1914 / 137 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Jun 1914 18:00:01 GMT) scan diff

heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer. 33 ey

Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reich kreih zur Regelung des Verkehrs mit Branntwein und alkoholhaltigen Erzeugnissen über die deutsch-französische

. des Fa s blatts enthält unter i é a entha n E Ne B00 bie

L vom 13. Januar 1914, und unter r.

4391 eine Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues,

vom 3. Juni 1914. Berlin W. 9, den 13. Juni 1914. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Personalveränderungen.

Königlich Vreußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versezungen.

Neues Palais, 11. Juni. v. Fiedler, Maj. a. D. im Landw. Bez. Posen, zuleßt Hauptm. und Komp. Chef im Gren. I. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpr.) Nr. 6, m. sr. Pens. und d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. Unif. d. genannten Negts. z. Disp. gest. Hedcker, Oblt. im Schlesw. Holst. Drag. R. Nr. 13, unter Ver- Teihung d. Charafters als Rittm. und d. Erlaubn. z. Tr. d. Regts. Unif. d. Abschied bew. Graf v. Hohenthal, Bizewachtm. im Leib-Garde-Huf. R., zum Fähnr. ernannt.

Nachweisung E der beim Sanitätskorps eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung des Generalstabsarztes der Armee.

Mit Wahrnehmung offener Assist. Arztstellen beauftragt: 90. Mai. NRudeloff, Unt. Arzt b. 1. Nassau. Inf. R. Nr. 87. 93. Mai. Dohréndorff, Unt. Arzt b. 9. Lothr. Inf. N. Nr. 173. 96. Mai. Ködderit, Unt. Arzt b. Inf. N. Markgraf Ludwig Milhelm (3. Bad.) Nr. 111. 3. Juni. Paeßold, Unt. Arzt beim Inf. N. Graf Sch{werin (3. Pomm.) Nr. 14. 9. Juni. Rieke, Unt. Arzt b. 4. Thür. Inf. N. Nr. 72.

Marineinfauterie.

Den 9. Juni. y. Kayser, Hauptm. und Dolm. Offiz., zugl. Pl. Maj. b. Gouv. Kiautschou, zum Adj. b. Gouv. Kiautschou er- nannt. Bruns, Hauptm. und Komp. Chef im 1. See-B., Scheibe, Hauptm. und Komp. Chef im 11. See-B., mit dem 1. Juli d. I. zum 111. Stamm-See-B. kommandiert. :

Befördert: zu Hauptleuten: die Oblts. d. Res.: Steen im Landw. Bez. Kiel, Bodemann im Landw. Bez. 11 Dresden, Reunert im Landw. Bez. 1 Bochum, zum Oblt.: Wiegand, Lt. d. Res. im Landw. Bez. Flensburg, zum Lt. d. Nes.: Schmaus, Vizefeldw. im Landw. Bez. Y1 Berlin. /

Der Abschied bewilligt: Mehlisckch, Oblt. d. Seewehr 11. Aufgeb. im Landw. Bez. Vl Berlin, Klett, L. d. Seewehr I1. Aufgeb. im Landw. Bez. V1 Berlin.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Bergwerksdirektor Thielmann von der Bergwerks3- direktion p Zabrze zum Oberbergrat zu ernennen sowie _ Rechtsanwalt ligra

igrat Qito Lange in ‘t in Meseriz und |

E den ü 1 Max Schoenborn in Bromberg den Charakter als Baurat zu verleihen.

Der Königliche Hof legt heute für Seine Königliche Hoheit den Großherzog von Mecklenburg-Strelißz die Trauer auf vierzehn Tage bis einschließlich den 25. d. M. an.

Die Damen tragen \{chwarzseidene Kleider, weiße bezw. hellgraue Handschuhe, weiße Fächer und Juwelen.

Die Herren tragen einen Flor um den linken Arm, schwarze Westen und weiße Handschuhe.

Berlin, den 12. Juni 1914.

Der Oberzeremonienmeister Freiherr von Reischach.

Justizministerium.

Den Amtsgerichtsröten, Geheimen Justizräten We ißleder in Posen und Seyberth in Siegen und dem Amtsgerichtsrat Rohden in Usingen ist die nachgesuchte Dienstentlajjsung mit Pension erteilt.

Aus dem Justizdienst find geschieden: die Landrichter Leßner vom Landgericht 11 in Berlin infolge seiner Er- nennung zum Kaiserlichen Regierungsrat bei der Reichs- versicherungsanstalt für Angestellte und Dr. Brons aus Cottbus infolge seiner Uebernahme zur Preußishen Zentral- genosjenschaftsfasje. : j __ Verseßt sind: die Amtsrichter Dr. Werner in Kupp nach Guhrau, Lorßing in Lobsens nah Hohensalza, Lehmann

vom Amtsgericht Berlin-Tempelhof als Landrichter an das |

Landgericht 11 in Berlin. : :

