1895 / 261 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Oct 1895 18:00:01 GMT) scan diff

; Zum gestrigen zweiten und leßten Klavierabend der Miß Mabel

Se Fan war der Konzertsaal, Potsdamerstraße 9, fast gänzlich gefüllt. Daß die Künstlerin dieses gesteigerte Interesse des musik- liebenden Publikums verdient, bewies sie gleih in dent ersten Vortrag, dem „italienishen Konzert“ von I. S. Bach. Mit leichtem Anschlag bildet sie auch im Fortissimo die Töne angenehm, ihre Geläufigkeit ist bedeutend und perlend sauber, die Stimmführung klar und durch- sihtig. So bot ihr Spiel dem Hörer Genuß, wenn auch eingewendet werden darf, daß die Sonata appassionata von Beethoven und die C-moll-Etude von Chopin, dieser in Töne gebannte gewaltige Schmerzensruf, mit mehr Leidenschaft, das Des-dur-Nocturne des- selben Komponisten dagegen noch zarter und träumerischer hätte wiedergegeben werden können.

Im Königlichen Opern hause gelangt morgen Bizet's „Carmen“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung zur Aufführung. Die Carmen singt Fräulein MNotbauser. den Don José Herr Naval.

Zu der Nachmittags-Vorstellung von „Hänsel und Gretel“ und dem Ballet Karneval“ am nächsten Sonntag in Kroll’sTheater findet der Vorverkauf morgen und am Sonnabend von 11 bis 1 Uhr im Königlichen Schauspielhause statt. i )

Richard Wagner's Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ ge- langt im Königlihèn Opernhause an folgenden Tagen zur Auf- führung: Donnerstag, den 7. November : „Das Rheingold“, Freitag, den 8.: „Die Walküre“, Montag, deu 11.: „Siegfried“, Mittwoch, den 13.: „Götterdämmerung“.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Otto von der Pfordten’'s Schauspiel „1812“ in folgender Beseßung in Scene: Napoleon T.: Herr Kahle, General York: Herr Molenar, Luise: Fräulein Lindner, Rittmeister Hertling: Herr Matkowsky, Freiherr von Stein: Herr Klein. Am Sonntag wird Rudolf Lothar's drei- aktiges Lustspiel „Frauenlob“ mit dem Goldoni’schen Schwank „Der Diener zweier Herren* gegeben.

Im [I]. Philharmonischen Konzert, am 11. November, bringt Arthur Nikish Beethoven’s C-moll-Symphonie, ferner Liszt?s symphonishe Dichtung „Les préludes“ und eine Suite für aroßes Orchester, „Namouna“ (Novität) von Lalo zur Aufführung. nNamouna“, das leßte Werk des bekannten französishen Komponisten, ist der Titel eines Ballets, welches zur Zeit an der Großen Over in Paris mit bedeutendem Erfolg gegeben wird. Der Solist des 11[. Konzerts ist der Violinvirtuose Willy Burmester.

Die öffentlihe Hauptprobe für die Aufführung des Oratoriums ,Paulus“ dur den Stern’'’schen Gesangverein Dirigent: F. Gernsheim) findet am Sonnabend, den 2. November, bends 7 Uhr, in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniß-Kirche statt; der Kartenverkauf (2 4) ist bei Bote u. Bock, sowie beim Küster, Tauenzienstraße 9, eröffnet.

Jagd.

Morgen, Freitag, den 1. November, findet Königliche Parforce-Jagd fiatt. Stelldichein: 128/ Uhr Jagoschloß Grunewald, 11/4 Uhr am Saugarten.

Na einem kürzlih erschienenen offiziellen Beriht wurden im vorigen Jahre in Schweden an Ra ubt h ieren erlegt: 21 Bären, 73 Wölfe, 120 Vielfraße, 35 Luchse, 19 409 Füchse, 325 Adler, 14220 Habichte und 116 109 Krähen. An Prämien für erlegte Naubthiere wurden aus der shwedishen Staatékafse 58 546 Kronen bezahlt. Die Bären und Ludse vermindern. sih von Jahr zu Jahr; dageger nimmt die Zahl der Füchse, Habichte und Krähen zu.

Mannigfaltiges.

Nach der Vorfeier des Gedenktages von Le Bourget, über welche {on kurz berihtet wurde, fand gestern Mittag 1 Uhr im

Exerzierhause des Garde-Schüßen-Bataillons zu Gros Lichterfelde Festgottesdienst ftatt, welchem die Offiziere, die ehe- maligen Schüßen und die Veteranen beiwohnten. Nachdem der Chor das _Niederländishe Dankgebet gesungen hatte, hielt Pfarrer Brück von der Haupt - Kadettenanstalt die Festrede, welcher er den 1. und 2. Vers des 103. Psalms zu Grunde legte. Nach dem Gottesdienst nahm das Bataillon vor dem Exerzierbause Aufstellung, dem Bataillon gegenüber die Veteranen und ehemaligen Schüßen. Oberst-Lieutenant Dn E hielt hierauf eine An- sprache, die in kurzen Zügen ein Bild der ruhmreichen Ereignisse vor 29 Jahren fowie des Antheils der Garde-Schütßzen an denselben entwarf und mit einem Hoh auf den Allerhöchsten Kriegs- herrn \{chloß. Mit Begeisterung stimmten alle Anwesenden dreimal ein. Hierauf formierte sih das Bataillon zum Parademars, der in Zügen vor den Veteranen ausgeführt wurde. Um 2 Uhr {loß sich ein gemeinsames Frühstück des Offizierkorps und der ehemaligen Schüßen in Fichtel's Klubhaus an, während die Mannschaften in der Kaserne gespeist wurden. Seine Majestät der Kaiser hatte dem Bataillon schon in früher Morgenstunde folgendes Glückwunsch- Telegramm übersandt: „Dem Garde- Süßen - Bataillon. Neues Palais, 30. Oktober 1895. Jh erinnere Mich heute dankbar der braven Garde-Schüßen am Tage von Le Bourget. Wilhelm I. R.“ Hahlreiche fernere Glücwunsch - Depeschen liefen im Loufe des

