1915 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Sep 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Anwendung wird die vorhandene Menge ausreichen.

' follte alles darein gesetzt werden, bei wiedereintretenden ruhigen Verhältnissen die Stiekstoffanwendung in mögli großem Umfange B vermehren und damit sowohl der Landwirtschaft wie der Kalkstick- offindustrie zu nützen. Bei der Besprehung pflihtete Dr.

Störmer- Steitin der Bedeutung -bei, die der erweiterten Stickstoff-

Aer endung für die deutshe Landwirtshaft zukomme, möchte aber vor

übereilten Monopolatsihten warnen, um die Bahn für die Herstellung

billiger Sti@itoffdüngemittel frei zu halten.

Der zweite Vortrag behandelte die Frage: „Welche Er- fahrungen sind bisher in der Viehfütterung im Wirt- schaftsjahre 1914 bis 1915 unter Berücksichtigung aller ur Verfügung gewesenen Futtermittel aus den natür- ihen Hilfsquellen der Landwirtschaft und der In- dustrie gemacht worden?* Domänenpähter Schneider (Kleeberg bei Hachenburg) ging als erster Redner, von seinen praktishen Erfahrungen aus näher auf dite Schwierigkeiten ein, die. die teutsche Viehbaltung durch die Blockterung Deutsch- lands getroffen haben. Eine Mehreinfuhr von Futtermitteln im Werte von jährlich rund 14 Milliarde Mark blieb aus. Die deutshe Landwirtshaft wurde vor neue Aufgaben gestellt, die dur{- aus nit einfaher Art waren; doch ist sie diesen Aufgaben bisher in weitem Maße gerecht geworden. Während der Kriegszeit haben die- Puen Betriebe die Erhaltung ihres Viehbestandes leihter dur&zu- s vermoŸt, die sch in dem Zukauf von Kraftfutter- mitteln \chon früher Beschränkungen auferlegt - hatten, Der Kuieg lebrte wieder einmal, daß die Not der beste Lehr- meister ist. Es- gelang, ben Rindviehbestand im großen und ganzen durchzußalten. Nur der Schwetnebestand erlitt im Frühjahr cine starke Verminderung. Die deutshe Landwirtschaft hat gelernt, mit den selbstgewonnenen Futtermitteln haushälterisher umzugehen und neue, früher nicht beachtete Futterstoffquellen zu erschließen. Die Pferde find mit der geringen Hafergabe durchgekommen und haben Futtermischungen vertragen, die man früher für sehr gfährlih hielt. Sie bekamen außer Melasse, Futterzucker, Mais\{rot, Trockenschnitzeln, Trockenkartoffeln au Sesamkuchen, Nübkuchen, Letinkuhen und dergleichen Oelkuchenarten mehr und befanden sch ganz wohl dabei. Es zeigte sch als neue Erfahrung, daß man mit gedämpften Kartoffeln und ohne Hafer usw. Pferde in bester Leistungsfähigkeit erhalten fann. In der Schweine- mast wurde Futtergerste mit Erfolg dur verhältniêmäßig große Mengen Futterzucker ersezt. Fishmehl, Fleischmehl, Kadavermehl, BYlutmehbl, Trockenhefe und andere eiwzißreihe Abfälle haben in der S@weinefütterung gute Dienste gelelstet. Die Durch- baltung der Zudtsauen im Winter mit Häcksel von Klee- beu, Grummet, Spreu, Melasse und Rüben, im Sommer mit aus\chließlidher Weideernährung gelang ausgezeihret. Für die Ninderhaltunga, für die zunächst große Vorräte aus den guten Erntejahren 1913/14 vorhanden waren, suchte man die im Stroh enthaltenen Nähritoffe besser dienstbar zu machen. Unter den ver- schiedenen Weaen hierzu hat fh die Vermtschung von Strohhäcksel mit Nobmelasse am besten bewährt. Am besten standen sich dîte Landwirte, die Futterrüben aller Art fo reihlich bauten, daß sie für alle Viehgattungen genug hatten. Jm autgedehnten Futterrübenbau liegt das beste Mittel, die fehlende Futtereinfuhr zu erseßen. Eine xeihlihe Kali- und Stickstoffdüngung ist hierbei ausshlaggebend. Von größter Bedeutung 1st zur Kriegezeit für alle Viebarten bie Weideccrnäßrung, die sch immer mehr cinbürgern sollte. Es gilt por allen Dingen, dite Weiden durch reihlide Düngung auf beste Er- tragsfäbigkeit zu bringen. “Selbst im Wint!er können sich bei rattionell durhaeführtem Betriebe Fohlen, junge Ninder und Schweine auf der Wetde ernähren. Bet der mäßig aus8cefallenen Heu- und Stroh- erate des Jahres 1915 ist für diesen Winter ‘dle Fütterung mit besonderer Sparsamkeit einzurk{chten. Streustroh ist durch Torf- freu zu erseßen, alles Stroh der Fütterung vorzubehalten. Auch alle Ersaßfutter sind in geeigneter Weise heranzuziehen.

Als zweiter Redner ergänzte Privatdozent Dr. Wilhelm Völh die Ausführungen des ersten Vortragenden noþ nach verschiedenen Nichtungen. Auch er streifte zunächst die Schwierigkeiten, die durch den Krieg3ausbruch entstanden, und behandelte die vershiedenen Ersaßtz- möagli4fkeiten, die sich dur die Not der Zeit ergaben. Der Vor- tragente betonte besonders die Bedeutung, die einer zweckmäßigen

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opernhaus. 193. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläge sird aufgehoben. Tannhäuser uud der Säugerkrieg auf Wartburg. Nomantische Oper in drei Akten von Nichard Wagner. Mußi- kalishe Leitung: Herr Generalmusik- direktor Ble. Negie: Herr Oberregisseur Droescher. Balleit: H?cr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 77 Uhr.

Schauspielhaus. 186. Abonnemenisvor- stellung. Dienst- und Fretipläßze find auf- gehoben. Goldfishe. Lustspiel in vier Aufzügen von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. Regte: Herx Ober- xregisseur Patry. Anfang 7{ Uhr.

Montag: Opernhaus. 194. Abonne- mentsvorstellung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Lerxt nah dem Französisßen von Ferdinand Treitshke. Zu Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negte: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Pro- fessor Nüdel. Anfang 73 Uhr.

