1894 / 70 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

einen wohlbegründeten Vorzug besprehung alles, was über diese Frage i Trauerspiel im allgemeinen zu sagen ist, fo reif daß kaum noch etwas hinzugefügt werden kann. im Charakter des Helden, der mehr

gut als groß ift, ist ling des deutschen B

ees

niht nur

begleitet und die we{selnden Stimmungen ein weiter Raum Der glücklih- Erfolg, der errungen wurde, ermut mit dem gleihen Gelingen.

haften Dichlung Shakespeare's die Musik „schi Ergänzung, wie eine vollendete harmonische Ausgestaltung einfügt, weil der übersinnlihe Reiz des Glfenspuks

wurde

niht ganz

und Klingen der zier : erscheinen läßt, so wirkt im „Egmont“ Musik mit dem Dichterwort häufig nicht vollendet ist. : Charakterzeihnung der zahllosen

für sich

und in der

von allem Uebersinnlichen fFräftiger, frischer Natürlichkeit, daß

zelner Scenenschlüsse

sinnliche Welt einshiebt. Freilih wurde dadur wie Schiller die Traumers

in die Opernwelt“,

nennt, mit gelungener Absicht vorbereitet, Plevten leßten Mo

mit Musik dur Kerker. Im Sinne

musikalishe Säße cingefügt wissen will, gehandelt worden. Die Inscenierung, scenen war mit Sorgfalt und groß [ ) daß manchmal fast des Guten zu viel gethan schien, denn die Auf- oll stich de vorzüglich auf das Dichter-

Herr Matkowsky als

merksamkeit der Zuschauer f

wort konzentrieren. Die Darstellung Egmont brachte die

würdige, glückliche Temperament Rede, in der selbstbewußten Kra wegungen natürli zum Ausdru ; gesprohene Rede auf dem Todeëwege trug ein. Herr Ludwig | g Gestalt des Herzogs Alba, die Herr Molenar bo anzusehen, aber es fehlte ihr das Dämonif

Der Brackenburg des

dung, und Hérr Her ü Sohn des düsteren

den weichherzigen stellern der

Fräulein* Felicia Kirchdorffer aus Frankfurt a. M. legte an ihrem vorgestrigen zweiten Klavierabend von neuem Zeugniß ab von ihrer te

verständniß- und gesch enthielt, den Kräften Piècen, werden.

eit giebt, die es

: s A E Ee 7 R LACT af vous” d L E p pern S E PE R T E E ÄR R C -SMTSERE I T R" TERETT T R, L E, L, L, K, L, e... g, gu, g gnng N ITTTTETETITIE E

olks geworden ; .f{chweren Augenblick dem Tode kühn ins A See entgegen.

bumoristishen Schneider Jetter zumeist trocken im V als Vansen entwickelte mehr gallige als Fräulein Lindner (Clärchen) gef und Frau Schramm spielte die Mutter einfah und zurückhaltend sowohl in der weinerlihen Stimmung erbietiger Dienstfertigkeit gegen den Grafen. 5 als Margarethe von Parma wie immer warmen Biifall.

die meist au von Dilet Bei den zahlreichen Klavier- Po die Bemerkung auf, daß es eigentlich

und wenn

„GSamont” A in

gehalten,

so fern

des Dichters,

bot viel Treffliches.

frohe, sorglose Genußfreudigkeit, das in der f{erzhaften Leichtigkeit der Kraft und Geschmeidigkeit seiner Be- die mit Feuer und Ueberzeugung dem Künstler begeisterten Beifall Bewegung. Die t, war düster genug de im Wort und Wesen. Herrn P ur schian zeigte eine warme Empfin- zer spielte mit vielem Gefühl den Von den Dar- Hartmann als ortrag, und Herr Kahle spitbübishe Schadenfreude. der Aufruhrscene,

prach als Oranien ernst und mit

d Herzogs. Rollen blieb Herr

gefiel bejonders in

§

Konzerte.

mackvollen Art des Vortrags. der Spielerin angemessen,

wagen könnten,

Wetterbericht vom 22. März,

8 U

T

Stationen.

Bar. auf 0 Gr red. in Millim.

u. d. Meeresfp.

r Morgens.

Wind. Wetter.

in ! Celfius | 59G, = 4 |

Temperatur

J J

Belmullet . . | 771 Nberdeen . . | 769 Christiansund | 766 Kopenhagen . 771 Stockholm 764 ae ¿40 t. Petersbg. 767 SPoetat . ch| (OC Cork, Queens- Gbarbo 1 8 erbour lder . x C2 SCCD U vie T, mburg . .| 771 winemünde | 768 Neufahrwasser| 769 Memel . . . |_768

Mean U NATeL « Karlsruhe . . Wiesbaden . München Chemniß . . Berlin... . en e «s Breslau .

le dix

Ma is I vin s

769

770 768 769 767 769 768 767 767 764 763 764

1) Nachts Reif, früh Nebel, 2) Neif.

Reif, Thau.

768 |NNL

WNW SSO WSW WNW SW

W SSW N

SO

heiter wolkenlos bededckt Nebel roolkenlos halb bed. bedeckt wolkenlos

S h D O O D S a S U R DUINRIAID

bedeckt wolkenlos wolkig Dunst bedeckt Nebel1) Nebel bedett wolkenlos Nebel wolkenl.?) wolkenl.3) wolkenlos wolkig heiter roolkenlc8 bedeckt

heiter wolkig 6 halb bed. 10

3) Nachts

S US D t t F RO O O S i ati L s R S L

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Uebersicht der Witterung.

Die Wetterlage hat {ih im allgemeinen wenig verändert. Ueber ganz Mittel-Europa ift der Luft- druck hoh und gleihmäßig vertheilt, während über Lappland eine tiefe Depression erschienen is, welche

aber die Witterung

unserer Gegenden nicht beein-

fu Fn Deutschland dauert die ruhige, im Süden eitere, im Norden vielfach neblige Witterung ohne

meßbare Niederschläge im Süden, wo fast

fort; die Temveratur ist außer überall Nachtfröste stattfanden,

allenthalben gestiegen, am meisten im nordwestlichen

Deutschland, wo sie

is 54 Grad über Null und bis

3 Grad über dem Mittelwerthe liegt. Eine Aende-

rung der herrshenden Witterungszustände is dem- chst noch nicht zu erwarten.

