1916 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jul 1916 18:00:01 GMT) scan diff

F S E

Die von ab zur Aus3gabe gelangende Nummer 165 des Tal eseyblatts enthält unter

Nr. eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Bekanntmachung über das Verbot der Verwendung von pflanz- lichen und tierischen Oelen und Fetten zu tehnishen Zwecken Ls e Januar 1916 (Neichs-Geseßbl. S. 3), vom 21. Juli 1916, un er

Nr. 5337 eine Bekanntmachung, betreffend Ausführungs- bestimmungen zur Verordnung über den Verkehr mit Seife, Seifenpulver und anderen fetthaltiaen Waschmitteln vom 18. April 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 307), vom 21. Juli 1916.

Berlin W. 9, den 24. Juli 1916. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preufen. Fustizministerium.

Der Rechtsanwalt Froesewitte in Mogilno ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Posen mit Anweisung seines Amtssißes in Mogilno ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

VeranntmaGu nag.

Auf Grund des Artikels TIT der Verordnung über die Errichtung von Vertriebsgesellschaften für den Steinkohlen- und Braunkohlenbergbau vom 12. Juli 1915 in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. August 1915 (RGBl. S. 536 ff.) wird den Besißern der Steinkohlenbergwerke, die innerhalb des nachstehend bezeihneten Bezirks gelegen sind, für die Bildung einer Vereinigung durch Vertrag zu den im Artikel T der Verordnung bezeichneten Zwecken eine Frist bis zum 15. Oktober 1916 einschl. gesegt t.

Als Begtrt der Vereinigung wird bestimmt:

1) Der Bezirk des Oberbergamts Dortmund mit Aus- {luß des Steinkohlenbergwerks bei Jbbenbüren und der Zeche Preußische Klus bei Minden.

2) Das Bergrevier Crefeld (Oberbergamtsbezirk Bonn).

Berlin, den 22. Juli 1916.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Dr. Sydow.

Kriegsministerium.

Hiermit wird wie alljährlich zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mann- \shaften der Armee dienstlich verboten ist, innerhalb ihrer eigenen oder einer fremden Truppe oder Behörde Zivil- personen oder den Handwerksmeistern der Truppen und der militärischen Anstalten usw. zur Ausübung des Gewerbe- betriebes Beihilfe zu leisten, insbesondere durch Ver- mittlung oder Erleichterung des Abschlusses von Kaufgeschäften, Versicherungsanträgen und dergleichen.

Den Unteroffizieren und Mannschaften ist befohlen, von ler an sie ergehenden derartigen Aufforderung ihren Vorge-

egten Meldung zu machen. i L Berlin, den 19. Juli 1916. ____ Der stellvertretende Kriegsminister.

D. f V Wandel.

VDVerauntmaMhung.

Das Reineinkommen der Jlmebahn ist für das e 1915 auf 11245 4/6 50 3 festgeseßt worden. ei der Rhene-Diemelthal-Eisenbahn ist ein Ueber- {uß für 1915 nicht erzielt.

Cassel, den 21. Juli 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissat. Vollgold.

BekanntmacGung.

Dem Kaufmann Hermann Hendrian hier, Hauptstraße 1 wohnhaft, t! auf Grund der Bundesratsbekanntmahung vom 23 Sep- tember 1915 (NGBI. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel und der Ausführungsanweisung vom 27. Sep- tember 1915 (HMBl. S. 246) wegen wiederholter Ueberschreitung der Höchstpreise der Handel9- und Schankbetrieb auf die Dauer von dret Monaten untersagt.

Osterode, Ostpr., den 20. Jult 1916. Die Polizeiverwaltung. Dr. Herbst.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung zur Fernhastung unzu- verlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NRetchs- Gesetzblatt Seite 603) habe ih heute den Inhabern der Firma Rudolf Prany hier, Hopfengafse 29, Frau Anna Prang, Rudolf und Alfred Pranty, den Handel mit Gersten- und Malzkaffee sowie mit Seife und Schokolade wegen Unzu- verlässigkeit untersagt.

Danzig, den 19. Juli 1916.

Der Polizeipräsident. Wessel.

Bekanntmachung.

Dem Fleishermeister Neinhard Schulz hier, Predigerstraße 3, {it durch Verfügung vom heuttgen Tage auf. Grund der Bekannt- machung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) die Ausübung des Handels mit Fletsch sowie Fleish- und Wurstwaren vom 24. d. M. ab bis auf weiteres untersagt worden,

Stolp, den 20. Juli 1916. Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister : Zielke.

Bekanntmachung.

Durch Bescheid vom 29. Mai 1916 habe ich der Ehefrau Bäkermeister Bernhard Schuh, Gertrud geb. Walter, in Essen-Rellinghausen, Frankerstcaße 124, die Herstellung und den Verkauf von Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gegenständen des täglihen Bedarfs und jegliche Vermiäittlertätigkeit hierfür untersagt.

