1895 / 310 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Dec 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Betriebsfonds pro 1896 positicn#weise beratken und in Einnahme Crsatarabien von Sdhievsgerichis-Beisigern und Hilföbeisigern. Na-

en von Ie S- igern un fSveihzern. - dem biermit die Tageëordnung erledigt war, !chloß der Vorfißende um 2 Uhr Nachmittags die Sitzung.

Zur Arbeiterbewegung. :

In Berlin beabsichtigen die in den elektrotechnischen Be- trieben beshäftigten Monteure und Hilfsarbeiter, eine Lohn- bewegung nach dem Muster anderer Gewerkschaften im kommenden Frübjabr einzuleiten. Am Sonntag wurde, wie die „Voss. Ztg.“ meldet, von einer Versammlung beschlossen, flatiftishe Fragebogen zu verausgaben, um eine Unterlage für Forderungen auf Erhöhung der Stundenköhne und Verkürzung der Arbeitszeit zu gêwinnen.

In Olten fand am Sonntag eine von 1134 Personen besuchte Versammlung der Angestellten der \chweizerishen Zentralbabn stati, in welcher die von dem Tireftorium der Bahn eingegangene Antwort auf die Forderungen der Angestellten besprochen wurde. Die Versammlung beschloß, wie dem ,W. T. B.“ aus Bern gemeldet wird, an den Forderungen festzuhalten, im allgemeinen fi jedoch den Forderungen der Gesammtheit anzuschließen und die Eisenbabnarkbeiter zum Anschluß aufzufordern. Dem Dircftorium wurde für die Auf- ftellurg “und Bekanntgebung eines Gehaltsregulativs eine Frift bis zum 1. Februar bewilligt. ;

In Rom haben,- wie „W. T. B.* meldet, die Droschken- kutscher wegen Lobnstreits einen Ausstand begonren; 1500 Kutscher stellten die Arbeit ein, während 700 weiter ibrer Beschäftigung oblagen.

Land- und Forftwirthschaft. Ernteergebniß Großbritanniens im Jahre 1895. Einer von dem „Board of Agriculture“ in London unter tem

13. d. M. veröffentlichten vorläufigen Uzberfiht über den Ertrag der Weizen-, Gersten- und Haferernte in Großbritannien (England, Wales und Schottland) im Jahre 1895 entnehmen wir folgende Angaben :

Ges@äßter Durcbschniits- ertrag per Aer

in Busbel

1895 | 1894

Ges tes rz Gesammtergetniß Le in Bufhel

31,69 | 34,50 37,06 | 41,64

Verdingungen im Auslande.

Rumänien. E i 22. Januar. Bau einer Pulverfabrik in der Gemeinde Dudec i. Voranschlag 240 000 Franken.

Verkehrs-Anstalten.

Der Sénelldamvfer , Maasdam®” der Niederländis{ch-Ameri- fanishen Damvfschiffahrt2-Gesellshaft ist am 29. Dezember und der Postdampfer „Obdam“ am 28. Dezember in New-York ange- Tommen.

Hamburg, 30. Dezember. (W.T. B.) Hamburg-Ameri- kanishe Packetfahrt- Aktien-Gesellshaft. Der Post- dampfer „Prussia“ ist gestern Nachmittag in New - York ein- getroffen.

Lriest, 30. Dezember. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Cleopatra* ift beute früh aus Konstantinopel bier eingetroffen.

London, 39. Dezember. (W. T. B.) Der Cafile-Dampfer „Garth Castle“ hat auf der Heimreise und der Castle-Dampfer „Harlech Castle“ auf der Ausreise am Sonnakend die Canari-

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\chen Inseln passiert. Der Caftl--Dampfer „Noslin Caftle“ ift auf der Ausreise am Sonrabend von Southampton abgegangen. Der Caftle-Dampfer eDEWCLNER Casile“ if auf der Heimreise heute in London angetemmen. :

Rom, 30. ber. (W. T. B.) Der direkte Personen- verkehr zwischen Rom und Berlin wird vom 1. Fanuar 1896 ab Ce von diesem Tage ab müssen die Reisenden in Ala um-

eigen.

Theater und Musik,

Konzerte.

Gestern fand im Saale der Sing-Akademie ein von dem Komponiften Charles Villiers Stanford, dem Pianisten Leonard Borwick und dem Sänger Plunket Greene im Verein mit dem Philharmonischen Orchester veranstaltetes „Englisches Konzert“ ftatt, dessen Programm aus\{ließlih erg- lishe Kompositionen darbot. Eine „Trauerspiel-Ouvertüre“ von Hubert Parry, deren musikalis@er Werth nit gerade bedeutend war, erêffnete die Vorträge. Bei weitem mehr interessierie ein Klavierkonzert von Stanford, das von dem hier bereits vortheil- baft bekannten Pianisten Borwick trefflib gespielt wurde. Besonders der Andantesayz fesselte durch originelle Motive, während die Orchesterpartie manchmal etwas geräuschvoll behandelt ift. Als Gesangéfünfiler erften Ranges trat Herr Plunket Greene bervor, und zwar in Liedern von Dr. Maurice Greene und H. Purcell. Nah dem Vortrag der mit Orchesterbegleitung von Stanford Fearbeiteten „Jrishen Volkslieder“ fang der Künstler als Zugabe ncch Schumann'ss „Im wuntders{önen Monat Mai“ in deutsher Sprache. Diese Gesänge fowie einige Solo- vorträge von Borwick wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen, der auch der Ouvertüre „Britannia* von Madcktenzie zu theil wurde. Den Beschluß des Abends machte eine Symphonie von Stanford, betitelt „L’Allegro ed il Pensieroso“, die, von einigen Längen a?- aeschen, in allen rier Säßen den tüchtigen Komponisten erfennen lies. Das mitwirkende Philbharmonishe Orchester leistete an diesem Abend wiederum sehr Lobenëwerthes. ü