Schausp!elhaus. 187. Abonnementsvor- stellung. Die Qutuows. Vaterländisches Drama in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Negie: Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Geschlossen. Mittwoch: Salome. ODonnerktag: Zum ersten Male: Hoffmanuus Erzäh- lungen. Freitag: Figaros Hochzeit. Sonnaberd: Hoffmanuns Erzäh- lungen. Sonntag: Lohengrin.

Schauspielhaus. Dienstag: Die Jour- nalisten. Mittwoß: Die Raben- fteinexin. Donnerstag: Gold fische.

eitag: Colberg. Sonnabend: Peer

gut. Sonntag: Die Quitzows.

Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonntag, Nachmittags 23 Ubr : u kleinen Preisen: Maria Magda- ene. Abends 74 Uhr: Judith. Montag: Faust, L. Teil.

Judith.

Sonntag, kletnen Preisen:

teufel.

Montag, Dienstag,

ftädter.

Abends 8 Uhr: Venedig.

Wie einst im 8 Uhr: Extrablätter !

und Willy Bredschneider. bläíter!

Deuts von Julius

Dienstag, abend: Rausch.

| Kraft, L. Teil.

Dienstag, Donnerstag und Sonnabend:

Vêèitiwoh: Faust, D. Teil. Freitag: Was ihr wollt. Kammerspiele.

Nachmittags 24 Ubr: Zu Die deutschen Kleiu- städter. Abends 8 Uhr: Der Weibs-

Donnerstag -und Sonnabend: Der Weibsteufel. Mittwoh: Die deutschen Kleiu-

Freitag : Wetterleuchten.

Volksbühne.

(Theater am Bülowplas6.) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Geschwister. Die Mitschuldigen. Der Kaufmaun von

Montag bis Donnerstag und Sonn- abend: Der Kaufmanu von Venedig. Freitag: Die Räuber.

Berliner Theater. Sonntag, Nath- mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Mai. Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer-Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo |

Montag und folgende Tage: Extra- | L’

Theater in der Kößniggräßer

Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Die fünf Fraukfurter. Abends 8 Uhr:

Ueber die Kraft, U. Teil. Schausptel

in zwet Akten von rietne Bijörnson. as.

Montag: Königin Christine.

Donnerstag und Sonn-

Mittwoch und Freitag:

Früchte zukomme, um auf diesem Wege Nähr: lichkeit zu vermeiden und bis in itt E ia e Valen Neben der Trodaung

nen Tro eare an beschrän äu in t, die [leiht in Es A none R eich

inter sind vielfach

Fällen auch Zudcker- und Futterrüben mit

jolg eingesäuert worden. Bei Mee infäuerung find

die Nährstofsverluste in gedämpften Kartoffeln sehr gering. Auch die Einsäuerung der rohen Kartoffeln gelingt bei genügender Wasser- undur(lässigkeit der Gruben ebenfalls ohne wesentlihe Verluste. Die Reinzuchtsäuerung erhöht die Sicherheit des Erfolges. Weiter kommen zur Streckung der Futtervorräte der vermehrte Anbau von Leguminosen,

die Aberntung von Gründüngungspflanzen, die Eichel-, Buchecker- und |

Kastaniengewinnung, die Ausdehnung des Weideganges usw. in VBe- tracht. Auch das Kartoffelkraut, in R erni von Heu oder Sauerfutter, soweit möglich auch die Laubheugewinnung sind zu beahten. Das Strohmehl hat die darauf geseßten Erwartungen nicht ganz erfüllt, fommt aber bei niht zu hohen Mahlkosten für Wiederkäuer in Frage. Von größerem Wert ist die chemische Aufshließung des Strohes nah F. Lehmann. Der Vortragende ging dann auf die Fütterung der einzelnen Tiergattungen näher ein und gab Futterrationen an, bei denen jede Tierart am besten bestehen kann.

Kunst und Wissenschaft.

Das norwegische Generalkonfulat in Archangelsk berihtet in einem Telegramm vom 16. September an das Ministerium des Aeußern, daß die Expedition Sverdrups dort angekommen set. Alle Teilnehmer der Forshungsreise befinden si{ch wohl.

Aufdeckung des großen Tempels von Memphis. Die von der Universität in Pennsylvanien nah Memphis entsandte Expe- dition hat einen Tempel von geradezu gigantishen Abmessungen auf-

edeckt. Im Tempelbezirk wurde ein großer Raum, mit Zementfuß- oden belegt, aufgefunden, von dem anzunehmen is, daß in ihm Amulette und ähnlihe Dinge hergestellt wurden. Nicht weniger als 4000 Gefäße beträgt die Ausbeute. Darunter befinden sh 100 Köpfe aus Terrakotta und anderem Werkstoff. Aus den Funden geht hervor, daß Memphis von den Vertretern der ver- \hiedensten Rassen bewohnt war; haupt\ächlich vertreten sind aber der rein ägyptishe und der äthtopishe Typus.

Verkehrêwefen.

Postsheckverkehr. Zum Verzeichnis der Kontoinhaber bei den Postscheckämtern im Reichspostgebiet, Ausgabe 1915, erscheint in den nächsten Tagen der 2. Nachtrag nach dem Stande vom 1. September. Er ist bei allen Postanstalten für 40 4 käufli. Das Verzeichnis selbst (Stand vom 1. Januar) kostet 2 #4 20 H, der 1. Nachtrag (Stand vom 1. Mai) 40 4. Kontotnhaber erhalten Verzeichnis und Nachträge auf Wuns von threm Postscheckamt unter Abbuchung des Preises; auch können fie fih den A Bezug des Ver- zeihnisses und der im Laufe des Jahres ershzinenden Nachträge dur einmalige Bestellung bei threm Postschekamt sichern.

