1913 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1913 18:00:01 GMT) scan diff

ziallandtag versammelt und dem Thron gegenüber auf- gestellt. Auf der Galerie hatten die Generale und höheren Beamten Plaß genommen, ferner der Rektor der Universität, die evangelische und ftatholishe Geistlichkeit sowie auch Nach- fommen der Abgeordneten von vor 100 trat vor den Thron und verlas laut T. B.“ folgende Nede :

Es ift Mir eine Wunsche zu entsprehen und den Landtag Ostpreußen hiermit in Person zu erö geshäftlihen Arbeiten und Beratungen für das Sic uns der Tat gedenken, welche v 100 Jahren hier in Königsberg zusommengetretenc n der Provinz ausging und den ersten ufrihtung und Befreiung des darn

Schwer ist es, das volle M

ihr Versprehen zu halten, nämlich den gestern zu unterzeichnen und sogleich Vor- fügt hinzu, daß die Gelder ert die Bankiers daran, daß chreiben ausdrücklich die Freiheit mit anderen Parteien zu unter hevertrag nicht unterzeichnet sei. merksam, daß, falls demnächst Teile der Sal r anderen Partei abgeschlossene von 25 Millionen tevertrag festgeseßt würde im Falle eines Mächtegruppe. ¿steuer werde dann die Sicherheit d

indert hätten, eihevertrag vor schüsse zu leisten. dringend gebraucht würden, und erinn er sich seiner Zeit in einem S vorbehalten habe, solange der Anlei darauf auf als Sicherheit für eine mit eine Anleihe gegeben würden, dann Pfund Sterling, der in dem Sehs-Mä sei, entsprechend vermindert werden zukünftigen Vertrages mit der Sechs- übrig bleibende Sal Kommenden sein. Der gestern wieder zusammengetretene Reichstag hat ein Mißtrauens gierung angenommen. Darau tagt, Wie WTBL lages, die starke Erregu stimmung über das Mi Ministerpräsident Fürst Katsura die Großbritannien Wirksamkeit

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabenges 1893 (Geseßsammlung Seite 152) wird zur ô daß der im laufenden Steuerjahre n einshäßbare Reinertrag der Teu!t Eisenbahn aus dem Betriebsjahre 1911/1

199 500 6 beträgt.

Münster (Westf.), den 3. Februar 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Der Sultan nalen Verteidigung

Der Großwesir Ma Ts\chataldscha abgereist. seiner Abwesenheit von de Pascha geleitet. Die Beschießung von Adrianopel dauerte die acht vom Dienstag auf Mittwoch des Belagerungsgürtels. nahmen die Bulgaren das Do j truppen einen Ausfall versuchten, aber ih zurüchtziehen mußten. Auf die gestern tagsüber ununter Kanonade erwiderten einige Forts garnicht, andere

hat 25 000 Pfund für Zwecke der natio-

hmud Schewket Pascha ist nah Das Großwesirat wird während m Präsidenten des Staatsrats Said

eßes vom 14. Juli ffentlihen Kenntnis zu den Kommunal- oburger Wald-

Der Minister

Majestät der Kaiser Meldung des

Meine Herren! besondere Freude, Jhrem Meiner getreuen Provinz Bevor Sie Ihre der Provinz on der heute vor ¿n Versammlung

in allen Nichtungen „Neuen Freien Presse“ zufolge wo die Festungs-

der Betra

rf Pamulkli, beginnen, lassen

der ftändishen Deputierte Schriit zur Wiedera Vaterlandes bildete. und der Wirrnisse jener Zeit uns vor unglücklichen Krieg wertvoller Gebietët Bevölkerung dezimtert, war das Land mit Festungen noch immer in der Gew ¿ren Kriegélasten fast ers{chöpft.

heimat!ihen Gesilde. N Wohlítard der

iederliegenden d:8 Unglücks Augen zu führen. Dur den beraubt und tn feiner lamt der Mehrzahl seiner und durch die Feindlihe Truppenmafssen

selten oder

NigeGkamklicßes. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 6. Februar 1913.

sammelte sich heute zu einer Plenar- {uß für Handel und Verkehr en Sizungen.

japanische votum gegen die Re- f wurde er auf fünf Tage ver- meldet, wurde die Vertagung des Îeichs- ing im Volke hervorrief, vor der Ab- angekündigt. Nachdem der Festigung des Bündnisses hervorgehoben Abkommen

cher Seite gemeldet wird, hat der

Wie von amtlicher türkis nopel vorgestern abend 71/, Uhr

Kommandant von Adria folgendes Telegramm gesandt bombardieren die 11 Schraprells sind in die Stadt gefallen. getötet und zehn verleßt; 53 Häuser sind Bombardement dauert an.

Der „Agence Bulgare“ zufolge ist die türki vor Gallipoli gestern von bulgarischen Flusse Kawak ge\{lagen worden und h ] gt, in großer Unordnung auf Bulair Durch diesen Erfolg ist fast die meeres bis Bulair

Nach einer Meldung de Truppenabteilungen die Ortschaft Jzz andere in ihrer Gewalt befindlihe Dör taldshalinie in Brand und zogen taldschalinie wieder ab. eilungen fanden vom Feinde keine Spur.

