1895 / 30 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

l. Feld-Art. Regts. von Sgarn- Ausscheiden aus dem Dienst mit 8-Rath verliehen.

Zahlm str. von der Reitenden Abthei horst (1. Hann.) Nr. 10, bei feinem Pension der Charakter ‘als Rehnung Dúürch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 9. Ja- Regierungs-Baumeister und tehnisher Hilfsarbeiter bei der Intend. des Garde-Korps, Schmidt, N l und technisher Hilfsarbeiter bei der Intend. des VIT. Armee-Korps beide vom 1. Januar 1895 ab zu Garn. Bauinspektoren ernannt. 10. Januar. Littmann, Roßarzt vom Feld-Art. Regt. Nr. 33, Regt. Nr. 15, zum Ober-RNRoßarzt, , zum Roßarzt des Beurlaubten-

lzkunde. Forstlihe Exkursionen. Garten-Inspektor Linde muth :

enschaften. a. Physik und : nen idental-Dkysit 2

Professor Dr. Fleischer:

Meteorologie.

i 2) Naturwis . Theil. Dioptrcik.

rofessor Dr. Börnstein: dräulik. Physikalishe Uebungen. b. Chemie und Technologie. : Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Moorkultuïr. einshaft mit dem Assistenten Dr. Kleines chemisches epetitorium der Chemie, der anorganishen Zuckerfabrikation. Privatdozent,

ayduck: Gährungs-Chemie. Privatdozent Dr.

Schmoeger. raktikum. rofessor Dr.

Vebungen in Gem Großes chemisches Dr. Schmoeger: Grundzüge

unter Versezung zum Hannov. Huf. Hildebrandt, Unter-Roßarzt der Ref. standes, ernannt. 19. Januar. Depot Wittenbe Büchsenmacherste der genannten Fabrik,

arckwald: Domning, Zeughaus-Büchsenmacher vom _ Art. t mit Wahrnehmung einer freien Ob ewehrfabrik Erfurt, unter Belassung bei zum Ober-Büchsenmacher ernannt. eyer, Zahlmstr. Aspir., zum Zahlmstr. beim XV T1. Armee-Korps ernannt. Durch Verfügung der General-Kommandos. : t. W ohlenber abtheil. der Feld-Art. Schießshule, Be 4. Garde-Regts. zu Fuß, Beeliß vom 2. zum 3. von Alvensleben (6. Brandenburg.) Nr. 52, Kurßhalß vom 3. zum 9, Bat. desselben Regts, Provinzki vom 2. Bat. Gren. Nollendorf (1. Westpreuß.) Nr. 6 zum 4. Nr. 50, Bxusen dorff vom ‘Tegt-|- Bat. Gren. Regts. Graf Kleist die beiden Leßteren

Geologie und Geognosie. Die wichtigsten Bodenarten raktishe Uebungen Werthshäßung von Bodenarten und lien. Kolloquium über Bodenkunde. Geognostische

Professor Dr. Botanisch-mikroskopischer

ineralogie, / Dr. Gruner: Geognosie und Geologie. mit Berücksichtigung ihrer rat in der Bestimmu Méliorationsmateria Exkursionen

ionellsten Kultur.

gen vom 4. zum 2. Bat.

tanik und Pflagyzenphysio Bat. Inf. Regts.

s8geshihte dex Pflanzen. Entwickelungsge ichte tal è Physiologie der Pflanzèn.” P Vorgeschrittene flanzens{huß.

Kuy 2+ Entwickelun Mursus, S. für

Arbeiten für

rofessor Dr. enphysiologisches l

tut für Pflanzenphysiologie und P s-Rath, Professor 2B ! t besonderer Berücksichtigung der Nuß- und Zier- d Futterkräuter, nebst Uebungen im Bestimmen im Bonitieren des Bodens nach den Pflanzen. Botanishes Repetitorium Botanische Exkursionen. Technische Botanik: Mikroskopie und Genußmittel mit besonderer Berücksihtigung der

Grundzüge der Bakterienkunde. Praktishe Uebungen

Borgeschrittene Experimen Praktikum.

Graf Kleist von 3. Nieders{lef. genannten Truppentheil zum 2. von Nollendorf (1. Westpreuß.) Nr. 6, April 1825, Hoffmann vom 1. Bat. 3. Oberschles. Nr. 62 zum 3. Bat. 4. Niederschles. Inf. Nr. 51, Schubert vom leßtgenannten Bat. zum 1. \{chle\s. “Inf. Regts. Nr. 62, 7 zum Kür. Negt. von

Arbeiten für Inf. Negts. -

tishe Botanik, mi Anf. Regts. pflanzen, Gräf f g

der Pflanzen und Züchtung der Kulturpflanzen. botanischen Abtheilung des t Dr. Carl Müller:

Pankoke vom Westfäl. Train-Bat. Driesen (Westfäl.) Nr. 4, Baeselcke . zum 3. Bat. Inf. Regts. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84; zugetheilt: Krüger der 2. Lehrabth. der Feld- oviske. dem 4. Bat. Inf. Regts. Nr. 141, Bat. Inf. Regts Nr. 97, Limpert dem 2. Bat. 8, Neumann der Betriebs8abth. der 2. Bat. Inf. Negts. Graf Bose egts. Nr. 140.

b. infolge Ernennun Art. Schießschule, Strauch dem 1. uß-Art. Negts. Nr. isenbabn, Steffen dem (1. Thüring.) Nr. 31, Neitßzel dem 4. Bat. Inf.

X ILL. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. Portepee-Fähnriche 2.

Privatdozen der Nahrungs- Verfälshungen. zur Bakterienkund

6. Zoologi oologie und Zoologische Uebungen. Der. nüßlihen und {ädlich Bienenzucht und des S ( ionen. : Veberblick der gesammten Thierphysiologie. raftikfum. Arbeiten im thierphysfiologishen Laboratorium

fessor Dr. Diecker h off: Sporadische

Professor Dr. Möller: austhiere. Geheimer Regierungs-Rath, Professor mie der Hausthiere und De-

e und Thierphysiologie. Professor Dr. Neh- Geschfkhte der Hausthiere. Î

Nörig: Ueber die der Landwirthschaft ekten mit besonderer Berücksichtigung der

Thierphysio-

Ueber Fishzucht.