Theater unnd Musik,

Morgen, Sonntag, wird im Königlichen Opernhause „Tannhäuser“ in folgender - Beseßung gegeben: Elisabeth: Frau Hafgren-Waag; Venus: Frau Denera; Hirtenknabe: Frau Herwig; Landgraf: Herr Knüpfer; Tannhäuser: Herr Unkel; Wolfram: Herr Bronsageest; Walter: Herr Henke; Biterolf: Herr Bachmann. Dirigent i der Generalmusikdtrektor Blech. Offenbaßs phantastishe Oper „Hoffmanns Erzählungen“, die in der vorigen Spielzeit mit Rücksicht auf den “Aus- bruch des Krieges zurückgestellt werden mußte, wird nunmehr am Donnerstag, den 23. d. M, zum ersten Male in Szene gehen. Da der am 1. September in den Verband der Königlichen Oper getretene Tenor Alexander Kirhner noch durch seine militärishen Pflichten in Oesterret) zurückgehalten ist, wird in der Erstaufführung der glei- falls für die biesige Königliche Oper verpflichtete, zurzeit noch in Frankfurt am Main tätige Herr Robert Hutt die Partie des Hoff- mann singen.

Im Königlihen Schauspielhause geht morgen das Lust- spiel „Goldfische" in Szene. In den Hauptrollen sind die Damen Arnstädt, Heisler und von Mayburg sowte die Herren Kraußneck, Pohl, Böttcher, von Ledebur, Patry und Werrak beschäftigt. Spielleiter ist der Oberregisseur Patry.

Deutsches Künstlertheater. (Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten). Sonntag, Nachmittags 3 Uhr :

lottenburg ,

Nachmittags

Dattecih. Abends 8 Uhr: König 1 Preisen:

Salomo. Ein Drama in drei Akten von Ernst Hardt.

Montag bis Seine einzige Frau.

Freitag: König Salomo.

Sonnabend, 75 Uhr: Neu einstudiert : Zwvischenfviel.

Donnerstag:

Barbier.

Lessingtheater. Sonntag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen. Schau- spiel in 4 Akten von Hermann Suder- mann.

Montag, Donnerstag und Sonnabend: Peer Gyut.

Dienstag: Neu einstudiert : Nora.

Mittrooch: Nora.

Freitag: Stein unter Steinen.

Die

Schillertheater. O. (Wallner- theater.) Sonntag, Nachmittags 33 Uhr: DSafemanns Töchter. Volks\tück in vier Akten von A. LArronge. Abends 8 Uhr: Heimat. Schauspiel in vier Alten von Hermann Sudermann.

Montag: Rosmersholm.

Dienstag: Heimat.

Charlottenburg. Sonntag, NaWh- mittags 3 Uhr: Das GlüæÆX im Winkel. Abends 8 Uhr: Mein Leopold. SOINE in dret Akten von Adolph

rronge.

Montag: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piccolomini. Ler.D ! Dienstag: Wallensteins Tod.

Leipziger.

Theater

Abends Sonntag,

Theater des Westens. (Station: oologischer Garten. Kantstraße 12.) onntag, Nachmittags 37 Uhr: Zu | Zu ermäßigien Peelsen: Der brave Fri- dolin. Abends 8 Uhr: Der brave Fridolin. Gesangsposse in drei Akten von Georg Okonkowski. Musik von V Sts L d folgende T D ontag ünd folgende Tage: er brave Fridolin. G L

Schuhe.

Kren. Musik von Ueber die

Deutsches Opernhaus. Bismarck - Straße Direktton: Georg Hartmann.) Sonntag,

Die verkaufte Abends 8 Uhr: Soffmauus Erzählungen. Phantastishe Oper in dret Bildern, einem Borspiel und einem Epilog nach Th. Amadeus Hoffmanns Novellen von Jules Musik von Jacques Offenbach. Montag: Der Bettelstubeut. Dienstag: Lohengrin. Mittwoch und Freitag: Erzählungen. Donnerstag: Die Flederutaus. Sonnabend: Zum ersien Male: Wildschüg.

Komische Oper. (An der Weiden- f dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Gold gab ich für Eisen. Abends 8 Uhr: Operette in drei Akten von Leo Leipztger und Erich Urban. Musik von Gilbert.

Montag und folgende Tage: muß man sein.

Nacmittags 34 Uhr: Dollarprinzessin. Abends 8} Uhr: Immer feste druff! Bolks\tück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Walter Kollo.

Montag und folgende Tage: Junmer feste druff !

Thaliatheater. (Direktton: Kren und

Schönfeld.) Sonntaa, Nahmittags 3 Uhr : ermäßigten Männe. Abends 8 Uhr: Drei Paar Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Karl Görliß von Jean Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Gilbert. : Montag und folgende Tage: Paar Schuhe. |

Im Deutshen Opernhause ist die näbsie neue Ein: ftudierung LortiLE © Bilosbag. Die erste Vorstellung findet am Sonnabend, dea 25. September, statt. Die mu atung hat der Kapellmeister Rudolf Krafselt, die fienis der uy Das Blüthner-Orchester innt seine regelmäßigen Sonntagskonzerte QEREE E rol Abends 74 Uhr, Blüthnersaal mit einem „Beethoven-Wagner-Abend“ unter der Leitung seines Dirigenten Musikdirektors Pau Scheinpflug.

Mannigfaltiges. Berlin, 18. September 1915.

Das Polareis ist keineêwegs klar und durchsihtig, wie man@er vielleiht meint, sondern es zeigt fich meistenteils chmußig. Ueber die Herkunft dieses Shmutes herrsht selbst bei EGismeerfahrern häufig Unklarbeit ; sie meinen, solch unsauberes Eis müsse vom Lande oder von Flüssen stammen, wo Schlamm hinaufgespült und Staub hinaufgeweht worden sei. Auch mancher Forscher, z. B. Nordenfkiöld, glaubte, die Entslehung s{mugßigen Eises dadur erklären zu können, daß s{chlammhaltiges See- oder Flußwasser bei Wellengang auf die Schollen binaufgespült werde und beim Abfließen des Wassers der S@lamm dort liegen bleibe. Nansen hält, obwohl derartiges tägli bei einzelnea Schollen vorkommt, diese Erklärung im ganzen niht für zutreffend, denn alles Eis, wo es si auch bilden mag, selbst mitten im Polarmeer, erhält im Laufe der Zeit auf der Oberfläche einen Ueberzug aus braungrauem Shmuß. Nah Nansen rührt er zum Teil daber, daß der aus der Luft fallende Schnee stets feinen Staub milführt, der beim Schmelzen des Schnees als sehr feine graue Sicht auf ter Oterflähhe sitzen bleibt. Vor allem aber sind in dem gcfrierenden Seewasser selbst immer Schlamm und Orga nismen einge|chlossen, die das Eis bisweilen ganz braun färben können. . Schmilzt das Eis an der Oberfläche, .was im Sommer überall im Ei9meer geschieht, fo fließt das Schmelzwasser ab, aber der Schlamm und die Organitmen bleiben auf der Oberfläche liegen, und je dickec die geschmolzene Eisshiht war, um \o [Gmbnger ist die Spur, die sie hinterläßt. Man kann danach leiht altes von jurgem untersheiden, Natürlih kommt es fehr darauf an, wo das Eis entstanden ist. Bildet es sh vor der Mündung eines Flusses, wo das Waffer braun vom Flußschlamm ist, wie z. B. beim Db, fo wird die Oberfläche hon nah ganz geringem Abs{melzen smabig braun, während Eis aus verhältnismäßig reinen Gegenden {on fta abs{chmelzen muß, ehe sih seine Farbe verdunkelt.