Deutsche Seewarte.

C RERCTE A T N E A C R A A D E A B DETE 27) 6 Theater - Auzeigen,

Königliche Schauspiele.

Freitag bleiben die

Sonnabend: Opernhaus.

Königlichen Theater geschlossen. Keine Vorstellung.

iebt. Schiller hat in seiner Egmont- m besonderen und über das und klar dargelegt, Troß der Schwächen liebenswürdig und mens{lich der frohsinnige, ritterliche N doch zum Lieb- gmont im \{icksals- po schaut, jauhzt ihm das

Der Musik Beethoven's, die das S mphonisch einleitet und abschließt, sondern auh häufig musikalisch erläutert, in der Gesammtvorslellung zugemessen. mit dem „Sommernachtstraum“ bigte zu diesem neuen Verf g Wenn in der märchen- fich tvie

i das melodishe Singen lichen Luft- und Blüthengeister höchst natürlich die enge Vers fo glücklich, obwohl jedes

einzelnen Perfonen er \teckt so voll die musikalishe JUustration ein- sich wie ein fremdes Element in diese realistische der „salto mortale ceinung im Schlußakt besonders stark durch den nolog vor dem Einschlafen im der im leßten Aufzug vielfach ist jedenfalls von der Regie besonders die der Volks- em Eifer gehandhabt worden, so-

vie in den Augenblicken ehr- Frau Stollberg fand

im Saal Bechstein dnishen Sicherheit, fowie ihrer

Das Programm niht zu s{wierige Dilettantinnen recht hübsch ausgeführt Abenden dieser Saison drängt nur drei Virtuosen in unserer dem Beispiel Liszt’'s und

würden sfogar

Les rechnen dürften. Immer

Künstlerin Anerkennung;

Beethoven gelang vortrefflih; ein uge mit 9

Stück

Fräulein Margarethe Peterse EÉlangvolle Altstimme, die in allen sowie die zu Herzen gehende, tief in drei Liedern von Schubert und -Leben“ höchst wirlsam hervor, Sängerin f\tets einen windung ciner momentanen noch zwei Lieder von Franz originelles,

uh, aber wohl cine \s{öne chmelzung der

der Handlung wurde.

Sobell,

verdienten Beifall erntete.

Das Gastspiel

liebens-

Ferdinand, auptroll Poggiolesi mit.

Das Viktoria-Theater,

zur ersten Aufführung bringen.

Im Konzerthause Realen statt.

Sennhausen eine Arie aus

Rossini fingen.

feier für L. van Beethoven.

X. Symphouie - Abend der Königlichen Kapelle. Dirigent: Herr Felix Weingartner. 1) Suite für Strei(-Orchester und Flöte von Bach. (Flöten- solo: Herr Prill.) 2) Symphonie G-dur , (ODrford- Symphonie) von Haydn. 3) 9. Symvhonie D-moll mit Soli und Chören von Beethoven. Anfang 73: Ubr,

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Sonntag: Opernhaus. 73. Vorstellung. Die Medici. Historishe Handlung in 4 Akten, Didch- tung und Sus von R. Leoncavallo. Uebersetzung von Emil Taubert. Tanz von Emil Graeb. Anfang

TE Lr.

Schauspielhaus. 80. Vorstellung. Fanst von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Nadziwill und von Peter Joseph von UÜndpaintner. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Zum 1. Male. Der Riegnitzer Bote. Lustspiel in 4 Aufzügen von Hugo Lubliner. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Der Rieguitzer Bote.

Montag: Der Herr Senator.

Dienstag: Der Riegnitzer Bote.

Berliner Theater. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Neu einstudiert: Der Hütten- besißer. Anfang Uhr.

Feiertags-Spielplan :

Sonntag, Nachm. 25 Uhr: Aus eignem Recht. Abends 74 Uhr: Narziß.

Montag, Nachm. 24 Uhr: Abends 73 Uhr: Hamlet.

Dienstag, Nahm. 24 Uhr: Der Hüttenbesitzer. Abends 7 Uhr: Graf Waldemar. (Marie B Elise Sauer, Ludw. Barnay, Ferd.

uste.

Lessing-Theater. Fréitag: Geschlossen. Sonnabend : Madame Sans-Gêne. Sonntag: Zum 1. Male. Niobe. Der Eisen- fresser. Montag: Madame Sans-Gêne. Dienstag: Madame Sans-GêSne. tittwoh: Niobe. Der Eisenfresser.

Wallner-Theater. Gesammt - Gastspiel des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters.

Sonntag: Der Bettelstudeut.

Montag: Die schöne Helena.

Dienstag: Der Vogelhänudler. =* Mittwoch: Der Vogelhändler.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

ga: Geschlossen. onnabend: Neu in Scene geseßt. Der Vize- admiral. Komische Operette in 3 Akten und einem Vorspiel von F. Zell und Rich. Genée. Musik

Nora.

von Bülow?s zu folgen und den ganzen Abend mit Klavierspiel allein auszufüllen : d’Albert, Rubinstein und Rosenthal. nur zwei Ua ilt l

in verdienen jedoch die Lei die G-dur-

räludium, den Variaticnen von Tschaïkowésky und den leineren Stücken von Mozart, Scarlatti und Schubert. Beifall wurde allen Vorträgen zu theil.

Am Mittwoch gab in demselben Saale n ihr drittes Konzert. Lagen gleihmäßig leiht anspricht, empfindende Vortragêweise, traten

wunderbaren Wie . Indisposition sang die

doch mehr harmonisch als etwas zu lang auêgeführtes Lied von Leßmann Diesem folgten drei norwegische Lieder von Grieg, Gade und Berg, von denen Gade’s „Lebewohl, liebes Gretchen“ derho. Nach rauschendem Applaus und Hervorruf fügte die Sängerin noch Grieg's „Ich liebe Dich“ hinzu. dur vortreffliche Klaviervorträge die besonders durch die große C-dur-Sonate (op. 53) von Beethoven, welche sie präzis und Sa Gehör brachte, wohl- Die Klavierbegleitung des Reimann verdient gleichfalls lobend erwähnt zu werden.