Ernennungen, Im aktiven Heere. und Kommandeur des Inf. Negts. Alt-Württemberg Nr. 121, unter Verseßung zu den Offizieren à la suite der Armee, zum Gen. Major befördert und bis zur Verwendung als Brig. Kommandeur in das Kriegs - Ministerium kommandiert. y. Schnürlen, Oberst und Abtheil. Chef im Kriegs - Ministerium, deur des Inf. Negts. Alt-Württemberg Nr. 121 er- fommandiert nach Preußen als Kom- mandeur des Feld-Art. Regts. von Peucker (Schlef.) Nr. 6, Bau- mann, Oberst-U. à la suite des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, kom- mandiert nah Preußen als Kommandant von Glogau, zu Obersten be- fördert. Muff, Major und Bats. Kommandeur im 8. Inf. Regt. von Baden, unter Verseßung in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123, mit den Funktionen des etatsmäß. Stabsoffiziers dieses Negts. beauftrag Major à la suite

Offiztere, Beförderungen und V 27, Januar:

eidenbaues. Exkursionen.

v. Fischer, Ober für Geübtere.

3) Veterinärkunde. Pro Krankheiten der Krankheiten der Müller: Repetitorium der Anatomie 1 monstrationen, mit besonderer Berücksihtigung der Knochen, Muskeln, des Nervensystems und der Sinnesorgane. Ober-NRoßarzt Küttner:

und Staats3wissenschaft. : Nationalökonomie. Staatswissenschaftlihes Seminar. ulturtechnik und Baukunde. rath von Münsterm tehnisher Anlagen. konstruktionslehre. des Wasser-, Wege- und Brückenbaues 6) Geodäste und Mathema Ausgleihungsrehnung.

zum Komman Körber, Oberst-Lt,

bes! Huf O Professor Dr.

RKegierungs- und B Nr. 126 Großherzog Friedrich

Entwerfen

Kulturtechnik. Mesliorations-Bauinspektor Gran: Bau- Wasserbau. Entwerfen von Bauwerken

tik. Professor Dr. Vogler: Geodätishe NRecheu-

t. Frhr. Varnubüler v. u. zu des Gren. Regts. Königin Olga Enthebung von dem Kommando als Adjutant bei Königl. Württemberg.), als Bats. Kommandeur in das 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden verseßt. Frank, Major und Eskadr. Chef im Ulan. Regt. Köni Wilhelm k. Nr. 20, ein Patent seiner Charge verliehen. Schlegel, hefs im Gren. Rgt. König Karl Nr. 123, unter Be- dem Regt, aggregiert. 1 zum Major befördert. Ruthardt, hef im Inf. Regt. Kaiser Wilbelm, König 20, in das Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König Bokmayer, Hauptm. und K Preußen Nr. 125, nach Preußen behufs Ver- bei der Kriegsshule in Hersfeld kommandiert. Regt. Kaiser Wilhelm, König von von Besserer-Thalfingen,

Hemmingen, Ne. 1195 untér dèr 27; Div: (2. Praktishe Geometrie. eßübungen, gemeinsam mit Professor Hegemann. Geographische Ortsbestimmung. Zeichenübungen.

Trigonometrie. Uebungen zur theil in zwei Gruppen. Elementarmathematik.

Beginn des Sommer-Semesters am 1 zwischen dem 17. und 23. April 1895. Sekretariat zu erhalten.

Berlin, den 15. Januar 1895. :

Der Rektor der Königlichen Landwirthschaftlihen Hochschule.

Professor Hegemann:

im Ausgleichen. Hauptleute u. Komp. C

förderung zu überzähl. Majors, Hauptm. im Kriegs-Mi Hauptm. und K

zen Nr. 125 verseßt. 1 Negt. Kaiser Friedrich, König von

he Geometrie und Schaefer, Mathematische Uebungen, zum

Uebungen zur analytishen Geometrie und

Analytische

7. April, der Vorlesungen Programme sind durch das | Chef im Inf. unter Stellung à la suite des Regts.,

wendung als Lehrer

Preußen Nr. 120, Hauptleute im Gren. Regt. Köni a Stoll, Hauptm. im Inf. Regt. König Wilhelm I. g Karl Nr. 123

r: 122 «Kaiser Ungarn, unter Verseßung Altmann, Sec. Lt. im er Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, zu t. Kaiser Wilhelm, t, Dinkelmann, König von Preußen Nr. 125,

Nopper, zu Komp.

Chefs ernannt. Nr. 124, als Komp. Chef in das Gren. Regt. Köni Andersch, Sec. Lt. im 4. Inf. Negt.

Franz Joseph von Oesterrei, König von in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123,

Forst-Akademie Eberswalde. Sommer-Semester 1895.

Ober-Forstmeister Dr. Danckelmann: Forsteinrihtung. Repetitorium. Forstliche Exkursionen (u. a. Durchführung einer Forsteinrihtung im Walde). Forstmeister Runnebau m: Waldwegebau. Uebungen im Feldmessen und Nivellieren. Forstlic Forstmeister Zeisin g: Einleitung in die F orstwissenschaft. Waldwerthrehnung und forstlihe Rentabilitätelehre. Forstliche

chuß. Jagdkunde. Forst- Forstlile Exkursionen.

Inf. Regt. Kais Pr. Lts, Schneider, Sec. Lt. König von Preußen Nr. 12( Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, | unter Verseßung in das Inf. Regt. König Wilhelm I. Sec. Lt. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, e, Rittm. und Eskadr. Chef im Drag. Regt. Adjutant zur 27. Div. (2. Königl. Würt- Frhr. v. Groll, Rittm. und Eskadr. Chef 4 Wilhelm 1. Nr. 20, Hofacker, Rittm. und Eskadr. Chef im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, ein P ibrer Charge verliehen. v. Vischer-Ihingen, Pr. Lt. im Ulan. König Wilhelm T. Nr. 20, unter Verseßung in das Drag. Nittm. und Eskadr. Chef, Frhr. i . im Ulanen - Regiment i 20, zum überzähligen Pr. Lt.,, befördert. Sch mahl, Hauptm. im Feld-Art. Regt. König Karl Nr. 13, zum Sec. Li. in demselben Regt., Kloß, Sec. Lt. im 2. Feld-Art. Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Koch, Sec. Lt. im Feld-Art. Negt. König Karl Nr. 13, zu überzähl. Pr. Lts. befördert. j -Lt. im Pion. Bat. Nr. 13, Heßloehl, Königl. preuß. S lben Bat. von dem Kommando nah Württemberg behufs Verwendung in der 3. Ingen. Insp. enthoben. Klipstein, Königl. ., bisher in der 3. Ingen. Insp., kommand. nah Württemberg, igl. preuß. Sec. Lt., bisher im Hannov. Pion. Bat. Nr. 10, fommand. nah Württemberg, in das Pion. Bat. Nr. 13 eingetheilt. Alt-Württemberg Nr. 121, mit einem Patent vom 9. Februar 1894, Ruoff in dem- v. Marchtaler, Graf v. Normann-Ehrenfels egt. König Karl Nr.- 13, Bader im P Württemberg Nr. 121,

im Inf. Ne

Forstliches 90, zum überzähl. Pr.

lanzeihnen.

e Exkursionen. zu Pr:

Us8., befördert. Krau Königin Olga Nr. 25, a temberg.) kommandiert. im Ulan. Regt. König

Exkursionen.