Im Wissenschaftlihen Theater der „Urania“ wird in näster Woche der Vortrag von Dr. Friß Wertheimer „Von den Karpathen bis Brest-Litowsk“ allabendlih wiederholt. Am morgigen Sonntagnachmittag wird der Vortrag „Der Isonzo und Oesterreichs Adriaküste", am Mittwochnahmittag der Vortrag „An den Grenzen von Südtirol und Jtalien“ und am Sonnabendnachmittag der Vor- trag „Flandern und der Krieg“ zu kleinen Preisen gehalten werden.

London, 17. September. (W. T. B.) „Loyds*" meldet aus Fayal (Azoren), daß der Dampfer „Roma* auf 40 Grad nörd- liher Breite und 42 Grab twestliher Länge dem Dampfer .Ladroma“ begegnete, ter steben Fuß Wasser im Laderaum hatte. Auf dem Schiff war ein Brand ausgebrochen, der von der Besaßung gelös{cht worden war. Die Mannschaft war damit be- schäftigt, die beschädigten Pumpen wiederberzustellen. Nach einer weiteren „Lloyds"-PNeldung aus Sao Miguel auf den Azoren ist der französtshe Dampfer „St. Anna“, der mitten auf dem Ozean in Brand geraten war, dort angekommen ; 605 seiner Fahr- âste befinden fich auf dem italienischen Vampfer „Ancona*, der nah Neapel geht.

Paris, 17. September. (W. T. B.) Der „Temps* meldet: Fn der Geschoß fabrik in Le Pecq ereignete sih gestern morgen eine heftige Explosion. Ein Teil der Fabrik flog în die Luft. Die Fenstersheiben aller Häuser im Umkreise von 500 m wurden zer- trümmert. Dem Umstande, daß die Nachischicht die Arbeitsstelle ver- lassen hatte und die Tagshicht noch nit angetreten war, ist es zu verdanken, daß nur drei Personen verleßt worden find. Der O ist sehr bedeutend. Die Ursache des Unglücks ist noch uns ekannt.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

(Char-| Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) 34=37. | Sonntag, Nachmittaas 37 Uhr: Zu er- mäßigten Preisen: Die Kinder der Ex- zeNenz. Abends 8j Uhr: Herrschaft- licher Diener gesucht . . . . Schwank in drei Akten von Eugen Burg und Louis Tausfstein.

Montag und folgende Tage: Herr- schaftlicher Diener gesucht . . « +

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonntag, Nach- mittags Uhr: Zu kleinen Preisen: Die Waise aus Lowood. Abends 8 Uhr: Die Hydra. Lustspiel von Karl Ettlinger.

Birkus Busch. Sonntag, Nahmitt. 35 Uhr und Abends 8 Uhr: ® Vor- stellungen. In beiden Vorstellungen: Das vorzügliche Eröffnuungéëpro- gramm. MNachmittags hat jeder Er- wachsene cin etgenes Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sißplätzen.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Anne-Marie Bötticher mit Hrn. Oberleutnant Gero von Randow (Balduinstcin a. Lahn). Frl. Leni Honrihs mit Hrn. ber- leutnant z. S. Friß von Arnauld de la Periòre (Pieverstorf b. Kratzeburg, Meckl. —Seebrügge).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupk- mann Konrad von Marées (Charlotten-

burg). Gestorben: Cäcilie Gräfin Prebentow (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. “Verlag der Expedition (J: V.: Men ger n g) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdrueterei uns Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen

3 Uhr: Zu ermäßigten

Braut.

Hoffmanus

Der

Jung muß mau sein.

Gesang8texte von Leo

Jung

am Nollendorfpiahß.

Die Vaterländisches Musik von

Preisen: Kam'’rad

Drei

der Deutscheu Verlustlisten.

.

sowie die 692. und 698, Ausgabe

Erste Beilage zum Deuts 221.

L Jrr 1, eti 7 O),

Amtliches.

Deutsches Reid, Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwang8weise

vom 6, November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die folgenden

erwaltung französischer Unternehmungen,

iinternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden: 126, Liste.

Städtischer Haus- und Grundbesitz. Kreis Straßburg-Stadt. (XV. Nahtragéverzeihnis.) Gemeinde Straßburg. s und Garten (2,04 a) Beilenwörth, Mietshaus (2,85 a) Karpfenweg 37 b, Mietshaus (1,98 a) Karpfen- weg 37, Nuprechtsau, und Garten (6,31 a) Betlenwörth, hae und Grundstü (74,19 a) Neuhof, Nedoutenweg 7, der Witwe Stanislaus Schwartz, Luise geb. Bruder, Witwe von Johann Maigne, z. Zt. in Grandville, (Verwalter: Bürgermeister Dr. Shwander in Straßburg). Ländlicher Grundbesig.