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechis- anwälte Demlow bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Barts bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Aachen, Schneider bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Essen, von Brockhusen bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, Heinz bei dem Amtsgericht in Neuß, Kiwit in Sterkrade bei dem Amtsgericht in Oberhausen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechisanwälte Georg Krüger aus Hannover bei dem Land- gericht T in Berlin, Heinz aus Neuß bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düßseldorf, Pape aus Apenrade bei dem Amtsgericht in Elmshorn, der frühere Rechtsanwalt Dr. Bache bei dem Amtsgericht in Wandsbek, die Gerichts- asjessoren Dr. Hans Meß bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Cöln, Arthur Gerhardi bei dem Amtsgeriht und dem Landgericht in Dortmund, Kunibert Ochs bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen, Dr. Ludwig Mannheimer bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Stettin, Dr. Fusban bei dem Amtsgericht in Gelsenkirhen, Pfannen - \chmidt bei dem Amtsgericht in Bad Oeynhausen und der frühere Gerihtsassessor Dr. Hermann Hoffmann bei dem Landgericht T in Berlin. :

rihtsassessoren sind ernannt: die Reserendare Dr. Erich Braune, Friy Lippert, Max Timpe, Dr. Ge Beer im Bezirk des Kammergerichts, Dr. Ludwig Rosen- baum, Dr. Walther Schönfeld, Dr. Korb im Bezirk des Oberlandésgerichis zu Breslau, Dr. Schwerdtmann,

Tiedge im Bezirk des Oberlandesgerihts zu Celle,

Elsberg, Odenthal, Dr. Edmund Müller, Dr. Gommersbach, Dr. Otto Funck, Dr. Heinrih Peters im Bezirk des O n, im

des Oberlandesgerichts zu Düsseldorf, Dr. Frohwein im Be- zirk des Oberlandesgerichts zu Frankfurt a. M., Dr. Lütcke, Dr. Steimer im Bezirk des Oberlandesgerihts zu Hamm, Dr. Saueraccker, Dr. Foß im Bezirk des Oberlandesgerichts zu Naumburg a. S., Dr. Arthur Glaser im Bezirk des Oberlandesgerihts zu Posen.

Aus dem Justizdienst sind geschieden: die Gerichts8assessoren Flenck infolge seiner Ernennung zum Marinekriegsgerichtsrat, Walter Conrad, Geisbüsch, Dr. Triebel und Dr. Werder- mann infolge ihrer Ernennung zu Militärintendanturasse}soren.

Den Gerichtsassessoren Max Lindner und Ferdinand Witt ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.

Der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Eduard Wolff in Lissa und die Rechtsanwälte, Justizräte Kapferer in Cöln und BPlättig in Halle a. S. sind gestorben.

Ministerium für Handel und Gewerbe. __ Dem Oberbergrat Thielmann in Zabrze ist die Stelle eines rechtsfundigen Mitglieds bei dem Oberbergamt in Halle (Saale) übertragen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Es sind verliehen etatsmäßige Stellen: für Vorstände der Eisenbahnwerkstätten- usw. Aemter: dem Negierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Dr.-Jng. Gustav Wagner in Duis- burg und für Regierungsbaumeister: dem Regierungsbaumeister des Maschinenbaufachs Dr.-Jng. O sthoff in Berlin.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

VelconntmaGutn a

Die am 1. Januar 1915 zu tilgenden- Prioritäts obligationen IIL. Serie, 114. Serie Lit. B und [1]. Serie Lit. C 1. und 2. Emission. der Bergisch- Mär kischen Eisenbahn-Gesellschaft werden Donnerstag, den 2. Juli 1914, Vormittags 10 Uhr, in unserm Sißzungs- zimmer, Oranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verlost.

Berlin, den 10. Juni 1914.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshaufen.

DercanrimaGuna Die am 1. Januar 1915 zu tilgenden Cöthen-Bern burger Eisenbahnaktien werden Donnerstag, den 2. Juli 1914, Vormittags 10 Uhr, in unserm Sitzungszimmer, Dranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verlost. Berlin, den 10. Juni 1914.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffs3hausen.

E

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Juni 1914.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vor- träge des Reichskanzlers, des Kriegsministers und des stellver- tretenden Chefs des Militärkabinetts entgegen.

Seine Majestät der Kaiser und König hat an Seine Königlihe Hoheit den Großherzog von Meccklenburg-Streliß, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes Beileidstelegramm gerichtet :

Neues Palais, am 11. Jüni, 11 Uhr 5 Minuten Nachmittags.

Tief erschüttert durch Deine Mitteilung von dem Hinscbeiden Deines Vaters, die Ih eben im Augenblick Meiner Abreise er- hielt, bitte Ich Dich, den Ausdruck Meines tief empfundenen Bei- leids entgegenzunehmen und Deiner so {wer getroffenen Mutter auszusprechen. Möge der Herr Dir Kraft geben, Dein neues Amt mit Energie zum Wohle Deiner Untertanen auszuüben. Er tröste Euch alle wie auh die arme Großtante Augusta. Die Kaiserin schlißt sich Mir von Herzèn an. Wilhelm.

Seine Majestät der König von Bayern hal Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog Adolf Friedrich, der Großherzogin-Witwe Elisabeth und der Mutter des ver- blihenen Großherzogs, der Großherzogin Auguste Karoltne, sein und der Königin herzlihes Beileid zum Ableben Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz telegraphisch zum Ausdruck gebracht.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin traf gestern nahmittag vom Neuen Palais aus hier ein und machte Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin-Witwe einen Besuch.

Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg stattete gestern dem mecklenburgishen Staatsminister Bossart im Eden-Hotel und dem medcklenburgishen Gesandten Freiherrn von Brandenstein Beileidsbesuche ab.

