1893 / 153 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

' „Patriotischer Fla", Jllustrirte Unterhaltungs- blätter für das deutsche Volk und Heer. Il. Jahrgang, complett in 28 Heften. Verlag von Ee Kittel in Berlin. Der Band ent- hält 28 Hefte zum Preise von 50 „. Mit dem Bilde Seiner Majestät des Kaisers und Königs ist Heft 1, mit dem Seiner Kaiser- B und Königlichen Hoheit des Kronprinzen das Heft 2 geschmüdt.

ier Bilder in Farbendruck sind dem preußischen Militär und den russischen Uniformen gewidmet, zahlreiche Illustrationen sind doigeibat.

er Text bietet Belehrendes und Erheiterndes stets auf dem Boden eines treu vaterländischen Sinnes. So kann der Hausschaßz als seinem Namen entsprehend empfohlen werden.

Marine. Leitfaden für den Unterricht in der Navigation. Auf Befehl der Kaiserlichen Direction des Bildungswesens der Marine bearbeitet. Drei Theile nebst Anhang. Erster und zweiter, sowie dritter Theil geheftet, Anhang Pn 10_/( Das vollständige Werk gebunden 12 A E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof- buhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68—70. Dieser Leitfaden soll dem Unterricht für die deutshen Seecadetten und als Hilfsbuch für jüngere Marineoffiziere dienen, er wird aber darüber hinaus au allen deutshen Seefahrern von Nuyen sein. Navigation nennt der Seemann die Steuermannskunde. „Ein offenes Auge, dem nichts entgeht“, so spricht sich die Einleitung dieses Werks aus, „ein wägender Geist, der den Ursachen der beobahteten Ersheinungen nach- geht, und \chließlich ein wagender Muth, der zur rechten Zeit den rechten Entschluß, auf dem ersten fußend, faßt, das sind die Eigen- schaften, welche die Unterweisung in der Navigation in dem angehenden Sceoffizier wecken und entwickeln soll.“ Die hierzu wichtigsten Kennt- nisse werden in drei Theilen vorgetragen, deren erster und zweiter die Anforderungen zur Seecadetten- und ersten Seeoffizier-Prüfung be- handelt, während der dritte Theil die Anforderungen der Seeoffizier- Berufsprüfung darlegt. Die zahlreihen, dem „Text beigegebenen Abbildungen erhöhen den Werth dieser Theile. Ein Anhang, welcher Muster für nautishe Berehnungen enthält und auf jede Frage der Praxis Antwort giebt, wird in erster Linie dem Navigationsoffizier es erleihtern, fich in seinen verantwortungsvollen Dienst einzuleben. Der mäßige Preis des Leitfadens wird sicherlich seinem Gebrauch

förderlih fein. E | | Dick, Capitän-Lieutenant und Kret\chmer, Marine-Schiff- bauinspector: Handbuch der Seemannschaft. Mit 282 Ab- bildungen im Text und in Steindruck. E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68—70. Ls 16 f. Die deutschen Schiffer hatten fih bisher in der eemannschaftskunde, d. h. in der gesammten Wissenschaft von der Ausrüstung und Behandlung des Schiffs nah englishen Handbüchern rihten müssen. Es wird daher ein nationales Werk genannt werden dürfen, daß zwei deutshe Fachkundige, Capitän-Lieutenant Dik und » Marine-Schiffbauinspector Kretshmer, soeben ein „Handbuh der See- mannschaft“ herausgegeben haben, welches, mit nahezu 300 Ab- bildungen versehen, die ganze Seemannskunde lehrt: die Schiffs- beschreibung, die Takelung, Anker und Ketten, das Stauen, die Segel, den Bootsdienst und die Behandlung des Schiffs auf der Fahrt ; \{ließlich auch die nothwendigsten Kenntnisse über Seerecht, Lootsen- ordnung, Rettungs8wesen u. dgl. L Die Zeitschrift „Marine-Rundschau" (Verlag der König- lien Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin) veröffentliht in ihrem neuesten Heft einen Aufsaß des Wirklichen Admiralitäts-Raths Koch über S. M. S. „Amazone“, die als erstes preußisches Kriegs\chiff die erste Periode unserer Flotte bezeichnet (die „Amazone“ lief am 24. Juni 1843 vom Stapel). Kaum kann greller der gewaltige Unterschied zwischen dieser nur fünfzig Jahre zurüd- liegenden Vergangenheit und unserer heutigen Seemacht beleuchtet werden, als durch einen Einblick in die Verhandlungen und Er- wägungen, die den Bau und die Ausrüstung jenes Kriegs\chiffs betrafen. Ebenso befremdlih erscheinen die Crörterungen Über die Uniformirung der Schiffsbesaßung und woher eine Besaßzung zu erhalten sei. Das Offiziercorps reccutirte sich hauptsächlich aus dänischen Marine-Offizieren, während die Mannschaft aus Navigations- ewonnen wurde. In den Listen der Amazonebesaßung findet