Im Saal Bechstein gab am Sonntag der bier bereits woblbefannte Klavier-, Gesangé- und Deklamationébhumocorist O. Lam- borg aus Wien eine Soirée. Er bewährte darin aufs neue sein in der That erftaunlihes Improvifationstalent durch eire potpourriartige, mit fomvpositorishem Geschick Übergeleitete Aneinanterreibung der vershi-denartigsten Melodien aus Opern, Tänze und Lieder, die ihm aus der Mitte des Publikums genannt wurden. Mit den Klavier- Humoresken „Die musikalische Familie“, „Ein Morgenanbruch auf dem Lande* und „Der Virtuose*, ferner mit der Gesangs-Parodie auf den Aktshluß «ciner italienishen Oper, sowie durch verschiedene humco- ristishe Deflamationen verstand es der vielseitige, in seiner Art un- übertresflide Künßler die Hörer in anhaltende Heiterkeit zu versetzen und bis zum Schluß zu fesseln.

Mannigfaltiges.

Das „große Wedcken“ am morgigen Neujahrstage wird, wie in den Vorjabren, derart autgeführt werden, daß das Trompeterforps des 2. Garde-Ulanen-NRegiments früh 8 Uhr von der Kuppel der Schlofßkapelle einen Choral sowie einige geistliche Lieder bläfst und die Spielieute der 2. Garde-Infanterie-Brigade mit den Hoboisten des 2. Garde-Regiments z. F. unter Führung eines Adjutanten vom inneren S({loßbhofe vor Portal I des Königlichen Schlosses aus durch dieses Portal, über den Schloßplatz, die Schloßfreiheit und dann die Linden (Mittelweg) entlang bis zum Brandenburger. Thor und ebenso zurück marsc@ieren.

Dem Stadt-Baurath Dr. Hobreht wurden heute, an scinem . Geburtstage, vielfahe Ghrungen zu theil. Die ersten ratulanten waren der Wirkllie Geheime Rath Hobreht und zwei ndere Brüder des Jubilars. Vom Ministerium der geist-

entliche GesunbheitSrflege” Ausbrudck Ses un Pflege“ zu

üler und Mitarbeiter auf dem Gebiet des Kanalisations- wesens überbrahten Bauinspektor Höhmann, Regierungs- und Bau- rath von S „und Baumeister S Lancizolle ti "B einen aroßen, in Zinn getriebezen umpen ne Die ftädtishen Baubeamten beschenkien den Chef der ftädtishen Tie g mit einer in Silber getricbenen Kopie der Hundrieser*shen Statue der „Berolina“. Den Glück- wünschen und dem Dank der Statt Berlin gab in längerer Ansprache der Stadt-Baurath Blankenstein Auëdruck. Der Architcktenverein ernannte den Jubilar zum Ehbrenmitglied.

Im Hörsaal der Königliden Akademie ter Künste, am Schinkel, plaß 61 (Bau-Akademie), wird am Freitag, den 3. Januar, Abends 8E Uhr, ein öffentlicher Vortrag „über das Wesen der Stolze'schen Stenograpvbie* getalten werden, zu welhem der Eintritt Herren, Damen und S({ülern unentgeltlich freifteht. Der Vortragende, Herr L. Loepert, eröffnet im Anschluß an diesen Vo:trag seinen 76. Unterrihtéfursus in der vereinfahten Stolze*’schen Stenographbie.

Der „Verein deutsher Gartenkünstler“ hat ein Preis- aus\shreiben erlafsen,- das die Grlangung von Entwürfen für eine Aufnahmeurkunde in könstlerisher Autftattung bezweckt. Die Ge- staltung ist dem freien Ermessen des Bewerbers anbeimgestellt, jedo muß der Entwurf auf die biidende Gartenfunft Bezug haben. Die Zeichnung if einfarbig in Shwarz herzustellen. Als Preise find 150, 100 und 75 M ausgesezt. Der Eirlieferungëtermin für den Wettbewerb, an dem fic nur Vereinêmitglieder betheiligen dürfen, ist der 1. März 1896. Die näheren Angaben und Bedingungen find im Vereinsorgan, der „Zeitschrift für Gartenbau und Garten- kunst“, veröffentlicht.

Die Bucbdruckerei und Verlagsbuhhandlung von Otto Elsner (Berlin 8., Oranienstraße 58) versendet auch diesmal zum Jahres- wechsel cinen eleganten, praftishen Notiztkalender, defsezn Blätter zum Abreißen eingerichtet find. Die in mebrfarbigem Druck ker- gestellte, gediegene tyvographische Autftiattung und Verzierung giebt aufs neue von der Leistungéfäbigkeit der genannten Offizin ein erfreulides Zeugniß.

Im Zirkus Renz gelangt das mit großem Beifall auf- genommene Festspiel „Weibnachten bei Renz* in den beiden morgigen Neujahrê-Gala-Beorstellungen leßtmalig zur Aufföhrurg. Außerdem gebt Nachmittags ncch das Aus ftattungsftick „Ein Neujahrsfest in Peking“ und Abends „Erinnerungen an 1870/71“ in Scene. Jun der Abend-Vorstellung, welche ein reiches und gewähltes Programm auf- weist, debütiert au} Miß Evetta, der neu engagierte weibliche Clown. Am Donnerstag, den 2. Januar, - findet eine Wiederholung der neulich erwähnten großen Gala-Sport-Borstellung statt.