ages ein. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedri August ‘von Sachsen hat dem Offizierkorps sein Porträt in der Uniform des Bataillons mit dem Bande des Schwarzen Adler-Ordens zum Geschenk gemacht. Am Abend fand im Offizier-Kasino ein Festmahl ftatt, zu welhem Seine Majestät der Kaiser Allerhöchstsein Erscheinen hatte ansagen lassen. Die Straße vom Potsdamer Bahnhof bis zur Kaserne war von 5 Uhr an festlih erleuhtet, und troy des regnerishen Wetters harrte eine s Menschenmenge der Ankunft Seiner Majestät. Zum Empfange atten sich auf dem Potsdamer Bahnhof die Feuerwehr mit Fadeln, der Krieger- und der Turnverein aufgestellt; in der Nähe der Kaserne standen die Garde-Schüßen. Nachdem der Kaiserlihe Zug kurz vor 6 Uhr in den Bahnhof eingelaufen war, bestieg Seine Majestät den zweispännigen Hofwagen und fuhr unter begeisterten Hurrah- und Hochrufen der Bevölkerung nach der Kaserne. Dort hatte sih das gesammte Offizierkorps vor dem Portal aufgestellt und geleitete den Kaiser in den Korridor, in welhem bis zum Kasino die Veteranen Spalier bildeten. Kurz nach 64 Uhr betrat Seine Majestät, Allerböchstwelcher den Ueberrock der Garde-Schüten trug, den reich dekorierten Speisesaal. Zur Rechten Seiner Majestät nahm der Kommandeur des Garde-Schügen-Bataillons, Oberst-Lieutenant von Pawlowsfi, zur Linken der General der Infanterie von Gélieu Play. Gegenüber dem Kaiser saß Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrih August von Sachsen zwishen dem kom- mandierenden General von Winterfeld und dem General Grafen von Schlieffen. Während der Tafel crhob \sich Oberst-Lieutenant von M und brochte das begeistert aufgenommene Hoch auf Seine tajestät den Kaiser aus, welches Allerhöch\tderselbe dur einen Trinkspruch auf das Garde-Schügen-Bataillon erwiderte.

__ Die beutige Feier seines 80. Geburtstags brahte dem Pro- fessor Dr. Weierstraß eine reiche S von Ehrungen. Im Auf- trage Seiner Majestät des Königs Öskar von Schweden und Nor- wegen erschien der hiesige Gesandte von Lagerbeim, um dem Jubilar das Großkreuz des Nordstern- Ordens zu überbringen. Professor Mittag-Leffler aus Stockholm gratulierte im Namen der Redaktion der Acta mathematica, der Universität Stocktholm und verschiedener anderer wissenfchaftliher Institute Skandinaviens. Die preußische Staats- regierung ehrte den Jubilar dadur, daß auf besondere Anordnung des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten heute früh das von R. von Voigtländer im Staatsauftrag gemalte Bild des Jubilars in der linken Querhalle der National-Galerie aufgestellt wurde. Von

felben zablreihe Adressen und Ehrengeshenke durch Abordnungen at Universitäten und verschiedener wisenshaftliher Institute überreicht.

Die f\tädtische Sparkasse hat in dem Vierteljahr Juli- September d. J. bedeutend günstiger abgeshlossen als in dem gleihen Vierteljahre des Vorjahres. Während damals die Einzahlungen die Rückzahlungen nur um rund 581 996 4 überschritten, beträgt das Plus diesmal rund 1703099 A Es wurden nämli eingezahlt 10016 302,01 Æ und abgehoben 8 313 202,27 A Die Forderung der Interessenten belief sich Ende September d. J. auf 166 813 710.39 4, welche sih auf 521 046 Sparkassenbücher vertheilt. Das Gesammt- vermögen der Spatkasse inkl. des Werthes der beiden Grundstücke Klosterstraße 68 und Zimmerstraße 90/91 betrug zu diesem Zeit- punkte 183 090 345,60 M. ;

_ Eckernförde, 30. Oktober. De Nachmittag 5 Uhr wurde, wie ,W. T. B.“ meldet, das von Seiner Majestät dem Kaiser ge- stiftete Denkmal für die bei Missunde im Jahre 1864 gefallenen S Ben feierli eingeweiht. Die Weiherede hielt Hauptpastor

O An der Feierlichkeit nahmen der Landrath von Bülow, Bau- rath Kirstein, Vertreter der Stadt und der Kriegerveréine sowie cine beträchtliche Volksmenge theil.

Schwäbish Gmünd, 30. Oktober. Heute Nachmittag 4 Uhr explodierte mit einer gewaltigen Detonation ein großer Dampf- kessel in dem neuen Wasserwerk. Drei Arbeiter wurden völlig zershmettert, einer wurde in den Wassershacht ges{leudert und ge- tôdtet ; drei Arbeiter wurden s{wer, zwei leiht verleßt. Unter den Todten befinden sch : Monteur Friedrih Erbsleben aus Magdeburg Karl Kröger aus Dortmund und Emil Müller aus Görli.