ülern B jedo eine Reihe von Namen, deren in der Geschichte unserer

arine rühmlih gedacht wird. Ss ist ferner, was „über die MWehrverhältnisse von Helgoland in früheren Zeiten“ mitgetheilt wird. Wir entnehmen daraus, daß die Bewohner Helgolands, troß des häufigen Besitzwechsels der Insel sie war in ältesten Zeiten in friefisGem, dann in herzoglih-{chleswigshem, dänishem und englischem und jeßt in preußischem Besiß nur höchst selten in kriegerische Actionen verwickelt waren, obwohl die Völker des Festlandes oft in roßen Kriegen begriffen waren. Es ift indessen anzunehmen, daß fon früh die Einrichtung einer Landwehr bestanden habe, die auch später unter der Herrschaft Dänemarks von Christian VIII. wieder eingeführt wurde. Ueber die Einrichtung der Landwehr giebt die im Wortlaut E Verordnung Christian's VII1. Aufshluß. Als im Jahre 1807 die Insel an England fiel, wurde die eh ent- waffnet; die Insel erhielt erst wieder eine Garnison, als Helgoland dem preußischen Staat einverleibt wurde. Endlich findet man in dem Heft noh eine von dem Corvetten-Capitän z. D. von Haeseler besorgte deutsche Ueberseßung der Schrift von Laird Clowes, der in fesselnder Form einen zukünftigen Seekrieg zwischen den beiden größten Seemächten, England und Frankreich, schildert und, indem er Namen, Daten, Zeitungsberichte 2c. in seine Schilderung einflicht, den Leser vollständig über die Gegenwart hinweg zu täuschen versteht, sodaß man glaubt, eine Kriegs\hilderung der Gegenwart zu lefen und nicht ein Zukunftsbild.

Kunst.

+4 In schneller Folge ist der erste Band von R. Muther's „Geschichte der Malerei im neunzehnten Jahrhundert" (G. Hirth, München 1893), dessen erstes Erscheinen wir mit berechtigter Pra begrüßten, abgeshlossen. Er behandelt auf breitem cultur- istorishem Hintergrunde die Schicksale der europäishen Kunst in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, das Zeitalter der Romantik, die im Kampf gegen die classicistishe Ueberlieferung die Waffen stählte, mit denen der moderne Realismus seine Erfolge ‘erringen follte. In äußerst lebendiger, nie ermüdender Darstellung wird mit wenigen carafkteristishen Strichen das „Vermächtniß des achtzehnten Jahr- hunderts" geschildert, das in der weltfremden, an der Kunst der Hellenen und den primitiven Schöpfungen der vorraffaelishen Zeit allein Gefallen findenden Generation eines Mengs, David, Overbeck und Cornelius undankbare Erben fand. Mit großer Liebe und feinem Verständniß arbeitet Muther die fesselnden Künstlergestalten eines Rethel, Schwind und Delacroix, der Bannerträger des Romantismus, heraus, Ae den e Ny tan Umschwung, den in Deutschland die Schöpfungen der belgischen Historienmalerei in den dreißiger Jahren hervorbrachten, um dann den unablässigen Fortschritt zur Sntimität, wie ihn die Schöpfung des historishen Sittenbildes einleitet, bis zu den Tagen Meissonier's und Menzel’'s herab zu verfolgen. Die Auffassung Muther's ruht, was die allgemeine Schilderung der geistigen Entwickelung anlangt, auf den geistvollen Ausführungen von Georg Brandes in seinen „Hauptströmungen der Literatur des 19. Jahrhunderts“; im einzelnen folgt er mit aufmerksamem Spür- sinn den oft {wer entwirrbaren Fäden, an denen fih die Geshmacks- wandlung der einzelnen Generationen weiterspinnt. Die Pariser Meltausitellung ‘des Jahres 1889 bot ihm in ihrem retrospectiven Theile gauntioe Gelegenheit, die Schöpfungen der älteren Nen Schule neben einander f\tudiren zu können; mit unermüdlihem Eifer hat er auch die englischen und spanischen Sammlungen für seine wede durhforsht, sodaß man sich überall der lebhaften irkung ersöônliher Eindrücke gegenüber fühlt. Eine sehr dankenswerthe, reichhaltige Bibliographie beschließt den auch mit Abbildungen verilwenderisd ausgestatteten Band und ermögliht dem Weiterstrebenden , d von den einzelnen behandelten Erscheinungen eingehendere Kenntniß zu verschaffen. Die Lebhaftigkeit, mit der M. für seine [Eee Auffassung der modernen Kunstentwickelung eintritt, wird sicherlich den Anlaß zu

einzelnen Controversen der Fachfritik bieten, zumal diese in Deutsch-

land vielfach noch zähe an überkommenen Vorurtheilen festhält; was aber kein Gegner dem Verfasser bestreiten kann, ist die ehrlihe, von echter Liebe zur E tee Kunst getragene Kampfesweise, die ihm die Soinvathie weiter Leserkreise erwerben muß und sihern wird. Dem Fortschreiten des Unternehmens, dessen erster Band in vollem Umfang hält, was die erste Lieferung versprah, darf man daher mit

Spannung entgegenfehen. Reisfebücher.

Europäishe Wanderbilder Nr. 211, 212, 213, 214. Durch das Berner Oberland. Von Fried. Ebersold. Mit 76 Illustrationen und einer Karte. Verlag des Art. Instituts Orell Füßli in Zürich. Preis 2 /( Das vorliegende reich illustrirte Bändchen der bekannten Collektion hat die dankbare Aufgabe, die eigenartigen Vorzüge und Schönheiten des Berner Oberlandes zu schildern. Der Ver- fasser geleitet uns mit dem Dampfboot über den lieblihen Thunerfee zum Bödeli und nach Interlaken, nah der Wengernalp, nah Mürren, auf die Schynige Platte und über - den ‘ernsten Brienzersee zum Brünig. Ueberall macht er uns aufmerksam auf die dem Auge si ershließenden Naturschönheiten, die wohl nirgends in fo reicher E Eng oie im Berner Oberland sich bieten. » Wir sind überzeugt, daß das Bändchen jedem Besucher des Berner Oberlandes als ein zuverlässiger Führer die besten Dienste leisten wird. Lobend zu erwähnen ist \{chließlich die vorzügliche Karte, welhe dem Werke beigegeben ist und den Werth des letztern wesentli erhöht.

Prachtwerke.