Gestern nachmittag wurde für den verewigten Großherzog von Mecklenburg-Streliß im Sterbehause am Lüßowuser eine kurze Trauerfeier abgehalten. Der Sarg war im Erd- geschoß des Hauses aufgebahrt unter einer Fülle von Kränzen, Die durch weitere Kranzspenden noch fortgesegt vermehrt wurden. Die Trauerrede hielt der medcklénbürgishe Hof- prediger Superintendent Horn." An der Feier nahmen teil außer Seiner Könialihen Hoheit dem nun- mehrigen Großherzog, der Großherzoglihen Familie und deren Fürstlichen Anverwandten Seine Kaiserlihe und König- liche Hoheit der Kronprinz und Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin August Wilhelm von Preußen, ferner vom Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers der (General- oberst von Kessel, vou den Umgebungen Ihrer Majestät der Kaiserin die Oberhofmeisterin Gräfin von Brockdorff, die Hof- staatsdame Fräulein von Gersdorff und der Kabinettsrat von Spißemberg, der Minister des Königlichen Hauses Graf zu Eulen-

burg, der medlenburgishe Gesandte Freiherr von Yrandenktein,

berlandesgerichts zu Cöln, Eich im Bezirk

Mitglieder der mecklenburgischen Hofgesellshaf, des Staats und Hausministeriums, hier weilende mecklenburgische Offiziere mit thren Damen sowie Offiziere des 1, und 2. Garde- ulanenregiments. Um Mitternacht wurde die irdische Hülle des verstorbenen Großherzogs unter militärischer Eskorte von JZhren Königlichen Hoheiten der Großherzogin-Witwe und dem Großherzog, Jhrer Hoheit der Herzogin Marie zu Mecklenburg, den Fürstlichen Anverwandten, dem Generaloberst von Kessel und den Herren der mecklenburgischen Gesandtschaft nah dem Stettiner Bahnhof geleitet, von wo sie heute früh nah Neustreliß übergeführt wurde.

Die vereinigten Aus\{hü}e des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen, der Auss{huß für Zoll- und Steuerwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Justizwesen und für Rechnungswesen hielten heute Sißzungen. :

_ Der Präsident des Königlichen Konsistoriums der Provinz Brandenburg, Wirklicher Geheimer Oberkonsistorialrat Stein- haufen ist von seiner Urlaubsreise nach Berlin zurückgekehrt.

_Der chinesische Gesandle Yen hat Berlin vexlässen Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Kinyer

t

L. D. Wang die Geschäfte der Gesandtschaft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ift

Z Luch s“ O Y e 7 - , , ce L L 5 am 12. Juni in Schanghai eingetroffen.

Mecklenburg-Streliß.

__ Seine Königliche Hoheit der Großherzog Adolf Friedrich 1V. hat eine Proklamation erlassen, in der er vertündet, daß er die Regierung des Mecklenburg-Strelißschen Landes angetreten habe. Die Truppen wurden gestern vor- mittag auf den jeßt regierenden Großherzog vereidiat.

Der Sonderzug mit der Leiche Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Adolf Friedrich traf heute vormittag auf dem Staatshahnhof in Neustreliß ein. Der Sarg wurde in feierlihem Zuge unter (Slocktengeläute zum Schlosse übergeführt, wo er im Gartensaale aufgebahrt wurde. Am 16. Juni wird die Leiche in der Schloßkirche aufgebahrt werden. Die Ueberführung nah Mirow dürfte am 18 d. M. stattfinden.

Großbritannien und Frland.

Das Unterhaus hat gestern die Bill, durch bie die Empfehlungen der Londoner Konferenz für den Schutz des Lebens auf See in Kraft gesezt werden, wie „W. T. V.“ meldet, in zweiter Lesung angenommen. Jm Laufe der Sißung teilte der Handelsminister Buxns mit, daß das Handelsamt sich, entschlossen habe, eine internationale Kon- ferenz einzuberufen, die sich mit der Frage der Deck- ladungen beschäftigen soll.

Frankreich.

Zm gestrigen Ministerrat wurde die Erklärung, die Jibot in der Kammer abgeben wollte, gebilligt. Darauf unter- breitete der Finanzminister einen Gesetzentwurf, der die Aufnahme einer 31/, prozentigen Anleihe im Betrage von 900 Millionen Franks vorsieht, die in %5 Jahren amor- tisiert werden soll. Der Entwurf fand die Billigung des Ministerrats und foll sogleih nah der Beratung über die allgemeine Politik der Regierung vor die Kammer gebraht werden. Jn der Begründung des Anleihegesetz- entwurfs wird mitgeteilt, daß die bisher emittierten Renten Die ihnen von früheren Geseßzen zugebilligte Steuerfreiheit auch fernerhin genießen werden. Die neue Anleihe is für außer- ordentliche Ausgaben des Heeres und der Marine sowie zu außerordentlichen Krediten für Marokko bestimmt.