Fiume, 30. Oktober. In der Ortschaft Grohovo wurde durch einen größeren Erdabsturz ein Haus zum Einst urz ge- braht. Die Bewohner mehrerer anderer Häuser wurden infolgedefsen veranlaßt,’ dieselben zu räumen, und es wurden Maßregeln getroffen, damit die ganze Einwohnerschaft den gefährdeten Ort verlassen könne.

London, 30. Oktober. Wie nunmehr endgültig festgestellt ift, kam bei der gemeldeten Explosion in der New-Church-Court- Straße (vgl. Nr. 260 d. B.) niemand zu Tode. Alle Bermißten

find, wie ,W. T. B.* meldet, jezt ermittelt; 27 Verlezte fanden im

Hospital Aufnahme. Ein Feuerwehrmann liegt im Sterben.

Atben, 30. Oftober. In Corfu wurde heute ein heftiger Erdf\t verspürt, der jedoh keinen Schaden verursachte.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

_St. Petersburg, 31. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Nowoje Wremja“ räumen die Japaner die Halbinsel Liaotong und ziehen ihre Truppea in großen Abtheilungen von dort zurück. Die Stadt Lan-tshou, die Residenz der Provinz Kan-su (Nordchina), ist von muhamedanischen N a eqouten erobert worden. Die Znsurgenten schlagen überall die chinesischen Regierungstruppen ; sie beabsichtigen, ein unabhängiges König- reich zu bilden. Aus Kaschgar und den anderen Provinzen sollen Truppen gegen die Jnsurgenten ausrücken. Die ge- aas Gesellshaften in Zentralchina vereinigen sih mit den uhamedanern.

M 261.

f Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 31. Oktober

1895.

Literatur.

Das Stempelsteuergeseß vom 31. Juli 1895, erläutert von J. Böhm , Nehtsanwalt und Notar, nebst einem Anhang, ent- haltend das Erbschaftssteuergeseß und das Neichs-Stempelgeset. Ver- lag von Karl Heymann, Berlin. Preis 3 A Die vöocliégende Ausgabe berüdsichtigt neben der Begründung -der Regierungsvorlage und den Kommissionsberihten auch die bisherige Rechtsprechung und die noch heute zutreffenden Entscheidungen der höchsten Verwaltungs- behörden und dürfte dadurch das Verständniß der einzelnen Be- stimmungen des neuen Stempelgeseßzes in den Kreisen .der Steuer- pflihtigen wesentlih erleihtern.

Die Vorberichte und Verhandlungen der am 22. April d. F.

“in Düsseldorf zusammengetretenen Konferenz der Zentralstelle für

Arbeiter - Wohlfahrtseinrihtungen über die zweckmäßige Ein- richtung und Ausgestaltung der Krankenkassen und über Volksernä hrung find jeßt bei Karl Heymann, Berlin, im Druck ershienen und dadurch weiteren Kreisen in einem stattlichen Band zum Preise von 6 zugänglih gemaht worden.

Zahlreihe Romfahrer verknüpfen mit der Erinnerung an ihre Studienreisen eine dankbare Anerkennung für die zuverlässige und kunstverständige Führung, deren sie sich an der Hand des Gsell Fels ’chen „Rom und die Campagna“ (Meyers Reisebücher, Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien) zu er- freuen hatten. Aber au heute noch, nah 25 Jahren, is das Buch Vielen ein unentbehrliher Cicerone, der, fern von trockner Gelehrsam- keit, dem Wißbegierigen mit umfassendem Sachverständniß und prak- tisher Erfahrung schnelle und zuverlässige Auskunft ertheilt. Die neue vierte Aufiage ist auf Grund eigener Anshauung unter Be- nußung der modernen Forschungsergebnisse völlig neu bearbeitet. Eine willkommene praktishe Neuerung hat das Buch ferner dur eine Einrichtung erfahren, die es ermöglicht, den starken Band in fünf selbständige, mit je einem besonderen Jnhaltsverzeihniß ver- sehene Hefte zu zerlegen, die bequem in die Brusttasche gesteckt werden können. Dex Preis für das mit 4 Karten, 49 Plänen und Grund-

1. Aga

2. R ie ustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verlaufs Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

rissen, 94 Ansichten und einem Panorama ausgestattete Buch beträgt 13. M

„Engelhorn's Allgemeine Noman-Bibliothek* er- öffnet ibren 12. Jahrgang mit einem zweibändigen Noman von Ernst von Wolzogen, betitelt „Die Erbshleicherinnen*. Der beliebte Autor entfaltet auch in dieser seiner neuesten Schöpfung alle die Eigen- schaften, die seinen Werken eine so weite Verbreitung verschafft haben : sprudelnden Humor und eine überaus frishe, naturwahre Schilderung von Menschen und Dingen. Die zweite neue Erscheinung ist aus dem Sn Een des Nödriguez Ottolengui überseßt und „Der Kameenknopf“ („An artisw in crime“) be- nannt. Sie bietet eine geshickt erzählte e: die den Leser aufs äußerste spannt und ihn niht eher los- läßt, als bis er zu der überrashenden Lösung des Geheimnisses gelangt ist. Französischer Herkunft ist der, vierte Band: „Die Zigarette und andere Geschichten“ von Jules Claretie. Mit der unnachahmlichen Grazie und Leichtigkeit der französishen Schreibweise erzählt der bei uns {on wohlbekannte Verfasser darin eine Reihe fein beobachteter, den verschiedensten Lebensgebteten entnommener Geschichten. Die Engelhorn’sche Bibliothek (Stuttgart, J. Engelhorn; Preis pro Band 90 4) sei Freunden einer gewählten Unterhaltungslektüre für die Winterabende empfohlen. :