Ein von dem Königlichen Ober-Maschinenmeister Herrn Paul Art elt ausgearbeitetes und Seiner Majestät dem Kaiser ge- widmetes Prachtwerk, betitelt: „Die Wasserkünste von Sans- fouci“ wird mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät zu Gunsten des Invalidendank von dem hierzu autorisirten Verlag von Alb. Schwarz, Prinzenstraße 68, für den Preis von 25 4 zur Sub- scription aufgelegt. Die prachtvolle Ausstattung, der reiche Inhalt: die geshihtlihe Entwickelung Sansfoucis mit 86 Lichtdruckbildern der Sehenswürdigkeiten des Schlosses und Parks, geben dem Ganzen den Charakter eines interessanten Werks zur Unterhaltung und Be- lehrung. Ï

Encyklopädien. /

Meyers Kleines Conversations-Lerxikon liegt mit dem soeben erschienenen dritten (Schluß-) Band jeßt in der neuen fünften Auflage vollständig vor. Bei der Herausgabe dieses Nach- \{lagebuhes is für die Verlagshandlung die Absicht me po A nah dem bewährten Muster der großen Ausgabe von Meyer's Conversations-Lexikon ein Werk zu schaffen, welches, dem vorhandenen Bedürfniß weitester Kreise entsprehend, das gesammte menschliche Wissen in knapper, aber doch ershöpfender Form zur Darstellung bringen soll. Nach diesem Grundsaß bietet die fünfte Auflage von Meyer's Kleinem Conversations-Lexifon ein {nell berathendes und Auskunft ertheilendes Handbuch, das vollständig umgearbeitet, reichlich vermehrt, berihtigt und bis auf die neueste Zeit er- gänzt ist. Allen verständlih bringt das Werk den in ihm aufgespeicherten Wissens\toff auf pes eringem Naum und liefert auf den ersten Griff und Blick den begehrten Nachweis so kurz und bestimmt, wie man es im Leben braucht. Unterstüßt und vortheilhaft ergänzt werden die Angaben des Lerikons durch zahlreiche Ertrabeigaben. Ueber 100 Karten, Bildertafeln und Beilagen in Holzschnitt, Kupferstih und Farbendruck vermitteln die Anschaulichkeit und erleihtern das Verständiß für besonders wichtige Artikel. Der billige Preis des Werks (jeder in Halbfranz E Band kostet nur 8 46) und seine Beschränkung auf drei Bände ermöglichen au dem weniger Bemittelten die Anschaffung.

Wörterbücher. E

F, S. S. Rothwell: Taschenwörterbuh, Englisch- Deutsch und Deutsh-Englisch. 3. Auflage. Verlag von Paul Nef in Stuttgart. Die vorliegende dritte Auflage ist forg- fältig bearbeitet ; die einzelnen Silben sind accentuirt, sodaß der Leser oder Sprecher in den Stand geseßt wird, die Wörter richtig aus- zusprechen; die Aussprache i} phonetish mittels deutsher Buchstaben

genau bezeichnet. Unterballung.

Die am. 24. Junt im Berlag von J. J. Weber in Leipzig erschienene Nr. 2608 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen : Großherzog Friedrih Wilhelm und Groß- herzogin Auguste von Mecklenburg-Streliß. Der Einzug des Fürsten Ferdinand von Bulgarien und seiner Gemahlin in Sofia am 10. Juni. Nach einer Momentaufnahme gezeichnet von F. Schlegel. Edwin Booth, + am 7. Juni. Albert Schulz (San Marte) + am 3. Juni. Berliner Bilder. Der Kaiser kommt! Gemälde von Wilhelm Geißler. (Zweiseitig.) Von der Weltausstellung in Chicago, 6 Abbildungen, Originalzeihnungen von unserem Special- zeihner E. Limmer. Aus dem Mansfelder Kupferschiefer-Bergwerk. 5 Abbildungen. Polytehnishe Mittheilungen. Moden.

Handel und Gewerbe.

Zwangs8-Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht T Berlin fstanden am 28. Iuni die náBBezzidineten Grundstücke zur Versteigerung : Am Nord -Ufer 3, dem Majoratsherrn Freiherrn Olof Adolf von Gagern gehörig. Fläche 24,06 a, Nußungswerth 6870 A Für das Meist ebot von 100 000 A wurde der Kaufmann Theodor Lan ger, Kleinbeerenstr. 11, Ersteher. Schwedterstr aße 12, dem Ma- schinenbauer J.L. Hu \chka gehörig, Nuzungswerth 6100 46. Mindest- ebot 1400 A Für das Meistgebot von 100 000 6 wurden die Aufent Gebrüder Schulvater, Neue Königstr. 38, gemeinschaft- lih Ersteher. Ostpreußische landschaftlihe Darlehnskasse zu Königsberg. In ihrem mit dem 31. März 1893 abgelaufenen 24. Geschäftsjahre hat die Ostpreußische landschaftliche Darlehnskafse, wie wir dem Geschäftsberiht des Instituts entnehmen, unter den Ein- flüssen, welhe auf den gesammten Verkehr drückten, gelitten. Grfst etwa im leßten Drittel des Berichtsjahres schien eine Wendung zum Besseren einzutreten, welhe, wenn auch niht immer in gleihem Maße, bis gegen den Schluß andauerte. Die Hemmung in den Perkehröverbältnissen hatte zugleih eine außer- ewöhnlih leichte Slussigteit des Geldes zur Folge, welche die Zins- jáve dauernd gedrückt erhielt. Dem entsprehend find auch die Zins- äte bei der Darlehnskasse bemessen worden. Diese auf den Curs der Effecten, den Zinsertrag des Kapitals und die Höhe der Umsäge drückenden Verhältnisse haben es auch bewirkt, daß die Gesammtumsäße in dem Pen wie. m der Nebenstelle die des Vorjahres nicht voll erreihten, sondern zusammen in Debet und Credit um etwa 4000000 zurü- blieben. Wenn es gleihwohl möglich gewesen ist, ein Reinergebniß zu erzielen, welhes das des Vorjahres troß der Abseyzungen auf Bau- und Ütensilien-Conto um mehr als 20 900 Æ übersteigt, so ist dieses zu einem wesentlihen Theil der günstigeren Wendung zuzuschreiben, die in dem leßten Theil des Jahres in Bezug auf einen günstigeren und festeren Curs der bei der Darlehnskasse allein ge- und verkauften sicheren T Effecten und vor- nehmlih der Ostpreußishen Pfandbriefe eintrat und die Möglichkeit gab, solche in den größeren Beträgen, in welchen fie zum Angebot kamen, anzukaufen und angemessen wieder abzugeben. Zu dem günstigen Ertragsergebniß at außerdem die dauernde starke Inanspruchnahme für Beleihungen von Werth- papieren und Hypothekendocumenten beigetragen, und auch die Vermittelungen von Bepfandbriefungen Malt A asso- ciirter Güter waren namentlich bezügliÞh der Neu Gend der durch Tilgung frei gewordenen Hypothekenstelle des landschaft- lihen Pfandbriefdarlehns zahlreich, wenn auch in vielen Fällen die Beträge der vermittelten neuen P evarteven nicht besonders bedeutend waren. In ähnlicher Weise wie bei Bepfandbriefungs- vermittelungen hat die Darlehenskasse auh bei ns zum Zweck der Bildung von Rentengütern den Besißern landschaftlich e Güter ihre Thätigkeit in mehreren groheren wie kleineren entengutsbildungsfahen zur Verfügung gestellt und mehrere dieser

