1914 / 168 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jul 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Wohlfahrtspflege.

Zum bevorstehenden Schulentlassungstermin bewerben \ih jeßt

In den S{hulferien zahlreihe Eltern von Knaben und Mädchen um Lehrstellen für ihre Kinder. Die Zentralstelle für Lehrstellen - vermittlung (Berlin S0. 16, Am Köllnischen Park 3) ist in der adt aus der Zahl der sich meldenden Knaben und Mädchen geeignete Lehrlinge für alle Berufe nahzuweisen. Um dies hon jeßt, 23 Monate vor dem eigentlihen Einstellungstermin, in größerem Umfange durh- zuführen, ersuht die Le alle Sb chercen. thren Bedarf an m nes und weiblihen Lehrlingen für den Ofktobertermin möglichst bald \chriftlich (Pol are) oder telephonisch (Amt Moritz- Plaß 4691) anzuzeigen und hierbei die Lehrbedingungen anzugeben. {ie Zuweisung geeignet ersheinender Bewerber zur engeren Wahl dur den Lehrherrn selbst erfolgt sodann kostenlos dur die Zen- tralstelle. Besonders begehrt find von Knaben Schlofser- (insbesondere Meno Dreher-, Werkzeugmacher-, Schneider- und kauf- männische Lehrstellen. Für diese Berufe en wegen des A Andranges etne besonders genaue Auswahl. Von den Mädchen find vor allem Schneiderlehrstellen, Lehrstellen in der Wäschekonfektion, in der Herstellung künstliher Blumen und Federn, sowie für Kontor, Lager und Verkauf gesucht. Im allgemetnen werden N O ENE Berufsberatung grundsäßlich nur solche Knaben und Mädchen dur die Zentralstelle vermittelt, die ihrer körperlihen und geistigen Ent- wicklung wie threr Schulbildung nach die Gewähr bieten, daß sie nah Vollendung ihrer Lehrzeit einen tühtigen Nahwuchs in dem be- treffenden Berufe darstellen. An den Lehrherren liegt es, im eigenen Interesse von der gemeinnützigen Einrichtung der Zentralstelle

Gebrauch zu machen.

Kunft und Wissenschaft.

Verkäufe in der Großen Berliner Kunstausstellung. Gemälde: Franz Herpel-Königsberg „Atlantic“; Richard Kaiser- München „Stiller Morgen“; Richard Müller-Dresden „Hand etnes

ranziskaner Mönches*; W. Nussel Flint-London „Das goldene

lies*; Otto Progten-Berlin „Die alten Eichen“; Friß Geyer-Berlin „Ein stiller Winkel“; Hans Bremer-Berlin „Aus meinem Atelier“. E die Lotterte wurden angekauft: Gemälde: Herbert Arnold-

erltn „Ruhe auf der Flucht"; Carl Heßmert-Berlin „Wintertag“ ; Alfred Scherres-Berlin „Abend in den Bergen“; Martin Branden- burg-Berlin „Der Minnesänger“; Max Uth „Sonntagmorgen“ ;

lastiken: Arthur Lewin. Funcke-Berlin „Babybüste“ (Bronze);

dmund Gomansky-Berlin „Eivogel“ (Bronze), Oscar Garvens- Berlin „Don Quixote“ (Bronze).

Handabdrüde des vorgeshichtlichen Menschen. Unter den Malereien und Zeichnungen, die der vorgeshichtlihe Mensch in manchen Höhlen Südfrankreihs und Nordspantens hinterlassen hat, befinden fich an einzelnen Stellen auch Abdrücke von Händen, die vielleicht teils willkürlih, teils unabsihtlich entstanden find. Man hat ihnen ein besonderes Interesse beigelegt, da nicht nur die Aus- bildung der Hand beim vorgeshihtlichen Menschen überhaupt eine be- deutsame Frage ist, sondern auch weil Schlüsse daraus gezogen werden Eönnen, ob unsere ältesten Vorfahren bereits die rehte Hand im Ge- brau bevorzugt haben. Professor Sollas, einer der hervorragendsten Sachverständigen in der menschlichen Urgeshichte, hat den berühmten S ara im Kantabrischen Gebirge einen Besu abgestattet, um ins-

esondere diese Handabdrücke zu studieren. Er war überrascht, in der

dhle von Castillo, nahdem er fonst immer nur ungewöhnltch kleine

ände gesehen hatte, Abdrücke viel größerer Hände zu finden.