Das Deutsche Theater bringt am Ostersonntag und Dienstag Wiederholungen des Lustspiels „Der Riegnizer Bote“; am wird „Der Herr Senator“ gegeben. der Gesellschaft des | Moskau hat, wie dem Bureau des Theaters telegraphiert wird, auch am Montag und Dienstag bedeutenden Erfolg gehabt. Sudermann’'s Drama „Sodom's Ende“ und das Lustspiel „Mauer- blümchen" von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg wurden vor ausvexkauften Häusern gegeben. :

Im Wallner - Theater findet au) am Mittwoch der Oster- woche ein Gastspiel des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters statt. Zur Aufführung gelangt Zeller's „Vogelhändler“.

Im Neuen Theater wird als Nachmittags - Aufführung zu ermäßigten Preisen an den beiden Feiertagen und dem darauf fol- genden Dienstag Halbe's „Jugend® zur Aufführung gelangen.

Im Theater Unter den Linden geht am Oster-Sonntag ein neues einaktiges Ballet „Galathee“ zum ersten Mal in Scene. In den Hauptrollen wirken Signorina Carolina Elia_ und Signor Greco Am Sonntag-Nahmittag geht Sullivan’s „Mikado“ bei halben Kassenpreisen in Scene.

Wintersaison seine Pforten \{ließt, wird das schon seit längerer Zeit vorbereitete Ausstattungs\tück „Die {öne Melusine“

Dienétag geht Nachmittags 3 Uhr (zu bedeutend ermäßigten Preisen) die Nestroy’she Posse „Einen Jux will er sich machen“ und Abends 7x Uhr „Die {öne Melusine" in Scene. : se findet morgen ein geistlihes Konzert mit Fräulein Meyer wird eine Arie aus „Joseph“ von Mébhul und das „Ave Maria“ dem Oratorium „Vaulus“ von Mendels8- sohn und beide Damen zusammen ein Duett aus „Stabat Mater“ von | vor Außerdem wird der Mohr’sche Gesangverein (Dirigent : Herr Otto Schmidt) den Psalm „Richte mich Gott“ von Mendels- fohn, das „Ave verum“ von Mozart, zwei Motetten von Grell und einen Pfalm von Blumner zur Aufführung bringen. i abend veranstaltet Kapellmeister Meyder eine musikalische Gedächtniß-

von Carl Millöcker.

Von Virtuosinnen welche a einigen

tungen der Sonate, op. 14 Nr. 2, von gleiches gilt von Bach's A-mol]-

wie wir dem

vorgenommen. Reicher | langte die dänische Sängerin

Ihre sehr

bei den

in Schumann's „Frauenliebe und daß zumal das ‘duftige piano der MNeiz ausübt. Nach Ueber- Künstlerin und ein fehr \{wieriges und melodisch fesselndes, auch „An die Nacht“.

würden.

d auf Wunsch wiederholt Unterstütßzt wurde das Konzert der Frau Agathe Fischer-

Deren Dr. benußt.

Doms steht, werden. Für

Montag Lessing-Theaters in

Hermann

lagert.

fönnen.

werden.

das als solches mit Ende der Madrid, gemeldet, daß am Ostersonntag

An beiden Feiertagen und am gefunden hat.

in dem mission Arbeiten leßten wundet sein; haben feinen neuen

von Bach-Gounod, Fräulein

fungen gebeten. Sonn-

Am

Ñ i In Scene geseßt von Julius Fritsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 74 Uhr.

Residenz-Theater. Direktion.: Sigmund Lauten-

burg. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Zum 31. Male. Der Masken- ball (Veglione). Swank in drei Akten von Alexandre Bisson und Albert Caré. Deutsch von Benno Jacobson. Megie : Hermann Haa. ‘— Vorher: Vermischte Auzeigen. Schwank in 1 Akt, nach dem Französishen des R. Dreyfuß, von Marimilian Bern. Anfang 7# Uhr.

Sonntag, Montag und Dienstag: Dieselbe Vor- tellung.

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten-

burg. Freitag: Geschlossen. S Sonnabend: Erstes Gastspiel des K. K. Hofburg-

Schauspielers Adolf Sonnenthal. Zum ersten Male: Sündige Liebe. Schauspiel in 3 Akten von Giacinto Giacosa. Hierauf: Eine Bekehrung. Lustspiel in 1 Aft von Charles de Courcy.

An allen drei Feiertagen, Nahm. 3 Uhr: Jugend.

Abends 7% Uhr : Gastspiel des K. u. K. Hofburg- Scauspielers Adolf Sonnenthal. Sündige Liebe, Hierauf: Eine Vekehrung.

PVikioria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Freitag und Sonnabend geschlossen.

Sonntag: Zum 1. Male. Die schöne Melufine. Großes Ausstattungsstück mit Ballet von Ernst Pasqui. Musik von Langner.

Feiertags-Programm: An allen drei Feiertagen, Nachm. 3 Uhr Feintbicte Preise, Parquet 1 46): Einen Jux will er fich machen.

Abends 72 Ubr: Die schöne Melufine.

Theater Unter den Linden. Geschlossen. i

Sonnabend: Der Obexrsteiger und Ballet. An- fana 73 Uhr.

Sonntag, Nahm. 3 Uhr: Der Mikado.

Abends 7# Uhr: Der Obersteiger und zum 1. Male: Galathée. Ballet.

Adolph Ernst-Theater. Vorstellung.

Sonnabend: Charlcy's Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi, Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Aft von Gd. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Scene geseut von Ad. Ernst. Anfang 74 Uhr.

Pentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Zum 18. Male. Ein gesunder Funge. Posse mit Gesang in 3 Akten von Jean

ren. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Ein gesunder Junge.