Die Redaktion der „,Illustrierten Frauen-Zeitung“" (Verlag von Franz Lipperheide in Berlin W., Potsdamerstraße 38) läßt es sich stets angelegen sein, aus den Schöpfungen der neueren Kunst das Erlesenste in meisterhaften Holz;shnitt-Reproduktionen dar- zubieten, Das beweist aufs neue die Nr. 19 des laufenden Jahrgangs, in welcher des Grafen Harra ergreifendes Bild „Seekönigs Grab" in xylographisch vollendeter Wiedergabe vorgeführt wird. Aber auch in literarisher Beziehung merkt man die glückliche Hand ; dafür zeugt „die neue Novelle Hermine Villinger's „Aus dem Ferenreih“, die von den Leserinnen freudig begrüßt werden dürfte. Der Modetheil diefes Hefts wird allen Anforderungen gerecht, die man beim Beginn der Herbst-Saifon von einem tonangebenden Mode-Organ verlangen darf. Das gilt niht nur von den prächtigen, farbigen Kupfern , fon-

Deffentlicher Anzeiger. |

dern ebenso’ von dem beshreibenden Inhalt und den begleitenden Text- Illustrationen. Heft 20 bietet die würdige Fortseßung. Aus diesem sei vor allem ein eindrucksvolles Porträt der italienishen Dichterin Vittoria Colonna, der Freundin Michelangelo?s, hervorgehoben, welches hier in einem Holzshnitt nah dem Lefebvre’schen Bilde zur Anschauung ge- bracht wird. Ein anziehendes „Stillleben“ von Elise Hedinger, ein Gruß zum 70. Geburtstag Conrad Ferdinand Meyer's, eine Würdi- gung der diesjährigen Kopenhagener Ausftelung von Frauenarbeiten und so manches Audere machen auch diese Nummer zu einer außer- ordentli interessanten. / j

Die s des neuen Jahrgangs der illustrierten Oktavhefte von „Ueber Land und Meer“ widmet dem Philanthropen Henri Dunant, dem Gründer des internationalen Bundes vom Rothen Kreuz, einen warmherzigen Artikel. Ein Kämpfer auf anderem Gebiete ist R. Peary, der amerikanische Nordpolforscher, der gegenwärtig auf der NRückreise von seinem gefahrvollen Unternehmen begriffen ist, und mit erhöhtem Interesse wird man von den Fahrten und Mühsalen des kühnen Forschers lesen. In das Reich der Poesie gelangt man mit dem Aufsaß über Schloß Zdislawic, in dem die beliebte Dichterin Marie von Ebner-Esenbach lebt und schafft. Die jüngst entdeckten Ueberreste einer noch wenig erforshten Rasse im ältesten Egypten bilden den Gegenstand eines weiteren Beitrags. Auch der Entwurf eines Bürger- lichen Geseßbuhs, welcher demnächst den Deutschen Reichstag beschäftigen wird, gelangt zur Erörterung. Nebenher gehen Romane und Novellen tüchtiger Autoren. An die Fortseßung von „Pave, der Sünder“ von Bernhardine Schulze - Smidt reihen sh der Schluß der heiteren Novelle „Flittergold“ von C. Schröder und eine Humoreske von Olga Wohlbrück. Eine große Le von Abbildungen, theils im Tert, theils ganzseitig, begleitet den Inhalt. Auch finden wir wieder eine reizvolie Kunstbeilage in Farbendruck „Oleander“, nah einem Aquarell von Katharina Klein. Mit dieser Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit verbindet sich als weiterer Vorzug der billige Preis von 1 4 für das nicht weniger als 112 Terxt- und Bildseiten nebst 6 Kunstbeilagen um- fassende Heft.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsckh. . Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sachen. [44697] Steckbrief. J S Cohn, welcher sih verborgen hält, ist in den

Es solle das dem Josef Fisher gegenwärtig zu- | auf den 12, Februar 1896, stehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet | S7 Uhr, vor

der Nechte Dritter mit Beschlag belegt sein.

5 : Ÿ L Stuttgart, den 28. Oktober 1895.

en den unten beshriebenen Schäftearbeiter | Kommando der 51. Infanterie-Brigade (1. K. Württ.).

Akten V. R. I. 402. 95 die Untersuhungshaft wegen Meéineides verhängt. Es wird ersucht, den 2c. Cohn zu verhaften und in das Untersuchungs - Gefängniß hier, Alt-Moabit 12 a., abzuliefern.

Berlin, den 28. Oktober 1895.

Der Untersuchungsrichter [44 37)

2) Aufgebote, Zustellungen

[leisten

und dergl.

erzoglihem Amtsgerichte hieselbst in der Lerche’shen Gastwirthschaft zu Allrode an- geseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs- Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Ver- langen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 1009/9 seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung | y | C i kursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen fu Die Frau Wittwe Katharina Let, geb. Weyer- Lat, sowie der Grundbuchauszug könnten

innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Ver- steigerungstermine auf der Gerichts\chreiberei ein- gesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden.

Enfisheim anberaumt, zu welchen Terwminen der Anton Richard, Knecht, früher in Sausheim, z. Zt. ohne bekannten Wobn- und Aufenthaltsort ab- wesend, hiermit vorgeladen wird. Enfisheim, Elsaß, den 29. Oktober 1895. Der Amtsgerichts-Sekretär: Wagner.

