1916 / 241 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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“und des Belagerungszustandes sind

wurde zugesichert, die Nordküste Frankreichs nicht anzugreifen. Es Uf wobl drüben unbekannt, daß cin Telegramm unseres Kaisers an König Georg von England ‘gegangen ist, worin die Zusicherung des Fürsten Licbnowsky bestätigt wird. Jaurès drängte den französtschen Minister vor Ausbruch des Krieges, rücsihtslos auf Petersburg zu drücken, um den Krieg zu vermeiden. Alle seine fortgeseßten Be- mühungen, auch in der Presse, waren erfolglos. Jch halte an der Politik fest, für die Jaurès gestorben ist, daß wir mit dem Westen zu einer Verständigung kommen müssen. “Wir dürfen die Pazifizierung Europas keinen Augenblick aus dem Auge verlieren. Die Neuorien- tierung darf nicht, wie der Abg. Naumann meinte, eine Frage sein, die erst nah dem Kriege entschieden wird, Fragen, wie die der Zensur eminente Gegenwartsfragen. Schon jeßt muß das Ziel einer solchen Neuorientierung im Volke bezeichnet werden, weil dadurch der Wille zum Ausharren außer- ordentlich gestärkt werden kann. Wir verlangen keine Vorrechte, sondern gleiches Recht für alle. Mein Freund Scheidemann hat keine Forderung gestellt, die nicht {on in anderen konstitutionellen Mon- arien, wie 1n Dänemark, erfüllt ist. . Die Herren von der Rechten wollen überhaupt keine fonstituticnelle Monarchie, fondern eine Scheinkonstitutionalität nach dem Diktum: „Und der König absolut, wenn er unseren Willen tut." Die bekannten Neibereien zielen über den Reichskanzler nah oben hinauf. Dieser Krieg ist gewissermaßen ein technischer Krieg. Er hat gezeigt, daß solche Kriege mcht geführt werden konnen ohne eine bohentwidelte industrielle Arbeiterschaft. Es darf nicht heißen: ihr seid brav gewesen, nun könnt ihr gehen. Das könnte zu einer unheil- vollen Katastrophe führen. Die Verantwortung für die Fortseßung dieses Krieges müssen wir auf unsere Gegner zu schieben berechtigt sein, 1ndem wir sagen können, wir sind nmcht \{uld, daß der Krieg auch nur um einen Tag verlängert wird. Die Ueberzeugung von der Notwendigkeit vow schtiedégerichtlichen Vereinbarungen zwischen den Völkern wird sch immer mehr Bahn brechen. An dem Tage, wo det Friede ges{lossen wird, werden Millionen und aber Millionen si das Gelübde geben, Zustände zu schaffen, in denen das Wort zur Wahrheit wird: Friede auf Erden!

Von Mitgliedern aller bürgerlichen Parteien is ein An- trag auf Schluß der Besprechung gestellt. Dieser Antrag wird angenommen, nachdem Abg. Haase (foz. Arbeitsgem.) zur Ge- \chäftsordnung festgestellt hat, daß ihm durch Schluß der Be- sprechung die Möglichkeit genommen sei, auf verschiedene An griffe zu antworten.

Troß wiederholter andauernder Rufe: Vertagen! tritt das Haus nah 6 Uhr noch in die Verhandlung über den Kem missionsantrag cin.

Abg. Bassermann (nl) erstattet über den zu Eingang des Berichts mitgeteilten Antrag des Ausschusses, den Neichshaushalts aués{chuß auch während der Vertagung des MNeichstages zusammen treten zu lassen, Bericht. Zwei Anträge aus dem RNeichöhaushalts auss{uß auf Errichtung besonderer Aus\ctüsse für auswärtige Ange legenheiten seten von der großen Mehrheit des Ausscbusses abgelehnt worden,

Hierauf wird ein Vertagungsantrag angenommen.

Schluß 614. Uhr. Nächste Sibung Donnerstag- nahmittag 3 Uhr (Interpellation Arnstadt, betr. Arbeitermangel, Jnterpellationen der Sozialdemokraten und der freisinnigen Volkspartei wegen der Kartoffelversorgung; Fortseßung der verhin abgebrochenen Debatte)

Nichfkamtiliches.

(Fortsehung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich-Ungarn.

Jm öslerreichischen Ministerium des Jnnern it ein Er- nährungs8amt errichtet worden, zu dessen Präsidenten der Sektionschef Ritter von Keller ernannt is. Die wichtigste Aufgabe des Ernährungsamtes wird die Heranschaffung und Verteilung der zur menshlihen Ernährung geeigneten Artikel sowie die Ueberwachung der Preisgestaltung sein.

Großbritannien und Jrland.

Im Unterhaus brachte der Premierminister Asquith gestern eine neue Kreditforderung im Betrage von dreî- hundert Millionen Pfund Sterling ein und erklärte dabei laut Bericht des „W. T. B.“:

Dieser Kredit erhöhe deu Gesamtbetrag für das laufende Finanz- jahr auf 1350 Millionen und den Gesamtbetrag der sett Kriegs- ausbruch bewilligten Kredite auf 3132 Millionen. Die gegenwärtigen Krtiegsausga ben beliefen sich auf elwa fünf Millionen tägli, die Ausgaben für das Heer wiesen eine geringe Vermtnderung auf, aber die Ausgaben für Munttion feien erheblich gewachsen. Der Voranschlag für den Budgettitel „Anleihen der Verbündeten und der

- Kolonien * fet vbershritten worden, und wenn diese Anleihen tm

egenwärtlgen Maßstabe zu wachsen fortfahren sollten, würden die im Budget veranschlagten 450 Millionen sehr erheblich überschritten werden. Aber kein Teil der Kriegsausgaben sei wichtiger für die Sache der Verbündeten als dieser. England habe in diesec Beztehung keine selbslsüöhtigen Interessen, und obwohl die Ausgaben über den Voranschlag binausgegangen seten, handle es fich hier um Ausgaben, die er nicht bedauere. und die das Haus der Regierung niht kürzen werde. Vom 1. April bis 24. Juli hätten die Anleihen der Ver- bündeten und der Kolonien 157 Milltonen ausgemacht und seitdem seicn neuerlich 96 Millionen Vorschüsse gegeben worden.

