1915 / 281 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Nov 1915 18:00:01 GMT) scan diff

E E O: Z P E T, wt

Königreich Prenfsften.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Negierungépräsidenten hausen in Potsdam zum Unterst für Landwirtschaft, Domänen und

den Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat neider zum Präsidenten der l ernennen sowie zu genehmigen, y ß der Regierungspräsident von Schwerin in Oppeln in gleiher Amtseigenschaft an die Re Regierunaspräsident Ukert

im Ministerium des Jnnern S ch Regierung in Schleswig zu ernen

Amtseigenschaft an die Regierung in

Reaierungspräsident Hergt in Lie schaft an die Regierung in Oppeln

Seine Majestät der König haben Allergnädigft gerußt:

dem Regierunaspräsidenten v den Charakter als Wirkli dem Nange der Näte erft

Finanzministerium. Königlich Preußische Generallotteriedirektion.

zur 7.

m ———————

Plan

: Preußish-Süddeutschen (233. Königlich preußischen) Klassenlotterie,

bestehend aus 428 000 Stammlosen und 40 000 Freilosen mit 214 000 in 5 Klassen verteilten Gewinnen und zwei Prämien.

Freiherrn von aats\ekretär im Ministerium Forsten und

gierung in Potsdam, in Schleswig

gniß in gleiher Amtseigen- versetzt werde.

on Schwerin in Oppeln cher Geheimer Oberregierungsrat mit er Klasse zu verleihen.

Falken-

in gleicher

Liegniß und der

Erste Klasse.

Ziehung am 11. v. 12. Sanuar 1916.

; Zweite Klasse. Ziehungam 11. u. 12. Februar 1916.

Gewinne M F zu 50 000

400 300 200 100

50

100 300 9502

10 000 Freilose zu 324 rund 323 333

10000 Gew. u. 10000 Freil. 1 084 433

Mb | Gewinne 100 000 2 zu 60 000 20 000 10 000 12 000 6 000 5 000 8 000 15 000 20 000 30 000 475 100 19502

10 000 Freilosezu 324 rund 323 333 10000Gew.u.10 00Freil. 1663 525

A 60 000 40 000 20 009 10 000

5 000

T4 120 000 80 000 40 0090 20 900 20 060 3 000 18 000 1 0090 10 000 500 10 000 400 20 000 300 30 000 200 60 0090 96 912 192

Dritte Klaffe.

Ziebung am 10. u. 11. März 1916.

Wewinne zu

E SSNS » 2050195005

( 1 368 864 195 10 000 Freilose zu 324 rund 323 333

A Gewinne 156 000 2 zu 100 000 S

69 000 30 000 20 000 20 000 30 000 20 000 25 C00 40 000 90 000

10000 Gew. u. 10000 Freil. 2 277 197

Vierte Klaîfe. Ziehuna am _

100 099

10 000 Freilofe zu 324 rund 323 333

7. u. 8 April 1316. M 4 200 000 120 0090 80 000 40 000 39 000 40 090 50 000 3 000 60 000 1000 50 000 500 50 000 400 120 000 192 1825152

60 000 40 009 209 000 15 000 i0 000

5 000

Fünfte Klasse.

Ziehung vom 6. bis 31. Mai 1916.

10000Gew.u. 10000Freil. 2 988 485

I o D ut s |BSSSSSNN es aveocororors

=I/ A

brd us

M 300 000

500 000 200 000 150 000 100 000 75 000 60 000

L E ewinne und 2 Prämien 64 413 160

Abschlußsß.

Einnahme.

Mh 600 000 1 000 009 400 090 300 000

2090 000 150 000

Anzahl der zu begebenden

Stamm- |

lose. | Freilose.

Einsa abzügli

der Schreib- gebühr und der Reichs- ftempel- abgabe.

A M

Nadzahlung auf die Vorklassen der Freilose.

Gefsamt-

cinnahme.

H

428 000 | —- 418 000 | 10000 418 000 | 10000 . 1 418 000 | 10000 5. | 418 000 | 10000

13 838 667 13515 333 13 515 333 13 515 333 13515 33

ZumAusgleicy d.Schluß}umme

In Einnahme u. Ausgabe durchlaufender Betrag d. Freilose Ueberhaupt

323 333 646 667 970 000 1293 332

13 838 667 13 838 667 14 162 000 14 485 333 14 808 686

135

67 900 000

0) I Ö 230338

71 133 468

Ausgabe.