te besaßen eine Länge von 19 bis .20 ecm von der Spitze des Mittel- fingers bis zum Handgelenk, ein Maß, das beim heutigen Mensch frei- lich oft erreiht wird. Professor Sollas hat ein Modell der vor- geschichtlihen Hand auf die Zeihnung einer Hand eines lebenden Mannes aufgelegt und dadurch ermtttelt, daß die Finger jenes vorgeshichtlihen Menschen kürzer waren, die Handèflähe dafür länger. Diese Tatsache is auch an den seltenen Knochenresten beobahtet worden, die in den Höhlen derselben Gegend gefunden worden sind. Sie mag ohne eine aenauere Kenntnis der mit der vorgeschichtlichen Forshung verbundenen Fragen verhältnis- mäßig unwesentlih erscheinen, ist aber von Bedeutung, weil sie vielleiht Aufklärung darüber geben kann, ob {on damals tin der frühen Entwicklungszeit des Menschengeshlechts mehrere Rassen ausgebildet waren. Nach den neueren Untersuhungen von Professor Sollas erscheint es als ficher, daß {on damals în jener Gegend von Süd- frankreich und Nordspanien zwei verschiedene Rassen neben cinander

wohnten. Land- und Forftwirtschaft.

Das Internationale Landwirtschaftlihe Institut in Nom veröffentliht, wie ,W. T. B.“ berichtet, für England und Wales solgende Ernteshäßzungen: Weizen 15 362 000 dz (6,2 9/6 mebr als im Vorjahre), Gerste 11 124 000 dz (39/6 wentger), Hafer 13038000 dz (189% weniger). Die Weizenernte Italiens wird auf 47 000 000 dz bezw. 19,5 9/% geringer als im Vorjahre

geshägt.

Norwegen.

Ueber den Saatenstand und die Ernteaus\ichten Ende Funi d. F. liegen folgende amtlihe Berichte vor :

Im ersten Drittel des Juni herrs{chte durchweg kaltes und trockenes Wetter fast im ganzen Lande; an einzelnen Orten stellte ich in dieser Zeit Nachtfrost ein, ohne daß indes ein dauernder Schaden angerihtet wurde. Später trat eive Pericde mit ziemli starker Hitze ein, und da noch immer keine Niederschläge kamen, begann die Trockenheit sich in vielen Gegenden fühlbar zu maten ; namentlih litten die Wiesen. Nah Mitte Juni stellte sh jedoch in den meisten Gegenden des Landes Negen ein, wodurch die Mssfichten ins- besondere für die Aeckler sih etwas besserten; aber auch die Wiesen erholten #sch etwas, obgleih der MNegen für diese an den meisten Orten zu spät kam, um dite Folgen der Trocken- heit ganz zu bescitigen. Im größten Teil Südnorwegens bedarf es für eine günstige Ernte noch größerer Neaenmengen. In den nörd- listen Aemtern fanden dagegen genügend Niedersläge ftatt, und da in dem leßten Teil des Monats zugleich warmes Wetter herrschte, so find die Aussichten hier die besten.

———

Theater.

Schillertheater. @. (Wallner- theater.) Sachse-Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in zwei Akten von A. Adam. Text nach dem Französischen des Leuven und Brunswick, von M. G. Friedrich.

Mittwoh: Taunhäuser und der Süängerkrieg ouf Wartburg.

Donnerstag: Die Zauberflöte.

Vtraße. Diendêtag,

Mr. Wu. Harold Owen.

Brücke. Diendtag, Der müde Theodor.

Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Mittwoch und folgende Tage: Wie einst im Mai. Fliege,

müde Theodor.

Theater in der Königgräßer

Abends 8 Uhr:

Englisch - chinesisches Spiel in drei Akten von H: M. Vernon und

Mittwoch und folgende Tage: Mr. Wu.

