1915 / 248 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Oct 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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E E E S

Wohlfahrtspflege.

Die deutshen Kriegsgefangenen in Rußland konnten bisher in die Fürsorgetätigkeit des Roten Kreuzes nit in dem Maße einbezogen werden, wie ihre in Frankreih und England befiadlihen Shickjalsgenossen. Als daher in Zusammenhang mit dem Besuch der Shwestern vom deutschen und solcher vom russis{en Roten Kreuz in den beiderseitigen Gefangznenlagern auf Grund der Gegenseitigkeit sih die Möglibkeit zu umfassen- deren Lebeszabensendungen ot, wandte \sich das Zentral- Tomitee vom Roten Kreuz sofort an die Landes- und Pro- vinzialvereine mit der Anregung, eine besonders umfangreiche Ver- sorgung der Gefangenen in Rußland, namentli im Hinblick auf den fibirishen Wirter, vorzubereiten. Es sollen Pakete mit genau gleichem Inhalt zur Verieilung gelangen, der auf Grund der vorliegenden Er- fahrungen „zufawmengestellt worden ist. Der Wert des einzelnen Pakets beläuft sih im Durhsnitt auf 40 6. Bei der Aufbringung der Miitel hat, wie „W. T. B.“ berichtet, Ihre Majestät die Kaiserin fich mit einer namhaften Spende beteiligt. Weiter haben neben dem Zeutralkomitee und den deutshen Landes- wie preußishen Provinzialvereinen vom Roten Kreuz die beiden Ritter- orden der Johanniter und der Malteser erhebliße Mengen der Sendung übernommen. Zusammen mit den Liebe8gabenpaketen werden ferner von der deutshen und der österrethisch-ungarishen Militärverwaltung Decken und Stiefel an die Kriegsgefangenen in Rußland zum Versand gebracht. Die Ueberwachung des Transports in Rußland bis în die Gefangenenlager und die Berteilung von Liebesgaben, bei der auch die österreihis{ch-ungarishen Gefangenen ebenso berüdcksihtigt werden sollen wie bei einer gleichen Hilfsaktion des öflecreihishen und ungarishen Roten Kreuzes die deutshen Gefangenen, hat dankenêwerterweise das ichwedishe Note Kreuz übernommen. Der Versand erfolgt über Stockholm nah dem finnländischen Hafen Mänthyluto und von dort in besonderen Zügen nah dem Jnnern Nußlands und nah Sibirien. Die erste Sendung ift bereits in Finnland eingetroffen, wettere werden in Abständen von 14 Tagen folgen, und es steht zu hoffen, daß E r auati jeder bedürftlge Deutshe ein Paket erhalten aben wird.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Arbeitsvermittlung vor und während der Kriegszett in Berlin und der Provinz Brandenburg.

Nah dem vorliegenden Jahresberihte des Verbandes märkischer Arbeitsnahweise über das Geschäftsjahr 1914/15 herrschte auf dem Gediete der Arbeitsvermittlung troß der Schwierigkeiten, die sich thr besonders bei Kriegsausbruch entgegenstellten, eine äußerst rege Tätigkeit. Es zeigte fi dies vornehmlich, als es galt, die Ernte hereinzubringen, der Krtiegsindustrie die erforderlichen Arbeiiskräfte zu verschaffen, den großen Bedarf der Heeretverwaltung an Schanzarbeitern {nell zu be- {riedigen, die Kontrolle der von den öffentlihen Körperschaften unterstüßten Arbettslosen durchzuführen und die Arbeitskräfte aus den vtelfach brachliegenden Ausfuhr- und Luxusindustrien, dem Holz- und Baugewerbe in die Industrien überzuleiten, die eine ge- fleigerte Nacfrage aufwiesen. Die hiertei vom Verbande geleistete Arbeit und erzielten Erfolge gehen daraus hervor, daß im Jahre 1914/15 495 663 Arbeitsvermittlungen gegen 268 366 im Vorjahre stattfanden bei 618 477 bezw. 343 002 offenen Stellen und 810 153 bezw. 405 129 Stellergesu@len. Um den befonders in Berlin vorhandenen Miß- ständen der landwirtschaftlißen Stellenvermittlung abzuhelfen, hatte der Verband im Jahre 1913 mit Unterstüßung des Landwirtschafts- minisieziiums und der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandens- burg den märkischen Arbeitsnachweis für landwirtschaft- lies Personal gegründet, dem in der Folge eine Nebenstelle in der Gormannstraße sowie der Verein „Dienst an Arbeitslose“ und die „Gesellschaft zur Fürsorge für die zuziehende männlihe Jugend" angegiiedert wurden. Die Tätigkeit dieser Vermittlungsstellen, die nit nuc die Provinz Brandenburg, sondern auch die anderen Pro- vinzen und Einzelstaaten mit landwirtschaftlihem Personal ve1sahen, war überaus erfolgreich. Ihr Ergebnis stellte fich auf 9419 ver- mittelte Stellen bei 14505 Stellensuhenden und 12 749 offenen Stellen im Jahre 1914/15. Der \{lechten Konjunktur im Jabre 1913/14 entfprehend war auch die Arteitsvermittlung für In- dustriearbeiter gegen 1912/13 zurückgegangen. Besonders stark trat dies bei der Metallindustrie, der Holzindustrie und dem Baugewerbe hervor, wodurch die andern Industriezweige in Mitleidenshaft gezogen wurden. Der Ausbruch des Krieges vershlechterte zu Anfang den Arbeitsmarkt noch mehr, rief dann j:doch einen Umschwung der Verhältnisse hervo”. &s war dies einersetts auf den durch die Eivberufungen bedingten Arbeitermangel, andererscits auf die im Zusammenhang mit dem Kriege neugegriündeten Fadustrien zurückzufügren. Die hierbei mit großem Erfolg entwickelte Tätigkeit des Verbandes märkischer Arbeitsnahweise, die vornehmlich in den hohen Gesamtzahlen der Arbeit3vermittlung d28 Fahres 1914/15 zum Ausdruck kommt, zeigt,