20 ior s 138 Granaten alt des Siegers

Acht Einwohner wurden

Der Bundesrat ver i in Brand geraten.

sißung ; vorher hielten der und der Ausschuß für Justizwes

durhfluteten waren gestört. V teilweis waren

ßtrauensvotum

\che Armee Truppen südlih vom at sih, von den Bul- zurückgezogen. ganze Küste des Marmara- Händen der bulgarischen Truppen. steckten bulgarische j sowie einige fer an Der dann von der Tscha- Auf Erkundung ausgesandte

sönlich in Sicherheit, war gezwungen

überwacht und nit einmal per zu weihen

Krone und fast die Hälfte des belassenen kleinen Hee dem Osten als Hilfskorys zu stellen. sehung dem Stktegeélauf [hwer auf Europa lastende Heimsuchung Jeßt oder nie konnte das Seh Tonnten die

abgewo: fen unter dem gewaltigen Zwange der Verhältn dur{hrang, das ibm anvertraute Korps \tes der Großen Armee zu trennen Oberbefehl des Königs zu stellen. Männer, die als L schaft Ihrer Prov Lande, die dem Gedanken beschlossen, auf eigene Ko und dem geliebten König zur Verstärkung \ darzzbringen. fachte die Begeisterung des Volkes z Scharnhorstshen GSrundideen von dem entworfene Plan für die Bildung der L Monarchie mustergültig. langersehnten Augenblick Rettung des Vaterlandes Kampfe für Ehre und Freiheit aufrief, Alt und Jung, Hoch und niedrig heit, das Leßte an Gut und Blu Vaterlandes zu opfern. gedenken wir beute und immerdar ter Helden jener au der charakterfesten, treuen ostpreußishen M mit ehecrnem Griffel in die Nuhmestafeln der schichte eingegraben sind.

Heute schreiben wir wieder die sich das Zeitbild gewende eutshen Neichez, geachtet im gerüstet gegen jeglihen Angriff. An die Stelle sind fegensreihe Fr iedenswerke getreten. Kunst, Wissenschaft und Technik {rei ih des Wohlstandes.

igutsse voc hundert Jahren daß niht kriegerische Ansehen am

friedigende Ì Frankreich der Seiyulwai (Partei Saionjis) das V

Land nicht sicherem Untergange n | durch den Madhtspruch des Fremdherrn ihm

Elsaß-Lothringen. i res diesem für den neuen Erober

Jm Landtag wurden gestern, wie g des Beamtenbesoldungs 39 ohne nennenswerte Einwän Kommissionsbeschlüssen, und Klasse 40, Beamten eingereiht sind, ebenfalls mit groß nah den Kommissionsbeschlüssen angenon sekretär Freiherr Zorn von Bula Regierung si vorbehalte, i stanzen zu vertreten.

Jn Benfeld (Unterelsaß) ist der dortige Zweigverein „Souvenir alsacien-lorrain“ fügung der Kreisdirektion Erstein aufge

garen verfol ißtrauensvotum ein. Persönlich- ür die Stellung eines

ungszug nach Da fette die göttlihe Vor- ein jähes Ziel. sien ihrem Ende enut- aen jedes Preußen-

. B.“ meldet, geseßes die de zunächst nah den in die die höchsten zer Stimmenmehrheit Der Staats- ch erïlärte hierzu, daß die hren Standpunkt dur alle Jn-

bei der Beratun in den £

Klassen 1—

keit und die Vergangenheit Katsuras ihn f tonstitutionellen Premierministers untauglich machten. einer Entgegnung Katsuras erteilte der das Wort, der fih von den Seiyukwai der neuen Partei Katsuras übergetreten aber die Rednertribüne erreichte,

auf des kühnen Korsen 329 000 M Präsident Schimada gegenzugehen. getrennt hatte und zu j ; jährigen Knechtschaft isse zu dem von dem Schicksal und wieder unter den So dachten auh j:ne wackeren e1ntreter des Adels, der Städte und der Bauern- Sie waren die ersten im die Tat folgen ließen, indem sie einmüti sten eine Bewaffnung des Volkes vo einer aktiven Truppe

verlas Katsura das Ver- Die Abgeordneten zerstreuten sich unter großer Die Menge vor dem Parlamentsgebäude brachte die Seiyukwai aus, griff die Abgeordneten, die aus an, zog sie aus den Rickschas ge in einen Kanal TO9TB/ T4

tagungseditkt. Erregung. Hochs auf Partei ausgetreten waren, herauë und versuchte, eini

Numänien.

Das Protokoll über die rumäni gestern in Bukarest eingegangen. Wie sprehungen statt, gungen für owie darüber, ob die rest fortgeseßt werden

infolge einer Ver-

2. \{ch- bulgarischen löst worden.

- L inz hier zusammentraten

Verhandlungen E hee f

. B.“ meldet, finden gegenwärtig Be , get g

eine Einigung über die Bedin

zu werfen.

ist gestern eingebracht uelle zufolge, in Einnahmen Die Gesamteinnahmen

rzunéhmen

Es balanciert und Ausgaben mit 58 und -ausgaben sind um gierung verfol wartete Verwaltungsreform soll fünfzig Millionen bringen. die Praxis durch, schulden zu tilc nehmen, durch C ein Minimum herabsezen.

deren Zweck es ist, iteren Verhandlungen zu erzielen, \ Verhandlungen in Sofia oder in Buka

{ 924 051 Yen. je 7 400 000 Yen gestiegen. gt eine Politik strenger Sparsamkeit. Die er- eine jährliche Ersparnis von Die Negierung führt auch weiter jährlich mindestens fünfzig Y zen und wird die Notwendigkeit, Anl Zinschränkung der Ausgaben für Eise

Großbritannien und Frland. Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, Prinzip eine Formel

u heller Flamme. Grafen Alexander zu Dohna andwehr wurde für die ganze Und als bald darauf der König den für den wohlvorbereitetcn Schritt zur für gekommen hielt und Sein N da scharte sich utn Fhn mit zielbewußter Entschlossen- t freudig auf dem Altar des Mit Stolz, Bewunderung und Dank E Zeit, besonders änner, deren Namen vaterländischen Ge-