Theater an der Weidendammer

Abends 8 Uhr: Schwank in drei

Akten von Max Neal und Max Ferner. Mittwoch und folgende Tage:

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8} Uhr: Die spanische Schwank in drei Akten von ranz Arnold ‘und Ernst Bach.

eu. Der Heuertrag {eint in Ost- und Südnorwegen unter mittel zu werden. Eine Ausnahme macht das Amt Hedemarken, wo man etwa den Ertrag eines Mitteljahres erwartet. Für Westnorwegen werden die Aussichten als mittel bezeichnet, in den beiden Bergenhusämtern jedoch etwas unter mittel. In Romsdal und den Drontheimämtern sowie in den nôrdlichsten Aemtern glaubt man ein gutes Heujahr erwarten zu können. Für das ganze Land dürften die Aussichten als unter mittel zu bezeichnen sein. Witintersaat. Der Roggen, der die Ueberwinterung fast überall gut überstanden hat, steht jeßt durhweg sehr gut und sheint einen guten Ertrag geben zu wollen. Aus einzelnen Gegenden wird berichtet, daß er zu üppig steht, sodaß er zu Grün- futter geschlagen werden muß. Frühlings\aat. Auf dünnem, trockenem Erdboden kam die Frühjahrs\aat durch die Trockenheit etwas zurück; an solhen Stellen steht fie dünn und offen und es. wird davon abhängen, ob nunmehr Regen eintritt. Im übrigen stehen sowohl Gerste als Hafer durhweg gut. In einzelnen Gegenden Ostnorwegens sowie in RNomsdals und dem nördlichen Trondhjems Amt werden die Aussichten als gut oder teilweise sehr gut bezeichnet;

im übrigen Lande als mittel oder unter mittel. Im Durh-

{nitt für das ganze Land können die Ausfichten für Hafer und Gerste wahrsheinlich als mittel gelten. Der Hafer war teilweise von Blattläusen angegriffen (Buskerud und Bratsberg) und während der Kälteperiode tim Anfang des Monats nahm das Unkraut ziemli über- hand. Erbsen scheinen ebenfalls den Ertrag eines Mitteljahres zu liefern. Kartoffeln. Die Ausfichten für dieselben werden fast überall als mittel, ausnahmêweise als gut oder sehr gut, be- zeihnet. —N üben eft Das Wachstum war infolge der Trocken- heit ungleiGmäßtg, insbesondere da, wo es zu spät gesät wurde, und Erdflöhe haben in eirzelnen Gegenden mehr Schaden als gewöhnlich angerichtet. Die Aussi{ten find daher zum Teil weniger gut; namentlich ist dies der Fall in einzelnen Gegenden Ost- und Süd- norwegens. In Westnorwegen und den Drontheimsämtern können die Aussichten als mittel bezeihnet werden. Die Weiden im Gebirge waren zu Anfang des Monats infolge des kalten Wetters zurück- geblieben, sind aber nah Eintritt der Wärme gut vorwärts gekommen ; die Talweiden werden als beinahe mittel bezeihnet. Die Obfternte scheint nicht besonders reiblich zu werden. In einzelnen Gegenden wird sie als mittel, meistens aber als unter mittel bezeihnet. Die Obstbäume waren in ziemlicheë Ausdehnung von Blattläusen ange- griffen. Das Gemüse is vielfah von dec Trockenheit am Wachstum gebindert worden. (Bericht des Kaiserlichen General- konsulats in Kristiania vom 7. d. Mts.)

Theater und Musik,

Die Kammerlichtsptiele in der Tauentzienstraße werden in ein intimes Theater der Kleinkunst umgewandelt, erhalten den Namen „Tyll Eulensptegel“ und ändern mit dem Namen au ihr Programm. Von der Figur des altwiener Hanswurst angeregt, beabsihtigt der Üünstlerishe Leiter Viktor Hartberg die Gestalt des Tyll Eulenspiegel neu zu beleben. Sie soll von der Bühne herab in lapidaren, drastischen Aussprüchen die Ereignisse und Aus- wüchse unseres modernen Lebens glossieren. Das künsilerishe Pro- gramm des neuen Theaters wird Musik, Gesang, Tanz und Vortrags- kunst in bunter Folge bieten.

Mannigfaltiges. Berlin, 20. Juli 1914.

Heute vormittag stürzte, wie „W. T. B.“ berichtet, infolge von Wurzelfäule plößlih ein bei dem Säulengang der Nattonal- galerie stehender Baum um und fiel in den Garten der National- galerie, in dem sih gerade mehrere Personen ergingen. Durch den herabfallenden Baum wurden vier Personen getroffen und verleßt, die sogleich nach der Königlichen Klinik gebraht wurden.

