1917 / 1 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Jan 1917 18:00:01 GMT) scan diff

. Südöstlicher Kriegsschaupla Nichts Neues. As

Der Stellvertreler des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 30. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Bericht Mazedonische Front. Schwaches Artilleriefeuer auf gewissen Abschnitten der Front. Jn der Gegend von Monastir (Bitolia) lebhafte Tätigkeit in der Luft, Ein feindlihes Flug- eug wurde östlich von Monastir (Bitolia) abgeschossen. Jn der Ebene von Serres kleine Patrouillengefehte. Ueber Drama unwirksame Tätigkeit feindlicher Flugzeuge. S Rumänische Front. Jn dem nordwestlichen Teile der obrudscha gehen die Operationen weiter. Jn der östlichen

Walachei rücken unf ivisi 5 s A flusses 4A 1 unsere Divisionen nördli des Kalmatuil

Sofia, 31. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher Bericht. Mazedonische Front. Jn gewissen Abschnitten der Front geringes Artilleriefeuer. An der Struma unwirksame Tätigkeit der feindlichen Nachhuten. _ Rumänische Front. Jn der Dobrudscha versenkten wir dur unser Artilleriefeuer einen feindlihen Schlepper bei Tulcea. Auf den Hafen und Schiffe bei Sulina wurden Bomben abgeworfen. Wir beobachteten einen guten Treffer auf ein feindliches Transporischiff. Die Offensive gegen den Brückenkopf von Macin geht weiter. Nach einem hart- näckigen Kampf eroberten wir die Höhe 169 östlich von Macin. Wir brachten zweihundert Gefangene, vier Berggeschüpe und fünf Maschinengewehre ein. Jn der östlichen E ae Mee Divisionen die - Bahnstrecke Vuzeu—Braila. Sie stehen achtz i Sidi aufen, stehen achtzehn. Kilometer von dieser

Sofia, 1. Januar. stabes. E

Mazedonische Front: Fast auf der gansen Front nur vereinzeltes Artilleriefeuer. Läugs u pie ay atrouilleti- unternehmungen. Unsere Flugzeuge warfen mit Erfolg Bomben auf feindliche Truppen nordöstlih von Florina.

_ Numänische Front: Jn der Do brudscha dauert die Offensive gegen den Brückenkopf von Main e, Unsere Beute erhöhte sich auf 1150 Soldaten und 6 Offiziere als Gefangene, 4 Geschüße und 14 Maschinengewehre. Jn der östlichen Walachei dauert die Offensive an.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 30. Dezember. i I E N a a le Fnsel Tenedos, die vom Feinde beseßt ist, wurd von unserer Artillerie unter wirksames Sas e Eins unserer Flugzeuge nahm mit Erfolg an der Beschießung teil. Der Feind hißte die hellenishe Flagge und das rote Kretiz, um uns zur Einstellung des Feuers zu veranlassen.

pa O on tinopel, 81, Dezember. (W. T. B.) Amtllicher Kein Ereignis von Bedeutung an den Fronten. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 1. J N ç Geeredberidt voil L. E (W. T. B.) Amllicher

Kaukasusfront. Scharmügel zu unseren gunsten

: Die Engländer verbreiten Nachrichten i dato Siegen bei El Arisch und Magdabah, indem sie die Zahl der Ge- fangenen und die Beute übertreiben. Wir haben El Arisch freiwillig und ohne Kampf geräumt. Es is wahr, daß bei Magdabah ein Kampf stattfand, in dessen Verlauf unsere Vor- hut Verluste erlitt. Die Bedeutung der englischen Erfolge Sib baE E s Ge erkennen, daß die Engländer May eits wieder gerä | sl Ari E geräumt und fih auf El Arisch

An den übrigen Fr ; s 7 Jronten kein ( ; deutung. Ö in Ereignis von Be

(W. T. B) Bericht des General-

Der Krieg zur See.

Berlin, 30. Dezember. (W. T. B.) Ein deutsd m De (4b, L. D. l es s eflugzeua hat am 29. Dezember Hafenanlagen und feind- iche Schiffe im Hafen von Sulina mit Bomben belegt

und Treffer auf einem Transportdampfer erzielt.