O der Deputiertenkamme r verlas gestern nach- mittag der Ministerpräsident Ribot die Erklärung der Ne- gierung:

Wie „W. T. B." meldet, kündigt die Erklärung den Entwurf über dte Anleihe und dte sofort vorzunehmende Prüfung ciner durch das Finanzgefey festzuseßzenden allgemeinen Einkommensteuer an ind fagt dann über das Geseg, betreffend den dreijährigen Dient: Das Gese über die Dauer der Militärdienstzeit, das in der vorber- gegangenen Legislaturperiode nach langen Debatten, in welchen alle Met- nungen rüdhaltlos zum Ausdruck gekommen sind, beschlossen worden ift, ist gerade erjt zur Anwendung gelängt und kann heute noch nit wieder den Gegenstand von Erörterungen bilden, Die Militärgeseze müssem von allen Gesezen die größte Stabilität haben. Wenu wir den Fehler begehen, an diejem neuen Geseze zu rütteln, obglei nihts an dem Gleihgewiht der militärischen Kräfte in Europa fich geändert hat, so verlieren wir zugleich mit der uns nötigen Sicherheit den moralischen Erfolg, den wir der Annahme dieses Gesezes und feiner Aufnahme im Lande verdauken, Die Negierung wird das Parlament um die baldmöglihste Annahme eines GBeseyzes über die militärische Jugenderziehung ersuchen und im Etnverständnis mit der Kammer Maßnahmen treffen, um den Reserven, die cinen wesentlichen Bestandteil der Armee darstellen, eine festere Organti- sation zu geben, Die Regierung wird darüber wachen, daß die Militärverwaltung aus bem Gesey alles heraushole, was es hergeben fann, daß sie aber auh nichts unterlasse, um besser für die Gesundheit unserer Soldaten zu sorgen und eine Vers zetllung der Kräfte, die der Verteidigung des Landes gewtdmet sind, zu verhüten. Die auswärtige Politik Fraukreihs wird in demselben Geiste wie bisher geleitet werden, Wir werden hie Kraft, welhe wir elnem unveränderlihen Bünduis und unserer Gntente mit einer Natiou verdanken, deren kostbare. Freundschaft wir erworben haben, dazu anwenden, um, soweit es von uns abbängt, zur Erhaltung des Welkfsriedens belzutragen, und dabei umsomehr Erfolg, haben, wenn unsere Wehrmacht keine E. buße erleidet, Fn dem harten Weltbewerb der Völker um die Ausdehnung thres Einflusses muß ein großes Land seiner autwärtigen Politik tägli größere Aufmerksamkeit widmen und. seine Wachsamkeit und eius (nergie verdoppeln zur Bertetdlguug seiner Interessen und Erweiterung der géwonnenen Stellungen, Die Richtung der inneren Politik läßt ch tin drei Worten zusammenfassen: Aufrechterhaltung bes Laleu« arakterxs des Staates, Steuergerehtigfeit unb sojlale Gerectigkeil. Erklärung {leßt mit élnem warmen Aufruf an alle Ne- publikaner,

/ Darauf begründete der zur Partei der Geeinigteu Radikalen gehörige Abg. Puech seine Jhulerpellation über die allge meine Politik.

45A de U En der

1 Verlauf der Verhandlung bemüihten sich die Abgg Puch, ¿neur und Dalimier, zu beweisen, daß das Ministerium nach Wahlen, bei denen die Parteien der Linken Sitze ae- hätten, einé Unmöglichkeit sei, und gaben die Erklä- h, daß lhre Gruppen gegen bas Kabinett stimmen würden. antwortung der Interpellation erklärte der Iten i, daß er seine bolitische Tetdan enheit nicht verleugne. Dann er unter sehr lebhaftem Beifall in der Mitte der Umstände, denen ex die Regietüng lbernommen habe, und gab seinen fund, eine Politik der Linken zu treiben. Die Sozialisten aden ten Redner häufig. NRibot klindigte die Not- fit an, die Finánigebáruñg zu modifizieren, und erklärte, demnächst ein Anlethegeletzentourf eingebraht werden dessen Einzelheiten er erörterte, Diese Anleihe sollte br den Fetten aufgelegt werden, und er werde den Senat in das Finanzgesey die Einkommensteuervorlage einzufügen. erflätte weiter, daß das Dréeijahresgesey loyal angewandt wurde, und kündigte an, daß Gefegentwürfe liber förperliche Ung dexr Jugend und Aasbildung der Reserven eingebracht würden. Sodann zollfe er dem Bündnts mit Rußland (Éntente mit England Anerkennung und erklärte, die Politik ceid)s set niemals aggressiv oder kriegerisch gewesen. Sie werbe h bleiben, um so mehr, als Frankreichs Streilfräfte achtung- y feln würden, denn der Friede werbe nicht von dem Willen einer anderen Nation abhängen, Hierauf wotles Ribot die brdnung Dalimiers zurück, bie etklärt, die Kammer set ent- n, nur einer Regierung thr Vertrauen zu bewilligen, die fähig Cinigkeit der Kräfte ver Linken zu verwirklichen. achdem die Kammer der Tagesordnung Dalimier mit eaen 262 Stimmen die Priorität zuerkannt und damit egierung ein Mißtrauensootum ausgesprochen wurds die Tagesordnung Dalimier selbst mit gegen 167 Stimmen angenommen. Darauf wurde Sihung geschlossen. Die 306 Stimmen der heit in der entscheidenden Abstimmung über die Priorität agesordnung Dalimier sezten sich zusammen aus 101 bten Sozialisien, 25 unabhängigen Sozialisten, 178 ge- i Radikalen und Radikalen und 4 von verschiedenen hen; die 262 Stimmen der Minderheit aus 2 geeinigten len, 63 Radikalen, 3 unábhängigen Sozialisten, infsreplubifanern, 55 Progressisten, 31 Mitgliedern der h Liberale, 13 von der Nechten und 36 Unabhängigen, s alle auf das Programm der Rechten gewählt worden 31 Abgeordnete enthielten fih der Stimme.

ac Schluß der Kammersizung begaben sich die Minister Präsidenten Poincaré, um ihm ihre Demission zu

Gin E 1 O L ie f ée L, S breiten. Der Präftdent ersuchte sie, die Führung der den Geschäfte weiter zu behalten.

verlas der Minister des Innern Peytral irung, die mit einem beinahe einstimmidgen

irDde. Sodann wurde Sizung auf-

Rußland.