daß seinz Organisation auf der richtigen Grundlage aufgebaut, ins-

besondere sein Bestreben, die Provinz mit einem N. gut geleiteter Arbeitsnahweise zu überzieh?n, sehr zweckdienlich ist. Es tiat dies auch bei der Einrihtung von besonderen Abteilungea für weiblides Personal in verschiedenen Orten zutag?, wobei au die nach Kriegsausbruch vom Zzntraloerein zur Entlastung des wzib- lien Arbeitsmarktes in Berlin errichteten Kriegsbetriebs- werkstätten große Bedeutung erlangten, da sie 3000 Frauen Arbeit und Lebensunterhalt vershafften bei einem SJahresumsag von 4 000 000 „6. Außerdem hielt der Verband au auf die Arbeits- vermittlung erwerbsbeschränkter Personen, Lungernkranker, Taubstummer u. a., sein Augenmerk geriGtet. Troß der Schwierigkeit dieser Aufgabe war hierbei in nur 152 von 448 Fällen die Ver- mittlung“ ergebnislos. Die von dem Verband märkiscer Arbeitsnahweise entfaltete Tätigkeit auf allen Gebieten der Arbeitsvermittlung, die auh dem Handwerk dur§ die 1912 ins Leben gerufene Zentralstelle für Lehrstellen- vermtittlung gerecht zu werden versucht nah dem Geschäfts- beriht wurden 1913/14 bei 9914 offenen Lehrstellen 4902, 1914/15 bei 8221 offenen Stellen 3020 Lehrlinge vermittelt —, war somit von bestem Erfolge gekrönt. Seine bisherige erfreuliche Entroicklung und zutage getretenen Er}olge bieten auch bei der ihm jeyt über- tragenen Arbeitsvermittlung für die Krieg38beshädigten der Provinz Brandenburg und nah Friedens\{luß die Gewähr für ein allen Teilen des wirtshaftlihen Lebens ersprießlihes Wirken.

Zur Arbeiterbewegung.

__ Aus London erfährt ,W. T. B.“ : Nachdem die Eisenbahner eine Lohnerhöhung erhalten haben, verhandeln jeßt die Bureau- beamten der Eisenbahnen ebenfalls über eine entsprehende Erhöhung der Gehälter. Aus Liverpool wird gemeldet, daß sech8undvierzig chinesische Matrosen eines von der Negierung gecharterten Dampfers wegen Streikes zu drei Monaten Gefängnis veruxteilt worden find.

Kunft und Wiffenschaft.

_ Auf die von der Gründungsversammlung der deutschen Gesellshaft für Bevölkerungspolitik abgesandten Tele- gramme sind bei dem Präsidenten der Gesellschaft, Geheimrat Pro- fessor Dr. Jullus Wolf, folgende Antworten eingegangen:

Aus dem Kaiserlichen Hauptquartier:

Seine Majestät der Kaiser und König lassen den zur Begrün- dung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungspolitik im Ab- geordnetenhause versammelt gewesenen Patrioten für den Huldigungs- gruß danken. Geh. Kabinettsrat von Valentin i.

Von Seiner Majcstät dem König von Bayern:

Ihnen und allen Teilnehmern an der Gründungêversammlung der Deukschen Gesellsch ft für Bevölkerungspolitik danke ih herzlich für die Huldigung. Den für die Zukunft unseres Volkes so wich- tigen Bestrebungen der Gesellshaft wünsche ih besten Erfolg zum Wohle des deutshen Vaterlandes. Ludwig.

Weitere Telegramme trafen ein von Ihren Majestäten den Königen. von Sachsen und Württemberg und Ihren Königlichen Hohetten den Großherzögen von Baden und Hessen.

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Theater und Musik.

__ Morgen, Donnerstag, wird im Königltchen Opernhause „Lohengrin“ aufgeführt. Die Titelrolle singt der auf einige Zeit aus dem Felde beurlaubte Herr Kirbhoff, die Elsa: Frau Hafgren-Waag, die Ortrud: Frau Denera, den Telramund: Herr Bischoff, den König Heinrich: Herr Krasa, den Heerrufer: Herr Habih. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Die Vorstellung begtnnt um 7 Uhr.

_Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das Wildenbruhsche Drama „Die Quißows“ in Szene. In den Haupt- rollen sind die Damen Heisler, Ne)per, Pategg und Refsel sowie die Herren Kraußneck, Sommerstorff, Vollmer, Eicbholz, von Ledebur, Leffler, Luc28, Mannstaedt und Vespermann beschästigt. Spielleiter ist Dr. Bru.

Der bayerische Hofschau\pieler Albert Stetnrück hat von der Münchener Hoftheaterintendanz Urlaub erhalten, um in der Auf- führung von „Maria Stuart“, die demnächst im Theater in der Köntggrätzer Straße stattfindet, mitwirken zu können. Der Künstler wird die Rolle des Burleigh darstellen.

Die Königliche Opernsängerin Emmi Leisner wtkrd an ihrem am 29. Oktober im Beethovensaal staitfindenden Liederabend „Die {ne Magelone“ von Brahms und Leder von Schubert vor- tragen. Die Klavierbegleitung hat Karl Straube übernommen.

In der Kaiser Wilhelm-Gedächtntisktrche veranstaltet der Organist Walter Fisher morgen, Donnerstag, Abends von

6—7 Uhr, am Jubiläumstäge unseres Hohenzollernhauses, eine geist -

lihe Festmusik, bei der F.au Paula Weinbaum (Alt), Hey Wilkelm Gattmaun (Buiton) und dec Königliche Kammermusiker Plbert Kurth (Flöte) mitwiifen. Das Programm enthält u. a. Kom- positionen aus tem „Musikalishen Opfer“ von I. S. Bach und Kom- positionen Frkicdri%s des Großen. Karten zu 1 F und 50 „F sind bei Bote u. Bock, A. Wertheim und an der Abendkasse zu haben. Die Einnahme wird dem Verein „Frauenhilfe“ zur LÄnderung von Krieg8not überwiesen.