Der Premierminister gab dann einen Ueberblick über die E auf den verschiedenen Kriegs schaupläßen und agte :

Die leßten Berichte aus Mesopotamien zeigten, daß die Eisenbahn- und Wasserverbindungen wesentlich verbessert worden seien. Eln woirkjamer Fortschri1t sei in der Ueberwindung der Schwierigkeiten gemaht worden, die bisher die Kämpfe tin Aegypten gehemmt hätten. Die Niederlage der Türken bet der Dase Katia am 3. August mit einem Verlust von 3166 Gefangenen und vier Geschüßen habe den Feind genötigt, sich zwanztg englishe Meilen weit zurück- zuziehen. Ste habe die Gefahr eines Angriffs auf den Kanak in die Ferne gerüdckt und das lüifkisGe Ansehen in Sycien und Arabien ge- mindert. An der Westfront von Aegypten seten die Senussi zur Machtlosigkeit verurteilt. Die Tatsachen hätten im Verein mit den

# Kämpfen in Darfur dén türkis{ch-deutshen Ränken in Aegypten und

im Sudan wirksam ein Ende bereitet. In Saloniki hätten die verbündeten Streltkräfte beträStlihe russishe und italienische Ver- stärkungen erhalten und Anfang September die Offensive ergriffen mitdem Ziel, ihre Tätigkeit mit der der russischen und rumänischen Truppen

_in Siebenbürgen und der Dobrudscha zu vereinigen. Diese Offensive habe

Ftarken Erfolg gehabt. Auf dem reten Flügel hätten si die Briten auf dem linken Struma-Ufer festgeseßt, wo fie die bulçartischen Stellungen genommen, wiederholte Gegenangriffe abgeshlagen und dem Feinde \chwere Verluste zuzefügt hätten. Auf dem linken Flügel bâtten Nufsen, Franzosen und Serben die Bulgaren ges{lagen, lorina genommen, den Feind von den Grenzhöhen vertrieben und efänden \ih etwa aht englishe Meilen von der wichtigen Stadt Monastir entfernt. Die Operationen der Verbündeten in diejer Gegend hätten nicht nur dem Feinde lénere Berluste LelgerraSt oabern thn au verhindert, Truppen von Mazedonien nach der Dobrudscha zu schaffen, und dadurch den russishen und rumänischen Alliierten wertvolle

Dienste geleistet. Zum Schluß feines Ueberblicks übér die militäriscke Lage sagte Asquith: „Es darf nit fein, daß dieser Krieg mit einem n!cht von unserem Wilen abhängigen entehrenden Kompromiß, mit einem Flickwerk endet, das si hinter der Maske eines sogenannten Friedens verbirgt. Wir find es deren, die thr Leben dahin gegeben haben, \{chuldia, daß das Opfer ihres Lebens niht vergeblih gebracht sein darf, Die Ziele der Verbündeten sind wohl bekannt: sie sind niht felbstsühtig oder rahsüchtig, aber sie fordern ang-m-fene Genug- tuung für die Vergangenheit und Sicherheit für die Zukunft.“

Bei einer Veranstaltung der Arbeiterpartei in Manchester hielt der sozialistishe Abgeordnete Snowden eine An- sprache, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ sagte:

Die militärishen Eretgnisse seit Juli bewtesen klar, daß jede Hoffnung auf militärtsheBesiegung der Zentralmächte Ll sei. Wenn der Krieg bis zu einer militärischen

nt|cheidung durchgelämpft werden follte, so müßte er viel länger dauern als drei Jahre. Aber der Krieg könnte nidt noch zwei oder drei Jahre wetter geführt werden wegen der großen Verluste an Menschen. Die britischen Gesamtverluste betrügen feit der Juli- ofensive 300000 Mann. In seinem Intervtew mit dem amert- kanischen Journalisten sei der Kriegsminister Lloyd George der Frage ausgewichen, was Frankrei über elnen Krieg von 2, 3 oder 20 Jahren dächte. Frankreih würde kleine Vänner mehr übrig haben, wenn ter Krieg ncch lnger dtauerte. Wofür werde gekämpft? Im Anfang Hane man, für Belgien, aber das glavbe jeßt niemand mehr. Die Negterung habe sich immer geweigert, fch über thre Verpflichtungen gegenüber Rußland auszulassen, aber die Frage werde von neuem im Unterhause gestellt werden, ob England Tausende von Männern ver- loren und die Wehrpflicht eingeführt habe, damit Nußland Konstan- tinopel erhalte.

Der Lordlieutenant von Jrland teilte in einer Nede in Dublin dem „Neuterschen Bureau“ zufolge mit, daß vor dem Kriege 34822 irishe Katholiken und 16 224 irische Protestanten in der Armee gestanden hätten. Seit der Mobil- machung seien 157 594 irische Rekruten in die Armee ein- getreten, darunier 92405 Katholiken, 62391 Protestanten und 2798 Viänner, deren Religion nicht angegeben wo1den sei.

Die Verlustlisten vom 9. und 10. enthalten die Namen von 425 Offizieren (133 gefallen) und 5290 Mann und von 87 Offizieren (16 gefallen) und 2550 Mann.

Niederlande.

Das „Handelsblad“ teilt mit, daß seit der lezten Woche die nah Niederländisch FJndien bestimmten holländischen Schiffe inPort Said angehalten und gezwungen werden, einen Teil ihrec Ladung zu löschen:

Schweden.

Der Ministerpräsident Dr. von Hammarskiöl d und der Präsident des Swea-Hofgerichts A fzelius sind für weitere sechs Jahre als Mitglieder Schwedens beim permanenten Schiedsgericht im Haag bestätigt worden.