Die Reichsduma hat in ihrer gestrigen S der Hauptverwaltung für Landwirts iten. die „W. T. 2 , cerflärte ver Berichterstatter, das Lanb- laftsmintfterium habe alle Maßregeln ergriffea, um mit dea hen der Duma Hand tîn Hand zu gehen und seine Tätlg- it der Tätigkeit ver Semstwwoorgantsationen tw Einklang zu Angesichts dieser fruchtbringendenm Arbett schlage die jiísfion vor, die geforderten Kredite zu bewilligen. Bet der me des Etals shrach die Duma u. ck dew Wunsch dus, ubtveroaltung für Yantwtrtsdaft möge bte Serunreikigung Des les, die die Preise des russchen Getreides im Auslande herab- lauf das energischste bekämpfen; ferner môge die Regierung den u einer Kolonisation des aftatif and audarbetten. d der Debatte wtes der Olkltobrisk Sfimonow auf die Nach-

ILL/ I R E

iung den haft an-

n, die fi aus dent Abgange russisck iter ins Ausland

Die einzige vernünftige Vêa el zur Bekl 1pfung der Ex-

der Auswanderung bestehe darin, daß ihr einen Weg zur dolonisatlon Sibtrtens ebne.

Die Kommission der Reichsduma für Fnitiativ-

läge hat sich dem Vorschlage der Finanzkomnnissión án-

p be

Raßstener für die Auslandsreisenden bzu-

ia sprach sch, obiger

Je Aufhebung der Aus-

ina fe mii der Reform

häftiat und roerde in dem neuen Paßgeséß

S O Miirie k Mr &l au k San die Aufhebung der Jnland- und Auslandspä}e

m . n c, y S 14 E a a art A A n ry Oen, Ie Auslan DSPCAIE cUfzugeden, Und Trr

Jtalien.

gestrigen Kammersißung gab der Minister- dent Salandra Auskunft über die Vorgänge in der 7gna. Mac dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte der Ministerpräsident, die Borgiege ‘wahrscheinlich der verfrsihßte Ausbruch einer wohl- etteten Vers{wörung seten. In Ravenna, x Forli und in ano seten Beschädigungen vorgekommen, Lelephon- und Tele- hendrähte zers{nttten und Schienenwege unterbrochen. Man e an der Wiederherstellung und „.versammle in der agna möglichs viel Trupyem. Der Plan der Verschwörer je auf Fiolterung einiger Städte, besouders won Ravennd, igen zu fein, wo der Polizetchef töblih verwundet worden Jett seï die Stadt ziemli ruhig, aber das Landgebiet noch r in Aufregung. Fw Cesenatico, Provinz Forli, habe bie je die Kirche, ein Nationaldenkmal, tn Brand gesteckt. In la fet die Ordnung: dur Verstärkung der bewaffaeten Macht èrbergestelt morden. Fn Parma seten dret YVsfiziere und

Bürger angegriffen und bedroht worden; bei einem menstoß babe es mehrere Verlegte gegeben; aber die Lrönung e bald wieherbergefstellt seim. Die Regterung set fich threr ber- ortungsvollen Aufgabe bewußt unb entschlossen, fie mit Mensh- it, aber auch energish zu erfüllen. Der Minister hob die maß- Vorsicht, die: Menschlichkeit und die Selbftverleugnung hervor, ie Armee bei dieser Gelegenheit bewiesen habe.

Im Senat erklärte: der Unterstaatssekretär des Znnern

E Befragen, betreffs der Vorfälle in der Romagna:

D ; 4 f g s Die Telegraphen- und Telephonverbinoungen mit der Ns,

ders mit Ravenna: und Forli, seten eimge Stunden hindur

broden gewesen. Der Bahnbetrieb set his auf vereinzelte Genfälle regelmäßin. Die Gerüchte von bedenklichen Vorfällen

Parma hätten f nicht bewahrhettet.

Der Senat veranstaltete eine Kundgebung für die Armee. uf wurde die Sitzung geschlossen.

Türkei. Der Jahrestag der Einnahme von Konstantinopel

destern zum: ersien Male seit 1453 auf die Jaitiative einer

ppe von ottomanischen Patrioten mit dem ‘Marineminister

der Spitze gefeiert worden.

Griechenland.

Die griehishe Regierung hat, wie „W. T. B,“ meldet, in Konstantinopel eine in sehr entshiedenem Tone gehaltene Note überreichen lassen, in der sie fordert, daß die Verfolgungen des griechischen Elements eingestellt werden und der verursachte Schaden ersegt wird, Die öffentliche Meinung ist liberaus erregt und verlangt, daß die Lea unverzüglich und eneraisch einshreite. Der „Agence d'Athènes““ zufolge hat die Regierung nach Verständigung mit der Nationalbank und dem Bôörsenrat die Schließung der Börse in Athen ange- ordnet, so lange die Lage unsicher ist.