An der Oberbaumbrücke auf der Ober spree ereignete sih- „W. T. B.“ zufolge, gestern abend gegen 12 Uhr auf einem Motor- boot, das etwa 30 Ausflügler nah Berlin zurückführte, eine Be nz i n- explosion. Es gelang, alle Fahrgäste zu retten, doh hatten mehrere von ihnen erheblihe Brandwunden erlitten. Der Führer des Motorboots wird vermißt.

Ueber die Wasserstandsverhältnisse der norddeutschen

Ströme im Monat Juni 1914 berichtet die Landesanstalt für

Gewässerkunde im preußishen Ministerium der öffentlichen Arbeiten : Auch in den Wasserstandsverhältnissen des Junt zeigen fich große Verschiedenhciten zwischen den einzelnen Stromgebieten. Wenig günstig haben sih die Wasserstände der Memel und der Oder ge- staltet. Die Memel ijt allmählig auf Mittelniedrigwasser gefallen, die Oder hat meist niht viel über Mittelniedrtg- wasser gestanden. Normalerweise treten so niedrige Wasser- stände erst im Spätsommer und Herbst ein; an der Memel und Oder liegt das diesmalige Monatsmittel demgemäß erheblih unter dem Junidurchs{chuitt aus den Vergleihsjahren 1896/1910. Weichsel und Elbe weisen dagegen nur geringe Abweihungen von diesem auf. Beide Ströme haben das Jahreêmittelwasser der Vergleichszeit 1896/1910 nur um mäßige Beträge unterschcitten, und zuleßt ist die Weichsel wieder über Mittelwasser gestiegen. Weser und Rhetn waren für die Jahreszeit ungewöhnlih wasserreih ; die Weser stand fast den ganzen Monat hindur, der Rhein dauernd über Jahresmittelwafsser. Strom . Memel Weichsel Oder Elbe Weser NRhetn Pegel . Tilfit ‘Thorn Steinau Barby Minden Kaub Mittelwasser Junt 1914. 110 113 87 141 288 347 cm Unterschied gegen

Mittelwasser

Junt 1896/1910 62 —70 —11 +59 +557 ecm.

+8

Köntgsberg (Preußen), 19. Juli. (W. T. B.) Gestern vor- mittag brach im Holzlager der Firma Albrecht und Lewandowskt, ein großes Feuer aus. Infolge der starken Hitze fonnte die Feuerwehr troß der Benußung von YAsbestshirmen nur bis auf 30 m an das Feuer herankommen. Es bildeten fh Lustwirbel, die brennende Späne in die Luft rissen,

sodaß an mehreren Stellen gleichzeitig neue :Brände entstanden.

Mittrooh und folgende Tage: Die spanische Fliege.

Liebe.

Theater am Nollendorfplaß.

Dienstag, Abends 8} Uhr: Der Jux- baron. Posse von Pordes - Milo und

Residenztheater. Dienstag, Abends 83 Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Schwank Ludwig Hirschfeld.

Mittwooch und folgende Tage: verflixte Liebe.

Es wurden drei Kompagnien Pioniere zu Hilfe gerufen, die die Lager einer benachbarten Imprägnieranstalt {üßten und denen es nag gemeinsamen angestrengten Bemühungen mit der Feuerwehr gelang den Brand auf feinen Herd zu beschränken, |

Saarbrüdcken, 19. Juli. (W. T. B.) Heute fand in An, wesenheit zahlreiher Vertreter von Militär- und Zivilbehörden und unter starker Anteilnahme der Saarbrücker Bevölkerung die Ein, weihung des Flugstüßpunktes Saarbrücken statt. Au diesem Anlaß waren aus den Fliegerstationen bezw. Ah, teilungen von Mey, Straßburg, Bitsh, Saalburg, Fre, burg ï. B. und Darmstadt inégesamt 18 Flugzeuge eingetroffen, die sämtlich glatt auf dem Flugplaß landeten und bald darauf prächtige Shletfen-, Spiral-, Gleit- und Stuarzflüge zeigten. Es waren Preise gestiftet für Landungs- und photographisch2 Wettbewerbe, zy denen die Flieger Vor- und Nachmittags unermüdlich s\tarteten und dabei {öne Proben aller Flugkunst zeigten.