Breslau, 31. Dezember. Die „Schlefishe Volkszeitung" meldet aus Waldenburg i. Sl. vom beutigen Tage: Im Wrangel- shachte hat ein großes Grubenunglüdck stattgefunden. Bisher wurden 21 Todte und 12 Verleßte nah dein Knappschaftslazareth in Waldenburg gebrawt. Der „Schlesischen Zeitung“ zufolge wurde das Unglück durch s{lagente Wetter verurjacht. Die Zahl der ver- unglückten Bergleute beträgt 50; biëher werden noch 17 vermißt.

Wien, 30. Dezember. Wie die Blätter melden, fand iîn

Wiener - Neustadt geftern Nacht 2 Ubr cin ziemli heftiger, von furzem donnerartigem Rollen begleiteter Er dftoß statt.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Séiller.

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3 Nebel 1/bedeckt

Uebersicht der Witterung.

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Lautenburg.

pressionen über dem Weißen Meere, westlich von | Paul Blo.

Schottland und über Deutschland lagern. Bei meist | Fehrnng. Plauderei von Paul Linsemann. Z i : T Donnerstag und die folgenden Tage: Hals über [and trübe und zu Niederschlägen geneigt; in West- | Kopf. pi In ‘vodpelter Belehrung.

schwacher Luftbewegung if das Wetter in Deutsch-

deutshland herrscht Thauwetter, dagegen ftrenge Kälte în den nordöstliden Gebietstheilen, Memel

vom Ober-Inspektor Brandt. meister Dr. Muck. Anfang 7# Ubr. Schauspielhaus.

Regie: Anfang 7ck Uhr. Donneréêtag: Opernh grin. Romantisde O Wagner. (Lohengrin : Hr. Er Kammersänger, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. i; 5 Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen | Rabenvater stait. Súhafkejpeare. FE I R S T E Nebel 8 Graf Baudissin (S@&legel-Tieck). Theater Unter den Linden. Direktion:

Berliner Theater. 3 Uhr: Prinzesfin Goldhaar. Abends 72 Ubr: Z : Der Verschwender. Chilperich.

Donnerêtag: Hasemaunn’s Töchter. *tbonnements-Vorsteliung): Faust.

Lessing-Theater. Mittwech, Nachmittags 3 Uhr: Zu volfetbümlichen Preisen: Heimath. Abends 74 Uhr: Comtesse Guerl.

Comteïse Guckerl, Freitag: Comtefse Guckerl,

Residenz - Theater. Mittwob, Nachmittags 3 Ukr: Zu S n i L halben Kassenpreisen: Der Rabenvater. Schwank

Die Luftdruckvertheilung is auf dem ganzen Ge- | in 3 Akten von H. Fr. Fischer und Josef Jarno. biete ziemlich_ gleiGmäßig. Am höchsten ist der Luft- | Abends 714 Ubr: i o druck über Ost- und Süd-Europa, während De- | in 3 Akten von

Dirigent: Kapell- | Max von Weinzierl. Anfang 74 Ubr.

1. Vorftellung. Wilhelm Mittw-ech Nachmittag: Zu

Ober-Regisseur Mar Grube.

Donnerétag: Bruder Martin.

Freitag: Bruder Martin.

us. 2. Vorftellung. Loheu- L : Sonnabend: Bruder Martin.

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per in 3 Aften von Richard Böte, Königlicher 2. Vorstellung.

Uebersetßt

Julius Frißshe. Mittwoh: Ju

Dentsches Theater. Mittwoch, Nachmittags glänzender Auéstattung an Dekoratio1 toftüme 24 Uhr: Die Mütter. Abends 74 Uhr: Weh | und Requisiten: König Chilperih, Burlesfe | 9\.éstattungsftäckes 1870/71. Auftreten der Miß

dem, der lügt! Donnerstag: Die Mütter. Freitag: Die Jüdin von Toledo.

E Diriaent: Herr Kapellmeisler Federmann. Anfang

Auësstattungs-Operette in 3 Aften ( Hervé und Paul Ferrier, deuts von Hervé. In Scene geïeßt von

Nachmittags | 74 Uhr.

Mittwch, Donnerstag und die folgenden

Uhr: König Chilperih.

ranzöfishen bearbeitet von Ed.

Donnerstag: Diefelée Vorstellung

Direkticon: Sigmund

Hats über Kopf. Schwank | von Wilh. Manrstädt und Juïiius

Blerandre Bisson, deutsch von | von Julius Einödsbofer. In Scene gesezt vom obere g S E Be- | Direktor Ridhard Sul. Die Tanz-Arrangemente vom Balletmeifter Guntlaw. Anfang 77 Uhr.

Donnerêtag: Eine tolle Nacit.

Konzerte. Zonzert-Haus.

kalben Preisen : Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von | Fraucillon. Schauspiel in 4 Akten von Alexandre | katen und Austragezetteln ersictlid. Abends 72 Uhr: Dumas. Anfang 3 Uhr. Parguet 2

Veoranzeige: Am Sonntag, ten 5. mittags 3 Uhr, findet im Neuen Theater zu balben | Clown der Welt. In den Vorfi Othello, der | Preisen eine Aufführung des Schwankes Der | Auftreten fämmtliwer Könstler - Spezialitäten aller-

Eduard Jacobson und Wilhelm Mannstädt.