Angelegenheiten, welche durch rechtlihe und une Schwierigkeiten eine Desonders hervorra ende Geschäftsthätigkeit in Anspruch nahmen, bereits vollständig durchgeführt. Einzelne durch ihren Umfang hervor- ragende Geschäftsbesorgungen sind in diesem Jahre nicht vorgekommen. Das Gesammtergebniß stellt fich folgendermaßen heraus: Die Einnahme betrug 312545 A Davon kommt in Abzug die Ausgabe mit 139 575 (A Es ergiebt sich fonach ein Einnahme- überschuß von 172 969 Æ, d. i. nahezu 8,65 9/% des Grundkapitals von 2 Millionen Mark gegen etwa 74 9/9 des Vorjahres. Nach Aus- scheidung der Gewinnantheile der Tilgungskassen-Interessenten und der außerdem davon erfolgten Ueberweisungen beträgt der Reingewinn 145 211 M d. i. über 74 9/0 des MLEREIe S von 2 Millionen Mark. Fm Geschäftsjahre 1891/92 betrug der Reingewinn 124521 4 Von dem diesjährigen Reingewinn gebühren °/10 dem eigenthümlichen Fonds der Ostpreußischen O mit 130690 M, 1/10 aber fließt dem Reservefonds der Darlehnskasse zu mit 14521 (4 Der Reservefonds der Darlehnskasse betrug am 31. März 1893 138 736 (G Die Ge- sammtumsäße des Hauptgeshäfts betrugen je im Debet und Credit 145 128 843 MÆ, also im ganzen 290 257 687 M6 gegen 294 257 197 M des Jahres 1891/92. Das zweite Geschäft hatte im Debet und Credit einen Umsaß von je 9 439 596 4, also im ganzen 18 879 192 M, während der Umsaß des Jahres 1891/92 19 155 727 4 8 4 be- tragen hatte. : j

Vom oberschlesischen Steinkohlen markt berichtet die „Schl. Ztg.“ : Die Mattigkeit" im oberschlesishen Steinkohlen- ge\chäft hat auch in verflossener Woche angehalten und die Ver- ladungen waren auf den meisten Gruben infolge zu geringen Eingangs an Aufträgen ret \pärlich. Die Händler klagen über zu geringen Absaß und haben im allgemeinen wenig Vertrauen auf eine Hebung des Kohlengeschäfts in den nächsten drei bis, vier Monaten. Die- selben können den eingegangenen Vertragsverpflihtungen bezüglich prompter Abnahme der von thnen geschlossenen Kohlenquantitäten troß aller Mühen und Kosten niht pünktlih nachkommen und sind infolge- dessen zur Thätigung neuer größerer Schlüsse nicht zu bewegen. Der gegenwärtige Kohlenverbrau ift im allgemeinen ein geringerer, sodaß selbst eine Ca der Kohlenpreise ein regeres Geschäft nicht herbei- führen würde. Bis zum Beginn dieses Monats war für Stück- und Staubkohlen noch befriedigender Absaß vorhanden; gegenwärtig ist jedoch au für diese beiden Sorten die Nachfrage chwach, sodaß ein großer Theil davon wie die anderen Sorten in die Bestände kommen muß. Im Koksgeschäft sieht es nah wie vor trübe aus, da die Eisen- industrie keine derartige Aufbesserung erfahren hat, um die ganze Kok8production im Revier aufbrauchen zu können und Absaß über den Industriebezirk hinaus für oberschlesishen Koks niht vorhanden ist. Das Angebot in Koks is daher sehr stark, das Fabrikat findet aber selbst zu den herabgesegten Preisen keine genügende Abnahme.