1 293 332 T2 426 8UU

. | der baren Gewinne. Á

Betrag

j

der Freilose. A

Gesamtausgabe. Ab

761 100 1340192 1 953 864 2 665 152

64 413 160

! 1 j

323 333 323 333 323 333 323 333

71 133 468

| j 1 j j | |

1293 332

1 084 433 1 663 525 2277 197 2 988 485 64 413 160

Ueberhaupt

| (233. Königlich preußischen) Klassen lotterie öffentlichen Mnnids T Die ersten Tage nah Beendigung der Ziehung lotterie ab ausgegeben wer

Berlin, den 27. November 1915.

Königlih Preußische Generallotteriedirektion. Strauß. Ulrih. Gramms.

Ministerium für Landwirt\chaft, Domänen und Forsten.

Oberamtmann verliehen worden.

übertragen worden.

Tagesordnung

den 10. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr.

gewerblichen Zwecken von Neckarsulm Worms und Horchheim bei Worms.

bahnvermwalfkungen vorbereitet) : a. Aufnahme von Schaufelstielen in das Verzeichnis 11 (deckungspflihtige Güter), þ. Ergänzung der Bestimmungen über die Beförderung von Raubtieren, c. Aufnahme von leicht verderblichem Käse in den Eil- gutspezialtarif während der Sommermonate. 3) Mitteilung über Kriegsausnahmetarife usw. 4) Uebersicht der Normaltransportgebühren für Personen und Güter. 9) Mitteilung über genehmigte Ausnahmetarife usw.

Berlin, den 26. November 1915.

Der Vorsißende des Landeseisenbahnrats. Stieger, Unterstaatssekretär, Wirklicher Geheimer Rat.

Bekanntmachung.

Der Geschäftsinhaberin Frau Witwe Johann Fehr zu St. Wendel, Luisenstraße, habe ih auf Grund der Bundesratsverordnung 23. September 1915 (RGBIl. S. 603), betreffend FéZzeh&æwun g! unzuverlässiger Per- sonen vom Handel,” den Handel mit Butter wegen Unzu- verlässigkeit in bezug auf diejen Handelsbetrieb vorläufig bis 1. März 1916 untersagt.

St. Wendel, den 26. November 1915.

Der Königliche Landrat. von Aschoff.

Nichtamlli§es.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. November 1915.

__ Der Bundesrat versammelte fih heute zu einer Voll- sißuna; vorher hielten die vereinigten Aus\chüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen etne Sigzung.

Der \{weizerishe Gesandte Dr. von Cla parède ist nah Berlin zurügefehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

__ Vorgestern abend hat ih der bulgarische Finanz- minister Tontscheff nach mehrwöchiger Anwesenheit in Berlin über Wien und Orsowa nach Bulgarien zurückbegeben. Zur Verabschiedung hatten fih auf dem Bahnhof, wie „W. T. B.“ meldet, u. a. der Staatssekretär des Reichs\chaßzamts Dr. Helfferih, der Unterstaatssekretär Zimmermann und der Wirkliche Legationstat Dr. von Rosenberg vom Auswärtigen Amt, der bulgarische Gesandte Rizow mit den Herren der Gesandtschaft und der bulgarishe Konsul, Kommerzienrat Mandelbaum eingefunden.

Verhandlungen über die Bereitstellung preußischer Staatsmittel zur Erleichterung des Futtermittel- bezug es aus dem Auslande und Verwendung der Futtermittel im Interesse der Volksernährung haben laut Meldung des „W. T. B.“ zu einem Ergebnis ge- führt, das in nahfolgendem Erlaß des preußischen Ministers des Jnnern dargelegt wird: ;

Der Rückzang in der Aufmästung von S{weinen infolge ter Futtermittelnot hat zu einer Knapvheit an Fletisch und Fetten getübrt, die nah Aufzehbrung der Reservebestände aus früberer Zeit n den kommenden Monaten voraussichtlich noch eine Steigerung er- fahren wird. Die Königliche Staa Sregierung hat ih deswegen, nachdem durch die Oeffnung des Donauwe die Möglichkeit ver- mehrten Futtermittelbezuges aus den Balkanländern geschaffen ift, ent|chlossen, zur Linderung des Fleis. und Fettmangeis eine Aktion

72 426 800

auf folgender Grundlage einzuleiten ;

Vorstehender Plan der 7. Preußish-Süddeut hen r

L Lose erster Klasse  a

Lotterie werden von den zuständigen Lotterieeinnehmern vom

fünfter Klasse der

6. Preußish-Süddeutschen Es. Königlich preußischen) Klassen- T.

Den Domänenpächtern Kaußt in Rakowiß, Regierungs- bezirk? Marienwerder, und Schwichtenberag in Heiligenwalde, Regierungsbezirk Königsberg, ist der Charakter als Königlicher