Kreis Straßburg-Land. (1X. Nachtragtverzei(nis.) Kanton Truchtersheim. Gemeinde Pfulgiersheim. 107 a Aer des Schrifistellers Philipp Friedrich Schuré in Paris

(Verwalter: Notar von der Way ia Truchtersheim). inton Schiltigheim. Gemetnde Oberschäffolsheim. 9 ha Ader, Wiesen und Viehweide der Ebefrau Bernheim Ernestine geb. Lery in Paris (Verwalter: Justizrat Fick in Schiltigheim). Kreis Hagenau. (V11. Nattragsverzeichnis.) Kanton Bischweiler. Gemeinde Drusce nheim. 186 a Acker und Wiesen des Wagners Jakob Grunder in Frêsnes- St.-Véames (Verwalter: Notar Wündiih in Bishweller). Gemeinde Oberhofen. 1666 a Wiesen des Bierbrauers Friedrich Florenz Veith in Reims (Verwaltec : derselbe). Gemeinde Offendorf. 383 a Aer des Nentners Pius Groß tin ODrusenheim (Verwalter:

derselbe). Gemeinde Rohr weiler. 376a Aer der Ehefrau Le Saint Regina geb. Wenger in Malakoff (Verwalter: derselbe). M R MREN Gemeinde Sufflenheim. (0 ha Wiesen des Bierbrauers Friedrih Florenz Veith in Neims _ (Verwalter : derselbe), i106 a Wiesen des Weinhändlers Eugen Shwab in Verdun (Ver- walter : derseibe). Etraßburg, den 12, September 1915. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. c, D: QLORaU.,

Personalveränderungen.

Köuiglich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetungen.

Großes Hauptquartier, den 8. September 1915.

_Als Leutnants und Feldjäger in das Neitende Feldjägerkorps3 eyt: die Leutnants: Valmer tim Jäger-B. Nr. 6, jegt b. Ref. dl, D. Nr. 6, Mueller (Franz) d. Nes. d. Garde-Jag. Bats, ijt bei diesem Bat.

Den Cherakter als Major hat erhalten: Raffin, Hauptm. ì D. (VI Berlin), zuleßt Battr. Chef im Feldart. R. Nr. 4, jeßt P a-Dep. d. XVI, À. K. und fkomdt. bei d. Art. Werkstatt in

andau.

Den Charakter als Zeug-Major haben erhalten: die Zeug- Mupileute a. D.: Thomas, zuleßt bei d. 2. Art. Dep. Dir., pit b, Art. Dep. ia Rastatt, Bussien, zuleßt und jeyt bi d. Nun. Fabrik.

Zu Zeugleutnants, vorläufig obne Patent, befördert: die eug- tdwebel : Otte b. Art. Dep. in Namur, Niemann b. Art. Sond

Frankfurt a. O, Ras8mus b. Art. Dep. in Stettin, Diester- upt bei d. Werkstatt d. Belag. Art. Nr. 7, Osmann b. Art. d in Antwerpen, Engelke bei d 2. Art. Dep. Dir., Pur ps b. app. Mun. Wejen d. Armeegruppe Woy:\ch.

; Zu Feuerw. Lts8., vorläufig ohne Patent, befördert: die Ober- ler. Dorrong b. stely. Gen. d. Fußart. b. Gouv. in Königs- Ff i, Pr., Pießker b. Art. Dep. in Thorn, Harder b. Landw. rhm, B. 17, Urbschat b. Art. Dep. in Antwerpen, Ahrens b. E E Laboratorium in Stegburg, Hildebrandt b. Art. Dep. in au, Treskow b. Art. Dep. in Antwerpen, Berneike b. brit 4: Laboratorium in Spandau, Obersteller bei d. Geschoß- el in Spandau, Schulz (Emil) b. Gen. d. Fußart. d. Grenz- N nördlich der Memel, Gettke b. Art. Dep. tn Stettin, ' ante g b. 1. Art. Offiz. v. Pl. in Namur, Sutheim b. Art.

ÞÞ. in Stettin. ehef Zeugleutnants der Lavdw. 2. Aufgeb. befördert: die Zeugfeld- A Salitter (Wiesbaden), jeßt b. Etappy. Mun. Wesen d. "ét tmee, Western (VI Berlin), jeyt bei d. Etapp. Insv. d. Armee- gt goalfenhausen, Schick, Gieseler, Friedrih (V1 Berlin), [ Art d. Gewehrfabrik in Spandau, Werner (Danzig), jeßt bet h Fen Weikstatt in Danzig, Sh neider (Brandenburg a. H.), jetbt p uer. Laboratorium in Siegburg, Henke (1V Berlin), Ziemer,

E79 (VI Berlin), jeßt b. Feuerw. Laboratorium in Spandau,

midt (Geor

y g) (11 Bremen), Harms (Magdeburg), Last

h Düsseldorf), jeßt h. Art. Dep. in Cöin, Peilker (11 Frankfurt

d, Art! Det b. Art. Dep. in Erfurt, Bergmann (V1 Berlin), jeßt * Vep. in Sprottau. :

„Îu jFeuerw. Leutnants d. Landw. 2. Aufgeb. befördert: die Ober- , V t: Werner (Poser), jeßt bei d. Mun. Kol. und Trains k 104. K, Scchneider (Spandau), jeßt bei d. Fußart. Battr. R Spaeth (1 Essen), jegt b. Zugmaschinenpark d. Fußart., d, msprung (VI Berlin), jeyt b. Art. Kom. bet d. 89. Inf. hi eer Det. Westernhagen, idemann (T Essen), jeßt bei d. Hp mes. Abt. Nr. 4, Diekelmann (Stettin), jeßt bei d. Dun, Q tun. Verw. d. 1. Armee, Moers (Erfurt), jeßt b. Lu esen d. 4. Armee, Gärtner (Il Bochum), jeßt bei d.

, ; d. Armee- Abt. Falkenhausen, Wedde (Sténdal), jet Mun. Kol. Nr. 48, Kuhn (11 Hannover), jeßt bei d.

. Kol. Nr. 123, Born (Allenstein), jegt bei d. Etapy.

Nr, 130, Bergau (Graudenz), jet bei d, Art, Werkslait

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Gem. 12 in 1 Gem. orontal n 12 Gem. (1), ferner

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em. 4 Er- zst in den [in 4 Gem.

en. in Täbris n 10 Todes- nshleppung

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d im Kanton ungen.

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1. 1915

¿ll, Budapefït, ¿dapest 3 Er- z¿rder, Schles- ¡ 1, Budapest jôberg je 1, 5 tollwut- Breslau 4, je 2 Er e 1 Totes- zh. Hessen 1, Le Sat, ig; Fletsch- rTe Arnsberg, „Bez. Posfen zritel aller hnitt aller

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Kowalski Pion. Bats.