Auf den Königlich sähsishen Staatseisenbahnen wurden im Februar d. I. befördert 2239 562 (— 11 299) Perfonen und 1384873 836 (+ 137 271933) kg Güter. Die Einnahmen während des genannten Monats stellten sih auf 6 226 695 (+ 345 105) Æ, für die Zeit vom 1. Januar bis ult. Februar auf 12114 261 (+ 446 937) A Auf den unter Staatsverwaltung befindlichen Privatbahnen wurden befördert: auf der Linie Zittau— Reichenberg 33 066 (+ 163) Personen und 24 480 250 (+ 693 685) kg Güter. Die Einnahmen betrugen im Februar 50 130 (— 341) 4, vom 1. Februar bis ult. Februar 102 059 (— 94) ( Auf der Linie Altenburg—Zeihßz wurden im Februar befördert: 21867 (— 329) Perfonen und 34 861 980 (— 2587 950) kg Güter. Eingenommen wurden: im Februar 70 233 (— 251) M, vom 1. Januar bis_ ultimo Februar 145 385 (+ 3982) 6 Auf der Linie Zittau—Oybin—FJons- dorf wurden im Februar befördert: 7048. (— 497) Perfonen und 487 270 (+ 105 930) kg Güter. Eingenommen wurden im Februar 2755 (+ 88) M, vom 1. Januar bis ultimo Februar 5368 (+ 10) M j

Magdeburg, 28. Juni. (W. T. B.) Zuckerberiht. Kornzucker excl., von 929% —,—, Kornzucker excl., 88 9% Rendement

—, Nathproducte excl., 75%/ Rendement 15,70. Still. Brod- raffinade 1. 31,00. Brodraffinade 11. 30,75. Gem. Raffinade mit Faß 30,50. Gem. Melis I. mit Faß 30,25. Ruhig. Rohzucker L roduct Transito f. a. B. Hamburg pr. Juni Gd., Br., pr. Juli 18,20 Gd., 18,30 Br., pr. August 18,40 bez., 18,45 Br., pr. September 16,824 Gd., 16,90 Br. Stetig.

Köln, 28. Iuni. (W. T. B.) Wie die „Köln. Zeitung“ aus Bochum meldet, wurde von dem Westfälischen Kokssyndikat die Einschränkung der Erzeugung für den Monat Juli wegen der Bestandaufnahme auf den Koks verbrauhenden Hüttenwerken und weil ein Theil der Siegerländer Hütten noch mit den Abschlüssen zögert, vorübergehend um 10% höher als bisher bemessen. Die Beiträge der Mitglieder bleiben unverändert. ;

Leipzig, 28. Juni. (W. T. B.) Kammzug -Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per Juni —,— i, per Juli 3674 M, ver August 3,70 #Æ, per September 3,725 A, per Oktober 3,75 , per November 3,77} #, per Dezember 3,80 , per Januar 3,825 #6, per Februar 3,85 4, per März 3,875 , per April 3,875 #4, per Mai 3,875 (4 Umsay 45 000 kg.

Mannheim, 28. Juni. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen pr. Juli 16,70, pr. November 17,25, Roggen pr. Juli 15,35, pr. November 15,65. Hafer per Juli 17,50, per November 15,55. Mais pr. Juli 11,85, pr. November 12,00.

Pest, 28. Juni. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen billiger, pr. Mai-Juni 8,38 Gd., 8,40 Br., pr. Herbst 8,24 Gd., 8,26 Br. afer pr. Herbst 6,45 Gd., 6,47 Br. Mais pr. Mai- uni 5,12 Gd., 5,14 Br., per Juli-August 5,12 Gd., 5,14 Br. Kohlraps pr. August-September 15,10 Gd., 15,20 Br. E

London, 28. Juni. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert.

An der Küste 14 Weizenladungen angeboten.

6% Javazucker loco 19F stetig, Rüben - Rohzucker loco 182 Käufer, 184 Verkäufer, stetig. Chile-Kupfer 4318/16, pr. 3 Monat 443/16. : i G

Paris, 28. Juni. (W. T. B.) Die Nachwirkung der Erregung der auswärtigen Börsen wegen der Silberfrage, vielfahe Erörte- rungen über deren Bedeutung für italienishe Valuta und starke Spekulationsverkäufe in Jtalienern, sowie die flaue Haltung der Londoner Börse veranlaßten eine allgemeine Verstimmung. Besonders Staliener waren stark rüdgängig; die übrigen Curse ebenfalls meistens nahgebend. Schluß leicht erholt. Crédit foncier waren durch Reali- sationen gedrückt, es machte sih ein größeres Prämieninteresse für die-

selben bemerkbar. y 98. Juni. (W. T. B) Java - Kaffee

Amsterdam, j good ordinary 52. Bancazinn 54 Z :

Die Bör se eröffnete und {loß

f, New-York, 28. Juni. (W. T. B. matt und niedriger, war im weiteren Verlaufe {wach 1 matt. Der Umsay der Actien betrug 260 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 200000 Unzen geshäßt. Dic Silber - verkäufe betrugen 195 000 Unzen. : : Weizen eröffnete chwach und war stetig fallend von Anfang bis Ende auf Meldung eines Fallissements einer hervorragenden Firma, s{chwächere Kabelberichte, Befürchtungen wegen Geldknappheit und auf günstiges Wetter. Schluß träge. Mais fallend den ganzen T mit wenigen Reactionen entsprechend der Mattigkeit am 2 eizenmart i A D Papen, Lu auf Zunahme der Eingänge un ünstiges Wetter in den Maisgebieten. : - i Chicago, 28. Juni. (W. T. B.) Weizen s{chwächte si} nah Eröffnung etwas ab infolge unentshiedener Stimmung, ori auf \{chwächere Kabelberihte und finanzielle Störungen, steigerte fi später auf verminderte Vorräthe östlich von dem Felfengebirge- chluß stetig. Mais fallend den ganzen Tag mit wenige! Reactionen auf günstiges Wetter.

Nugtungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug

Kosten, spätestens im Versteigerung

e 153.