Freitag :

Freitag: Keine

berathung fortgeseßt. 1 Etats (Straßen- und Brückenbau) wurden verschiedene Streichungen Bei dem Eltatstitel folgende i t lung ersucht den Magistrat, für die Vermehrung der Bedürfniß- anstalten für Frauen stellung einer solchen im Humboldthain zu veranlassen.“ i Etat der Polizeiverwaltung ersuchte die Versammlung den Magistrat, vorgeseßten

die bei der Feuerwehr anzustellenden Mannschasten vorher durch den \tädtishen Vertrauensarzt auf ihre Gesundheit untersucht Zu dem Titel „Verschiedene Einnahmen und wurde auf Antrag des Ausschusses beschlossen, ei ( Position in Höhe von 1 169 067 M einzustellen für den durch Ein- führung des Systems der betrag an Befoldungen. Kinderkrankenbaus städtischen Zushuß von 50000 , der jedoh von der Versamnm:- lung abgelehnt wurde.

die Gründungsar

Augenblick, verlassen

wurden Fnformationen follen 10 Personen mehrere Personen wurden Schaden Explosionen Straßen und klagte die Behörden laut des Mangels an Borsicht an. Die benachbarten Städte wurden um Truppen- und Polizeiverstär- Die Posten wurden verstärkt, Patrouillen durchziehen die Straßen. Um 3 Ühr Morgens herrshte Ruhe.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges.

In der gestrigen Sißzung der Stadtverordneten wurde, Bericht der „Tägl. Rdsch.“ entnehmen, die Etats -

An dem Extraordinarium des Spezial- „Bedürfnißanstalten“ ge-

Resolution zur Annahme: „Die - Verfamm- Sorge zu tragen und speziell die Auf- Bei dem

Behörden dahin vorstellig “zu werden,

A usgaben“ eine neue Ausgaben-

Alterszulagen etwa erforderlichen Mehr- Für das Kaiser und Kaiserin Friedrih-

eantragte der Etatsausshuß wiederum einen

Die Arbeiten am hiesigen Dom sind nah einem längeren Bericht des „Centralbl. d. „Bauv.“ im zweiten Halbjahr 1893 emsig gefördert worden. C das bisher als Küsterhaus dienende frühere „Königliche Waschhaus“ Da E gte innerhalb der Baufluchtlinie des neuen 010

die fernere Unterbringung des das Dampfmaschinenhaus an der Friedrihsbrücke in Aussicht ge- nommen, sobald die von dort „aus betriebene Bewässerung des Lust- gartens von den Städtischen MWasserwerken übernommen sein wird. Da das Dampsmaschinenhaus für seine neue Bestimmung noch her- gerihtet werden muß, fo soll das Baubureau für einige Monate in einem Privathause în der Nähe des Bauplaßes untergebracht werden. Bei den Abbruchsarbeiten sind an Erde etwa 14 000 cbm ab- gefahren, an Grundmauerwerk etwa 4600 cbm abgebrochen worden. Der aus dem Abbruch gewonnene Kalkstein, etwa 4000 cbm, wurde zur Wiederverwendung bei der Betonierung auf dem Bauplaßz ge- Trotzdem gang der Arbeiten erheblih behindert, sind diese doch so weit vor- geschritten, daß die in Auësiht genommenen Vollendungsfristen für beiten im allgemeinen werden eingehalten Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß im Laufe des Jahres 1894 die Bauarbeiten zum Gruftgeshoß beendet und die zum Erd- und Emporengeshoß zu einem großen Theil zur Ausführung kommen

Für die Zwecke des Baubureaus wurde anfänglich

und abgebrochen

geräumt } i Baubureaus ist

es demnächst

die geringe Ausdehnung des Bauplatzes den Fort-

werden

2

99, März. Aus Santander wird dem ,W. T. B.“ bei den Hebungsarbeiten an dem Wrack des Schiffes „Machichac o“, welches \#. Zt. die für die Stadt so verhängnißvolle Explosion veranlaßte,

wieder eine Explosion statt- ich gestern Abend 9 Uhr Gouverneur die tehnische Kom- Ursahe is unbekannt. Die Licht ausgeführt. Nach den getödtet und 27 ver- vermißt. Die Gebäude Die von Angst und Furcht Bevölkerung durchlief die

gestern ercignete als der Latte. Vie bei elektrishem

Diefe

gelitten. ergriffene

Konzerte,

Konzert-Haus. Karl Meyder - Konzert. Freitag, Abends 75 Uhr: Geistliches Konzert, unter gütiger Mitwirkung der Opernsängerin Frl. Wilh. Meyer vom Theater Pagliana in Florenz, Opernsängerin Frl. Adele Sennhausen, Organist Herr Federtorf-Möller und Mohr’sher Gefangverein (Dir. Herr Otto Schmidt).

Sonnabend, Abends 7 Ühr: Beethoven - Feier.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7x Uhr:

V. Lieder-Abend Selma Nicklaß - Kempner. Mit neuem Programm.

Birkus Renz (Karlstraße). Charfreitag : Keine Vorstellung.

Sonnabend, Abends 74 Uhr: Zum leßten Male: Ein Künstlerfest. Neue Einlagen. Ballet von 100 Damen. Großes Pracht-Feuerwerk. Außerdem: Grande Quadrille de la haute équitation; 4 arab. Schimmelhengste, als Fahnenpferde vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; Auftreten der Clowns Lavater, Warne, Vbbs 2c.; die Handakrobaten Gebr. Detroit; die ikarishen Spiele in der Luft von der Familie Daineff 2c.

An den beiden Oecstertagen je 2 gr. Vorstellungen: Nachm. 4 Uhr (1 Kind frei): Gr. Divertissement mit komis{ch-mimischer Handlung: Auf Helgoland. Abends 71 Uhr: Anf, auf zur fröhlichen Jagd.

E E S O E E H S E P P E E I

Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Käthe Namm mit Hrn. NRitter-

gutsbesizer Max Holy (Berlin—Neuendor| i. De

Neumarkt). :

Gleboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Alexander Heye (Köln). Hen. Lieut. Lehmann (Halber- stadt). Hrn. Gutsbesißer Paul Wackwiy (Ober- Leisersdorf bei Goldberg i. Schl.). b i

Gestorben: Ghrenstiftsdame Helene Gräfin Neidk- hard von Gneisenau (Hohennauen). Verw. F! Gräfin Clementine Schlippenbach, geb. Gräfin zu Solms-Sonnewalde (Hannover). Hr. Gustav von Deter (Berlin). Hr. Oberst Magnus por Naßzmer (Insterburg), Fr. General-Konsul Julie Schramm, geb. Bauendahl (Genua). Hr. Hauptmann z. D. Paul Köpke (Tannhausen i. Schles).