Sonntag, den 5. Januar, Nachmittags 3 Uhr : Zu balben Preiien: Der Obersteiger. Abends

Adolph Ernsi-Theater. Mitiwoch: Frau

Lohengrin. Gesangépcsse in 3 Akten, nah dem

. Mannstädt. Kupiets von Gust. Görs. Musik von Gust. Steffens. Anfang Uhr.

Zentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30 Mittwoch: M tolle ae e i Gestorben nas Se? J 3 T ili E : -- - c ftattungspofse mit Sefang und Tanz in 5 Bildern Loessl (München). Hr

Karl Meyzder - Konzert.

Negie: Siegfried Jelenko. | equestrisch-chorecgraphishes Festspiel vom Direktor

Außerdem: Tjo Ni En mit dem be-

Fr. Renz. : lâte aus Pla-

liebten Schellenspiel. Preise der P

Gala-Fest-Vorstellung. Aufführung des großen militärtf{en Ausëstattungéftüdes 1870/71. Zum lezten Male: Weihuachten im Zirkus Renz. Ersics Auftreten der Miß Evetta (The Januar, NaS- | lay Clowa). der cinzige weibliche Spring- In beiden Vorstellungen: Ranges. Vorfütrcn und Reiten der besttressierten Freiheits-, Spring- und Schulpferde.

E, Deus 74 Uge Let er L „- {am Sonnabend, den 28. Dezember 1895, FUTUns Rees mit großem Beifall aufgenommenen Gala-Sport: L Vorftellung. Aufführung des großen militärischen 5 Mea, s 5 Bildern) von | Gyetta (The lady Clown)}, der einzige wciblidze bearbeitet von | Syring-Clown der Welt Mußif | Lr ige QL0Tn Der Beil.

Julius Fritsche. j D ini E Familien-Nachrichten.

Tage- Sonig | Verlobt: Eugenie Mumm von Schwarzenftein Tage: Abuig mit Hrn. Lieut. Joseph von Radowitß (Frankfurt a. M.—Bromkberg). Frl. Margarethe Büchner mit Hru. Kffistenz-Arzt 11. Kl. Dr. Ernft Jacobiß (Erfurt). Frl. Meta Arnholdt mit Hrn. Jrn- genieur Hermann Kornau (Breélau). Frl. Mania Roggenkau mit Hrn. Ingenieur Bruno Sattler (Berlin—Fricdenau).— Frl. Martha Dix N mit Hra. Ingenieur Rokert Kirchner (Berlin). Jacobsen und | Vereheliht: Hr. Paul von GSontar® mit Frl. Clara Busch (Hagen i. W.—St. Louis). M Geboren: Gin Sohn: Hrn. Regierungs-Affeffor f: ron der Marwiy (Köëlin). Eine T ochter: trn. Georg von Bülow (Brunsrode). Hrn. mtêgerihts: Sefretär Rudolf Wolfedorff (Wüfte-

gierédorf). j 4 L A Hr. Landesgerichts - Rath Richard

Große Aus-

Ritter und Edler voi Prem.-Lieut. Werner Kühn (Schmöllen). Ör. General-Lieut. z. D. Ludwig Dieterih (Berlin). Hr. General-Lieut. und Wirklicher Geheimer Rath Leo Amadeus Graf Henckel von Donnerê- marck (Gröôditzberg). Verw. Fr. Ober- Telegraphen - Assistent Amélie Pulkrabeck, geb. Dahblheim (Biederitz). Hr. Pastor emer. Rein- hold Franz (Pasewalk).

Freund. Mefik

minus 16, Königéberg minus 154 Grad. Friedrihs- hafen meldet 33 mm Regen. In Rußland herrs{cht außerordentlih ftrenge Kälte, Moskau meldet 29, Kiew 30 Grad unter Null.

Deutsche Seewarte.

E E E E Ei P I M E s E P Err S E Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 1. Vorftellung. Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Friedri Kind (na der gleihnamigen Erzählung August Apel’s). In Scene gesest vom

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. CGhaufseestraße 25—26.

Mittwoch: Bei bedeutend ermäßigten Preisen. Volkstbümliche Vorstellung unter Leitung des Kaiser- li russischen Hofschauspielers Herrn Julius Fiala: Zum ersten Male: Gefallene Engel. Ein Stück aus dem Volkëlebken in 3 Akten von Richard Zun. Regie: Gustav Lemaitre. Anfang

É Donnerstag: Gefallene Engel.

Venes Theater. Siffbauerdamm 4a./5. Mittwoch: Bruder Martin. Volksftück mit

Ober-Regisseur Teßlaff. Dekorative Einrichtung

Gesang in 4 Akten von Carl Costa. Musik von

Mittwoch, den 1. Januar, Abends 6 Uhr: Fest- Konzert.

Donnerstag, den 2. Januar, Abends 7 Uhr: Ge- sellschafts:Abend.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Anfang 7z Uhr: Ux. Soirée des Klavierhumoristen O. Lamborg.

Pirkus Renz. Karlstraße. Mittwoh (Neu- jahesfesŸ: Zwei Vorstellungen.

bumoristish gewähltem Programm. Zum vorleßten | Aktien nud Male: Weihnachteu im Zirkus Renz. Großes

Vecantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

on (Scholz) in Berlin.

Mittwoch, | Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag#-

Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Acht Beilagen

(einshließlih Börsen-Beilage),

Nr. 6 deë# Mee

esellschaften i

Verlag der Expedi

Nachmittags | sowie die Juhaltsangabe zu Ubr: Große Vorftellung mit besonders | lichen Anzeigers (Kommanditg kfticugesellschaften) für die

vom 23. bis 28, Dezember 1895,

„M 310.