Wie glüdcklich

haben die Bot- angenommen, durch die die ottomanischen e Verbündeten den Orientbahnen geregelt wird die Festseßung der agenen Arrangements einer Finanz- rtragen werden, die aus Vertretern Jebildet werden wird. hat gestern, obiger ing von Kirche und Staat in gegen 240 Stimmen an- sofort an das Oberhaus.

schafter im Uebernahme öffentlihen Schuld durch di deren Verpflichtungen werden. Wie „W. T. B.“ meldet, Einzelheiten des vorgeschl kommission in Paris übe der interessierten Mächte

Serbien. Der in Belgrad eingetroffene griechische M Venizelos

inisterpräsident stattete gestern vormittag dem Ministerpräsidenten Pasitsh einen Besuch ab und König empfangen. auf telegraphisches mit diesem vor st\ ) einer Meldung des „W. T Stelle erklärt wird, ergab sich bei der K dem Ministerpräsidenten Pasit beiderseitigen Regierungen in Fortseßung des Krieges geschaf

illionen Staats- eihen aufzu- nbahnen auf

egenüber F geg wurde am Nachmittag vom

Abends reiste Venizelos nah Sofia, um Ersuchen des Ministerpräsidenten Geschow einer Rückkehr nah Athen zusammen . B.“ an maßgebender z Venizelos’ mit \{ch volle Uebereinstimmung der der Beurteilung der durch die fenen Lage am Balkan.

der

die

Das Unterhaus uelle zufolge, die Bill über die Trenn1 Wales in dritter Lesung

Die Bill geht jeßt

Rußland.

Der Reichsrat beriet gestern einen Duma, betreffend die Zulassu ng der Der Justizmini W. T. B.“ in längerer Nede auf und wies darauf hin, daß die rechtlichen und \ rungen der Moral widerspre heute fortgeseßt.

In der gestrigen Abendsißung beriet die a vier Jnterpellationen der Kadetten, Arbeiterpartei und der Sozialdemokraten Verwaltungsmaßregeln bei den Die Duma lehnte die pellationen ab und überwies all

E Die JahrHhundertfeier in Königsberg. | Jahreszahl 13. Wie uns steht der festgefügte Bau der Bölker

genommen. ederktehr des denkwürdigen Jahres, in Provinz Ostpreußen die Erhebung haft ins Werk geseßzt wurde, wird in die in freudiger Erinnerung festlih einmütiger Begei Ostpreußischen Stände i ßt worden. ‘ertreter der militärischen der öffentlichen die Oberhäupter der städtischen des Provinziallandtages, Ver- und Landtage, die Angehörigen und zahlreihe Nachkommen Zeit der Befreiungskriege ausgezeichnet nde Vertre

Die hundertste Wi und wohl- der kriegerischen Handel und Wandel ten fort. Stadt und

Bulgarien. Fremdherr| sen Tagen

Der erwartete Schritt der V die Einwilligung der bulgarische neutralen tolonien von Adrianopel

Jnitiativantrag der Frauen zum Advo- ertreter der Mächte zu n Regierung zur Her- Zone für die Fremden- zu erlangen, hat laut Meldung gestern nicht stattgefunden, da noch andten Jnstruktionen erhalten haben. Sawoff hat einen Armee gerichtet, in dem er, | die Art, in der

begangen. getragenen Februarbeschlusses der in den Mittelpunk

Land erfreuen Aber die Ereiga

katenstande. energisch gegen den Antrag Zulassung den Ges Frauen und den Forde- Die Debatte wird

der Erinnerungsfeier gese der ganzen Provinz haben s\ich die L und staatlichen Behörden, Körperschaften der Provinz, Verwaltungen, die Mitgl treter der Provinz im Reichs- ostpreußischen Männern, die sich in der haben, sowie hervorrage Industrie, der Kunst und W Provinzialhaupt

nicht Wohl- das Sthiksal und

stand, Macht und leßten Ende

sichern, fondern Der

ozialen Stellung der der Geistlichkeit,

chen würde. E ) unfer Bolk vor

inneroohnt. Jahren die {were Prüfung urzeln diefer Kraft ruhten in der Gottetf und der Liebe zu König und batte um Fürst und Volk atgenseitigen wohner Ostpreußens hatten in den ster Erniedrigung das grcße Leid des nächster Nähe mit angesehen. © dur) den Schmerz über di Sie aber lebt als guter Genius Wir können den beuti durch das crneute Gelöbnis, uns

befehl an die urt, der Pflicht-

Das gemeinsame ein starkes Band opferwilliger ges{miedet. vorangegangenen Jahren Königs und der Setnen Das Herz der geliebten Könic s Bateriandes gebrochen. Preußens in ihrem Volke fort.

gen Gcdenktag nicht \{chöner be unserer Vergangenheit und unserer lezeit würdig zu erweisen und die uns als töstlihstes Erbe überfommenen idealen und religiösen Güter zu pf für den opferfreudigen Dienst am teuren N heutige Besh!uß Ihres Landtags. Dann wird die wie vor bundert Jahren auch t Schchwt stern im Lande fein was Gott verhüten wolle würde, zum Kampf für Ehre und aufzurufen.-

Progressisten, der über ungeseztlice ahlen zur Reichs- Dringlichkeit dieser Jnter- e vier einer Kommission.

die Verhandlungen nur Zeit gewinnen täuscht, denn diese benußt worden, i Nord-Bulgarien , Thrazien teilgenommen hätten, zu \ und Munition zu versorgen. erklärt der Tagesbefehl, „bereiter iderstand des müssen wir ihn von neuem e zusammengezo(

: n. Aber sie hätten sich sehr ge- Zeit sei von der bulgarischen Armee da hre Streitkräfte aus V

des Hand i issenschaft zu der Feier in der stadt versammelt, die mit Fahnen und Tannen- n prächtig geschmüdt ist.