O

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

s i und Verlag® Dru ber Norddeutl hen Se ibrimsieage Nr. 13 Acht Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 1.

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

2 70. |

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ist eine in einem Konkurs angemeldete For erung vom Gerichtsschreiber in der Konkurstabelle nicht eingetragen N aren und demzufolge au im Prüfungstermine niht erörtert und ebenso bei der Vertheilung der Masse nicht berücksihtigt worden, so haftet, nach einem Urtheil des Neichégerihts, TV. Zivilfenats, vom 14. De- zember 1893, im Gebiete des Preußischen Allgemeinen Landrechts der Gerichts\chreiber für den dem Gläubiger dadurch erwachsenen Schaden. Auch der Konkursrichterx haftet für diefen Schaden, wenn er im Prüfungstermine die durh das Versehen des Gerichts- C E A e nicht ait Ae Anmeldung übersah,

) diese Anmeldung zur Zeit des Prüfungsgeschäfts als L d- theil der Akten vorlag. S h a ad ada

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Die nah § 59 der Städteordnung vom 30. Mai 1853 zur dauernden Verwaltung „oder Beaufsichtigung einzelner Geschäftszweige aus Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung und aus Bütgerdeputirten eingerichteten besonderen Deputationen find, nah einem Urtheil des Ober-Verwaltungsgerihts, 1. Senats vom 28. Oktober 1893, öffentlihe Behörden, ihre Mitglieder sind vom 28, Zl 3, )e Behörden, ihre Mitglieder find öffentliche Beamte, jedo unterstehen die Stadtverordneten und Bürgerdeputirten als Mitglieder einer städtishen Deputation niht dem Disziplinargeseß; Verweise und Ordnungs- strafen fönnen gegen sie. nicht verhängt werden. Die Be- stimmung des § 79 Us. 2 der Städteordnung, wona die zu den Deputationen gewählten stimmfähigen Bürger (Stadtverordnete und VBürgerdeputirte) durch einen übereinstimmenden Beschluß des Magistrats und der Stadtverordneten auch vor Ablauf ihrer Wahlperiode von ihrem Amt entbunden werden können, hat keinen disziplinaren Charakter. „Die städtischen Deputationen be- arbeiten als organische Bestandtheile einer öffentlihen Behörde, näm- [ich des Magistrats, öffentlihe Angelegenheiten selbständig, die dienst- liche Stellung der Deputationen und ihrer Mitglieder kann deshalb in rechtliher Beziehung niht anders als die des Magistrats und seiner Mitglieder beurtheilt werden. Während dem Kläger als _Mitgsied der Stadtverordneten-Versammlung die Eigenschaft eines Beamten nit beiwohnt, ist er also als Mitglied der {städtischen Baudeputation zu den Beamten zu rechnen. Die Frage indessen ob er als Mitglied der städtishen Baudeputation dem Disziplinar- gefeße untersteht, war zu verneinen. . . Wenn im §27 Abs. 3 Nr. 2 der in der Ministerialinstruktion vom 20. Juni 1853 in Bezug ge- nommenen Instruktion für die Stadtmagistrate vom 25. Mai 1835 von einer Disziplin. des Vorfißenden der städtischen Deputationen über deren Bürgermitglieder insoweit die Rede ist, als er an sie die nöthigen Erinnerungen und Zurehtweisungen zu erlassen hat. so sind darunter lediglich ge[chäftsleitende Maßnahmen zu verstehen, deren der Vorsitzende niht entrathen kann. . ..*

D U D erfamml…ung überwachende Polizeibeamte ift, nach einem Urtheil des Ober-Verwaltungsgerichts, I. Senats, vom 21. Februar 1894, n icht befugt, behufs Verhinderung oder Ver- folgung der Strafthat eines Theilnehmers oder behufs Auf- rechterhaltung der Ordnung die Versammlung aufzulösen, wenn ein Einschreiten auss{hließlich gegen die Person des Störers des Rechts oder der Ordnung genügen dürfte, um die gedahte Störung abzustellen, ur n dem Ql, wenn M. Der Berammlung aiitrage erortert werben, Me Cie AUussorderund » Der Anreizu ng zu strafbaren Handlungen . enthalten, hat das Vereinsgeseß die sofortige Auilösung der Versammlung ohne weiteres für zulässig erklärt. In einer von dem Partikulier V. zu Hannover angemeldeten und geleiteten, von etwa 300 Personen besuchten Welfen-Versammlung hielt der Kammerherr von X. eine Nede, in welcher er den: Tag als nahe bevorstehend ankündigte, an welchem “Hannover vom preußischen Staat getrennt werden und das frühere Königshaus zurückkehren werde. Wegen dieser Aeußerung löste dex, Überwachende Polizeikommissar die Versammlung auf. B. erhob über das angebli gesetzwidrige Vorgehen des- Polizeikommissars Be- schwerde beim MYegierungs-Präsidenten und gegen dessen Bescheid weitere Beschwerde beim Ober-Präsidenten, welcher gleichfalls die Be- {werde als unbegründet zurückwies. Auf die Klage des B. wider den Dber-Präsidenten seßte das Ober-Verwaltungsgeriht den Bescheid des Ober-Präsidenten außer Kraft und erklärte die geschehene polizei- liche Auflösung der Versammlung für ungerechtfertigf, indem es be- gründend ausführte: „Jn der gedahten Aeußerung des Redners würde eine Aufforderung oder Anreizung zu strafbaren Handlungen nicht zu erblickden sein; aus dem Vereinsgeseß vom 11. März 1850 und ins- besondere aus dessen § 5 ist die Auflösung der Versammlung daher niht zu rechtfertigen. Wie ferner in der Verwaltungspraxis und Rechtsprechung stets angenommen, kann das Einschreiten der Polizei gegen eine Menschenmenge, sofern es lediglih aus dem Grunde erfolgt ist, weil jene von ihrem Versammlungsreht Gebrauh macht, zwar nur aus den im Vereinsgesetß vorgesehenen Gründen gercchtfertigt werden; andererseits wird jedo da die Versammelten allen Straf- und sonstigen Geseßen unterworfen bleiben das na solchen anderen geseßlihen Vorschriften gebotene oder zulässige Einschreiten gegen die Menge oder gegen einzelne aus derselben niht schon um deswillen zu einem rehts- widrigen, weil von dieser oder diesen gerade das Versammlungsrecht ausgeübt wird. Vorliegend hätte daher die Berechtigung der Polizei ¿u der hier streitigen Maßnahme hergeleitet werden können |owohl aus ihrer geseßlihen Befugniß, strafbare Handlungen zu verfolgen oder folchen vorzubeugen, als auc aus ihrer, im S810, 170. A: Let umschriebenen, allgemeinen Aufgabe, die zur Aufrechthaltung der öffent- lihen Ruhe, Sicherheit und Ordnung nöthigen Anstalten zu treffen... , Die Nothwendigkeit, in das Recht der Versammlung einzugreifen, kann aber so lange, als das strafbare Handeln, die behauptete Störung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung, lediglich in dem Verhalten eines Theilnehmers, und nicht in dem der übrigen Ver- sammelten hervortritt, im allgemeinen nit anerkannt werden. Denn unter dieser Voraussetzung ist in der Negel und beim Mangel aus- aOmsweiser besonderer Umstände nicht abzusehen, weshalb die s A: des Rechts oder der Ordnung nicht {on dadur mit Crfolg ollte abgestellt werden können, daß die polizeilichen Maßnahmen aus- ließli gegen die Person des Störers gerichtet werden.“