Hamburg, 20. Juli. (W. T. B.) In der Na(ßt zum Sonn, tag kam es am Eichholz zu einem größeren Zusammenstoß zwishen Nowdies und Shußleuten. Mehrere Schußleute, die Nuhestörer zur Wache bringen wollten, wurden plößlich von etw; 20 Perjonen überfallen, die die Arrestanten befreten wollten. Ez entsyann sich ein heftiger Kampf, bei dem die Shugtleute blank ztehen mußten. Während des Kampfes, an dem s{ließlich 17 Schußleute und etwa 40 junge Burschen beteiligt waren, erhtelt eta Shußmany zwei Messerstiche in den Nücken. Mehrere Burschen wurden mehr oder minder s{hwer verleßt. Ein ähnlicher Zusammenstoß \pielt;| sich in der Naht zum Sonntag in der Großen Fretheit in Altona ab, wo Polizeibeamte bet der Festnahme von Nowdies angegriffen und, als sie mit der blanken Waffe vorgingen, von der Menge mit La Steinhagel überschüttet wurden. Es wurden 18 Personen ver

aftet.

Salzburg, 20. Juli. (W. T. B) Vergangene Nacht wurde in den Goldbergwerken im Nathausberge am Naßfeld elf Arbeiter durch eine Explosion von Grubengasen getötet, Die Leichen sind geborgen worden.

Innsbruck, 20. Juli. (W. T. B.) Gestern find von dey großen Tschierspiße im Groednertal zwei führerlos Touristen, die Fabrikanten Hugo. Köhler und Georg Peur mann - Chemnitz, abgestü rzt. Beide sind tot. Die Leichen fin)

geborgen und nach Wolkenstein gebraht worden.

Paris, 20... Zuli. _(W. T. B) Zum Wetkbewet} um den Großen Preis des Aeroklubs von Frank reich sind gestern nahmittag im Tuileriengarten drei deuts che, zwei belgishe, etn italienischer und siebzehn fran zösishe Freiballons aufgesttegen. Dr Wind trieb di Ballons in der Nichtung auf England oder Holland zu. Bi dem Aufstieg ere!gnete sich ein \{chwerer Unfall. Der franzü sishe „Ballon „Toto“, in dessen Korb sich der Luftschiffe Blanchet als Lenker und Duval als Fluggast befanden, stieß an einen Baum, sodaß das Net zerriß. Der Ballon flog davon während der Korb mit dem Nez zu Boden stürzte. Die beidey Luftschiffer erlitten sehr \chwere Verlezungen. Der Zustan) Duvals foll hoffnungslos sein.

Madrtd, 19: Jul, (W. T. B) Das Flugzeug dei spanischen Fliegers Avaro stürzte, als der Flieger etne Not- landung unternahm, bei Aranda auf einen mit 8 Personen besetzten Bauernwaaen. Ein Kind wurde getötet, die 7 anderen S sassen des Wagens schwver verwundet. Auch der Flieger erlitl ernste Verleßungen.

Castellammare di Stabia, 18. Juli. (W. T. B.) Währen eines heftigen Gewitters in der Umgebung der Stadt {lug det Blitz in eine Fabrik für Feuerwerkskörper ein. Das Gebäudl wurde in die Luft gesprengt und alle Personen, die sich dari befanden, unter den Trümmern begraben. Sechs Leichen find bisher geborgen worden.

Balestrand, 20. Juli. (W. T. B.) Der Kai ser verroeill am Donnerêtagnachmittag auf Vangnaes am Fridtjofdenkma und besihtigte am Freitagnahmittag die Seckadetten auf de Schulschiff „Viktoria Luise“, deren Offiziere für Sonnaben| zur Mittagstafel geladen wurden. Gestern vormittag hielt der Kaise Gottesdienst an Bord der „Hohenzollern* ab. Nachmittags mah! er einen mehrstündigen Spaziergang mit einigen Herren sein Umgebung.