Norwegen.

Da in leyter Zeit eine Reihe von norwegischen Schiffen von deut}hen U-Booten im Eismeere ver- senkt worden ist, hat der Minister des Aeußern nach einer Meldung des „Norwegischen Telegrammbureaus“ der Presse folgende Mitteilung zugehen lassen :

Die norwegische Regierung hat bereits Verhandlungen mitder deutschen Regterung eingeleitet und wird dies auch künftig- hin tun wegen aller Fälle, wo na Erkundigungen der norwegischen Ne- gterung gegen die Pflicht verstoßen wurde, unter allenUmständen Personen, die sich an Vord der Schiffe befinden, in Sicherheit zu brirgen, bevor das Schiff veifenkt wirb. Alle Fälle von Versenkungen norwegtscher Schiffe, die letzthin stattgefunden baben, und bei denen nicht deutlich bervorçebt, doß hinlänglime NRückßicht auf die Sicherheit der Be- faßungea genommen wurde, werden genau von der Regierung untér- sucht werden. Die Regierung wird dann in dem Umjanoe, in dem ih ein Ünlaß dazu herauéstelt, aufs neue bet der deutshen Regte- rung vorstellig werden wo gen der Außerahtkassung der Jnnehaltung der völkerre(!tlihen Besiimmuvgen seitens der deutshen Behörden, uud wird gleichzeitig die Aufmerksamkeit der deutshen Regierung auf die Stimmung: bei dem norwegischen Vo!k binlenken, die |chon dur die zahlrei einlaufenden Bericbte von den Besatßzurgen norwegischer Schiffe geschaffen tit, die in kleinen Booten sh selbst auf dem Eis- meere überlassen worden sind.

Die Londoner Deklaration gibt nur das Necht, neutrale Schiffe, die in Beschlog genommen und der Konfiskation unterliegen, in den Ausnahmefällen zu versenken, wo-sie nicht in Häfen gebracht werden können obne Gefahr für tte Sicherheit des Kiiegsfahrieuges oder ohne das glüdlide Ergebris3 der Unternehmungen des Kriegs- \chiffes zu gefährden. Die Negterung, die fih der Tatjache gegenüber aestellt sieht, daß diese Ausnahmen zur Regel geworden zu sein seinen, fällt es natürliche: weise {wer, zu prüfen, inwieweit diese Bé- stimmung der Londoner Deklaration in jedem einzelnen Falle erfüllt worden ist. Die norwegische Regierung bekam {ndessen, da in der letzten Zeit so viele norwegishe Schiffe versenkt worden sind, die Ber- sicherung, daß die deutschen Seestreitfkräfte nicht gemäß besonderen In- struktionen für die norwegischen Schiffe gehandelt haben tn der Weise, daß diese anders als ardere neutrale, Konterbande führende Sdliiffe behandelt werden- sollten. Die norwegtisbe Negterung bekam fe ner die Versicherung, daß die deutshen U-Boote auf threm Wege vah dem Ciêmeere niht innerhalb der norwmez„isden Schären oder über- haupt auf norwegtshem Seegebtet fahren. Die norwegi\chen Be- hörden, die alle möglihen Maßregeln ergreifen, um die Nechte und Pflichten Norwegers als neutcaler Staat zu wahren, erfuhren au nichts, was dieser V:1sicherung widersprechen könne.

Die Regierung fand jedoch, daß fie die Frage neuer Be- stimmungen zur Einschränkung des Zutritts der U Boote zu norwegtk- schem Seegebict zur Erörterung aufnehmen müsse. Kein neutrales Schiff kann unter trgendwelhen Umsländen versenkt werden, wenn es andere Waren als Bannworea trantportiert. Bet der Entscheidung, was als Bannware anzusehen ift, hat die norwegishe Negierüng ver- \chiedentlid den KMriegführenden gegenüber die Besiimmungen der Londoner Deklaration als Ausdruck des geltenten Völkeriehis beryor- gehoben und hat cuch nit die ausgedehnten Negeln anerkannt, wonach so gut wte alle internationalen Warentransporte von den kriegführenden Ländern während des jeßigen Krieges als LTranszx ort von Konterbande angesehen werden.

Bis zum 10. Oktober betrugen die Gesamtverluste Norwegens 171 Schiffe von zusammen 235 000 Tonnen und einer Versicherungssumme von 84 Millionen Kronen. 134, möglicherweise 140 Seeleute haben bis zu diesem Zeit- punkt den Tod gefunden. Jn den Häsen Nordnorwegens liegen zurzeit 6 bis 8 Schiffe, die für die Murmanhäfen bestimmt sind, nun aber angehalten find. Neue Befrachtungen finden nicht stait, und die Kriegsversicherung {ließt bis auf weiteres keine Versicherungen für diese Gewässer ab.

Griechenland,

Das neue Kabinett set sich nah einer Meldung der „Times“ folgendermaßen zusammen: Lambros Präsidium und Unterricht, Zal ocastas Aeußeres, Tselos Junneres, Drakos Krieg, Damianos Marine, Tsanatouleas Finanzen und Argyropoulos Eisenbahn, Justiz und Handel.

Amerika.