Dem Schlachthofdirektor, Tierarzt Dr. Mar Kleinert in Langensalza ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarzt- stelle des Kreises Eckarisberga mit dem Amtsfiße in Kölleda

für die Sißung des Landeseisenbahnrats am Freitag,

1) Ausnahmefrachtsäße für Siedesalz und Hüttensalz zu und Wimpfen nach

2) Anträge der ständigen Tarifkommission der deutschen Eisenbahnen zum deutschen Eisenbahn-Güter- und Tiertarif (für die Beschlußfassung der Generalkonferenz der deutschen Eisen-

Den landwirtsaftlihen Genossen'chaften oder an grei landwirtshaftlichen Verbänden der baupt\ählichen Produk

iete im Osten (Pommern, Wentpreußtn, Posen) und im N

nover, Scheswig- Holstein, Westfalen, Rheinprovini sollen

taate ausländishe Futtermtt!el zur Verfügung gestellt x, unter der Bedingung, daß sie \sih vertragsmäßta verp iten, Ablauf ter normalen Mästungéperiode von etwa 90 Tagen Feitig im Lebendgewiht von 2 Zentnern und mehr und in einer empfangenen Futtermittelmengen entsprehenden Anzabl an bom Staat bezeichneten Verbrauéstellen abzuliefern. Preisftellung für dle Futtermitiel ‘wird fo erfol

die Schweine bei Zugrundelegung der durck\chGniti];

Viästurgekosten und eines mäßigen Gewinns für den Mäster unter dem gegenwärtigen Höhstpreis abgesezt werden können. 7 Un'erschied zwischen dem tatsählihen Inlandapreis der ausländi Es und dem SDEEeEAe soll im Einvernehmen mit

tnanzminister auf den Staat übernommen werden. Die Lj rung der Schweine foll stattfinden an Kommunalver bände überwiegender Industriearbelterb: völk-rung und besoners starkem 8 da: f an Fle und Fetten, und zwar auf Grund ein:7 unter 9 mittlung der Staatéregierung zwischen den Produzentenverbänden den Kommunalverwaltungen abzushlicßenden Vertrages, in wes sh der Produzentenverband zur L eferung einer itimmten Anzahl von Fetts{dweiren bester Qualität, frei Verbrau orr, zu einem bestimmten Termin und einem bestimmten Preis

ommunalverwaltung zur Abnabme der Sckw:ine am brauh8ort und sofortiger Zahlung des Lieferungsvreises recht1évi li verpflihtet. Die Koumunalverwaltungen haben fodann für

chlahturg der Schweine und Zuführung des Fleises und Fett an die Verbraucher entweder in eigener Regie oder durch Vermüút des Kleinhandels zu torgen. Jhre Unkosten müssen fie aus dem Uri hied zwishen Abnahme- und Höhstpreis (eiwa 1 4 für den Zenti

bendgewickcht) decken. Beim Vectrieb von Fleisch und Fett in cigs E können sie außerdem den sonjt dem Handel zufließenten Genz ausaußen,.

Nach den vorläufig mit Sicherheit zur Verfügung {teben Futtermittelmengen follen zunächst V-rträge üter die Lieferung 900000 Schweinen abge!chlossen werden, die etwa vom Ariz Februar ab lie‘erbar sein werten, urd zwar in den Veonaten F bru Viärz, April, Mai mit etwa je 125 060 Stück. Sollte die Futla mitteletnfuhr sich noch gürstiger gestalter, so wird mit dem Abi! vas Bartrigen über eine weitere Anzahl von Schweinen Vvorg?gang werden.

Seitens des Landwirtschaftsministers ist in dieser Y gelegenheit in einzelnen Provinzen mit den landwirth E Organisationen eine Verständigung bereits herbeigefüh worden.

Gleichzeitig mit der Bekanntmachung, die die Höchstprei für Großviehhäute und Kalbfelle regelt, tritt am 1. Dezemba 1915 eine weitere Bekanntmachung in Kraft, die Höchst p rei für Leder festseßt und eine Beschlagnahme bestimmte für Militärzwecke zu verwendender Ledersorte ausspricht.

Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, betreffen di

Höchstpreise Leder jeder Herkunft, jeder Gerbart und jede Zurichtungsart. Eine Preistafel verzeichnet die Preise die einzelnen Arten und Sorten von Leder. Der Verkauf preis im Großhandel darf den festgeseßten Grundpreis u: niht mehr als 3 v. H., der Verkaufspreis im Kleinhande um nicht mehr als 10 v. H. überschreiten. Die festgeseßte Preise sind für Leder bester Beschaffenheit angenommen. ; __ Beschlagnahmt sind bestimmte Lederarten, sowi sie sich im Eigentum, Besiß oder Gewahrsam einer Gerbere Zurichterei oder Gerbervereinigung befinden. Die Veräußerung und Ablieferung derartigen beshlagnahmten Leder1s ist nur auf unmittelbaren sriftlihen Antrag einer amtlichen Beschaffung stelle der Heeres- oder Marineverwaltung oder auf Grund eines von der Meldestelle der Kriegs-Rohstoff-Abteilung Leder und Lederrohstoffe ausgestellten Freigabescheines erlaubt. Alle übrigen Ledersorten unterliegen feiner Verfügungé- beshränkung.

Die Bekanntmachung, die eine ganze Reihe von Einzel: bestimmungen enthält, ist bei den Polizeibehörden einzusehen.

Vielfach ist die Ansicht verbreitet, daß die nah den 1. Oftober 1915 hergestellten Decken der Beschlagnahme nah der Bekanntmachung W. M. 231/9, 15. K. R. A. („Neitht- anzeiger“ Nr. 232) nicht unterliegen, wenn fie weniger als 1250 g wiegen oder fleiner als 180 x 130 cm find. _Den- gegenüber wird durch „W. T. B.“ darauf hingewiesen, daß nau S 2, leßter Absatz, der genannten Bekanntmachung sämtliche am 1. Oftober 1915 in der Herstellung befindlichen und fünftig herzustellenden Decken und Decken stoffe beshlagnahmt werden, und zwar in dem Augenblick, wo se abgewebt den Webstuhl verlassen. Dabei ist es gleihgültig, in welhen Mengen, “Größen und Gewichten ihre Herstellung erfolgî. Zugleih wird empfohlen, die seit dem 1. Oktober 1915 hergejtellien und beshlagnahmten Decken dem Webstoffmeldeami anzumelden, soweit dies niht schon geschehen ist. Eine öôffent- liche Bekanntmachung, durch die die Meldung dieser Decken und Deckenstoffe angeordnet wird, ergeht demnächst.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers" liegt die 811. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthält die 391. Verlustliste der preußishen Armee und die 238. Verlustliste der bayerishen Armee.

Oesterreich-Ungarn.

Der Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedri ch hat nach einer Besichtigung im Bereiche des Tiroler Landesverteidigungskommandos an den Kommandanten der Landesverteidiguna, General Dankl, einen Befehl gerichtet, in dem es laut Meldung des „W. T. B.“ heißt: i Die In'pizierung erfüllte meine hockgespannten Erwartungen in vollftem Maße. Ich konnte mich von ter ztelbewußten, festen Führung, dem verständnitvollen, harmonishen Zusammenwirken der Unter- fommandtanten, den umsidtigen, umfassenden Vorsorgen zur Auf- rechterbaltung der materiellen Shlagfertigkeit, von der brillanien altung und dem troy der shwieri„flen Verhältnisse vorzüalichen Geifte der beldermütigen Truppen und endli von ter froben Siegté- z¡uverfiht aller überzeugen.

Der Erzherzog sprach dem General Dankl und seinen be- währten Mitarbeitern, tapferen Landesverteidigern vollste Anerkennung und besonderen Dank aus. Schließlich gedachte der Erzherzog der Haltung der patriotischen Bevölkerung und sprach seine große Genugtuung

l darüber aus, daß die loyale Bevölkerung Welschtirols mit dea

sämtlihen Kommandanten und den

wegen ihrer dynastischen Treue altberühmten Leuten Deutsch- E ert habe, den Oberkommandantea festlih zu n.

In den für das neutrale Ausland bestimmten M it- teilungen über die Verhältnisse in Wien während des Krie hebt der Wiener Bürgermeister die Wichtigkeit des Vorstoßes der Zentralmächte nah Südosten hervor und sagt obiger Quelle zufolge:

Unjere Feinde, die noch vcr kurzem von einem baldigen Siege sprachen, renen tept nur mehr mit einem langwterigen Erichëpfungs- Triege. Aver auch hierin werden fie si hoffentlich verrechnen, denn die Verbindung mit der Türk-t und Vorderasien hat uns gewaltige Hilséquellen an Menschen und Matertal erschiofsen.