Forstmeister Dr. Kieniß: Forsts lihe Exkursionen.

orstmeister, Professor Dr. Schwap pa:

rivatdozent Dr. Schubert: Mathematishe Grundlagen der orstwissenshaft (Geodäsie). Geodäsie (Instrumentenkunde). ebungen im Feldmessen und Nivellieren.

Professor Dr. Schwarz: Systematishe Bo

Regt. Königin Olga Nr. 25, zum v Sein

tanik. Botanische Wilbelm 1. Nr.

Exkursionen. Geheimer Regierungs-Rath, Professor Dr. Altum: Wirbellose Thiere. Zoologische Exkursionen. ivatdozent Dr. Eckstein: eheimer Regierungs-Rath, logie und Geognoste. Geognostische essor Dr. Namann: ndliche Ex

Battr. Chef ernannt.

rasitenkunde. rofessor Dr. Reme lé: Minera-

hemie. Standorts-

Madckeldey, Königl. preuß.

Organische lehre. dee De Mitte E tal-Phvsik rofessor Dr. Mütt rich: Experimental-Physik.

Dickel: Zivilrecht (allgemeiner Theil und

a Montag, den 22. April, und

preuß. Pr. Lt

mtsrihter Dr. 2 ; : R oje, Kön

tionenrecht).

as Sommer-Semester b

endet Sonnabend, den 17. Auguf Meldungen sind baldmö

über Schulbildun

Die Port. im Inf. Regt.

ichsst unter Beifügung der ehrzeit, Führung, über den i sowie unter Angabe des es an den Unterzeichneten zu richten.

Der Direktor der Forst-Akademie. Danckelmann.

selben Regt., im Feld-Art. N s Nr. 13, Eisenmenger im Inf. Regt. Alt- Günther im Inf. Regt. König Wilhelm T. Nr. 124, Ellrichshßausen

Graeter im Inf.

A M. Lr Rie h Bais egt. Kaiser edrich, nig von Preußen Inf. Regt. Nr. von Baden, Moschner im 4. Infanterie - Negimènt ranz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, eat. Alt-Württemberg Nr. 121, egt. Königin Olga Nr. 119,

Kamm im 126 Großherzog

tr. 122 Kaiser Bernhold im Inf. R Gültlingen im Gren. Specht im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog außer im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, egt. Kaiser Wilhelm, König von Pre Lts.; die Unteroffiziere: Hei

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche x. Beförderungen und Berlin, 29. Januar.

rciedrih von Baden, uthardt im Inf. ußen Nr. 120, zu Sec. Inf. Regt. Kaiser Preußen Nr. 125, Rosenstock v. Rhöneck im Regt. König Karl Nr. 13, v. Greiff im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, Zimmermann im Königin Olga Nr. 119, v. Graeveni Olga Rr. 25, zu Port. Fähnrs., befördert.

Im Beurläubtenfskande. Dörtexhach I. von dec

Ernennungen" Im aktiven Heere. j Gebser, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, zur Dienstleistung bei der Ar- beiterabthbeil. in Magdeburg kommandiert. zuleßt Bats. Kommandeur vom Inf. Regt. Freiherr Hiller bon Gaer- tringen (4. Pofen.) Nr. 59, kommandiert zur Dienstleistung bei dem Bekleidungsamt des XIV. Armee-Korps, unter Ertheilung der Er- laubniß zum ferneren Tragen der Uniform des Braunschwet Regts. Nr. 92, zum Vorstand des Bekleidungsamts des 1X. Korps ernannt.

Beamte der Militär-Verwaltung. ; /

Dur Allerhöchsten Abschied. 17. Januar. Degnex

Versetzungen. eigelin im König von Major z. D,.,

im Drag. Regt. Königin

Die Sec. Lts. : Re. des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, v. Vlscher-I himgen von ker Kav. 1. Aufgebots vom Landw. Bez. Lempp von der Res. des Drag. Regts. Königin Dlga Gihel, Vize-Feldw. vom Landw. Bezirk

27, Fänuüax.

Nr. 2%, zu Pr. Us3.,

Ellwangen, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. . König Karl Nr. 123, Faber, Vize-Wachtm. vom Landw. Bezirk Eßlingen, M, ebet der Reserve des Feld-Art. Regts. König Karl Nr. 13, beför!

Kaiserliche Marine.

Offiziere x. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen x. Berlin, 28. Januar. Ascher, Korv. “Kapitän, mit dem 1. Juni d. J. von dem Kommando zur Dienstleistung beim Reichs-Marineamt entbunden. Vüllers, Korv. Kapitän, mit dem

Li ârz d. 3, mier adung von dem Kommando zur ei

Werft in Kiel, zur Dienstleiftung m Reichs-Marineamt kom- mandiert. Bauer, Kapitän-Lt., mit dem 1. April d. I. von der Stellung als Referent beim Torpedo-Versuhs-Kommando entbunden. Re ke, Kapitän-Lt., mit dem 1. April d. I. zum Referenten beim Torpedo-Versuh8-Kommando, v. Gehrmann, Korv. Kapitän z. D., unter Entbindung von der Sur als Assist. des Ausrüstungs- Direktors der Werft zu Kiel, zum Dir \chule in Lehe, ernannt.

Im Sanitäts-Korps. Berlin, 28. Januax. Dr. Braune, Marine-Ober-Stabsarzt 1. Kl., unter Entbindung von der Stellung als Garn. Arzt zu Wilhelmshaven, zum Stationsarzt der Marine-

ektor der Marine-Telegraphen-

station der Nordsee, + Dr. Groppe, Marine-Ober-Stabsarzt 1. Ml

zum Garn. Arzt zu: Wilhelmél,aver® ernannt. Dr. Gudden, Marine-Assistenz-Arzt 1. Klasse, zum überzähligen Marine-Stabsarzt

befördert, Dr. Hildebrandt, Dr. Harmsfen, Marine-Assisten- M Aerzte 1. °Kl., Patente ihrer Charge erhalten: Dr Weber, Ur E

Beßler, Dr. Fischer, Assist. Aerzte 2. Æl. der Marine-Ref. im Landw. Bezirk T München bezw. Halle und Hamburg, zu Assist. Aerzten 1. Kl. der Marine-Refs. befördert. Die nah Borstehendem beförderten bezw. zu patentierenden Marine-Aerzte erhalten ein Patent von dem Tage, an welhem die Beförderung ihrer Alterêgenossen in der Armee ausgesprochen wird.