Ers. B. Nr. Zu £18.

l acm m Faoervocn T Sarnighaufsen, (Lüneburg) b. (Dsnabrückt) b. Schröder (Ludwtg) (1 Cassel) b. Pion. Ers. B. Nr. 11, d. Pion. Bats. Nr. 11, Nr. 19, d. Pion. Bat. Nr. 19, Pasemann (Ill Hannover), Kle in- wächter (Anklam), Jaeschke (Danzia) im Pion. N. Nr. 23, Nastenburg) b. Ers. B. d. Pion. Regts. Nr. 23, d.

des Pion. Bats. Nr. 26, Baumgärtner (V Berlin) ‘b. St. Osfiz. d. Pioniere A. Ob. Komdo. Njemen, d. Pioa. Bats. Nr. 27, Goetzky, (Altenburg) b. Schheinwerferzug 209. d.

Zu Lts. d. Landw. Pion. 1. Aufgeb. befördert : feldw. (Hildesheim) b. Pion. Ers. B. Nr. 10, Sachse, Vizefeldw. (Saarbrücken), Widmann, Vizefeldw. (Molsheim) b. Er). B. d. N 19, Pitsch, Vizewachtm. (V1 Berlin) b. Pion.

. Landw. Piontere 2. Aufgeb.

leutnants: Neßelmann (Graudenz) b Ers. B. Nr. Bi A4 A Buideee Pi del An Mo Los, le-f

u Lis, d. Landw. Pioniere 2. Aufgeb. befördert: die Feldwebel : Schaefer (Mühlhausen i. Th.) b. Pion. Erf. B. Nr. Î Li mann (Posen) bei d. 2. Landit. Pion. Komp. d. V. A. K. j Zeuner, _Vizefeldw. (Kattowiy) b. Ers. B. d. Pton, Negts. © Nr 29, zunr Lt, d, Landw, Juf. 1, Aufgeb, befördert,

Pion. Neats.

Fischerei...

Eine Hebung unserer Fishzucht hat infolge des Krieges

eis cin erhößtes Interesse gewonnen, da ja alle e, un ahrungsmiitel zu vermehren, tine erhöhte Bedeutung n. A

au abgesehen vom Kriege und über ihn hinaus spielt die künstliche Fishzut eine sehr bedeutsame volfswirtschaftihe Rolle. In früheren Zeiten hat man solche Maßnahmen nicht ge- kannt, fie waren weder mögli, noch- auch nötig, da die Fischerei den natürlichen Fishreihtum und der natürlihen Vermeh- rung der Fische keinen Abbruch tun konnte. In den ältesten Zeiten war jedermann zu fischen berehtigt, selbst zu den Zeiten der alten Römer hat es ncch kein Fishrecht und kein Jagbrecht gegeben. Im frühen ‘Mittelalter dagegen finden wir die Fischerei in fließenden Gewässern mit dem immer größer werdenden Grundbesig ver- bunden, und später ist fie ganz in den Händen der Landes- herren und Herrschaften. Gegen Ende des Mittelalters trat dagegen elne ständig “zunehmende Zersplitterung der großen Fischereigebieie ein, es entwidelten sich die verschiedensten Arten von Mitfischrehten und mit ihnen zugleich eine Naub- fiserci, die in allen Ländern zum Erlaß von Fischordnungen führten, in denen fich zwar au schon Vorschriften über Schonzeiten, Verbot des Nachtfischens, Angaben über den Gebrauch gewisser Fang- p usw., in erster Neihe- jedoch Strafbestimmungen wegen un- efugten Fischens finden. -Der: Niedergang der Flußfischerei konnte dadur aber niht aufgehalten werden, denn es fehlte an wertvollen Mitteln, um die - ausgeraubten Gewässer wieder fis{hreiher zu machen. Die Methode der künstlichen Befruchtung der Fischeier ist erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts ausgebildet worden, aber erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben Fisch- zutanftalten in großem Make die Aufzubt von Jungfischchen (Seß- lingen) zum O Besetzen unserer Gewässer als eine besonders wichtige Aufgabe in Angriff genommen. Stefan Ludwig Jacobi aus Hohenhausen war cs, der fi erst mit der künftlißen Befruchtung der Forclleneier beschäftigte. Sckchon im Jahre 1725 stellte er ent- \pre@ende Versuche an, nachdem er den natürlihen Laichvorgang lange Zeit beobachtet hatte. Wie andauernd und forgfälttg er arbeitete, gebt daraus hervor, daß er erst nach 40 Jahren, im Jahre 1765, setne Entdeckung der erfolgreichen künstlihen Befruhturg der Forellencier im „Hannövershen Magazin“ veröffentlihte. Der Herausgeber der Zeitschrift fügte dem Aufsatz Jacobis die für den damaligen Zustand der Fischerei bezeichnende Anmerkung bei: „Denn die Fischerei der Forellen geht auf eine verderblihe Art vor, weil dieser schnelle und shlaue Fish gewöhnlih nur in der Waichzeit gefangen und geschlachtet wird, da denn mit ihm zugleih seine ganze Brut mit untergeht. Nun aber kann man den Fish essen und seine Stelle viel hundert Mal erseßen und den Lai ncch vor den Gefahren in Sicherheit stellen, denen er im freien Wasser ausgesetzt ist." Aber die AÄrbeiten Jocobis fanden nicht genüaend Beachtung und nicht die Anwendung, die sie verdient hätten; si» gerieten in Vergessenheit und wurden erst im industriellen 19, Jahrhundert mit Energie aufge- nommen, als - die Verunreinigung dec Gewässer zufolge der vershiedenartigsten Fabrikabflüfse die natürliche DVer- mehrurg der Fishe in startem Maße beeinträhtigte und die Fluß- fisherei in hohem Maße schädigte. Welcher Erfolg mit der künst- lien Befruhtung nicht nur von Forclleneiern, sondern au von Lahsen, Saiblingen und anderea und mit der Beseßung der Grup, läufe mit den Setlingen erzielt wurde, geht z. B. aus der Tatsache hervor, daß der Lachéfang sich in anderthalb Jahrzehnten zu Ende des vorigen Jahrhunderts etwa verdoppelt hat. Es stellt fich aber als notwendig heraus, die Besezung weiter Flußgebiete planmäßig na einhettlihem Plan vorzunehmer, damit nit die Versuche der verschiedenen Fischereiberechtigten mit verschiedenen Arien von Edel- fischen einander s{chädizen. Jn dieser Richtung wirken bie Fischerei- vereine; so hat der Bayerische Landeëfischereive.rein eine Zeitlang den Plan erwogen, die gesamten bayeris@en Gewässer nach ein:m General- plan zu besetzen. Das hat ih jedo als unmöglich erwiesen, sowohl wegen der Schwierigkeit, die dazu erforderlihen Mittel aufzubringen, als au) wegen der großen damit verbundenen Arbett, dagegen find die Kreisfischereivereine für die Gewässer threr Gebiete mit Erfolg zur Generalbeseyzung geschritten.