Berlin, 30. Dezember. (W. T. B.) Der holländi

, , . T. B.) Der holländisck Dampfér „Oldampt“, 470 Gr Roe T0, mit Mains S a o N t Ss Enaland unterwegs, ist am 29. d. M. jeren flandrishen Seestreitkräften a

und nah Zeebrügge eingebracht ria a is

__ Maas sluis, 30. Dezember. (W. T. B.) Der hollän- dische Dampfer „Brunswyk“ ist in fer Nordsee auf eine Mine gelaufen. Er wird vom Dampfer „Noordwyk“ unterstügt. Beide sind unterwegs nah Nieuwe Waterweg Schlepper sind zur Hilfeleistung abgegangen. :

London, 30. Dezember. (W. T. B.) Lloyds Man glaubt, daß der englische Sgr O: versenkt worden ist. Der englishe Dampfer ¿Aislebay“ ist versenkt worden, seine Besazung gelandet,

L n als Gefangener an Bord des Unterseeboots

Cöln, 31. Dezember. (W. T. B.) Die LKölni Zeitung“ meldet von der s{weizerishen Grenze: Das A zösische Marineministerium gibt bekannt, daß das Panzer- \chiff „Gaulois“ am 27. Dezember im Mittelmeer von einem Unterseeboot torpediert worden ist. Das Schiff \ an? in einer halben Stunde. Dank der bis zum legten Augenblick an Bord herrschenden Disziplin und Kaltblütigkeit Uncltdalelle b E ¿ Bata «s Patrouillenschiffen an der

) eträgt die Zahl der Opser vier Matro zwei durch Explosion getötet wurden. pl R R

London, 31. Dezember. (W. T. B.) Lloyds melden : norwegische Segler „Kornmo“ und Lie oem T in Dampfer „Hero“ und „Nysgrand“ sollen N worden sein.

‘London, 31, Dezember. (W. T. B.) Lloydsmeldungen

worden, dreizehn Mann der Besaßung sind gelandet. Ferner sind das englische Segel\chiff „Harry W. Adams und der englishe Dampfer „Aspley Hall“ versenkt worden.

El Ferrol, 31. Dezember. (Reutermeldung.) Das

dänische. Schiff „Danmarck“ von Vivere versenkt worden. Die Besaßung ist gerettet,

Land- und FForsttoirtschaft.

NVorratzanzeige von Kra ftfuttermitteln. Die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, G; m. b, S: Berlin, Abteilung Kraftfuttermittel, Potsdamer Straße 31, bringt in Erinnerung, daß gemäß der Verordnung über Futtermittel vom 5. Oktober 1916 (Meichs-Geseßblatt Seite 1108) jeder, der Futtermittel bei Beginn eines Kalendervterteljahres in Gewahrsam hat, bis zum 5. Januar 1917 die vorhandenen Mengen etrennt nach Arten und Eigertümern unter Nennung der leßteren ei ihr anzuzeigen hat. Wer Futtermittel im Betrtebe seines Ges werbes herstellt, hat anzuzeigen, welche Mengen er _in dem laufenden Biertel{ahr voraussichtlich herstellen wird. Anmeldeformulare sind bet der Bezugsvereintgung erhältlich.

Theatex und Mufik,

Komösditenhaus.

Das Komödienhaus brate am Sonnabend die Erstaufführung eines sauber gearbeiteten, unterhaltsamen Lustspiels, „Die verlorene Tochter“ von mes Fulda, das einen vollen Erfolg davontrug. Es ist kein Stück, das irgendwelhe Tendenzen verfolgt oder fi in gesuhten Geistreicheleien ergeht, fontern das sich, der Schlicht5eit des Inhalts entiprehend, ganz natürlich gibt. Die „verlorene Tochter" ist ein von Vater und Mutter und einem rechthaberischen Ercbonkel streng, allzustreng gebaltenes junges Mädchen ous guter Familie. Sie verliebi fih in thren Lehrer Dr. Lips, der sich bei den Eltern um thre Hand bewirbt, aber abgewiesen wird, weil er die Rechnung obne den Onkel gemacht hat. Um die Einwilligung zu erzwingen, be- {ließt das Paar, in aller Hesmlichkeit abzureisen und in allen Ehren natürlich in einem vielbesuten Winterkurort gemeinsam Auf- enthalt zu nehmen. Dte Furcht yor dem Gerede der Leute werde, |o meint Nelly, bald genug auch den Onkel gefügta machen. Auf der Rei'e und in dec Thüringer Winterfrise bereitet aber der Dr. Lips der wunteren Nelly Enttäushung auf Eattäushung; von einem dort weilenden lebenslustigen jungen Recht8anwalt, der das getrennte Zimmer bewohnende Paar zuerst für erzürnte Eheleute hält und Partei für die vermeintlihe junge Frau ergretft, wird der Gelehrte vollständig ausgestohen. Ver Lust)ptelzufall fügt es nun so, daß der Nechtsanwalt just der Sahwaiter von Nellys gestrengem Onkel ist. Als nun letzterer mit den Eltern der „verlorenen Tochter“ nachgereist kommt, wird von ihm eben der Rechtsanwalt, der kurz zuvor Nelly den Vorschlag gemacht hatte, den Gelehrten im Stich zu lassen und mit ihn selbst auf urxd davon zu gehen, damit beauftragt, Nelly ins Gewissen zu reden. Ueberflüssig, noch hinzuzuseßen, daß zum Schluß aus Nelly und dem Rechtsanwalt ein Paar wird, während der Gelechite froh it, sch mit Anstand zurüd- ziehen zu dürfen. Eine von dem Sptelleiter Ernst Welish flott im Fluß gehaltene Aufführung seßte das Lustspiel in das rechte cht. Die Hauptrolle der Nelly gab das begabte Fräulein Erika Glaeßner launig und anmutig mit einer Charakteristik, die fie weit úber die Stufe des üblichen Theaterbalfishes erhob, Einen eben- bürtigen Partner hatte sie in Eugen Burg, ter den Rechtsanwalt keck, natürlich und mit liebentwürdtgem Humor darstellte. Den holerishén Onkel, der sh als langjähriger Abgeordneter au im ewöhnlidhen Leben parlamentarischer Auédrucksfermen bedient, gab

