1912 / 69 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Mar 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Zweite Beilage zum Deutschen Reihhsanzeiger und Königlich Preußischen Staalsanzeiger.

Ac 6D,

\{chlechterdings unmögli, daß ein Sozialdemokrat als Lehrer seinen Beruf so erfüllt, wie er ihn zu erfüllen hat. (Sehr rihtig! rechts. Sehr fals! bei den Sozialdemokraten. Erneutes Sehr richtig ! rechts). Eîn Mann, der si innerlich zur Sozialdemokratie hält und Lehrer bleibt, ist gezwungen, tagtäglih zu heucheln. (Sehr wahr!) Wenn er ein ehrliher Mann is, wird er daraus die Konsequenz ziehen; wenn er aber au äußerlich sich zur Sozialdemokratie bekennt und glaubt, troßdem Lehrer bleiben zu können, so muß er aus dem Lehrer- stande entfernt werden. (Lebhafte Zustimmung. Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, das ist auch durchaus die Auf- faffung innerhalb der Lehrerschaft, das weiß ih ganz genau, und es wird der Sozialdemokratie niht gelingen, in unserer Lehrersckaft Boden zu finten, (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Abwarten!)

Leute, die derartiges Zeug schreiben. Außerdem habe ih meine eigene | die pekuniären Folgen hat wie früher. Wie man da von K: zer- Meinung, wie ih über einen König spreche. Ih lasse mir darüber | gerihten sprechen kann, ist mir nit erfindlih. Herr von Zedliß hat keine Vorschriften machen. (Präsident : if, Borchardt, ih estern auch das Projekt einer Universität in Posen gestreift. Meine rufe Sie zur Ordnung.) Besonders die katholishe Jugendlitera- freunde haben \chon früher fich flar gemacht, was für Folgen das tur wirkt verdummend auf die jungen Leute. So gibt es in einem aben würde. Der Abg. von Zedlitz ist entschieden gegen eine solche katholischen Liederbuh ein Lied, das nah der Melodie „Jch bin der | Universität; das ist durchaus der Standpunkt meiner Freunde. Dr. Eisenbart“ gesungen wird. Das fängt an: „Jch bin ein junger | Wir gehen vielleiht noch etwas weiter und meinen, daß eine Arbeitsmann, widewidewitt bum bum, das sieht man mir sofort {hon | Universität in Posen nicht nur nicht geeignet sein würde, an, widewidewitt bum bum, ih nuße jede Stunde aus, widewidewitt | eine fräftige Politik zum Schuße des Deutshtums zu er- bum bum, und geh? des Abends wohl nah Haus, widewidewitt bum | seßen, fondern sogar {ädlich für die Stärkung des Deutschtums sein bum.“ Und der leßte Vers schließt dann: „Und wenn es geht zum | würde, denn sie würde ein Kulminationspunkt für polnishe Be- Tisch des Herrn, widewidewitt bum bum, dann bin ih auch dabet so | strebungen werden. Das wäre nicht das, was wir unter einer deutschen ern, widewidewitt bum bum.“ So wird die Religion gepflegt. Ich | Universität verstehen, die an dem Ziele mitarbeiten soll, abe noch ein anderes hübsches Lied hier, das ich aber leider nicht vor- | das uns allen gemeinsam ist : Shug und Stärkung des Deutschtums. lesen kann; wäre der s: Trimborn hier, dann würde ih ihn darum | Nicht klar geworden sind mir die Worte des Abg. von Zedl ß übec bitten, weil es in einem fo herrlichen, unnahahmlihen Cölner Dialekt | den gegenwärtigen Oberpräsidenten von Posen. Ste konnten den Sie mögen sie noch so viel umwerben, Ihre Verfuche werden scheitern grben ist. Aber der Inhalt is der: Wir kommen aus dem | Eindruck erwecken, als ob der Oberpräsident Schwarßkopf nicht in an dem ehrlihen und gesunden Sinn unserer Lehrer. (Bravo! | pugendbildungsverein heraus, und wer uns entgegenkommt, den | demselben Sine mehr wirken wird, wie der Abg. von Zedlitz : g : ; R ) {lagen wir zusammen, daß alles fliegt. Und noch viel saftigere Aus- | wünscht. Wenn das der Fall gewesen scin sollte, so möchte ich dieser Abg. Hoffmann: Wenn Sie in die Herzen hineinsehen könnten!) | drückte kommen vor. Aber wie wollen Sie denn, daß solche Leute wenig dursihtigen Erklärung des Abg. von Zedlitz die sehr klare Mit diesem Zwischenruf,* Herr Abg. Hoffmann, erheben Sie eine

andere geistige Nahrung verlangen, wenn sie nur unter dem Drucke \chwere Beleidigung gegen unsere Lehrer (sehr gut!), denn Sie stempeln der Autorität cs worden sind? (Zuruf im Zentrum: Was will sie zu Heuchlern. (Sehr richtig! rechts. Unruhe. Glocke

| Â 1912. Berlin, Montag, den 18. März : nur die katholische Kirche, sonverE aus jede Le eien, Statiftik und Volkswirtschaft. {ügt hat. Wir müssen deshalb verlangen, ?aß, r h : pra h des Modernisteneides verhängt worden sind, beseitigt E Deutsche Seefisherei und Bodenseefischeret Das ift eine große Ungerechtigkeit gene uns. Wenn die Stellung Ee cúr S ebenar 1014 Katholiken in Preußen jeßt einigermaßen ist, so haben wir das nit E Partei des Abg. von Camps zu danken ; die nationalliberale Par ei hat uns immer die Gleichberehtigung auf allen Gebieten ver- weigert. In der Frauenausstellung finden 8 E ganz e züglihes Matertal statistishzr Ari für die : z gfeit un Y Wirken der katholischen On L ber i ünf ir in jeder Beziehung 1 Königlichen Siereoieane | Die f Ba E E ß chi itigt werden. Zl S U ei | E R adl Niederlassungen fatholisher Orden nicht