Erfte Beilage

zum Dentschen Keichs-:Anzeiger und Königlih Pre ußishen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 31. Dezember

1895.

SEERSP E TEMETEM S O SOO F E T R

Königreihß Pr-eußen.

Privilegium wegen Susfertigung auf den Inháver Tautentzer An leihbe- sheineder Stadt Rendsburg im Betrage von 2500 009

Wir Wi lhœlm, von Gcttes Guaden König %2n Preußen 2c. Nathdem die ftädtishen Kollegien zzu Rendsburg am 5. April und 1. Îovember 1895 beshlÆjen haber, die zur Aëtragung älterer Iden, zur Ærbauung eins neuex Volksshulgebäudes, eines lachihauses, eines Eleftrizitätswerïts «und einer Kaserne, zu Um- uad Erroeiterungsbauten der ‘Waseanftalt und des Wasserwerks, zur Weiterföbhrung der Kanalisatisn und zur “Regelung des Abfuhrwesens erforderlihen Mittel im Weg? einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Aatrag der Stadtvertretung, za0 diesem Zwelke auf jeden Inhaber lautendz, mit Zins- feinen versehene, seitens der Gläubiger unfündbare Anleihe- ‘Weine im Betrage von“ 2 500 000 „#6 ausstellen zu dürfen, va sich hiergegen weder im Jnter:se der Gläubiger noch der Schuldnerin eiwas zu erinnem-gefunden hat, in Gemäßheit des § 2 des Ges vom 17. Juni 1833 (S.-S. S.. 75; und der Verordnung vom 17. Sep- tember 1867 (G.-S. S. 1518) der Stadtgemeinde Rendsburg zur Ausftellang von Anleibesczeinen zum Betrage von 2500000 Æ, in Buchstaben: „Zwei Millionen und fünfmalhunderttausend Mark“, welche ir folgende: Abschnitten: Lätt. A. Nr. 1—- 500 = 1 000609 Æ zu 2000.4, Tátt. B. Nr. 1—1000-= 1 000000 M zu 1000.4, JLätt. C. Nr. 1— 800. = 400000 Æ zu 500 4, Mitt. D.-Rr. 1— 500 = 100000 A zu 200 4, i: ¡uiammen 2 500 000 nah ‘dem anliegenden Muster auszufertigen, : mit 32 Prozeat jährlich zu werzinfen und nah den festgestellten Tilgungëplänen mittels Ver- Toofung oder freibändigen Ankaufs jährli vam 2. Januar 1896 ab wenigstens mit 1F Prozent des Theilbetrags von 900000 Æ bezw. mit einem Prozent des Theilbetrcgs von 1 6&0 000 e unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Änleihescheinen zu tilgen find, dur gegenwärtiges Privi!:gium Unsere landesherrlihe Genehmigung ertheilen. Die ‘Ertheilung erfolgt mit der rechtlihen Wirkung, daß ein jeder Inhaber diejer Anleihesheine die daraus hervorgegangenen Rechte gelteed zu machen befugt ift, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu fein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleibescheine cine Gewährleistung seitens des Staats niht Lker- nommen. :

Urfundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Însiegel.

Gegeben Meues Palais, den 18. Dezember 1895.

j SVilhelm R. Miquel. Freiherr von der Recke.

Regierungsbezirk

Provinz S&{leswig.

Schleswig-Holfein. Anleiheschein der Stadt Rendsburg Buchstabe a Nr

über : . M Reichswährung. Auëgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom i (Amtsblatt der Könialihen Regierung zut Súleswig vom . i... Q. und Gesez-Sammlung für 189 . ., Seite . „, laufende Nr. . .).

Auf Grund des von dem Bezirks -Auëschuß des Regierungs- bezirks Schleswig genehmigten Beschlusses der städishen Kollegien zu Rendéburg vom 95. April 1895 wegen Aufnahme einer Schuld von 2 500 000 M befennt fi der Magistrat und das Stadverordneten- Kollegium der Stadt Rendsburg namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, seitens des Gläubigers unkündbare Verschrei- bung zu einer Darlehnéshuld von Mark, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit 34 Prozent jährlich zu ver- zin!en Ut.

Die Rüdzablung der ganzen Schuld von 2 500 000 4 erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungêylans mittels Verloosung der Auleißescheine oder freitändigen Anfaufs in den Jabren 1896 bis spätestens 1940 einshließlich aus einem Tilgungsstock, welcher be- ¿üglih des Theilbetrags von 900 000 M wenigstens mit 1# Prozent, bezügli des Theilbetrags von 1 600 000 A wenigstens mit einem Prozent des Kavitals jäbrlih unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleibesheinen gebildet werden wird. Die Ausloofung geihieht in dem Monat Juli jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, nach Verlauf von 10 Jahren, also vom Jahre 1906 ab, den Tilgungsftock zu verstärken oder au sämmtlihe ncch im Umiauf befindlichen Anleibesheine auf einmal zu kündigen.

Die dur die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben- falls dem Tilgungéstock zu.

Die auégelooften, sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich befannt gemaht. Diese Bekanntmachung erfolgt wenigstens drei Monate vor dem Zabluncstermin in dem „Deutschen Neichs- und Preußischen Staats-Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleéwig, dem -,Rendsburger Wochenblatt“, sowie in den „Hamburger Nachrichten“. Wird die Tilgung der Schuld durch Ankauf von Sculdverschreibungen bewirkt, so ift dieses unter Angabe des Betrags der angekauften Schuldverschreibungen als- bald nah dem Ankaufe in gleicher Weise bekannt zu machen. Geht eines der vorbezeichneten Blätter ein, so wird an defsen Statt von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsi- denten in Schleswig ein anderes Blatt bestimmt.

__ Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ift, wird es in haltjährigen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von beute an gerehnet, mit drei und einem halben Prozent jährli

z Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieses Anleihe heins bei der Stadtkasse zu Rendsburg, bei der Spar- und

Leibkasse daselbst, bei der Vereinsbank in Hamburg und deren Filiale

in Altona, und zwar au in der nach dem Eintritt des Fälligkeits- termins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Séhuldvershreibung sind au die dazu gehörigen Ziné- seine der späteren Fälligfeitstermine zurüdckzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welde innerhalb dreißig Jahren nah dem Rüd- zablungétermine niht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahrs, in welchem sie fällig geworden, nit erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Auf- gebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernihteter Schuld- vershreibungen erfolgt nach Vorschrift der S 838 ff. der Zivilyrozeß- ordnung für das Deutsche Reih vom 30. Januar 1877 (R.-G.-Bl.

«S. 83) beziehungsweise nah § 20 des Ausführungsgeseÿes z1 tr

4 “Deutfchen Zivilprozeßordnung vom 24. März 1879 (G.-S. S. 281 ).

Ziné scheine können weder au geboten, noch für fraftlos erflär t

| :werden. Doch ‘soll demjenigen, wkiher den Verlust von ZinFscheinen

vor Ablauf der vierjährigen Verjäbrungsfrist bei dern Magistrat zu “Rendsburg anmeldet und den flattgehabten Besiy der Zinsscheine dur Œorzeigung der Schuldverfehreibung oder jorf in glaubhafter Weife darthut, nah Ablauf der Verjährungéfrift der Betrag der an- gemeldeizn und bis dahin nit :vorgefommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezablt werten. =- E

Mit dieser Schuldverschreibung sind balbjährige Zinsscheine bis zum S{lufse des Jahres 1905 ausgegeben; die fernezen Zinsscheine werden für weitzre zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe iner neuen Reibe von Zins[cheinen erfolgt bei der Stadtkafse in Rendsburg gegen Abliefzrung der der älteren Zinejcheinreihe bei- gedruckten Anweiiung. Bei dem Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinssceinreihe an den Inhaber der Schuld- verschreibung, sofern deren Vorzeigung rehtzeitig gesehen if.

Zur Sicherheit der bierdur eingegangenen Verpflihtungen Haftet vie Stadt mit ihrem Vermäügen und mit ihrer Steuerkraft. :

Deffen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter uÄerer Unterschrift ertheilt.

Rendsburg, den . :

Der Magiftrat und tas Stadtoerordneten-Kollegium der Siadt Rendsburg. Der Kontrolbeamte.

rovinz _ ig-Holstein.

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Zinssch@ein Reibe

zu dem Anleibescheine der Stadt NRendëburg,

Buchstabe , Nr j

über . . . . . Mark zu 34 Prozent Zinsen

e... Mat. PE

Der Inhaber dieses Zinssheins empfängt gegen defsen Rückgabe in der Zeit vom (2. Januar) 1. Juli 18 . . ab die Zinsen der vorbenannten Schuldverschrei- bung fúr das Halbjahr vom . . ten... bis . . ten mit... &.. - bei der Stadtkasse zu Rendsburg.

Rendéburg, den . . . ten 18 Der Magistrat. Das Stadtverordzeten-Kollegium.

Der Kontrelbeamte. Dieser Zinsschein if ungültig, weun dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahrs der Fälligkeit erhoben wird.

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Weitere Zahlstellen : Spar- und Leihka in Altona.

NRendöburg, Vereins Hamburg und deren Fillale

Regierungsbezirk

Provinz Ÿ Shleëwig.

Schleswig-Holstein. w fun

uwei| Ä zum Anleibescheine der Stadt Rendsburg. E Nr, E.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu der obigen Schuldverschreibung die . . . . te Reibe von Zinsscheinen für die zehn Jahre bis bei der Stadtkasse zu Rentsburg, fofern niht rechtzeitig von dem als solhen si aus- weisexden Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspruch er- hoben wird.

Rendsburg, den j

Der Magistrat. Das Stadtverordneten-Kollegium. Der Kontrolbeamte.

Literatur.

ffÆ Briefwecbsel zwishen dem Kriegs-Minifter Grafen von Roon und Clemens Theodor Perthbes. Herausgegeben von Otto Perthes. Breslau, Eduard Trewendt, 1896. Das vor- liegende Buch ift ein Nachtrag zu den im gleichen Verlage erschienenen e Denfwürdigkeiten“ aus dem Lben des Kriegs-Ministers. Wie diese bilden die darin enthaltenen Briefe eine wichtige Quelle für die Geschichte der Jahre 1864 bis 1867, da Roon und Perthes über die meisten politishen Fragen der damaligen Zeit forrespondierten. Zwei Gegen- ftände vor allen, die fast in jedem Briefe wiederkehren, nehmen das Interesse des Lesers in Anspruch: die shleswig-holfteinishe Frage und die politishe Stellung Bismarck's. Der Bonner Rechtslebrer Perthes, ein eifriger Patriot, der die Befreiung der Elbberzogthümer von der Dänenberrshaft ersehnte und die Nothwendigkeit der preußischen Militärreform voll anerkannte, verstand weder Bismarck's Politik gegen Dänemark noch seine politischen Anschauungen überbaupt und verurtheilte die Annerionsbestrebungen als revolutionäre Politik. Auch der glücklihe Ausgang des dänischen Krieges und der Vertrag von Gastein stimmten ihn niht um. In dem preußischen Antrage an die Frankfurter Bundesversamwlung (9. April 1866), ein aus direkten Wahlen hervorgegangenes Parlament zur Revision der Bundes- verfassung zu berufen, sah er das ofene Bekenntniß zu tem Grund- prinzip der Revolution. Sehr interessant is es daber, wie Roon die innere und äußere Politik Bismarck's gegen diese Angriffe vertheidigt. Wie die Tagebücher Theodor’'s von Bernhbardi, fo liefert auch diese Korrespondenz einen neuen Beweis dafür, wie s{chwierig die Situation der preußishen Regierung damals war, da ihre Politik au von den einsihtigsten und patriotischsten Zeitgenofsen verkannt wurde. daß der Verfasser seinen Zwedck, weitere Kreise für die Pflege der historishen Tradition im österreihishen Heere zu interessieren, er- reihen wird.