Den Anfang der festlichen Veranstaltungen bil eine Festsißung beider städtishen Behörden im bei der Stadtschulrat, Professor Dr. Stettine Um 10 Uhr Vormittags traf Seine Königliche Hoheit der Kronprinz m zur Enthüllung des von den Offizieren de Königsberg auf dem V Denkmals, das der ch dem T

tazedonien und aus

ammeln und sich reichlich aid adteen dete gester

JZunkerhofsaale, r die Festrede hielt. Kaiserliche und it Gefolge hier ein irksfommandos alter Simonplaßz errichteten Yorck- Bildhauer Walter Nosenberg geschaffen eihegebet hielt der Ober Festrede, die in ein dreifahes Hurra au Kaiser und König ausfklang. übernahm das Denkmal in die ein Hoh auf Seine Kaiserliche Kronprinzen aus, Nach Schluß de der Kriegervereine entgegen.

Gegen 121/, Uhr traf Seine und König mit Jhrer Kaise Hoheit der Kronprinzess einer ungeheuren Men mobil sofort zum die von dem Grenadierregime (2. Ostpreußischen) Nr. 3 ge und Musik mandierenden Jnfanterie von Kluck Auf dem Abschreiten der Majestät der Kaiser unter Vorantritt der Geistlichkeit und nahm 100. Psalmes „Jauchze Generalsuperintendent Schöttler die Niederländischen Seine Majestät der Kaise der Ehrenkompagnie entg und Königlichen prinzessin nach dem Köni

Lebensmitteln jeßt vollkommen Kriegserflärung, und um den W Feindes endgültig zu brechen, niedershmettern,. seine in der Eil egeisterung fehlt, zerstreuen und m die Friedensbedingungen diktieren. Meer gejagt werden“.

unterzeichnet, durch Jndustrie und Handel

Der König hat gestern einen Erlaß sterium für Ackerbau, Kommission Revision

den bei dem Mini Königliche Prüfung italienishen Zollwes punkte für die Abfassunc Die Kommission, aus Regierungsbeamten der eins Abgeordneten, Handel und Jndustrie Präsident der 1914 die Ergebnisse ihrer

legen und zu mehren Das sei der Provinz Ostpreußen Zukunft ein Vorbild für ihre und Männer der Tat stellen, wenn wieder cinmal gezwungen Vaterlandes

gegenwärtigen ens und zur Festseßung der Haupt- J der neuen Handelsverträge. eldung des „W. T. B.“ chlägigen Ressorts, Senatoren, verschiedenen und Professoren besteht und deren ster ist, hat bis zum 31. Dezembec Arbeiten vorzulegen. Ackerbauministers der Minister darauf Handelsverträge

hme genen Horden, denen jegliche B dort auf dem Schlachtfelde

die nah einer N : Türken müssen über das

mann die f Seine Majestät den Der Oberbürgermeister Körte Obhut der Stadt und brachte Königliche Hoheit in das die Anwesenden freudig einstimmten. prinz den Vorbeimarsch

Vertretern Amerika.

Die vom Gouverneur Sulzer des Staates New bearbeiteten fieben Gesetzentwürfe, die Neform der Fondsbör Meldung des „W. T. B.“ Während für die 5 für täglih kündbare Darlehe: Frage einer Jnkorporierung d offen gelassen. der vorgeschlagenen Gesetzgebung:

Die Marimalzinsrate, zuseßen versucht wicd, ift 15

Cine weitere Vorlage will jede Börsentransaktion, die net, ohne daß tatsählich ein Wechsel

ch7 «#3 Vergehen bezeichnen.

If Angaben über beeinflußt wird. irgend welche

rx zu veröffent- eivflußt werden

S 07 ini Ackerbaumini eßte hinzu:

verneigte fih Seine Majestät und \ é der Provinz Ostpreußen

landtages, Fürst

die seine Vorschläge für se enthalten, sind gestern laut im Senat des Staats einc Festseßung von Maximalzinsraten Vorsorge getroffen ist, wurde die )orker Fondsbörse nocl irze Zusammenfassung

den Landtag Der Vorsißende des Provinzial I obitten erwiderte auf die Ansprache des

Jh erkläre tur eröffnet.

Nitti voranc 1get S orangegangen, zu Dohna-Sqchl

wichtigsten Feier nahm der Kron Allerdur&lauchtigster, Großmä@tigster Kaiser und Ks Allergnädigster Kaiser, König und Herr!

Im Vorgefübhl der Freude üb welches durch die persönlich lauchter Glieder unseres landtag ter höch

Majestät der Kaiser rlihen und Königlichen in hier ein und begab \ihch, von schenmenge stürmish begrüßt, im Auto- 1st nah dem Dom, vor den! nt König Friedrih Wilhelm [. hrentompagnie mit Fahne Vorgeseßten

Armeekorps, genommen hatten. Front der Ehrenkompagnie hielt tronprinzlichen Herrschaften seinen Einzug in den Dom 2. Nach dem Gesange des t dem Herrn alle Welt“ estpredigt. ankgebets \ch{chloß r die Kirche verließ, den Vorbeimarsch egenahm und mit Jhren Kai dem Kronprinzen und de glichen Schloß fuhr, wo Frühstückstafel

Nach dem Frühstück begab sih Seine Majestät der Kaiser dem Kronprinzenpaar zu der Wege dorthin besichti ifahrt die an der gebrachten Kolossalgemälde von

Verhältnis heimischen

er New 2 tehend folgt eine fi

bestehenden Produktionsbedingungen tausch mit anderen Ländern einem ei Jn Jtalien sei nun

Zolltarife er das heutige patriolische Fest, Anwesenheit Eurer Majestät und Er- nigêhauses den Ostrreußischen Provinztal- äßt, heiße Eure Kaiser- er bier versammelten in unserer Mitte von ganzem Herzen will-

zogen worden. öfters geändert, der Tarif vo1 leßten 25 Jahren hätten sich (Grund aus verändert.