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Wie lag nun der Fall, auf den der Herr Abg. Dr. Friedberg Heute zurückgefommen is, nachdem er ihn {on in der Budget- kommission vorgetragen hat? Der Seminardirektor in Ragnit hatte ih an die Spitze der nationalliberalen Organisation in dem Kreise Nagnit gestellt. An und für sich ist dagegen nichts einzuwenden. Aber es ist au nit zu bezweifeln, daß es einem Beamten, wenn er sh in eine ‘folhe hervorragende Stellung în der politischen Organisation feiner Partei begibt, sehr viel s{werer sein wird, die nötige Zurückhaltung zu üben. Es wird ihm das

2) Ostseegebiet

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Seetiere und davon gzwonnene Erzeugnisse

1) Nordseegebiet

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I. Fische.

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und deutliche Ansicht meiner Freunde entgegenseßen, daß die Förde- rung und Sicherung des Deutshtums in dem gegenwärtigen Ober- präsidenten die allersicherste Stüße finden wird. Wir find davon fest überzeugt, daß die Tatkraft und die Geschiklichkeit, die wir

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Stellfish, groß . - 40 503

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er damit sagen?) Daß die Leute total verdummt sind! Denn bie t Schule geht R aus, sie willenlos zu machen. Als in einer \{lesi- des Präsidenten. schen Schule der Lehrer einen Schüler als Auswurf der Menschheit bezeichnete, klagte der Vater wegen Beleidigung, die Regierung erhob den Konflikt, weil der Lehrer zu solher Ausdrucksweise berechtigt sei, und das Oberverwaltungsgeriht erkannie, daß auch ein tadelloser Vater einen ungeratenen Sohn haben könne, und unter folhen Umständen könne eine Beschimpfung zu den Mitteln der Schule gehören. Das ist der Geist, der in der Volks- schule herrs{cht und herrshen muß, wenn man die Kinder von Anfang an zu willenlosen Ausbeutungsobjekten machen will. Des- halb bringt man ihnen bei, daß Staat und Kirche von Gott geordnete Einrichtungen sind, ein Saß, der sih im konservativen Partei- programm befindet. Man spricht von einem e Schiffbruch, wenn ein Junge LI der Sozialdemokratie zuwendet. Daß viele junge Leute sittlihen Schiffbruh nah der Entlassung aus der Schule er- leiden, liegt gerade an dem na en in den Schulen. Wir wollen die Jugend zu charakterfesten, selbständigen Menschen erziehen. Wenn wir ein sittlihes Ideal der Erziehung erreichen wollen, muß das ganze System der Erziehung geändert werden. Die Trennung der Schulen für Arme und Reiche ift lächerlich. So bleibt vorläufig nichts anderes übrig, als solches unsittliches Tun, wie es jeßt in der Schule herrsht, zu brandmarken.

