1893 / 64 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Der Fassungsraum der preußischen Dampffässer bewegt sich in außerordentlich weiten Grenzen. Wir finden solche von noch nicht 100 1 Fassungsraum und daneben andere, bei denen derselbe 150 000 1 erreiht. Es wurden nämli ermittelt mit cinem Fassungêraum bis zu 300 1 E : 77 Dampffäfser = 1,

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2 000— 4 000 1 L A & Ol...» 109 O , » « ¿Zo02 z «O00... ¿201 L o 50 000 ] E E L ad 16 z ge G Mehr als zwei Drittel aller Dampffässer Preußens haben einen Fafsungsraum bis zu 4000 1, und nur etwas über 5 9% gehen über eincn folden von 10000 1 hinaus. Unter den kleinsten Apparaten Überwiegen die Gefäße zum Vulkanisiren des Gummis, unter den größten die Holz- und Cellulosekocher; die ganz großen mit über 90 000 1 Fafsungéraum gehören ausshließlich zur leßtgenannten Art. Bergleiht man den Fassungëraum und den Betriebsdruck, so ergiebt ih, daß weder die kleinsten noch die größten Dampffässer mit dem bêchsten Betriebsdruck von 15—20 Atmo!phbären arbeiten, sondern daß von den fünf mit der Höchstspannung betriebenen Dampfkochern drei cinen Inhalt von 2000—4000 und je einer einen solhen von 500 bis 1000, beziehungsweise 6000—10 000 1 aufwiesen.

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Volkszählung in Mecklenburg-Schwerin.

Im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin belief sich die Ein- wohnerzahl nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 auf 578 342 gegen 575 152 vom 1. Dezember 1885; sie hat sih also um 5190 oder um 0,55% der mittleren Bevölkerung vermehrt; die durch- shnittlihe jährlihe Zunahwe beträgt also ungefähr 0,11 %/%. Im Jahre 1880 betrug sie 577 055 ; gegen 1880 ist der Zuwachs also nur ein geringer, und zwar 1287 Köpfe.

Vom 1. Dezember 1885 bis 1, Dezember 1890 betrug die Anzahl der Geborenen 90 883, die der Gestorbenen 63 075, der Geburten- überschuß 27 826. Von leßterer Zahl geht ab der Verlust durch Abwanderung im Betrage von 24636, sodaß das Mehr der vorhandenen Bevölkerung, wie oben, sich auf 3190 beläuft.

Bon den Abgewanderten (24 636) gingen 6218 über während 18418 anderweitig das Land verließen. Mecklenburg gehört eben, wie jüngst von Professor Max Sering in seiner Schrift: „Die innere Colonisation“ na%Ÿgewiesen, zu den sandwirths@haftlihen Districten, die mehr Menschen über ihre Grenzen hinauésenden, als sie aufnehmen. Infolge dessen vermindert sih der Procentsat, den die Bevölkerung Mecklenburgs von der Reichébevölkerung bildet, und zwar stetig: Im Jahre 1871 betrug die Bevölkerung von Mecklenburg- Schwerin 1,36 % der Neichsbevölkerung, 1875: 1,30 %, 1880: 1,28 9/0, 1885: 1,23 9/9, 1890: 1,17 9%. Die Volksdichtigkeit is in Mecklenburg sehr gering; sie betrug auf den Quadratkilometer 1880: 43,8 Personen, 1885: 43,7 Personen, 1890: 43,9 Personen; dagegen betrug die Volks- dichtigkeit im Neich in den bezeichneten drei Jahren: 83,7 Personen, bezw. 867 und 91,4 Personen. Sie erreichte also 1880 etwas mehr als die Hälfte, 1885 fast genau die Hälfte, 1890 nit mehr die Hälfte bon der des Reichs. Nach dem Flächenraum (13 303,77 qkm) nimmt Mecklenburg die siebente Stelle unter den Staaten des Deutschen Reichs ein, nah der Zahl seiner Bewohner die neunte, nah der Volks dichtigkeit aber erst die vorleßte Stelle: nach ihm kommt Meklenburg-Strelitz mit durhschnittlich 33,4 Einwohnern auf den Quadratkilometer. Von den Einwohnern entfielen im Zahre 189; 333%, im Jahre 1890: 331 0%- auf das Domanium, im Jahre 1885: 23,3 9/6, im Jahre 1890: 22,1 9% auf die Ritterschaft, und im Jahre 1885: 43409/%, im Jahre 1890: 44,8 9/0 auf die Städte. In dem Zeitraum von flinf Fahren nahm also die Bevölkerung ab im Domanium um 0,28 %/, in der Ritter- schaft um 4,79 %/9; fie vermehrte si dagegen in den Städten um 4,07 9/9. An der Bevölkerungéabnahme im Domanium haben aber die bäuerlichen Gemeinden keinen Theil, hier hat die Bevölkerung um 45 Perfonen zugenommen, auf den Gutsbezirken dagegen um 737 Per- fonen abgenommen; die gesammte Abnahme im Domanium entfällt also auf die Höfe.

Das Anwachsen der Bevölkerung fand vorzugsweise in den größeren Städten statt, während die kleineren ebenso wie das platte Land an Bewohnern abnahmen. Nostock vermehrte ih in den leßten fünf Jahren von 39 356 auf 44 409, Schwerin von 31 528 auf 33 643, Wismar von 15 797 auf 16 787, Güstrow von 13 117 auf 14568; abgenommen hat die Bevölkerungszahl u. a. in folgenden Städten : Wittenburg von 3444 auf 3276, Penzlin von 2812 auf 2680 Waren von 6851 auf 6768, Blißow von 5323 auf 5256, Grevesmühlen von 4934 auf 4482, Plau von 4318 auf 4211, Nibnißz von 4117 auf 4061, Hagenow von 4089 auf 3856.