Essen, den 17. Juli 1916.

Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Obderbürgermetjiter. J. V.: Rath.

“Nicjkamflihes.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Juli 1916.

Seine MAEpEe der Kaiser und König hat sich, wie ,„W. T. B.“ meldet, vom westlichen auf den östlichen Kriegs- \chauplat begeben. Jn seiner Begleitung befindet fih der Chef des Generalstabes des Feldheeres.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll- sißung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Aus- {üsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die ver- einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen sowie der Ausshuß für Handel und Verkehr Sizungen.

Am 21. d. M. starb in Berlin-Wilmersdorf im 57. Lebens- jahre unerwartet an einer Blutvergiftung der Geheime Ober- baurat und Vortragende Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe Nobert B eck.

Der Verstorbene wurde am 8. November 1859 in Breslau geboren und genoß dort auch seine Schulbildung. Danach widmete er sih dem Studium der Architektur an der Tech- nischen Hochschule zu Charlottenburg und bestand im Jahre 1887 die Bauführerprüfung, im Jahre 1892 die zweite Staats- prüfung. Schon als junger Regierungsbaumeister trat er als Hilfs- arbeiter des Baubeamten der Oberschlesischen staatlichen Berg- und Hüttenwerke in Gleiwiß zum preußishen Bergbau in Beziehungen. Dann übernahm er als Bauinspektor die Stelle eines Baubeamten für den Oberbergamtsbezirks Dortmund. Jm Jahre 1903 wurde er bautechnishes Mitglied der neuen Bergwerksdirektion für die Königlichen Steinkohlenbergwerke in Westfalen und als solcher 1908 Baurat. Die Zeit seiner Tätigkeit in Westfalen galt ihm als der Höhepunkt seines Schasfens. Die Er- öffnung des staatlihen Steinfohlenbergbaues im niederrheinischen Jndustriebezirk stellte hohe Anforderungen an ihn, denen er in vortreffliher Weise gereht wurde. Der Bau zahl- reicher Dienst- und Betriebsgebäude sowie einer Anzahl von s{chmuden Beamtenhäusern und namentlih die Anlage der großen mustergültigen staatlichen Arbeiterkolonien, bei denen er sih die zweckmäßige Ausgestaltung des Arbeiterwohn- hauses in besonderem Maße angelegen sein ließ, sind das Werk dieser Zeit. Nur {weren Herzens verließ er dieses Feld segensreihher und befriedigender Tätigkeit, als er im Jahre 1910 in die Bergabteilung des Ministeriums für Handel und Gewerbe berufen wurde. 1911 als Geheimer Baurat und Vortragender Rat endgültig mit der Wahrnehmung der Stelle des bautechnischen Rates der Bergabteilung betraut, wurde er 1915 zum Geheimen Oberbaurat ernannt. Mit seiner neuen Stellung war die Uebernahme von Vorlesungen über Baukonstruktionslehre an der Berliner Bergakademie verbunden. Der Verstorbene war ein offener, warmherziger Mensch, der in steter Hilfsbereitschaft sih viele Freunde erworben hat. Seine Vorgeseßten, seine Borufsgenossen wie seine Freunde werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Gegen das- in § 1 der Bekanntmachung, betreffend Her- stellung8verbot, Beschlagnahme und Bestandserhebung für Militärtuhe (W. 1. 1./15 15 KRNA.), ausgesprochene Her- stellungsverbot für Militärtuhe, wird, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, vielfah verstoßen. Dieses Verbot lautet:

„Herstellung von Wiliiärtuchen, d. h. Woll- oder Halbwoll- geweben icaendwelcher Art und Farbe, die zu Uniformbekieidungs- stücken für Offiziere oder Mannschaften in Betraht kommen fönnen, ist nah dem 15. 5. 15 verboten“.

Unter „Herstellung von Militärtuhen“ ist auch das Um- färben bereits fertiggestellter, andersfarbiger Tuche in Feldfarben (feldgrau, grau und graugrün) zu verstehen. Sollte seit Jnkrafttreten dieser Verfügung, (dem 15. 5. 15) eine derartige Umförbung stattgefunden haben, so sind diese Tuche, da widerrechtlih hergestellt, nah § 3 Ab\. 4 der Bekanntmachung W. M. 1000/11. 15 KRA. ohne Rücksicht auf Gewicht und Menge beshlagnahmt und meldepflichtig.

Die hièsige Universität wird zur dankbaren Erinnerung an ihren Stifter König Friedrih Wilhelm 11l. am Donners- tag, den 8. August d. J.,, Mittags 12 Uhr, in der neuen Aula der Universität einen Festakt veranstalten. Die Ein- geladenen werden ersucht, die ihnen zugesandten Eintrittskarten am Eingang zur Aula vorzuzeigen.

