1913 / 275 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

E E E a O E E

F 3 | | .

Bezeichnung der L Eisenbahnen

Verkehrsein

nahmen

Betriebs- länge Ende des

aus dem Personen- und Gepäckvérkehr

aus än

Güterverkehr

zusammen

Monats

über- auf 1 km

M

haupt

über- haupt

Mt

auf 1 km

M

4

Einnahmen aus

sonstigen Quellen

H

Gesamt-

einnahmen

über- haupt Mh

Mien auf 1 km

Mh

S L E T DNE

E l E Rappoltsweiler Straßenbahn . .. «6 Reinickendorf-Liebenwalde-Gr. Shönebeckter Eisenbahn Rinteln-Stadthagener Eisenbahn . . . Nosheim-St. Naborer Eisenbahn . . « Eine Gfenbabhn «a eo eo Stendal-Tangermünder Eisenbahn . . «+ « Stralsund-Tribsees’er Eisenbahn .

Süddeutsche} Badische und Hessische Linien . Eisenbahn-

Dein | Thüringische Linien . Teutoburger Wald-Eisenbahn . . Thüringisße Nebenbahnen (Bachstein) On On a e Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn Westfälische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft . Wittenberge-Perleberger Eisenbahn Wutha-Nuhlaer Eisenbahn . Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn

Badische Lokaleisenbahnen, A.-G. . Braunschweigische Landes-Eisenbahn . Cronberger Eisenbahn .

Eutin-Lübecker Eisenbahn Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn Lübeck-Büchener Eisenbahn . Meckenbeuren-Tettnanger Eisenbahn . Neubrandenburg-Friedländer Eisenbahn . Niederbiegen-Weingartener Eisenbahn Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft Württembergishe Nebenbahnen.

108,00 0

9.62

0 40,86 0 87,29 0 160,86 4,76 4,46

0 25,68 0

4,87

V 104,16 10,60 125,64 0

14 600 600 -F 3246 520 30 490 620

7 800 300 L679 41

43 000 1 500 5 340 530

8 800 350

41 307 1-112 10 984 164

17 219 1 746 28 386 484

2 086 239 8.052

1 083 72 000 1 000 9 000 400

5 578 362

4 864 87

65 600 1 050 95 300 700

21 600 1 000 56 012 6139 32 190 210 389 152 46 337 9 074 158

7 800 600

153

[2

20 340 —- 1 050 77110 __— 250 S E

243 12 000

614 9

230 9 812 3774 129 817 504 30 330 11 1510 382 39 000 14 6 500 144 11 132 3 32 316 73 000 11 11 500 526 43 760 52 5280

10 550 946 74 477 7 4 278

32 826

379

61 988

1476 71 898 48

2 802 671 32 180 659 140 000 0

18 000 2 000 6 044 734

67 293 12 236

51 300

7430

165 300

9 900

3:300

40

27 960

0

127 140

4 130

469 773

8 898

ò 268

TOT

27 000

-1- 3 000

9 491

1 | 529

44 260

—- 5 120

55 820

+ 5 980 1

9

t + 49 +-

65 900 7 400 7 020 1 337

60 820

890

46 800 6 800

12 807

9

116 000 13 000 49 100

4 750 20 800 900 115 784 5 390 43 810 215

79 207 3222 100 284 532

4 888 910

40 232 1 742 212 000

114 900 6 380 190 600 10 600 24 950 960

83 972 6139 159 290 4 340 858 925 55 235 D'O0C 915

34 800 3 600

9 644

1 541 64 600 6 170 132 930 C200

1 040 + 117 1/755 334 993

+ 13 2 294 -+ 333 1 099

1 393 + 96 3 834 347 974

+ 25 690

33 1331 _— 7 782

+ 32 774

4

1 096 + 204 1 265 43

798

-+ 4 2 962 228 1590 51

2 192

369

739

-+— 41 1 774 99 2593 -- 100 2 0559 -+- 150 1 826 -+ 950 5 574 -+ 194 Lc 204 1 355 -+ 140 1 987 + 317 620

4 1071 +—- 51

8 870

2.070

36 000

0

4 239

49

3480

70

19 000

1 500

90 200

3 600

2 894

898

1 800

300

3130

1 10 2910

“F 1610

66 800 7 400 7208 1 345

62 220

990

49 000 6 900

14 096

204 1183 500

13 600

49 350 4 800

21 200

800

117 475 5,316 48 907 205

81 001 3 234

103 829 1 781 5 498

897

41 136

2 104 252 000 5 000

28 800

2 400 11910 378

178 290 5 840 949 125 58/835 8191 1813 36 600 3 900

9 644

1 541 67 730 6180 35 440 7 840

1055 -+ 117 1802 336 1015 + 14 9 402 + 338 1210 +18 879 -+ 100 3 853 351 585 +- 9% 700