Der Bericht hebt sodann den großen Erfolg der dritten Krieasanleihe hervor, an der sich die Gemeinde Wien mit 58 Millionen beteiligt hat. Die Steuereingänge haben \ich ungefähr auf derselben Höhe gehalten, wie im Vorjahr. Die Gefundheitsverhältnisse der Wiener Bevölkerung sind sehr gut, und die Sterblichkeit hat sich in normalen Grenzen gehalten. An Kriegsseuchen sind keine Zivilpersonen erkrankt.

Die ungarische Regierung beabsihtigt, dem Reichstage, der morgen eröffnet wird, verschiedene Vor- lagen zu unterbreiten, unter anderen einen Gesetzentwurf über Verfügungen, betreffend die dur den Krieg zerstörten Liegen- schaften, einen Geseßentwurf über die Anerkennung des Jslams als gesetzliche Konfession, einen Vertrag des Finanz- ministeriuums über einen Teil des Siebenbürger Erdgases, endlih einen Gesetzentwurf, durh den ausnahmsweise inner- halb des Staatsgebiets Personen im Alter von 50 bis 55 Jahren zu Arbeiten, die mit dem Krieg in Verbindung stehen, unter gewissen Beschränkungen verwendet werden können.

Großbritannien und Frland, Der französische General d'Amade ist, aus Petersburg kommend, gestern in London eingetroffen. Die vorgestrige Verlustliste zählt 24 Offiziere und

341 Mann auf. Frankreich. Der Senator und ehemalige Ministerpräsident Sarrien ist gestern in Paris gestorben.

Rußland.

Bei einer Besprehung von Regierungs- und Dumamitgliedern über die Frage der Flüchtlinge aus den beseßten Pro- vinzen, bei der auch der Minister des Jnnera Chwostow an- wefend war, richtete das Dumamitglied Grabsfi (Pole), wie die „Berlingske Tidende“ berichtet, heftige Angriffe gegen die Politik, die gewisse Ministerien gegenüber den Flüchtlingen verfolgten. Er machte unter anderem geltend, daß der Landwirtschaftsminister die Flüchtlinge nah Sibirien gesandt und ihnen Land angewiesen habe, das in keiner Weise zur Be- arbeitung geeignet sei. Der Fürst Svjatopolk Ts\chet- vertinsfi behauptete sogar, daß die polnishen Bauern gar nicht geahnt hätten, daß sie aus Rußland auswanderten, bevor sie in Sibirien eingetroffen wären. Der Gehilfe des Ministers des Jnnern Plehwe erwiderte, daß die Auswanderung ein vollkommen freiwilliger Akt gewesen sei. Schließlih wurde beschlossen, die Sache näher zu untersuchen und danach ge- eignete Verhaltungsmaßregeln zu treffen.

Ftalien. Lord Kitschener ist auf der Rückkehr vom Besuche der Front gestern in Rom eingetroffen und Mittags nah Turin

weitergereist. Schweden.

Die Königin ist vorgestern vormittag von Stockholm nah Karlsruhe abgereist, um an der Geburtstagsfeier ihrer Mutter, der Großherzogin Luise, teilzunehmen.

Türkei.

Die Kammer hat den Geseßentwurf genehmigt, durch den die Regierung ermächtigt wird, von der deutschen Re- gierung einen Vorschuß im Betrage von zwei Millionen Pfund zu übernehmen.

Griechenland.

Die Gesandten des Vierverbandes haben vor- gestern vormittag der griehishen Ne ierung eine neue gemeinsame Note überreicht, die rich an die in den leßten Tagen übergebene anschließt. Jm Anschluß an den Besuch der Gesandten des Vierverbandes hatte der Ministerpräsident Skuludis eine Besprehung mit dem König, worauf ein Ministerrat abgehalten wurde. Wie die „Agence Havas“ meldet, bestimmt die neue Note genau die materiellen Verfügungen, die die Verbandsmächte von der griechishen Negierung gemäß dem Abkommen, über das {hon vorher eine grundsäßliche Einigung erzielt war, erwarten. Nachdem die erste Note die Grundlage festgelegt hat, nimmt der Vierverband an, daß Griechenland der praktishen Durchführung sich nicht widerseßen wird, besonders nah den Maßnahmen der Verbündeten hin- \htlih des griech1shen Handels, dem _für die Zukunft eine Erleichterung in der Warenzufuhr zugesichert worden ist.

Rumänien.