Der heutigen Nuraner des „NReichs- und Staatsganzeiger3“ liegen die Ausgaben 1061 und 1062 der Deutschen Verl ust- listen bei. Sie enthalten die 588. Verlustliste der preußischen Armee, die 281. Verlustliste der bayerishen Armee fowie die 4%. und die 426. Verlustliste der württembergischen Armee.

Bayern.

Seine Majestät der König hat der „Korrespondenz Hoffmann“ zufolge Seine Königliche Hoheit den Kron- prinzen zum Generalfeldmarshall ernannt und ihm hiervon in einem herzlichen Telegramm Mitteilung gemacht. Gestern abend ist Seine Majestät in Begleitung des Kriegsministers Freiherrn Kreß von Kreßenstein und der Herren des Dienstes an die Front abgereist.

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Großbritannien und Frland.

7 Vorgestern morgen hat ein wichtiger Kabinettsrat stait- gefunden.

Im Oberhause fragte der Herzog von Rutland, ob die Regierung beabsichtige, sofort eine Vorlage einzubringen, die dem Admiral John Jellicoe und den Offizieren und Mannschaften der großen Flotte für den Sieg bei Jütland den Dank des Parlaments ausspräche.

Laut Bericht des ,W. T. B.* sagte der Interpellant u. a., viele verwundete Seeleute, die bet Queensferry und in anderen Sce- hâfen gelandet worden seien, wäten von dem Publikum ausgezischt und avêget fiffen worden und Offizteren, die in Queensferry und anderen schottischen Häfen landeten, hätten die Droicbkenkutscher, die sie nah Hause gefahren, zu threr Ntederloge ihr Beiletd ausgesprochen. Vas

set wesentlich die Folge der unglücklichen ersten Mitteilung der Admiralität über die Schlaht gewesen. Das Parlament sollte jegt der Notte seine Anerkennung aussprehen. Lord Crewe antwortete im Nauen der Regierung, niemand zweifle jeßt, daß die Schlaht nihts anderes als ein Erfolg für England gewesen fet, aber die Ne, gierung halte es für rihtig, eine förmlihe Danksagung des Parlamen1g Cifjus@iden,

Lord Wemyß beantragte darauf eine vollständige U nter- suhung über die gesamte Führung des Feldzuges in Mesopotamien, besonders mit Rücksiht auf die Vor- bereitungen für die Beförderung und die Versorgung der Ver- wundeten.

Dec Redner sagte, die Artillerie des Generals Townshend set so veraltet und unzulänglich gewesen, daß er sie getrost den Türken bätte übergeben können. Bet einer Schlaht habe die telephonishe Verbindung gefehlt und am 21. Januar, wo alles darauf ange- kommen fet, daß die Truppen über den Fluß ge!eßt würden, hätten die Piontere kein Material zum Brückenbau gehabt. Lord Crewe sagte, die Negierung sei bereit, eine Untersuhung anzustellen. Lord Cromer wies darauf hin, daß die militärtshen Reformen, die Lord Kitchener als Oberkommandierender in Indien durchgeführt hätte, ungünstige Folgen gehabt hätten, die fih in dtesem Kriege gezeigt hätten. Kitchener habe den Fehler gemacht, daß er fih über die indishen Fragen eine bestimmte Meinung’ gebildet bätte, bevor er nah Indien gegangen sei. Das Ergebnis seiner Reformen sei äußerst unalüdlih gewesen, und die Vorgänge in Mesopotamien enthielten die voll ständige Rechlfertigung der Haltung, die der damalige BVizekönig von Indien Lord Curzon eingenommen habe.

Das Haus nahm den Antrag von Lord Wemyß an.

Der Generalanwalt hat Casements Antrag, gegen das Todesurteil an das Oberhaus zu appellieren, keine Folge gegeben und ihm anheim gestellt, ein Begnadigungsgesuch an den König zu richten.

Die Verlustlisten vom 19., 20. und 21. Juli ent- halten die Namen von 78, 147 und 410 Offizieren. Davon sind im ganzen 184 gefallen.

Frankreich.

Der Finanzminister Ribot legte der Deputierten- kammer einen Geseßentwurf vor, worin er um die Ermächti- gung nachsucht, an verbündete oder befreundete Regierungen bis zum 30. September 1916 aus Mitteln des Staats\chatzes Vorschüsse in Höhe von 1547 500 000 Francs auszuzahlen. Die bisherigen Vorschüsse betragen 2 327 500 000 Francs.

Jn der fortgeseßten Debatte über die Arm eekontrolle begründete der Abgeordnete Accambhray einen Gegenantrag, in dem er von der Regiernng besonders den Verzicht auf jede Beschränkung der ktontrollierenden Abgeordneten forderte.