Das amer ikanische Marinedepartement hat mit» Vorbereitungen zur Einrichtung einer Patrouille von Kriegsschiffen längs der Küste begonnen, um, falls das notwendig sein sollte, dafür zu sorgen, daß die Neutralität der Vereinigten Staaten nicht durch UV-Boote verleßt werde.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ teilte der Rat im Staatsdepartement Polk vorgestern mit, daß die Ver- einigten Staaten es ablehnten, die Forderung der Entente- mächte anzunehmen, daß die Neutralen die Benußung ihrer Häfen allen Unterseebooten, ob Handelsschiffe oder Kriegsschiffe, verweigern sollten. i

Die amerikanische Negierung hat gestern an die Ententemächte eine Antwort auf deren Denkschrift über die Besuche von U-Booten kriegführender Länder in neutralen Häfen gerichtet, in der mitgeteilt wird, daß die Vereinigten Staaten in dem vorgestern von Polk dargelegten Sinne ihre Entscheidung getroffen haben. j

Wie die „Times“ aus New York erfahren, befinden sih etwa 20 Schiffe in der Nähe der gefährlihen Zone. Man ist in großer Sorge wegen der „Cameronia“ von der Anchorlinie und wegen des französishen Postdampfers „Espagne“. Beide sollten vorgestern in New York ankommen. Der erste hat etwa 600, der zweite etwa 50 Passagiere an Bord. Troß der Gefahr ist der italienische Passagierdampfer „Dante Aleghieri“ mit 400 Passagieren am Montag von New York nah Neapel

ausgefahrea. Das Schiff ist mit zwei Dreizoll-Schnellfeuer-

geshüßen auf dem Achterschiff bewaffnet.

Nach einem Telegramm des „Petit Parisien“ aus Veracruz dehnt sich die Bewegung, an deren Spißze Felix Diaz steht, weiter aus. Jn der konstitutionellen Armee gebe es viele Abtrünnige. Aus der Gegend von Veracruz würden {were Unruhen gemeldet. Jn der vergangenen Woche seien auf die Eisenbahnlinie mehrere Anschläge verübt worden.

Asien.

Nach einem Telegramm der „Affssociated Preß“, hat der japanishe Ministerpräsident Terauchi in einem Jnterview erklärt, daß sein Programm nicht revolutionär, nicht aggressiv und nicht militaristish sei, sondern aufbauend. Er habe nicht die Absicht, die Souveränität Chinas zu verletzen, oder die wirtschaftliche Gleichberechtigung der interessierten Nationen zu beeinträchtigen. Er werde alles tun, um sih das Vertrauen der fremden Mächte zu erhalten und die Verpflichtungen des britischen und russishen Büadnisses zu erfüllen.

Aus Soerabaja (Niederländish Jndien) wird dem „Handelsblad“ gemeldet, daß dort Gerüchte über Unruhen in Nagadi Foewi, Toeloeng Agoeng und Bodjon Negoro L besonders im erstgenannten Orte, wo der Sarikat Jslam sehr stark fei. Hundert Mann, darunter drei Führer, hätten in den Dörfern einen Heiligen ausgerufen. Die Polizei hätte durch rasches Eingreifen und die Verhaftung der drei Führer einen Aufstand verhindert.

Statistik nud Volkswirtschaft.

Haushaltungen in Preußen in den Volkszählungs- jahren 1871 bis 1910.

Nach den Ausführungsbestimmungen über die Volkszählungen von 1905 und 1910 waren unter iner gewöhnlihen Haushaltung dte zu einer Wohn- und hautwirtschafilihen Gemeinschaft vereinigten Personen zu verstehen, einschließlich der Zimwerabmieter, Chambre- garnisten und Schlafgänger, gletchgültio, ob mit oder ohne Beköstt- gung, desgleichen die Bewohner i(iues Schiffes, Kahnes, Wagens usw. Als Einzelhaushaltungen wurden einzeln lebende Personen mit besonderer Wohnung und eigener Hauswirischaft angesehen. Als An- staltshaushaltung endlih waren zu zählen: a. die in Kasernen, Lazaretten usw., ferner in Kranrken-, Urmen-, Versorgungs-, Grziehungs- anstalten, in Gefängnissen, Klöstern usw. befindlihen Personen ein- \{ließlich des dort untergebrahten und betöstigten unverheirateten Anstaltspersonals (wie Aufseher, Wärter, Pflegerinnen, Köchinnen Portiers usw.) ohne eigenen Haushalt, b. tie Haushaltung eines .Pensionsinhabers* mit thren Pensionären, wenn die Zahl der leßteren 6 und mehr betcug, c. Hotels und Gasthäuser, in denen mindestens ein vorübergehend anwesender Gast vorhanden war oder die 6 und mehr s\täadige Logiergäsle hatten, d. die in Massenquartieren unter- gebrahten Gewerbegebilfen oder Atbeiter, die demselben Betrtebe ans gehörten; dagegen rechneten zu den gewöhnlichen (Familien-) Haus- haltungen da3 verhetratete Anstaltspersonal mit eigerer Hau?wirts{aft (sowie die Hotelters, Gast- und Schankwirte mit ihrea per sönlichen Dienstboten und weniger als 6 ständigen Logtiergästen. Diese Vor- schriften enthielten gegen früher erlassene Bestimmungen etnige Aenderungen, besonders hinsihtlich der Anstaltshaushaltungen, sodaß die Zahlen für 1905 und 1910 mit denen früherer Volkszählungen nicht voll vezrgleihbar find. Immerhin ergeben die Zablen für den Stand und die Entwicklung der Haushaltungen im großen ganzen ein richtiges Bild,

Unter Berücksichtigung aller Volkszählunaen scit Gründung des Neich:8 waren nah einer vom Königlichen Statistishen Landesamt in der „Stat. Korr.“ veröffentlichten U-?bersiht in Preußen vorhanden :

Familien» | Einzel- [ Anstalts- im Haushaltungen P Fahre | über- | über- | übers haupt | v- H. | haupt v. H. haupt |v- H.shaltungen

4 875 597| 94,00 18751) 1 5 142 644| 93,96 1880!) | 5 390 690| 93,83 1885!) | 5584442] 93,4 1890 . 1 5 937 913) 93,00 1895 . 16323374 92,1 1900 . | 6 886 676| 92 36

17 220! 0,383 [5 181 803 22 021 0,40 15 473 959 29 136| 0,61 15 744 892 | 20 023| 0,34 [5 976 246 426084 | 6,67 | 20739 0,3316 384 736 463 370 | 6,80 | 29202, 0,43 16 815 946 516 132 | 692 2) 53 875) 0,72 [7 456 683 1905 . 1 7494840| 92,47 F 581191 | 7171 29507) 0 36 18.105 538 1910 . 1 8145423| 92,48 | 629224 | 7,6 | 32758] 0,87 [8 807 405.