1870 viele Untersuchun jeßigen Falle müßten di lage gemacht und mit au Abschluß der neuen Hande

immer noch, wenn auch n Jahre 1887 in Kraft. Jn den die Produktionsbedingungen von Es seien zwar schon seit dem Jahre worden, aber in dem hungen auf breiterer Grund- sreichenden Vorbereitungen für den [8- und Schiffahrtsverträge verbunden

die für täglih kündbare Darlehen fe & (7 T eFeitgottes 1 z GH

/ Festgollesdie [ iten Chre teilhaftig werden l lie und Königliche Majestät ih im Namen Vertreter der Provinz

einen Kauf oder Verkauf von Aktien bezeid der Besiger stattgefunden hat, Hierdurch wird beabsichtigt, zu verhüter Verkäufe verbreitet werden, dur die die Ç . Die dritte Vorlage will es für {af achen oder Ankündigungen lichen, du:ch die tie Kurse an de:

gen angestellt

e Nachfors allteruntertänigster Dank sei Eurer Majestät dar-

te gnädige Erfüllung unserer Bitte, wie für die Worte g

gebracht für d ] l ng, weile Eure Majestät im Nückblick

der Anerkennu bewegenden Ereignisse vor 100 Jahren unserer Velden zu spenden geruht haben.

Eurer Majestät erhebende Worte werden das Glük dieser Stunde gente preußischen Bevölkerung begeist Im äußersten Osten der lt, sind wir Osty

ie dr auf die welt- falsche Tatf Provinz und ibren , wie bei uns, die wir zen, so auch in den Herzen ter oft- erten Widerhall weten.

Véonarchie, in taubem Klima ange- heimischen Scholle und die ruhmvollen

Spanien. its des Bo gierung laut Meldung

Bern Reyno Pariser Botschaft betraut.

Niederlande.

Die Regierung hat der Kammer ._T. B.“ einen Ges Verfassung, das allgemeine Väter ‘oder

afbar, der dur (ltar Pla. ie Höhe treiben will. zegen die Aufträge der

Nach der vierten Vorlage mat ch de sogenannte „wash sales“ die Kurse ( __ Die fünfte Vorlage verbietet deu Kunden zu scinem eigenen wird beabsichtigt, den Bro Tendenz tes Marktes ir Kunden Borteil zu

Die fechste Vorlage behandelt die 2a! iti und die Verpfändung der den Kunden gebr Borlage verbietet ben Brofkers, cuf di mehr Geld aufzunehmen, als |!

Infolge des Nücktrit

t\chafters Perez Caballero des W: T B. den Ge- so mit der interimistischen Leitung der

hat die Re

i Der Vortra sandten in Der Vortrag

die Feier, reußen mit unserer geliebten chsen und stolz auf unsere Geschichte erer Vorfahren. Gegen andere, von

unden bezüglich der 118 dem Fehler des

higkeit der Brokers Ber tpaptere. nten gehörigen Werte çorderung gegen diese

ht die bestehenden Geseßze

re zu führe! der Natur mehr begünstigte nah einer Meldung des Abänderung Errungenschaften Der Entwurf beseitigt

führt das Wahlrecht der

eßentwurf, betreffend Dankbarkeit A M

ern läßt sich Ostpreußen von rerschütterliße und opferwillige ch im tiefsten Unglück bewährt und hat preußischen Stände aus der ureigensten rundlage der preußtschen Landwehr ge-

ersönlih als Devi

¿zurüdstehen , angestammte Haus der Hobenzoll Niemandem überflügeln.

Lreue unserer Väter hat i ch den Beschluß der Oft fraft heraus die G

König Friedri der Landwehr das Damit ist der slen Krönung gekennzeichnet.

zugehen lassen. Wahlrecht und Familienhäupter ein.

Schweden, gestern über eine Negierungs- [l. Wie „W. T. B.“ meldet,

vom 1. Januar 1914 den 14 auf 10 Oere, 9 Oere für das Kil

ißung im Landes- gte der Kaiser in lang- Front der Kunstakademie an- ssor Dettmann und das

Der leßte vorgesehene Geset: gegen die „Buketshops" wirksamer. samer Vorbe Der Reichstag ver fend den Zuckerzo orgeschlagen, Zucker von

Wilhelm 111. bestimmte p ort: Mit Gott für König und Vaterland.

Heimatprovinz von den Zeiten shaus beseelt, am deutlihsten

dem Oberpräsidenten von Windheim, dem s Provinziallandtages, usses und dem Landes und in den Sißungssaal geleitet.

jat an die Bankiers „in dem er nach einer

¡ein Bedauern 1 entstanden seien, die sie

Der chinesische Finanzmini der sechs Mächte einen Brief gesandt, Meldung des „Neuterschen Bureau ausspricht, daß weitere Schwierigkeit

vorlage, betref wird darin v raffinierten Melasse von 10 auf

dem Vorsißenden des - hauptmann empfangen Hier hatte sich

Vorsißenden de

L i Geist, der unsere Provinzialauss |

für Sirup und an für ihr König

gramm herabzuseßen.