Abg. Win ckler (kons.): Wir wollten, ehe wir in dieser Debatte das Wort nahmen, erst hôren, was von anderen Seiten vor- ebraht wird. Es wird meine Aufgabe sein, zu einigen Aus- ührungen meiner Vorredner und auch des Ministers Stellung zu nehmen. Die Ausführungen meines unmittelbaren Vorredners rechne ih dazu nicht angesichts des Niveaus, auf dem fie sih bewegt haben. Ueber das, was der Minister über das Verhältnis des Lehrerstandes zur Sozialdemokratie sagte, freue ih mich, dem Herrn Minister für diese festen, entschiedenen, klaren Worte danken zu dürfen. Den Dank s\preche ih nicht allein von unserem Standpunkt aus, sondern auch in Vertretung unseres Lehrerstandes. Wir, die wir Jahre hindurch beim Lehrerbesoldungs8geseß, beim Schulunter- haltungsgeseß und in anderen Zusammenhängen mit Erfolg bemüht ewesen sind, unseren Lehrerstand niht nur materiell zu heben, können fir uns das Recht tin Anspruch nehmen, einen solchen Dank tim Namen unserer Lehrer auszusprechen. In bezug auf die Vorschläge der Immediatkommission begrüßen wir die Absicht, die Nechts- kfontrolle weiter auszubauen, die gerade auf dem Gebiet des Schul- wesens noch zu wünscen läßt, sowie die Absicht der Errichtung einer Kreis\{hulbehörde. Wir dürfen wohl annehmen, daß mit der De- zentralisation der Schulverwaltung jeßt Ernst gemacht wird. In Ver- bindung damit widersprehen wir entschiedcn den Ausführungen des Abg. Kopsch über die Ortsfchulinspektion ; wir wünschen nicht die Be- seitigung der Ortsfchulaufsicht, wir wünschen gerade, daß sie, nament- lih auf dem Lande, in den Händen der Geistlichen verbleiben möge. Als Mißstand sehen wir ab:r an, wenn die ehrenamtlih tätigen Ortsschulinspektoren viellceiht niht mehr mit der Freudigkeit ihr Amt wahrnehmen, wie im Interesse der Schule gewünscht werden muß. Die noch bestehenden Unklarheiten, wie dite Verhältnisse zwischen den Orts\chulinspektoren und den Kreis\{hulinspktoren geordnet sind, faoren zu Verstimmungen. Das Verhältnis zwishen der Kreis- hulinstanz und dem Ortsschulinspektor und die Befugnisse beider müssen in einer für beide Teile würdigen Weise geregelt werden. An die Neuordnung der Kreis\chulinstanz knüpfen wir die Hoffnung, daß auch in diefem Punkte alles aufs beste geordnet werden wird. Der Minister kann auch unserer vollsten Zustimmung sicher sein, wenn er sagte, daß Staat und Kirche, Gemeinde und Elternhaus berufen seien, gemeinsam an der Bildung unserer Jugend zu arbeiten, und wenn er ausführte, daß er bedauern würde, wenn einer dieser Faktoren auêgeschaltet würde und wir zu einer reinen Staatsschule kämen. Wir wünschen diese in keiner Weise, wir wünschen, daß die Gemeinden freudig und mit Eifolg in der Schule mitwirken. er Abg. Kopsch wiüns@t, daß Staat und Kirche, sowie Kirhe und Schule voneinander getrennt würden. Dieser An- shauung stehen wir diametral gegenüber. Wir wollen auch nit die Trennung der geistlichen Angelegenheiten von dem Kultus- ministerium. Als wir vor zwei Jahren wegen der Ueberlastung des Kultusministeriums der Abtrennung der Medizinalabteilung zustimmten, habe ich namens meiner Freunde ausgeführt, daß wir eine weitere Abtrennung von diesem Ministerium niht wünschen. Sieht denn der Minister so aus, als ob er einer Entlastung bedürfe? Gerade in der Zeit der Amtsführung des jeßigen Ministers waltet ein besonders frischer Geist in dem Ministerium. Herr Kopsch meint, daß Kultus und Unterricht l gegenseitig hemmen, er will die Trennung, damit die geistlihen Angelegenheiten keinen Einfluß auf die Unterrichtsangelegenheiten ausüben; aber mir hat der Abg. Dittrich aus dem Herzen gesprochen, als er sagte, daß er in dem Kultusministerium das Ministerium der idealen Güter sehe, und zu den idealen Gütern rechnen wir in erster Linie auch das, was vom Staat zur Förderung und Unterstüßung , des reli- giöôsen und fkirhlihen Lebens ges{chehen kann. Wir wollen gerade, daß in Kirche und Schule gegenseitige Nücksichtnahme ob- waltet, und in dieser Hinsicht sind gerade die Geschäfte im Kultus- ministerium richtig verteilt. Ich bedaure, daß der Abg. Kopsch innere Angelegenheiten der evangelishen Kirhe herangezogen hat ; wir haben uns stets die Beschränkung auferlegt, die kirhlihen An- fercgenaen hier im interkonfessionellen Landtag nur so weit zu esprechen, als sie zur Zuständigkeit des Staates gehören, genau fo wie auch die katholishe Kirche mit Fug und Recht diese Grenze gewahrt sehen will. Jh bedaure, daß Herr Kopsch über das Spruch- A gesprochen hat, das für das Vei fahren gegen die Lebre der eistlihen dur Kirchengeseß gebildet ist. Der Abg. Kopsch spricht hier vor Leuten, die das nötige Verständnis haben und wissen, daß unrichtig ist, was er ausführt, aber es wird auch in den Zeitungen von Leuten gelesen, die diese Kenntnis niht haben. Deshalb muß ih erwidern. Es wird so dargestellt, als wenn das Kirchengesetz über das Spruchgericht cin Nückschritt vom Standpunkt der Toleranz darstelle, während es in Wirklichkeit das gerade Gegenteil ist. Darüber, daß das Band gelöst werden muß zwischen einem Geist- lichen und der Kirche, wenn er die Grundlagen der Lehre der Kirche aufgibt, ist {hon früher nur eine Meinung gewesen. Und solche Geistlichen find früher aus ihrem Amt durch Disziplinarverfahren entfernt worden mit allen den Härten und Folgen, die dieses Verfahren mit sih bringt. An der i des neuen Geseßes steht aber: Wegen Irrlehre eines Geistlihen findet fortan ein Disziplinarverfahren nicht mehr statt. Jn Pun wird also durch einen Nechts\spruch eines ad hoc berufenen Kollegiums von Männern, die das Vertrauen in diese Stellung berufen hat, das Band gelöst, nicht mehr in den scharfen Formen wie früher, sondern in einer milden Form, die

rismus aus!)

Meine Herren, wir sind gewiß in ernsten Zeiten, und manche Grscheinungen machen sich geltend, die den Vaterlandsfreund mit Be-

forgnis erfüllen können. Solche Erscheinungen find au hier und da in den Kreisen der Lehrerschaft hervorgetreten; das läßt sih nicht leugnen. Aber auf der anderen Seite haben wir doch andere, herz- erquidende Erscheinungen, und dazu, meine Herren, rechne ih die Be- reitwilligfeit, mit der die Lehrerschaft, meiner Aufforderung, {sich an der Jugendpflege zu beteiligen, entsprohen hat. (Bravo! rechts, in der Mitte und links.) Ich habe auf diese Mitwirkung von Anfang an gerechnet, und ich habe mich nicht getäusht. Das danke ih der Lehrerschaft, und mein Vertrauen zu ihr ist dadurch nur bestärkt worden. (Bravo!) Wie große Sorge man auch haben kann, so wird dech niemand fo kleinmütig sein wollen, an der Zukunft unseres Volkes zu zweifeln. (Sehr richtig!) An dieser Zukunft aber und für sie zu arbeiten, ist vor allem berufen die Unterrihtsverwaltung und die _ Lehrerschaft, und ih bin überzeugt, beide werden nit ablassen, alle ihre Krast, Herz und Verstand einzuseßen, um ihren hohen, bedeu- tungsvollen Aufgaben gerecht zu werden und ein gottesfürhtiges, dem Vaterland und dem König getreues Geschleht heranzuziehen. (Leb- hafter Beifall.) Abg. St ychel (Pole): Ih kann nicht verstehen, wie von verschiedenen Seiten, besonders im vorigen Jahre, der Antimodernisteneid kritisiert wurde. Gerade dieses Dekret des Papstes beweist doch ganz klar, daß es sich nur um eine innere Angelegenheit der tatholishen Kirhe handelt. In den Ostmarken wird von der Regierung systematish im ven rh und in der Beamtenschaft der Katholizismus zurückgeseßt. Diese Protestantisierungsbestrebungen lassen sih niht mit dem paritätishen Gedanken vereinigen. Zu verurteilen ist, daß auch bei der Jugendpflege auf eine Unter- drückung der polnischen Sprache hingearbeitet wird; dadurch wird eine große Erbitterung unter der polnischen Jugend erzeugt. Polnischen Unterricht darf niemand erteilen, dem nicht der Unter- rihtserlaubnisshein erteilt ist. Ja, man geht sogar so weit, daß man einem Herrn, der zur Vorbereitung zu einer Weihnachtsfeier einigen polnischen Kindern mehrere Weihnachtslteder beibringen wollte, dies untersagt hat. Alle polnischen Bereine werden ohne weiteres als politische gestempelt, nur weil sie von Polen gegründet sind. Wir verlangen die polnishe Sprahe in den Volks- \chulen, vor allem im NReligionsunterriht. Der Lehrer versteht nicht die Sprache des kleinen Kindes; aber es wird gefordert, daß das kleine Kind die Sprache des Lehrers versteht. Wie soll da ein Religionsunterriht mögli sein ? Wir werden unsere Forderungen immer wieder erheben, unser gutes Neht werden wir uns nicht beugen