Die ordentlihe Session des Parlaments ist gestern vom König im Beisein des Kronprinzen und der Minister laut Meldung der „Agence Roumaine“ mit folgender Bot - ha ft eröffnet worden: L A

«Die gegenwärtige Tagung wird nnter denselben Sorgen eröffnet wie die im Vörtabre. Der Krieg, der die Welt um uns mit Blut bedeckt, dauert mir steigender Erbitterung fort. Neue Staaten sind in den Kampf eingetreten und haben so dem curopätshen Korflikt tine stets wahsende Ausdehnung geaeben. Dicse Lage legt uns noch wehr die Pflicht auf, unsere Bemühungen für die Verteidigung

er großen Interessen NRumäutens zu vereinigen und uns alle mit Herz und Geist über jede andere Sorge zu crheben. In der heute eröffneten Session werden Sie sih über vershiedene Gesetz- entwürfe und Kceditvorlagen auszusprehen haben, um den aegen- wärtigen s{chwteiaen Umständen die Spiye zu bicten, und ih zweifle weder an der W-isheit, init der Si? sie prüfen werden, noh an tem erleuchteten Patriotismus, der Sie bestimmen wird, die Regierung zu unterstüßen. J bin namentli überzeugt, daß Sie nah wie vor die

edürfnisse unseres teuren Heeres erfüllen werden, das sich stets der Liebe und des Vertrauens des Landes würdig zu zeigen wußte und auf das mehr als je die Stellung gegründet is, die Rumänien gebührt. Vom Vertrauen in die Zukunft unseres teuren Rumäniens erfüllt, bitte ich Gott, Ihre: Arbeiten zu segnen.

Kriegsnatrihten.

Großes Hauptquartier, 28. November. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\schauplat.

Nach erfolgreiher Sprengung in Gegend von Neuville (zwishen Arras und Lens) beseßten unsere Truppen den Sprengtrichter und machten einige Gefangene. An verschiedenen Stellen der Front fanden Handgranaten- und Wurfminenkämpfe statt. Jn der Champagne und in den Argonnen zeigte die feindliche Artillerie lebhafte Tätigkeit.

Oestlicher Kriegs\schauplaß. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Ein feindliches Flugzeug wurde bei Busch hof (südwestlich von YJakobstadt) durch Maschinengewehi feuer herunter geschossen. Es stürzie zwischen den beiderseitigen Stellungen ab und wurde in der Nacht von unseren Patrouillen geborgen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nordöftlih von Baranowitschi wurde ein russisher Vorstoß abgewiesen.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplagz. Die Verfolgung wird fortgeseßt. Südwestlih von Mitro- vica wurde Rudnik beseyt. Ueber 2700 Gefangene fielen in die Hand der verbündeten Truppen. Zahlreiches

Kriegsgerät wurde erbeutet.

Mit der Flucht der kärglichen Reste des serbischen Heeres in die albanischen Gebirge sind die großen Operationen gegen dasselbe abgeschlossen. Jhr nächster Zweck, die Oeffnung freier Verbindung mit Bulgarien und dem Türkischen Neich ist erreicht.

Die Bewegungen der unter der Oberleitung des General- feldmatschalls von Mackensen stehenden Heeresteile wurden begonnen von der österreihischz-ungarishen Armee des Generals von Koeveß, die durch deutsche Truppen verstärkt war, gegen die Drina und Save und von der Armee des Generals von Gallwiß gegen die Donau bei Senendria und Nam— Bazias am 6. Oktober, von der bulgarishen Armee des Generals Bojadjieff gegen die Linie Negotin—Pirot am 14. Oftober. An diesem Tage setzten auch die Operationen der 2. bulgarischen Armee unter General Todorow in Nichtung auf Skoplje—Veles ein.

Seitdem haben die verbündeten Truppen nicht nur das gewaltige Unternehmen eines Donauüberganges angesichts des Feindes, das überdies durch das unzeitige Auftreten des gefürchteten Kossowasturmes behiodert wurde, schnell und glatt durchgeführt, und die feindlihen Grenzfestungen Belgrad, bei dessen Einnahme sich neben dem brandenburgischen Reserve- forps das österreichish-ungarishe VIIT. Armeekorps besonders auszeichnete, Zajecar, Kn1azevac, Pirot, die ia die Hände unserer braven bulgarischen Verbündeten fielen, bald überwunden, sondern auch den durch das Gelände unterstüßten zähen Widerstand des friegsgewohnten und fih brav s{hlagenden Gegners völlig gebrochen. Weder unecrgründliche Wege, noch unwegsame, tief verschneite Gebirge, weder Mangel an Nachshub noch an Unterkunft haben ihr Vordringen irgendwie zu hemmen ver- mochl. Mehr als 100000 Mann, d. h. fast die Hälfte der ganzen serbischen Wehrmacht, sind ge- fangen, ihre Verluste im Kampf und durch Verlassen der Fahnen nicht zu \{chäßen, Geschüße, darunter schwere, und vorläufig unübersehbares Kriegsmaterial aller Art wurden erbeutet. Die deutshen Verluste dürfen recht m äßig genannt werden, so bedauerlich sie an sich auch sind. Unter Krankheiten hat die Truppe überhaupt nicht zu leiden gehabt. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauplquartier, 29. November. (W. T. B.)

