1893 / 134 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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Reaction auf Verkäufe und große sichtbare Vorräthe. Das Sinken

der Preise wurde später durch Käufe der Platzspeculanten wieder aus-

ex, Schluß fest. Mais allgemein fest während des ganzen ages.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark. 15. Juni, 12 Ubr. Maskinchefen for Statsbanedriften E P Ian verwaltung) , Maskinafdelings Roegnskabsförer, arhus. Lieferung von: : 1100 Stück Fensterglas, D900 agenlihtgläfern, 250 bogenförmigem, farbigem Glas, O nen. fSlifenem Glas. Bedingungen und Angebolbformnkacee an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 7. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd Der Schnelldampfer „Trave“, von New-York kommend, ist am 5. Juni auf der Weser angekommen. Der Daths „Darm- stadt “, von Baltimore kommend, ift am 5. Juni anf der Weser angekommen. Der Dampfer „Asia“, nah dem La Plata bestimmt, ist am 3. Juni in Montevideo an ekommen. Der Reichs-Post- dampfer „Karlsruhe“ hat am 5. Juni die Reise von Neapel nah Genua gese. Der Reichs-Postdampfer „Braun- schweig“ hat am 5. Juni die Reise von Genua nach Neapel fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Elbe“, am 27. Mai von Bremen und am 28. Mai von Southampton ab- gegangen, ist am 6. Juni in New-York angekommen. Der Post- dampfer „Graf Bismarck“ hat am 4. Juni die Reise von Nio de Janeiro nah Bahia fortgeseßt. Der Postdampfer «Weimar, am 18. Mai von Bremen abgegangen, is am 6. Juni in Balti- more angekommen. Der Postdampfer „Dresden“, am 27. Mai von Bremen abgegangen, is am 4. Juni in New-York angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Oldenburg“, von Ost-Asien kommend, hat am 6. Juni Ouessant passirt. |

London, 6. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Pretoria” ist heute auf der Autreise von Lissabon abgegangen.

Theater und Musik.

In dem zum Victoria-Theater gehörigen Belle-Alliance- Garten gab gestern die aus 45 Musikern bestehende Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier-Negiments unter Leitung des Königlichen Musikdirectors Herrn A. B oettge eines ihrer „historischen Loncerte" und erregte damit au hier, wie {on auswärts, das leb- hafteste Interesse der zahlrei ershienenen Zuhörer. Den Anfang der Vorträge bildete der Wormser Marsch (aus dem 14. Jahrhundert), der seiner Zeit beim „Pfeifergericht* gespielt wurde (eine in dem ehemaligen Zunftwesen der Spielleute entstandene Bezeichnung). Diesem \{wung- vollen, im Trio sehr melodióös gehaltenen Marsch folgten die historishen Albumblätter, nah Originalen aus dem 13. bis 19. Jahrhundert, sehr geshickt zusammengestellt von Herrn Boettge, die in chronologisher Anordnung alte Volkslieder, einen polnischen Aufzug, einen kurpfälzischen Zapfenstreih, einen Marsch Friedrichs des Großen, sowie mehrere andere bekannte und beliebte Armeemärsche enthielten. Diesen mit meisterhafter Präcision in der Zusammen- wirkung und mit lebendiger Ausdrucksweise ausgeführten Piècen folgte ein so raushender Beifall, daß noch einige Zugaben gewährt wurden. Ein Mitglied der Kapelle erfreute hierauf durch eine „Sonata detta del Monte“ (1632) für Dboe mit Sarophon-Begleitung, in deren Vortrag der Solist eine ausgezeihnete Virtuosität erkennen ließ. Den Beschluß des historishen Concerts bildete das mit patriotischer Begeisterung aufgenommene Lied „Prinz Eugen“, nach welchem lauter Hervorruf des Dirigenten erfolgte. Dieselbe Kapelle hatte zu Anfang des Abends abwechselnd mit der Kapelle des Victoria-Theaters mehrere beliebte Orchesterstücke unter wohlverdientem Beifall ausgeführt, der auch der Kapelle des Hauses sowie den humoristischen Vorträgen der hier bereits vortheilhaft bekannten Sänger und Sängerinnen zu theil wurde. Be- sondere Anerkennung gebührt auch dem Herrn Director Lita\chy für die Veranstaltung dieses Concerts.

Im Königlichen Opernhause wird am Freitag „Die Regimentstochter“ mit Frau Herzog in der Titelrolle gegeben. Darauf folgt das Ballet „Slavishe Brautwerbung“.

Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Freitag Paul Heyse’s „Hans Lange“ zur Aufführung.

Im riedrich - Wilhelmstädtishen Concert - Park findet am Sonnabend das erste große Park-Fest statt. 6

Am 26. August d. J. gedenkt Director Lautenburg die nächste Spielzeit des Residenz-Theaters mit Max Halbe's Drama „Jugend“ wieder zu eröffnen. i

Nicht, wie ursprünglich angekündigt, am Sonnabend, sondern bereits morgen geht im Theater Unter den Linden die Conti’she Operette „Der Taugenichts“, in welcher P ea Clara von Kury vom ungarischen Volkstheater in Budapest ihr Berliner Gastspiel beginnt, zum ersten Mal in Scene.