Laut Bericht des „Progrès“ wandte sich Accambray in setner Nede gegen einen zukünftigen neuen Krieg und erörterte die Schaffung eines internationalen Bundes der’ Kulturvölker. Aus indiskreten Be- merkungen des Nedners ging hervor, daß die Geheimsizung fch mit den Klagen der Heereëkommission über die oberste Heeresleitung be, sjonders vefaßte, sowte daß alle Nedner über Verdun \prachen.

Accambrays Gegenantrag wurde mit großer Mehr- heit abgelehnt. Ebenso wurde ein Gegenantrag Bourcly abgelehnt, allerdings nur mit neun Stimmen Mehrheit. Bourcly hatte beantragt, die Kontrolle in die Hände von Mit- gliedern der son bestehenden großen Kommissionen zu legen. Ein dritter Gegenantrag Briquet, der es auch bei den bestehenden Einrichtungen belassen will, wurde ebenfalls, und zwar mit 303 gegen 196 Stimmen, abgelehnt.

Nußzland.

Der Kaiser Nikolaus hat an den Minister des Aeußern Saso now ein Erlaß gerichtet, in dem er, der „St. Peters- burger Telegraphen-Agentur“ zufolge, den Eifer hervorhebt, mit dem der Minister den Weisungen des Kaisers, die von der Gerechtigkeit und Ehre des Vaterlandes geleitet seien, gefolgt sei, und sagt, er bedauere, daß der Gesundheitszustand den Minister zwinge, seine Entlassung zu nehmen.

Der Ministerpräsident und Minister des Jnnern Stürmer ist zum Minister des Auswärtigen ernannt worden und behält den Vorsiß im Ministerrat. Der Justizminister Chwost ow ist zum Minister des Jnnern und der ehemalige Minister des Innern Mak arow zum Justizminister ernannt worden.

Die St. Petersburger Zeitungen vom 16. Juli veröffent- lichen folgende ihnen vom Preßbureau des Ministeriums des Jnnern zugegangene Mitteilung über die Stellungnahme der Negierung zum Ergebnis der Wahlen zum finnischen Landtage: i

Die Laisache, daß die Sozialdemokraten m Landtage die absolute Mehrheit erhielten, lenkte sebfiversiändlih die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich, umsomehr, als dieses Ergebnis für die Regterung gänzlih überra\hend kam. Berichte finnischer Administratoren an die Negterung besagten im Gegen!eil, daß die Opposition des fianiscben Volkes gegen die Regierung abnimmt, nachdem ‘der Zar die Rechte der finnishen Farmer auf fünf Jahre verlängert hotte. In Negte- ungskreisen berrsht die Auffassung, daß die finnishen Sozialdemokraten keine autgesprohen revolutionäre Cendenz verfolgen und dem internationalen Sozialismus fernstehen. Dennoch sino die Leiter der russijchen Verwaltung in Finnland mit genügenden Vollmachten ver- sehen für den Fall, daß die Wahlergebnisse die Bevölkerung zu regterungsfeindliden Unternehmungen ermuntern sollten. G-genüber dem neuen Landtage wird die Regierung etne abwartende &tellung einnehmen. Solange der Landtag sich im Nahmen der Loyalität hält, wird auch die russishe Regierung keine agre!siven PVèay-

nahmen treffen. Niederlande.

Anläßlich der aus England eingegangenen Berichte über das Aufbringen von holländischen Herinasfischerbooten hat am Freitag im Haag eine von etwa 200 Reedern besuchte Ver- sammlung der Reedervereinigung für die nieder- ländishe Heringsfisherei stattgefunden. Der Vor- sißende teilte laut Bericht des „W. T. B.“ mit, daß er von den Londoner Vertretern der Vereinigung Telegramme er- halten habe, wonach die britishe Regierung bereits 60 Schiffe beschlagnahmt habe und beabsichtigt, sämtliche niederländische Fischerfahrzeuge zu beshlagnahmen und vor das Prisen- gericht zu bringen. Die englische Regierung wolle“ nicht den Ankauf in Erwägung ziehen , sondern eine entsprechende Vergütung für das Brachliegen der Flotte auf der Grund- lage des durchshnitilihen Jahresverdienstes zahlen. Der Vor- sißende sagte, man müsse gegen die entwürdigende Behandlung, wodurch der niederländischen Heringsfischerei der freie Fisch- fang auf der freien Nordsee verboten werde, energisch Ein- \spruch erheben. Auf der Versammlung herrschte eine erbitterte Stimmung gegen England, und mit Stimmeneinheit wurde eine Resolution angenommen, in der gegen die Bedrohung der niederländischen Fischerei dur die britishe Regierung pro- testiert und Freigabe der Schiffe, Schadenersaßz für die er- littenen Verluste und völlige Freiheit der Fischerei gefordert wird. Diese Resolution soll zur Kenntnis des Ministeriums des Auswärtigen und der englischen Behörden gebracht werden.