“+4 38 1486 A 799

94 800

-+ 12 1233 «+ 192 1 293 -+ 94 948

“la «19 9 733 -+- 998 1 629 92 961 070

796

-+ 54 2107 +- 99 3 034 -+ 105 2140 -+ 148 2 043 4-68 6 156

—+ 199 1 836 407 1425 + 152 1 987 -+- 317 653

—_— 4 1 091

-+ 64

Summe gegen das: Vorjahr

*) Die Einnahmen sind geschäßt.

54 165,74 t 459 55

75 99T 380 ] 4- 14107436 | +4

449 68 +

96016190 |

S E S | T Be OL H

3 642 ( + 1006 [+1

2 l

037 970 384 006

9 091 -+ 173

16 145 807 781-676

388 183 377 10 602 330

Die bei jeder Bahn und bei den Schlußsummen in zweiter Neihe eingetragenen Zahlen geben den Unterschied gegen das Vorjahr an.

5 391

4156

Verichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.

Ü N N C T I T N E T T S R R S T

1913

November Marktorte

Weizen

Roggen

Haupt\ächlih gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

| Hafer

mittel

Gerste

—_— co =

too pas) «

Könlgsberg i. Pr. « » E a os Berlin .

Stettin .

ois. A

Breslau . .

Magdeburg .

Dortmund .

Chemnitz

Mannheim .

Hamburg

Berlin, den 21.

November 1913.

1913

182 182—184

178 181—183 183—185 180—182 182—185,50 179—184 195—199 188—190

151,50 152 155 151

145—147 153—155 155—157 153,50—157 158—164 162,50 154—156

145—146 162 159—161 155 1592— 155 150—152 166— 169

157,50—162,50

162—166 161—163

Kaiserliches StatistisGes Amt. L B: Moi

150 147—149 160 144 142—145 165 —169

rinrn ———_ m

Berichte von anderen deutschen Fruchtmärkten.

gering

Qualität mittel

November Marfktorte

Gezablter Preis für 1 Doppelzentner

Verkaufte Menge

Tag

| niedrigster

bödhster E) 4

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Verkaufs-

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Am vortgen Markttage

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frentner

Außerdem wurden M nach úbershläglider L gun oppe (Preis unbek

auft

annt)

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2 20. | Kaufbeuren v s . . * . . . . ca j

15,06: |

15,08 |

* 15/30. |

- 15,30 4 ||

Hafer.

15,44 | 15,44‘

| 1754

252“ |

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4 A e . y

: ilt. ‘aus den unabgerundeten ‘Zahlen berechnet. Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt Der Durchschnittspreis wird aus Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (,) in den legten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Kaiserlihßes Statistishes Amt.

Berlin, den 21. November 1913.