Aus Augsburg wird das am 5. d. M. erfolgte Ableben des

Dom-Kapellmeisters Dr. Hans M. Schletterer gemeldet. Er war 1824 in Ansbach geboren und hat sich durch eine Reihe musik- historisher Schriften, wie eine Geschichte des deutschen Singspiels, eine solche der kirchlichen Tonkunst, Studien zur Geschichte der franzö- sischen Musik, Biographien 2c. bekannt gemaht auh beachtenswerthe Bocalcompositionen, sowie eine vortreffliche Chorgesangshule ver- öffentliht. Um die Stadt Augsburg machte er sich durch Gründung der dortigen Musikshule und des Oratorienvereins verdient.

In Coburg findet, wie die „Cob. Ztg." mittheilt, _in diesen Tagen unter dem Ehrenvorsiß des Herzogs von Sachsen- Coburg-Gotha die Conferenz statt, in welcher über den von Seiner Hoheit ausgeseßten Opernpreis endgültig entschieden wird. Von auswärtigen Comitómitgliedern werden General-Musikdirector Hofrath Schuh aus Dresden, Hofkapellmeister Sucher aus Berlin, Professor Dr. Reinecke aus Leipzig, Graf Nicolaus Esterhazy qus Wien, Dr. Freiherr von Pan ogen s aus Berlin und Director Lüp- {hüß aus Dreéden in Coburg eintreffen und als Gäste des Herzogs im Herzoglichen Residenzshloß wohnen.

Manuigfaltiges.

Die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadtverord- neten, die mit der Erörterung der Frage, betreffend die E inver- leibung der Vororte in den Stadtbezirk Berlin, betraut ist, hielt am Dienstag Abend unter Vorsitz des Ober-Bürgermeisters Zelle eine Sihung ab, in welcher die Vorschläge ihrer Subcommission in Is gezogen wurden. Die Deputation hat, nah der „N.-A.-Z.“, beschlossen, die Vorschläge der Subcommission zwar in Vezug auf das ganze linke Spreeufer zu genehmigen, also Treptow, Nirdorf, Hasenhaide, den 18. Polizeibezirk von Sha lottanbien mit cinem kleinen Theile von Schöneberg, sowie gleichfalls auf Vorschlag der Subcommission Martinikenfelde auuberliben, dagegen auf dem rechten Spreeufer nur Stralau, Rummelsburg, Colonie Friedrichsberg, niht aber Lichtenberg, Hohen-Schönhausen, Weißensee und Pankow, sodaß die jeßige Weichbildgrenze gegen Norden und Nordosten voll- ständig bestehen bleiben würde.

Gestern Abend gegen 84 Uhr bra in der in der Müllcr- und Fennstraße belegenen Chemischen Fabrik Schering, und zwar in der zweiten Etage des nah Norden gelegenen Gebäudes ein unbe- deutender Brand aus, welcher, in einem Trockenschrank auf noch niht ermittelte Weise entstehend, auf den durch Brandmauern ab- gegrenzten Theil des Gebäudes beschränkt blieb. Die durch Privat- melder verständigte Feuerwehr war binnen wenigen Minuten zur Stelle, und löschte den Brand {hon bis 94 Uhr. Die Fabrikations\törung ist eine unbedeutende und erstreckt sih auf minderwerthige Präparate. Die Einrichtungen in dem gesammten Fabrikbetriebe sind derartig, daß bis auf gewisse Entfernungen, die durch die Brandmauern abgegrenzt sind, das Feuer localisirt wird. Diese Einrichtungen bewährten ih auch bei dem gestrigen Brande vorzüglich.

Köln, 5. Juni. Der Premier-Lieutenant von Sandrart Il. vom Feld-Artillerie-Regiment Nr. 8 hat, wie der „Köln. Z." mit- getheilt wird, bei Gelegenheit eines Remonte-Commandos nah Tra- kehnen einen Fernritt von seiner Garnison Saarlouis nah Tra- kehnen, also von der französishen nah der russishen Grenze, unter- nommen. Der Reiter ist auf untrainirtem, erst acht Tage vorher gekauftem Pferde am Sonntag, 28. Mai, früh von Saarlouis aus abgeritten und über Kaiserslautern—Frankfurt a. M.—Fulda— Eisenach

R as

eingetroffen. Er hat also eine Strecke von 792 km, etwa die Hälfte des ganzen Weges, in sieben Tagen zurückgelegt.

Neustadt a. d. H,, 6. Juni. Gestern sind, wie der „Köln. Z.* telegraphirt wird, in der ganzen falz s{chwere Gewitter nieder- gegangen. Der Vliß {lug in Niederhöchstadt, Böbingen, Lustadt

und in die Pot Kirche zu Speyerdorf ein. heim wird demselben

Aus Wein- latt gemeldet: Der Landwirth Hilpert von

Sulzbach und dessen Frau, die gestern während eines Gewitters unter einem Baum Schuß gesucht hatten, sind vom Bli b erschlagen

worden.

Leipzig, 7. Juni. Vor dem vereinigten Zweiten und Dritten Strafsenat des Neichsgerichts begannen dem „W. T. B.“ zufolge heute im Schwurgerichtssaal des hiesigen Landgerichts die Ver-

handlungen in Anarchisten.

dem Hochverrathsprozeß gegen sieben Angeklagt - sind der Bergmann Blasius Grasser

aus Scheifling, der Handelsmann Heinrich Schürmann aus Mül- heim, der Tischler und Orgelbauer Anton Schönberger aus

Lerben, der

Bergmann Gerhard Lanius aus Beckerath, der

Bergmann Michael Müller aus Oberbreisig, der Steinhauer Johann Müller aus Essen, der Bergmann Adalbert Golz aus Brodin. Die As haben die Rechtsanwälte Dr. Klöppel, Haber und

Pußler ü

ernommen. Zu den Verhandlungen sind 19 Zeugen und

Sachverständige geladen. Auf Antrag des Ober-Neichsanwalts von Tessendorf wurde für die ganze Dauer des Prozesses der Ausschluß der Oeffentlichkeit beschlossen.