Christiania, 20. Juli. (W. T. B.) “Am Sonnabend wur die erste der beiden großen Negatten der „Europawoche“ al gehalten. Es herrs{chte starker Wind, wodurch eine Anzahl vo Havarien zu verzeihnen war. Ds Großsegel der „Germania wurde zerrissen. Die englishe Jaht „Maudrey“ und d russishe „Jrina" brachen den Mast. Dte Preisverteilung e folgte gestern. Jn der A - Klasse erhielt die Jacht des Deutsche Kaisers „PVeeteor" den ersten Preis. In der 15 m- Klasse di deutshe „Jsabel Alexandra“ den ersten Preis; „Paula“ gab auf. J der 12 m - Klasse gab die deutsche „Skeaf“ auf. In der 8 m - Klass siegte die chwedische „Astrid“. In der 7 m - Klasse siegte die dänisd} „Beb“. In der 6 m - Klasse siegte die norwegishe „WVosquito“. Bei der gestrigen Segelregatta erlitten infolge heftigen Sturme abermals verschiedene Boote Havarien. Mehrere Boote startei nicht oder shieden aus. Die deutshe Jaht „Germania*® erlitt au heute Havarie und \chied aus. Die Kaiserjaht „Meteot siegelte allein in vier Stunden 25 Minuten 34 Sekundu „Jsabel Alexandra“-Hamburg brach Topp und Klüverbaum. Jn di 15 m-Klafse wurde „Paula 3“-Hamburg dritte. In der 12 m-Klas schieden fünf Jachten aus.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Hauptmann Otto von der Shulenbut (Münster).

Gestorben: Hr. Generalkonsul a. 2 A 0A Dr. Paul von Tischendorf (Hannovtl Die| Fr. Margarethe von Klenck, (l Hübel (Dresden-Bühlau). Fr. V0 von Eicke und Polwit, geb. von Rosê berg-Lipinsky (Bad Lande).

in drei

Hermann Haller. Gesangsterte von Willi

f, Anna von Volkmann, geb. von Schlech-

Wolff. Musik von Walter Kollo. Mittwoh und folgende Tage: Der Juxbaron.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsky. Ge- sangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Iean Gilbert.

Mittwoch und folgende Tage: Wenn der Frühling kommt!

Der

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Olga de Neufville mit Hrn. Leutnant Wolf Grafen von Bredow Cronberg - Schönberg a. Darmstadt). Frl. Lisa von Seebach mit Hrn. Rittergutsbesißer Oskar von in Suchodoleß (Stettin—Groß Bünzow). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wilhelm Grafen Dohna (Hiller-Gaertringen). Hrn. Leutnant Ioachim von Blügzher (Gnesen). Eine Tochter: Hrn.

tendal (Dessau).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Verlag der Expedition (J. V.: Ko ye) Berlin. (1588

Druck der Norddeutshen Buchdruderei un Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 82. Neun Beilagen (eins{chließlich Börsenbeilage).

Taunus—

Erste Beilage zum Deutshen Reichsanzeiger und Köni

Berlin, Montag, den 20. Juli

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lih Preußishen Staatsanzeiger. 2 16S, 5 9 B B wh s y 1914 ———————————————_—————————————————————— E B Vet E (R IESTME R DSE I C V Ein der deut shen A

und seit Beginn Zus ammengestellt im

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10.

Bezeichnung der Eisenbahnen

Betriebs- länge Ende des Monats

km

Verkehrseinnahmen

im Monat Juni

aus dem Personen- und Gepäverkehr

aus dem Güterverke

hr

zusammen

über- auf haupt l km

M M

Üüber- haupt Mb

auf L Kin

M

über- haupt M

auf 1 km

M

Einnahmen aus fonstigen Quellen

M

Gesamteinnahmen im Monat

Juni

I. Staatsbahnen.

a. Rechnungsjahr 1. April—31. März: Meichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen?) .. ..

Preußish-Hessishe Eisenbahnbetriebsgemeinschaft ?) Württembergische Staatseisenbahnen Großh. Mecklenburg. Friedrih Franz-Eisenbahn .

b. Nechnungsjahr 1. Jan.—31. Dezbr. : Bayerische Staatseisenbahnen

Sächsische Staatseisenbahnen Badische Staatseisenbahnen Oldenburgishe Staatseisenbahnen .

IT. Privatbahnen.

a. Nechnungsjahr 1. April—31. März: Altona-KaltenkirWener Eisenbahn

(Altona—Bramstedt)

Bentheimer Kreisbahn

(Gronau—Benth.—Coevorden)

Brandenburgische Städtebahn

(Treuenbriecyen-Brandenbg.-Neustadt a.D.)

Braunschweig-Schöninger Eisenbahn

(Braunshweig-Schöningen, Höyzum-MattierzoU)

Butbach-Licher Eisenbahn (B.-L.-Grünberg, Griedel-Bd, Nauheim, B.-Oberkleen)

Cöln-Bonner Kreisbahnen

Grefelder Ellenbant (Viersen-Süchteln-Grefrath, Hüls3-Mör3)

Dahme-Uckroer Eisenbahn .