An der “Stadtmissionsfkirhe veranstaltet der Organist F. Schink am Freitag, Abends 84 Uhr, den 50. Orgelvortrag unter Mitwirkung von Fel. Gectrud Schulz-Franffurt a. O. (Sopran), Frl. Eva von Skepnick (Alt), Herrn Armin Liebermann (Cello) und d:m Anna Wüllner- Hoffmannshen Frauenchor. Die Entnahme eines Texiprogramms zu 10 4 beredtigt zum Eintritt.

Mannigfaltiges. Berlin, 20. Oktober 1915.

Im Zirkus Busch ist das in seiner Mannigfaltigkeit bereits gewürdigte Programm um cinige sehenswerte Nummern bereichert worden. Vor allem legt jet in dem der Pantomime „Michel“ vorauëgehenden Bunten Teil Her C. H. Unthan, der armlofe Künstler, den man biéher als Schüßen, ESeciger und Trompeten- bläser kennen lernte, neue Proben seiner Vielseltigkeit ab. So wurden selbst die fkühnsten Erwartungen übertroffen durch fein Auftreten als Tauh- urd Schwimmkünstler. Auf diesem Ge- biete leislet Unthan geradezu Hervorragendes; es find Vorführungen, die man kaum von Tauÿ- und Shwtmmkünstlern, die im B. sig ihrer Arme sint, zu sehen bekommt, und man muß fstaunen, was menschlihe Willenskraft alles vermag. Neu sind feraer die Leistungen des drolligen Bauchredners Karl Pulle mit seinen \prechenden Puppen und Hunden sowie diejenigen der treffli®en Springakcobaten Geschwister Schenk mit ihren belustigenden Tris; auch sie errangen wohlverdienten Beifall. Kurz, der Zirkus Busch weist auch in dieser Kriegtspielzeit Shaunummern auf, die denen früherer Friedensjahre keine8wegs nachstehen.

Im Wissenschaftlihen Theater der „Urania" wird der Vortrag „Von den Karpathen bis Brest-Litowsk“, der an der Hand zahlreicher Bilder nah eigenen Aufnahmen des Verfassers, des Krtegéberichteerstaiters Dr. Friy Wertheimer, den unwirtlichen Feld- zug in den Kazrpathen, deu wuchtigen Vorstoß zum Drjester na Stryj und Lemberg und die Belagerung und Eroberung der lehten Bugtestung Brest-Litowskf s{i!vert, in dieser Woche noch morgen fowie am Freitag und Sonnabend und weiter am näßsten Sonntag- abend gehalten werden. Am Sonnabendnachmitltag wird der Vortrag „Der Isonzo und Oesterreichs Adriaküste“ zu kleinen Preisen wieder- holt werden. E

Temesvar, 20. Oïtober. (W. T. B.) Gestern vormiiiag um 104 Vhec fanden sowohl hter als auch in ganz Südungarn heftige Erdbeben statt. Die Seismographen verzeihaeten 15 bis 25 mm Ausschlag. Die Richtung war Südsüdwest. Das Erdbeben war be- fonders in Temesvar von großer Heftigkeit; in den Wohnungen kamen Möbel, Bilder und Lampen ins Wanken.

St. Etienne, 20. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ist ein Sonderziug mit auf Urlaub befindlien genefenden Soldaten gestern morgen infolge Bruches einer Kuppelung beim Tunnel von Saint-Privat entgleist. Einige Eisenbahnwagen fielen in eine Schlucht; jechs Soldaten wurden getötet, zahlreiche verwundet.

Moskau, 20. Oktober. (W. T. B.) „NRußkoje Slowo“ \{chreibt: Die ganze Gegend um Niga, von der Düna bis tief nah Levland hinein, ist jeßt ein aroßes Flüchtlings8lager geworden. Nur wentgen i!t es geglückt, leidlih unterzukommen. Der größte Tetl hält fi in Wäldern, Erdhöhblen oder in Waldhütten aus Zweigen auf. Ste leiden Mangel an allem. Die Verteilungsftelen für Nahrung8mittel müssen demrächst avs Mangel an Lebensmitteln ibre Tätigkeit einstelien, Flei'ch is überbaupt nicht mehr vorhanden, die Vorräte an Korn gehen zu Ende. , Weder in Livland noch in den angrenzenden Gouvernements ift etwäs zu kaufen. Die Zufuhr ist dur die Kriegsverhältr. isse gänzlich aufgehoben In den Dörfern Livlands hat der Gebrauch von Lichten, Zucker, Seife, Tabak, Streihhölzern und ähnlihen Dingen ganz aufgehört. Unter den Flüchtlingen find viele Verdauungtkrankhetiten verbreitet, die Sterb- lichkeit wächst zusehends.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Handel und Gewerbe.

Die Arenberg’ \che Actien-Gesellschaft für Berg- bau und Hüttenbetrieb Essen teilt u. a. mit: Die Förderung ihrer Prospershähte betrug 1915 (1914 in Kiammern): Januar 143 092 t (177 506 t), Februar 137 979 t (173 076 t), März 153 607 t (175 268 t), April 144 006 t (186 031 t), Mai 147036 t (190193 t), Juni 146 243 t (179 944 t), Iuli 162055 t (204 674 t), August 158 677 t (110591 t), September 162 067 t (132 480 t), zusammen 1354762 t (1529763 t). Wie die vorstehenden Zablen erkennen laffen, konnte in den leßten Monaten eine nicht unwe}|entliche Steige- rung der Förderung erzielt werden. Die Marktlage ist während der Berichtszeit für alle Erzeugnisse der GesellsWaft gut und die Nachfrage dringend gewesen. Die Gesellschaft war daher in der Lage, die im vorigen Jahre angesammelten Bestände in Koks und in den Nebenerzer gn!ssen ar? ßtenteils abzustcßen, wodurch ih das geldliche Erçebnis b'sher besser aestellt bat als im verflossenen Jahre. Die &Körderziffern ter Gewerkschaft A:enterg Fort)eyzuvg st-llten fich 1915 wie folgt: Januar 38115 t (48 976 t), Februar 34 486 t (46 230 t), März 39257 t (45 7€6 t), Avril 37 316 & (45 691 t), Mai 35937 t (46 177 t), Junt 39365 t (45 893 t), Juli 43 939 t (54660 §4), August 41798 t (27100 t), September 41995 t (33968 #). zusammen 352 208 t (394461 t), mithin gegenüber dem Vorjahre nur ein Rückgang von 42253 t. Die wirt)\cha|tlichen Verhältnisse bei diefer Gewerk'chaft sind die gleihen wie bei ersteren.