lassen.

Abg. Borchardt (Soz.): Wenn man Ordinarium und Extraordinarium zusammenzählt, so ergibt sich die ganz hübsche Summe von 2835 Millionen, die für Kultuszwecke aufgewendet werden. Im Etat der öffentlichen Schuldenverwaltung haben wir 410 Millionen, sogar die Lotterieverwaltung weist 147 Millionen auf. Für das Militär werden dagegen etwa 1000 Millionen autgegeben. Immerhin sind auch die 283 Millionen noch eine hübshe Summe. Aber man kann nit sagen, daß sie für Kulturzwecke ausgegeben werden, denn Kultus und Kultur sind etwas ganz verschiedenes. Man kann sehr gut verschiedener Meinung darüber sein, ob die Ausgaben für die Kirche auch Ausgaben für die Kultur sind. Von den 280 Mil- lionen sind daher gleich 40 Millionen abzuziehen, die für die Kirchen ausgegeben werden, sodaß nur 240 Millionen übrig bleiben. Davon sind 16 Millionen außerordentliche Ausgaben. Die übrigen 227 Mil- lionen verteilen sih folgendermaßen: 170 Millionen für das Elemen- tar-Unterrihtswesen, 22 Millionen für das höhere Schulwesen, 17 Millionen für die Universitäten, 8 Millionen für Kunst und Wissenschaft, 6 Millionen für das technische Unterrichtswesen. Es ist reht bezeichnend, wie lächerlich ge, die Summe sür Kunst und Wissenschaft und für das tehnische Ünterrichtswesen ist. Die 170 Mil- lionen für das Volksschulwesen erscheinen reht hoh; man muß aber bedenken, daß diese 170 Millionen sih auf 64 Millionen Kinder ver- teilen, sodaß auf jedes Kind 26,15 Æ entfallen. Die ländlichen Volks- schulen kosten 157 Millionen Mark, davon zahlt aber der Staat nur 99 Millionen Mark, also einen Zuschuß von nur 1445 M für jedes Kind. Die städtishen Schulen A ern im ganzen 163 Millionen, davon trägt der Staat nur 16 Millionen, also für jedes Kind nur 7 M Für einen Studenten betragen die Kosten im ganzen aber 900 Æ, wovon der Staat allein 700 # trägt. Außerordentlich ge- fallen hat mir das Wort des Abg. A daß der Staat, der den Schulzwang hat, den Eltern die nötigen Garantien geben muß, daß thre Kinder in der Schule in ihrem Sinne und Geist erzogen werden. Jch werde gelegentlih von dem Abg. Dittrich seine Unterstüßung da- für verlangen, daß das auch für alle Eltern gilt. Der Kultusminister hat heute eine e Kriegervereinsrede gehalten; er hat gesagt, ein Lehrer, der Sozialdemokrat ist und nicht von selbst geht, wird ausgehungert; das ist ganz gewöhnlicher Terrorismus. Man ver- bietet jedem Lehrer, seine Ueberzeugung, die er I erworben hat, auch zu bekennen. Der Jugend soll in der Schule der Wille gebrochen werden; nur Autorität und Autorität will man stüßen. Und in welcher ae uen Weise geschieht das! So steht in einem DRORE eine

&rzählung von Friedrih dem Großen: In der Schlacht bei Kolin habe er felbst ein Bataillon angeführt, um eine feindliche Batterie- stellung zu nehmen. Alle Soldaten seien geflohen, er allein sei aber auf die Batterie losgeritten, bis ihm ein Adjutant zugerufen habe: Wollen denn Majestät die Batterie allein erobern? Darauf habe sich der König die Batterie durch ein Fernrohr angesehen und sei dann langsam zurückgeritten. Mit solcher Nahrung werden die Kinder ge- speist. Wenn der König das wirklich getan hätte, dann wäre er dumm, dann wäre er ein Trottel gewesen. Jch bin aber davon überzeugt, rA der König ein tüchtiger Kerl war. (Präsident Dr. Freiherr von Erffa : Abg. Borchardt, ih möchte nit, daß Sie in solchen Ausdrücken von einem Könige sprechen dessen Aren Geburtstag wir erst ge- feiert lens Ich muß doch sehr bitten, ih habe gegen diesen König kein Wort gesagt, ih habe diesen König nur in Schuß genommen. (Präsident: Sie haben ihn in Schuß genommen, indem Sie von dumm sprachen und bei anderen Leuten die Meinung erweckten, das sei áronish gemeint.) Dagegen muß ih mich ganz enidblében verwahren, ih habe das nicht ironish gemeint. Zunächst habe ih niht von dem