I. V.: Koch.

_ die Entf i N ub erungsverhältnisses,

s

ckchadenverbütendes Wirken inder deutschen Arbeiter- erung. Von Dr. jur. et med. h. c. Paul Kaufmann, des erungsamts. 151 Seiten. Berlin, Ver- von Franz Vakhlen. Preis 4 4. In den Anfängen der deutschen Arbeiterversiherung hat die Entshädigung als Versicherungs- weck in erster Reihe sellanzen: Mit der Zeit aber brach die Er- fenntnis durch, daß die böchste Aufgabe unferer Arbeiterversicherung ¡ht darin zu suchen ist, eingetretene Shäden auszugleihen, sondern lmehr darin, Schäden zu verhüten und, soweit dies niht mögli it, ihre Folgen zu beshränken. Seitdem haben die Versicherungs- tráger, vielfah angeregt durch das Reichéversicherungsamt, in steigendem Maße id der vorbeugenden Arbeit zugewandt und hier im Laufe der Jahre ungeahnte Erfolge erzielt. Der räsident des Reichsversiherungsamts hat in leßter Zeit {hon mehr- ad, so bei dem VILI. Internationalen Tuberkulosekongreß im Rom 1912, bei dem II. Internationalen Kongreß für Nettungswesen und \nfallverhütung in Wien 1913, bei der Konferenz der deutschen Landes- vereine vom Roten Kreuz in München 1913, in Vorträgen, die dann n Druck erschienen find, einzelne Abschnitte aus dem shadenverhütenden Birken der deutschen ‘Arbeiterversiherung behandelt und damit das Interesse weiter Kreise hierfür wahgerufen. In dem vorliegenden Perke gibt er eine zusammenfassende Darstellung dieses vtelgestaltigen Pirkens, das noch immer niht in seiner vollen Bedeutung erkannt uind gewürdigt wird. Er behandelt zunächst die Krankenversicherung, dann bet der Unfallversicherung die Unfallverhütung, die erste Hilfe bei Betriebsunfällen, das bérufgenoflensGeltide Heil- verfahren in der Wartezeit und die Arbeitsvermittlung, \hließlich bet der Invalidenversiherung die Heilfürsorgebestrebungen im allgemeinen, die Tuberkulosebetämpfung ohnungsfürsorge h Die vorbeugenden Maßnahmen und Wohlfahrtsbestrebungen der Ver- siherungsträger, ihre geschichtlize Entwicklung und ihre Erfolge werden etngehend dargelegt. Es wird nachgewiesen, wie diese vor- beugende Arbeit die wirtschaftliche e des deutschen Nolkes erhöht, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Wehrkraft stärkt und wie sie sich durch Verminderung der Nentenlast bezahlt macht. An der Hand der bisherigen Erfahrungen und der durch die Neichsversicherungs- ordnung gegebenen neuen Entwicklungsmöglichkeiten wird gezeigt, wie ih die deutsche Arbeiterversicherung noch weiter in shadenverhütender Richtung ausbauen läßt, ohne daß dadur neue Opfer gebraht werden müússen. Die klare, fesselnde und dabei streng sachliche Darstellung verrät überall den hervorragenden Kenner der deutshen Sozialpolitik. Auh manche, die bisher der Arbeiterversiherung ablehnend gegenüber- stechen, dürften fich auf dem Boden der Kaufmannschen Anregungen u freudiger Mitarbeit bereit finden. Für die Sozialpolitiker des \uslandes, die aus den Erfahrungen Deut]chlands lernen wollen, wird s Buch ebenfalls von Interesse sein. Es erscheint in hohem Maße geeignet, das Vertrauen zu unserem großen foztalen Friedenswerke zu heben und es gegen unberechtigte Angriffe zu {üßen. Das geschickt verarbeitete umfangreihe und bedeutsame Material und das ihm bei- gegebene, 21 Seiten füllende Verzeichnis der einschlägigen Literatur machen das Buch zu einem wichtigen Quellenwerk.

Kommentar zum Versiherungsgeseß für Angestellte vom 20. Dezember 1911 von Dr. Paul Mentel, NRegierungs- rat im Neichsversicherungsamt, Beisißer des Oberichied8gerthts der Angestelltenversihherung, Dr. Hermann Schulz, Negierungsrat tim Neichsversiherungsamt, und Dr. Friß Sißler, Negierungéassessor, Syndikus der Rer gegen mant der Privatfahrzeug- und Reittierbesiter. Zweite Hälfte (§8 118 bis Schluß). Geh. 12,50 4, Preis des ganzen Werkes (XVI und 987 Seiten) geh. 20 4, geb. 9250 . Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Nach dem Er- icheinen der umfangreihen zweiten Lteferung liegt der eingehende Kommentar zum Versicherungsgeseß für Angestellte abgeshlossen vor. Es handelt sich hier um eine gründlihe und verdienstvolle Arbeit, die in wissenschaftlichher Weise unter Verwertung der gesamten Materialien die ja bei einem neuen Gesey wie diesem als Auslegungsmittel in erster Reibe in Betracht zu ziehen sind —, der Ergebnisse der ein- s{lägigen Literatur sowte der umfangreihzen Nechtsprehung auf den verwandten Gebieten der Arbeiterversiherung die geseßltihen Be- stimmungen erläutert. Auch die wichtigeren Ausführungsbestimmungen des Neihs und der Einzelstaaten haben bereits überall gebührende Berücksichtigung gefunden. Soweit sie allgemeines Interesse be- uspruhen, sind sie in einem Anhange im vollen Wort- ute wtedergegeben; im übrigen findet man wenigstens die Quellen nachgewtesen. Der Bundesratsbes{luß vom 9, Juli 1913 über die Befreiung vorübergehender Dienstleistungen von der BVersiherungspfliht sowie die am 22. Juli 1913 ergangene erste Novelle zum Versicherung8geseß für Privatangestellte, das s über die Versicherung der Privatlehrer, ist eia 8s son abgedruckt und auch erläutert. Ueberhaupt sind Geseßgebung, Rechtsprehung und Literatur bis Ende Juli berücksichtigt. Die Arbeit der in der sozialen Versicherung praktisch tätigen Verjasser wird threm doppelten

| Zwede vollkommen gerecht, einmal den mit der Dur(führung der

Angestelltenversiherung betrauten Beamten und anderen Personen ihre Aufgaben zu erleichtern, sodann au den eren Angestellten und ihren Arbeitgebern eine eingehende Kenntnis ihrer neuen Rechte und Pflichten zu vermitteln. Namentlich für den legteren Zweck lassen die gemeinverständlihe Form der Erläuterungen, eine \ystematische Ein- leitung, übersichtlihe, die Ortentierung erleihternde Vorbemerkungen zu den einzelnen Abschnitten und Unterabschnitten des Gesetzes und ein ausführlihes Sachregister das Buch geeignet erscheinen.