Handel und Setvoerbe,

Nat der Wochenüberstch@t der Reichsbank vom 15. Sep- tember 1915 betrugen (+ und im Vergleih zur Vorwoe):

Aktiva. 1915 1914 1913

Metallbestand e O Mh 4 faio an Turs- ähtgem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus- ländishen Münzen, das E . fein zu 2784 6 berehnet) | 2457 208 000 | 1 653 419 000 1 445 071 000 (+ 873 000)|(+- 33 531 000)|(4 42 264 000) darunter Gold . [2414 203 000 | 1 820 900 C00 | 1 170391 000 (-+ 370 000) (4- 40 752 000)|(+ 39088 000) Bestand an NReichs3- u. Darlehnskassen- (anen 6

Bestand an Noten

46 032 000 133 000)

29 442 000 9 244 000)

155 880 000 4 455 000) (+

205 759 000 {— 43 823 000)(—

anderer Banken - 13 631 000 19 252/000 (+ 2620000)(4 5 130 000)(-- Bestand an Wechseln,

Sched8 und dig-

kontierten Neihs- \chaßzanweisungen . | 5 152 442 000 | 4660453 000 | 934016 000 (ch4 85 041 000) (— 19 316 000)|(4- 14 207 000)

Bestand an Lombard- forderungen é 13 793 000 118 884 000 77 099 000 (4- -1/031:000)|(+ 10 072 000)|(4 8 584 000) Bestand an Effekten 28 945 000 90 407 009 81 794 000 (+ 1963 000)(— 26 298 000)(— 7 461 000)

Sa an fonstigen

tiven «4 234 081 000 | 215497 000 | 260202 000 {+ 11 980 000) (4+ 5 927 000)|(4- 59 433 000)

jeßt bei d. K

anauierverg (WGortingen), Spendlin (II na Meyer (Adolf) Pion. Ers. B. Nr. 9, d. Pion. Batl. Nr. 9, Behnfen Pion. Erf. B. Nr. 10, d. Pion. Bats. Nr. 10,

Langer (Straßburg) b. Ers. B. d. Pion. Negts. r. 23, Reichert (Graudenz) im 11. Pion. B. Nr. 26,

Abels, Vize- Loe

befördert. ernannt: die Feldwebel- | B. d d. Pion. Negts. nde-

übergetreten.

tomdtr. d. Krieg8gefangenenlagers Worms. Befördert : die Offizieraspiranten des Beurlaubtenstandes: a. zu Leutnants der Reserve: Conen (Wiesbaden), d. Füs. Regts. Nr. 80, jevt L A f E A Tot Cann), jeyt E Ele at. d. Nes. Inf. Negts. Nr. 80, Kolter ed , jeut b. ü B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 116; E E 4 b. zu Leutnants d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. : Müller (Heinrich) (Oberlahnstein), jeßt b. Ers. B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 80, Collin (1 Darmstadt), jeßt b. 11. Grs. B. d. Inf. Regts. Nr. 168: ¿ Gl a i O RIEIE Inf. Z E: E (Hanau); jeßt . Erf. B. d. Res. Inf. Regts. Nr. 88, Anton (1 Darmstadt), b. Ers. B. d. Res. Jnf. Regts. Nr. 116; B MRERDE MEE zum Leutnant d. Landw. Trains 2. Aufgeb.: Eisenstuck (II Lan & E jeßt bei d. Tratn-Ers. Abt. Nr. 18. euthen (I Breslau), Vizewachtmetster im Kav. R. Nr. 88, zu Ls. d. Res.

Ten Jim e fo j G zu erfüllen, T a nir groze Send auf die das Publikum zu achten haf, | Pr Fahl angoneo gangen, Die neue deuts HeidSa t das billigste und beste fünfprojentige Anlagepa; 1 ae atr C T E E 8 zum 22. er für den Anka: neuen

hat, kann ficher damit rechnen, daß er sie zu dem niedrigen 99% (bei der Eintragung ins Shuldbuch zu 300 iet : t. Wie si die Kursentwicklung später gestalten wird, sih heute noch nit voraussehen. Aber die Bewegung tes Kurses der beiden ersten Kriegsanleiben bietet einen Hinweis. Sie hat es dem R mögli gemackt, die dritte Anleihe zu cinem um 14 °/o höheren P auszugeben, als der Kurs der erften war. Fünf Prozent Zinsen 99 6 für 100 „6 Nominalwert; und die Gewißheit, daß, wenn Reich die Anleihen nach 9 Jahren kündigt, für 99 46 100 6 gezahlt werden! Bessere Bedingungen zur Anlage von man sich nicht wünschen; «und wer bis zu diesem Tage dritte Kriegsanleibe gezeichnet hat, der versäumte diejen Schritt nur aus Schwerfälligkeit, niht aus irgendwelchzm Zweifel an der Güte des Angebots.

Aber der Mangel an Enischlußkraft oder die irrtümliche Anusit, daß ein besonderer Zeitaufwand nötig sei, um die Zeichnung zu voll- ziehen, können beide nit vor der bequemen Anordnung des g

viel

Programms bestehen. Das Reich hat alle Wünsche, die nah der ersten 7

Anleihe ausae\prohen wurden, berüdsihtigi. Es hat die Zahl der Zeihnungsftellen um s\ämtlihe Kreditgenofsenschasten und Fantlidhe B Es des Deutschen Reichs vermehrt, so daß kaum eine * Straße sein wird, in der ih nit wenigstens eine Gelegenheit zum Zeichnen der Kriegsanlelhe findet. Die Post ist die bequemste Vers mittlerin, die es geben kann. Man läßt Kch am Swalter ein Zeichnungs\s&ein aushändigen und, wenn man {h noch einmal über ten ganzen Aufbau ter Anleihe unterriGten will, ein Merkblatt binzufügen. Dann füllt man den Schein aus und gibt ihn am Sgalter ab. In kleineren Ortén werden die Zeihnungsscheine ins Haus gebracht. Nach der Ausfüllung kann der Schein, in einem unfranfierten Umschlag mit der Aufschrift „An die Post“ in den Briefs kasten geste werden. Gerade dieses Beispiel wird erwähnt, weil es