Chemniß, 3. Juni. Der „K. Z.“ wird geschrieben: Ein ge- waltiges Bauwerk seltener Art, das jeßt seiner E entgegen- r

geht, nachdem drei Jahre daran gearbeitet worden ist,

t unserer

Gegend den Besuch vieler auêwärtiger Techniker zu, welche die Art der Ausführung zu seten wünschen. Bei dem zwei Stunden von hier

gelegenen Orte

Einsiedel wird, um die Stadt Chemniß aus-

reichend mit Wasser versorgen zu können, eine Thalsperre, ähnlih der bei Remscheid geschaffenen, hergestellt, die jedoch noch

mächtigere Bauten erfordert als jene.

hier Tünstlih

reichen, wie der von Nemscheid, weil die L

Troßdem wird der zu schaffende See nicht den Umfang er-

ÉI

Jodenverhältnisse hier minder

günstig sind. Es handelt sih um die Absperrung eines Thales mit zwei kleinen Seitenthälern in der Weise, daß ein Wasserspiegel von 40 000 qm erzielt werden kann. Der gesammte Wasserinhalt der Thal- sperre, der bei Nemschcid auf 1 Million Kubikmeter gebraht werden kann, wird hier nur 330 000 ebm betragen. Dagegen hat die bei Ein- siedel errichtete, das Wasser abdämmende Mauer am Fuße die gewaltige Stärke von 22 m, während bei Remscheid nur 14,5 m erforderli

waren. An der Krone beträgt die Mauerstärke der beiden Thal-

sperren 4 m. Unter Terrain gegründet sind hier 10 m, dort 4 m, »

Die Länge der Mauer an der Krone beträgt hier 185 m, dort 170 m, die Höhe vom Grundablaß bis zum Ueberlauf 18 m, bei Remscheid 18,5 m. Da der tägliche Wasserverbrauh in Chemniß im Durch- \chnitt etwa 7000 chm beträgt, so würde die Thalsperre mit ihrem Gesammtwasserinhalt von 330 000 ebm die 150 000 Einwohner zählende Stadt auch ohne Mitwirkung der bisherigen Leitung

13 Monat lang

Lemberg,

mit Wasser versorgen können.

6. Juni. Infolge anhaltender Regengüsse ift

laut Meldung der „W. T. B.“ im Gebiet des Dniestr cine große Neberschwemmung eingetreten. Viele Ortschaften an den Flüssen Stryi, Sevica und Lomnica sind ebenfalls unter Wasser gesetzt. In den Vorstädten von Tysmienica flüchteten die Einwohner auf die Dächer ; in Slotwina wurden mehrere Häuser weggeshwemmt. Straßen und Brücken sind theils ganz weggerissen, theils gefährdet ; der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. Der Regen dauert ununterbrochen fort. Aus Czernowiy wird von heute gemeldet: Der seit vier Tagen in der Bukowina niedergegangene Negen hat erst heute Vormittag auf-

gehört. Das Sereth und Die Vorstadt

Austreten der Flüsse Czeremosz, Suczawa,

Pruth hat bedeutende Schäden verursacht. von Czernowit, Kaliczanka, is Üüberschwemmt

und die unteren Stadttheile {weben in ernster Gefahr. Es sind au zahlreihe andere Ortschaften übershwemmt; Häuser stürzten ein, Brücken sind weggerissen und die Communication ift vielfach unterbrochen.

Belzig—Beeliß am Sonnabend, 3. Juni, Abends 7ck Uhr, in Berlin (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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1) Gestern Nahm. Gewitter. 2?) Nachts Regen. 3) Thau

NVebersicht der Witterung. Auch heute zeigt die Luftdruckvertheilung wenig

Aenderung. Die

Witterung von ganz West- und

Nord-Curopa steht unter dem Einfluß eines um- Fangreidhen Hochdruckgebietes, während eine aus- ree Depression den Südosten des Erdtheils berdeckt. Auf dem ersteren Gebiet is das Wetter

ruhig, * vorwiegend Teßterem trübe und

heiter und trocken, dagegen auf regnerish. Insbesondere haben

in Oesterreih-Ungarn E E und ergiebige

Negenfälle stattgefunden; au

pielfah Regen ge Temperatur bird

in Süddeutschland ist allen. In Deutschland is die chnittlih etwas gestiegen, jedoch

Liegt sie daselbs noch meistens unter dem Mittel- werthe. Vereinzelt melden " Karlsruhe und Nizza

4Bewitter.

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Deutsche Seewarte.

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Theater - Ánzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 142. Vorstellung. Der Freishüß. Noman- tishe Oper in 3 Acten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Friedrih Kind (na der Me anes

Erzählung August Apel’s). Neu in Scene gesetzt vom S A Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 154. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lust- spiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. In Scene E vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang

V

Freitag: Opernhaus. 143, Vorstellung. Die Tochter des Regiments. Komishe Oper in 2 Acten von G. Donizetti. Text nah dem Fran- ¿ósishen des St. Georges. Dirigent: Kapellmeister Wegener. Slaviscze Brautwerbung. Tanz- bild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Dirigent: Musikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 155. Vorstellung. Hans Lange. Schauspiel in 4 Aufzügen von Paul Heyse. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater.

Talisman. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Talisman. Montag: Faust.