[44615]

Nachmittags

Aufgebot, :

müller, ohne Gewerbe, in Neichshofen wohnhaft, ver- treten durh die Nechtsanwalte Justiz-Rath Ott und Dr. Bonderscheer in Straßburg, hat das Aufgebot der folgenden angeblich am Samstag, den 19. Oktober

der Akademie der Wissenschaften erschien in der Wohnung des Jubilars der Geheime Regierungs - Rath Dr. Auwers.

Ferner wurden dem-

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht ? Uhr

vom 31. Oktober Morgens.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p. red. in Millim

Wind.

|

| Wetter.

Belmullet . | Aberdeen . . | R mjand

openhagen . Stockholm .

t Petersb (

; rg. Moskau . .. . Cork,Queens- E 4.

Cherbourg .

ug... winemünde Neufahrwafser) Memel. .. . | o ünster . Sl Karlsruhe . . | Wiesbaden . München .. | Chemniy r. _|

763 762 762 762 762 760 761 772

760 761 762 759 763 764 763 760 767 764 769 768 767 769 767 767 764

768 761 761

1) Gestern Regen.

4) Gestern Regen. Uebersicht der Witterung.

Ein Depressionsgebiet erstreckt si von Südengland oftnordostwärts über tie Nord- und Ostsee hinaus nach Finland bin, während barometrische Maxima über Südfrankreih, nordwestlich von Schottland und

Oft: Europa lagern. Jn Deutschland wehen bei kühlem, s{hwache, meist südliche bis

aufflarendem Wetter

NNO NNW SSW WSW WNW N

SO SSO

NW SW SSW WSW WSW SW WSW

[S

QAaO Ss

2) Abends Regen.

M D A! DO DO H E i R CS US DOI UI H US j S N S L

7 \roolkig

3 bedeckt 2\woltig 3¡Dunst wolkenlos | [wolkenlos |bedeckt bevedckt

Go

D O O O

halb bed. Negen | bededckt Regen wolfig!) wolkig wolkig wolkig?) wolkig roolfkig bedeckt halb -bed. | wolkig) | wolkenlos heiter4) bedeckt Dunst bedeckt wolkenlos | bededt |

N R O RNNMNIILI N MMTO=Y

3) Reif-

westlihe Winde; an der Küste ift allenthalben, im

Binnenlande stellenweise Regen gefallen, U enweldermilinde. Ot dürfte tter, nachher aber wieder

26 mm heiteres

rübung zu erwarten sein.

Deutsche Seewarte.

L Theater.

Königliche Schauspiele.

haus. 148. Borstellun von Georges Bizet.

Mérimée. Tanz von Emil Graeb.

Freitag: Opern-

f: Carmen. Oper in 4 Akten ert von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper

In Scene

eseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: ‘apellmeister Weingartner. Anfang 72 Uhr.

Schauspielhaus. 237. Vorstellung. L812. Schgu- spiel in 5 Aufzügen von Otto von der Pfordten In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7&4 Ühr.

Sonnabend: Opernhaus. 149. Vorstellung. Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auker. Text von Eugòne Scribe, bearbeitet von Carl Blum.

Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus. 238. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. (Annalise: Fräulein Adele Wienrich, vom Herzoglihen Hof-Theater in Coburg, als Gast.) Anfang 7x Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2} Uhr: In Kroll's Theater: Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdind. Carneval. Ballet-Burleske von Emil Graeb. Ane der Plägze: Bone 9 A Mittel- Parquet und Mittel-Balkon 3 4A Seiten: Parquet und Seiten-Balkon 2 4 Stehplaß 1 M4

Deutsches Theater. Freitag: Robinusons Eiland. Anfang 7+ Uhr.

Sonnabend: Robinsons Eiland.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Der Talisman. Abends 7F Uhr: Robinsous Eiland.

Berliner Theater. Freitag (9. Abonnements- Vorstellung): Der Pfarrer vou Kirchfeld. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend : Zum erften Male: König Lear.

Sonntag, Nachmittag 24 Uhr: Die Grille. F

Abends 74 Uhr: Nachruhm.

Lessing-Theater. Freitag: Madame Sans- Gêne. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Gräfiu Frigi.

Sonntag, 3 Uhr Nachmittags (volksthümliche Preise): Ein Tropfen Gift.

Sonntag, 74 Uhr Abends: Gräfin Frigi.

Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag: Der |[Rabenvater. S{chwank in 3 Akten von H. Fr. Gier und Josef Jarno. Vorher: Aber die e! Komödie in 1 Akt von P. Linsemann. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Der Rabeuvater. Vorher: Aber die Ehe!

Friedrich - Wilhelmstödtishes Theater. Freitag GaTEE gade Stiioatänes Jed c 0 . Abend 7# Uhr: Die Reise nah dem Mars. T

Uenes Theater. Sghiffbauerdamm 4a. /5, Freitag : Der tapfere Cardunois. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von

Lou Brion. In Scene geseßt von Sigmund Lauten- burg. Vorher: Zehutauseud Fuß hoch! Plauderei in 1 Aft von Friy Wangenheim. Negie: Siegfried Jelenko. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Der Militärstaat. Schwank in 4 Akten von Gustav von Moser und Thilo von Trotha.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fraucillon. Abends 7 Uhr: Der tapfere Cardunois. Vorher: Zehntausend Fuß hoch.