Gegen die Eingriffe der englischen Regierung hat auch Seemannsvereinigung Volharding in Rotterdam 11 1g genommen und in einem Telegramm an den eng- ch

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‘hen Gesandten im Haag Einspruch erhoben „gegen die grobe tsschändung, die eine Regierung begeht, die sich als Be- ¿imer der Interessen der kleinen Nationen hinstellt“,

Dänemark,

Infolge verschiedener öffentlih vorgebrachter Klagen über , Art der Ausübung der Telegrammzensur brachte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die konservative Volks- griei eine Juterpellation an den Minister des Aeußern E ere Fen die Grundsäße, nah denen die Zensur aus- ht wird. E ns der Interpellantzn begründete Schovelin die Anfrage. führte verschiedene B:ispiele an und behauptete, daß die Zensur

Mint und plaulos gehandhabt worden fei. Der Minister des

ern von Scavenitus erklärte, die Hauptrichtshnur für die „jur sei, daß Mitteilungen, die den Landesinteressen \{ädlich seten, 4t yassieren dürften. Für Miiteilungen aus fremden Ländern werde Quellenangabe des betreffenden Landes verlangt. Er glaube nicht, die Klagen über die Zensur Anklang gefunden hätten, und meinte, , Rontrolle funkttoniere zufriedenstellend. Stünden Interessen ter Korrespondenten wichtigen Staatsinteressen gegenüber, fo jjlen erstere weichen.

Nach weiterer Debatte {loß die Besprechung.

Schweden.

Die \chwedishe Regierung hat ihren Gesandten in Petersburg beauftragt, bei der russischen Regierung gegen , Verlegung ihrer Neutralität in der Malaga-Virgo0- ngelegenheit Einspruch zu erheben.

Wie das. shwedische Telegrammbureau mitteilt, hat die hwedishe Regierung das seit dem 20. Dezember 1912 be- hende Verbot für fremde Unterseeboote, in hwedishen Gewässern zu fahren oder Aufenthalt nehmen, durch eine am 28. Juli in Kraft tretende Hilde Bekanntmachung ergänzt. Die Verfügung lautet mehr:

Unterfezboote, die zum Gebrauch im Kriege ausgerüstet find und her fremden Macht geßören, dürfen, auf die Gefahr hin, ohuoe (hergehende Warnung mit Waffengewalt angegriffen zu roerden, i in fckwedishen Hoheitsgewässern innerhalb dreier nautischer (inuten (Seemetlen) vom Lande oder von der \{chwedishen Küste jujerst vorgelagerten Klippeniuseln, die nicht stets vom WVteere ajpult werden, fahren oder fich aufhalter. Ausaenommen n i die Fahrstraße durch den Oeresund zwishen der [itenparallele durch den Leuchtturm WViken, 56 Grad \{ Minuten, nördlich und der Breitenparallele dur den ¡htturm Klagshann, 55 Grad 31,2 Minuten, \üdlich. Ist ein taseeboot genöôtigt, infolge {weren Wetters oder Seeshadens in j verbotene Gebtet einzulaufen, so soll das obtge Verbot keine tung haben, vorausgeseßt, daß das Boot in Ueberwasserlage ge- llen wird und setne Nationalflagge und das internattonale Signal hit hat, das die Ursache seines Berwetlens in dem verbotenen Ge- jser angtbt. Wenn diese Ursache aufhört, soll tas Boot das ver- ene Gebiet sobald wie möglich verlaffen.

Eine weitere amtliche Meldung besagt, daß im Zusammen- j mit dieser neuen Bekanntmachung die \{chwedishen wrinemannschaften, insbesondere die zur Wahrung der jutralität bestimmten Wachen in gewissen Küstenstrecken, nnächst verstärkt werden sollen.

Eine andere Bekanntmachung bestimmt, daß es fremden istfahrzeugen bis auf weiteres verboten ist, wwedishes Gebiet zu überfliegen, mit Ausnahme es gewissen Teiles des ODeresundes. Diese Verordnung tritt

ort in Kraft. Griechenland.

Der ' Kriegsminister hat dem „Temp3“ zufolge den eral Mosch opulos aus Saloniki nach Athen berufen, um l ihm die militärische Lage in Mazedonien zu beraten.

Amerika.

Das amerikanische Staatsdepartement hat einer Mel- n des „Reuterschen Bureaus“ zufolge den amerikanischen \vhafter in London Page beauftragt, sich darüber zu unter- ten, welhe ameritanishen Firmen auf Grund des ehes über den Handel mit dem Feinde auf die britische varze Liste geseßt worden sind und welhe Gründe dafür (gebend waren. Dieser Schritt wurde im Anschluß an î nichtformale Ersuchen um Aufklärungen, das am Donnerstag 1 die britische Botschaft in Washington gerichtet wurde, unter- inmen.