Westlicher Kriegs\schauplaßg.

Auf der ganzen Front herrschte bei fklarem Frost- wetter lebhafie Artillerie- und Fliegertätigkeit. Nördlih von St. Mihiel wurde ein feindliches Flugzeug zur Landung vor unserer Front gezwungen und durch unser Artilleriefeuer zerstört. Jn Comines sind in den leßten zwei Wochen durch feindlihes Feuer 22 Einwohner getötet und 8 verwundet worden.

Oestlicher Kriegsschauplaß. Die Lage ift im allgemeinen unverändert.

Balkankriegsschauplaßt. Die Verfolgung ist im weiteren Fortschreiten. Ueber 1500 Serben wurden gefangen genommen.

Zum geiirigen Bericht über den bisherigen Verlauf des serbischen Feldzuges ist noch zu ergänzen, daß die Gesamt- zahl der bisher den Serben abgenommenen Geschüße 502 beträgt, darunter viele s{hwere. Oberste Heeresleitung.

Wien, 27. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet :

Russischer Kriegsschauplaß. Nichts Neues. :

Jtalienischer Kriegss\schauplat.

Die Artillerie- und Angriffstätigkeit der Jtaliener erstreckte sich gestern auf die ganze küsten- ländische Front. Vorstöße gegen unsere Stellungen auf dem Mrzli Vrh und südlich dieses Berges wurden teils im Handgemenge, teils vor den Hindernissen unter {weren Verlusten des Feindes abgewiesen. Vor dem Tol- meiner Brückenkopf hielt unsere Artillerie jeden Angriffs- versuch nieder. Auch bei Plava griffen die Jtaliener vergebens an. Am heftigsten waren die Kämpfe am Görzer Brücken kopf. BeiOslaviga schlugen Abteilungen des dalmatinischenJnfanterie- Regiments Nr. 22 sechs feindliche Stürme blutig ab. Das gleiche Schicksal hatten starke Angriffe gegen Pevma und die Pod- gora- Höhe. Die Stadt Görz steht unter anda uerndem Feuer s{chwerer Kaliber. Einer unserer Flieger brachte im Luftkampf einen feindlichen Doppeldecker zum Absturz nach San Lorenzo di Mossa, wo das italienische Flugzeug dur unsère Artillerie zusammengeschössen würde. Im Abschnitte der Hochsläche von Doberda endete das Gefeht am Nord-

hang des Monte San Michele mit der vollen Behauptung unsérer Kampffront. Am Südhang des Berges gerieten die feindlichen Anßgriffsbewégaungen schon in unserem Geschüßfeuer ins Stocken. An der Tiroler Front wurden vereinzelte Angriffsversuche in den Dolomiten vereitelt.

Südöstlicher Kriegs\chauplag.

Jm Raume von Cajnica und im Sandschak Novi- pazar ist die Lage unverändert. Auf der Suha Planina, westlih von Mitrovica warfen unsere Truppen die Serben gegen die montenegrinishe Grenze zurü ck. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich stündlih. Jn Mitrovica würden seit Einnahme der Stadt 11000 serbische Soldaten und 3500 wehrpflihtige Zivisten eingebracht. Bei Pristina wurden neuerlich 800 Mann gefangen ge- nommen. Auch weit hinter den Armeefronten werden viele Versprengte aufgegriffen.

Der Stellöertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 28. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegs\cchauplaß. Keine besonderen Ereignisse.

Jtalienischer Kriegsschauplaß.