1. Untersuchungs-Sachen.

2e Ben ustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verlaufs Ras Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuhungs-Sachen.

[20524] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlächter Her- mann Simon von hier, geboren am 13. April 1871 zu Weigelsdorff, welcher sih verborgen hält, ist in den Actten U, R: Ul. 252. 93 die Untere suhungshaft wegen {weren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das O efängniß zu Alt-Moabit 12 a. abzu- iefern. Berlin, den 26. Juni 1893. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. Beschreibung. Alter: 22 Jahre, Größe: 1,72 m, Statur: kräftig, Haare: braun, Stirn: hohgewölbt, Augenbrauen: hellbraun, Augen: blau, Nase: hervor- stehend, Mund gewöhnlih, Zähne: vollständig, Kinn: oval, Gesicht: länglih, Gesichtsfarbe : gesund, s deutsh. Besondere Kennzeichen: Hände narbig.

[20523] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schlächter Julius Förster von hier, geboren am 3. Oktober 1867 zu Neu-Gersdorf, welcher sich verborgen hält, ist in den Acten U. R. IL. 252. 93 die Untersuhungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das Untersuchungs- Gefängniß zu Alt-Moabit 12 a. abzuliefern.

Berlin, den 26. Juni 1893.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

Beschreibung: Alter: 25 Jahre, Größe: 1,70 m, Statur: kräftig, Haare: blond, Stirn: frei, Bart: kleiner blonder Schnurrbart, Augenbrauen: blond, Augen: blaugrau, Nase: gewöhnlich, Mund: ge- wöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: oval, Gesicht : ei Gesichtsfarbe: blaß, abgelebt, Sprache: euts.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[20423] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Bwanasuolttreditin foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Band 52 Blatt Nr. 2471 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Emil Scheidler eingetragene, in der Perlebergerstraße Nr. 25 belegene Grundstück am 2, Oktober 1893, Vor- mittags 10¿ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- riht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, of, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden.

as Grundstü ist mit 3350 4 Nuzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson- dere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden ug reer die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots niht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- sttücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2, Oktober 1893, Nach- mittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 20. Juni 1893,

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[20421] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 62 Nr. 2833 auf den Namen des Fräuleins Auguste Düsterwald D Berlin ein- getragene, in- der Rathenowerstraße Nr. 81 belegene Grundstück am 16, September 1893, Vor- mittags 16} Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an E Ne eue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C. part., Saal 40, versteigert werden. Das rundstüdck ist bei einer Fläche von 5 a. 45 qm mit 9720 M

aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech- tigten werden aufgefordert, die niht von selbt auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor- andensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der BMRREE des Versteigerungsvermerks nicht varging, insbesondere derartige Forderungen von ital,

Vierte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 29. Juni

Oeffentlicher Anzeiger. |:

Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widersprit, dem Gerichte e zu machen, widrigenfalls die- (es bei Feststellung des geringsten Gebots nit erüsichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden a efordert, vor Schluß des Vercigertg aher uns die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er- fem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16, September 18983, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichts\telle, wie oben, verkündet werden. Berliu, den 21. Juni 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

[20422] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 22 Nr. 1547 auf den Namen des Kaufmanns Richard Bruck zu Berlin eingetragene, in der Kochstraße Nr. 49 be- legene Grundstück am 16. September 18983, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts\ftelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden.

as Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs eguncen und andere das Grundstück betreffende

ahweisungen sowie besondere Kaufbedingungen Eönnen in der Gerihts\{hreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er- steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forde- rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden gn oder Kosten, spätestens im Ver- teigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Gee Den Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des T termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- stüdcks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. September 18983, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 21. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

[20366] Verkauf einer Geflügelzüchterei. Nachdem in dem heute abgehaltenen öffentlichen Termin zur Versteigerung der dem Kaufmann Nudolph Otto Muus in Wentorf gehörigen Geflügel- züchterei ein annehmbares Gebot nicht abgegeben ist, wird neuer Termin zum öffentlichen meistbietenden Verkauf des Grundstücks auf Mittwoch, den 12, Juli 1893, Nachmittags k Uhr, in der Pichinot’schen Gastwirthschaft in Jägers- bronnen bei Reinbek anberaumt, wozu etwaige Kaufliebhaber #ich einfinden wollen. Schwarzenbek, den 26. Juni 1893. Königliches Amtsgericht. __H. Koenigsmann, Dr. Veröffentliht: Secretär Lange, Gerichtsschreiber.

[20367] _In Sachen des Schlossermeisters Louis Leichsen- ring, hier, Klägers, vertreten dur den Rechtsanwalt Hartung, hier, wider den Maurer Frit Thiele zu Wolfenbüttel, Neuestraße 13a, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Nr. 45 Blatt 1. des Feldrisses Hagen an der Carl- straße belegenen Grundstücks zu 16 ar 98 qm zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 16. Juni 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 17. Juni 1893 er- folgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 13. Ofiober 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst, Zimmer Nr. 37, angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu überreichen haben. Pr en den 23, Juni 1893.

Herzog Me E VIII.

Nolte.

[20368] In Subhastations\sahen des Malers Otto Heyrath hier, Klägers, wider den Kupfershmied Albert Heyrath hier, Beklagten, wegen Forderung, wird der Beschluß vom 20. Mai 1893, durch welchen auf Antrag des Klägers die Beshlagnahme des dem Beklagten ge- hörigen unter No. ass. 1820 an der Schöppenstedter- straße belegenen Hauses behuf der Zwangsversteige- rung verfügt ist, nahdem der Kläger "Bei Eingabe vom 19/21. d. M. den Antrag auf Beschlagnahme des fraglihen Grundstücks zurückgezogen hat, damit zurückgenommen. Zugleich wird der zur Zwangs- dérstegenms des geaen Grundstücks auf den 29, September 1893, Vormittags 10 Uhr, anberaumte Termin aufgehoben. BLRRG R den 23, Juni 1893.