Wie die „Times“ melden, haben die neutralen Regierungen t Vereinigten Staaten ersucht, die Führung bei dem Wider- nd gegen die britische shwarze Liste zu übernehmen. Dieses lien und die erregte Stimmung in einem Teile der Be- ilerung hat die Regierung in Washington veranlaßt, gegen land aufzutreten.

Der englische Botschafter Spring Rice hatte vorgestern it Besprechung mit dem Senator Polk. Anscheinend wird t englishe Regierung das Beispiel Amerikas im Bürgerkriege ihren, um ihre Politik und das Gesez, betreffend den del mit dem Feinde, zu rechtfertigen.

Kriegsnahrichten.

Großes Hauptquartier, 22. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\chauplag.

Jm Sommegebiet haben unsere Gegner nah ihrer lustreichen Niederlage des vorhergehenden Tages gestern auf lere einheitliche Angriffe verzihten müssen. Einzelne Teil- \stöße sind mühelos abgewiesen oder schon im Ent- then unterdrückt worden. Bei Säuberung eines Engländer- les im Foureaux-Wäldchen machten wir einige Dußend "fangene und erbeuteten 9 Maschinengewehre. Die lebhaften lilleriekämpfe wurden mit Unterbrechungen fortgeseßt. Nördlih von Massiges (Champagne) blieb heute in der Fe ein französisher Angriff auf s{chmaler Front ohne

g.

Veiderseits der Maas steigerte sih die Artille rie- ligkeit zeitweise zu größerer Heftigkeit. Gestern früh und ille Nacht \scheiterten feindlihe Angriffe im Front- \hnitt von Fleury.

Eine unserer Patrouillen nahm in der französischen lung nordöstlih von St. Dié 14 Mann gefangen,

__ Der Flugdienst war Tag und Nacht beiderseiis sehr tälig. Mehrfache feindlihe Bombenangriffe haben nur ge- ringen militärishen Schaden angerichtet, teilweise aber unter der Bevölkerung Opfer gefordert, so in Laon, wo eine Frau shwer verleßt und 3 Kinder getötet wurden.

Unsere Gegner verloren sieben Flugzeuge im Luftkampf, und zwar vier südlich von Bapaume und je eins südöstlih von Arras, westlich von Combles und bei Roye. Leutnant Wintgens hat seinen 10. und 11.,, Leutnant Höhndorf seinen 10. Gegner außer Gefecht geseßt. Seine Majestät der Kaiser hat seiner Anerkennung für die Leistungen des Oberleutnants Freiherrn von Althaus, der bei Roye Sieger über einen französischen Doppeldecker blieb, durch Verleihung des Ordens Pour le mérite Ausdruck

verliehen. Destliher Kriegsschaupla ß.

Beiderseits der Straße Ekau—Kekkau trogzen brandenburgishe Regimenter weiter den starken russishen Massenangriffen, die am Nachmittag wieder aufgenommen und bis spät in die Nacht fortgeführt wurden ; sie sind sämtlich unter den \{chwersten Verlusten für den Feind zusammen gebrochen.

Von der übrigen Front sind Ereignisse besonderer Be- deutung nicht zu berichten.

Balkan-Kriegsschauplag.

Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 23. Juli. (W. T. B.)

Westliher Kriegsschaupla ß.

Zwischen dem Meere und der Ancre haben in einzelnen Abschnitten lebhaftere Feuerkämpfe stattgefunden; in der Gegend von Nich ebourg ist eine stärkere feindliche Erkundungs- abteilung abgewiesen worden.

_ Zwischen Ancre und Somme kam es nach tagsüber ge- steigerter & Artillerietätigkeit Abends und Nachts erneut zu JZüfanterielampsen an dee Front Thiepoal— Guillemont. Die hier angeseßten englishen Angriffe blieben troß rüdcksichtslosen Einsaßzes an Menschen erfolglos; bei und westlih von Pozières, am Foureaur- Wäldchen und am Westrande von Longueval führten jie zu heftigen Nahkämpfen. Zwischen Guillemont und der Somme wurden Angriffsversuche des Gegners bereits in den Ausgangsgräben durch Sperrfeuer erstickt. Südlich der Somme folgten dem zeitweise sehr starken, von uns in gleicher Weise erwiderten Feuer nur vereinzelte französische Vorstöße, die mißlangen. Es sind über 100 Gefangene eingebracht, darunter einige Offiziere.

Jm Maasgebiet Artillerieklampf von mehrfach großer Stärke.