Nach einem ergänzenden Bericht des „W. T. B.“ führte der Minislerpräfident Venizel 0s vorgestern in seiner Rede in der Deputiértentammer unter anderem folgendes aus :

Wir haben bis jeyt keinen Zweifel in die Erklärungen der Pforte Yale ver Verfolgungen des arlehischen Elements in der Türkei geiegt. Aber wir haben auch nicht verfehlt, deutlich auszusprehen, daß, wenn die türfishe Negterung thre Autcrität gebrauchen wollte, sie dem Uebelstande sicher ein Ende machen könnte. Außer den Zehn- tausenden von Griechen, die aus Thrazien bereits nach Griechenland ge- fllchtet sind, haben sich noch zrwanzigtausend auf die Kleinasien vorgelagerten Inseln geflüchtet, während nach unseren Nachrichten weit liber dreißigtausend Flüchtlinge, viellelht an flinfzigtausend, an verschiedenen Punfkien der fkleinafiatischen Küste um Entsendung von Dampfern zu threr Nettuna flehen, Um ihr Leben zu retten, haben fie von Haus und Hof fliehen müssen, Die Regierung hat nicht verfehlt, ge- eignete Maßregeln zu ergreifen, um diefen Ungluücklichen zu Hilfe zu fommen, Sle hat Damvfer und Lebensmittel abgesandt und alles getan, um diesen Flüchtlingen zu helfen. Aber ift es möglich, daß diese Lage andauert? Und wenn sie andauert, kann man fie länger ertragen? Ich will mir kein Wort, das nicht wieder gut zu machen wäre, ents{hlüvfen laffen, aber ich würde eine ge- bieterische Pflicht verlegen, wenn i(ch es unterließe, Fhnen zu sagen, daß die Lage sehr ernst ist. Die Regierung ift von dem Gefähl durchbrungen, daß Sriehenland, wenn dieser unerhörten Ver- folgung nicht sofort ein Ende gemacht würde, diese vor seinen Augen nch vollziehende Katastrophe niht mit ansehen und sich damit begnligen könnte, mit den Opfecn Tränen zu vergteßen und thnen eine kleine Grlelchterung thres Elends zu verschaffen. TF4 wroill noch eins hinzufügen: Außer den Verfolgungen, deren Beute unsere Bolksgenofsen find, erleben wir tägllch Verleßungen der Verträge und der auf das Böôlkerreht gegründeten Necchte der hellenishen Unter- tanen tn dem benachbartzn türfishen Reihe. Wir wunschen, hoffen zu dürfen, daß die uns noch in den leyten Tagen gegebenen Zusiche- rungen dec tutischen Negterung eingehalten wetden, indem eine Fort- sezung der Verfolgungen unterbleibt und das bereits angerichtete Un- heil wteder gut gemacht wird; dies würde uns erlauben, die durch den Frieven von Athen hergestellten friedlichen Beziehungen zu dem türki- ihea Retche aufrecht zu erhalten.

Das Amtsblatt veröffentlicht heute das Gesetz liber die Abtretung der Jnsel Sasseno an Albanien und ein Königliches Delret über die Angliederung der Inseln Chios und Mygtilene an Griechenland.

Serbien.

Das Amtsblatt veröffentlicht das vom König sanktionierte Gese über die zwishea Serbien und Rumänien abgeschlossene Kortivention, betreffend den Bau einer Brücde über die Donau bei Brza Palanka.

Durch Königlichen UÜlas isl die serbische diplomatische Vertretung in Dur@zzo zur Gesandischaft erhoben worden. Dex bisherige Vertreter Serbiens Vante Gaorilooio ist zum Geschäftsträger ernannt worden.

In der heutigen Sißung der Skupschtina wird die ¡weite Lesung der dringenden Geertsvorlagen erfolgen. Damit wird das redinzierte Arbeitsprogramm erledigt sein. Vom Ver- halten der Opposikionsparteien wird es abhängen, ob das Par- laáment seine Tätigkeit noch für einige Zeit förtsegen wird oder ob bereits heute die Skupschtina aufgelöst und Neuwahlen aus- geschrieben werden.

Albanien,

Das „Wiener K. K. Telegraphen -Korrespondenz- Bureau“ meldet, daß die von italienishen Blättern verbreitete Nachricht, der albanesische Ministerpräsident Turkhan Pascha habe beim italienischen Gesandten Baron Aliotti wegen der füngst gegen Ftaliener getroffenen Maßnahmen Entschuldigungeén vör- gebracht und sich namens der albanesishen Regierung bereit erklärt, jedwede geforderte Genugtuung zu leisten, von zusländiger Seite als aus der Luft gegriffen bezeichnet werde.

Der Mutessarif von Mati und der Mutessarif von Dibra sind gestern in Durazzo eingetroffen, um mit dem Flirsten über Maßnahmen zur Niederwerfung der Rebellen und zur Beruhigung des Landes zu berátert.

Amerika.

Gestern fand in Washington eine Kabinettssizung statt, i der die merikanische Frage besprochen wurde. Mie „W. T. B, meldet, erklärte der Sekretär des Handels- departements Redfield nah der Sitzung, daß künftighin keine Schiffe, die Munition als Ladung führten, Klarierungspapiere für einen mexifanishen Hafen erhalten würden. Dem fubanishen Dampfer „Antilla““ is es infolge von Miß verständnissen unter ven beteiligten Behörden gelungen, seine Ladung in Mexiko zu löschen, die sofort an die Armee der Konstitutionalisten abging. Es sind Vorkehrungen getroffen worden, um eiñé Wiederkoluna des Falles zu verhindetn,

Das amerikanishe Nepräséntantenhaus hat mit 216 gegen 71 Stimmen das Amendement des Senats zur Panamalanalbill angenommen, die sofort dem Präsidenten Wilson zugesandt wurde.