Theater Unter den Linden. Direktion: Julius Frißshe. Freitag: Mit neuer Aus- stattung: Die Karlsschülerin. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann. Musik von Carl Weinberger (Komponift von „Lachende Erben“). Jn Scene ge- seßt vom Ober-Regisseur Herrn Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister {Federmann. Hierauf: Im Reiche der Mitte. Großes Ballet-Poem, ent- wotrfen und einstudiert vom Balletmeister Herrn Jean Reisinger. Dirigent: Herr Kapellmeister Vezecinan: G ung 7# Ubr.

onnabend: Die Karlsschülerin. Hierauf: Im Reiche der Mitte. y I

Adolph Ecrnst-Theater. Freitag : Parade- bummler. Beseßung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter, Adolph Ernft, Julius Eyben, Hugo Haßkerl, Richard Jürgas, Guido Tielsher, Carl Weiß, Georg Worlißz\h. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstelluna.

In Vorbereitung: Der kleine Lord.

Bentral-Theater. Alte Zakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schuly. Emil Thomas a. G.

Freitag: Eine tolle Nacht. Große” Aus- ftattungspofse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene geseßzt vom Direktor Richard Schul. Die Tanz-Arrangements vom Balletmeister Gundlah. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Eine tolle Nacht.

Konzerte.

Konzert-Haus. Freitag: Karl Meyder- Konzert. Arx. Wagner- Abend.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitag, Anfang 7# Uhr: Klavier-Abend von Jguaz Brüll.

Zirkus Renz. Karlstraße. Freitag, Abends 74 Uhr: Große Vorftellung. '1870/71. Großes militärishes Ausstattungsstück mt Tänzen, Gruppie-

rungen, Gefechten zu Fuß und zu Pferde in zwei Abtheilungen von Direktor Fr. Renz und dem Großherzoglihen Hof - Balletmeister A. Siems. Außerdem: Donner und Darius, Rapphengste, in kurzer Zeit auf eine originelle Art dressiert und vorgeführt vom Direktor Fr. Renz. Auftreten der Amerikanerin Miß Rita del Erido als Schulreiterin (im Herrensattel) mit dem Trakehner Vollblut- Fuchshengst „Aegir“. Mephistophela’s Höllen- ritt, ausgeführt von Frl. Wally Renz. Herr Ritter von Rentoff mit seinem Schulpferde Skobelef. Zum Schluß der Schule: Original! Der vhäns- menale Baguettesprung.- Avftret-n des anerkannt besten Schulreiters der Welt Mr. James Fillis mit feinem Schulpferde Markir. Auftreten der renom- mierten Künstlerfamilie James Jee, sowie der her- Po Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Komische Entrées von sämmtlihen Clowns und dem beliebten „August“ Mr. Lavater Lee. Alles Nähere aus Plakaten und Austragezetteln ersichtlich.

Sonnabend, Abends 75 Uór: Novitäten-Vor- ftellun mit vollständig neuem Programm. 1870/71,

Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr ! Tjo Ni En mit dem beliebten ShellenspieLl. Abends 7} Uhr: 1870/71.

E VOSE L E I E E E E P E E E R E S S S F R I Familien-Nachrichten.

Verlobt: Bertha Gräfin von Geldern-Egmond mit Hrn, Prem.-Lieut. Alfred von Keßler (Dieuze). Frl. Lilly Müller mit Hrn. Prem.-Lieut. Edmund Eylmann (Rochus b. Neisse—Graudenz). Frl. Elsbeth Kauschke mit Hrn. Obertörster R. Fröhlih (Glaß—Dittersbach). Frl. Elfriede Bonnet mit Hrn. Staatsanwalt Emil Cuny (Berlin—Gleiwit).

Verehelicht: Hr. Curt von Zerboni di Sposetti mit Frl. Margarethe Gaebel (Natibor).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fabrik- und Berg- werksbesißger Hermann Güttler (Reichenstein). Gine Lochter: Hrn. Professer Dr. Roehl (Breslau). Hrn. Major Seger (Berlin).

Gestorben: Hr. Hermann von Wenden (Dargen). Hr. Dberst-Lieut. a. D. Eduard Schulze (Berlin). gen. Prem -Lieut. Lothar von Bernuth Sohn Hans-Egon (Berlin). Fr. Emilie von Meibom, geb. Neumann (Breslau). Hr. Ober- Steuer-Kontroleur a. D. (Sagan).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags« Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. Z2 0s

Sechs Beilagen (einschließliz Börsen-Beilage).

Georg Friedrih Linke *

beirn Königlichen Landgericht T. Beschreibung : Alter 20 Iahre, geboren am 14. No- vember 1874 in Biestriß in Oesterreih, Größe 1 m 70 cm, Statur {lank, Haare dunkel, Augenbrauen dunkel, Nafe gewöhnlich, Mund gewöhnli, Zähne gus Sas oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund.

[44507] Steccktbriefs-Erledigung.

Der gegen den Kaufmann Friedrih Wilhelm Hein- rih Eduard Schulz, geboren am 7. Dezember 1845 in Berlin, in den Akten I. IV. B. 774. 84. behufs E unter dem 19. Juli 1887 erlaffene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 21. Oktober 1895.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[4978 d ¿tedt Offenes StrafvollstreckŒungsersuchen.

Die Militärpflichtigen: .