Theilt man das Land in Aushebungsbezirke, so hat fich nur die Bevölkerung in den Aushebungébezirken Schwerin, Ludwigs- lust, Nostock und Güstrow vermehrt; in allen übrigen neun Bezirken hat sie abgenommen, am meisten in den Bezirken Hagenow (um 1537) und Grevesmühlen (um 1404 Personen). Die Bolkédichtigkeit ist bei weitem am größten in dem Bezirk der größten Stadt des Landes, Nostock; auf diesen folgen, aber weit zurückbleibend, die Be- zirke der nächsten größten Städte Schwerin und Wismar. Unter den Aushebungébezirken mit nur kleinen Städten zeichnet fich der in frucht- barer Gegend gelegene Doberaner etwas aus. Doch is ein wesent- liher Unterschied in der Volksdichtigkeit der Gegenden mit fandigem und der mit fruhtbarem Boden nicht bemerkbar.

Bon der ortsanwesenden Bevölkerung sind 526 354 im Groß- herzogthum, 49 537 in anderen Staaten des Reichs, 2408 in außer- deutschen Staaten, aht Personen auf See geboren; bei 35 Personen wurde der Geburtsort nicht ermittelt.

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(F) Hypothekenbelastung des Grundbesizes inSchweden. __Am Schluß des Jahres ‘1891 war der gesammte Grundbesitz in Schweden mit Hypotheken im Betrage von 1 661 420 000 Kronen belastet ; davon entfielen 1 002 905 000 Kronen auf den ländlichen und 698 915 000 Kronen auf den städtishen Grundbesiß. Dagegen betrug der Taxwerth der ländlihen Grundstücke 2 479 300 000 Kronen und der der städtischen 1 152 300 000 Kronen oder zusammen 3 661 600 000 Kronen. Im Durchschnitt für das ganze Neich betrug die Hypotheken- belastung etwas über 459%, auf dem Lande ca. 41% und in den Städten ca. 56 9%. Zur Arbeiterbewegung.

In Berlin fanden am Montag vier öffentlihe Versammlungen für Sch neider und Schneiderinnen statt, in welchen über die E in der Schneiderei und die Berechtigung der aufgestellten

orderungen, sowie darüber verhandelt werden follte, wie den Arbeit- gebern die Forderungen zuzustellen seien. Nach der „Voss. Ztg.“ wurde in allen Versammlungen einstimmig beschlossen, den Arbeit- gebern fofort folgende Forderungen zu unterbreiten: Aufbesserung der bisher gezahlten Durchschnittslöhne um 2 9%; Aus- hängung der Lohntarife in den Werkstätten oder Geschäften an sihtbaren Stellen, sodaß der Arbeiter darin Einsicht nèhmen kann; für Arbeit nach Maß lo fortan nur noch zwei verschiedene Tarife zuzulassen; für Tagschneider (auf Lohn arbeitende Gesellen) ist wöchentliche Lohnzahlung, bei zehnstündiger Arbeitszeit 27 M die Woche, einzuführen; Sonntagsarbeit i} unzulässig. Am nächsten Donnerstag soll bei Gratweil noch eine Besprehung der Lohncommission mit den Geschäftsinhabern und dann am nächsten Montag Abend ieder eine große öffentlihe Versammlung der nee stattfinden, in der die Entscheidung in der Ausstandsfrage allen soll.

a Reichenberg i. B. wird der „Köln. Ztg.“ berichtet, daß wegen weiterer Ausbreitung des Ausstandes der Glasarbeiter des Isergebirges eine Verstärkung der Gendarmerieposten im Aus- standégebiete erfolgte, Gegenwärtig haben 2300 Mann die Arbeit niedergelegt.

In Saint-Quentin haben, wie demselben Blatte gemeldet wird, die vereinigten Sticker am Sonnabend den sofortigen Ausstand beschlossen, da ihr Gesu um Lohnerhöhung von den Arbeitgebern unbeantwortet geblieben ist. In den 21 Werkstätten der Stadt für Stickerei (Hand- und Maschinenbetrieb) sind 500 Arbeiter und 700 Frauen und Kinder beschäftigt. Der Ausftand hat am Montag begonnen.

Aus Barcelona meldet ein Wolff’shes Telegramm : Gestern explodirte in San Martin in der Werkstatt einer Bettstellen- fabrik cine Bombe, wodur ein Schmiedearbeiter, ein Italiener, getödtet wurde. Die in der Wohnung des Getödteten angestellten Nachforschungen ergaben, daß er Anarchist war; auch fand man zwei mit Erxplosivstoffen angefüllte Orsini-Bomben. Man glaubt, es handle sih um eine förmliche Fabrik von Explosivkörpern für am 1. Mai zu veranstaltende Kundgebungen. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenomnien.

Zu der Lohnbewegung unter den englishen Berg- arbeitern theilt die Londoner „Allg. Corr.“ mit, daß in einer Ver- fammlung der Kohle narbeiter von Durham und Newcastle am Montag beschlossen wurde, die fünfprocentige Lohnkürzung anzu- nehmen.

Aus Chicago berihtet ein Telegramm des „H. T. B.“ vom 11. d. M., daß ein Ausstand der Weichensteller der 32 in Chicago cinmündenden Bahnen bevorstehe, da die Eisenbahnverwal- tungen die Forderungen der Weichersteller-Association abgelehnt hätten.

Wie nun ein Telegramm des „D. B. H." weiter meldet, haben die General-Directoren der in Chicago eimündenden Eisenbahnen be- \{lossen, alledurhden angekündigten Strike der Weichensteller entstehenden Verluste nah dem Verhältniß ihrer Betriebskosten gleihmäßig zu tragen. Wenn der Strike nur auf einzelnen Linien ausbrechen sollte, fo participiren die anderen an den entstehenden Verlusten. Die Zahl der Weichensteller beträgt etwa 2000; das Comité wird si binnen kurzer Zeit über den Strike {lüssig machen.