Die Jtaliener seßten ihre Angriffstätigkeit auf der ganzen fküstenländishen Front fort. Jhre nah wie vor vergeblichen Anstrengungen des gestrigen Tages fkosteten fie besonders große Blutopfer. Am schwersten war der Kamp} am Görzer Brückenkopf, wo der Gegner dur unausgeseßte Angriffe mit immer wieder frischen, starken Kräften, nament- lih bei Oslavija, längs der Straße durhzubrechen versuchte. Kurze Zeit war die Kuppe nordöstlih des Ortes in Feindes- hand; nah heftigem Feuer unserer Artillerie gewannen unsere Truppen alle ursprünglichen Gräben stürmend zurü. Auch im Südteil der Podgora-Stellung drangen die Jtaliener ein, wurden wieder hinausgeworfen ‘und durch wit f- samstes Feuer verfolgt. Das Gelände vor dem Brüctenkopf ist mit Feindesleichen bedeckt. Bei Oslavija allein liegen übec tausend. Am Rande der Hochfläche von Doberdo beschränkten sich die Jtaliener auf einen Vorstoß südwesilich San Martino, der abgewiesen wurde. Ebenso fruchilos waren alle Angriffe im nördlihen Jsonzoabschnitt, so bei Zagora, Plawa, gegen mehrere Stellen des Tolmeiner Vrüctenkopfes, den Mrazli Vrh, wo 400 Tote vor unserer Front liegen, und auf die Vrsicstellung. Die Lage ist somit unverändert, die Jsonzofront fest in der Hand unserer Truppen. An der Tiroler Grenze wurde ein Angriff auf unsere Stellungen am Westhange des Monte Piano uno bei der Schluder- bacher Grenzbrüce blutig abgeschla zen.

Südöstlicher Kriegss\chauplagz. Die an der Nordgrenze von Montenegro fämpfenden K. und K. Truppen haben gestern den Feind über den Metalka-Sattel zurückgeworfen. Auch das Grenz- gebict von Celebic wurde gesäubert. Eine von Mitro vica vordringende österreichish-ungarishe Kolonne gewann an der nach ZJpek führenden Straße die montenegrinisce Grenze. Es wurden in diesem Naume abermals 1390 g fangene Serben eingebracht. Die Bulgaren seßten den Goles Brdo südwestlih von Pristina und die Höhen westlich von Ferizovic. Der Stelloertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschaleutnanlt.

Sofia, 27. November. (W. T. B.) vom 26. November. Die Verfolgung der S unserer und der Verbündeten Truppen in g Prizren und Jpek dauert fort. Wir nahmen 3500 Man1 gefangen und erbeuteten acht Kanonen, fünf Munitionswaaecn und viel Material. Wir erbeuteten auf der B - O C et

Ferisovic—Pristina drei Lokomotiven und 1 wagen.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverban

Konstantinopel, 27. November. (W. T. B Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront a und 26. November Artillerie- und Bombenkämpfe mi: brehung. Bei Anafarta zwang unsere Artillerie Î liche Artillerie in der Umgebung von Karakoldaah zun Schweigen, zerstreute durch wirksames Feuer feindliche Tr: und Transportkolonnen, die ohne Deckung im füd von Kemikli Liman bemerkt wurden, und fügte ihne luste zu. Bei Ari Burun zerstörten wir eine feindliche Vo werfer- und Maschinengewehrstellung. Artille Transportschiffe, die sih der Landungsstelle : ! suchten, zum Rückzug. Bei Sedil Bahr zerstörte Artillerie auf dem linken Flügel einige feindliche gräben und Bombenwerferstellungen.

Konstantinopel, 28. November. ergänzenden Meldungen über die Kämpfe im Jr Engländer auf ihrer regellosen Flucht eine große Anzahl wundeter und eine Menge Waffen und Bomben zurücge Englische Gefangene erzählen, daß in der englischen 3 große Panik herrshie. Die Verluste der Truppen werden auf hätt.

Konstantinopel, 29. November. (W. J Jrakfront konnten die Engländer unter dem Verfolgung ihren Rückzug noch nicht einstellen über die auf diesem Kricgsschauplaß ausgefochtene D gibt folgende Einzelheiten: Am 24. November verb? unsere fortwährenden Gegenangriffe bis zum dend die fein lichen Abteilungen, sih in unseren vorgeschobdenen Steungee einzurichten, in die sie eingedrungen waren. Am folgenden T verjaaten wir durch kräftige Angziffe, die bis zum Abend währten den Feind aus diesen Stellungen. Jn derselden Nacht n eine andere Abteilung, die den feindlichen hatte, gleichfalls an die Front geworfene Di

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e Snaländer mußten sich eilends zurückziehen. Der Feind liek eine avos Zahl Verwundeter und Toter sowie Tiere und Kriegs aller Art auf dem Schlachtfelde zurück. Wix zädîiten dex 1000 Leichen des Feindes, unter ihnen den Befedldhader der englischen Reiterei. Wir erbeuteten dvei Maschinengerweh

eine Fahne, Waffen, Geschosse, Telegraphenarwaras wud Krieg8gerät. Freiwillige unserer Verfolgungvadteitangen L

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