Nach dem Geschästsberiht der Harpener Bergbau- gesellshaft, Dortmund, betrugen die Beteiligungsziffern der Gesell!haft beim Nhetnisch-Westfäli)hen Koblensyndikat, Effen, zum 30. Juni 1915: für Koblen 7 788 800 t, für Koks 2050 000 t, für Briketts 417 620 t. Bri der Gewerkschaft „Sieb-nplaneten* f1ellten ich diese Ziffern: für Kohlen auf 337 600 t, für Koks auf 64600 t, für Briketts auf 132 360 t. Die Gewerkschaft „Victoria“, die bteher wegen der Abnahme ihrer Erzeugnisse ein besonderes Abkommen mit dem Syndikat getroffen botte, i\t dem neuen Syndikat mit einer Be- teiligun,.sziffer von 750 000 t Kohlen und 300 000 t Koks beigetreten. Die Nettoverkaufsp:eise für Kohlen zeigen eine Erhöhung von 1,27 9/9 gegen das Vorjahr, für Koks eine Ermäßigung von 14,14 2%, für Briketts eine Erhöhung von 4,04 9/9. Die Gesamtkohlenförderung eins{chl. der Gewerkichaften „Siebenplaneiea“ und „Victoria“ betrug 6454 559 t. Es gelangten zum Verkauf 4033857 t, zur Kok bereitung 1500074 t, zur Brikettbereitung 415235 t, zum Selbstverbrauch uw. 511140 t, sodaß als Bestand verblieben 30683 t Hergestelt wurden 1170422 t Koks, 443989 t Buiketts. Die Gesamtzah{ der Zechenbelegschaften betrug im Iahresvurschnitt 24330 Mann, die Arbeitsleistung 0,917 t, der durchsch{nittlide Arbeitslohn 5,31. netto je Yèann und Schihi. Der durhschnittiihe Erlös betrug für Koblen 12 (11,85 4 im Vorjahr), für Koks 14,75 4 (17,18 #4), {ür Briketts 13,92 4 (13,38 4). Auf Gut Geeste wurden während des ganzen Geschäftsjahres 7897 Stück Schweine gesh!ahtet. Ueber die Wohifahrtseinrihtungen ter Gesellschaft teilt der Bericht u. a. mit: Für die Lebens- und Altersversichherung der Beamten, zu der der Zu\chuß der Gesellschaft 50 9/6 der Prämie beträgt, war eine Summe von 142916 # autzuwenden, während die allgemeine Unfall- versicherung der Beamten (außer der berutsrxflihtigen Versicherung), für welhe die Prämie von der Gefellihaft allein getragen wurde, etne Ausgabe von 18268 „#4 erforderte. Der Beitrag der Gesell- {aft zur Angestelltenversicherunrg belief fich auf 22196 #4. Die freie ärztliche Behandlung der ci ip a eas Sve pi der ganzen Belegschaft fowie der Beamten verursachte eine Ausgabe von 167852 A. Die eigenen Kleinktndershulen, verbunden mit Krankenpflegestationen auf den Zehen „Piinz von Preußen“, „Julia", „Recklinghausen 11“, „Preuß?n 1", „Preußen 11“, „Scharnhorst“, „Courl“ (2), „Hugo“ und „Victoria" waren im Durchichniit von 1275 Kindern besucht. Die Aufwendungen für diese Einrichtungen betrugen im Berichtéjahre

Erste Beilage : zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staalsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 20. Oktober

45 217 4. Im „Kaiser-Wilhelm- und Kaiserin-Auguste-Viktoria- Kinderheim*“ der Gesellsheft in Bad Sassendorf wurden im ab- gelaufenen Geschäftsjahre 440 Kinder der Arbeiter der Gesellschaft je vier Woher kostenlos verpfleat. Die Ausgaben für diese Anstalt stellten fi auf 17 876 4. In der Bibliothek, verbunden mit Lese- ballen, auf Zehe „Preußen 1“ wurden im ganzen 9398 Bände ausgeliehen. Die Gesamtzahl der Lejer stellte ih auf 763, während 2377 Personen die Lesehallen besrchten. Die Unterhaltungskosten für diese Einrichtung stellien ch auf 6109 #. Miichausschankeinrich- tungen befinden fich auf den meisten ZeckŒen der Gefellshaft. Außer- dem wird auch Selte:s8- und Ylineralwasser abgegeben. Die Abgabe erfolgt zum Selbsikostenpreise. Im verflossenen Fahre wurden 208 425 1 Mil, 260 128 1 Seltcrs- und Mineralwasser sowie 51131 Fleijchbrühe verabreiht. Die Bekämpfung der Wurmkrankhiit unter den Bergarbeitern erforderte im v-rgangenen Jahre eine Autgabe füc ärztiihe Untersu{Gurgen, Desinfekticnsanlagen vnd Üutersiütßzungen an die Wurmkianken und deren Familien von 86162 . Die Zatl der eigenen Beamten- und Arbeiterwohnhäuser der Geselschafi erböhte sich auf 2130; darin sind 852 Beamt!en- und 6571 Arbeiterwohr ungen en1halten. Die Bauvorschüsse an Arbeiter zum Bau von eigenen Häusern betragen 385292 4.

ÜVeber die Absaymöglihkeit verschtiedener Waren in China find der Berliner Handelskammer vertraulitze Mitteilungen zugegangen. Näberes ist im Verkehrstureau der Berliner Handels- kammer, Universitätsstraße 3b, zu erfahren.