__Oestlich des Flusses wurden im Abschnitt von Fleury feindlihe Handgranatentrupps, im Bergwald (nördlich der Feste Tavaunes) Erkundungsabteilungen abgewiesen. S üdlich von Damloup gewannen wir in Nichtung des Gehöftes Dicourt Gelände, machten Gefangene und Beute.

Die Stadt Müllheim i. B. und in der Nähe ge- legene Dörfer wurden gestern von einem französischen Geschwader mit Bomben belegt. Wir haben zwei der feindlihen Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen und den Angriff sofort mit kchwerem Feuer auf die Stadt Belfort beantwortet.

Oestliher Kriegsschaupla 8. Südöstlichh von Riga wurde spät Abends ein feindlicher Angriff im Sperrfeuer zum Scheitern gebracht. _ UVebergangsversuche der Russen über den Styr bei Zahatka (südwestlih von Beresteczko) wurden dur deutsche Batterien verhindert. Balkankriegsschauplat.

Nichts Neues. Oberste Heeresleitung.

Großes Hauptquartier, 24. Juli. (W. T. B.) Westliher Kriegsschauplaßg.

Wie sich herausgestellt hat, wurden die gestern gemeldeten englischen Angriffegegen die FrontThiepval—Guille- mont von Teilen von 11 englischen Divisionen geführt, deren mehrere hastig von anderen Fronten herangeholt waren. Den einzigen Vorteil, den der Feind auf der ganzen Linie erreichen konnte und den wir noch niht wieder ausge- bessert haben, das Eindringen in einige Häuser von Pozières, mußte ec mit außerordentlich \{chweren blutigen Ver- [lusten bezahlen. Jn Longueval warf ihn der mit Wucht geführte Gegenstoß der brandenburgischen Grenadiere vom Douaumont glorreichen Angedenkens. Aus einer Kies- grube südwestlih Guillemont, in der der Gegner si vor- übergehend eingenistet hatte, brahten wir 3 Offiziere 141 Mann unverwundet heraus. Südlich der Somme sind kleinere französishe Unternehmungen bei Soyecourt und westlih von Vermandovillers in unserem Feuer ge- scheitert. Die Artilleriekämpfe flauten nur vorübergehend ab. Unsere Beute aus den Kämpfen seit dem 15. Juli beträgt nach bisherigen Feststellungen 68 Maschinengewehre.

Rechts der Maas steigerte sich der beiderseitige Ärtillerie- kampf mehrmals zu großer Heftigkeit. Jufanterietätigkeit gab es hier nicht.

Oestlicher Kriegsschauplaß.

Auf dem nördlichen Teile der Front und bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer außer Patrouillenkämpfen reine Ereignisse.

__Nordwestlih von Beresteczko wurden starke russische An- griffe glatt abgeschlagen.

Balkan-Kriegsschauplag.

Unverändert. Oberste Heeresleitung.

Wien, 22. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Russischer Kriegsschauplaß. Von gestern auf heute keine Aenderung. Jn der Bukowina blieben die Ünstreitgitigen des Feindes, sich des Berges Capul zu bemächtigen, abermals erfolglos.

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_ Die vom Gegner vorübergehend besezte Höhe Magura bei Tatarow wurde durch unsere Truppen zurück-

gewonnen. L

Im Raume von Obertyn entwickeln feindlihe Er- fundungsabteilungen erhögte Tätigkeit. Bei Barysz vertrieb ein Honved-Jagdkommando einen mit Maschinengewehren aus- gerüjteten russishen Hauptposten. i

Die neuen Stellungen südwesilich von Beresteczko sind ees Der stellenweise nahdrängende Gegner wurde abge- Totejen.

Westlich von Luck und am Stochod nichts von Bedeutung.

Ftal ienisher Kriegsshauplaßt.

Ntehrere Abschnitte der Tir oler West- und Ostfront standen gestern unter lebhaftem feindlihen Geschüßfeuer.

Auf den Höhen nördlich der Posina nahmen unsere Truppen einen Beobachtungspunkt in Besiß und wiesen einen starken italienishen Gegenangriff ab. Jm Vorfelde der Be- festigungen von Paneveggio wurden Angriffe einzelner italienisher Bataillone abgewiesen. Südlih des- Nolle- passes gelang es dem Feinde, einen zu Beobachtungszwecken vorgeshobenen Stüßzpunkt zu nehmen.

An der J.sonzofront stellenweise

kampf. Südöstlicher Kriegsschauplagz.

An der unteren Vojusa Geplänkel. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

lebhafter Artillerie-

Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Anitlih wird gemeldet:

Russischer Kriegsschauplast.

Südöstlih von Tatarow durch einen starken russischen Vorstoß bedroht, nahmen wir die aüf der Magura kämpfenden Truppen gegen den Karpathenhauptkamm zurück.

Sonst bei unveränderter Lage nichts Neues.

Jialienischer Kriegsschauplag.