Deutscher Reichstag.

28. Sihung vom Freitag, 1. Februar.

Der Ds wohnen der Staatssekretär, Staats-Minister Dr. von Boettiher und der Staats-Minister Freiherr von Berlepsch bei.

Die erste Berathung des Geseßes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung (Wandergewerbe), wird fortgeseßt, in Verbindung. mit der ersten Bera qung des in Betreff desselben Gegenstandes von den Abgg. Gröber, Hitze und Genossen (Zentr.) eingebrachten Giehentwurfs,

Das Wort nimmt Abg. von Strombeck (Zentr.): Ih habe seitens einer Mino- rität meiner Partei den Auftrag, mih gegen den Antrag der Abgg. Gröber und Genossen zu erklären. So sehr wir mit der Negierungs- vorlage einverstanden sind, so wenig können wir den Bestimmungen des Antrags Gröber zustimmen; denn dur sie würden die 26 000 Hausierer, die es in Deutschland giebt, empfindlich ges{digt werden, ohne daß der Zwedk, dem seßhaften Kleingewerbe zu nügen, erreicht würde. Der Wortlaut des Gröber’shen Antrages würde in vielen Städten der Willkür der Behörden einen großen Spielraum geben und viele Personen, die si jeßt ehrlich ernähren, an den Bettel- stab bringen. Das Hauptmotiv des Antrags Gröber ist die Fern- haltung der unbequemen Konkurrenz; die weitgehende Beschränkung, die er empfiehlt, wäre cin unberechtigter Eingriff in die persönliche Freiheit. Ich erkenne die Absicht, dem Kleingewerbe zu helfen, durdh- aus an, aber das vorgeschlagene Mittel kann ih nicht billigen; denn das heißt den Schwachen auf Kosten des noch Schwächeren stützen. Die Klagen über den Hausierhandel kommen zumeist aus dem Süden; man kaun doch nicht verlangen, daß auch die nördlichen Landestheile in Mitleidenshaft gezogen werden. Wenn man durch die Beschränkung eines einzelnen Gewerbes die Konkurrenz einschränkt, fo führt man ein ganz neues Prinzip in unser Wirthschaftsleben ein. Ich hoffe, daß die Kommission dem Antrage der Abgg. Gröber und Genossen die Zustimmung versagen wird. Wenn der eihstag diesen Antrag annebmen sollte, so hätten die verbündeten Regierungen die Pflicht, ihr Veto einzulegen. : l Abg. Hasse (nl.): Die Gegensäße zwischen dem seßhaften Gewerbe und dem Gewerbebetrieb im Umherziehen find uralt. Auch das, was hier über den Hausierhandel gesagt worden ist, is keines- wegs neu. Alles das hat {on vor 120 Jahren Justus Möser in seinen „Patriotischen Phantasicen“ gefagt. Die Hausi:rerfrage ist nit generell zu behandeln, und ich erkenne an, daß die Regierung8- vorlage die Verhältnisse im allgemeinen richtig beurtheilt, wenn fle bei der Behandlung der Frage nah Person, Ort und Waare unterscheidet. In unsern gewerblihen Kreisen herrscht keineswegs Uebereinstimmung über die Fragz, das zeigen die verschie- denen Gutachten der Handelskammern. Wenn wir nun im großen und ganzen an der Regierungsvorlage festhalten und nicht darüber hinausgehen wollen, namentlich niht in der Richtung bes Antrags Gröber, so möchte ih für meine Person eine Amendierung des S 69 der Reichs-Gewerbeordnung empfehlen. Seit mehreren Jahren haben roe und mittlere Städte zum theil mit erheblichen Kosten Markthallen geschaffen. Das finanzielle Gelingen dieser Unternehmungen iff aber von dem sogenannten Markt- hallenzwang bedingt. Wenn nun in der Nähe folcher Markthallen fich ein lebhafter Verkehr mit Waaren, die in der Markthalle feil- geboten werden, entwidckelt, so erwächst daraus den Markthallen eine sehr s{hlimme Konkurrez. Jch möchte daher zur Reichs-Gewerbe- ordnung einen Zusa empfehlen, welcher den Ortspolizeibehörden ge- stattet, im Einverständniß mit den städtishen Behörden das Feil- bieten von Gegenständen des Wochenmarkts in der Nähe von Markthallen zu verbieten. Ferner müssen uns die fortgeseßten Angriffe gegen den Kolportagebuhhandel bedenklich machen, ob- leich die Borlage ihn nicht ausdrücklich nennt. Dieser Buch- andel is {on durch das vorgeschriebene Bücherverzeihniß sehr ein- eengt, weil jede Verwaltungsbehörde über die Zulässigkeit der einzelnen ruckichriften ihre besondere Ansicht hat. Erträglich ist der Zustand nur dadur, daß es dem Kolportagebuchhandel gelungen ist, den Grund- sat zur Geltung zu bringen, daß er als ständiger Gewerbetrieb zu e fam ist. Das will der Antrag Gröber ändern. Es sind nicht

etwa E Persönlichkeiten, die davon betroffen worden; i

vielfach befinden sih darunter beispielsweise verabschiedete Offiziere. Fn steigendem Maße ist der deutsche Verlagsbuchhandel darauf an- ewiesen, seine Erzeugnisse den Konsumenten unmittelbär nahe zu ringen. Viele un erische Unternehmungen, und zwar ave die vornehmsten Erscheinungen des Büchermarkts, wissenschaftlihe und künstlerishe Publikationen, find ohne dies garnicht denkbar. ch erinnere nur an die Konyersationslexika und an die Unternehmungen der Firma Velhagen und Clasing. Höchstens ein Prozent der ge- sammten Bücherproduktion ist zu verurtheilen; foll um eines Fingers willen der ganze Arm abgeschnitten werden ? Sie wollen ja allerdings dem Bundesrath die Befugniß geben, Ausnahmen zu gestatten ; aber der Buchhandel darf niht von der Gunst des Bundesraths abhängig emacht werden, er hat den Anspruch, im Geseg nach Billigkeit be- andelt zu werden. |