Dieser Sab ist auh ter Leitstern, ter uns unter Eurer Majestät friedlihem Zepier nun bald 25 Jahre auf glückliher Bahn vor- wärts führt.

Gurer Majestät geloben wir in diefer wzthevollen Stunde, dankerfüllten Herzens, diesen Geist der Treue und Liebe auh- in Zukunft unter uns wach zu erhalten und auf Kind und Kindeskind zu vererben.

Mit demselben Bekenntnfs, welches unsere Ständeversammlung vor 100 Jahren durch den Mund eines Dohna feierli ablegte :

„Gott mit uns! Gott und dem König treu, darf uns nichts

zurückhalten, mit freudigem Mut zum Opfer zu bringen, was

in des Königs Namen von uns gefordert wird“, rufen wir aus treuen ostpreußishen Herzen: „Seine Majestät unser Allergnädigster König, unfer Kaiser und Herr, und Sein ganzes Haus Hoh! Hoch! Hoch!“

Jn das Hoh am Schlusse der Rede stimmten alle An- wesenden begeistert ein. Seine Majestät reichte dem Fürsten die Hand und nahm hierauf die Vorstellung der Militärs, der Mitglieder des Provinzialausschusses und des Provinziallandtages entgegen sowie die von Nachkommen der Ständedelegierten von vor 100 Jahren und endlih in einem anderen Raume die einer Anzahl von Veteranen, deren Vorväter die Befreiungs- kriege mitgemacht haben. Jm Ausschußsaale unterzeichneten Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheitea der Kronprinz und die tronprinzessin Urkunden über ihren Besuch im Landeshause. Bei dieser Ge- lezenheit meldete der Oberpräsident von Windheim, daß die Sammlung zu der Veteranenspende von 1913 die Summe von ergeben habe, worüber Seine Majestät seine Zufriedenheit auszusprechen geruhte. Unter Hochrufen begaben sich sodann die Allerhöchsten Herrschaften nah der Jahr- hundertausstellun g. Vor der Kunsthalle war neben einem Doppelposten eine Ehrenwache in der historishen Tracht des Regiments vonRNüchel, des späteren Kronprinzenregiments, aufgestellt, ebenso waren die verschiedenen Saaleingänge mit Ehrenpostien in der Tracht der Grenadiere, Füsiliere und Kürassiere aus der Zeit von 1806—1813 beseßt. Erschienen waren hier der Fürst zu Dohna, der kommandierende General von Klu, der Oberpräjident von Windheim, der Regierungspräsident Dr. Graf von Keyserlingfk, Graf Dönhoff - Friedrichstein, Graf York von Wartenburg, der Oberpräsidialrat Graf von Lambsdorff, der Landeshaupt- mann von Berg, der Oberbürgermeister Körte, der Polizei- präsident von Wehrs, die Professoren der Kunstakademie, die Vorstandsmitglieder des Kunstvereins und zahlreihe ge- ladene Ehrengäste. Vom Geheimrat, Professor Dr. Bezzen- berger, dem Leiter der Ausstellung, empfangen, machten Kaiser und die Kronprinzlichen Herrschaften unter dessen Führung einen Nundgang durh die Ausstellung, unter der Schirmherrschaft des Kronprinzen steht und in übersichtliher Anordnung eine große Zahl von Gemälden, Porträts, Fahnen, Waffen, Dokumenten, Schmucksachen und sonstigen Andenken und Erinnerungen aus der Zeit von 1806 bis 1813 enthält, darunter Gegenstände von unschäßbarem Werte, die aus der ganzen Provinz und weit darüber hinaus zur Verfügung gestellt und der Oeffentlichkeit zugänglich ge- macht worden sind. Nach etwa einstündigem Besuch verließen Seine Majestät und das Kronprinzenpaar die Ausstellung und fuhren nah dem Schlosse. Gegen 61/2 Uhr Abends versammelte sich im inneren Schloßhofe die gesamte Studentenschaft der Albertina zu einem Fackelzuge. Jm Halbkreise nahmen die Chargierten einzelnen Korporationen mit den Bannern vor _dem Fenster, von dem aus Seine Majestät der Kaiser und König den Fackelzug entgegenzunehmen gedachte, Aufstellung. Als diese beendet war, erkflang das feierlihe „Gaudeamnus igitur“, dann durhbrauste den weiten Naum ein dreifaches donnerndes Hurra auf den Kaiscx, und die getragenen Klänge der Nationalhymne ertönten. Seine Majestät der Kaiser empfing eine Abordnung der Studentenschaft untex Führung des Prorektors der Universität, Geheimrats, Professors Dr. Winter und trat dann an das geöffnete Fenster, um fich den Umzug der Fatelträger anzusehen. Um 7 Uhr begaben sich Seine Majestät der Kaiser und König und die Kronprinzlichen Herrschaften zum Fest- mahl in die Stadthalle, wo Allerhöchstdieselben vom Landeshauptmann von Berg und dem Fürsten zu Dohna empfangen und unter Fanfarenklängen in den Festsaal geleitet wurden. Der Fürst Dohna brachte mit urzen Worten ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, das brausenden Widerhall fand. Die Musik spielte die National- hymne. Seine Majestät erwiderte, wie „W. T. B.“ meldet, mit folgender Nede: Das soeben verllungene Hoch, die freundlißen Worte des Herrn Vertreters Ihrer Provinz bei der heutigen Festsizung des Pro- vinziallandtages und der jubelnde Empfang, der Mir heute wiederum in Königsberg zuteil geworden ist, haben Mir in herz- erhebender Weise gezeigt, mit welcer Sreude die Provinz Meine Teilnahme an der heutigen patriotisden Feier begrüßt hat. Um so mehr bedauere I, daß Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Ihre Absicht, Mich bierher zu begleiten, infolge der Gott fei Dan? fast übernundenen Erkrankung Unseres Sohnes Adalbert hat aufgeben müssen. Die Kaiserin hat Mich aber beauftragt, der Provinz Ostpreußen Ihr lebhaftes Bedauern über die Ihr entgangene Freude auszuspre@-n und ihr Ihre herz- lihen Grüße zu übermitteln. Mit diesen Grüßen verbinde Ih Véeinen wärmsten Dank für d?- überaus \{chöne und würdige Gestaltung tes heutigen bedeutungévollen Tages von der ergreifenden gottesdienst- lien Stunde im Dome an, der trefflich gelungenen Ausstellung mit den laut an Herz und Obr dringenden Zeichen der Erinnerung an die große Zeit vor hundert Fahren bis zur jeßigen festlichen Vereinigung. Vor unserem geistigen Auge steht beute wieder lebendig niht nur die wackere Tat der braven ostpreußischen Stände und damit die Geburts\stunde der rubmvollen preußischen Landwehr, wir gedenken au mit Stolz des glücklichen Ausganges des gewaltigen Ringens des preußishen Volkes um seine Freiheit und Ehre und der Begründung des zur Erhaltung des Errungenen unentbehrlichen Funda- ments, der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Diesem persön- lien und größten Opfer des preuf.ishen Volkes bat cs das Nater- land in erfter Linie zu verdanken, wenn es si beute seines Wohl- standes und seiner Machtstelung im Frieden erfreuen und jeder Bürger unbesorgt vor fremden Störungen seinem Ge- shäfie und Gewerbe nahgehen und das Glück scines Hauses {mieden kann. So soll es, will Gott, auch in Zukunft bleiben. Und wenn sich jeßt eine Verstärkung dieses Fundaments im Nahmen der allgemeinen Wehrpflicht als notwendig erweist, zweifle Ih nit, und darin bestärkt Mich der beutige Tag, daß das deutsche Volk zur Uebernahme weiterer persönlicher Opfer nah dem rühmlihen Vorbilde unserer Väter freudig bereit sein wird. (‘Anhaltendes Bravo.) Erheben Sie die Gläser: das Wohl und Gedeihen der Provinz Ostpreußen! Drei Hurras für die Ost- preußen !