1) Kurk Karl Paul von Vülow-Frankenberg, geboren zu Rathenow am 2. Januar 1872,

2) Friy Otto Paul Littmann, geboren zu Rathe- now am 11. Januar 1872,

3) Franz Friedrich Wilhelm Plage, geboren zu Rathenow am 7. Januar 1872,

4) Reinhold Wilhelm Otto BVülo, geboren zu Potsdam am 16. November 1872, evangelisch,

95) Friedrich Ludwig Adolf Bensdorf, geboren zu Hatenpoth in Kurland am 12. Februar 1872, __6) Michael Fischer, geboren zu Petersburg am 24. Dezember 1871, griehisch-katholi\ch,

7) Adolf August Paul Goetze, geboren zu Pots- dam am 10. Juni 1872, evangelisch,

8) Carl Friedriß Hausmann, geboren zu Lu- gansfi (Rußland) am 10. Januar 1872,

9) Heinrich Otto Rudolf Johft , geboren zu

Grobin (Rußland) am 15. März 1872,

10) Wilhelm Carl Otto Kauert, geboren zu

Potsdam am 21. März 1872, evangelisch,

11) Carl Friedri Reinhold Schulze, geboren zu

Potsdam am 10. April 1872, evangeli,

12) Max Wilhelm Heinrih Richard, geboren zu Alt-Geltow am 24. Oktober 1872, :

13) Gustav Adolf Arthur Friedrih Meier, ge- boren zu Breslay am 25. Oktober 1867, :

i An dur Urtheil der Strafkammer des König- lichen Landgerichts Potédam vom 20. September 1895 wegen t der Wehrpflicht je zu einer Geld- trafe von 180 Æ, an deren Stelle im Unvermögens- alle 36 Tage Gefängniß treten, verurtheilt worden. Es wird ersucht, von den Verurtheilten, wo sie be- troffen werden sollten, die E bei beizutreiben, im Unvermögensfalle aber die betreffende Freiheits- bros zu vollstrecken, auch. zu den Akten von Bülow-

rankenberg und Genossen M1 38. 95. Na(bricht von'einem etwaigen Erfolge dieses Ersuchens gelangen zu lassen.

Potsdam, den 19. Oktober 1895. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

[44506] Bekanutmachuug.

In der Untersuchungssache gegen den Unteroffizier der Landwehr-Pioniecre 1. Aufgebots Josef Fischer aus Friolzheim, Leonberg, zuleßt \tädtisher Aufseher in Stuttgart, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär-NRevisionégeriht zu Stuttgart am 12./21. Of- tober 1895 zu Ret erkannt :

Auf den Antrag des Kaufmanns Frißz Heyser hier, als Konkursverwalter über das Vermögen der Kom- manditgefellschaft Braunsbweigishe Konservenfabrik arat & Co. hier, is Termin zur Zwangsver- teigerung der der Gemeinshuldnerin gebörigen Nr. 32, 38 und 31 Blatt VIIT des Feldrisses Altewiek an der L und dem Naut- heimerwege belegenen Grundstücke zu 4 a 32 qm, 30 a 14 qm und 4 a 62 qm sammt Zubehör, auf denen si eine Konservenfabrik und eine Honigkuchen- Bäckerei mit allen zum Betriebe erforderlihen ‘An- lagen und Maschinen befinden, auf den 25. Fe- brnar 1896, Vormittags 10 Uhr, - vor

erzoglichem Amtsgerichte hierselb, Auguststraße 6,

immer Nr. 39, angesezt. Die hypothekarischen

läubiger haben die Hypothekenbriefe im Termine zu überreichen.

Braunschweig, den 23. Oktober 1895.

Bn EANNE: TX, abe.

[44539]

In Sachen der Herzoglichen Leihhaus - Admis- nistration in Blankenburg H., Klägerin, wider die Chefrau des Kreiszimmermeisters Carl Nürnberg, Minna, geb. Schilling, daselbst, S wegen Hypothekenzinsen 2c., wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der der Beklagten ge- hörigen in und bei Allrode belegenen Grund- stüde, als:

1) des Wohnhauses No. ass. 65 sammt Zubehör zu Allrode,

2) eines Gartens dahinter,

3) 12 Morgen, weniger 17 Qu.-Ruthen 32 Qu.- Fuß und resp. 55 Qu.-Ruthen 86 Qu.-Fuß Aer über dem Dorfe,

4) 6 Morgen Acker vor der hohen Birke,

9) 12 Tagewerk, weniger 97 Qu.-Ruthen und resp. 32 Qu.-Ruthen Wiesen im Stockborne,

6) 64 Qu.-Nuthen vom herrschaftlihen Forstorte Breitehagen,

7) der Antheile vom Iken’s{hen Gute, als :

a. 1 Morgen 54 Qu.-Ruthen Aer [vor dem mittelsten Mittelberge,

b, 159 Qu.-Nuthen 70 Qu.-Fuß Acker in der Sellbreite,

c. 1 Morgen 56 Qu.-Ruthen 50 Qu.-Fuß Aer vor der Lehmkuhlenbreite,

d. 1 Morgen 32 Qu.-Ruthen 45 Qu.-Fuß Aer vor der Stiegerstraße,

A o. 67 Qu.-Ruthen 48 Qu.-Fuß Acker im oberen ruge,

H f. 52 Qu.-Nuthen 52 Qu.-Fuß Acker im unteren ruge,

E Que Grummtwiese hinter dem Kruge, Stück

r. #2,

h. eine Herbstwiese daselbst, Stück Nr. 19,

8) 17 Qu.-Ruthen 32 Qu.-Fuß Wiesenflähe von der Pfarrwiese neben dem i dg Mot

9) 55 Qu.-Ruthen 86 Qu.-Fuß vom Acker der Gemeinde auf der Schinderkuhle, neben Schilling belegen,

10) 34 a 7 m Obere Brunshals, Plan Nr: 79,

11) 39 a 9 m Langehaufen, Plan Nr. 178, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 21. d. Mts. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am gleichen

Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung

M Ce E L

Hasselfelde, den 23. Oktober 1895. Herzogliches Amtsgericht. Wegener.