Abg. Dr. Hitze (Zentr.): Unser Entwurf deckt si mit den Be- \{lüfsen der Konmission vom Jahre 1893; gegen diese also richtet die Kritik des Abg. von Strombeck. Wir gehen von der prinzipiellen, Auffassung aus, daß der Hausierhandel nit gleich- berechtigt ist mit dem stehenden Gewerbe. Die ganze Stellung des ansässigen Kaufmanns in der Gemeinde und gegenüber feinen Kunden ist eine wesentlich andere, als die des Hausierers. Wir hahen es nicht mehr- mit dem von Dorf zu Dor! ehenden Hausierer mit fester Kund- schaft zu thun; die Verhältnisse haben sich durch die Entwickelung der Verkehrsmittel vollkommen umgestaltet. Wir wollen armen Gegenden das Haustergeshäft nicht ershweren; wir haben vielmehr im Abs. þ des

acht, solchen Gegenden entgegenzu-

16 ben. Ges im allgemeinen

ommen. Die angenommen w mann wird mehr UVeberhandnahme will hier dadur leichgeftellt wir

ilfe kann n ziehen, sowo

Staats-Minister Freiherr von Berlepsch: Meine Herren! Ich habe nur die Absicht, über zw rte zu sagen, und zwar über diejenigen Theile des die meiner. Auffassung nah als die bedeutsamfsten anzusehen sind : die Frage, ob es gerathen is, durch Einführüng der Erörterung des Bedürfnisses die Hausiererzahl zu beschränken, und die andere, ob durch die Einschränkung des Waarenkreises, der den Hausierern zu überlassen ist, dem Hausierhandel Einhalt gethan werden kann. Man muß ohne weiteres zugeben, daß das die beiden Mittel sind, mit denen man, wenn man will, den Hausierhandel nit nur einschränken, sondern sehr leiht todt machen kann, und deshalb, glaube ih, if es gerathen, den Standpunkt der verbündeten - Negierungen diesen Fragen gegenüber mit einigen Worten darzulegen. Die preußishe Regierung hat über die Frage, ob es mögli ift, das Bedürfniß nah deim Hausierhandel für einen bestimmten Beiirk fegustellen, ihre Behörden - gefragt und sie hat die fast übereinstim- unerfüllbare muthung sei, mit einigem Anspruch auf Gerechtigkeit und Richtig- Leit diese Bedürfnißfragè richtig zu behandeln. (Sehr richtig!) Die Behörden wehren sh mit Hand und Fuß dagegen, daß ihnen eine derartige Zumuthung gestellt wird, und ih meine, wenn man mit einiger Objektivität diese Frage ansieht, so muß man ihnen Recht geben. Welch eingehende Kenntniß aller, au der kleinsten Verhält- nisse eines Bezirks würde dazu gehören, um richtig festzustellen, wie viel Hausierwaaren verschiedener Art in diesen Bezirk hereingelafsen werden müssen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. (Sehrrichtig !) Und wenn das nun wirkli gelungen wäre und man si fol ein Bild gemacht hätte, so würde man immer noch keinen Maßstab für die Zahl der auszugebenden Hausiergewerbescheine haben, denn der eine Hausierer vertreibt sehr viel, der andere sehr wenig. (Sehr richtig!) Also, wenn eine bestimmte Zahl von Hausierscheinen ausgestellt wird, so weiß man noch nit, welches Quantum an Waaren in den Bezirk kommt; dem gewissenhaften Beamten, der wirklih dem Bedürfniß entsprechend verfahren will, bleibt nichts Weiteres übrig, als sich zu fragen, wie- viel Meter Leinwand, wieviel Meter Wollenwaaren muß dieser Bezirk im Wege des Hausierhandels beziehen? Ich frage: ift es wirklich denkbar, daß derartige Erörterungen auch nur annähernd zu einem Rejultat führen können? Es ift meines Erachtens die ganz unerläßliche Folge dieser Bestimmung, daß willkürlich gegriffen wird. (Sehr richtig !) Menn das aber nun geschicht, so wird meines Erachtens die Unbilligkeit, die darin liegt, daß in dem einen Bezirk Hausierer zugelassen werden, in dem andern nicht, noch sehr viel größer. Nun denken Sie sih den Fall, es wird für jeden Bezirk das Bedürfniß festgestellt ; in dem einen sagt der betreffende Verwaltungschef, hier lasse ih so und so viel ich lasse nur der nächste

en ift größ ch der kleinere und m hr zur Auffuung von Kunds. hilfe Gassen, raß der affen,- daß der 24 Das würde eher schaden als die Einshränkun hl bezügli der Person

I der Detailreisend rd; denn au

ie Regierun eisende dem Haus

triebs im Umber- en, als der feilgebotenen Waaren

des Gewerbebe

ei Punkte Shnen einige Wo Antrags Gröber,

bekommen,

der Nachbar die Hälfte zu und der dritte Nachbar , lasse überhaupt gar keinen zu, in diesem Artikel ist fein Bedürfniß. Nun kommt der Hausierer mit seinem Pak auf dem Rücken, in den ersten Bezirk, da darf er hausieren, in dem zweiten wird er be- reits angehalten, es wird ihm gesagt: nein, hier darfst du nicht hin, hier sind bereits fo und so viel Hausierscheine ausgegeben, weiter

auf, also er muß sich auf die Eisenbahn seßen, bis er nah so und foviel Meilen wieder in einen Bezirk kommt, wo-er einen Schein bekommt. Die Folge ist die, daß gerade den kleinen Haufierern, die ihre Waaren mit sich herumtragen, die Existenz vernichtet wird dur diese Bestimmung. (Sehr richtig!) Sie können diese Opfer nicht ertragen, fie find darauf angewiesen, daß sie bei dauerndem Wandern ihre Waaren absezen und sobald sie den Verkauf bewirkt haben, kehren se zurück und holen si frishe, dann wandern sie weiter aber große Bezirke aus\perren von ihrer Thätigkeit bedeutet meines Erachtens, wie gesagt, diesen Hausierhandel der Kleingewerbtreibenden aufhören machen. Ganz anders liegt das selbstverständlih für die größeren und Detailreisenden. überspringen suhen die Orte auf, wo sie die Waaren am besten los werden. Ja, die Folgen dieser Bestimmungen würden die fein, daß sie zwar den kleinen Hausierhandel treffen, aber dem Detailreisenden und dem größeren Hausierer würden Sie mit dieser Bestimmung wenig Schaden bringen und so würde das Gegentheil von dem eintreten, was die Herren Antragsteller, die immer den Shuß der Schwachen betonen, wollen. Etwas anders das muß ih zugeben liegt es mit der Aus- Auch in dieser Frage sind die preußischen Das Urtheil darüber,

namentlich

Eisenbahn , betreffenden

\{chließung von Waaren. Behörden gehört worden. weise vom Hausierhandel ausgeshlossen werden foll, ist ein außer- ordentli verschiedenes. Der eine sagt: ja, die Tuchwaaren und die Wollwaaren können zwar ausgeshlossen werden, aber die Wollwaaren, die in meinem Bezirk hergestellt werden, dürfen natürlich niht aus- Ganz dieselbe Sache is es mit der Lein- wand, wie mit einer Reihe] von anderen Waaren auch. Kurz, die Anschauungen darüber, was vom Hausierhandel ausgeschlossen werden im großen“ und ganzen die Neigung, den so außerordentlich ver- entshließen

was zweckmäßiger-

ges{chlossen werden.

soll, sind, Hausierhandel einzuschränken, vorherrscht, daß die verbündeten Regierungen fich nicht

an {ih erlaubtes Geschäft ohne nahgewiesenes Bedürfniß zu ver- hindern oder ein vorhandenes Bedürfniß zu bes{chränken und außerdem die Existenz einer großen Menge kleiner Gewerbtreibenden zu unter- graben, die auf den Hausierhandel angewiesen sind, und man kann ja sagen seit Jährhundecten im Hausierhandel ihren legitimen Lebens- unterhalt gefunden haben.