Berliner Theater. Donnerstag: Die Waise von Lowood. (Agnes Sorma, Ludw. Barnay.) Anfang 7# Uhr.

Sreitag: 39. Abonnements - Vorstellung. Ein Tropfen Gift. i

Sonnabend: Der Flüchtling. Die Eine weit, die Andere lacht.

Friedrich - Wilhelmstiädtisches Theater. Chausseestraße 25,

Donnerstag: Zum 6. Male: Angot, die Tochter der Halle. Komische Oper in 3 Acten von Clair- ville, Straudin und Koning. Deuts von Anton Langer. Musik von Charles Lecocq. In Scene geseßt von Julius Frißshe. Dirigent: Herr Kapell- meister Krones. Anfang 74 Uhr.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel- Concert, ausgeführt von der Berliner Concert- Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. 5. Auftreten

Sonnabend: Der

der Wiener Liedersängerin Anna Fiori (tritt um

10 Uhr auf), Auftreten der Wiener ODuettisten

Lipp und Litt, des Damen - Terzetts Oriella,

des Original-Gesangs-Humoristen Alfred Bender,

E Costum-Soubrett Elsa Rucinska. Anfang pr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri)|che Zllumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten find geöffnet.

f A io 0Ph die Tochter der Halle. An- ang 7 l.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel- Concert. Auftreten erster Gesangs- und Instru- mental - Künstler. Auftreten der Wiener Lieder- sängerin Anna Fiori. Anfang 6 Uhr.

Sonnabend: Erstes großes Park-Fest.

Kroll's Theater. Donnerstag: Das Glöcfchen des Eremitenu. Anfang 7 Uhr.

Täglich: Vor, während und nah der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5} Uhr.

Freitag: Fritßchen und Lieschen. Der Schwur. Gute Nacht Herr Pautalon.

Sonnabend: Gastspiel von Marcella Sembrich. Zum 1. Male: Die Perlenfischer. Oper in 3 Acten von Georg Bizet.

Billets vorher an der Theaterkasse.

PVictoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8, Donnerstag: Z. 21. Male mit vollständig neuer Aus- stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungs\tück) mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7# Uhr.

Im Belle-Alliance-Garteu :

Die berühmten militärishen Historischeu Con- certe der Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier- Regiments, Auftreten vorzüglicher Speciali- täten. Anfang 5 Uhr.

Brillante Jllumination durch 25 000 Gas- flammen.

Freitag: Frau Venus. Anfang 74 Uhr, Concert Anfang 5 Uhr.

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Zum leßten Male (vollständig neu inscenirt): Der Mikado. Burleske Operette von V. S. Gilbert. Musik von Arthuc Sullivan. Hierauf: Zum 72. Male: Die Welt-Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären

Ausstattungs - Ballet Columbia. Anfang präcise 7ck4 Uhr.

Freitag: Zum 1. Male: Der Taugenichts. Operette in 3 Acten nah dem Französischen der Bayard und Vanderbürh. Deutsch von Richard Genae. Musik von Joseph Konti. Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volkstheaters in Budapest Frl. Clara vou Küry.

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: 1. Gast- spiel des österreichishen Operetten - Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 1. Male: Der Scchwiegerpapa. Operette in 3 Acten von Zell und Asher. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 7F Uhr.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna von Braunbehrens mit Hrn. Cd L Georg Stach von Golßtheinr (Wiesbaden—Pröbsting bei Borken in Westf.). Frl. Margarete Seidel mit Hrn. Eisenbahn- Bauinspector Albrecht Baum (Kattowitz, Oberschl. Allenstein, Oftpr.). i

Verchel iht: Hr. Lieut. Wilhelm von Goerne

mit Frl. Frieda Nabe von, Pappenheim (Potsdam).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieut. Reinhart Bunsen (Hamburg). E Prof. Dr. Wernicke (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Pastor Georg Stelzer (Pfarrhaus Racks{chüß). Hrn. Prem. -Lieut. Ferdinand Storch (Jauer). i

Gestorben: Hr. Geh. Regierungs-Rath Louis von Gngelbrechten (Hannover). Hr. Hauptmann a. D. Adolf von Eickstedt (Fürstenwalde). lars Hofdame Frl. Marie NRicher von Marthille (Bückeburg). Hr. Professor Dr. Waldemar Wolff (Kattowiß).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags=-

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen

{einschließli} Börsen-Beilage).

M 134.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armce.

Offiziere, Portepee-Fähnrichhe x. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen. Im activen Heere. Berlin, 1. Juni. v. Hugo, Hauptm. vom Großen Generalstabe, dessen Commando zur Botschaft in Wien um ein Jahr verlängert. Hoefer, Zeug-Pr. Lk. vom Art. Depot in Erfurt, zum Zeug- Hauptm., Drinkmann, Zeug-Lt. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Zeug-Pr. Lt., Walters, Zeug-Feldw. von der 1. Art. Depot- Insp., zum Zeug-Lt., befördert.