Deutsches Verwaltungsrecht. Von Dr. Otto Mayer, Professor in Straßburg. Erster Band. Verlag von Duncker u. Humblot in Leipzig. Preis 11 A Das vorliegende Buch ift ein Theil des von Prof. Binding unter Mitwirkung hervorragender deutscher Juristen Fg geTenen „Dandbus der deutschen Rechtswissenshaft*. Otto Mayer hatte in Abtheilung VI des seit Jahren bekannten Anlage- planes die außerordentlich schwierige Aufgabe übernommen, das Ver- waltungêrecht des Reihs und der Einzelstaaten als einheitliches, innerlih zusammenbängendes Ganzes darzustellen, und bietet nun den ersten Theil der auf zwei Bände berehneten systematisden Arbeit. Vor der Gründung des Reichs bereits baben das preußishe Recht durch von Rönne, das bayerishe durch Pözl, das württembergische durch R. von Mohl Bearbeitungen erfahren. Daneben sind, vielfach getrennt von dem positiven Recht, in einer Anzahl von Werken die allgemeinen Fragen erörtert worden. Die innere Kobärenz von Reichs- und Landeêreht ließ aber nach Gründung des Reichs den dringenden Wunsh nah entsprechender wissenshaftliher Auffafsung und Darstellung beider organisch mit einander verbundenen Materien entstehen. Diesen Wunsch hatte zuerst der Heidelberger Professor Georg Meyer erfüllt, und nach ihm hat jeßt Otto Mayer in Straß- burg das deutshe Verwaltungêrecht in feiner ganzen Ausdehnung zu bearbeiten begonnen. Nach einer Einleitung, welche die Grundbegriffe der Verwaltung und des Verwaltungsrechts angiebt, geht die Dar- stellung zum allgemeinen Theil der Verwaltungsorganifation über und betont zunächst, ohne sich mit geshihtlihem Beiwerk den Weg zu

erschweren, den Entwickelungsgang, den die fulturell so bedeutungs- vollen Einrichtungen dieses Zweiges ftaatlicher Thätigkeit genommen baben. Jn knappen Zügen schildert der Verfasser, wie sich die primitive Venwaltung des nittelalterlihen Staats auf die Ausübung einzelner, nah und nach eworbener landesberrliher Hoheitsrehte beschränkte: die Förderung der Bildung und Wirtbschaft blieb ihm fremd; ein Zheil diejer Fürsorge lag in den Händen anderer forporativer Verbände: der Kirche, der Zünfte, der Markgenossenshaften. Seit dem XVI. Jahrhundert son einige Zeit vor dem gänzlichen ZEimenbeny der Reicbégerichtsbarkeit ftieg das Bewußtsein der brigfeit nah der Richtung des Machtgefühls einerseits, nah der Rich- tung der Verwaltungépfliht andererseits. Dieser sogenannte Polizei- staat mit seiner Verwaltungëmarime füllte die Uebergangszeiten aus zwischen dem alten Recht und derjenigen Gestalt der Dinge, welche die Gegenwart uns zeigt. Nach diesem Rückblick finden die Grundzüge der Verwaltungsrehtsordnung und der Rectsshuy in Verwaltungs- sahen, und von dem besonderen Theil des Verwaltungsrehts die Lehre von den Rehtsinfstituten der Polizeigewalt und der Finanzgewalt, die in ibrer strengen Einseitigkeit die Eigenart des öffentlichen Nechts so entihieden zur Schau tragen, eine der Bedeutung des Stoffs angemefsene sorgfältige Bearbeitung. Der zweite Band foll dann die Lehre vom öffentlichen Sachenreht, von den besonderen öffentlih-rechtlihen Schuldverbältnissen (öfentlih-rechtlide Dienst- pflicht, öffentlihe Lasten, Verleihung öffentlicher Unternehmungen, Anstaltsnußung mit ihren Gegenleistungen u. \. w.) und ven den juriftischen Personen des öffentlihen Rechts, soweit sie dem Ver- waltungêrehte angebôren, alles mit öffentlih-rechtlihen Seiten- stücken entsprehender Rechtsinstitute des Zivilrechts erfüllt enthalten. Die Arbeit ist eine rein jurifstishe. Verwaltungspolitische Gesichts- punkte find grundsäßlich fern gehalten. Als Auêgangspunkt für das Ganze dient nicht der staatswifsenschaftlihe Begriff der Verwaltung, wie in den Systemen der Verwaltungelehre und auch in Georg Meyer's Lehrbuch des deutshen Verwaltungërechts, sondern der Begriff des f Rechts mit dem Gegensag zwischen öffentlihem und Privatrecht und der Untertheilung des ersteren Rechtsgebiets. Die Begriffsbestim- mungen des Verfassers wie alle seine Ausführungen sind einfa, klar und [ebrreich und werden daher in der Praxis der Verwaltungsjustiz gewiß ihre Verwerthung finden. 4+ Mit einer frisch geschriebenen und flott illustrierten Doppel- nummer führt fih eine neue, von G. Hirth in München heraus- gegebene Zeitschrift „Jugend“ aufs vortheilhaftefte ein. „Eine Münchener Wochenschrift für Kunst und Leben* lautet der Untertitel ; zablreihe Schriftsteller, Zeihner und Musiker haben dem Unter- nehmen ihre Mitarbeitershaft zugesagt, als Redakteur zeihnet F. von Ostini. Die Beiträge der erften Nummer bieten in bunter Abwechse- [lung fatirishe Zeitglofsen, Novelletten, Lyrishes und eine Lieder- fomposition von A. Bungert; dazu Illustrationen und selbft- ständige Bilderbeiträge von Marcks, Stuck, F. A. Kaulbach, Diez Steinlen, Schlitt, Lenbah, Valloton, Eckmann u. v. A. Durhweg ist der fünstlerish vornebme Charakter gewahrt, obwobl der Abonnementspreis (3 M pro Ouartal) ein sehr niedriger genannt werden muß. Der mannigfaltige, durch kein einseitiges Programm beshränkte Inhalt wird dem neuen Unternehmen ficerlih zahlreiche Freunde werben. Gleichzeitig {reibt die Redaktion eine Reibe nstlerisher Wettbewerbe aus, welhe Entwürfe für Titelblätter der pctarift, Menufkarten, politishe Karrikaturen und Karneval: Plakate etreffen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- aßregeln.