Das neue Recht der Hilfskassen (der Krankenver - siherungsvereine) mit Mustersazung eines kleinen Versiche- rungêvereins auf Gegenseitigkeit. Von Frtiedrihch Kleeis. 76 Seiten. Frankfurt a. M., erag von Dr. Eduard Schnapper. Da sich auf dem Gebiete des Hilfskassenwesens erhebliche Vtiß- stände herausgebildet hatten, denen nah dem geltenden Rechte nicht nit nahhaltigem Erfolge begegnet werden konnte, erging unterm Y. Dezember 1911 das Geseß, betreffend die Aufhebung des Gesetzes ihr die eingeschriebenen Hilfsfassen vom 7. April 1876/1. Juni 1884. Eitdem sind für die frelen Hilfskassen im wesentlihen das Geseßz iber die privaten Versicherungsunternehmungen, das Bürgerliche Gesey- uh und das Geseß über den Versicherungsvertrag maßgebend. In der vorliegenden Schrift wird die neue Rechtslage gemeinverständlich ind erschöpfend dargestellt. Daran {ließt sich ein die Etnrichtungen einer sogen. „Zuschußkafse“ LAUOE Entwurf der Saßtzun tines Krankenversiherungsvereins auf Gegenseitigkeit an, der je na den örtlihen oder beruflihen Verhältnissen ergänzt werden kann. ___ Die Lebensversicherung unter besonderer Berül- sihtigung ihrer rechtlichen Beziehungen zum ehelichen Güterreht, Erb- und Konkursreht sowie {hrer_Be- tuerung. Von K. Lederle, Notar in Weinheim. VII und 228 Seiten. Heidelberg, Karl Winters Universitätsbuchhandlung. Geh, 6 46. Dieses Buch behandelt in umfassender Weise ein biher vernaclässigtes Gebiet, und da feine ( fie eund dem in der Praxis stehenden Juristen in rechtliher insiht so viele Schwierigkeiten ; bietet, wie die Lebensversicherung, tommt die zusammenfassende Darstellung ihrer Lees Beziehungen éinem vorhandenen Bedürfnis entgegen. " Im ersten, allgemeinen Teile petden die Nehtsordnung ‘auf dem Gebiete der Lebensversichèrung, Lt rechtlihe Natur ‘des Lebensversicherungsvertrags, - die Arten der j e Wbersicherung und der Gerichtsstand, ‘im zweiten, besonderen Teile ehung des Versiherungsverhältnisses und der Inhalt des bensversicherungsvertrages, die‘ Aëénderung und die Beendtgung des

Y ezeihnung eines Legugobere tigten Dritten erörtert. titere Abschnitte behandeln die Le Laas erung in ihrer Beztehung n ehelichen Güterrecht, in ihren Beziehungen zum

2 Lebenêversiherung beim Konkurs des Versicherungsnehmers h bei Anfechtung außerhalb des Konkurses und zum Schluß e „Besteuerung. Ueberall sind die RNe(tsprechung und die Literatur ih sichtigt. Der Praktiker wird aus dem Werke, das über den enwärtigen Stand aller wihtigeren Probleme der Lebensversiherung

Pührli@ unterritet, in mannigfahster Beziehung Belehrung und

Erbrecht,

MYiaterie - der gesamten -

der .Wert der Versicherungsforderung *

Anregung s{chöpfen können, und zwar nicht nur deshalb, weil er dur das Studium des Buches cinen vo1trefflichen Einblick in die dem Verfasser wohlvertrauten Verhältnisse erlangt, sondern au, weil der Verfasser viele neue, bisher nicht genügend ‘beachtete Frag erörtert. Jn leßterer Hinsicht ist es namentlih ein großes Verdienst, daß er eingebend die rechtlichen Beztehungen der Lebensversiherung

zum ehelichen Güterrecht, zum Erbrecht und zum Konkursrecht darstellt.