Die Familien- und Einzelhaushaltungen haben also der wachsenden Bevölkerung enispreckchend regelmäßig zugenommen, während die Zahl der Anstalshaushaltungen, hauptsächlich tnfelge der Schwierigkeit threr Erfassung und der mehrfahen Aenderungen der Erhebuagsvorschriften, starken S{wankungen unterroorfen war. Im Verhältnis zur Gesamt- zahl der Haushaltungen ist d!e Zahl der Einzelhaushaltungen bis 1905 regelmäßlg gestiezen, die der Famillenhaushaltungen dagegen (wenn man die Zäblung von 1900 mit veränderter Aufbereltung aus- shaltet) zurückgegangen; 1910 war tn dieser gegenfeltigen Verschiebung der beiden Gattungen von Haushaltungen etn Stillstand zu beobachten.

1) ohne Helgoland. 2?) einschließlich der hier mitgezählten Privatlogis mit 5 und mehr CGinlogierern.

288 986 | 5,68 309 294 | 5,65 325 066 | 5 66 371781 | 6.22

1871!)

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M 241.

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Zweite Beilage zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 12. Oktober

1916.

Handel und Gewerbe.

en im Neihsamt des Innern zusammen- ten S MTen Ur DaNbel,. Jb strte und Landwirtschaft“)

Dänemark.

Die Ausführer von Fishen haben als Gegenleistung für die erteilte Ausfuhrermächtigung dem einheimishen Ver- brauche Fische zu besonderen festgeseßten Preisen zu überlassen. Der Staat wird den Ausführern “mindestens ?/; des Unterschieds zwischen dem Ausfuhrpreis und dem inländischen Preise vergüten. Die Aus- führer haben demnach selbst ?/; zu tragen. Es ist aber für den Zu- [huß der Ausführer eine Grenze geseßt worden; der Zuschuß darf nämlich 3 v. H. des Gesamtwerts der dänischen Fischerei nicht über- steigen. Das hat zur Folge, daß die Leistung des Staates möglicher- wetse ?/; der Unkosten übersteigen wird. (Nach Berlingske Tidende.)

(Aus d gestell

Norwegen.

Auslegung eines Ausfuhrverbots. Das Finanz- und Zolldepartement hat unterm 14. September 1916 ein Nundschreiben folgenden Inhalts an die Zollkammern erlassen:

Auf Veranlaffung des Departements des Aeußern wtrd mitge- teilt, daß Strom- und Spannungstransformatoren sowte Krafttrans- formatoren unter das Ausfubrverbot für „elektrishe Maschinen aller E en, E einem Bericht des Kaiserlihen Generalkonsulats n Kristiania.

Nach der Wochenübersicht der Neichsbank vom 7. Ok- tober 1916 betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwoche) :

Aktiva. 1916 1915 1914

M k “l

2 511 291 000 | 2458 519 000 | 1 789 356 000

(4+ 7655 000)|(4- 1 640 000) (+ 51 911 000)

.| 2492 933 000 | 2-422 972 000 | 1 770 700 000

(4+ 8 159 000)|(+ 83 538 000) (4+ 54 629 000)

Neichs- u. Darlehns- fassenscheine .| 370072000 | 887905000 | 949 163 000 (— 22 019 000)|(4+ 2 778 000) (+612 688 000) Noten and. Banken 9 008 000 16 824000 | 23 529 000 (4- 7851 000)|(+4- 4 890 000) (+ 16 182 000)

Wechsel, Schecks u.

diskontierteNeichs- schaßanweisungen .

Metallbestand *) .

darunter Gold

7 468 061 000 | 4 375 969 000 | 3 300 035 000 (—3290770000)|(—3094607000) (— 1455735000) 10937000| 14364000 | 42 878000

(+— 517 000)|(-+ 1 230 000)\(+ 12 297 000) 76308 000 | 837930000 | 97 614000

(+ 671 000)(4+— 101 000)(— 8 292 000) .| 621928 000 | 235 329000 | 266 503 000 (+ 5 817 000)|(— 16 385 000) (+ 37 975 000)

180 000 000 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) d 80 550 000 74 479 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) 7 230214 000 | 5877 543 000 | 4198 879 000 (—139 751 000)|(—280 087 000) (— 292 014 000)

Verbindlichkeiten . | 3 216 339 000 | 1 615 423 000 | 1915 429 000 (—3050114000)|(— 2800832000 |(— 435 289 000)

Sonstige Passiva . 355 581 000 273 324 000 100 291 000 (—100 413 000)|(— 19 434 000) (— 5 671 000)

*) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländishen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4.

Lombardforderungen Πfekten . e . Sonstige Aktiven

Pala. / Grundkapital . 180 000 000 ; (unverändert) Reservefonds 85 471 000 Umlaufende Noten .

Sonstige tägl. fällige

Zur Aufklärung der Unterschiede zwishen der neuen hst - preisverordnung für Metalle vom 31. Juli d. I. und der alten und um Uebertretungen nach Möglichkeit zu verhüten, haben die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin zusammen mit dem Wort- laut der neuen Hôchstpreisverordnung etne Erläuterung dazu heraus- gegeben. Interessenten können die Verordnung nebst Erläuterung zum Prelse von 30 „4 für das Stück vom Zentralbureau der Aeltesten

1 Untersuhungss\achen.

. Aufgebote, Berlust- und Fundsachen, Zustellungen u./dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellshaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

der Kaufmannschaft von Berlin, Berlin C. 2, Neue Friedristraße 51, beziehen. Auch is die Metallauskunfts\stelle der Ständigen Deputation der Metallinteressenten daselbst bereit, den Beteiligten mit Auskünften über die Pt, und Beschlagnahmevorschriften für Metall zur Seite zu stehen.