Potsdam, 3. Juni. Hausmann, Sec. Lt. von der Res. des 1. Hess. Hus. Regts. Nr. 13, im activen Heere und zwar als Sec. L. mit einem Patent vom 3. Juni d. J. bei dem genannten Regi- ment, Werneburg, Sec. Lt. von der Res. des Hess. Train-Bats. Nr. 11 und commandirt zur Dienstleistung bei diesem Bat., im activen Heere, und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 1. Ok- tober v. J. bei dem Großherzogl. Hess. Train-Bat. Nr. 25, v. Nund- stedt, Primaner der Haupt-Cadettenanstalt, in der Armee, und zwar als charakteris. Port. Fähnr. bei dem Ulan. Regt. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16, angestellt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 30. Mai. Verseßt werden: von der Gewehrfabrik in Spandau: Lehmann, Hauptm. à la suite des Magdeburg. Füs. Regts. Nr. 36 und Unter- Director, zur Munitionsfabrik Spandau, Sceyde, Pr. Lt. à la suite des Inf. Negts. von Winterfeldt (2. Oberschles.) Nr. 23 und Directions-Assist., zur Gewehrfabrik in Danzig; von der Gewehrfabrik in Cru: v, Borde, Dauptm. à la suite des 3, Garde- Negts. zu Fuß und Directions-Assist.,, zur Munitionsfabrik in Spandau, Frhr. v. Brandenstein, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Prinz Moriß von Anhalt-Dessau (5. Pomm.) Nr. 42 und Directions-Assist., zur Gewehrfabrik in Spandau; von der Gewehr- fabrik in Danzig: Crusius, Hauptm. à la suite des Pomm. Füs. Regts. Nr. 34 und Directions-Assist., zur Gewehrfabrik in Spandau; von der Munitionsfabrik in ‘Spandau: Schniewind, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44 und Directions-Assist.,, zur Gewehrfabrik in Erfurt, Weishaupt, Pr. Lt. à la suite des Inf. Negts. Herzog Ferdinand von Braun- schweig (8. Westfäl.) Nr. 57 und Directions-Assistent, bisher com- mandirt bei der Munitionsfabrik in Spandau, zu dieser Fabrik. Von den dauernd zur Dienstleistung bei den Gewehr- und Munitionsfabriken commandirten Offizieren treten über: von der Gewehrfabrik in Spandau: Breysig, Pr. Lt. vom Gren. Negt. König Friedrich 11. (3. Ostpreuß.) Nr. 4, zur Gewehrfabrik in Er- furt; von der Gewehrfabrik in Erfurt: Nelke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, zur Munitionsfabrik in Spandau, Kn oth, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, zur Gewehrfabrik in Spandau. Fleck, Sec. Lt. vom 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, zur dauern- den Dienstleistung bei den Gewehr- und Munitionsfabriken com- mandirt, wird der Gewehrfabrik in Spandau zugetheilt.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. Berlin, 1. Juni. Heinzel, Zeug-Hauptm. vom Art. Depot in Glogau, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bis- herigen Uniform der Abschied bewilligt.

P orodam, 3, Junt v, Strau 1. Dorney, Gen. Major und Flügel-Adjutant Seiner Durchlaucht des Fürsten zu Schaum- burg-Lippe, in Genehmigung seines Abschied8gesuches mit Pension zur Disp, gestellt. :

Im Beurlaubtenstande, Berlin, 1. Zuni, Stordeux, Pr. Lt. von der Feld-Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ratibor, mit Pension der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 22. Mai. Hollmann, Zahlmstr. vom 2. Bat. Inf. Negts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungs-Rath verliehen. i BUrM Alberhome Patente. 1. Jun Brubwit; Kaschke, Nechnungs-NRäthe, Geheime expedirende Secretäre im Kriegs- Ministerium, der Charakter als Geheimer Rechnungs-Rath, Hoete, Schrader, Geheime expedirende Secretäre und Calculatoren im Kriegs-Ministerium, der Charakter als Nehnungs-NRath, verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 15. April. Ho ffmann, Kasernen-Insp. in Marienwerder, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt.

Ie Urt Albre Malz, Kasernen-Inspectoren in Mör- dingen, nach Diedenhofen bezw. Mey, Kluge, Kasernen-Insp. in Meß, Müller, Kasernen-Insp. in Diedenhofen, nah Mör- hingen, verseßt.

19, April. Relißky, Kaserlen-Insp. in Wesel, nah dem Truppenübungsplaß Hagenau, P las chke, Kasernen-Jnsp. in Graudenz, nah Wesel, versett.

4. Mai. Galushchky, Garn. Verwalt. Director und Rech- nungs-Nath in Glogau, auf feinen Antrag zum 1. Juli d. I. mit Pension in den Nuhestand verseßt. i

8. Mai. Grieshammer, Garn. Verwalt, Insp. auf dem Truppenübungsplaß Wahn, Buchholz, Garn. Verwalt. Insp. auf dem Truppenübungsplaß Lockstedt, wechseln in ihren Stellen.

9. Mai. Krause, Kasernen-Insp. in Königsberg i. Pr., auf M Antrag zum 1. September d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. 13. Mai. Graeßner, Kasernen-Inspector in Perleberg, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt.

19 Ua, Lana, Ostermann, Nübsamen, Schleiffer, Schwarzenberger, Seehausen, Strensch, Weiß, Wild, Unter-Apotheker des Beurläubtenstandes, zu Ober- Apothekern befördert. Dr. Damk öhler, Drewiß, Dr. Feder,

ernis, Haase, Heithecker, Juettner, Licht, Lüddecke,

troof, Thomas, Ober-Apotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt. hre, Kasernen-Inspect. auf Probe in Olden- burg, definitiv angestellt.