Necht und Wirtschaft. Monatsschrift des Vereins zur Förderung zeitgemäßer Rechtspflege und Verwaltung „Ret und Wirtschaft*. Schriftleiter: Professor Dr. Neichel (Bür), Amts- gerihtsrat Riß (München) und Professor Dr. Num pf (Mannheim). Preis des Jahrgangs für Nichtmitglieder des Vereins 10 4. Berlin, Karl Heymanns Verlag. In dem ODoppelheft 8/9 des Jahrgangs 1913 werden rechtspolitishe Anregungen ver- \chiedener Art und von nicht zu untecshäßender Be- deutung gegeben. Es beginnt mit einer Kritik Kobhlers an der zivilprozessualen Behandlung von Forderungen gegen Ausländer ; zwei andere wichtige Anregungen für die Zivilprozeßreform gibt Professor Max Rumpf, Die Einführung von „Kammern für technische Sachen“ befürwortet und begründet ein Aufsaß von Oberbürger- meisler Beseler als einen wichtigen Weg zur Förderung praktisch orientierter Rehtsprehung. Die neuen Prüfungsvorschriften für die Juristen in Preußen werden von dem hbayerishen Staats- minister a. D. Dr. von Miltner besprochen, und ein inter- essanter Aufsay erörtert die Frage des akademischen Unter- rihts in der Technik der Strafuntersuhung. Vorwiegend wirtschaft- lichen Fragen sind Aufsäße über den Rückgang des Kurses der Staats- papiere, das Bucketshopunwesen, Städteerweiterungen, baugewerbliche Interessenvertretung gewidmet. Schließlih findet man noch Aufsäße über „Recht und Religion“, „das sogenannte Recht auf die Deckung des gezogenen Wechsels“ und „unlautere Maklerge\{äfte im Grund- stüdsverkehr und ihre Bekämpfung“. Oas 10. (Oktober-) Heft enthält eine Anzahl von Aufsäßgen, die der Erinnerung an die 100 jährige Vergangenheit gewidmet find. Hermann Ondcken, der bekannte Professor der Geschichte an der Universität Heidelberg, eröffnet die Reihe mit einem Aufsage über „die Ideen von 1813 und die deutsche Gegenwart“, der außerordentli} beachtens- wert ist; über die Bestrebungen zur NRechtseinheit vor hundert Jahren berichtet Professor Hedemann (Jena), über Oesterreichs Entwicklung in den legten 100 Jahren Professor Ottokar Weber (Prag). In einer ausführlihen Schilderung legt General- [leutnant z. D. von Mülmann das preuftî{h-deutshe Heerwesen und die Wehrverfassung im Jahrhundert 1813—1913 dar, und einen arau as über das Gewerberecht bringt Regierungörat Dr. Kestner. Ueber das mit Recht so aufmerksam beachtete Thema „Staatsgedanke und Schule 1813 und 1913“ verbreitet sich Oberlehrer Dr. Nühlmann (Leipzig), und für literarish interessierte Kreise ist der Aufsaß des Schriftleiters der Zeitschrift, Professors Dr. M. Rumpf über Kleists Drama „Prinz von Homburg" und die darin liegenden juristisch-ethishen Probleme von Wert. Das 11. (Novembrr-) Heft greift mit einer Reihe gut orientierender Aufsäße in schwebende Rechts- und Geseßgebungsfragen ein. Man findet da neben einer kritishen Beurteilung des neuesten Patentgeseß- entwurfs von Justizrat Kaiser in Leipzig namentli einen Aufsaß über die Frage der Konkurrenzklausel von Potthoff, der eine Ausdehnun der einstweilen nur für Handlungsgehilfen vorgesehenen Regelung du alle Angestellten für dringend erforderlih hält. Weiter liest man in einem eindringlichen As, wie veraltet die rechtlihe Unterscheidung zwtschen Bollkaufmann und Minderkaufmann, zwishen Kaufmann und Handwerker, zwischen Handwerk und Fabrik sei, und daß es dringend er- forderlih sei, an Stelle dieser Gefezesvorschriften eine neue Rege- lung zu finden. Dec Verfasser, Handelskammersyndikus Dr. Frißz Schneider, gibt hier praktis formulierte Vorschläge für eine Neu- regelung. Auch in die Fragen, die von dem bretfilsen Wohnungs- geseßentwurf berührt werden, wird in einem lesentwerten Aufsaß ein- gegriffen, in dem der Verfasser, Oberlandesgerichtsrat Dr. Naumann in Hamburg, ih auf die Seite der Verteidiger des mehrstöckigen Mitetshauses stellt. Endli werden ein Aufsag von Geheimem Justiz- rat Bahrah (Wien) über „Rechtsanwaltshaft und Wirtschaft“ und ein solher von Staatsanwalt Dr. Baumann (München) über „,Auto- maten und Sonntagsruhe“ weitgehendes Interesse finden.