Jch kann die Stellungnahme des Herrn Abg. Hiße nicht theilen, der davon ausgeht, daß der \eßhafte Kaufmann seiner ganzen sozialen und sfonstigen Position nach einen derartigen Vorzug vor dem Hausßierer verdiene, daß die Gesetzgebung Hausierer die Konkurrenz

einshreiten und dem seßhaften Kaufmann gegenüber unmöglich machen müßte. Das halte ih nit für gerechtfertigt. An {h ift der Hausiechandel nah meiner Ueberzeugung geradeso legitim, wie der seßhafte Handel, d. h. wo er ein Bedürfniß ist; wo kein Be-

\hieht, da ergeben sich allerdings leiht die Auswüchse, die uns allen bekannt sind, denen entgegenzutreten ja auch * die Negierungs- vorlage durchaus bereit is. Ich meine, ein Haufsierer, der sein Geschäft solid betreibt, hat dieselbe Existenzberehtigung wie ein seßhafter Kaufmann. Die großen sozialpolitishen Aufgaben, die Herr Hitze dem seßhaften Kaufmann zuschreibt er spra sogar von einer Vermittlung der Gegensäße zwischen Ar- beitgebern und Arbeitnehmern find doch niht vorzugsweise diesem Berufsstande gestellt. Im Laden besorgen beide ihre Einkäufe ; darin liegt doch aber nicht ein besonders günstiges Moment zur Versöhnung wirthschaftliher Gegensäße. Der Hausierer, der viel auf Reisen ist, kann zwar innerhalb der Gemeinde nicht das [eisten, was der seßhafte Mann leisten kann, indessen in dieser Be- ziehung konkurriert er mit vielen anderen Erwerbs8arten. Der Arzt dec kleinen Stadt, der eine große Landpraxis hat, ist au oft den ganzen Tag nicht zu Hause. Ih will damit nit etwa den Arzt mit dem Hausierer auf denselben Standpunkt stellen, es sind ja zwei sehr verschiedene Berufs- ärten; i will nur sagen, aus dem Moment, daß das Mitglied kiner Ge- meinde sh zu seinem Erwerb häufig auf Reisen befindet, kann “man meines Erachtens eine soziale Unterwerthigkeit an sich niht s{ließen. Ih meine, der ordentliGe und solide Hausierer is gerade

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der unordentlihe und unfolide Hausierer t gerade so wenig werth als der unordentliche und unsolide Kaufmann. (Sehr richtig!) Dieser Say ist richtig, und wir brauchen uns niht in Untersuchungen einzulassen, was die Geschichte uns erzählt : ob das seßhafte Gewerbe das âltere ist oder das umherziehende; ich meine, das kann sehr zweifelhaft sein; vielleicht ließe es sich nahweisen, daß das umherziehende Gewerbe das ältere sei. Aber, wie gesagt, das ist zur Beurtheilung dieser Frage ganz gleihgültig; die Gegenwart mit ihren Bedürfnissen hat über solhe Fragen zu entscheiden und niht die Vergangenheit.

Nun, meine Herren, habe ich mich noch dagegen zu verwahren, daß der Herr Abg. Schaedler leider is er niht anwesend ausgesprochen hat, daß man aus der Vorlage der Regierung erkennen- könne, wie s{hwer die verbündeten Regierungen in Bewegung zu seßen seien so ungefähr hat er gesagt —, wenn es sich um die Beseitigung sozialer Mißstände handle. Ja, meine Herren, da ist eben die Vor- aussezung, daß der Herr Abg. Schaedler mit seiner Behauptung Recht hat, daß hier ein sozialer Mißstand in dem von ihm behaupteten Umfange vorliegt. Ueber die Ausdehnung dieses fozialen Miß- standes und die anzuwendenden Mittel sind eben die verbündeten Regierungen anderer Meinung. Der Herr Abg. Schaedler hätte nur sagen können: man sieht hieraus, wie {wer die Regierung zu bestimmen ist, einen Antrag des Herrn Abg. Schaedler zu accepticren. Gegen feine Bemerkung muß ih mich also verwahren, ebenso wie si ja auch sein Fraktionsgenosse Herr Abg. von Strombeck dagegen verwahrt hat, der mit der Regierung auf demselben Standpunkt steht. Im übrigen wird die Regierung ja bereit sein, in der Kommission über die Einzelheiten, auch über die Anträge der Herren Abgg. Gröber und Genossen, zu verhandeln, und fie hat denselben guten Willen, den der Herr Abg. Hitze gegenüber dem Hausiererstand für si in Anspru genommen hat, sowohl für den Hausierer, wie für den seßhaften Kaufmann.

Abg. Schmidt- Berlin (Soz.) : Au diese Vorlage wird es nit fertig bringen, den Mittelstand zu stärken. Ich hätte gewünscht, daß fie in mancher Richtung weiter ginge, als es der Fall ist. So wäre es durchaus gerechtfertigt gewesen, durch die Bestimmungen über Scauspielunternehmungen die Schauspieler vor der chmählihen Aus- beutung zu s{üßen, die jet betrieben wird und welche geradezu Wucher ist. Der Abg. Schädler hat gemeint, man solle mehr auf die fittlihe Seite bei den Theaterkonzefsionen O die Verlegung der Sittlichkeit ist aber am ärgsten bei der Art und Weise, wie heute die Theaterunternehmungen betrieben werden. Der Schauspieler ift an eine bestimmte Kündigungsfrist gebunden, während der Theaterunter- nehmer zu jeder beliebigen Zeit kündigen darf. Ein Kontrakt, der von deutschen Bühnenvereinen ausging, enthält die Bestimmung, daß die erste Liebhaberin nicht verheirathet sein dürfe. Der Antrag des Zentrums wird die Vernichtung des Kleinhausierhandels herbeiführen und die Zahl der Arbeitslosen vermehren; denn durch die Beschrävkung des Hausierhandels und der Detailreisendten wird niht der Großkausf- mann getroffen, sondern die von den Unternehmern abhängigen Personen. Diese meist mittellofen-Personen werden aus ihrem Berufe

erissen werden und werden meist niht im stande sein, einen anderen

eruf zu ergreifen. Einem Gesetzeniwurf, der Tausende von Existenzen untergräbt, können wir nicht zustimmen.