21. Mai. Martin, Garn. Verwalt. Ober-Insp. in Witten- berg, nah Glogau verseßt. Koch, Hauptm. a. D. in Koblenz, die Ober-Inspectorstelle zu Wittenberg auf Probe übertragen. Steiger, Kasernen-Insp. in Torgau, nah Koblenz, Hamann, Kasernen-Insp. in Osterode, nah Tilsit, Liestmann, Kasernen-Insp. in Danzig, nah Osterode, Kaminski, Kasernen-Jnsp. in Cassel, nah Königs- ‘erg i. Pr., versetzt. ;

26. Mai. Bayer, Kasernen-Insp. auf Probe in Köln, Kubaßg, Kasernen-Insp. auf Probe in Posen, definitiv angestellt.

Königlich Bayerische Armee.

i Offiziere, Portepeec-Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im activen Heere. 9. Mai. Hutter, Sec. Lt., bisher à la suite des 1. Fuß-Art- Regts. vacant Bothmer und commandirt zum Auswärtigen Amt, vom 1. Juli l. J. ab in den genannten Truppentheil verseßt.

Im Beurlaubtenstande. 30. Mai. Die Dr Us ber Neserve : Frits\ch des 1. Inf. Regts. König, Sch midt des 1. Feld- Art. Ne ts. Prinz-Regent Luitpold; die Pr. Lis. der Landw. 1. Auf- gebots: Di etri (Ingolstadt), Zeyß (Bayreuth), Kipp (Landau) von der Inf., Müller (Bamberg) in der Feld-Art., zu Haupt-

zum Deutschen Reichs-Anzei

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 7. Juni

leuten; die Vice-Feldw. bezw. Vice-Wachtm. der Res.: Noemmelt (1 München) im 3. Inf. Negt. Prinz Karl von Bayern, Trä fch (Nürnberg) im 6. Inf. Negt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Bühler (1 München) im 12. Infanterie-Regiment Prinz Arnulf, Weigel (Nürnberg) im 14. Inf. Negt. Herzog Karl Theodor. Volkert (Nürnberg) im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Nuß- land, Zanolti (1 München) im 4. Chev. Regt. König, Stallberg (I München) im 3. Feld-Art. Negt. Königin - Mutter, Schmidt (T München) im 1. Pion. Bat, zu Sec. Lts. der Res. ; die Vice- Feldw. der Landw.: Schmid (1 München) bei der Inf., May- cheider (1 München) beim Eisenbahn-Bat., zu Sec. Lts3. der Landw. 1. Aufgebots, befördert.

_ Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. 30. Mai. Schuster (Augéburg), Hauptm. von der Landw. Inf: 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform,

Gauer, Neustein (Kaiserslautern), Pr. Lts. von der Landw. Jf.

1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform ; von der Landw. 2. Aufgebots : den Hauptleuten : Drechsler (Augs- burg), Hauptmann (Kaiserslautern) von der Inf., Heuser (Landau) vom Eisenbahn-Bat., mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Ünif.; den Pr. Lts.: Boßner (Gunzenhausen), Pfeiffer (Aschaffenburg), Berdel (Kaiserslautern) von der Inf., Böhm (Augsburg), Her- feldt (Ludwigshafen) von der Feld-Art., leßterem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Feld-Art. Negts. Horn; den Sec. Lts.: Gareis (1 München), Bock, Heimstädt (Passau), Preuß (Kempten), Kühnlein (Regensburg), Brun ck (Nürnberg), Knauth (Bamberg), Niedermaier (Kissingen), Thoma (Weiden), Ns gner (Hof), Schmidt, Müller, Henn (Kaiserslautern) von der Inf., Frhr. v. d. Pfordten (1 München), M eyer (Kempten), Frhr. v. Waldenfels (Kaiserslautern) von der Cav., Stein (Kaisers- lautern) von der Fuß-Art., Schmidt (Kaiserslautern) vom Train, der Abschied bewilligt.

_Im Sanitäts - Corps. 30. Mai. Dr. Völk (Weil- heim), Dr. Schuster (Kitzingen), Dr. Baum eister, Dr. Linde- mann (Kaiserslautern), Stabsärzte der Landw. 1. Aufgebots, Dr. Shloymann (Aschaffenburg), ller (Kaiserslautern), Afsist. Uerzle 1. Kl der Landw. 1 Aufgebots, De U Dr Sra Dr. Lenß (Aschaffenburg), Dr. Diederihs, Dr. Bieson, Dr, Deld, Borandewiede, Der. Hartig (Kaiserslautern), Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung. 30. Mai. Kruel (Kaiserslautern), Ober- Apotheker der Landw. 1. Aufgebots, Frank (Kaiserslautern), Veterinär 1. Kl. der Landw. . Aufgebots, Brucker (Kaiserslautern), Ober-Apotheker der Landw. - Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Weltausstellung in Chicago.

Der deutsche Reichscommissar, Geheime Regierungs-Rath Wer- muth hat am Montag den Krupp-Pavillon eröffnet und dabei die patriotischen Gesinnungen Krupp's hervorgehoben.

Der Specialberichterstatter der englischen „Daily News" \chreibt aus Chicago: „Die deutschen Aussteller haben Recht, über den Triumph ihres Vaterlandes in der Weltausstellung zu jubeln. Jn fast jeder Abtheilung stehen die Deutschen an der Spiße, und wenn Handel und Industrie irgend einer Nation von der Ausstellung profitiren sollen, muß es Deutschland in erster Linie sein.“

Arbeiterwohnungen in Cassel.

Die bekannte Locomotivenfabrik des Geheimen Commerzien-Raths Oskar Henschel in Cassel, in welcher ungefähr 2000 Arbeiter be- \chäftigt sind, hat soeben wieder 36 neue Wohnungen thren Arbeitern zur Verfügung gestellt. Die Fabrik, welche bereits 136 Wohnungen dieser Art besaß, kommt somit den Bedürfnissen ihrer Angehörigen in ganz hervorragender Weise entgegen, zumal dreißig weitere Wohnungen, bereits im Bau begriffen, im Jahre 1894 fertig gestellt werden. Unter den bereits vermietheten 172 Wohnungen befinden 9 allerdings eine Anzahl von Beamtenlogis; diese unterscheiden sich a er, soweit sie für kleine Beamten bestimmt sind, was bei dem größten Ua derselben der Fall, sehr wenig von den für die Arbeiter be-

immten.