Afrika.

Die südafrikanishe Regierung hat einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge beschlossen, nmch! zu démissionieren. Sie begründet ihr Verbleiben im Amte damit, daß né, werin sie auch die Schwere ihrer Niederlage nit verkenne, im Falle ihres Rüdcktritis zum Nachteil flir das Land viel wichtige Geseyzesarbeit ünerledigt lassen müßte.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Hauses der Nu Toebneten befindet fid in er Ersten Beilage.

Jn der heutigen (983.) Sitzung des Hauses der Ab- geordneten, der die Staatsminister, Eer Dr. Beseler und Minister für Landwirtschaft, Domänen und

Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnten, teille in der

einmaligen Beratung des Antrags des Königlichen Staats- ministeriums an das Abgeordnetenhaus auf Erteilung seiner Zustimmung zur Vertagung des Landtags vom 16, Juni bis zum 10, November der Präsident Dr. Graf von Schwerin mit, daß nah einer Vereinbarung zwischen den Par- teien die Mitglieder der Kommission, die während der Ver- tagung ihre Sißungen arten die üblichen Diäten fort- beziehen, und daß die stellvertretenden Mitglieder in den Kom- missionen während der Tage, an denen sie an Kommissions- sizungen teilnehmen, gleichfalls Diäten erhalten sollen.

Die Vorlage wurde ohne Debatte angenommen. Zur Geschäftsordnung bemerkte der

Abg. Lippmann E Es ist nicht rihtig, baß sämtliche Parteten an der Unterredung über diese Frage teilgenomimen haben, die Sozialdemokraten sind nicht befragt worden. Auch unser Ver- treter hat sich mit dem Vorschlage des Präsidenten in dieser Untec- révung nicht unbedingt einverstanden erfläre, Danah würden ble PVittglieder, die als Vertreter der ständigen Kommissionsmitglieder in Kommissionsfitzungen berufen werden, nur Tagegelder für die Tage der Kommissionssizungen erhalten, aber nicht für den T4ag der Hin- reise und Rückreise. Die Verfügung des Präsidenten läßt fich nicht anders verstehen. Nah Vereinbarung einzelner Herren ist gestern ein Antrag vorbereitet worden, der dlesen Fehler beseitigen soll, und ich habe thn untershrieben. Der Antrag ist au heute dem Hause nicht vorgelegt worden; ich hätte das gewünscht, benn dann wäre unsererseits bie Frage erörtert worden, ob die Entschädigungen der Kommissionsmitglieder etnfach durch Verfügung des Präsidenten geregelt werden fönnen oder ob die Zuständigkeit des Hauses er- forderlih if. Die Billigkeit erfordert, daß die stellvertrétenden Kommissionsmitgalieder für die Reisetage entschädigt werden.

Abg. von Pappenheim (kons.): Als es fich darum handelte, daß auch nach der Vertagung des Hauses einzelne Kommissionen weiter figen sollten, fand wlschen einzelnen Viitgliedern des Hauses unv dem Präsidenten eine Besprehung statt. Diese Besprehung fam zu einem Ergebnis, das in einem Antrage niedergelegt worden is, Mit Rüccktsfichtnahme auf Wünsche des Abg. Lippmann is ex dann abgeändert worden, sodaß genau darin steht, was der Abg. Lippmann fet vorgeschlagen hat. Nun habe ich gestern allen Parteten mitgeteilt, daß wir von der Einbringung eines Antrages Abstand nehmen müßten, well der Präsident fih vorgenommen hatte, selbst derartige Vorschläge dem Hause vorzulegen, Ih habe zunächst mit allen Partelen . .. (Zu- rufe links: Aber nicht mit der Sozialdemokratie!) Ich habe mit all den Herren verhandelt, mit denen etwas vereinbart war. Ih mu allerdings festilellen, daß Herr Lippmann nicht zu errelhen war, J habe mir die größte Mühe gegeben und habe sogar mit bem Xraftionsdiener gesprohen. Unser Antrag war hinfällig, als der Präfivent fich bereit ertlärte, felbst Vorschläge zu untetbreiten, Ih glaube, Sie werten mein Verhalten für loyal erklären.

Präsizent Dr. Graf von Schwerin: Vor zwei Fahren, als es sich um die Tagung der Wassergeseßkommission handelte, hat der Präsident diese Frage ohn-e welteres geregelt, Es haben sich aber eine Reihe von Mißständen herausgestelt, sodaß elnzelne Abgeordnete eine Besprechung selbst wünschten, In dieser Besprechung i nun einstimmig das beschlossen worden, was in meinem Vorschlage niedergelegt worden i, Fch habe die Sache hier zur Sprache gebraht, obwohl das gar nicht notwendig gewesen wäre. Die Abgeordneten sehen doch selbst etn, dáß es vollkommen autgeschlossen ist, ohne Zustimmung der Regierung iber Bezüge selbständig Beschlüsse zu fassen. Ich halte es für selbst- verständlich, daß die Diäten auch sür die Tage der Ab- und Zureise gelten. Eine Bergewaltigung hat mix natürlich ferngelegen.

Geheimer Dberregierungsrat Dr. Meister: Es kann keinem Zroeifel unterliegen, daß nach dem schon bestehenden Recht den Ahb- eordneten auch für den Ab- und Zugang Tagegelder zustehen.