Berliner Großhandelspreise für Speisekartoffeln. Im Berliner Karioffelgrof handel wurden nach den Ermit'lungen der von den Aeltesten der Kaufmanyschaft von Berlin gebildeten Stän digen Deputation für den Kartoffelhandel in der Zeit vom 14 bis 16. Ok- tober 1915 folgende Pretie (für 100 kg gute, gesunde Ware, ab Berliner Bahnhöfen) gezahlt: Dabershe Kartoffeln 6,50—8,00 #, Magnum bonum 6,50—8,00 46, Wohltmann 6,00—7,50 #, Silesia und andere runde weiße Speisekartoftein 6,00—7,50 4. Die Nach- frage nah Speiseka: toffeln war in ter zweiten Wochinbäifte sehr sta1k. Wenn auch die Zufuhr in der vergangenen Woche eine weitere Steige- rung erfahren bat, fo hieit diese mit der gestiegenen Nachfrage do nicht gleihen Schritt. Die Preise sind daber fest. Dur Waggon- mangel werden die Zufuhren schr beeinträchtigt und es werden viel. fach auf dem Lande den Besizern steigende Preise bewilligt, um nur genügend Ware zur Befriedigung der flarken Nachfrage heranzu- bekommen. Die Zufuhren auf den wictigîter Ber iner Eivgangs- bahnhöfen bet'ugen in der Woche vom 11.— 17. Oktober 9741,95 t gegen 8083 t in der Vorwoche. j

Berlin, 20. Oktober. Produktenmarkt. Der Markt war ges{chäftslos.

Kurs8berichte von auswärtigen Fondsmärkten.

London, 19. Oktober. (W. T. B.) 23 9% Engl. Konsols 65/16, 5 9% Argentinier von 1886 98, 49/9 Brasilianer von 1889 443, 4 9/9 Japaner von 1899 70t, 3 9% Portugiesen —,—, 9 °/4 Nussen von 1906 —,—, 4 2%/% Russen von 1909 74}, Baltimore u. Ohto 973, Canadtan Pocific 179}, Erie 37, National Nailways of Mexiko 92, Pennsyivanta 61, Soutbern Pacific 104, Union Pacific 1447 United States Steel Corporation 91, Anaconda Copper 16, Nio Tinto 53, Chartered 9/1, De Beers def. 104, Goldfields 1, Randmines 43

Paris, 19. Oktober. (W. T. B.) 3 2/9 Französishe Mente 66,50, 4 2/6 Span. äußere Änleihe 86,95, 95 °/o Rufsen 1906 88,00,

3 % Ruffen von 1896 57,60, 4%/ Türken —,—, Suezkanal —,— Rio Tinto —,—. »

Amsterdam, 19. Oktob-r. (W. T. B.) Tendenz fest, Oelwerte stil. Sched auf Berlin 49,70—50,20, Scheck auf London 11,38 bis 11,483, Scheck auf Paria 41,47}—41,97}, Scheck auf Wien —,— 5 v/6 Niederländische Staatsanleihe 101!/,«, Obl. 3 9% Niederl. W. S. 732, Könial. Niederländ. Petroleum 507, Holland-Amerika- Linie 305, Niederländisch-Indische Handelsbank 1797, Atchison, Topeka u. Santa 106, Rod Island 2, Southern Pacinc 982, Southern Railwav 217/14, Union Pacific 1363, Anaconda 1514, United States Steel Corp 833/16.

New Vork, 18. Oktober. (S&luß.) (W. T. B.) Die Stimmung der Börse erwies sich zu Beginn der neuen Woche auf allen Markigebieten als iehr fest, dech waren wiede!um Spezialpapiere bevorzugt und erfuhren erhebliche Kurssteigerungen. Betblehem Steels hoffen mit einem Aufshlag von 14 Dollar zu 492, während Stahl- trustakeien 37 Dillar im Kurse gcwarnen. Eiserbabnweite waren gleihfalls fejt. Von führenden Bäktnen gewannen Unions 14 und Southern Poecific - Shares 12. Cana?ian Pac'fic - Aktien besserten ibren Kuréstand um 38, während St. Paul - Shares 24 Dollar gerarren. Bei Scluß der Börse war die_ Tendenz stramm. Tendenz für Geld: Schwach. Geld auf 24 Stunden Durhschn.- Zinsraie 13, Geld auf 24 Stunden leptes Darlehen 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,65, Cable Transfers 4,70,15, Wechsel auf Paris auf Stcht 5,85,50, Wechjel auf Berlin auf Sicht 824, Silber Bullion 495, 3 9/6 Northern Pacific Bonds —,—, 4 °/0 Ver. Staat. Bonds 1925 —,—, Atchison, Topeka u. Santa #6 1063, Baltimore and Obio 924, Canadian Pacific 1682, Chesapeake u. Ohio 58, Chicago, Milwaukee u St. Paul 934, Denver u. Rio Grande 84, Illinois Cer tral 10642 Louisville u. Na}hville 124}, New York Central 1003, Nortoir u. Wentern 115, Pennsvïvania 573, Reading 787, -Soutbern Pacific 982, Union Pacific 136, ‘Anaconda Copper Muming 753, United States S1eel Corporation 854, do pref. 114}.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. London, 18. Oktober. (W T. B.) Kupfer prompt 724. Ltveryool, 18. Oktober. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß

15000 Ballen, Import 8300 Ballen, davon 8300 Ballen amerì-

tanishe Baumwolle. Fü: Oktober-November 7,13, für Januar-

Februar 7,14. Amerikanishe und Brasilianishe 5 Punkte höher. Glasgow, 18. Oktober. (W. T. B.) Roheisen per Kasse

65 sh. 8 d. : ; Bradford, 18. Oktober. (W. T. B.) Wolle besser.

40er Lokotops notierten 223 Pence.