Literatur.

STOTUND E

Deutscher Colonial-Atlas, entworfen, bearbeitet und herauétgegeben von Paul Langhans. Gotha, 1893. Verlag von Justus Perthes. Die noch mit der Herausgabe des bedeutsamen Kartenwerks, die Darstellung des Deutschen Reichs im Maßstabe von l : 500 000 beschäftigte Verlags-Anstalt, hat kürzlih damit begonnen, diesen Atlas von nicht minderer Bedeutung erscheinen zu lassen. Auf dreißig Karten mit vielen hundert Nebenkarten s\oll ein umfassendes kartographishes Bild der colonisatorishen Thätigkeit der Deutschen in Gegenwart und Vergangenheit gegeben werden. Es wird darin beabsichtigt, die deutshen Schutzgebiete, die deutschen Siedelungen im Auslande, die Verbreitung der Deutschen, ihre geistige und materielle Cultur auf dem ganzen Erdball darzustellen. Die deutschen Schußzgebiete gelangen sämmtlich in dem Maßstabe von 1 : 2 000 000 zur Darstellung : Kamerun-Togo, Südwest-Afrika und Ost-Afrika in je vier das Schußzgebiet der Neu-Guinea-Compagnie in sechs zusammen- feßbaren Blättern. Eine besondere Sorgfalt ist denjenigen Gebieten gewidmet, die für vie Bewirthschaftung zunächst in Betracht kommen. Das Werk erscheint in fünfzehn Lieferungen mit je zwei Karten, die sich in cinem Zeitraum von vier bis sechs8 Wochen folgen und den mäßigen Preis von 1.60 4 sür die Lieferung kosten werden. Die uns vorliegenden ersien beiden Lieferungen enthalten: Nr. 1: DBerbreitung der Deutschen über die Erde, Nr. 4: Das deutsche Land, Nr. 24: Schußzgebiet der Neu-Guinea-Compagnie, Vlatt 1, und Nr. 2%: Schutgebiet der Neu-Guinca-CCompagnie, Blatt 11. Auf der die Verbreitung der Deutschen über die Erde dar- stellenden Karte is der Antheil der Deutschen an der Bevölkerung bei den Ländern durch die Farbe, bei den Orten dur die Ortszeichen kenntlih gemacht, die deutshen Kirchengemeinden, die deutschen Schulen und die Anzahl der erscheinenden deutschen Zeitungen {find daraus zu erschen. Auf fünf Nebenkarten sind die Einschiffungshäfen der deutschen Auéëwanderer, die übersecishe Auswanderung aus dem Deutschen Reich, die Coloniestaaten der Erde, die Siße der deutschen evangelishen Gesellshaften für Heidenmission und ihre Thätigkeits- gebiete übersichtlich dargestellt. Karte Nr. 4: Das deutsche Land, giebt ein klares Bild über die Verbreitung der Deutschen und ihrer geistigen Cultur in Mittel. Europa sowie über die Vereine zur Förde- rung deutscher Interessen im In- und Auslande. Die Nebenkarten zeigen die Thätigkeit der Ansiedelungs-Commission für die Provinz West- preußen und Posen 1886 bis 1892, die Exportindustriegebiete des Deutschen Meichs, die deutshe Colonisation in Litthauen 1736, die Wanderzüge der verfriebenen Salzburger nah Ostpreußen, die Herrnhuter Colonie Christiansfeld, die deutshe Arbeiter-Colonie Kupfermühle in Schles- wig, die deutschen Mennonitensiedelungen auf den Abhängen der Bogesen u. \. w. Nr. 24 bringt die genaueste Darstellung des Kaiser Wilhelm-Landes, die wir bis jeßt besißen. Die Pflanzungen und Stationen der Neu-Guinea-Compagnie und der Astrolabe-Compagnie, die Missions- und Handelsstationen und die Wohnsitze vou Deutschen finden sich darauf verzeichnet. Auf der Karte Nr. 25 (Bismarck- Archipel) wird zum ersten Mal ein Ueberblick gegeben über die Reisen des Grafen Pfeil auf der Gazelle - Halbinsel sowie über seine und George Brown's Durchquerung von Neu-Meklenburg, ferner über die Durchquerung der Gazelle-Halbinsel durch den jekigen Landeshaupt- mann, vormaligen Kanzler Schmiele im Jahre 1888. Auch die deutschen und amerikanischen Handelsstationen, die Niederlassungen der australishen Wesleyan-Methodistenkirhe sind hier zum ersten Male wiedergegeben. Die beigefügten Uebersichtskärthen deutsher Bundes- staaten und preußischer Provinzen, die in besonderen Beziehungen zu den einzelnen Schutzgebieten stehen, in demselben Maßstabe wie die Hauptkarten, wie z. B. die Zusammenstellung von Pommern und Neu Pommern, ermöglichen einen interessanten Bergleih der räum- lichen Ausdehnung dieser Länder. Die große Fülle des hier nur kurz \kizzirten in vortreffliher Autführung durch die beiden ersten Liefe- «ungen gebotenen Materials läßt die Erwartung berechtigt erscheinen, daß mit diesem Atlas ein Werk geshaffen worden ist, das gleich werth- voll für den Handelsstand wie für die wissenschaftliche Forschung sein wird. : :