Abg. Gräfe (Reformp.): Das alte Sprihwort ,Was lange währt, wird gut“ trifft bei diesem Gesegentwurf nicht zu. Er giebt den Betheiligten Steine statt Brot. Ich hâtte gewünscht, daß den Droguisten größere Freiheit gewährt würde. Mit der Beschränkung der Konzessionspflicht der Konsumvereine für den Bier- und NVranntweinverkauf bin ih einverstanden, {on weil ich in diesen Vereinen eines der wirksamsten Agitations- und Orga- nisationsmittel der Sozialdemokratie - erblide. Auf dem Boden des Sonntagsruhegeseßes stehen auch wir; man hätte aber für das- selbe erst die Vorbedingungen {hafen müssen, d. h. man hätte ver- hüten follen, daß den leinen Kaufleuten in den Landftädten, die ihre Läden Sonntags nur einige Stunden öffnen dürfen, durch den Hausier- handel das Geschäft aus der Hand genommen wird. So wie die - Dinge jetzt liegen, zühtet man durh diese Maßregel geradezu den Haufierhandel, und es wäre dringend zu wünschen, daß in den Tleinen

tädten die Einschränkungen möglichst gemildert oder ganz aufgehoben würden. Wanderlager und große Kaufbazare müßten mit einer Umsaß- steuer belegt, Filialgeschäfte in mehreren Städten ganz verboten und die Detailreisenden- den Hausierern glei gestellt werden. Will die Regierung das Handwerk retten, so ist es die höchste Zeit dazu; zu diesem Zweck würden aber die Anträge des Zentrums das mindeste sein, was wir verlangen müßten; halbe Ma snegets wären nur \{ädlich, weil fie eine gründlihe Reform hinausschieben würden.

Abg. Dr. M ey eere Halle (fr. Vg.): Mir gefällt in der Vor- lage hauptsächlich die Bestimmung nicht, daß niht die Gemeinde- Ée RArde, die doch die lokalen Bedürfnisse am besten kennt, sondern die Verwaltungsbehörde Erlaubnißsheine für das Wandergewerbe zu ertheilen haben foll, während gerade der Dane sih zumeist nach den örtlichen Bedürfnissen richtet. odann will man zu dem Droguenhandel eine veränderte Stellung nehmen. Ih habe in mehreren deuten Wörterbühern nah der Bedeutung des Wortes „Drogue“ esucht, ohne genügende Aufflärung zu finden; dann babe i zu einer ranzösishen Encyklopädie gegriffen und darin gefunden, . daß Drogue „ein Bedarfsartikel für die Kunst, Industrie, die Ernährung und die Arzneikunst* ist, und nun war mir wieder etwas unklar: was ist denn feine Drogue? Wir schaffen, wenn wir dem Richter in folhen Fällen die Definition überlassen, eine ganz unerträgliche Rechtsunsicherheit. Der Zentrums8antrag richtet sih auch gegen den Kolportage- buhhandel. Die \{lechte Kolportage - Literatur ist do jest in starkem üdgang begriffen; die Buchhandlungen vertreiben jeßt eine Reihe guter Werke, von denen zu wünschen ist, daß sie in ret weiten Kreisen der Bevölkerung Eingang finden. Der Handel is von jeher seiner Natur nah ein reisendes Gewerbe ewesen und wird es auch bleiben; welche Wege der Handel C Jol fann man ihm nit vorshreiben. In diesen E s

dürfniß vorhanden ist, tritt er von selbst zurück. Wo das nicht ge-

es der Ershwerung des Hausierhandels ati ih kein Heil. Auch

diese neueste Novelle hat ihren Beruf verfehlt.

-so viel werth * als ‘der ‘ordeñiitilè und solide Kaufmann; und \-

Die Diskussion wird geschlossen. :

Nach einem Schlußwort dcs Abg. Schwarze (Zentr.) für den Antrag Gröber beschließt das Haus, die Regie- rungsvorlage und den Antrag Gröber an eine Kom- mission von 21 Mitgliedern zu überweisen.

Schluß 51/5 Uhr. é

Nächste Sißung Dienstag 1 Uhr.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

10. Sißung vom Freitag, 1. Februar.

Jn der fortgeseßten zweiten Berathung ses Etats der landwirthschaftlihen Verwaltung (s. den Anfangs- beriht in der gestrigen Nummer d. Bl nimmt nach dem Geheimen Regierungs-Rath Sachs das Wort der

Abg. Dr. Paasf he (nl.) und bittet um Aufbesserung der Gehaltsver- hältnisse der Bureau - Assistenten bei den General - Kommisfionen und der Sekretäre bei den Spezjalkommissionen.

Geheimer Ober-Finanz-Rath Lehnert erwivert, daß man diefe Beamtenklassen nicht herausgreifen und höher besolden * könne, wenn maæx-nic;t in viten-Kreisen --anderer-Beamtenkategorign Unzufrieden- heit hervorrufen wolle. Die Regierung werde bestrebt sein, der Ge-

haltsaufbesserung der Unterbeamten auch “eine solWe der mittleren

Beamten folgen zu lassen. Es werde gegenwärtig erwogen, Assistenten und Sekretäre in eine Klasse zu schen® uc®- dadurch eine Besserung herbeizuführen. s

Abg. Parisius (fr. Volksp.) nimmt dem Abg. von Brockhausen gegenüber die „Gütershlächter“ in Hinterpommern in Schuy, von denen namentli zwei besonders segensreich gewirkt hätten; der eine von ihnen sei allerdings ein jüdischer Mann, der andere aber ein konservativer Rentner gewesen.

Abg. Rickert (freis. Vgg.): Der Regierungskommissar hat selbst die Thätigkeit des einen Gütershlähters gelobt. Die Negierung kann fich gratulieren, daß sie so geschickte Agenten hat. Was soll es nun heißen, wenn man die jüdishen Güterschlächter hier denunziert ? Die Bauern können froh sein, wenn sie reelle Güterschlächter finden, die thun dem Vaterlande und dem Bauernstande einen Dienst. Ich bedauere, daß Sie (zur Rechten) hier das Geschäft der Antisemiten betreiben. Das öffentlihe Vertrauen zu den Gütershlähtern wird dur solhe Denunziationen erschüttert, aber Sie brauchen ja für Ihre Agitation Aufregung und Unzufriedenheit.