In der Aufsichtsratsfißung der Oberschblesishen Eisen- Industrie Aktiengesell\schaft für Bergbau und Hütten'- betrieb, Friedenshütte, berihtete laut Meldung des „W. T. B.* der Vorstand über das 1. Semester l. J. ; danach ist die Gesellschaft in allen Betrieben voll beschäftigt; die Nachfrage hält ungeschwäcckt an. Der Aufsichtsrat beshloß, das Stahlwerk Julienhütte G. m. b. H., dessen Anteile sich im Besige der Oberschlesishen Cisen-Industrie befinden,

durch Uebernahme sämtlicher Aktiven und Passiven seitens der Ober-

\{chlesischen Eisen-Industrie zu liquidieren. Den Befigern der aus- stehenden 2500000 «6 Obligationen der Julienhütte foll der Um- tausch in den gleihen Nomtnalbetrag 5 °/oiger Kriegsanleihe unter Gewährung einer Zuzahlung von 29/9 bar angeboten werden.

Laut Meldung des „W. T. B.* betrugen die Bruttoetnnahmen

der Canadian Pacific-Eisenbahn in der ersten Oktoberwoche 2 966 000 Dollar (51 000 Dollar mehr als im Vorjahre). __ Wien, 11. Oktober. (W. T. B.) Im Gegensay zu den leßten Tagen bewegte sih das Geschäft an der Börse in engen Grenzen. Die Stimmung war dabei mehrfahen Schwankungen unterworfen und zeigte zum Schluß eher s{chwaches Gepräge. Nur Südbahnwerte und einzelne Nebenpapiere des Schrankens waren gefragt und wurden höher bezahlt; sonst blieben tiefere Kurse in Geltung. Der Anlage- markt behauptete sich unverändert fest.

London, 10. Oktober. (W. T. B) Nah der „Times" wurde gestern in Manchester amertkanische Baumwolle loko böher als 10 Pence für das Pfund notiert, und man besitzt keine Gewißheit, daß der Preis nicht noch höher steigen wird. Die „Times“ meint, die Haufsespekulation der Amerikaner gehe zu weit, der Prets für Baumwollwaren würde für die Käufer în China und Indten zu hoch, und in Befürhtung dessen sei bereits eine ernste Einschränkung im Baumwollge\ckchäft eingetreten.

New York, 10. Oktober. (W. T. B.) Der Aufirag8bestand der United Steel Corporation betrug am 80. September 9 523 000 t gegen 9 660000 t am 31. August dieses Jahres und 5 318 000 t Ende September des Vorjahres. Der Bestand an unerledigten Aufträgen hat somit gegen den Vormonat um 137 000 t abgenommen und weist gegen das Vorjahr eine Zunahme um 4 342 000 t auf.

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvyorstandes)

vom 12. Oktober vom 11. Oktober

für Geld Brief Geld Brief b é T4 E

New York 1 Dollar 5,48 5,50 5,48 5,50 Holland 100 Gulden 227} Z2(T 2271 2271 Dänemark 100 Kronen 1564 1564 1567 1562 Schweden 100 Kronen 159 1594 159 1594 Norwegen 100 Kronen 1583 159} 1582 1594 Mes 100 Franken 1063 106 106 1062

ten-

Budapest 100 Kronen 68,95 69,05 68,95 69,05 Bulgarien 100 Leva 79 80 79 80

Der heutige Wertpaptermarkt zeigte eine zuversihtlihe Haltung, zumal von den auêwärtigen Börsen bessere Berichte vorlagen. Die Preise neigten eher nach oben, insbesondere war dies bet einigen Kohlenwerten, u. a. Gelsenkirhener Bergqwerks8aktien, der Fall. Schiffahrtsaktien zeigten keine ganz etinheitlige Haltung. Der Schluß war ftill.

Kursberichte von auswärtigen Fonds8märkten.

London, 10. Oktober. (W. T. B.) 2X °/9 Engl. Konsols 59§, 59% Argentinter vou 1886 924, 4 9/9 Brasilianer von 1889 518, 4 9% Japaner von 1899 703, 3 9%/% Portugtesen 56}, 59% Russen von 1906 —, 4X 9/6 Russen v. 1909 —, Baltimore u. Dhio —, Canadian Pacific 1854, Erte 408, National Railways of Mexiko

Anzeigenpreis fär den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 F.

Öffentlicher Anzeiger.

—, Pennsylvania —, Southern Pacific 105, Union Pacific 1544,

United States Steel Corporation 1174, Anaconda Copper 197, Rio

Tinto 637, Chactered 12/6, De Veers def. 123, Goldfields 12,

Nandinines 33. Privatdiskont 51°/;2, Silber 32/16. Wechsel auf

Amsterdam 3 Monate 11,827, Wechsel auf Amsterdam kurz 11,664,

Webiel auf Sebi Mae O) Wechsel auf Parts kurz 27,81, echiel auf Petersburg kurz 1524.

Paris, 11. Oktober. (W. T. B.) 5 % Franzöfische Anletbe 90,00, 3 9/6 Franzöfische Rente 61,60, 4°/6 Span. äußere Anleihe 96,29, 5 9/9 Russen 1906 87,30, 39%/ Ruffen von 1896 —,—, 4/6 Türken 61,00, Suezkanal 4630, Rio Tinto 1775-

Amsterdam, 11. Oktober. (W. T. B,) Tendenz: Malt. Wechsel auf Berlin 42,423, Wechsel auf Wien 28,75, Wechsel auf S{hweiz 46,40, Wechsel - aur Kopenhagen 66,30, Wechsel auf Stocktholm 69,50, Wechjel auf New York 243,75, Wechsel auf London 11,654, Wechsel auf Paris 41,95. 9 °% Nieder- länd. Staatsanleihe 103, Obl. 3 2% Nieverl. W. S. 75!!/16, Königl. Niederläns. Petroleum 510, Holland - Amerika - Linie 4172, Nieder- [ändish - Indische Handelsbank 2274, Atchison, Topeka a. Santa Fs 10815/,5, Roe Island }, Southern Pacific 1033, Southern Railway 28/16, Union Pacific 1503, Anaconda 191, Unit? States Steel Corp. 1094, Franzöfish-Englishhe Anleihe —,—. Hamburg- Amerika-Linie 69}.