- Meyer's Kleiner Hand-Atlas in 100 Kartenblättern und 9 Tertbeilagen (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien) ift mit der 17. Lieferung nunmehr vollständig erschienen. Dieser Hand-Atlas ist ein mit großem Fleiß durchgearbeitetes geographisches Hilfsmittel im handlichsten Buchformat. Ein Seiten- stu zu „Meyer's Kleinem Conservations-Lexikon*, umschließt dieser Atlas alle diejenigen Dinge, welche zur Zeit das geographische Interesse des Publikums erregen. Das neue Kartenwerk is berechnet für den Geschäftsmann, den Beamten, den Gewerbtreibenden, den Zeitungs- leser, kurz für alle diejenigen, die für jede in Betraht Éommende geographische Frage ein übersichtlihes, zuverlässiges auf der Höhe der heutigen Erdbeshreibung gehaltenes Kartenmaterial stets und bequem zur Hand haben wollen, Meyer's Kleiner Hand- Atlas berücksihtigt in erster Linie das Deutsche Meich und Oesterreich - Ungarn, denen allein 40 Blätter gewidmet sind; jeder größere deutsche Bundesstaat, jede preußishe Provinz, ' jedes österreichische Kronland i} dabei durch eine Specialkarte dargestellt. Bei den außereuropäishen Karten sind die deutschen Interessen- und Colonialgebiete besonders berüsihtigt, wovon die im großen Maß- stabe gehaltene Karte von Ost-Afrika entsprehendes Zeugniß ablegt. Die öffentlichen Verkehrsmittel, Eisenbahnen, Dampfschiffe und Tele- graphen (Kabel) gnd mit größter Sorgfalt nach officiellem Material behandelt; das Folioblatt „Weltverkehr“ gewährt eine vortreffliche Uebersicht über die heutigen großen Verkehrswege und -Mittel. Alle Weltstädte find durch Pläne (nebst Nartenregistern) und Um- gebungsfarten dargestellt, während man dieser Specialität in an- dern Atlanten nur vereinzelt und nur als Cartons in den Karten- ecken begegnet. Die Karte „Hamburg“ weist z. B. die interessante Verzweigung des unteren Elblaufs deutlich auf und enthält eine besondere Darstellung des Hamburger Freihafengebiets; ebenso ist die originelle Darstellung von New-York hervorzuheben, bei welcher nicht nur die Stadt selbst, sondern au die interessante Einfahrt vom Ozean her veranschaulicht wird, Auh neue Momente sind in

dem Atlas zur Aufnahme gekommen, welche si in den großen Hand- atlanten nit vorfinden: fo auf der Karte von Elsaß-Lothringen die

französische, auf der von Schleswig-Holstein die dänische Sprachgrenze ;

auf den Blättern „Posen“ und „Schlesien“ die Ausbreitung des pol- nishen Sprachidioms und auf dem Blatte „Schweiz“ eine Darstellung der Vertheilung der drei Nationalitäten. Durch das saubere, wohl- abgestimmte Colorit der Karten gelangen auch die kleinsten politischen Einheiten, wie sie z. B. auf den Blättern „Thüringen“ und „Pro- vinz Sachsen" erscheinen, zur klaren Darstellung. Der billige Preis (in Halbfranz geb. 10 A) ermöglicht es jedermann, si diesen werthvollen Atlas anzuschaffen. Unterhaltung.

Die am 11. März im Verlag von F. F, Weber in Leipzig erscheinende Nr. 2593’ der „Illustrirten Zeitung“ enthält u, a. folgende Abbildungen: Gefahrvoller Abstieg bei Schneesturm. Original- zeichnung von Franz Burger. Das fünfzigjährige Bischofsjubiläum Leo’'s X111.: Die Jubiläumsmesse in der Peterskirhe am 19. Februar. Originalzeihnung von F. Guillery. Dr. Theodor Kohn, der neue Fürst-Erzbischof von Olmüg. Schloß Pleißenburg zu Leipzig. Vriginalzeichnung von B. Straßberger. Berliner Bilder: Im Königlichen Leihamt. Originalzeichnung von Werner Zehme. (Zwei- seitig.) Vom Sturm aufgethürmte Eiésschollen am Strande von Cckernförde. Milchverabreihung an bedürftige Schüler und Schülerinnen in einer Leipziger Bezirks\hule. 3 Abbildungen. Original» zeiwnungen von E. Limmer. Die Truppendislocationen an der fran- zösisch-deutschen und russish-deutshen Grenze. 4 Karten.

Handel und Gewerbe.

Wien, 14. März. (W. T. B.) Ausweis der österreichi #{- ungarishen Staatsbahn (österreichisches Neß) vom 1: bis 10. März 626 822 Fl. Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 79 910 F[.

- 15, März. (W. T.-B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 3, März bis 9. März 786 686 F[., Mek,reinnahme

144 954 Fl.

Pest; 14. März. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen J, pr, Frühjahr 7,30 Gd, 7,81 Br, px. Herbst 741 Gd ,422 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,56 Gd., 558 Br. Mais yr. Run 4,66 Gd., 4,67 Br. Kohlraps pr. August-September

uhic 80 Gd., 11,90 Br. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen-

ruhi 7,42 J 1 London, 14. März, ladung angeboten. 96% Javazucker loco 16}, stetig, Rüben-Nohzucker loco 143, fest. Chile-Kupfer 452, pr. 3 Monat 451/16. 19. V, W. L. V) Der: ¿Datly News! zufolge war die gestrige Londoner Börse becinflußt durch die Zahlungs- etnstellung eines Hauses in Liverpool, welches große Hausse- Berpflichtungen in amerifanishen Cisenbahnwerthen eingegangen war. Durch diese Zahlungseinstellung erleide der Londoner Plat einen Verlust von 20 000 Pfund Sterling. E Pera 14 Marz, -W. T. B) Dex Berwaltungsrath der Dette publique bat beute einstimmig (der italienische Delegirte enthielt sich der Abstimmung) die Wiener Vorschläge wegen der Loose, nah welchen die Prämien zehn Jahre hindurch mit 75 9% rück- zahlbar sein sollen, angenommen. Außerdem heshloß der Ver- waltungsrath mit dem gleichen Stimmenverhältniß, die Einziehung und Verwaltung der Zehnten zu Übernehmen, die von der Negierung als Garantie für die Kilometerrente der neuen von Baron Kaulla zu bauenden Eisenbahnlinie bestimmt sind, sowie für die der Linie Salonihi—Dedeagatsh, für die der Franzose Baudouy die Concession erhalten hat, und für die Linie, die dem Belgier Nagel- makers übertragen ist. Die Genehmigung der ottomanishen Negie-

rung steht noh aus, ist aber unzweifelhaft.