Herzogliches AILIOGA Es: VIIT.

olte.

[19961]

In der Zwangsvollstreckungssache des Herzoglichen s am lolleninas, Abtheilung für Lei e in Braunschweig, Klägerin, vertreten dur den Rechtsanwalt und Notar Wolff daselbst, wider den Ackermann Carl Rüscher in Gr. Schwülper, Be- klagten, wegen Hypothekzinsen, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben- forderungen biunen zwei Wochen bei Vermeidung des Aus]chlufses hier anzumelden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilun der Kaufgelder wird Termin auf den 27. Juli 18983, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte an- beraumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

Vechelde, den 13. Juni 1893.

Vas Amtsgericht. Dr. Schilling,

[7130] Aufgebot.

Das Aufgebot folgender abhanden gekommener Urkunden ist von den nachbenannten Becsouin bean- trag: worden :

1) Der vierprocentigen Berlin-Potsdam-Magde- burger Eisenbahnobligation Litt. C. Nr. 12497 neue Emission über 300 46 von der Wittwe Dorothee Freysold, geborene Wierig, zu Magdeburg,

2) nachstehender, von der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs-Actiengesell haft ausgestellter Urkunden : a. der für den jeßigen Altsißer, früheren Mühlen-

bejiger Johann Friedrih Wilhelm Callies zu Liepgarten bei Ueckermünde am 10. April 1876 ausgestellten Lebensversicherungspolice Nr. 2516 über 2000 6, von dem Altsiger Callies,

. der für den Buchhalter Friedrih Wilhelm Ernst Roloff in Winzig am 7. Juli 1887 ausge- stellten Lebensversicherungspolice Nr. 17986/7 *) über eine Jahresrente von 300 4, von dem Buchhalter Roloff, jeßt in Kreuzburg,

. des Hinterlegungsscheins vom 1. Mai 1889 für den Buchhändler Theodor Heinrih Lemke in Dresden über die von ihm hinterlegte Lebens- versiherungspolice Nr. 5341 über 3000 #, von der Wittwe Lemke, Wilhelmine, geborene Seng- spiel, zu Dresden,

. des Deponatscheins vom 14. Mai 1888 für den Naubthierfallenfabrikanten Gottfried Theodor Nudolf Weber in Haynau über die von ihm hinterlegte Lebensversicherungspolice Nr. 9142 über 3000 4, von dem x. Weber, jeßt in Wien.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 3, November 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte, Domplaß 9, Zimmer 1, anberaumten Auf- ebotstermin ihre Rechte anzumelden und die Ur- unden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Magdeburg, den 7. April 1893.

Königliches. Amtsgericht. Abtheilung 6.

*) Nicht 1753617 wie in Nr. 102 gedruckt.

[57555] Aufgebot.

Die Bertha Helwing zu Dortmund, vertreten durch Nechtsanwalt Dr. Gottschalk daselbst, hat das Aufgebot der Actien Litt. B. Nr. 63 807, 63 808 und 43 522 der Actiengesellshaft A. Schaaffhausen- {her Bankverein in Köln über je 450 (6 beantragt Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert. spätestens in dem auf Dienstag, den 5. Januar 1897, Vormittags LT Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht an dessen ordentliher Gerichts- stelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- hes die Kraftloserklärung der Urkunden Lifolgen wird.

Köln, den 10. Dezember 1892. Das Königliche Amtsgericht, Abtheilung 6.

[6925] Das Königl. Amtsgeriht München I. Abth. A. für Civilsachen hat unterm 22. d. M. folgendes Aufgebot erlassen : Es sind zu Verlust gegangen drei Schuldutkünben der Bayr. Hypotheken- und Wechselbank dhr. Nr. 12 466, 12540 u. 12 624, wonach die Gefängniß- wärterswittwe Anna Stoll dhr. am 3. Mai bezw. 2. Juni und 4. Juli v. J. gegen 3 0/0 ige Verzinsung je 200 bei genannter Bank baar einbezahlt hat, welhe Scheine ‘gezeichnet sind Don E Staudader und Richter. Auf Antrag der Cinzahlerin ergeht nun an die Inhaber obiger Bankscheine die Auf- forderung, spätestens im Aufgebotstermine am Mitt- woch, 15. November l. J., Vorm. 9 Uhr, im diesgerichtlihen Geschäftszimmer Nr. 40/11. Augustinerstock) ihre Rechte anzumelden und die anksheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos- erklärung erfolgen wird. München, 24. April 1893. Der Königl. Gerichts\chreiber:

(T: 8) Störrlein.

[6757]

Bekanntmachung. Aufgebot.

Nachstehenden Personen find nachstehende Spar- kassabücher bézw. Dépositenscheine zu Verlust gegangen: 1) der Schuhmacherstochter Helene Koch von hier, vertreten durch ihren Vormund, den Tüncher Johann Andreas ‘Prôll in Mögeldorf, ein Sparkassabuch, ausgestellt auf Koch, Helena, Schuhmacherstochter, mit folgenden Einlagen:

29. EUN 1890 für Ziel Allerheiligen mit 14 4, 13. Oktober 1890 für desgl. mit 6 M, 27. Juli 1891 für Ziel Lorenzi mit 12 M, 28. Septbr. 1891 für Ziel Allerheiligen mit 8 M, Einlagen Ir. 440496, 442 348, 464 301, 469816, eingetragen im Hauptbuch Litt. K. Fol. 10 098;

en, T Pengen oder 8

ermin vor der

2) der Meggersehefrau Katharina Barbara Früh- wald, geb. Liedel, dahier, ein Sparkassabuch, ausge-

Ben ist verloren

1893.