Nach der Tafel hielt Seine Majestät und das Kron- prinzenpaar in den unteren Räumen der Stadthalle Cercle.

Die Rückfahrt nah dem Schlosse erfolgte unter lauten patrioti- hen Kundgebungen eines vieltausendköpfigen Publikums. Die Stadt war auf das prächtigste beleuchtet.

Heute vormittag sind Seine Majestät der Kaiser und König mit Geloine nah Posen und Jhre Kaiserli en und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin nah Danzig abgereist.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sizung des Reichs- tags befindet sh in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (105.) Sißung des Neichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrü beiwohnte, wurde auf Grund von Anträgen der Geschäftsordnungskommission die durch ein Schreiben des Oberlandesgerihts in Stettin nahgesuchte Genehmigung zur Vernehmung des Abg. Kreth als Zeugen in einer Privatklagesache an Gerichtsstelle und die durh ein Schreiben des Hessischen Amtsgerichts in Mainz nachgesuhte Genehmigung zur strafrehtlihen Verfolgung des Abg. Wendel in einer Privatklagesache wegen Beleidigung versagt.

Darauf seßte das Haus die Spezialberatung des Etats rur das Reichsamt des Jnnern fort und nahm die ‘an das Ausgabekapitel „Aufsihtsamt für Privatversicherung“ ge- knüpfte Diskussion über die Abonnentenversicherung und die darauf dem Reichstage überreichte amtliche Denkschrift wieder auf.

Abg. Giesberts (Zentr.): Bet der Abonnentenversiherung ist das eingetreten, was ich seinerzeit voraus8gesagt habe. Wir wollen kein Ausênahmegeseß, fondern ein Geseg gegen etnen Ausnahmezustand, gegen einen anormalen Zustand. Non einem Versicherungsunternehmen nehme ih an, daß der Ver- sihernde sein Unternehmen aufrecht erhalten kann. Gibt aber etn Verleger seine Zeitung auf, fo sind alle Bersicherungsgelder für den Versicherten verloren. Ist der neue Zeitungsbesizer verpfliætet, die Verpflichtungen seines Vorgängers zu erfüllen ? Die Ver- sicherung gibt keine Garantie, daß die Leute das Sterbegeld bekommen. Ih kann mir denken, daß jemand _\ich_ dort gegen etnen Unfall versichert, dann. kann _er vielleißt zu seinem Gelde kommen, aber für den Sterbefall ist das höchst zweifelhaft. Die ganze Versicherung führt zu einer Herunter- drückung der Presse. Jh begreife überhaupt nit, wie die Presse diesem Zustande so ruhig zusieht. Ih behaupte nah wie vor, die Abonnentenversiherung ist ein Krebsschaden unserer Presse, sie muß beseitigt werden. Gibt das bestehende Geseß ketne Handhabe, so könnte v!elleiht eine Novelle zur Gewerbeordnung gee macht werden, die dke Bestimmungen über den unlauteren Wett- bewerb verschärft. Gerade die Zeitungen, die das Ziel haben, ihren Lesern eine gute Kost zu bieten, werden dur diesen unlautexen Wett- bewerb verhindert, ihr Ziel zu erreihen. Darum wäre es in der Tat am besten, die Abonnentenversicherung ganz zu verbieten.