New York, 10. Oktober. (Schluß.) (W. T. B.) Nach der gestrigen erheblichen Verflauung Lonnte heute an der Fondsbörse eine beruhigtere Stimmung Plaß greifen, wobei die Kurse einen Teil des Verlustes wieder einzubringen vermochten. Im Zusammenhang mit den nach wie vor sehr günstigen Berichten aus der Industrie und auf größere Käufe des Privatpublikums sezte der Verkehr fest ein. Fm weiteren Verlaufe konnten die Kurse weiter anziehen, wobei fich namentlich Nachfrage für Anlagewerte zu erkennen gab. Eisenbahnen gewannen vereinzelt bis zu 4 Dollar im Kurse. Der größten Beachtung erfreuten sch aber heute Schiffahr1s8werte, die die größten Besserungen erfuhren. Unter Nealisierungen trat später eine Abshwächung ein, der Schluß war aber wieder fest zu nennen. Der Aktienumsaß belief fi auf 1210000 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durhschnittsrate —,—, Geld auf 24 Stunden leßtes Darlehen —,—, Wechsel auf London (60 Tage) 4,71,25, Cable Transfers 4,76,40, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,8475, Wechsel auf Berlin auf Stiht 704, Silber Bulltion 67#, 3 9/0 Northern Pacific Bonds —, 4 2/9 Ver. Staat. Bonds 1925 —, Atchison, Topeka u. Santa Fs 1051, Baltimore ant Ohio 873, Canadian Pacific 1764, Chesapeake u. Ohio 67, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 952, Denver u. Rio Grande 18, F\linois Central 108. Louisville u. Na}hville 138, New York Gentral 1093, Norfolk u. Western 140, Pennsylvania 584, Reading 1084, Southern Pacific 1003, Union Pacific 1484, Anaconda Copper Mining 93, United States Steel Corporation 1113, do. pref. 120.

Rio de Ianetro, 9. Oktober. (W. L.B.) Wesel auf London 122,

Kursbertic{hte von auswärtigen Warenmärkten

London, 10. Oktober. (W. T. B.) Kupfer prompt 120.

Liverpool, 10. Oktober. (W. T. B.) Baumwolle Umsay 8000 Ballen, Einfuhr 12850 Ballen, davon 4300 Ballen amerl- fanisde Baumwolle. Für Oktober. November 10,06, für Januar- Februar 10,04. Amerikanische und Brasilianis@e 2 Punkte niedriger, Aegyptishe stramm und 75 Punkte höher.

Amsterdam, 11. Oktober. (W. £. B.) Santos „Kaffee für Oktober 58. s :

Amsterdam, 11. Oktober. (W. T. B.) Rübs3l loko 704, für November —. Leinöl loko 53, für November 523, fux Dezember 522, für November-Dezember 53F.

New York, 10. Oktober. (W. T. B.) (S@{luß.) Baumwolle loko middling 17,30, do. für Oktober 17,20, do. für November 17,27, do. für Dezember 17,40, New Orleans do. loko middling 16,19, Petroleum Refined (in Cases) 10,75, do. Standard white in New York 8,35, do. in Tanks 4,50, do. Credit Balances at Oile City 2,50, Schmalz yrime Western 15,35, do. Nohbe u. Brothers 16,30, Zucker Zentri- fugal 6,02— 6,08, Weizen für Dezember —,—, do. für Januar —,—, do. hard Winter Nr. 2 neuer 1674, Mehl Spring-Wheat clears (neu) 7,25—7,35, Getreidefraht nach Liverpool 14, Kaffee Rio Nr. 7 loko 93, do. für Dezember 8,69, do. für Januar 8,69, do. für März 8,70, Kupfer Standard loko —,—, Zinn 43,00—45,00.

6. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften.

7. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung.

. Bankausweise.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

E L S E E E E R L A E E E E E Ema Ei Ta

1) Untersuhungssachen.

[39747] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Unter- offizier Heinrich Schroer, geb. 22, 6. 91 zu Sterkrade, welcher sh verborgen bält, ist die Untersuhungshaft wegen unerlaubter Entfernung verhängt. Es wird ersuckt, ihn zu verhaften und an den unterzeich- neten Truppenteil oder- an die nächste Milttärbehörde zumWeitertransport hierher abzultefern.

Cöln, den 8. Oktober 1916.

Oa p Tée v. T\hudi, Major und Abteilungsführer. _ Beschretbung: Alter: 25 Jahre, Größe : 1 m 73 cm, Statur: \{lank, Haare: blond, Augen: blau, Bart: kurzer blonder Schnurrbart.

[39738]

Musk. Rudolf Prasse, geb. 5. 2. 95 in Wetting, Kr. Hadersleben, Schneider, ledig, w. Fabnenflucht verhaften.

Gericht 80. Nes.-Div. 111 622,

[39734] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kanonter Karl Gottlob Donath vom O.-Flak.-Zug91 der Feuerleitunas\telle Mannheim, geboren am1. Januar 1873 zu Baruth, Verwaltungs- bezirk Füterbog-Luckenwalde, ev. im Zivil- beruf Schuhmacher, welcher fahnenflüchtig ist, ist wegen Fahnenflucht das gerichtliche Grmittelungöverfahren angeordnet. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die

nächste Militärbehörde zum Weitertransport hierher abzuliefern.

Mannheim, den 9. 10. 16. Feuerleitungsstelle für Flugabwehrkanonen- gruppen (Feu.-Flak.-Gr.) Mannheim. J. V. d. K.-F.:

(Unterschrift), Leutnant und Gertchtsoffizter. Beschreibung: Alter: 43} Jahre, Statur: geseßt, Größe: 1 m 68 cm, Haare: dunkel.