Die Häuser, welche zuleßt vollendet sind und in denen si die Resultate der seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet gemachten Er- fahrungen der Firma verkörpern, sind, wie die „Soctal-Corr.“ \chreibt,

äußerst praktisch hergestellt. Jhre Lage ist frei und gesund, etwa

10 Minuten von der Henschel’\hen Fabrik entfernt; das Areal, auf welchem sie erbaut sind, ist 68 a 86 qm groß, wovon 16 a 16 qm auf die Straßenanlagen entfallen. Auf die verbleibenden 52 a 70 qm tommen siebzehn Häuser, von denen zwölf bereits vollendet find. Jedes der freundlihen, massiv in gelbröthlihen Ziegelsteinen aufgeführten Häuser enthält drei Stockwerke (einschließlich Parterre), gewölbte Keller und reihlihen Dachraum. Be- queme Treppen führen durch das sehr helle und geräumige Treppenhaus, für welches 20 qm der Grundflädhe verwendet sind, zu den Wohnungen, von denen sih zwei in jeder Etage befinden. Jede Wohnung enthält drei heizbare geräumige Zimmer, Küche mit be- quemem praktischen Herd und Wasserleitung, ein Closet mit Wasser- spülung, abgeschlossenen Gang und hinreichend Plaß in einem ver- s{ließbaren Bodenraum und Keller. Der 1 a 40 qm große Hof- raum mit Bleichplaß hinter dem Hause dient den sechs Miethern ge- meinschaftlich. Das größte Zimmer, 4,71 m tief und 4,43 m lang, ist tapeziert, die Übrigen, von welchen das kleinste 4,43 m tief und 29 m lang ift, hell und freundlich gestrißen. Ueberhaupt existirt in diesen Häusern der Begriff Hinterzimmer und Hofwohnung gar nicht, da sämmtlihe Näume gleihmäßig Licht und Luft haben.

Die Kosten eines jeden dieser Häuser betragen 28 130 4, und zwar 1540 A für den Bauplayt, 1190 4 für die nothwendigen Straßenanlagen und 25400 # für den Bau selbst. Die regel- mäßigen Ausgaben für Steuern, Versicherungen u. \. w. belaufen sih auf 90 (A jährli, die der Unterhaltung und Amortisation auf 294 M. (l 9/0 der Bausumme). An Miethe werden jährlich für jedes Haus erhoben 953 4, sodaß 609 M übrig bleiben, was einer Ver- zinsung von 21/69/90 des t wad Kapitals entspriht. Die Miethe ist naturgemäß sehr billig berechnet und beträgt nicht ganz zwei Drittel der ortsüblihen Preise. Es sind deshalb diese Wohnungen sehr begehrt und stets bewohnt. Die mittlere Kopfzahl der in einem Hause wohnenden Personen beträgt 28, es entfallen somit auf den Kopf 16 qm Wohnraum und 344 Wohnungêmiethe. Aus dem Miethvertrag is nur die eine Bedingung hervorzuheben, daß die Untervermiethung ausgeschlossen ist. Damit ist das Schlaf- burshenunwesen, welches die Bortheile einer geräumigen und gesunden Wohnung vollständig zu nihte macht, beseitigt. Die Miether werden dur diése Bestimmung, da sie bei dem geringen Miethsay eine solche gefährliche Nebeneinnahme entbehren können, nicht ges{hädigt; da, wo ein berehtigtes Interesse vorliegt und eine Beeinträchtigung des Familienlebens des Miethers nicht zu fürchten ist, wird die Genebmi

ger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1893.

gung zum Ablassen einer Schlafstelle an einen Mitarbeiter der Fabrik niht versagt.

Zur Arbeiterbewegung.

In den Kohlenbergwerken der Donau-Dampfs\chiff- fahrts-Ge sellschaft ist, wie unter dem heutigen Tage dem „W. T. B.“ aus Fünfkirchen gemeldet wird, ein partieller Strike aus- gebrochen; nahezu 800 Arbeiter sind nit “eingefahren. Es find Vor- tehrungen getroffen worden, um Ruhestörungen vorzubeugen.

Nach einer Meldung der „Köln. Bg. aus Paris vom 5. d. M. hat der Hauptausshuß der Arbeiterbörse beschlossen, gegen die Regierung, welche die niht zweckmäßig begründeten Gewerk vereine auflösen will, durch einen Aufruf Widerstand zu leisten, welcher die Vereine auffordert, sich den Gesezen nit zu unterwerfen und den Auflösungserlassen keine Folge zu geben.

In einer Wanderversammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins und Umgegend am 4. d. M. imo Victoria-Saal, Perlebergerstraße 13, wurde, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, des mäßigen Besuchs der Versammlung wegen vom Vortrag Abstand genommen. Den mäßigen Besuh der Versammlung führte der Redner Blaurock darauf zurück, daß sih viele Arbeiter an der Agitationstour betheiligt hätten, jedoch trage die größte Schuld die Lauheit der einzelnen Arbeiter. Zur Zeit des Ausnahmegesetes, so fuhr der Nedner fort, sei noch Zug in der Masse gewesen, da habe ih auh die Kampfes- organisation der Berliner Maurer so oft bethätigt, während jeßt eine große Gleichgültigkeit herrsche. Um diese zu verbannen, sei es jedes Einzelnen Pflicht, etwas mehr Energie anzuwenden.

Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstausstellung.)

V. Düsseldorf.

L. K. Der zweiten Kunststadt des preußishen Staats ist bei der Leitung der gegenwärtigen Ausstellung eine breitere Mitwirkung als sonst eingeräumt worden, E in der Auf- nahmecommission war die Künstlershaft Düsseldorfs durh den Maler Adolf Schweißer vertreten. Ueber hundert Düssel- dorfer Maler zählt der Katalog auf; Vautier, von Geb- hardt und der unlängst an die Berliner Akademie berufene | Bockelmann fehlen. Troßdem eure der Bestand an Düsseldorfer Bildern einen guten Ueberblick über die Leistungs- fähigkeit der rheinishen Kunstshule. Sie galt bis vor kurzem als die deutsche Hochburg der älteren Ueberlieferung, namentlich auf dem Gebiet der Historien- und Landschaftsmalerei. Aber auch hier hat sich ein Bruch zwischen der jüngeren und älteren Generation vollzogen, auch Düsseldorf hat seine Secession ge- habt. Der Saal 40 der diesjährigen Ausstellung führt uns eine ganz erklecklihe Anzahl dieser fris aufstrebenden jüngeren Talente vor. Durch die übrigen Säle verstreut hängen die Bilder der Düsseldorfer Altmeister. Gleich im Ehrensaale be- gegnet uns ein mächtiges Historienbild Peter Janssen's, der die Traditionen der Bendemann-Schule vertritt. Es ist zur Erinnerung an die Feier des 600jährigen Bestehens der Stadt Düsseldorf von einem kunstsinnigen Bürger der städtischen Gemäldegalerie geschenkt worden. Der Sieg in dem Limburger Erbstreit, dem Düsseldorf seine Erhebung zur Stadt verdankt, wurde 1288 durch die Beredsamkeit eines Mönches Walter Dodde entschieden, der die bergishen Bauern zu muthigem Vordringen im Kampfe bei Worringen entflammte. Diese Episode hat Janssen dargestellt. Auf mächtigem Roß schen wir den streitbaren Kuttenträger, dessen Gestalt fast die ganze linke Hälfte des Bildes beherrscht, mit leidenschaftliher Geberde seine Flammenworte in die Schaaren der er- regten Bauern schleudern. Packend ist das Leben in den von wilder Kampflust glühenden Köpfen der Bauern geschildert. Vielleiht find diese einzelnen Cha- raktere zu subtil herausgearbeitet, sodaß der Eindruck der elementaren Wucht, die aus diesen Massen hervorbrihht, etwas leidet. Auch in coloristisher Beziehung hätten die leßteren mehr zusammengehalten werden müssen, shärfere Accente in Gruppen würden den unleugbar flauen Gesammteindruck ge- hoben haben. Jmmerhin sichert die technishe Gewandtheit dem Gemälde eine hervorragende Stelle unter den ohnehin seltenen größeren Geschichtsbildern der diesjährigen Ausstellung. Als Schüler Janssen's giebt sich Alexander Frenz in seinem goldenen Zeitalter zu erkennen, nur fehlt ihm die Leucht- kraft und Wärme des Colorits, die seines Meisters „Erziehung des Bacchus“ auszeichnet und der ein anderer Düsseldorfer H. Zieger in seiner Pansgruppe (Nr. 1708 des Katalogs) erheblih näher kommt. Aeußerst mangelhaft in Zeichnung und Farbe, wenngleih niht ohne Geshmack in der Compo- sition, ist der große Cyklus von Darstellungen aus der nor- dishen Göttersage von Frig Röber; nüchtern kalten Zllu- strationscharakter trägt auch Albert Baur's Scene aus der Zeit der Christenverfolgungen, die einen Vergleih mit Alma Tadema’'s feinsinniger Alterthümelei sehr zu ihren Ungunsten S Gebhardt’'s charakter- volle Art [priht us en Werken zweier Schüler, von denen wir Feldmann's Jüngling von Naim bereits bei Schulte eingehender geprüft haben, während Paula Monjé nur Porträts ausgestellt hat. Weit O 0e it Willy Spaß in seinen religiösen

ildern. Eine feine, auf grün abgestimmte Farben- haltung, feste Modellirung und intimes Empfinden machen sich besonders in dem „Aufbruch der heiligen Familie zur Flucht“ geltend. Mit vielem Humor schildert S. eh die Scheu der Hirten, die mit ihren Gaben dem Christkinde sich nahen. Der taler hat E neben Gebhardt auch Uhde's Werke eifrig studirt; die Jnnigkeit des Ausdrucks in seinen Madonnen- kföpfen, die shlihte Art des Vortrages legen davon beredtes As ab, ohne daß man von technischer Abhängigkeit sprechen ürfte.

Traditionell ist für Düsseldorf auch die Meistershaft im Militärbilde. Mehr noch als Hünten's etwas verblaßte Scene aus der Schlacht bei Ligny, die der Künstler zum fünfundsiebzigsten Jubiläum des elften Husarenregiments gemalt hat, kommt diese Meistershaft in Rocholl's flotten Bildern voll dramatischen Lebens zum Ausdruck. Da schildert er uns einen „Husarenstreih“ aus den glorreichen Tagen

) Vergl. die Nrn. 114, 122 und 129 des „R.- u. St.-A.*

Dig isi t o E E E E R O A i t E E L E E