‘Adam

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Roheisenproduktion. Ei Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher y isen- und Stahlindustrieller A sich die Roheisen - roduktion des Deutschen Reichs (eins els Luxemburgs) im Sgt Februar 1894 auf 403/374 t; darunter Puddelroheifen und 184 geleisen 127 499 t, BVessemerroheisen 31 189 t, Thomasroheisen 1808 Se t, Gießereiroheisen 59 830 t. Die Produktion im Februar bios Vetrug 364 284 t, im Januar 1894 426 418 t. Vom 1, Januar in 28. Februar 1894 wurden produziert 829 792 t gegen 751510 & gleichen Zeitraum dès Vorjahres.

Berlin, Donnerstag, den 22. März

Gewinnung der Bergwerke, Salinen und Quellen im Jahre 1893.

__ In der ersten Beilage zu Nr. 67 des „Reichs- und Staats- Anzeigers“ vom 19. März d. Is. hat das o ele Statistishe Amt eine Zusammenstellung über die Gewinnung der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reih und in Luxentburg während - des Jahres 1893, soweit hierüber bis Mitte März d. Is. Berichte vor- lagen, veröffentlicht ; diese Berichte werden von den Werkbesitzern selbst durch die Ausfüllung von Fragebogen geliefert und sind, soweit sich aus der Zusammenstellung entnehmen läßt, für 1893 mit verhältniß- mäßig geringen Ausnahmen s{chon vollständig eingegangen. Unter den angegebenen Werthen find die beim Verkauf der einzelnen Erzeugnisse ab Werk erzielten Erlöse zu verstehen.

An Steinkohlen sind 1893 im ganzen 73 908 999 t (zu 1000 ks) gewonnen worden, 3,6 °/9 mehr als im Jahre 1892, in dem 71372193 t erzeugt worden find. Troß dieser Mehrgewinnung is der Gesammt- werth der erzeugten Steinkohlen von nahezu 527 Millionen Mark im Iahre 1892 auf 498,9 Millionen Mark im Jahre 1893 zurück- gegangen, da durscnittli für 1 t 1893 nur 6,74 M, gegen 1892 1,98 M, erlóst worden _ sind. An der Steinkohlengewinnung im A E E Dortmund mit 52,2 9%, Breslau mit 289% und Bonn mit ) 0 s Königreich Sachs mit 5,9% betheiligt. N G R a

Die Braunkohlen- Förderung betrug 1893: 21567218 t gegen 1892: 21171 857 t, der Gesammtwerth dieser Förderung ist für 1893 mit 55 Millionen Mark und für 1892 mit 58,5 Millionen Mark angegeben, was für 1 t einem Durchschnittswerth von 2,55 M im Jahre 1893 und von 2,76 im Jahre 1892 entspricht. Etwa 3 der Braunkohlen-Förderung entfällt auf den Ober-Bergamtsbezirf Halle. Auch die Förderung von Steinsalz (669 042 t), Ka init (664 986 t) und anderen Kalifalzen (861162 t) war 1893 größer als. 1892 (662 577, 548 445 und 802 630 t); der Durchschnittspreis diefer Erzeugnisse stellte sich im leßten Jahre etwas höher als im Zahre 1892, Gestiegen is ferner die Grzeugung von Kochsalz (005 023 t gegen 1892: 504687 t) und Chl orkalium (O20, U eden 1892; 123902 V Und fUG DAS erstere Erzeugniß wurden 1893 etwas höhere, für das [leh- tere etwas geringere Preise erzielt als im Vorjahr. Was die Hüttenerzeugnisse betrifft, fo ist die Gewinnung von Roh - eisen (4 986 003 b) gegen 1892: 4937461 t), und Zink (142956 & gegen, 139 938 t) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, dagegen von Æ) leî (94 659 t gegen 1892: 97 742 t), Kupfer (24011 t gegen 24781 &), Silber (449 gegen 489 t) und Gold (3,0 gegen 3,8 t) zurückgeblieben. Bei sämmtlichen Metallen sind die Preise zum theil recht erhebli zurückEgegangen; als Durchschnittswerthe für 1 t sind 1893 gegen 1892 verzeichnet: beim Noheisen 43,39 M gegen 46,44 M, Zink 330,78 A6 gegen 393,47 Æ, Blei 194,78 M gegen 210,22 M, Kupfer 976,30 # gegen 999,06 A und beim Silber für 1 kg 104,74 M gegen 116,95 M. j

Deutscher Innungs- und allgemeiner Handwerkertag.