__ New-York, 14. März. (W. T. B.) Die Börse war an- [angs unregelmäßig, wurde im weiteren Verlauf schwach und {loß matt. Der Umsaß der Actien betrug 320000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 510 000 Unzen geschäßt. Die Silber - verkäufe betrugen 20 000 Unzen.

Weizen anfangs höher, dann den ganzen Tag fortgeseßt weichend auf große übersceische Verkaufsaufträge. Schluß \{chwach behauptet. Ma18s seßte höher ein, wurde im Verlauf jedoch abgeschwächt, da eine wenig vertrauensvolle Stimmung herrschte. Schluß matt.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 6 347612 Dollars gegen 5 690 410 Dollars in der Borwoche.

_ Weizen-Verschiffun gen der leßten Woche von den atlantischen Hafen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 46 000, o. nach Frankrei 23 000, do. nach anderen Häfen des Continents 0000, do. von Californien und Oregon nah Großbritannien ) 000, do. nah anderen Häfen des Continents Qrts.

_ Chicago, 14. März. (W. T. B.) Weizen eröffnete höher, stieg noch weiter, ging aber später auf größere Nealisirungen zurück. Shluß flau. Mais anfangs höher, dann fortgeseßt niedriger

infolge großer Abgaben der Haussepartei. Schluß \{chwach behauptet,

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Verkehrs Ansftalten.

Postpackete und Waarenprobensendungen nah Por- tugal und nah Madeira erhalten nunmehr wieder Beförderun 9; und zwar Postpackete auf dem Wege über Hamburg, Waarenproben- sendungen auf den Wegen über Hamburg und über England.

Bremen, 14. März, (W.T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „H. H. Meier“, von New-York fommend, ift am 11. März Abends auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Vannover*, vom La Plata kommend, ist am 13. März Vormittags in Antwerpen angelommen. Der Schnelldampfer , Em s“ hat am 12. März Nachmittags die Neise von Gibraltar nah New- York fortgesezt.. Der Neichs-Postdampfer , Hohenstaufen“; von Australien kommend, hat am 13. März von Southampton die Reise nach Antwerpen fortgeseßt. Der Neichs-Postdampfer „Preußen“, von Ost-Asien kommend, hat am 13. März von Southampton die Reise nah Antwerpen fortgeseßt. Der Postdampfer , Weimar“, am 24. Februar von Bremen abgegangen, ift am 12. März Abends in Baltimore angekommen. Der Postdampfer „Stra bura”, nach New-York bestimmt, hat am 13. März Vorm. Dovcr passirt. Der Reichs-Postdampfer „Oldenburg ", nah Ost-Asien bestimmt, ist am 12. März Vorm. #n Genua angekommen. Der Posttampfer „Baltimore“, nah dem La Plata bestimmt, ist am 13. März Borm. in Antwerpen angekommen. 3

15. Vârz. (W. T. B.) Der Neichs-Postdampfer „Nek a r" hat am 14. März Vormittags die Reise von Singapore nah Colombo fortgeseßt. Der Neichs-Postdampfer „Preußen“, von Ost-Asien kommend, ist am 14. März Mittags in Antwerpen angekommen. Der Netichs-Postdampfer „Hohenstaufen“, von Australien kom- mend, ist am 14, März Vormittags in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer „Saale“, am 4. März von Bremen abh- gegangen, ist am 13. März Abends in New-York angekommen.

Hamburg, 14. März. (W. T. B) Hamburg- Ameri- kanishe Packetfahrt - Actien - Ges ellsbaft, Der Post- dampfer „Europa“ hat, von New-York kommend, heute Morgen Lizard, der Postdampfer ,Scandia“ hat, von New-York kommend, heute Morgen Scilly passirt.

London, 14. März, (W. T. B) Der Castle-Dampfer „Drummond Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle-Dampfer „Dunottar Castle“ ist am Sonnabend auf der Heimreise in London ange- fommen. Der Castle-Dampfer , Warwick Castle" is am Sonn- tag auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle- Dampfer „Conway-Castle“ hat gestern auf der Heimreise die Canarischen Inseln passirt.

. Untersuchungs-Sachen.

. Aufgebote, Zustellungen u. dergl :

. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtunaen, Verdingungen 2c. . Verloofung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger. ;

3. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsch. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

Bank-Ausweife.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

l) Untersuchungs-Sachen.

[75833] Steckbrief. ;

Gegen den Buchhändler Paul Wirth, geb. 5. Februar 1864 in Natibor, ift die Untersuchungs- haff wegen Betruges, in den Acten J. 1V. E. 36. 93 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt- Moabit 12 a, abzuliefern.

Berlin, den 7. März 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft 1.

Beschreibung: Alter 29 Jahre, Größe 1,68 m, Statur unterseßzt, Haare blond, Stirn hoh, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Nase ge- wöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn gewöhulih, Ge- sicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Kleidung für gewöhnli Kaisermantel. Besondere Kennzeichen Klumpfüße.

Steckbrief, i

Gegen den unten beschriebenen Lumpensammler Julius Emil Wilhelm Peierfohn, geboren am 18, November 1870 in Berlin, welcher flüchtig ift oder sich verborgen hält, ift in den Acten U. R. 11. 61. 93 die Untersuchungéhaft wegen {weren Dieb- stahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 12 a. abzuliefern.