Nach einigen Tagen einer den Verhältnissen entsprechenden Nuhe kam es gestern an der Front südlih des Val Sugana wieder zu sehr heftigen Kämpfen. Durch andauerndes Artilleriefeuer äußerster Stärke unterstüßt, griffen die Ftaliener an mehreren Stellen wiederholt an. Sie wurden überall unter den s{chwersten Verlusten zurückgeschlagen. Das Feldjägerbataillon Nr. 7 und Teile des Jnfanterieregiments Nr. 17, gegen deren Stellungen sich der Hauptansturm des Feindes richtete, zeichneten \sich in diesen Kämpfen ganz be- sonders aus.

Auch im Raume von Paneveggio nehmen die Kämpfe an Ausdehnung zu. Der Angriff einer üalienishen Brigade gegen die Höhen südwestlich von Paneveggio wurde blutig abgewiesen. Auf den Höhen nördlich d:s Ortes scheiterte gleichzeitig der Vorstoß eines feindlichen Bataillons. Abschnitte unserer Tiroler Front, in denen gestern uiht gekämpft wurde, standen zumeist unter heftigem feindlihen Geschüßfeuer.

An der Fsonzofront wurde der Monte San Miche le stark beschossen.

Südöstliher Kriegsshauplas8.

Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Krieg der Türkei gegen den Vierverband.

Konstantinopel, 22. Juli. (Amtlicher Bericht.) An der Jrakfront keine Veränderung. Die andauernde Hitze lähmte besonders im Abschnitt von Fellahie die beider- E Le, Im Schatten betrug die Temperatur gestern

7 Grad.

An der persischen Front hat sih im Abschnitt von Kermanschah nichts ereignet. Wir ftellten fest, daß die Russen, die unsere Abteilungen östlih von Sunnah an- griffen, \chwere Verluste erlitten und eine Menge von Ver- wundeten auf ihrem Rückzug mitnahmen. Jn der Gegend von Bane kämpfen unsere Truppen erfolgreih mit den Nuffen. Angrisfe unserer Truppen gegen die seit einiger Zeit in RNewanduz kräftig vershanzten russishen Truppen waren von Erfolg gekrönt. Die Russen mußten sih in Unordnung nah Osten zurückziehen und ließen in Rewanduz eine große Pienge von Rusrüstungsgegenständen und Lebens- mitteln zurü. Außerdem sind die Rückzugsstraßen des Feindes mit aller Art von Ausrüstungsstücken, Munition und sonstigen militärishen Gegenständen bedeckt. Unsere Truppen verfolgen energish den Feind und haben gegenwärtig 20 Kilometer östlich von Rewanduz mit ihm Fühlung.

An der Kaukasusfront wurden die vom Feinde um den Preis \{chwerer Verluste allein gegen unseren Abschnitt im Zentrum gerichteten andauernden Angriffe durch die auf- einanderfolgenden und geordneten Gegenangriffe unserer Truppen zum Halten gebracht. Unsere Gesamtlage an dieser Front wurde nicht beeinlrächtigt. :

Am 7. Juli (türkischer Zeitrehnung) griff ein feindlihes Flugzeug zum zweiten Male ein Hospital auf Gallipoli an, das an zahlreihen Stellen durh große Abzeichen des Roten Halbmondes gekennzeihnet war. Die sieben abgeworfenen Bomben riefen weder Schaden noch Verluste hervor. Ein Monitor \{oß, ohne eine Wirkung zu erzielen, unterstützt durch Beobachtungen eines Flugzeuges, 20 Geschosse gegen die Nord- füste der Halbinsel Karaburun westlich von Smyrna ab. Eines unserer Wasserflugzeuge warf mit vollem Erfolge mehrere Bomben auf einen feindlichen Flugzeugshuppen am Hafen von Mudros und kehrte unversehrt zurü.

Jn der Nichlung auf den Suezkanal verjagten unsere vorgeshobenen Abteilungen nah Westen zu eine feindliche Schwadron, die sie bei Katia antrafen. Eines unserer Flugzeuggeshwader bombardierte erfolgreich feind- liche Truppenlager, wichtige Einrichtungen und Petroleumlager am Hafen von Suez und kehrte an seinen Heimathafen unversehrt zurück.

Konstantinopel, 23. Juli. (W. T. B.) Hauptquartiers:

An der Jrakfront keine Veränderung.

Jn Persien versuchten die russishen Streilkräfte, die, wie im gestrigen Bericht gemeldet, in Auflösung nah Osten verjagt worden waren, sih 30 Kilometer östlih von Rewanduz zu halten, wurden aber von unseren Truppen kräftig verfolgt, sodaß sie fich niht zum Kampf stellen konnten und sich gegen

Bericht des

P C E E E Er A E E C R Ee R E S R E N