Abg. von Pappenheim (fonf)): Im Regierungs-Bezirk Cassel hat sich das Bedürfniß herauégestellt, eine landwirthschaftliche Mittelschule zu errihten. Jch ersuche die Königliche Staatsregierung, dieses Bedürfniß anzuerkennen und mit der Bezirksverwaltung wegen der Einrichtung einer solhen Schule in Verhandlung zu treten. Die Stadt Marburg würde sih wohl am besten dafür eiguen.

Abg. Barthold (fr. konf.): Es iît allgemein mit Freuden be- grüßt worden, als im Jahre 1875 von der Regierung anerkannt wurde, den jungen Leuten, die sich der Landwirthschaft widmen wollen, dur Errichtung von landwirthschaftlihen Mittelshulen Gelegenheit zur Vorbereitung und Ausbildung für ihren Beruf zu geben. Die Einrichtungen dieser landwirthschaftliden Meittels{hulen Tranken in- dessen an mannigfachen Uebelständen. Erstens ist es ein Uebelstand, daß der Normalbesoldungs-Etat der Lehrer nur mit Hilfe freiwilliger Beiträge durchgeführt werden kann. Freiwillige Beiträge aber ges währen für die Zukunft keine Sicherheit. Auch is der Normal- besoldungs-Etat nicht an allen Schulen durhgeführt. Zweitens ist es ein Fehler, daß die Lehrer außerhalb der Fe stehen. Die im Etat angeseßten 12 000 4 zur Verforgung der ittwen und Hinterbliebenen find eine viel zu geringe Summe, wo wir 16 land- wirthschaftlicze Mittelshulen mit durhschnittlih je acht Lehrecn haben. Ein weiterer Mißstand ist es, daß die Stellung der Lehrer, die ihnen gebührt, nicht anerkannt wird. Wenn einmal eine gewisse Rang- ordnung bei den Lehrern eingeführt ist, muß man sie au allen den- jenigen, die darauf Anspruh zu machen haben, zuwenden. Die Lehrer an den landwirthschaftlihen Mittelshulen werden danach streben, eine andere Anstellung zu bekommen, wo ihnen alles das geboten wird, was sie hier vorläufig entbehren. Man muß bestrebt sein, die einmal angestellten Lehrer, wenn sie brauchbar und ge sind, der Anstalt zu erhalten. Denn es ist s{chwer, sich ein gutes ehrerpersonal zu vershaffen. Um der Noth der Landwirthschaft zu steuern, müssen die Hebel von unten angeseßt werden. Man muß tüchtige Landwirthe heranbilden. Es sind niht genügende Miitel für die landwirthschaftlihen Schulen in den Etat eingestellt. Man fagt, der Finanz-Minister wolle niht mehr geben. Aber da cr selbst die Noth der Landwirthschaft anerkennt, hoffe ih, wird er auch auf diesem Gebiet uns wohlwollend entgegenkommen. :

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Thiel: Es ist das Bestreben er landwirthschaftlihen Verwaltung, den Normalbefoldungs-Etat der anderen höheren Schulen in den landwirthschaftlichen Mittelshulen durchzuführen. Dies konnte aber nicht aus\chließlih auf Kosten des Staats geschehen, au die Schulunternehmer ihrerseits mußten sih an den Lehrkosten betheiligen. Diese Bestrebungen sind von Erfolg be- gleitet: in dreizehn Mittelshulen if der Normal-Etat eingeführt worden, wobei die Schulunternehmer die feste Verpflichtung über- nahmen, ihre Beiträge zum Normal-Etat auch in Zukunft zu liefern. Mit den drei übrigen landwirthschaftlichen Mittelshulen stehen wir noch in Verhandlung. Bei dieser Gelegenheit ist auch da- für gesorgt worden, die Pensionsberechtigung derjenigen Lehrer zu regulieren, die bis dahin noch nit pensionsberechtigt waren. Auch find wir bestrebt, ihnen eine Wittwenverforgung zu sichern, ohne daß fle selbst Beiträge zu leisten hätten. Freilih müßten auch hierbei die Schulunternehmer cinen Theil der Kosten tragen. Die landwirth- \haftlihe Verwaltung ist mit dem Vorredner der Meinung, daß in Bezug auf Rang und Stellung der Lehrer Parität in den Schulen herrschen muß. Die Anträge auf Verleihung der entsprechenden Titel wären auch erfolgreih gewesen, wenn man nicht die Erledigung dieser Frage mit Recht vershoben hätte, bis die Gehaltsfrage erledigt sei. Da der Normal-Etat jeßt {hon fast überall eingeführt ift, wird die Verwaltung die Frage der Nangverhältnisse wieder aufnehmen.

Abg. Dr. Glattfelter (Zentr.): Es wäre wünschenswerth, den ländlihen Fortbildungsshulen mehr den Charakter von landwirth- \chaftlihen Fach-Fortbildungsshulen zu geben. Die ländlichen Fort- bildungs\hulen werden zu wenig für die Landwirthschaft nußbar ge- macht. Würden die Bauernsöhne in diesen Schulen an Ort und Stelle die neuen Errungenschaften der Landwirthshaft und ihre ünstigen Wirkungen kennen lernen, so würden die Bauern für Neuerungen leiter zugänglich fein als jeßt. Es fehlt den Bauern meistens an Geld, ihre Söhne nah außerhalb in die landwirthschaft- lihen Shulen zu \hicken. Auch woklen sie nicht gern ihre Kinder fern vom heimischen Boden und von der Zucht und Ordnung des Hauses wissen. Als Lehrer müßte man die Glementarlehrer verwenden.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Thiel : Die landwirthshaft- \haftlihe Verwaltung teht der Anregung des Vorredners sympathisch ge enüber. Die Schwierigkeit liegt in der Beschaffung geeigneter ehrkräfte. Es ift bedenklih, die Schüler von Elementarlehrera in landwirthschaftlichen Dingen unterrichten zu lassen. Die Frags wie man die Elementarlehrer dazu am besten gualifiziert, it vielleicht dadurch zu erledigen, daß man in dem Lehrerseminar cinen landwirth» schaftlichen Kursus einrihtet. Aber das wird auf Schwierigkeiten stoßen. Im Landes-Oekonomie-Kollegium wird über diese Angelegen- heit verhandelt werden. / |

Abg. Krawinkel (nl.) bittet, die landwirthschaftlihßen Fort- bildungsshulen niht zu viel mit wissenschaftlichen Fragen zu bes schäft gen, sondern den praktischen Bedürfnissen des kleinen Bauern anzupassen.

Abg. von Berg (kons.) bes@wert fich über die Bestimmungen der Körordnung der Provinz Brandenburg, wonach die kaltblütigen,