[44538] i . In Sachen des Rentners Georg Tolle jun. in Braunschweig, Klägers, wider 1) den Gastwirth Curths, E 2) dessen Chefrau, Marie, geb. Ochsendorf, in Helmstedt, Beklagte, : wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten ge- hörigen, im Grundbuche von Helmstedt Band XI Blatt 9 verzeichneten, an der Beguinenstraße daselbst sub No. ass. 177 belegenen Wohnhauses sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 14. Oftober 1895 verfügt, au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche von Helmstedt erfolgt is, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 4. Februar 1896, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helmstedt angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungs-Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Be- theiligten Sicherheit bis zu 1009/9 seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werth- papiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der cin dan können innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichts\chreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besihtigt werden. Helmstedt, den 23. Oktober 1895. Herzogliches Amtsgericht. Kruse.

[44540] : In der Zwangévollstreckungssahe der Firma Ge- brüder Müller in Helmstedt, Klägerin, wider die Wittwe des Bergmanns Friedrih Fischer, Louise, geb. Mühlenberg, daselbst, Beklagte, wegen Anfech- tung, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Rot eeigen unter Angabe des Betrages an apital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden. Zur Erklärung über den Ver- theilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kauf- gelder wird Termin auf den 10, Dezember 1895, Vortnittags 10 Uhr, vor tem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Grsteher hiermit geladen werden. Helmstedt, den 23. Oktober 1895. Herzogliches Amtsgericht. Kruse.

[44695] Bekanntmachung.

Im gerihtlihen Theilungsverfahren über den Nachlaß der am 19. Januar 1890 zu Ensisheim verstorbenen Magdalena Boegele, Wittwe von Johann Numbach, i} zur Vornahme einer neuen Verhand- lung bezügli erfolgter Abänderung des früheren Antrags, betreffend die zwei Schaß Reben im Wolf- haag und die Verwendung des Geldes für Messen Termin auf Montag, deu 30. Dezember 1895, Vormittags AA Uhr, in des Notars Amitsf\tube zu Ensisheim und zur Vornahme der Liegenschaften- versteigerung Termin auf den gleichen Tæg, Nachmittags 2 Uhr, im Gemeindehause zu

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1895, am hiesigen Bahnhof ihr entwendeten auf 3F 9% konvertierten Pfandbriefe der Aktiengesellschaft für Boden- und Kommunalkredit für Elsaß-Lothringen beantragt: Anl. 1882 Litt. A. Serie IT Nr. 751 3298, 32959, 4541, lautend jeder zu 500 , fämmtli auf den Inhaber ausgestellt. Dabei befinden \i eine ganz neu ausgestellte Kuponserie für 10 Jahre und ein Kupontalon. Der erste der Kupons ist aeg am 1. Juli 1896. Der Inhaber der Urkunden wir aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 5, Februar 1900, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Divi unatlaas anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Straßburg, den 28. Oktober 1895. Kaiserliches Amtsgericht.

[44688]

Das Königl. Amtsgeriht München I, Abth. A. f. Z-S., hat unterm 26. ds. Mts. folgendes Auf- gebot erlaffen:

Es sind zu Verlust gegangen:

1) ein von der Firma Schlag u. Sohn dahier am 1. September v. Irs. ausgestellter, mit Blanko- Indofsament versehener, am 4. k. Mts. zahlbarer, von Alois und Maria Bader dahier acceptierter, an Kaufmann Ponge in Berlin uud von diesem an Fabrikant P. Böhme daselbst weitergegebener Prima- Wechsel über 40 ; 4

2) ein Interiméschein der B. Hypotheken- und Wechselbank dahier vom 31. Dezember 1855 Nr. 10 Fol. 1, gezeihnet von Brattler & Gottschall, E Barbara Kagerer in Neukirhen, Hl. Blut, dur eine theilweise Einlage von 25 Fl. Mitglied der II1. Klasse der neunten Jahresgesellshaft 1855 der Rentenanstalt genannter Bank geworden ist.

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Marcuse I. in Berlin, namens des Fabrikanten P. Böhme da- selbst, und des K. Pfarrers A. Hornauer in Neu- kfirhen, Hl. Blut, namens der Meßnerswittwe Barbara Schönberger, geb. Kagerer, werden nun die allenfallsigen Inhaber der bezeichneten Urkunden auf- gefordert, ihre Nechte hierauf bis spätestens im Auf- gebotstermin am Montag, den 18. Mai 1896, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts- zimmer Nr. 40/11 (Augustinerstock) anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft- lo8erflärung erfolgen wird.

München, 28. Oktober 1895. f i

Der Königl. Sekretär: (L. S.) Störrlein.

[44682] Aufgebot.

Auf Antrag der nachstehend genannten Personen werden die nachstehend verzeichneten, angeblih ver- loren gegangenen Sparkassenscheine bezw. Sparkassen- bücher zwecks-. Ungültigkeitserklärung hiermit auf- eboten :

/ 1) Auf Antrag- der unverehelihten Wilhelmine Koch auf der alten Hütte bei Dornitz:

1) das auf den Namen derselben ausgestellte Spar- kassenbuch der Sparkasse des Saalkreises zu Halle Nr. 304 Litt. A. über die am 22. Januar 1894 er- folgte Einzahlung von 80 M,

2) das über die auf den Namen des Kofsfaten Christoph Koch zu Dorniß bei der Sparkasse des Saalkreises zu Halle erfolgten Einzahlungen von

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