Berlin, den 9. März 1893.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte 1.

Beschreibung: Alter: 22 Jahre. Größe: 1,70 m, Statur: unterseßt, Haare: blond, Stirn: frei, Bart: Anflug von Schnurrbart, Augenbrauen : blond, Augen: grau, Nase: gewöhnlih, Mund: ge- wöhnlih, Zähne: vollständig, Kinn: spiy, Gesicht: \chmal, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch.

[76033]

[75832] Steckbrief.

(Gegen den unten beschriebenen Kaufmann, früheren Kellner Fritz Siegfried Loewy von hier, ge- boren am 16. Dezember 1859 zu Aussee, Kreis Hohenstadt in Mähren, welcher flüchtig ist, ist in den Acten U. R. 11. 119. 93, die Untersuchungs- haft wegen betrüglichen Bankerutts und wiederholten Betruges verhängt. "Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Alt-Moabit 12a, abzuliefern.

Verlin, den 10. März 1893.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. 1.

Beschreibung. Alter: 33 Jahre, Größe: 1,70 m, Statur: kräftig, Haare: dunkelblond, Stirn: frei, Bari: dunkler Schnurrbart, Augenbrauen: dunkel: blond, Augen: blau, Nase: etwas gebogen, Mund: gewöhnlih, Zähne: gesund, Kinn : rund, Gesicht : oval, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deuts.

K, Amtsgericht Backnang. Steckbrief ergeht gegen den Taglöhner und Lohknecht Carl Stannis von Backnang wegen Diebstahls. Ein- lieferung8ort : Amtégerichtsgefängniß hier. Signalement: 48 Jahre alt, 1,60—1,63 m groß, dunkelmelirte Haupt- und Barthaare, Vosllbart, graue Augen. Kleidung: dunkler, blaugespritter Tuchanzug, Zugsticfel. Stannis trägt einen gelben, mit s{chwarzem Leder cingefaßten Segeltuchkoffer bei sih und dürfte noch im Besiß von VDollargold sein. Den 13. März 1893, Sty. Amtsrichter Wagner.

[76034]

[75894] Steckbrief.

Gegen 1) den unten beschriebenen Schuhmacher Heinrih Schäfer von Bergen, 2) die Ehefrau des August Eyring. von Bergen, welche flüchtig sind, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls von 1000 M. verhängt. Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das Landgerichts-Gefängniß zu Hanau ah- zuliefern.

Hanau, den 12. März 1893.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte. Beschreibung: Alter: 26 Jahre. Statur : {lank,

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kleiner röthliher Schnurrbart.

[75896] Stekbriefs-Erneuerung.

Der hinter den Müllersohn Reinhold Grüg- macher aus Bärfelde am 15, August 1888 in Erster Beilage Nr. 212 pro 1888 unter Nr. 26 719 er- lassene Steckbrief wird hiermit erneuert.

Berlinchen, den 10. März 1893,

Königliches Amtsgericht.

[759897] Steckbriefs-Erneuerung. Der hinter den Tischlergesellen Emil Vergemaun

aus Tilsit unterm 21. September 1887 in Zweiter Beilage Nr. 225 unter Nr. 30294 erlassene Ste- brief wird hiermit erneuert. Berlinchen, den 10. März 1893. Königliches Amtsgericht.

[76032] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Schauspieler Oswald (Oscar) Vlock wegen Betruges unter dem 22. August 1891 in den Acten I. 1. B. 663/91 erlassene Stebrief wird zurückgenommen.

_ Berlin, den 10. März 1893, Staatsanwaltschaft bei dem Königl. Landgerichte 1.

[76035] Steckbriefserledigung.

Der unterm 23, Juni 1882 hinter den Schmiede- gesellen Hermann Kochhan aus Schandau er- lassene Steckbrief ist erledigt.

Potsdam, den 10. März 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[75895] Strafvollstreckungs-Erneuerung. Das unterm 18. Januar 1892 hinter den Kutscher Franz Budde aus Gottberg in Dritter Beilage Nr. 20 unter Nr. 62337 erlassene Strafvoll- streckungsersuchen wird hiermit erneuert. Verlinchen, den 10. März 1893. Königliches Amtsgericht.

{75898] Ladung.

Der Fabrikarbeiter Josef Mathias Tenne, ge- boren am 1. September 1856 zu Eschweiler-Stich, zuleßt zu Siegturg aufhaltsam, dessen Aufenthalt unbekannt. is, und welchem zur Last gelegt wird, im Jahre 1891 als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu fein, Uebertretung gegen 8 360 Nr. 3 Str.-G.-B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Dienstag, den 30, Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Eschweiler, Nosen- allee 1, Zimmer Nr. 3, zur Hauptverhandlung ge- laden. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Eschweiler, den 6. März 1893.

(Unterschrift), / als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[68987] Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Personen :

1) Otto Wilhelm Kirsch, am 28. Januar 1867 zu Friedeberg N.-M. geboren, zuleßt in Lands- berg a. W. wohnhaft,

2) Wilhelm Paul Krüger, am 20. Juni 1871 zu Nuschendorf, Kreis Deutsch-Krone, geboren, zuletzt in Neuftüdniß, Kreis Arnswalde, wohnhaft,

3) Karl Friedrih Petrick, am 2. Dezember 1867 zu Büssow, Kreis Friedeberg N.-M., geboren, zuleßt in Siede, Kreis Soldin, wohnhaft,

4) Ernst Emil Kühl, am 13. Mai 1868 zu Altenfließ, Kreis Friedeberg N.-M., geboren,

5) Wilhelm Friedri Karl Neubauer, am 23. November 1868 zu Hohenwalde, Kreis Pyriß, geboren, zuleßt in Arnswalde wohnhaft,

6) Friedrich Wilhelm Ludwig Bredlow, am 15. Januar 1855 zu Groß-Laßkow, Kreis Pyritz, geboren, zuletzt in Klein-Laßkow, Kreis Soldin, wohnhaft,