(39746] Steckbrief.

Gegen den unten Beschriebenen, welcher flüchtig ist, ist die Üntersuhungshaft wegen unerl. i i gegen 8 des Ges. v. 4. 6. 1851), begangen in Altenhagen, Kreis Regenwalde, im August 1916, am 4. Oktober 1916 ver- hängt worden. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängnis abzuliefern sowte zu den hiesigen Akten 11 Kg 756/16 sofort Mit- teilung zu machen. ;

Personbeschreibung : Familienname : Szoderka (auch Chuderka), Vorname: Franz, Stand und Gewerbe: Schnitter, anscheinendes Alter: 21 Jahre, geboren zu Nowe-Miasto, Kreis Petrikau, n Nuss.- R legter Aufenthalt: Altenhagen,

reis Regenwalde, Größe: groß, Haare: dunkel, Gesicht: länglich, Augen: blau.

Stettin, den 4. Vktober 1916.

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

Der gegen den Schnitter Max Wisky in Nr. 195 Stück Nr. 33 607 Jahr- gang 1915 erlassene Steckbrief vom 14. August 1915 ist erledigt. {39744]

Stettin, den 5. Oktober 1916.

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

[39740]

Der gegen den S{pnitter Josef Mas- zejewsfi erlassene Steckbrief vom 24. Juni 1915 in Nr. 150 Stück Nr. 22 440 Jahrgang 1915 tit erledigt.

Stettin, den 5. Oktober 1916.

Kriegsgericht des Krtegszustandes.

[39743]

Der gegen den Schnitter Antoni Gu- czyusfki in Nr. 10 Stück Nr. 80022 Sahrgang 1915 erlassene Steckbrief vom 7. Januar 1915 ift erledigt.

Stettin, den 5. Oktober 1916.

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

[39742]

Der - gegen den Schnitter Johann Weleuc (au) Szadkowski) in Nr. 9 Stück Nr. 61857 Jahrgang 1915 erlassene Steckbrief vom 26. Dezember 1915 ift erledigt.

Stettin, den 5. Oktober 1916

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

{39830]

Der unter dem 5. März 1880 in Nr. 98 gegen den Weißbinder Ludwlg Vieker pes “graiaal erlassene Steckbrief ist er- ledigt.

Marburg, den 7. Oktober 1916.

Der Erste Staatsanwalt: F. A.: NiFter.

[39751] Fahunenfluchtserktlärung. Sn der Untersuhungssache gegen den Matrosen d. S. I. Gottfried Uchtmaunu

von der 2. Kompagne 1. Flandern-Ersaß- abteilung der T1. Matrosendivision, wegen Fahnenflu@t, wird auf Grund der 69 ff.

des Militärstrafgeseßbuchs fowie der 88 356, 366 der Militärstrafgerihts- ordnung der Beschuldigte hierdurch für

- |fahnenflüchtig erklärt.

Gericht der 11, Marineinspektion. [39752] Fahueufluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Seesoldaten Josef Hermann Zimmer- maun, 11. Ersaysecebataillon Nr. 1, geb. 9. September 1887 zu Rheydt (Krs. Gladbach), wegen Fahnenfluht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Miilitär- \trafgeseßbuchs sowie der §8 356, 366 der Militäritrafgeri{téordnung der Beschul- digte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Gericht der II1. Marineinspektion.

[39748] Fahneufluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung. In der Unter}juhungsfahe gegen den

Landsturmgefreiten Paul Bertram der'

Genesecnenkompagnte 111. Ldst.-Inf.-Btls, Lieanti (V 45) in Liegniß, wegen Fahnen- flucht, wird auf Grund dexr 88S 69 ff. des Militärstrafaesezbuchs sowie der §8 356, 360 der Militärstrafgerihtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche be- findlihes Vermögen mit Beschlag belegt.

Glogau, 6. i _Görlit, den Oktober 1916. Kommandanturgeriht der Festung Glogau, __ Dienststelle Görliß. Der Gerichtsherr: Schwarzwald, y. Shulzendorff. Militärhilfsrichter.

[39735]

In der Untersuhungssache gegen den Soldat Paul Ludwig Artur Pechmauu der 1. Komp. Landst.-Inf.-Bats. Zwickau (X1IX. 18), geboren 25. 9. 1896 în Lim- bach (Chemnitz), wegen Fahnenfluht im Felde, wird auf Grund der §8 69 ff. des V. St.-G.-Bs. fowie der SS 356, 360 M.-St -G..O. der Beschuldigte hterdurch für fabnenflüchtig erflärt.

Meg, den 9. 10. 16.

Gouverneméntsaeri{t. (39736]

In der Untersuhungssahe gegen den Wehrmann Andreas Peter Anhoim der 2. Komp. Landw.-Brig.-Ersaßbatls. 33, geboren 28. 3. 1879 in Fohl, Kreis Haders- leben, wegen Fabnenflucht im Felde, wirö auf Grund der SS 69 ff. des M.-St.-G.-B. sowie der 88 356, 360 der M.-St.-G.D. der Beschuldigte hterdurch für fahnenflühtig erftlärt.

Meg, den 9. 10. 16.

Gouvernementsgeri(t.

[39737] Vekanntmachung.

In der Strafsache gegen den Assekuranz- makler Ludwig Sophus von dexr Dethden, wegen Vergehens gegen § 140 Abs. 1 Nr. 2 St..G.-B., ist der Beschluß der Strafkammer 11 des Landgerihts zu Ham- burg vom 12. November 1906, nach welchem das im Deutschen Nele befindliche Ver- mögen des von der Heyden zur Höhe von 400,— #6 mit Beschlag belegt wordèn ift, aufgehoben. C: V 222/06,

Hamburg, den 30. September 1916,

Die Staatsanwaltschaft

bei dem Amdger|i@te.