Abg. Borchardt [Berlin]: Sie üben Terro-

König als Trottel gesprochen, sondern ih habe gesagt: das tun die

an dem Herrn Geheimen Rat, dem Ministerialdirektor und dem Unterstaatssekretär a Tepff hier bei der Beratung des Kultus- etats und bei vielen Gesegen immer bewundert haben, er auch jeot entfalten wird in der Erfüllung der Aufgabe, die er als Oberpräsident in Posen in erster Linie hat, das Bautivtun in der Provinz zu fördern, soweit es irgend in feiner Macht steht. Wir haben sodann hier wiederholt den Wunsch vertreten, daß der Ostertag festgelegt und der Bußtag für das ganze Reich einheitlich bestimmt werde. Es bestehen jeßt überaus große Mißstände, nament- lih an den Grenzen; leider is noch keine Ausfiht auf Erfüllung dieser Wünsche, aber ih bitte den Minister, diese Frage weiter im Auge zu behalten. Die Anrechnung der Dienstjahre der Geistlichen der evangelischen Landeékirche, die in den Dienst des Staates als geistlihe Näte der Konsistorien und als Generalsuperintendenten treten, ist ungerecht gegenüber den juristishen Räten geregelt. Ein Geistlicher, der Generalfuperintendent wird, bleibt doch noch viel mehr im geistlihen Amt als ein Geistlicher, der Kreis\hulinspektor wird. Und doch is der Kreisschulinspektor veller estellt. Da E wenigstens die gleiche Regelung wie für die “eióuiinspéktoren au 0 E geistlihen Räte der Konsistorien und Generalsuperintendenten eintreten.

Unterstaatssekretär von Chappuis: Die Regierung steht auf dem Standpunkt, daß wenigstens dieselben Pensionen gezahlt werden sollen, auf die der Betreffende vorher als Geistliher Anspruch gehabt hat. Wir sind mit dem Oberkirchenrat in Verhandlungen eingetreten, aber zu keiner Einigung gekommen. Aber wenn auch keine Einigung möglich sein sollte, so werden wir in allen Fällen unser größtes Wohl- wollen nit versagen. Aus dem en Jahre kann kein einziger Fall angeführt werden, wo irgendein Anlaß zur Klage gegeben worden ist.

Abg. Dr. Friedberg (nl.): Daß der Vorredner aus dem Hause die Ueberzeugung dae procden hat, daß der frühere Ministerial- direktor D. Schwartßkopff mit ebensolher Geschicklichkeit, wie er im Kultusministerium seines Amtes gewaltet hat, auch in den Ostmarken das Deutschtum nah allen Nichtungen fördern wird, freut mih außer- ordentlih, um so mehr, als das ausgesprochen ist von einem Redner der konservativen Partei. Denn die Herren der konservativen Partei waren in die Intentionen des Herrn Schwarbßkopff eingeweiht. Ich {ließe daraus zu meiner großen Freude, daß eine Aenderung des Polenkurses nicht zu erwarten ist. Bezüglich der Ausführungen meines Freundes von Campe war die Auffassung des Ministers nicht ganz richtig. Es handelt sich um die Wahrung der Staatêëgewalt gegenüber den Ansprüchen der katho lischen Kirhe. Mein Freund von Campe hat den Standpunkt des modernen Staates und speziell des preußishen Staates vertreten. Seine Rede hätte der Kultusminister vom Standpunkt des preußischen Staates aus selbst halten müssen. Bezüglich der Kreisshulbehörden stehen auch meine Freunde auf dem Standpunkt der Dezentralisation, sie sehen aber niht ohne Bedenken dem entgegen, was an die Stelle der bisherigen Organisation treten . soll. Wir dürfen nicht die ent- \cheidende Stimme dem Landrate zufallen lassen, es muß dafür geforgt werden, daß dem Landrate auf den inneren Schulbetrieb keine Ein- wirkung zusteht. Die neue Kreis\{hulbehörde darf also nicht dazu führen, daß die Orts\culinspektion für überflüssig erklärt wird. Wenn wir auh wünschen, daß Kirche und Schule zusammenwirken, so müssen wir doch darauf halten, daß die Schule eine Einrichtung des Staates ist. Ich habe mich über die Stellungnahme des Ministers gegenüber den Lehrern, daß sie gegen ungerechtfertigte Vouwürfe in Shuß genommen werden follcn, gefreut. Dafür können ihm die Lehrer nur dankbar sein. Nicht ganz das\elbe Wohlwollen hat der Minister bekundet, soweit es sih um Lehrer handelt, die politisch hervorgetreten sind. Hier hat es der Minister an dem nötigen Schuß gegenüber den Lehrern fehlen lassen. Wir können es nicht billigen, wenn Lehrer wegen ihres Verhaltens bei den Wahlen gemaßregelt werden, und wenn jemand zur Rechenschaft gezogen wird dafür, daß er sein Wahlrecht niht ausgeübt hat. Wenn einem Lehrer ein Vorwurf daraus gemacht wird, daß er in gegnerishe Versammlungen gegangen ift, fo kann ih das nicht verstehen. Es muß doch jedem Lehrer frei stehen, für eine Partei zu agitieren. Jch kann selbst nichts darin er blicken, wenn ein Lehrer auch in anderen Orten agitiert. Deshalb ist aber gegen einen Seminardtrektor in Ragnit vorgegangen worden; cer hat eine vierstündige Vernehmung durhmachen müssen. Man hat fogar Privatbriefe, die an den Vorsitzenden des konservativen Vereins gerihtet waren, herbeigezogen, und \{ch{ließlich ist ihm nahe gelegt worden, fein Amt niederzulegen. Er tat es, sein Nachfolger wurde ein Katasterkontrolleur, aber auch dieser ist sofort von seiner Behörde zur Niederlegung des Amtes veranlaßt worden. Ih beklage midch darüber, . daß man gegen unsere Partei in dieser Weise vorgeht, die Beamten und Lehrer für andere Parteien aber ruhig wirken läßt. Ih möchte den Minister bitten, in Zukunft dafür zu sorgen, daß die Lehrer ihrer politishen Ueberzeugung treu bleiben und sih auch fo darin vraktisch betätigen können, wie es ihnen gut erscheint.

Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten D, von Vxott zu Solz:

Meine Herren! Ich habe {on früher in diesem hohen Hause ausgeführt, daß es ebenso wie den Beamten auch den Lehrern un benommen sei, sich einer bürgerlichen Partei anzuschließen nnd sich politis zu betätigen. Aber dem Beamten sind dabei engere Grenzen gezogen als dem nichtbeamteten Staatsbürger. Er hat gewisse Nück- sichten zu nehmen und sih im Hinblick auf sein Amt einer gewissen Zurückhaltung zu befleißigen. Dafür bestimmte Normen festzulegen, ist unmöglich. Es hängt die Beurteilung von dem speziellen Fall, von dem Amt, das der Beamte bekleidet, von der Umgebung, in der er steht, und von den Verhältnissen, die dort vorliegen, ab. (Zuruf bei den Nationalliberalen : Von der Umgebung?) Es ist ein Unter- schied, ob ein Beamter in Berlin, in Cöln oder in Halle domiziliert ist, oder ob er. sich als Seminar- direktor oder in einer anderen amtlihen Stellung in einer kleinen Kreisstadt befindet, Da liegen die Verhältnisse anders als in der Großstadt. Der Beamte hat dort andere Rücksichten zu nehmen als in einer großen Stadt. Die Umgebung spielt dabet au eine gewisse Rolle. (Widerspruch bei den Nattonalliberalen.)

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

auf den Geistlichen keinen persönlichen Makel wirft und niht mehr

um so s{chwerer, wenn es sich um eine Zeit handelt, in der, wie es in Nagnit der Fall war, ein sehr heftiger Wahlkampf geführt wird. (Zuruf bei den Nationalliberalen : Wie überall !) Das hat sich auch in diesem Falle bestätigt. Ich will gar nicht be- zweifeln, daß der Seminardirektor felbst den besten Willen gehabt hat, daß er bemüht sein wollte, die Grenzen innezuhalten, die ihm durch sein Amt gezogen sind. Aber die Tatsachen sind eben stärker gewesen als er. Er ist in der Tat in den Mittelpunkt des ganzen politischen Getriebes gezogen worden, er ist in den Kampf und Streit gezogen worden, ist in der Presse heftig angegriffen worden (na ja! und Unruhe bei den Nationalliberalen), kurz hat im Mittelpunkt des ganzen Streites gestanden. Das ist an und für \sich durchaus nicht erwünsht. Das werden mir auch die Herren von der nationaliberalen Partei zugeben, daß es nit erwünscht ist, wenn ein Beamter in be- sonders prominenter Stellung im politishen Wahlkampfe steht. Das hat das Provinzialshulkolegium veranlaßt, den Beamten zu warnen, ihm vorzustellen, welche Schwierigkeiten für sein aa damit verbunden sind, zumal gerade in der Seminarverwaltung damals für den Direktor sehr viel zu tun war (Heiterkeit bei den National- liberalen) durch Vakanzen, die sih in dem Seminar befanden. Das aber ist nit das Ausshlaggebende gewesen. Der Seminardirektor hat die Warnung auch durchaus angenommen, so angenommen, wie sie gemeint war, und der Provinzialschulrat, der ih mit ihm darüber unterhalten hatte, ging mit der Empfindung fort, daß der Seminar- direktor sich größere Zurückhaltung auferlegen würde. Gr ist aber in seiner Tätigkeit geblieben. Das war vielleiht im politischen Interesse der nationalliberalen Partei auch durhaus erwünscht; aber die Zurü- baltung des Beamten ist nicht stärker geworden aïs vorher. "Sr hat weiter Versammlungen geleitet usw. (Zuruf bei den National- liberalen: Schrecklich!) Als dann zur Kenntnis des Vorsißenden des Provinzialschulkollegiums kam, daß der Seminardircktor auch in eine gegnerische Versammlung gegangen war (Zuruf bet den National- liberalen: Fürchterlich!), dort recht tempecramentvolle Angriffe gegen die Gegner erhoben hatte und namentlih darauf kommt es an in dieser Versammlung den Vorwurf gegen feine Gegner erhoben hatte (Abg. Dr. Friedberg: Gegen einen!) M gegen einen feiner Gegner erhoben hatte, daß er sich eines groben Vertrauensbruches \{uldig gemacht hätte, da ist das Provinztialshulkollegium von neuem an den Seminardirektor herangetreten und hat ihn nohmals auf seine Pflicht der Zurückhaltung hingewiesen. Als dann der Seminardirektor darauf hinwies, daß er durch seine Eigenschaft als Vorfißender der national- liberalen Partei im Kreise Ragnit gezwungen sei, sich politis stärker zu betätigen, als das ein anderer müßte, daß er diese Verpflichtung seiner Partei gegenüber eingegangen sei durch die Annahme der Stellung als Vorsißender, da ist ihm gesagt worden, ob er dann nicht bereit sei, diese Stellung niederzulegen. Dazu hat er sich bereit erklärt, wie das der Herr Abg. Dr. Friedberg ganz richiig dargestellt hat, unter der Bedingung, daß ihm erlaubt werde, seinen Partei- en, er lege sein Amt nieder, weil er dazu von seiner vorgesetzten Behörde angeregt worden set. Diese Me N 5 gegeben worden, er hat sein Amt als Vorsißender Hen 1 aber ruhig tm Vorstand geblteben, niemand hat ihn daran gehindert. Es ist auch im übrigen nihts gegen ihn veranlaßt worden, er ut in feiner Weise etwa diszipliniert worden. (Lahen und sehr gut! bei den Nationalliberalen.) Es ist au fein Grund dazu vorhanden gewesen, meine Herren; ih möchte da nicht fals verstanden werden i erkenne durchaus an, daß auch kein Grund zu einem disziplinaren Einschreiten vorgelegen hat. (Na also! bei den Nationalliberalen.) Aber es hat aud) nicht stattgefunden. Ich kann also nicht finden, daß diesem Beamten von seiner vorgeseßten Behörde Unrecht geschehen sei; und die Annahme des Herrn Abg. Dr. Friedberg, daß ein louges Verhalten von vorgeseßten Behörden den thnen nachgeordneten Be- amten gegenüber nur dann eintrete, wenn es si um einen national- liberalen Beamten handelte diese Annahme, meine Herren, brauche ih sie wirklich noch zurückzuweisen ? I) kann mir nicht denken, ps Sie selber daran glauben. (Heiterkeit rechts Unruhe links.) Fs ist der einzige Fall, den Sie vorbringen. Fch kann Sie versichern ich habe das dem Herrn Abg. Friedberg {hon unter vier ay 68 gesagt —, daß mir von anderer Seite gesagt worden ist: etn Be- amter braucht nur nationalliberal zu jein, dann geschieht ihm ganz gewiß nichts. (Zustimmung rets; Widerspruch links. S Heiterkeit.) Das mag auch übertrieben sein; aber das, was fas Abg. Friedberg behauptet, daß wir ungerecht gegen Eee E Beamte vorgehen, ist ebenso übertrieben. Sie können n a verlassen, daß in dieser Beziehung durchaus gerecht und g dige s verfahren wird; jedenfalls kann ih das von meiner A E zu den Dingen sagen. Wenn sie an mi herantreten, werde ih einen nationalliberalen Beamten gewiß nicht anders behandeln als einen