Technik,

A. F. Die 15. Hauptversammlung der Shiffbautechnischen Gesellscha ft eröffnete ihre auf zwet Tage bemessene Tagung am 20. d. M. Vormittags in der Aula der Königlichen Technischen Hoch- \hule in Charlottenburg. Seine Majestät der Katser und Köntg, fonst ein regelmäßiger Gast der Gesellshaft am ersten Sißungstage, hatte mittetlen lassen, daß er zu seinem Bedauern verhindert sei, an den Verhandlungen teilzunehmen. Ebenso war der Ehren- vorsißende der Gesellschaft, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg durch Krankheit an der Uebernahme des Vorsißzes ver- bindert. Ihn vertrat der Geheimrat Busley, der nach einem kurzen Nükblick auf die feit leßter Versammlung verflossene Zeit das Wort an Direktor Dr. R ¿zu einem Vortrage über „Neuere Erfahrungen und Bestrebungen im Swiffsturbinen- bau * erteilte. Damit war ein Thema angeschlagen, das wie kein zweites augenblicklich ganz im Vordergrunde des Interesses steht. Der erste Teil der vom Redner gebotenen Darlegungen faßte die bisherigen Erfahrungen an den im Gebrauch befind- lichen, direkt wirkenden Schiffsturbinen zusammen, wobei Aus- blie auf die Gesichtspunkte gégeben wurden, die zum Zweck weiterer Bervollklommung der Turbinenantriebes Beachtung heischen. Im zweiten Teil ging dann der Redner auf die sich aus folen Er- wägungen entwickelnden neuen, indirekt wirkenden Systeme des Schiffsturbinenantriebes über. Gemeint find Antriebe, bei denen die Turbinen nicht direlt die Schiffswellen in Bewegung seßen, sondern deren Drehung bewirken, entweder unter S E Aa ing bon Zahnrädern oder durch hydraulische Getriebe, sogenannte Föttinger Transformatoren. Beide Systeme wurden einander gegenübergestellt, ihre Vorteile und Nachteile verglichen und zugunsten des Transformators namentlich hervorgehoben, wie bei ibm die lange erstrebte Beseitigung der bisher nötigen besonderen Turbinen für Rückwoärtsbewoegung zu erreichen in Ausficht stehe. Noch eröffnete der Vortragende den Ausblick auf ganz neue, durch Verwendung hoh überhißten Dampfes überaus ökonomische, indirekt wirkende Turbinenanlagen. Daß Direktor Bauer mit seinen Dar- legungen ins Schwarze getroffen, ergab die sch anshließende, sehr lebhafte Erörterung, in der niht weniger als 6 Redner sprachen und die infolge hiervon überaus lange währte. Es sprachen u. a. ein Vertreter der A. E. G., ferner ein Redner, der die Vorteile des Transformators durch schr gesteigerten Kohlenverbrauchß allzu teuer bezahlt erahtete, wogegen Fregattenkapitän z. D. From- mann die erhöhte. Manövriersähigkeit der von der NRückwärts-

turbine befreiten Schiffe als von so a0 Bi Benvee Wichtig-'

keit : erklärte, daß Einwände dagegen hinfällig wüäréên.

Den zweiten: Vortrag * hielt Dr. Weidert,* Direktor ‘der “optischen - “Anstalt / C. -fernungsmesser .— von leßteren hatte die Pn Lichthofe* der rénd die den- Untersee--

n mehreren Exemplaren inder Auka * lag gefunden bazfen und“n'trefflihen Lichtbildern vorgeführt wurden. : fen der deutschen optischen -Industtie? zuzuschreiben,

daß unter Führung der Anstalt Goerz sich in den leßten 10 Jahrèn ein be»: deutender Ünmschwung im Sehrohrbau voUzogen hat. Gin solbes modern23 :