7) Karl Friedrih Gottlob Malzahn, am 24. Sep- tember 1854 zu Brallentin, Kreis Pyriß, geboren, zuletzt in Berlinchen, Kreis Soldin, wohnhaft,

8) Emil Albert Berndt, am 28. Mai 1871 zu Märkisch. Friedland, Kreis Deutsh-Krone, geboren, zuleßt in Neuwedell, Kreis Arnswalte, wolnhaft

9) August Gustav Ferdinand NRaatz, am 25. De- zember 1869 zu Zuchow, Kreis Dramburg, geboren, zuletzt in Neuwedell, Kreis Arnswalde, wohnhaft,

10) Karl Samuel Pröftel, am 29. Mai 1871 zu Berlin geboren, zuletzt zu Lippehne, Kreis Soldin, wohnhaft,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen- den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er- laubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreihtem militärpflihtigen Alter sich außerhalh des Bundesgebietes aufzuhalten. Vergehen gegen 8 140 Nr. 1 des Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 19, Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{huldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von den Herren Civilvorsitzenden der Königlichen Kreis - Ersatz - Commissionen zu Friedeberg Nm,, Deutsh-Krone, Pyriß, Dramburg . und Berlin V. über die der Anklage zu Grunde liegenden That- sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. J, 1030/92.

Landsberg a. W., den 4. Februar 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft.

dergl.

Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangshvollstreckung foll das im

und [75931]

Grundbuhe von der Königstadt Band 9 Blatt Nr. 653 auf den Namen des Maurermeisters August Schulze eingetragene, in der Alten Schönhaufer- straße Nr. 33 uno Nr. 34, belegene Grundstück am 15, Mai 1893, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle

Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück it weder zur Grundsteuer noch zur Gebäude- steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be- glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen , sowie besondere Kaufbedingungen fönnen in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Mealberech- tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Axsprüche, deren Borhandensein oder Betrag aus* dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Vebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte Mae zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ¿érinaften Gebots nicht berücksihtigt werden und bet Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten An- sprüche i1n Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Verstcigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri- Q nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15, Mai 1893, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden,

Berlin, den 1. März 1893,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[75930] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvoll\treckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 170 Blatt Nr. 7321 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Kremer zu Berlin eingetragene, in der Boeckhstraße angeblich Nr. 49 belegene Grundstück

am S, Mai 1893, Vormittags 10} Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an crichtsstelle, Neue

Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erd- geshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1,86 A NPeinertrag und einer Fläche von 11 a 22 qm zur Grundsteuer, zur Ge- bäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung ®zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüsihtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An- sprüche im Nange zurücktreten. Diejemgen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am S, Mai 1893, Nachmittags L227 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 3. März 1893,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87. (75929]

In Sachen des Herzoglichen Forstaufsehers Ebeling zu Seesen, Klägers, vertreten dur den Rechtsanwalt Runde hieselbst, wider den Mühlen- besitzer Carl Wüstefeld und dessen verstorbene Ehe- frau, geb. Rademacher, jeßt deren Erben, zu Erkerode, Beklagte, wegen rückständiger Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 12 zu Erkerode nebst Zubehör, eingetragen im dortigen Grundbuche Band 1. Blatt 14 zum Zwecke der Zwangsverfteigerung durch Beschluß vom 10. Februar 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 10. Februar 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigergug auf Donnerstag, den 6, Juli 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Niddagshaufen zu Braun- s{hweig, Augusistraße 6, angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 9. März 1893.

Herzogliches Amtêgericht Niddagshausen. Schottelius.

[76050]

In Sachen der Braunschweigischen Lebens- Ver- sficherungs- Anstalt hierselbst, Klägerin, wider den Schlossermeister Otto Stiefel hierselbst, Beklagten, wegen Zinsen wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, in der Wilhelmithor-Feldmark Blatt 1. Nr. 408 1V. an der Sophienstraße belegenen Grundstücks zu 2a sammt Wohnhause Nr. 5937 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 3. März 1803 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 6. März 1893 erfolgt is, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 28. Juni c., Morgens 10} Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 41, angeseßt, in welchem die Hypothek- gläubiger die Obpothekekbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 9, PVicrz 1893.

Herzogliches Amtsgeri{ht. V1. Rhamm.

[75499] Aufgebot.

Die Lehrerin a. D. Maria Mondorf zu Vallendar, Kreis Koblenz, hat das Aufgebot der Bergisch- Märkischen Eisenbahn - Prioritäts - Obligattonen [TI. Serie Nr. 43 702 und 68 881, jede lautend auf 100 Thaler = 300 4 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 9, Januar 1896, Nach- mittags 47 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte Königsstraße 71, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunden erfolgen wird.

Elberfeld, den 11. März 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 111. (gez.) Wolff, Gerichts-Assessor. Beglaubigt: (L. 8.) Hessler, Gerichtsschreiber.

Aufgebot. : Nr. 12109. Auf Antrag der Frau Karl Simon Wittwe in Ober-Ingelheim, erläßt Gr. Amts- gericht 111. hierselbst das Aufgebot der 4%/ Pfand- briefe der Nheinischen Hypothekenbank in Mannheim : Serie 63 Litt. A. Nr. 1277 über 2000 M, Gb O 6630 j 600; O O O0. Der Inhaber dieser Pfandbriefe wird aufgefordert, pätestens in dem auf 6, Oktober 1897, be- timmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem diesseitigen Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen würde. Mannheim, 9. März 1893. : E N Amtsgerichts. Salm.