Tonfervativen.

Abg. Hofer (kons.): I ordentli aer politischer Kampf getobt. hat sich deshalb schon selbst mit dem Wed niederzulegen. Das Provinzialschulkollegium Rücktritt nur eine goldene Brücke gebaut. dié Rede griffen der Schulverwaltung kann also nicht die Ke

Abg. Dr. Kaufmann (Zentr.): endlich wissen, daß das, was man Wesen des Katholizismus betrifft,

freunden zu sag

Fn unserem Wahlkreise hat ein außer-

sein.

antere Personen als ( Orden dürfen keine Handelsgesell} mit bes{ränkter Haftung usw. Dem ns Et l m Schicksal überlajjen, | Î l FTODE E Ei Aa geistliche Cinfluß auf die Schule viel nöôtiger als auf dem Lande. s Ó beiaeüh e ‘iftli c influsses bei der Orts\chulinfpektion herbeigefü rt werden. E A „Katholischen Schulzeitung“ gibt_ sicherlih nit die Ansicht aller katholischen Lehrer wieder; meine Freunde halten daran fest, daß die kirchlichen Nechte an der Schule unter allen Um- ständen gewahrt werden, ç Fei s ist der Unglaube. | 1 chke bitten E it als Großinquisitor des Hauses auszubilden und

immer uns gegenüber nach

Der Seminardireltor Gedanken getragen, sein Amt bat ihm für diesen Von unerhörten Ein-

Die Herren müssen do Modernismus nennt, niht nur das sondern das Wesen jeder positiven

8 Verdtenst des

ebörige beschäftigt werden dürfen ? Orden bilden, keine Gesellschaften Da muß eine Aenderung kommen. erwidern, sondern ihn lieber