P. . Goerz-Berlin über Sehrohre - und Ent- Hochschule : eine S Ung eröffnet,

booten unentbehrlihen Sehrohre

sist dem:Eingré

Sehrohr stellt ein vertikales Fernrohr dar, mit horizontalem Ausbllckvon geringster Vergrößerung und größtem Gesichtsfeld, das aber bei höchstens 15 ecm Pai Ungen bis zu 7 m besigen muß. Es ist, um den Horizont abzusuchen, în etner in der Decke des Untersee-« bootes sißenden Stopfbuchse drehbar. Die Panoramasehrobre, welche nah Analogie der Nundblichzielfernrohre gebaut sind, gestatten diesen Wechsel der Blickrichtung ohne die Notwendigkeit, sid mit dem Rohr zu drehen. Daneben werden auch häufig Sehrohre verwandt, bei denen das Bild wle in einer Kamera guf einer Matischeibe erscheint, Ueber erhebliche

en der Lebensverfiherung |

Fortschritte im Bau großer Entfernungsmesser konnte der Vor- tragende, auf die ausgestellten Exemplare der Firma E i nehmend, berihten, daß, während die größten bisher nur Basislän his zu 5 m zetgten, zum ersten Male ein Entfernungsmesser mit der Foaigen asis von 10 m hergestellt sei. Den dung hat diese röße allerdings bisher nur in einer ausländischen, noch nicht in der deutshen Marineverwaltung gefunden. Als dritter war im Programm ein Vortrag von Marinebaumeister Pießtker verzeichnet, Veet@ér bei der Katastrophe des Marineluftshiffes 2 am 17. Oktober leider das Leben verloren hat. Das sehr zeitig angemeldete und Se Manuskcipt ist dem Vorstand der S@iffbautehnischen Gesellshaft überantwortet worden und wurde pietätvoll verlesen. Das Thema „Beziehungen zwischen Luftschiffbau und Schiffbau“ ist sehr lihtvoll behandelt und {ließt nah eingehenden Vergleichen beider Technikei, von denen die jüngere von der älteren viel gelernt, doch auch leßziere von ersterer noch zu lernen vermöge, mit den Worten: „Die Grundtatsache aber, daß Luftschiffbau und Seeschiffbau zwei ganz ähnlihe Gebiete sind, daß die wissenschaftliche Durchdringung bei vielen der arundlegenden Fragen für beide Gebiete dieselben Wege gehen kann und zahlreihe Anregungen aus dem einen Gebtet ins andere hinübergehen, dürfte aus den Darlegungen bervor- gegen. Vielleicht tragen fie dazu bei, die Fühlung der Forscher eider Gebiete noch enger zu gestalten, als sie heute ist.“ Den vierten und leßten Vortrag des ersten Sißungstages hielt der Zivilingenieur M. H. Bauer-Berlin über „Harmonie der Schiffsformen“. Beginnend mit den bisherigen Ergebnissen der Lebre vom Schiffswiderstand, ging der Vortragende - auf eigene Arbeiten ein, besonders ausführend, daß nach seiner Ansicht etne geometrishe Auflösung der Schiffsform nicht zu den Unmöglichkeiten gehöre, weil genügend Beweise für das Gegenteil vorhanden seten; u. a. die sogenannten Annäherungsformen für verschiedene Werte am Schiffskörper. Es {loß sch hieran die Darlegung eines vom Vortragenden erprobten praftishen Verfahrens zur Ausbildung von Inhaltskurven und äußeren Begrenzungskinien der eingetauhten Sciffs- körper. Neu an dem ganzen Verfahren scheinen die aufgedeckten natür- lichen Beziehungen zwishen Inhaltskurve und äußeren Begrenzungs- linien des Schiffes. Von Jüuterese war der vom Vortragenden ter- suchte Nachweis, daß die von ihm angegebenen Beziehungen sowohl bei vielen gebauten Schiffen, als auch bei Fischen bestehen und in der Natur immer wieder festzustellen sind, während die als passende Grundform für Schiffslinien bisher angesehene Parabel nur in selteten D Verwendung finden kann. Als praktishe Anwendung feiner ntwicklungsmethode der Schiffsform zeigte der Vortragende dann noh die mögliche, zwanglose Entwicklung der Schiffsform aus einem einfachen, mathematischen Körper.

Laud- und Forstwirtschaft.

(rnteergebúisse in England und Wales im'Fahre 1913,

Der von dem Board of Agriculture and Fisheries in London unterm 13. November veröffentlihten Ernteshätzung für England und Wales ist folgende Zusammenstellung entnommen :

Zehnjähbriger * Durchschnitt (1903—1912) für den Acker in Büschel

Geshäßtes Gesamt- ergebnis in Quarters

1913 1912

Geschäßtes Ergebnis für den Aer

in Büschel 1913 1912

Weizen . Gerste …. Dalet +4

6 641 487 | 6 680 347 6 321 472 | 5542 405 9 379 923 | 9 145 690

31,22 32,44 37,98

28,68 30,44 39,30

31,31 32 87

40,61

Weizenernte in Westaustralien 1912/13.