Am 9. und 10. April findet in den Sälen des Gewerkshauses der Germania - Bäcker - Innung (Chausseestraße 103) ein deutscher Innungs- und allgemeiner Handwerkertag statt, um zu den Borschlägen des preußishen Ministers für Handel und Gewerbe Freiherrn von Berlepsch, betreffend die Organisation des Handwerks, Stellung zu nehmen. Die Einladung is unterzeihnet von dem in Berlin domizi- lierten Zentral-Ausf{chuß der vereinigten Innungsverbände Deutschlands, von dem zu München domizilierten engeren Vorstand des allgemeinen deutschen Handwerkerbundes, fowie von dem Zentralverbande deutscher Väder-Innungen und den Innungsverbänden deutscher Böttcher-, Buchbinder-, Dach-, Schiefer, Blei- und Zeiegel- decker-, Drechsler-, Färber-, Fleischer, Klempner-, Korbmacher-, Kürschner-, Maler-, Sattler-, Schlosser, Schmiede, Schneider-, Schornsteinfeger-, Schuhmacher-, Steinseßer-, Stellmacher- und Wagenbauer-, Tapezierer- und Tischler - Innungen. Nur Ver- treter des Handwerks und wirkli selbständige Handwerks- meister, welche eine Eintrittskarte gelöst haben, dürfen an den Be- rathungen theilnehmen. Stimmrecht üben nur Delegirte aus. Diese haben sich durch besondere Vollmachten threr Vorstände ausdrücklih auszuweisen. Die Vorstände des „Zentral-Ausschusses“ und des „Allgemeinen deutschen Handwerkerbundes“ haben, unter Hinzuziehung von Meichs- und Landtags- Abgeordneten, in einer vom 11. bis 13. Fe- bruar d. I. abgehaltenen Konferenz Gegenvorschläge festgestellt, welche den Berathungen als Grundlage dienen follen.

in den Gruppen

ITI. Bergbau, Hütten- und Salinenwesen [ŸV. Industrie der Steine und Erden V. Metallverarbeitung VI. Maschinen, Werkzeuge, Apparate VIT. Chemische Industrie VIIT. STndustrie der Heiz- und Leuchtstoffe IX. Textilindustrie X. Papier- und Lederindustrie XI. Industrie der Holz- und Schnißstoffe X11. Nahrungs- und Genußmittel X111. Bekleidung und Neinigung X1V. Baugewerbe XV. Polygraphishe Gewerbe XVI1. Künstler und künstlerishe Betriebe für gewerblihe Zwecke ¿uammen

Hiernach ist vom 1. Oktober 1892 bis ebendahin 1893 die Zahl der Betriebe um 650, die der beschäftigten l Salpéet um 7935 ge- stiegen. Das Mehr von 650 Betrieben rührt nur zum theil von der in jedem Jahre eintretenden O derselben her; in der Hauptsache hat sih diese größere Zahl von Anlagen dadurch ergeben, daß die untere Grenze, bei welcher Gewerbebetriebe noch einer be- sonderen Aufsicht unterliegen, s{ärfer eingehalten wurde als im Vorjahre. So wurden z. B. bei der ersten Aufnahme etwa 250 kleine Getreidemühlen und 40 kleine Sägemühlen, die entweder nicht das ganze Jahr im Betrieb sind, oder die nicht regelmäßig wenigstens einen Ge- hilfen halten, irrthümlih niht aufgenommen, obgleih die in dieser Bezichung ertheilten Anweisungen eigentli ein folhes Mißverstehen nicht wohl zuließen. Auch wurde eine Anzahl von Gewerbebetrieben mit weniger als 10 Arbeitern, vermuthlich von einer subjektiven Beurtheilung derselben als Handwerksbetriebe ausgehend, niht auf- E und es hat sich beim Baugewerbe bei strenger Inne- altung der festgeseßten Grenze ergeben, daß 1893 eine mehr als doppelt so große Zahl von Betrieben hier Aufnahme zu finden hatten, als im Vorjahre einbezogen worden waren. Endlich hat die Prüfung der vorjährigen Aufnahme an der Hand der diesjährigen ergeben, daß bei derselben übersehen worden war, einer Anzahl kleinerer oder mittlerer Betriebe Fragekarten zuzustellen, über deren Zugehörigkeit zu der hier in Betracht zu ziehenden Kategorie von Anlagen gar kein Zweifel obwalten konnte. Bei einer erstmaligen statistishen Aufnahme sind dergleichen Lücken aber wegen Fehlens des

1894,

Die württembergischen Staatsbahnen

hatten am 31. März 1892 eine Länge von 1647,67 km (gegen 1632

im Vorjahre). Davon waren doppelgleisig T Es ties vorhanden 390 Lokomotiven (gegen 368 im Vorjahre), 1003 (bezw. 908) Personenwagen, 221 (166) Gepädckwagen, 6418 (5751) Güterwagen. Die Zahl der geförderten Züge betrug in 1891/92: 174776.

Es wurden befördert 17 592 078 Personen gegen 15 829 279 im Vorjahre; die Zunahme betrug 11,04%. In der ersten Klasse wurden 1891/92 95 607 Personen = 0,54 9/6, in der zweiten 1718 323 Per- sonen = 9,77 2/0, in der dritten Klasse 15 778 148 = 89,69 9/6 be- fördert. Die Einnahme aus der ersten Klasse betrug 448 412 & l s 57058 e O “tg 461 M. = 23,4 9/0, aus der dritten

asse 8 567 033 A = 72,79%, insgesammt 11 769 906 M H. E im Vorjahre. gel E ie Gesammteinnahme aus dem Perfonen- und Gepäckverkehr betrug 1891/92 = 12188 631 M gegen 12 181 173 MÆ. i S alfo + 7458 M. = 0,06 °%/0; die Gesammteinnahme aus dem Güter- und Viehverkehr betrug 21 691959 gegen 21329127 A “im BOE ; as finanzielle Ergebniß war im Jahre 1891/92: Betriebs- einuahmen 36 219 190 , Betriebsausgaben 24 841 748 Mh, R E Ueberschuß betrug 11 377 442 46 gegen 12 969 953 f im Vorjahre. Das Anlagekapital stellte fich für 1891/92 auf 489 417 818 4; es verzinste sih 1891/92 mit 2,41 9%, 1890/91 mit 2,76 9%). :

Die Fabrikarbeiterzählungen vom 1. Oktober 1892 und 1893 im Großherzogthum Baden.