Kommandit-GesellsGaften auf Aktien u. Aktien-Ges Erwerbs- und i E Niederlassung 2c. von 9. e

10. Verschiedene

irthschafts-Genofsenschaften. ales

ekanntmachungen.

stellt auf Kathi Liedel von Hersbruck, mit einer am 1. Mai 1886 sub Nr. 337 789 -gemahten Einlage von 10 ÆMÆ, eingetragen im Hauptbuch Litt. L.

Fol. 4464; :

3) dem Flaschnergehilfen Johann Christoph Kehr dahier, ein Sparkassabuch, ausgestellt auf T Johann Christoph, Sohn der Bahnarbeiterstochter Bab. Kehr, mit einer am 26. September 1867 sub Nr. 140692 gemachten Einlage von 50 Fl., eingetragen im Hauptbuch Litt. K. Fol. 3264/7149;

4) der Kunstmalerschefrau Barbara Wilhelmine Creifelds, geb. Erhard, zu Brooclyn Amerika —, vertreten durch Lehrer Ferdinand Brügel hier, lt. Vollmacht vom 4. März 1887, ein Sparkassabuch, ausgestellt auf Babette Wilhelmine Erhard in Nürn- berg, mit einer im Jahre 1859 gemachten Einlage von 48 Fl., eingetragen im Hauptbuch Litt. E. Fol. 842 alt, 2348 neu;

5) dem Lehrer an der Handels\{ule Heinrich Aecker dahier, ein 2% Depositenshein der Vereinsbank Nürnberg über ein am 4. November 1892 der Ver- einsbank Nürnberg übergebenes Depositum von 400 4, ausgestellt auf Heinrich Aecker hier, eingetragen unter a 20 4a L November u __6) dem Handelsmann Josef Michelsohn von Wilhermsdorf Amtsger. f an pup ein Depo- sitenschein der Königl. Hauptbank über vier am 13. Februar 1893 deponirte 4°/ige Pfandbriefe der Vereinsbank Nürnberg zu je 1000 A Ser. IX. Fitt. A. Nr. 73 3596/57/58 und Ser. X. Litt. A. Mr: (9498.

Auf Antrag dieser Personen bezw. deren Vertreter werden die Inhaber der bezeihneten Urkunden auf- gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Donners- tag, deu 28, Dezember 1893, Vormittags 10 Uhr, im Saal Nr. 11 hiermit anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterfertigten Gericht an- zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für fraftlos erklärt werden.

Nürnberg, den 28. März 1893.

a5 Königliches Amtsgericht.

iegler. L. Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichts\ Amtsgerichts: (L. S.) Hacker, Königl. Ober-Secretär.

chreiber des Königl. [8340] Aufgebot.

Auf Antrag des Rentners Eduard Wansleben zu Krefeld, als Erben des am 6. Januar 1893 ver- storbenen Stadtingenieurs Heinrich “Jacob Anton Wans[leben in Kiel, werden die etwaigen Inhaber des nachstehend näher bezeichneten, angeblih ver- Prenen Sparkassenscheins der Kieler Spar- und ethta}e:

Nr. 41906, lautend auf den Namen des Stadt- bauconducteurs Heinrich Wansleben in Kiel über ein am 3. ‘Mai 1877 belegtes Kapital von 1000 4. mit Zinseszinsen am 1. April 1893

__ betragend 1810 # 47 4, bei Vermeidung der Kraftloserklärung dieser Urkunde aufgefordert, ihre Rechte an derselben \pätestens in dem auf den 15. Januar 1894, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin hier anzu- melden und die Urkunde vorzulegen.

Kiel, den 1. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. h (gez.) Brockenhuus. Veröffentlicht : Wiese, Gerichtsschreiber.

[20405] Vekanuntmachung.

In Sachen, betreffend das Aufgebot eines verloren egangenen Wechsels F. 3/93, wird auf Antrag der Srben des am 24. Juli 1891 zu Neidenburg ohne Testament verstorbenen Stellmachergesellen August Kwiatkowski,

a. des Stellmachers August Kwiatkowski zu Klein-Sakrau,

b. der Arbeiterfrau Auguste Machalowski, geb. Kwiatkowski, zu Pas und ihres Ehemannes Herrmann Machalowski daselbst,

c. des Knechts Jacob Kwiatkowski zu Kadiken, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Gradowsfi zu Neidenburg wird der angeblich von dem Stell- machergesellen August Kwiatkowski um die Martini- zeit 1886 an eigne Ordre ausgestellte, nah einem Jahre zahlbare und von dem Grundbesißer Jacob Boczek zu Groß-Koslau acceptirte Wechsel über 300 M, welcher dem Aussteller angeblih im Jahre 1890 gestohlen worden ist, zum Zwecke der Kraftlos- erklärung aufgeboten. Der unbekannte Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 29. Januar 1894, Vorm. 10 Uhr, seine Nechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. Soldau, den 23. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht.

[14131] Aufgebot. Der eigene Wechsel über 90 &, ausgestellt vom Grundbesißer Michael Wieckowski in Przylecki- ere im Dezember 1877, zahlbar ebendafelbst im ezember 1878 an den Altfißer Ludwig Mallast in egangen.

Antrag des Gastwirths F. Strobschein in Wladyslaw wied der Inhaber via Wechsel ier» durch N ordert, seine Rechte auf diesen sel spätestens im Aufgebotstermine den 21. März 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter- zeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 9 des Landgerichts- auveo) anzumelden und den Wechsel vorzulegen, T alls die Kraftloserklärung desselben cefêlnen rd. Bromberg, den 28. April 1893.

Au

Königliches Amtsgericht.