(46559) na ang Der Kalkbrenuetebelper ritz Lütgeharm zum Wendesser Berge bei Wolfenbüttel, als Vormund für das minderjährige Kind der unverehelihten Harms Namens Alwine, hat das Ag der Landes\{uld- 24 über 100 Thlx. =

[75353]

verschreibung Litt. Be. Nr. 1 300 M beantragt. | i :

Der Inhaber der Urkunde wird hierdurch auf- gefordert, spätestens in dem am 18, September 1895, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem

Gerichte, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24, statt- findenden Rulaeboidtermine seine Nechte bei dem

Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. Braunschweig, den 11. November 1890. Herzogliches Amtsgericht. T. W. Kulemann.

[36438] Aufgebot. F. Nr. 33/92.

Auf Antrag des Kreuz- Zoll Assistenten Gotthilf Braun auf Insel Nêm wird der Inhaber der von dem Preußischen Beamten-Berein zu Hannover für den Antragsteller über ein Kapital von Tausend Mark ausgestellten Lebens - Versicherungs - Police Nr. 15829 vom 7. Oktober 1890 aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 15, Mai 1893, Mittags 12 Uhr, Zimmer 91, anbe- raumten Termine bei dem unterzeihneten Amts- gerichte seine Ansprüche anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- felben erfolgen foll.

Hannover, den 17. September 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V H.

[56900] Aufgebot.

Von dem Gymnasial-Öberlehrer Johann Theodor Adolph Tschih in Wongrowiß, Negierungsbezirk Bromberg, vertreten durch den Nechtsamwvalt Pr. ¿echling in Lübeck, ist rücksihtlich des von der Deutschen Lebensversicherungs-Gesellschaft in Lübe am 24. August 1877 über die Verpfändung der auf das Leben des Johann Theodor Adolph Ts\chich, Gymnasiallehrer in Ostrowo lautenden Police Nr. 60179 ausgestellten Depositalscheines, welcher angeblih abhanden gekommen ist, das Aufgebots- verfahren beantragt worden.

Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an die bezeichnete Urkunde Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, solhe Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 14, Juli 1893, Vormittags T Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtégerihte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, unter dem Rechtönachtheile, daß die Urkunde für kraftlos erklärt werden soll.

Lübeck, den 19. Dezember 1892.

Das Amtsgericht. Abth. I.

[37783] Auf den

Aufgebot.

Antrag des Schneidermeisters Franz Stübbe und dessen Ehefrau Mathilde, beide zu Berlin, und vertreten durch den Rechtsanwalt Dr, Sauer zu Berlin, wird der Inhaber des an aecblih verloren gegangenen Depositalscheins der Schlesischen Lebensversicherungs- Actiengesellschaft vom 25. Februar 1881, ausgestellt über 2 Lebensversiche- rungépolicen der Antragsteller Nr. 8430 und 8431 der Schlesischen Lebensversicherungs- Actiengesellschaft, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Schein späte- stens im Aufgebotstermine den 2. Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Ge- riht (Zimmer 89 im 2. Stock des Gerichtégebäudes am Schweidnißer Stadtgraben Nr. 4) anzumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung desselben erfolgen wird.

Breslau, den 23. September 1892. Königliches Amtsgericht,

[75926] Aufgebot.

Der Herr Präsident des Königlichen Kammer- gerihts hat das Aufgebot der Amtscaution von 600 e des Militäranwärters August Martin Feibecke, welche derselbe in feiner vormaligen Eigenschaft als Gerichtsvollzieher kraft Auftrags bei dem Königlichen Amtsgericht 1. hier bestellt hat, beantragt. Alle diejenigen, welhe aus der Amts- führung des 2c. Feibecke Ansprüche an diese Caution zu machen haben, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6, Juni 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel B., part.,, Saal 32, an- beraumten Aufgebotstermine ihre Nechte anzumelden, widrigenfalls |.e mit ihren Ansprüchen auf die (Caution werden ausges{lossen werden.

Berlin, den 4. März 1893,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 81. [64029] Bekanntmachung. Auf Antrag: l) der verehelichten Glasmacher Martha Kuytera, geb. Tront, zu Bunzlau, der verehelihten Johanne Seidel, geb. Nickig, zu Vogelsdorf bei Landeshut, des Kutschers August Hermann Baumert zu Deutsch Ossig, des Dienstmädhens Emma Schmidt zu Dit- telsdorf bei Hirschfelde i. S. werden die Inhaber folgender, angebli verloren gegangener bezw. vernihteter Sparkassenbücher :

l) der Oberlausitzer Provinzial-Nebensparkasse zu MRauscha Litt. Z. IT. Nr. 1451, ausgestellt auf den Namen der Frau Martha Kugtera în Näauscha und lautend ultimo Juni 1892 über 32,99 M,

2) der städtishen Sparkasse zu Görliß Nr. 53191, ausgestellt auf den Namen der Frau Johanne Seidel, geb Nickig, zu Görliß und lautend am 12. März 1892 über 229,18 M,

3) der Oberlausitzer Provinzial-Sparkasse Litt. A. Nr. 75773, ausgestellt auf den Namen des Kutschers August Hermann Baumert zu Nieder-Pfaffendorf (Kreis Lauban) und lautend am 26, April 1892 über 70,17 M, i

4) der Oberlausißer Neben-Sparkasse Litt. A. zu Görliß Nr. 62490, ausgestellt auf den Namen der Wittwe Auguste Schmidt, geb. Mühle, in Karlsdorf und lautend am 31. März 1892 über 579,47 M,

aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 3. Oktober 1893, Vormittags 11 Uhr, ihre MNechte anzumelden und die betreffenden Sparkassen- bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraft- los werden erklärt werden.

Görlitz, den 14. Januar 1893.

Königliches Amtsgericht,

[43547] Aufgebot,

Auf Antrag des Tagelöhners Vernard Schnagge zu Nordkirchen werden diejenigen, welche auf das angeblich verloren gegangene Sparkassenbuh der

Sparkasse des Kreises Lüdinghausen zu Lüdinghausen