Abg. Lippmann (Volksp): An der Loyalität des Hetrn von Paybenbeim habe ich nit zweifeln wollen. Aber wenn er mi be- rnáadridtigen wollte, bann bätte er id nicht an ben Ftaftionsbtlener wenden sollen. In unserer soeben abgehaltenen Fraktivnsfitzung haben wir noch nit gewußt, daß die Konservativen thren Antrag zurüicknehmen wollten, Dem Präsident-n wollte 1ch natürlich keine Bergewaltigung vorwerfen. Jh hätle nux gern an Stelle des Wortes „Verslgung" das Wort „Vorschlag“ gesehen, Wird dlese Verfügung Rechtens, dann darf für die Reisetage etne Entschädigung nicht gezahlt wetden. Ich beantrage deshalb elnen entsyrehenden Say etinzufligeèn, nah dem auch für diese Tage Diäten gewährt werden mee

Abg. A Hoffmann (Soz): Ich slelle fesk, baß von der Sozial» demofkratte fein Einversländnis eingeholt ist, ja daß wir nit einmal von der Sache benahticktigt worden sind, (Heltetkeit.) Sie lachen nicht über die 10 Mann, sondern über die Millionen preußischer Bürger, die hinter uns iehen, (Sehr richtig! bet den Soztaldemokräten:. Lachen bet dén On Ste, Herr S lie Bel haben bas Nom- mando zum Lachen gegeben. (Abg. Schulze -Pelkuin ! Ih gebe hier kein Kommando; 1h verbitte mir das.) Sie haben angefangen zu lachen. (Abg. Schulze - Pelkun: Unvershämtheit !)) Jh überlasse es dem Hautse, zu entscheiden, ob meine Unvershämtheit größer 1 als Jhre. (Präsivent Dr. Gräf yon Schwerin ruft den Abg. Hoffinann zux Orbnung.) Herr Präsibent, der Abg. Schulze - Pellum, Mitglieh Fhres Bureaus, hat mix das Wort „Unvershämtheit“ zugerufen.

Präfivent Dr. Graf von Schwerin: Wegen dieses Wortes rufe ich den Abg, Schulze-Pelkum jur Ordnung.

Abg. Hoffmann N Daß es nötig war, eine Regelung

Antrage ves Abg. von Pappenheim, der nicht bvorgeleat wurde, etn dtesbezüglicher Passus vorhänbèén war. Ste wetden sich wohl be, quemeén müssen, auch die Soziäldemofktátie in olesem Hause für voll anzusehen, Uns schaden Sie mit Zhrem Vorgehen nicht; wit haben freie Hand und können tun, wás wir wollen, Wenn Sie dle Sgilälbemokratte ignorteren, werden wir Ihnen die Antwort yon den Wählern, d.n Bürgern Preußens, geben lassen.

Abg. von Papvyenheim (kons): Die Negrerung hat jo tit {wischèn einé Erklärung abgegeben, Ich habe mich selbstverslänblich nur an die Diener gewändt, um zu fragen, wo der Abg. Uppmánn wohl zu fiaden wäre. Als ih ihn nicht erreichte, wandte ih mich än ven Abg. Dr. Mugdan und bat thn, diese Mitteilung an Hettn Lippmann gelangen zu lässen, Jch stelle fest, daß meine Loyalität nah keiner Richtung hin in Fráge geflellt roerden fan.

Abg. Lippmann (Volksp.): Ich frage den Präsidenten, ob er die Worte „einschließlich des Zu- und Abretsetages“ in setne Vere fügung oder seinen Vorschlag jeyt elnslgen will. Materiell ist die Sache etledigt, und 1ch erkläre nohmals, daß lch die Loyalität des Verfahrens des Abg. von Pappenheim nicht în Zweifel ziehe.

Präsident Dr. Graf von Schwerin: Jh möchte wiederholen, daß fch mein Vorschläg genau mit der Besprechung deckt. Jh stelle fest, daß es sid tatsahih um etne Verfügung handelt.

Abg. Dr. von Campe ( E Ich bedaure, dah die Kommission für das Fischeretgesez erst am 23. Juni zusammentritt. Jch möchte für meinen abwesenden Fraktionsfreund Hausmann, der Vöts- gender dieser Kommission ift, erklären, daß er die nba nba! pt frithér ansezen wollte, Das pahte aber vershledenen Kömmissions- mitgliedern nlcht, 5a sie fr Landrotrtschaäftlichen Tus naädh Hannover fahren wollen. er Abg. Hausmann ift gern bereit, dié Sihung auf einen früheren Zeitpünkt anuberaumen. ZJch wütde den ftellverkretenden Vorfißenden, den Abg. von Buch, bitten, di Sache in die Händ zu nehmen; der Abg. Hausmann wúrde t damit einverstanden fett.

Abg. von Pappenheim (oak): Wix würden mit einem früheren Termin einverstanden seln. Vlellelcht könnte de e Campe als Vertreter des Abg. Hausmárn die Sihung einberufen, | ver Abg. von Buch krank ift,

Aba. von Campe (nl.): Das würe geshäfksorbnungswidtig, dazu habe ih keine Legitimation. :

Drit iun e Cra r

liber bie Diätenfrage zu treffen, geht schon daraus hervor, daß in bem -

r dorc grn iei etn gn T E Bt Nt wgr Mee rerczarmuneidwtawe : e praen

E E E,

E E E t Ih N E I REN

L R

t L Ta Sit sre