A E dts ' will ih jegt nich “Minister bereitet hat. Gerade

das ihm der

Deshalb muß hier dringend eine Stärkung des

solange b ee e Ci ie bei essionen haben einen gemein E O D Abg, von Campe möchte ich aber Staatshilfe zu rufen. : : . Abg. Dr. Sche (fortschr. Volksp.) : Die Gemeinde Jobanasthal hat fich "u einer Schulangelegenheit auf den E \{chwerdeweg begeben, aber die Antwort erhalten, daß sie nich L zweiwöchige Beschwerdefrist innegehalten O „on N e Beschwerde nah 8 Tagen abgesandt hatte. Wenn der, S as if L Fnstanzenweg so langsam arbeitet, dann liegt doch die a] | g E dei der Gemeinde. Ich möchte deshalb den Minister um Aus unf darüber bitten, wie diese Bestimmung über die Beschwerdefrist aus- gelegt wird. Für manche der Anträge zum Kultusetat wäre eine Mehrheit im Hause zu finden, wenn nur das eun E stimmen wollte. Der Fall des Semtnardirektors in YRagni 0 doch nicht ganz so, wie der Minister meint, das Es der Unterrichtsverwaltung Ut nicht „ganz zu n N Lehrer sind niht der Ansicht des Abg. Borchardt, fie wollen ni zur Sozialdemokratie gehören. Wir danken dem Minister dafür, daß er Lehrer vor solden Angriffen {ügen will. Wir begrüßen die rap rung der Iugendpflege, aber es haben auf diesem Gebiete nicht o er- geordnete Organe der Polizei mitzuwirken, wie es in Charlottenburg der Fall gewesen ist. Der Rektor Peters aus Kiel hak ns auf dem Hannoverschen Lehrertag eine etwas ungeschickte Beiner n bet der Besprechung der Jugendpflege gemacht, aber eten arf niht eine Hinneigung der _Lehrerschaft zur Sozialdemo ratie gefolgert werden. Die Schüler werden zur Teilnahme gn Konfirmationsunterriht eine Viertelstunde vor S E Unterrichts\tunde entlassen, unter Störung des Un N t gehen mit einem Male glei 15 Knaben aus der, ai Die Geistlichen kommen aber niht in derselben Weise h gegen, daß fie die Schüler etwas früher entlassen, sod&ß ‘ate ie Unterrichts\tunde von 12 bis 1 oft mit 5 oder 6 Schülern eginnen muß, ehe die Konfirmanden wieder eintreffen. _n der N Brandenburg ist fast überall, wo das Nektorensystem M Si geistliche Ortsschulaufsict zu unserer Freude beseitigt worden. ü E werden das uns erlauben, daß wir unjere Freude darüber aben. Aber die Stadt Jüterbog wartet bisher noch vergeblich darauf, ich bitte den Minister hier um eine Aenderung. Ver Antrag L Woyna will die hauptamtlihe Kreis\hulinspektion E E E sonderen Vorausseßungen, wle aus nationalen oder sul- tehnishen Gründen, noch zula}en. Ich bitte ihn „Aber, 1E Antrag zurüctzuztehen zugunsten unseres Antrages aut E gemeine Einführung der hauptamtlichen Kreioschulin|p s Diese Bew-rgung nimmt ihren guten Sorten Wir find aut ma dem Wunsche des Abg. Winckler einverstanden, daß das er N zwischen Kreisschulinspektoren und Ortsschulinspektoren besser gerege werde, aber ih muß bei dieser Gelegenheit die lleberhebung und den Hohmut zurücweisen, womit Geistliche im Pstoralblaît für den Konsistorialbezirk Cassel es ablehnen, daß die geistlihen Ortsschulinspektoren den , Kreis\hulinspektoren unter- stellt werden. C8 ijt niht richtig, daß der Abg. Kos die Trennung von Kirche und Scule verlangt hat; er ha nur verlangt, daß die Kirhe nit eine herr|hende Stellung in der Schule einnimmt. Der Abg. Winckler wollte, Daß über daë Spruchkollegium hier nit gesprochen wird, weil das Volk draußen nit das gute Verständnis dafür habe. Das ist eine Herabsetzung des Volkes, gegen die ich Widerspruch erhebe. Ueber die Neuregelung des Privat]chulwesens werden wir noch einen besonderen Antrag ein- bringen. Ein Fortschritt in den Schulfragen ist ollerdings zu ver- zeichnen ; daß_wir aber noh einen s{nelleren Fortschritt wünschen, das können Sie uns nicht verdeaken. Wir wollen Mitarbeit von Kirche und Schule an der ge des Volkes, aber wir wollen ‘eine Vorherrschaft dex Kirche. : : E O rborg-Skcum (Däne) : Gegen die dänische Sprache wird in etner Weise vorgegangen, daß das Volk in Nordschleswig in große Beunruhigung gebracht ist. Ganz im Gegensaß zur Zusammenseßung der Bevölkerung hat das Konsistorium die Gottesdienste in deutsher Sprache vermehrt, während die dänischen Mehrheiten des Gottesdienstes entbehren. Den dänischen Geistlichen wird die Betätigung in der Bevölkerung ers{wert, sie sollen sih auf die Sanel beschränken, aber die Bevölterung kann fein Vertrauen zu cinem Pastor haben und zieht sih von ihm zurü, wenn er nicht unter die Leute geht, an der Jugendpflege mitwirkt usw. Die Dänen werden \{lechter behandelt als die Landstreicher ; hat es doch das Konsistorium als gefährlich zeichnet, daß die tänishen Frei- gemeinden ihre eigenen Friedhöfe haben. Der dänische Religions- unterriht wicd so ershwert, daß es kein Wunder ist, wenn die Leute in die freien Gemeinden getrieben werden. Unsere Volkstümlichkeit wollen wir uns erhalten. / Darauf wird die Debatte geschlossen. Persönlich bemerkt L i : A Eilers (fons.), daß er mit seiner Aeußerung, daß die Leute im Volle, die die Rede des Abg. Kopsch lesen, nicht das nôtige Verständnis für die Sache des Spruchgerichts hätten, keine Mi atung des Volkes ausgedrüdt habe, sondern daß er nur habe sagen wollen, daß der Abg. Kopsch, wenn er von einem Keßergericht spreche, zum Fenster hinaus rede. Der Titel des Ministergehaltes und das ganze Kapitel „Ministerium“ sowie das Kapitel „Kultus und Unterricht gemeinsam“ werden bewilligt. “Darauf vertagt sich das Haus. Schlaß 4/4 Uhr. Nächste Sigzung Montag 11 Uhr. (Jnterpellationen wegen des Bergarbeiterstreiks; erste Beratung

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der Novelle zum Berggeseb.)

Religion. Man kann es deshalb nur als ein große Heiligen Vaters bezeichnen, daß er durch den

Antimodernisteneid nicht

4. Sorte . D Se» 4.15. Sorte . Ssländer . Weißkling Merlan) . s abla ao mittel, klein (Dorsch) lande S a —+ ibe Seehecht Scholle

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lebend . S Blindling (rauhe Scholle) Knurrhahn, grauer Petermann, echter Köhler (Blaufisch) oa a Köhler und Pollak . Led U E S atfish (Seewolf) . Notzunge *), groß, mittel an Rotzunge, echte Sr -

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Krabben (Garnelen, Granaten) D ummer . aiserhummer . Taschenkrebse Aen Muscheln usw. .

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66 205 67

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rzeugnisse von Seetieren.

467 163 56 505

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523 668

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7 020 579

30 196

338 11 202 1 756 628

30

1 432 573

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7 571 012 125 799

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*) Im Gemenge mit echter.

2 301 197

1432 573 30