Am/terdam, 19. Oftober. (W. T. B.) Java-Kaffee böber, loko 513. Santos-Kaffee für Oktober 514, für De- zember 514, für März 59. : s

Amsterdam, 19. Okftcber. (W. T. B.) Leinöl per No- vember 39, per Dezember 39, per Januar 39.

New York, 18. Oktober. (W. T. B.) (S@luß.) Baumwolle loko middling 12,50, vo. für Oktober 12,42, do. für Dezember 12,60, do. für Januar 12,76, New Orleans do. loko middling 12,07, Petroleum Refined (tn Cases) 9,75, do. Stondard white in New York 7,50, do. in Tanks 4,00, do. Credit Balances at Oil City 1,75, Schmalz prime Western 9,85, do. Rohe u. Brothers 10,90, Zucker Zentri- tugal 4,27, Weizen für Dezember 1143, do. für Mai ——, do. für Juli —,—, do. hard Winter Nr. 2 129, Mehl Syprina-Wheat clears (neu) 4,80, Getreidefraht nach Liverpool 20, Kaffee Rio Nr. 7 loko 7&, do. tür Dezember 6,40, do. für Januar 6,42, do. für März 6,48, Kupfer Standard loko —,—, Zinn 33,00.

. Untersuchungsfachen

PE I 11f S) s Fund iste d D 9 L S Aufgebote, Verlust- und Fundsachen, Zustel:!ngen u. dergl. 4 G Z. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. B

. Verlosung 2c. von Wertpapieren. A . Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespältenen Einheitszeile 30 3.

3. Erwerb8- und Wirtschaft8geno}sen|chaftew 7, Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten . Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung; , Bankausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen ——_

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Steckbrief.

Theater. Königliche Schauspiele. Donners-

tag: Opernhaus. 224. Abonnements- vorstelung. Loheugrin, Romantische Oper tn dret Akten von Nichard Wagner. MusikalisGe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negtie: Herr Oberreaisseur Dreescher. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 7 Uhr.

Schausptelhaus. 217. Abonnementsvor- fiellung. Die Quitzows, Vaterländisches Drama in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruh. Megie: Herx Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Opernhaus, 225. Abonne- mentsvor¡telung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem FranzösisWen von Ferdinand Treitshke. Zu Anfang: ¡Ouvertüre zu Fidelio“. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. 218. Abonnementsyor- stellung. Colberg. HistorisWßes Schau- spiel in fünf Aufzügen von Paul Heyse. Anfang 74 Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt). Donnerstag, Abends 73 Uhr: Kollege Cramptson.

Freitag: Judith.

Sonnabend: Kollege Cramptonu.

Kammerspiele. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Dex Weibsteufe!. Freitag: Gawän. Sonnabend: Der Weibsteufel.

WVolks8bühne. (Theater am Blilowplatz.) (Untergrunbdbahn S@Whönhauser Tor.) Direktion: Max Reinhardt. Donnerstag, Abends 83 Uhr: Fauft, L Téil; Freitag, Sonnabend und Sonntag: Der Sturm.

Berliner Theater. Donnerst., Abends

8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauex-Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Willy Bredschneider.

Freitag und folgende Tage: Extra- blätter!

Theater in der Königgrüäßer Straße. Dounerstag, Abends 8 Uhr: Der Vater. Trauerspiel in drei Akten von August Strindberg. Ueberseßt von Emil Schering.

Freitag: Nausch.

Sonnabend: Der Vater.

Komödienhaus. Donnerstag, Abends 8 Vhr: Meine rechte Hand. Lustspiel in drei Akten von Krtistian Elster. Ueber- seßt von Carl Morburger.

Freitag und folgende Tage: Meiue rechie Hand.

Deutsches Künstlertheater.(Nürn- bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Sarten.) Donnerst2g, Abends 77 Uhr: Zum ersten Male: Die selige Exzellenz. Lustspiel in 3 Akten von Rudolf Presber und Leo Walther Stein.

Freitag und Sonnabend: Die selige Exzellenz,

P)

Lessingtheaier. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Don Juan oder Der steinerne Gast. Komödie in fünf Aufzügen von Molière.

Freitag: Dou Juau.

Sonnabend: Zumertten Male: Vomüödie der Worte, Drei Einakter von Ärthur Scchnitler.

Schillertheater. 0. (Wallner-

theater.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Wilhelm Tell. Schauspiel in fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Freitag: Jugend. Sonnabend: Der G’wissens8wuru. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Hermanuschlacht, Abends 8 Uhr: Jugend.

Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jugend. Ein Liebesdrama in drei Aufzücen von Max Halbe.

Freitag: Der Meister von Palmyra.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Vrinz Friedrich von Homburg. Abends 83 Uhr: Heimat.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glü im Winkel, Abends 8 Uhr: Der Meister vou Palmyra.,

Deutsches Opernhaus. (Char- Tottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion : Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die verkaufte Vraut.

Freitag: Der Wild\{hüt.

Sonnabend: Die Fledermaus.

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Donnerstag, Abents B Ub: Jung mus; man sein. Operette in drei Akten von Leo Leipziger und Erich Urban. Gesangsterte von Leo Leipziger. Mußk von Gilbert.

Freitag und folgende Tage: Jung muß; man sein.

Theater am Noilendorfplab. Donnerst., Abends 83 Uhr: Jumer feste druff! Baterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Hailer und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Freitag und folgende Tage: Jmmer feste druff!

Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der fkfünft- liche Meusch. Opzcrette in 2 Akten (3 Bildern) von A. M. Wilner und Rudolf Oesterreiher. Musik von Leo Fal.

Freitag und folgende Tage: Der fünstliche Mensch.

Lusispielhaus. (Fricdristraße 236.) Donnerstag, Abends8-8} Uhr: Herrschaft- licher Dieuer gesucht... . Schroankl in drei Akten von Gugen Burg und Louis Taufstein.

Freitag und folgende Tage: DHerr- \schaftliczer Diener gesucht . . .

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Drei Paar Schuhe. Lebensbild mit Gesang in vier Bildern, frei nach Kar! Görliß von Jean Kren. Gefangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Gilbert.