typisch ist für die Einfachheit, in der sich der Vorgang des Zeichnens M

Allerdings ist zu beachten, doß für Zeichnungen bei der Post

abspielt. E oft in Anspru

die verlängerten Zablungsfristen wegfallen. Wer die nimmt, mvß den vollen am 18. Oktober einzahlen. Fn allen anderen Fällen können die Ein- zahlungen auf die Zeit vom 18. Oktober bis 22 Januar verteilt werden. Wer von diesen Z1hlungéfriiten Gebrauß machen will, ebenso wer auf Grund eines Guthabens bei Banken, Sparkassen oder Kredit- enosser haften zeihnet, nimmt am besien diese Zei nungéstellen in

nspruch. Zeichnungs\Heine find bei allen diefen Stellen zu haben, find aber auch gar nicht unbedingt etforderlih. Es genügt ein einfaler Brief, der nur die Summe enthält, die ge« = zeichnet werden soll. -— Die Zahlungebedingungen \ind so gestellt, daß sie eigentlich jeder erfüllen kann. Wer nur einen kleinen Betrag anzulegen vermag, braucht \sich zunächst um den Zahitag überhaupt nicht zu kümmern, da erst von 400 „6 an auf- wärts der erste Termin, der 18. Oltober,- tn Frage kommt. Son bei 300 4 braucht erst am: 24. November begonnen zu werden. Die * Darlehbnskafsen beleihen die älteren Kriegsanleihen mit 759% des Nomtnalwertes (75 46 für j2 100 (6) und lassen dem Geldnehmer Zeit für die Zurückzahlung des Betrages. Niemand wird gedrängt. Die Tilgurg der Schuld kann so erfolgen, wie sie dem Kunden am besten paßt. Und die Kosten- sind ganz gering. Wer nur 10 Z im Monat aufbrincen muß, um dafür etn Darlehn von 500 # gegen

Verpfändung fünfprozentiger Kriegkanleihe zu- erhalten, * der wird die 4 À Neuerwerb

Kosten im Verhältnis zu dem großen Nutzen, den ein bohverzinsliher MReichsanleite darstellt, gew!ß niht als folie

empfinder.

„Doppelt gibt, wer {nell gibt.“ Das gilt für die Anleihen, die der Kriegführung dienen, ganz besonders. Je größer die Summen sind, über die das Reich verfügen kann, und je rasch.r es einen Ueber- biid gewinnt, deo besser kann es sçine Anordnungen für die Ver- teidigung feiner Grenzen treffen. Und da jeden Deutschen daran liegt, daß die Abwebr der Feinde möglihst bald zu einem siegreichen Ende des Krieges führt, so handelt jeder nur in seinem eigensten Interesse,

wenn er der dritten Krieg3anleihe zu einem großen Erfolge

verhilft. Noch ist nicts versäumt, dieses: Werk zu fördern. Niemand * brauht auf Geld zu warten, das erst in den nächsten Monaten fälllg * wird. Er kann zeichnen und die Einzahlungen auf drei volle Monate, * vom 18. Oktober an gerechnet, verteilen. Nur die Zeichnungsfrist muß innegehalten werden; und deshalb nuße man die Zeit, die no bis zum 22. September, Mittags 1 Uhr, zur Verfügung steht. Zu dieser Stunde werden die Zeichnunglisten ge\&{lossen.

Die Orchesterpensionskasse des Deutschen Opernhauses zeichnete 20 000 # neue Kriegs8anleihe. Auch den Mitgliedern hat die Direktion des Deutschen Opernhauses Gelegenheit gegeben, fich an der Kriegs8anleihe felbst wit den geringsten Beträgen zu egen indem sie Zeihnungen zusammenfaßt und die Stüke im Interesse ihrer Mitglieder verwaltet.

In der gesirigen Aufsichtsrattfizung der Bayerischen Disconto- u. Wechsel-Bank A.-G. Nürnberg wurden Bilauz und Gewinn- und Verlustrechnung für 1914/15 vorgelegt. Reingewinn Ln eins{ließlich Vortrag nach Abschreibung von 112137 # (i. V. 109140 4) auf Bankgebäude 1560934 #6 (1551 290 #4). Der auf den 23. Oktober d. J. nah Nürnberg ein- zuberufenden Generalversammlung wird die Verteilung einer Divt- dende von 5% wie im Vorjahre nach Zuweisung von 232 439 M (242 519 p an die Reservefonds bei einem Vortrag von 306 274 6 (286 549 4) vorgeschlagen.

Aus dem Monatsberit des Nheinisch-Westfälisckch en Kohblensyndikats in Essen ist einer Meldung des „W. T. B.“ folgendes zu entaehmen: Der rehnungsmäßige Kobienabsaß betrug im August 1915 bei 26 (im Vormonat 27, im Vorjabr 26) Arbetten 5 035 035 (Vormonat 5 326 954, Vorjahr 2 545 933) t, oder ar täglich 193 655 (Vormonat 197 295, Vorjahr 97 921) t. Von der Beteiligung, die ih auf 7 638 302 (Vormonat 7 932 083, Vorjahr 7 633 342) t bezifferte, sind demnach 65,92 (Vormonat 67,16, Vor«

i. Ob. Sthles.), Strahl, Weddiagaen

Swligberger, Unteroff. im Inf. R. Nr. 130, jegt im 1IL Ers. . d. Negts., zum Fähnr. und gleichzeitig zum Lt., edi inkig fee / Eo E A m, d. Landw. Pioniere 2. Aufgeb. (Si. Wendel), raemer, Hauptm. d. Landw. Piontere 2. . (Skt. p jeßt b. Pion. Ers. B. Nr. 16, m. d. Erlaubn. s d Ua Pion. Bats. Nr. 16, d. Abschied bewilligt. E Maßgel, Fähnr. im Inf. R. Nr. 51,

in d. Res. Verhältnis il nis

Betrag, den er gezeichnet hat, {on