Dessau-Wörlißer Eisenbahn

Deutsche Eisenb.-Betr.-Gesellshaft (Abt. Baden) ?) Cisb.Bau- u.Betr.-Ges.Vering u.Wächter(Abt.Bad.)z) Eifern-Siegener Eisenbahn Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn . . .. Farge-Vegesacker Eisenbahn ‘)

Freien Grunder Eisenbahn

(Herdorf—Struthütten—Unterwilden)

Greifswald-Grimmener Eisenbahn . (Greifswald—Grimmen—Tribsees)

Hildesheim-Peiner Kreisbahn

(Hildes8heim—Hämelerwald)

Hoyaer Eisenbahn

Ilmebahn !) (Einbeck—Dassel)

Königsberg-Cranzer Eisenbahn (Königsberg—Cranz—Neukubren)

Kreis Oldenburger Eisenbahn) . (Neustadt i, Helst.—Heiligenhafen)

Lausißzer Eisenbahn-Gesellschaft?) . Liegniß-Rawitscher Eisenbahn

(Liegniÿ-Rawitsh-Kobylin, Gostkowo-Pat:oslaw) Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn .

Medcklenburgishe Friedrih Wilhelm-Eisenbahn . . (Strosburg-Blankensee-Neustreliz-Buschhof, Thurow- Feldberg)

Meppen-Haselünner Eisenbahn e

(Meppen—Haselinne—Herzlake—Lande3grenze)

Mühlhausen-Ebelebener Eisenbahn... Nauendorf-Gerlebogker Eisenbahn . . ...,

Neuhaldenslebener Eisenbahn . . (Neuhaldensleben—Eilsleben)

Neustadt-Gogoliner Eisenbahn . , MMedertaußuer Eisenbahn

alkenberg—Lilbben—Beeskow)

Oberrheinishe Eisenbahn-Gesellshaft . . ..., (Mannh.—Weinh.—Heidelberg—Mannh. ; Käfertal—Heddesheim)

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70,52

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71 848 000 8 337 000 3 335 000 341 000 | 1091 000 |

731 940 90 540

24 300 2 640 15 242 1 236 24 000 1 935 12 700 1 200 7 993 D 204 478 | 11 908 28 236 1545 2 920 270

11 780 3 160 10 882 1175 17 330 3 708 1 520 9

15 900 900

5 300 100 400

50

9 700 1 200 5815 205

4 200 900

3 400 100

82 290 9 067 16 000 500

9 850 2836 38 160 5 034 17 800 3 000 25 400 5 900 5 500 2 050 6 651 978 1240 210

5 200 200 13 550 1470 15 700 2200 | + %v 55 100 883

9102 | +92

8 691 000

009 000 34 000

+ 6 890 129 539 000 -+ 8328 000 4 469 000

+— 465 000 818 000

2A 18 000

15 007 000 +— 276 000 9 488 000

+- 207 000 5 950 000

58000 1 109 070

+— 74560

23 900 30 24 600 800 41 800 1 974 23 500 500 10 707 395 145 086 15 788 49 436 3853 9 570 350 10 000 3800 15 796 918 24 094 832 47 520 9 515 22 250 1100 20 000 4 000 17 000 1 800 8 100 700 8 000 200 6 400 300 4 800 500 ILIO 219 15 000 1 000 61 760 3 590 61 340 12170 9 200 800 33 400 1 800 9 100 1 050 8 808 562 6 740 544 12 700 600 23 300 1 060 29 000 1 000 42 614 822

344 08 763 120 475 4 94 245 + 8 326 -+ 18 314 + 36 348 08 445 4 88 414 20 560 4+ 25 256 8 681 + 19

11 684 000 260 000 47 778

1 8 247 201 387 000 -+ 8 665 000 7 804 000

-—+- 806-000

1 909 000 |

1 L82000

24 923 000 + 1 314 000 17 133 600 -+ 1 640 600 9 440 000

+ 302 000 1841 010

+ 165 100

757 000

39 000

204

4

11 374 000 1 602 000 405 000

0

110 000

7 000

2 641 000 101 000

1 277 000 171 000 950 000 57 000 284 900 19 120

12 441 000 C21 000 47 982

+ 8 291 212 761 000 —+10 267 000 8 209 000

+ 806 000 2 019 000

180:000

27 564 000 + 1 213 000 18410 600 + 1 811 600 10 390 000 1 240 000 2 125 910

-+ 184220