- Portugal.

Durch Verfügung des Königlih portugiesishen Ministeriums des Innern ift der Hafen von Tanger, welcher bisher als verseuht galt, seit dem 14. d. M. für coleraverdähtig erklärt worden. (Vergl. «R.-Anz.* Nr. 223 vom 17. September d. J.) :

Handel und Gewerbe,

eTäglihe Wagengestellung für Koblen und Koks ___ an der Ruhr und in Oberschlesien. __ An der Ruhr sind am 30. d. M. gestellt 11987, nit recht- zeitig geftellt feine Wagen. _In Oberschlesien sind am 28. d. M. geftellt 4598, nicht recht- zeitig geftellt keine Wagen.

y _Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgericht T1 Berlin ftanden am 30. Dezember die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung : Schulstraße 24, EckeMaxst raße, den Schlossermeistern E. Kraft und C. Flegel gehörig; Fläche 7,10 a; Nußungswerth 10 020 4; mit dem Gebot von 145000 Æ blieben der Kaufmann Gust. Voigt zu Eberswalde und die Wittwe Cremer, geb. Kaul, zu Berlin, Meistbietende. Große Frankfurterstraße 20 und Kovppen straße 36, der Wittwe M. W. Schneider, geb. Gerster, zu Dresden gehörig; Flähe 5,47 a; Nugzungswerth 15 660 4; für das Meistgebot von 230000 Æ wurde der Baumeister Wilhelm Weiß, Elßholzstraße 1, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Ad. Kurth? schen Grundstücks Eke Friesen - und Fidicinst raße. Aufgehoben wurden ferner die Termine zur Versteigerung der na- bezeihneten Grundstüfe: Bülowstraße 84, dem Mühlenbesigzer F. Bepler zu Weßlar gehörig. Schüßenstraße 14, den Maurer- und Zimmermeistern Büttner & Voigt gehörig.

Der Einlösungskurs für die am 1. Januar 1896 fälligen Kupons der 5°/o steuerpflihtigen sowie der 49/5 steuerfreien italien i- schen Rente ift für die Zeit bis zum 30. Juni 1896 auf 81 4 für je 100 Lire festgeseßt.

Das hiesige Handlungshaus Gebrüder Sghickler, Gertraudtenstraße 16, feiert, wie die „Voss. Ztg.“ meldet, morgen, am 1. Januar 1896, das Jubiläum seines 100 jährigen Bestehens.

Das „Gewerbeblatt aus Württemberg“, welhes von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart herausgegeben wird, hat in der Nr. 52 vom 28. Dezember folgenden Inhalt: Da des K. Ministeriums des Innern, betreffend die Organisation des Arbeitênahweises. Chemishe Vorträge für Bâäcker. Die Meisterbildnisse an dem neuen Landes-Gewerbe- Museum. Verschiedene Mittheilungen. Gewerbliche 2c. Rezepte. Mittheilungen aus dem Vereinsleben. Preisauéshreiben. Gebrauhëmuster. (Eintragungen.) Neue Erwerbungen für die Bibliothek der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel. Aus dem Lesezimmer der K. Zentralstelle.

Breslau, 30. Dezember. (W. T. B.) Getreide- und

roduktenmarfkt. Spiritus pr. 100 1 100 % erkl. 50 «A Ver- rauabgaben pr. Dezember 49,50, do do. 70 6 Verbrauhsabgaben pr. Dezember 30,00, do. do. Rüböl pr. Dezember 45,00.

Magdeburg, 30. Dezember. (W. T. B.) Zudckerberiht. Kornzucker exkl, von 92% —,—, nene —,—, udcker 88 °%/e Rendement 10,65—10,80, neue 10,65—10,80. Nachprodukte

ertl. 759% Rendement 7,70—8,65. est. Brotraffinade T 23,25. Brotraffinade 11 28,00. em. Maio Us Faß

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