Erstmals am 1. Oktober 1892 und zum zweiten 1. Oktober 1893 i im Großherzogthum Baden eine Statistik der nah der Novelle zur Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891 einer besonderen Beaufsichtigung unterliegenden ge- werblihen Anlagen ausgenommen worden, die man nach dem Vorgange Sachsens kurzweg als Fabrikarbeiterzählung bezeichnen fann, wenn fie auch bezüglich des Umfangs der erfragten Thatsachen niht unwesentlih über die im Königreich Sachsen übliche Zählung hinausgeht. Die Erhebung wurde nämlich ausgedehnt auf die Fabriken, die Werkstätten, in welchen dur elementare Kraft bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Berwendung kommen, oder in welhen regelmäßig mindestens zehn Arbeiter beschäftigt werden, die Werften, Zimmerpläße und andere Bauhöfe, die Ziegeleien ausgenommen diejenigen, welche wie Feld- ziegeleien nur vorübergehend und in geringem Umfang betrieben werden —, die Berg- und Hüttenwerke, Salinen und Aufbereitungs- anstalten, sowie auf die oberirdisch betriebenen Brüche und Gruben wieder ausgenommen diejenigen, welhe nur vorübergehend oder in geringem Umfang betrieben werden.

Bei den Ziegeleien fowie bei den oberirdisch betriebenen Brüchen und Gruben wurde, sofern sie niht durch elementare Kraft bewegte Triebwerke verwenden oder sofern in den ersteren keine Ringöfen vor- handen find, angenommen, daß fie dann nur vorübergehend oder nur in geringem Umfange betrieben würden, wenn sie nicht mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigen. Ebenso wurde bezügli der Zimmerpläße und anderen Bauhöfe die gleihe Grenze für die Ein- beziehung der betreffenden Anlagen angenommen.

Die Erhebung wurde durch Fragekarten vorgenommen, welche dur Vermittelung der Bezirksämter und der Orts-Polizeibehörden an alle Betriebe ausgegeben wurden, die möglicherweise in Betracht kamen. Die Fragekarten wurden unter Benußung eines vom Groß- herzoglih badischen statistishen Bureau auégearbeiteten Entwurfs hergestellt ; sie verlangen Auskunft über den Siß des Betriebes, den Namen und Wohnort des Besißers, die Art des Gewerbes, die genaue Angabe der etwa verwendeten Triebkraft, bezüglich der Arbeiter die Gesammt- zahl, die Anzahl der Jugendlichen nach den beiden Klassen, die Zahl der 16—20, 21—50 und 51 Jahre alten und älteren Arbeiter, jeweils getrennt nah dem Geschlecht, sowie die Zahl der verheiratheten und verwittweten Arbeiterinnen. Die Angaben haben sih auf den Stand am Erhebungstage (1. Oktober) zu beziehen, find aber bezüglich der Arbeiter außerdem au für den Zeitpunkt zu machen, an dem sie regelmäßig im Jahre ihren höchsten Stand erreichen.

Die Ergebnisse dieser Erhebungen, nah den Gruppen, Klassen und Ordnungen der Gewerbe-Statistik von 1882 geordnet, sind in den Jahresberichten der Großherzoglich badishen Fabrikinspektion für die Jahre 1892 und 1893 leßterer ift vor kurzem erschienen ver- öffentliht worden ; wir stellen im Folgenden die wichtigsten Zahlen daraus zusammen. Es wurden ermittelt:

Mal am

Betriebe

. F DEFH oto Dorf darunter : beschäftigte Personen weibliche jugendliche 1893 1892 1893 1892 1893 1892 1893 19 395 490 8 40 15 1 300 10378 10286 614 607 923 524 6592 15404 19 308 3 (14 3 8359 1 431 1 303 0090 10 290 10/080 748 811 744 47 4 253 4004 985 1 287 302 121 1218 159392 119 E 52 189 23431 24480 14036 14488 2 692 210 - 10172 11448 2 328 2990 698 911 T.298 7 439 714 781 406 2980 2316/3 33.0009 100209 L90100 4 097 91 2 666 2 329 F271 1 309 209 169 L ON0 4 203 D 66 122 2 369 2 481 299 310 239 10 134 129 38 7 6 5 509 126296 134231 41491 41283 114830

Ua durch Prüfung des Urmaterials niht fest- zustellen.

Der Zuwachs von 7935 beschäftigten Personen ift nur zum geringsten Theil in der Weglassung gewerblicher Mein aus der vorjährigen Statistik begründet, da dies abgesehen vom Baugewerbe, wo die Zunahme allerdings 2530 Köpfe betrug ganz vorwiegend Betriebe mit nur einem oder zwei Arbeitern waren; die meisten Veränderungen in der Arbeiterzahl entsprehen einer thatsählihen Vermehrung in den \chon- vorhandenen oder wirklich neu entstandenen Anlagen. Dies war z. B. der Fall in Gruppe V1 (Maschinen u. st. w.) mit einer Zunahme von 283, in Gruppe VII (DeansGe Industrie) mit 024 in Guppe 1X ( ertilindustrie) mit 1049, Gruppe X (Papier und Rede mit 1276, in Klasse d (Tabatinstustrie) der Gruppe XIL f ahrungs- und Genußmittel) mit 2178, in Gruppe XV (Pograpy! che Gewerbe) mit 112 Arbeitern ; ferner erklärt sih auf diese Weise in Gruppe IV (Steine und Erden) die Abnahme von 92 und in Gruppe X1I1 (Bekleidung und Reini- gung) eine folhe von 341 Arbeitern. Im ganzen ergiebt sich eine mit ziemliher Sicherheit Veränderungen in der Industrie zuzu- \chreibende Zunahme von rund 4800 Arbeitern, so daß neben den 9530 obenerwähnten Bauarbeitern nur rund 600 Perfonen übrig Nen welche den in der 1892 er Aufnahme niht gezählten Betrieben angehören. :