__ Nah einer von dem Siatistishen Amte von Westaustralien ver- öffentlichten Zusammenstellung hat die Weizenernte in Westaustralien in der Saison 1912/13 im ganzen 9168 594 Busbel von 793 096 Acres gegen 4358 904 Bushel von 612 104 Acres im Vorjahre ergeben. Der Durchschnittéertrag eines Ackers betrug 11,56 Bushel gegenüber (12 des Vorjahres. (Bericht des Kaiserlihen Generalkonfuls in Sydney vom 8. Oktober 1913.)

Bekämpfung von Insekten durch Insekten.

Ueber ein beahtenswertes Beisptel von der Nüglichkeit des neuer- dings besonders in Amerika \tudierten und angewendeten Verfahrens, einen Pflanzenshädling dur feinen natürlihen Feind ¿u bekämpfen, wird in einem Vortrag berichtet, den Paul Marchal Mitte Oktober der Pariser Akademie gehalten hat. În dec „Umschau“ (Herausgeber Professor Dr. Bechhold-Frankfurt a. M.) wird aus diesem Bortrag folgendes mitgeteilt: Im Jahre 1868 war eine australishe Shild- laus, Tcerya Purchasi, nah Kalifornien einges{leppt worden und richtete dort in den Orangen- und Zitronenpflanzungen große Ver- wüstungen an. Nah vielen vergeblichen Versuchen gelang es endlich, des Schädlings dadurch Herr zu werden, daß man einen kleinen Käfer, Novius cardinalis, der in Australien die Vermehrung der Schildläuse in Schranken hält, einführte: der hatte nah anderthalb Jahren fo unter den Iceryen aufgeräumt, daß ihre Zahl nicht mehr bedenklich war. Der Käfer gehört zu den Coccinelliden, ist also ein naher Verwandter unseres Marienkäferhens, von dem man ja längft weiß, daß es nebst seiner Larve sich von Blatt- und Schildläufen nährt. Die Icerya hat auch ihren Weg nach Europa, besonders Portugal und Jtalien, gefunden, i aber aud dort mit

ilfe des Novius cardinalis erfolgreih bekämpft worden.

n Frankrei war die Schildlauüs bis zum März des vorigen Jahres nicht ershienen. Da aber wurde sie mit Schmudckpflanzen in einen Garten zu Cap Ferrat bei Beaulieu einges{chleppt und vermehrte fich in außerordentlihem Maße. Marchal ließ fich nun aus landwirt- schaftlichen Instituten Italiens, Portugals und Amerikas Exemplare von Novius cardinalis fn verschiedenen EGntwidÆlungsfiufen kommen und vermehrte sie in Zu@tkästen, bis er etwa tausend Stück beisammen hatte. Diese wurden an allen von der Icerya heimgesuhten Stellen, d. außer an dem ursprünglichen Herde noch in den Gärten ven etwa zehn Landbäusern, die um ihn herumlagen, ausgesezt. Man hbängte zu diesem Zweck dedellose Schachteln oder Drahtneybebälter, die Käfer in allen Ent- wiklungsstadien nebst einigen Jcerven enthielten und ibnen erlaubten, ins Freie zu kommen, in den Bäumen auf. Ende September lies sih bereits der Erfolg der Maßregel feststellen. Am S@hlusse- des * Jahres war der Käfer über alle verfeuWten - Punkte zerstreut und der uerst mit ibm besegte Garten von den Shildläufen befreit. Als inr Frühjabr 1913’ die SWildläuse einen kleinen Vorsprung vor ‘ihren Berfolgern . zu erlangen schienen, wurden neue Käferkolonien über das Gebiet verteilt, und alöbald richteten diese tätigen Gehilfen

“des Menschen unter den SgHildläusen, « ibren Larven und: Giern eiue

solhe Verwüstung an, daß ih deren Zabl mit . unglaublier Ge» \hwindigkeit verminderte und der Käfer - selbst in die Gefahr“ kam,

„aus Nahrungêmangel ‘zugrunde zu gehen. - Indessen: erbielt- f do - Oktober «

eine genügende Menge der Käfer, - und ‘als Marchal * Anf die Dertlichkeit besichtigte, * konute er feststellen, daß überall da, wo : etnige “Jceryen wiederer tenen, sih av der Novius einstelite. Der n riff des Schädlings auf Südfrankreich ist also für diesmal abs geschlagen.

Buenos Aires, 20. November. (W. T. B) Nach amilien Schäpungen beläuft sch{ die Saatflähe für Getreide auf 6573 540 ha, für Flahs auf 1779360 und füx Hafer auf 1 249 300 ha,