(Schluß des Blattes.)

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (126.) Sizung, welcher der Minister des Innern Dr. von Dallwiß beiwohnte, die zweite Beratung des Etats des Ministeriums des Jnnern, und zwar zunächst die Be-

sprehung des Kapitels der Polizeiverwaltung in den Provinzen, fort. s

Abg. Namdohr (freikons.): Ih möchte hier auf eine Schrift bon Professor Sohnrey aufmerksam machen, die besonders vom Stand- punkt der ländlißen Wohlfahrtspflege aufs wärmste zu begrüßen ift. Er sieht in den Verbrehen, die hauptsächlich auf dem Lande verübt werden, ein bedrohlißes Symptom. In meiner Heimat ist in Schönhagen vor einigen Jahren ein Dovppelmord verübt worden von cinem 16 jährigen Menschen, der zu den gräßlihsten des neuen Jahrhunderts gehört und Sternickel ebenbürtig ist. Forsht man der Ursache nah, so findet man die Leutenot auf dem Lande als den Hauptgrund. Der Bauer muß jeden annehmen, der si anbtetet. Es sind vielfa athletische Gestalten, aber von einem Ausfehen, daß ihnen font jeder aus dem Wege gehen würde. Der Landwirt hofft, sie bald wieder los werden zu können. Die Papiere slimmen in den allermeisten Fällen nicht, das ist ein offen- kundiaes Geheimnis, aber man drückt etg Auge zu. (Präsident Dr. Graf von Schwerin bittet den Redner, nicht so ausführlich auf diese Sache einzugehen.) Bedauerlich ist, daß solche Mordgefellen dann noch in der Presse verherrliht werden, indem män von der herrlihen Gestalt ciùnes Sternickel \pri@ßt. Wie das „Titanic“- UnglückE für die Schiffahrt, so müssen solhe Verbrechen uns den Ansporn geben, \{leunigst auf Abhilfe zu sinnen. Zu den Kautelen rechne ih in erster Unie vershärfte Bestimmungen über die An- meldefrist und die bei der Anmeldung zu machenden An- gaben, die sih bis auf die Vorgänge der frübesten Jugend zurück- erflreckden müssen. Daß dies nötig ist, zeigt ja gerade der Fall Sternickel. Das Fehlen von Legitimationépapieren darf keinen Meldeaufschub begründen. Da die Amtsvorsteher kaum in der Lage sind, in genügénder Weise solchen Auswüchsen entgegenzutreten, würde sih vielleiht überall das System der Distriktskommissare empfehlen. Darn muß aber auch die Benußung des Telephons für das platte Land erleihtert werden. (Die Versulße des Redners, die Schwierigkeiten des Telephonierens zu schildern, werden vom Vizepräsidenten Dr. Por\ch mehrmals unterbrohen mit der Bitte, der Redner möge nit so weitshweifig werden.) Der Redner will fodann im Anschluß an eine Pressenotiz auf ver- shtedene Berliner Fälle eingehen, wird aber vom Vizepräsidenten Rae wiederholt unterbrohen und ersucht, zur Sache zu prechen.

Abz. Dr. Fle\ch (fortschr. Volksp.) : Ich möchte darauf hinweisen, daß die Polizeibeamten in der Provinz \{lechter bezahlt werden als in Berlin. Vielleiht könnte hbierin eine Besserung geschaffen werden. Wenn der Minister sagt, es sei niht unbedenklih, der Kommunalverwaltung die Wohlfahrtspolizei zu übertragen, weil sich dadurch gewisse Mißstände berauss\tellen würden, so muß {{ch dem widersprehen. Es mag richtig sein, daß die Kritik der Stadt- verordneten gegenüber dem Magistrat bezw. gegenüber der städtischen Polizeiverwaltung etnen größeren Einfluß hat, als eine Kritik gegen- über der staatlihen Polizeiverwaltung. Aber nach meiner Ansicht würde dies sehr gut und nüßlich wirken. Ich made darauf aufmerksam, daß in Frankfurt a. M. auch die Hochbaupolizei der Stadtverwaltung übertragen ist. JIch habe nicht gehört, daß sih irgendwelche Miß- stände daraus ergeben baben. Die Regierung mißtraut nicht nur dem Willen der Selbstverwaltung, sondern aud dem Können, sonst würde fie den städtish-:n Verwaltungen in der Ausübung ihrer Selbstverwaltungöbefugnisse größere Selkständigkeit und Unabhängig- keit lassen. Der Staat übt eine zu große Uebervorsiht und Bevormundung den Stadtgemeinden gegenüber aus. Wenn man den Gemeinden gewisse polizeilihe Befugnisse überweist, dann sollte man niht cine Art staatlicher Zensur einführen, wie es gegenüber den Polizeiverordnungen üblich ist. Das Mißtrauen egenüber den städti- schen Polizeiverwaltungen ist keineswegs angebra t, denn {ließli ist der Erlaß von Polizeiverordnungen doch keine große Kunst. Auch die Trennung zwischen der Ärmenpflege und der Armenpolizet ist unvereinbar mit den Interessen der Selb tverwaltung. Bei dieter Gelegenheit möchte ih darauf hinweisen, daß auch auf manchen anderen Gebieten vielfa gewisse fommunale Einrichtungen der Polizei unter- stellt sind, die zweckrnäßtger von der Polizei unabhängig fein sollten. So ist auch vielfach das Gesindewesen der Polizei unterstellt. Es wäre