Freitaa und folgende Tage: Drei Paar Schuhe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Babnhof Friedrihftr.) Donnerst., Abends 84 Uhr: Bodos BVrautsc®üau. Schwank in dret Akten von Max Reichardt.

Freitag und folgende Tage: Vodos Brautschau.

Konzerte.

Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Aus Anlaß der Hohenzollern- feler: „Vaterländisher bend“ Lee Berliner Liedertafel,

Beethoven-Saal. Donnerst., Abends 8 Uhr: Arien- und Lieder-Abeud von Mataiva Salvatini. Am Klavier: Otto

afe,.

Birkus Kusth. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Miecgel. Fabel in 3 Akten von Paula Bus. Origina!-Pantomime des Zirkus Busch. Einitudiert vön Balleit- metster N. Riegel. Musik von Kapellmeister A Taubert. Defkoraticnen von Georg Handrich, Dresden. Koflüme von Leoyold Berch, Kaiserl, Königl. und Großherzogl. Hoflieferant. Vorher das große,

cFamiliennachrichten, Verlobt: Frl. Nora von Buchwaldk mit Hrn. Stabetar;t d. N. Dr. Hanrs Haupt (Tharandt bei Dresden). Geboren: Ein Sohn: Hrn, Ober- leutnant Otío Neubaur (Berlin Halen- see). Eine Tochter: Hra. Dr. Kurt Oppenheim (Charlottenburg - Westend). Gestorben: Hr. General d. Inf. z. D- Theodor von Zwehl (Lomza i. Polen). Hr. Oberst a. D. Aiadár Frhr. von Udckermann (München). Hr. Sanitäts- rat Dr. med. Justus Ide (Groß Lichter- felde). Hr. Hofmaler, Professor Konrad Freyberg (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Grpeditinn (I. V.: Mengerin g) in Berlin. : Drulk der Norddeutschen Buchdruckerei un Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 34 Drei Beilagen sowie dir 722. und 748. Ausgabe vex Deuts@Weu Verlustiisien.

1) Untersuhungssachen.

[45866] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Land- sturmmann Joseph Boleslaus Jaui- \zewski von der 4. Kompagnie 11. Ersaßz- batatllons Infanterie-Regiments Nr. 140 zu Hobensalza, welcher flüchtig ift, ist die Untersuhungshaft wegen unerl Ent- fernung verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und in die Misitärarrest- anstai? in Bromberg oder an dte nächste Milttärbehö1de zum Weitertransport hierher abzuliefern.

Be!'chreibung: Alter: 25 Jahre, Größe: 1 m §56 cm, Statur: {wächlih, Haare : \{chwarz, Augen: braun, Gesichtsfarbe : blaß, Sprache: deutsch und polnisch. Besondere Kenrzeihen: auffallend kleinen Fuß 254 cm lang). Kleidung: Feldzraver

tod, feldaraue Hose und Feldmüge, schwarze Halsbinde u. lange eigene Sttefein.

Brombverg, den 18. Oktober 1915.

Gericht der Larrwehzinspektion. Krause.

[45870] Steckbrief.

Der unten beschriebene Musk. Eric Weber der 1. Komp. Nei.-Inf -Neats. 269 it jeti 26. 7. 15 fahnenflühtig. Es wird ersucGt, thn festzunehmen und an die nächste Militärbehörde abzuliefern. :

Divifionsfstabsquartier, den 6. Ok. tober 1915

Gericht der 81. Nefervedtvision.

Beschreibung: Alter: 25 Jxhre, Größe: 1 m 70 cem, Haare: rot, Augen: blau, Nase: groß, gebogen, Kinn: pi vnd vorstehend, Bart: rot, Gesichtsfarbe: sommersp:ossig, Sp: ahe: russi, po!nisch, Dtren: groß, abftehend. Besondere Kean- zeichen: große Sommersprossen auf den Pänden; auf Ningfinger der rechten Hand einen tätoroterten Ning; Oberkiefer ohne vordere Schneidezähne.

f

Gegenden unten be!chriebenen Reservisten August Golembiewski der 1. Komp. Nes -«Inf.-Regts. Nr. 39, welcher flüchttg ist, ist dite Untersuchungshaft wegen Fahnen- fluht verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die nâhste Militär- behörde abzuliefern.

D.-St..Qu., den 15. X. 1915.

Gericht der 13. Nes.-Division.

Alter: 28 Jahre, Größe: 168—170 ecm, Gestalt: f{lank, geht etwas vornüber- aebeuat, Nase: \pig; pri \chleckcht deutsch, Bart: dunkler Schnurrbart, Ge- siht: hager und blaß, Haare: dunkel- blond, Gewicht: ca. 130—140 Pfd.; Kinn: breit, be! ondere Kennzeichen: keine, Beruf : Sägemüßhl:narbeiter.

[45871] Stebeiléferledigung.

Der Steckbrief geaen den Swcnitter Filip Galicfi vom 21. September d. Jrs. ist hiermit erledtgt. Nr. 39 777.

Kricgsgericht des Krieg?zustandes Greisswaid. ;

[45916] Verfügung.

In der Untersuchungs)ahe gegen den Ersatreservisten August Bernhard Walier Grünec, in Kontrolle des Bez.-Kd *8, Kempten, geb 27. 2. 1882 in Friedrichs“ roda, Kellner in Luzern, wegen Fahne: flut, wird auf Grund der S8 69 ff. des M.- Str..G.-B. sowie der §8 356, 360 der M.-Str.- G.-O. der Beschuldigte hlerdurch für fahnenflüchttg erklärt.

Augsburg, 16. Oktober 1915.

