedoch nur 36 576,03 4 auf jährlihe Mitgliederbeiträge. . In der Be- ktämpfung der Schundliteratur ist die Stiftung durch ihre Wander - aus stellung gegen die Shundliteratur an die Spiße diefer Bewegung getreten. Die Ausftellung hat sich als überaus wirksames Aufklärungsmittel erwiesen; sie wurde 1911 in 31 verschiedenen Städten gezeigt und trug wesentlich dazu bei, weiten Kreisen die Augen über dte Gefahren der Schundliteratur zu öffnen. Um die bedeutenden Opfer, die mit all dieser vielseitigen Tätigkeit verbunden sind, entsprechend weiter fortseßen zu können, bedarf die Stiftung dringend der weiteren Vermehrung threr Mitgliederzahl, da ihr eijernes Kapital nur reckcht gering ist. Wer mindeîtens 2 4 Jahres- beitrag zahlt, erhält ein Buch der Stiftung als Mitglted8gabe; er er- füllt damit gleichzeitig eine soziale Pflicht. Die Drucksachen der Stiftung werden von deren Kanzlei in Hamburg-Großborstel auf Berlangen jedermann fostenfrei zugesandt.

Verkehrswesen.

Aufhebung der direkten Bahnverbindung Konstantinopel —Smyrna.

Die Direktion der Anatolischen Eisenbahn macht bekann

im Viârz b. I. eingeführten Nachtzüge Mara E Sande Afion-Karahifsar und umgekehrt künftig nicht mehr verkehren. Damit ist bedauerliherweise die direkte, durchgehende Bahnverbindung zwischen Konstantinopel und Smyrna wieder aufgehoben und es bleibt für die Neise über Land nur die frühere langwierige und unbequeme Ver- bindung mit Uebernahten in Eski-Schehir und Uschak und mit längerem Aufenthalt und Bahnhofswechsel in Afion-Karahissar. Wie verlautet, bat sih die Direktion zur Einstellung der Nachtzüge ent- {ließen müssen, weil die Rentabilität eine zu geringe war. Dies wird in erster Linie darauf zurückgeführt, daß die Nachtzüge keine Schlafwagen führten und deshalb von dem hauptsächlich in Betracht fouimenden besseren Reisepublikum niht gern benußt wurden. Der A L oen standen aber secitens der Smyrna- Kahjsada-Bahn Schwierigkeiten entgegen. (Beri Kaiserli Generalkonsulats in KonflantinopeL) s (Ras Dee R

__ Dieser Tage ist der Tunnel der Ju ngfraubahn bis zum Jung- fraujoch (in 3457 m Höhe) durhgeschlagen worden. Der leite Sa traf genau die berechnete Stelle. Die Bahn ist bereits bis auf 500 m bor der Durhschlagsstelle betriebsfähig. An dieser geuiest man einen herrlichen Blick auf den Jungfraufirn und die breite Gletsherstraße des Konkordiaplaßes und des Aletshgletshers. Die Ausbruchstelle be- findet sih etwa 40 m über dem Jungfraufirn. In ihrer Nähe soll wie der „Berner Bund“ mitteilt, später ein Berggasthaus erbaut werden, das auch für Logiergäste eingerihtet werden wird. Schon in diesem Jahre wird eine Aussichtsgalerie hergestellt. Die FJungfrau- bahn hat mit dem „Jungfraujoh“ die vorlette Haltestelle erreicht.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Neichs

: näh l über V j wt „und Staats anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Italten.

__ Generaldirektion des Königlichen Arsenals in i zeitig diejenige in Neapel. 4. März 1912, ret a una ae Vergebung der Lieferung von Gegenständen aus Asbest im Werte von 76 100 Lire, Dfferten und Sicherheitsleistung 7610 Lire bis 3. März 1912. Näheres in italienisher Sprache beim Reichsanzetger. L Ministerium der öffentlihen Arbeiten in Nom und gleichzeitig die Präfektur in Pesaro. 11. März 1912, Vormittags 10 Ühr: Erneute Ausschreibung der Herstellung von neuen Molen in Fano h L Reichsanzeiger Nr. 6 vom 8. Januar 1912 —, Vorans(hlag 2 R Lans i Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung E Zusblacgta Gu S : Sudgiltige Sicherheitsleistung /6 N „(lheres in italientsher Sprache beim Reichs- Finanzministerium in Rom. 9. März 1912, Vormitta * e der Lieferung des Metallmaterials 1 Shiene Ire: Pf öde, Schrauben, Drehscheibe 2c.) für den Bau einer Eisenbahn in SCLaR fg aribettta i Savoia im Werte von 111 480 Lire. cBeibdanzeig Es 9900 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim Ministerlum der öffentlihen Arbeiten in die Präfektur in Potenza. 12. März 1912, Vormi é Bergebung des Tr af der Brüde über dee U : Ari bei S. Arcangelo und der an toßenden Straßen. Voranschlag 352 173,25 2 „Zeugnisse und vorläufiae Sicherheitsleistung 15 000 Lire bis . März 1912. Endgültige Sicherheitsleistung "/10 der Zuschlags- fumme. Näheres in italienisher Sprache beim „Metchsanzeiger“.

Schweden.

__1. März 1912, 12 Uhr. Lieferung von 4 Ki

Fnd bon zusammen 4000 kg mit ibébäs und Reben in e

Sr tire in E e E E ngebote an Architekt Amann, L ermalméêgatan 5 i

Wothentagen zwischen 10 Us 12 Uhr. Velcningen x H us

Nom und gleichzeitig

niht mchr da ist oder wenn er um seiner sonstigen Berufs-