K. B. Gericht der st. 3. Infanteriebrigade.

[45872] Fahneuflucchtserfsärurg und Beschlaguahmever fügung. In der Untersuhurgsfahe geger den Gardefüsilier Franz Glaps, g-b. 5. X. 1891 zu Bukoronica, Kra. Gosiyn, Posen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der

S8 69 ff. des Militärstrafgeïezbuhs sowie

der S8 356, 360 der Militärstrafgerihts- | » Í mutterrolle nit nachgewiesen, Nuzungs- fg A Beschuldigte E für 3) Ausgeboîte, Verlufi- i. wert 6470 #4, Gebäudesteuerrolle Nr. 5157.

fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen ene befindlides Vermögen mit Beschlag elegt. Berlin, den 9. Oktober 1915. Gericht der Inspektion 11, Lehrtersiraße 98.

[45868] Fahneufluchtserkläxrung.

In der Untersuchungssache ¿egen den Reservisten August Golembietw&ki der 1. Komp. Ref.-Instr.-Regts. Nr. 39, wegen Fabn?enflucht, wird auf Grund der 8&8 69 ff des Militärftrafgeseßbuhs sowte der 88 356, 360 der VMiilitärstrafgerichts- ordnung bder Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt.

D.-St.-Qu., den 15. X. 1915.

Gericht der 13. Res.-Division.

[45869] FahnuenflucchtsLerklärung

und Beschlaguahmeversügung.

In der Untersvchungssace gegen den Musfkeiter Erich Wéber der 1. Komp. Bes.-Infant.-Regiments Nr. 269, wegen Fahnenfl1cht, wird auf Grund der §8 69 ff des Militär‘rafgesezbuchs sowte der §§ 356, 360 der Militärstrafgerihts8-rdnung dér Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erflä t und seia fm Deutshen Reiche be- findlihes Vermögen mit Beschlag belegt

Divisionëstabêgquartier, den 6. Ok- tober 1915. f

Gericht der 81. NReservedivision,

[43663] Fahuenfluchtserk!ärung.

Xn der Untersuchungssache gegen den Füslier Dito Schneidez, 2. Komp. l. Ers. Batl. Füs. Regts. 73, wegen Fahnenfludt, wird auf Grund der S8 69 ff des Milttärstrafgeseßbuds sowte der LWS 356, 360 der Militärstrafger!chts- ormung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüdtiag erkiärt.

Hauuover, den 1. Oktober 1915.

Gertcht der Landwehrtnspektton.

Fundsachen, Zustellungen u, dergl.

[45753] Zwangsversteigerung. * Im Wege der ZwangsvollstreEung soll am 30, März 19X6, Vormittags 20 Ubr, an der Gerichtsstelle, Berlin, Neue Friedrihfir. 13/14, 111. Stockwerk, Zimmer Nr. 113, versteigert werden das in Berlin, Gartenstr. 69, belegene, im Grundbule vom Orarienburgertorbezirk Band 29 Blatt Nr. 859 (eingetragener Eigentümer am 23 September 1915, dem Tage der Eintraaung des Versteigerungs8- vermerks: Rentier Theodor Breuer zu Berlin) eingetragene GBrundstück a. Vorder- wohnhaus mit Hof, b. Settenwobngebäude rechts, c. Was@haus quer, Gemarkung Berlin, Kartenbiatt 18, Parzelle 327/140, 3 a 57 qm arcß, Grundsteuermutterrolle Art. 848, Nutzungswert 7060 Æ, Gebäude- steuerrolle Nr. 848, Berlin, den 7. Oktober 1915. Köntgliches Amtégeribt Berlin-Mitte. Abt. 87. 87, Ke 8601/15,

[45754] Zivangsversfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollitreckung foll am 4. Februar 19x86, Vormittags R Uhr, Neue Friedrichstraße 13/14, TITI. (drittes) StoFXwerk, Zimmer Nr. 113—115, versteigert werden das in Berlin, Weinmeititerstraße 1 a, belegene, im Grund- hie von der Knigffadt Band 8 Blatt Nr. 599 (eingetr:gener Eigentümer am 99. September 1915, tem Tage der Eintragung des Verstetlnerungs8v-rmerke : Deko ateur Karl Müller zu Berlt: ) eins getragene Grundstück: Worderwohnhaus mit Tinfem Seitenflögel, abgesondertem Kloseit und Hof, in der Grundfteuer-

Berlin, den 12. Oktober 1915, Königliches. Amtsgeriht Berlin-Mitite. Abt. 85. 85. K. 125, 14

[45755] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsövollstreckung \oll das in Lübars belegene, im Grundbuche von Lübars Band 8 Blatt Nr. 228 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks auf den Namen des Steinseßz- obermeisters Carl Dittmer zu Berlin ein- a-tiagene Grundstück am 21. Februar 1916, Vormittags X67 Uhr, durch das unterzeichnete Gertcht, an der Gerichts- stelle Brunnenplaß Zimmer Nr. 30 1, versteigert werden. as in Lübars zwischen dem Hermsdorfer und Tegeler Weg ge- legene Grundstück enthält a. Wohnhaus mit Veranda und Zwtischenballe, Hofraum und Hauzsgarten, b. Stallgebäude, c. Hofs» aebäude, und umfaßt die TrennstückeKartens- blatt 2 Parzellen 659/110, 667/108 2X., 668/108, 347/108, 348/110 von zusammen 47 a 24 qm Größe. Es ift in der Grunds- steuermutterrole des Gemeindebezirks Wis bas unter Artikel Nr. 210 mit 1,43 Taler Netnertrag und in der Gebäudesteuer- rolle des gleihen Bezirks unter Nr. 113 mit einem jährlihen Nußungswert von 765 6 verzeihnet. Der Verstetgerunäs- v-rwerk ift am 3. Junt 1914 îin das Er1dbuch eingetraaen. 6. K. 106. 14/63.

Berlin, den § Oktober 1915. Königliches Amtsgericht Berlin - Wedding.

Abteilung 6.

(45756? Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollst:eckung soll das tin Heiligersee belegere, im Erund- bude von Hetligersee Band 3 Blatt Nr. 92 zur Zeit der Eintraguna des Bersieigeruncsvermerks auf den Namen der verwitweten Frau Marte Walter, geb. Detwetier, in Conratéhöbe eingetraaene S&rundstük am 17, Dezember 191…8,

R E T E E E E P

G D La U

S A E e E S

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