ermann Piha mit drolltgec Unausstehlichkcit, Reinhold Schünzel als Dr. Lips, Gustav Boy und Olga Engl als Elternpaar ver- vollständigten mit einwandfreten Leistungen das gut tncinander- gretfende Zusammerspiel. Mit den Darstèllern wurde der anwesende Dichtèr zum Schluß wiederholt hervorgeruten.

Fm „Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, „Carmen“ mit den Damen Kemp, Engell, Herwig, Birkenström urd i E A Sun recndtar Bachmann, Habih, Sommer und oke in den Hauptpartien aufgeführt. irigent i Seneral- mustfetrettor E p fgefüh Dirigent ist der General m Köntglichen Schauspielhause wid morgen der „Ludwtg-Thoma-Abend“ „Dichters Ghrentag", „Die kleinen Ver- wandten“ und „Brautschau" gegeben. Jn den Hauptrollen wirken die Damen Conrad, Coste, Durteux. Thimig sowte die Herren Pohl, Sommerstorf, von Ledebur, Sachs, Wesp:rmann und Zimmerer mit. Spiellelter {t der Ooerreglsseur Patry, Als nächste Neuheit wird das Swchauspiel von Henrik Ibsen „Frau Fnger auf Destrot*, mit Frau Durteux, Frau Thimig, den Herren Clewting, Kraußreck und de Vogt in den Hauptrollen, unter der Sptelleitung von Dr. Bru vorbereitet. Die Erstaufführung is mit Rücksicht auf den andauernden Erfolg der lezten Neuheiten erst für Mitte Januar in Ausficht genommen. Schwedishe Festspiele unter Max Retnhardts Lettung. Max Reinhardt ist von dem Präsidium des Königlichen Stadions in Stockholm eingeladen worden, die szenische LettungNationaler Festsptele, die im kommenden Sommer im Stcckholmer Stadioa stattfinden werden, zu übernehmen. Das Präsidium des Stadions, dessea Vorsitzender der Generalmajor Balk i, beabsichtigt, das Stadion für diesen Zweck einrihten zu lassen. Die Vorstellungen werden mit elnhelmisen Darstellern in s{chwedisher Sprache veranstaltet. Als Sinweihung ist dle Aufführung von August Strindbergs „Gustav Adolf“ untcr Max Neinhardts Spiellettung in Aussicht genommen. Die nächste Neuheit des Deutschen Opernhauses wird das Ballett „Der Sc{neemann" des jungen Wiener Kompo- Men E. W. Korngold sein. Die musikalishe Leitung hat der apellmeister Hans Zander übernommen. Die erste Aufführung findet voraussihtlich in der zweiten Januarweche siatt.

Mannigfaltiges,

Ihre Majestät die Katsertn und Königtn nahm „W S B zufolge gestern vormittog an dem A Na dem rangeric-Lazarett in Potsdam teil. Am Sylvesterabend

ore Majestät dem Gottesdienst in der Frtiedenskirche bet-

Anläßlich der Krönung Seiner Majesiät des K

E zum Köntg vou Ungarn dee L E, De Meldet is E M., Vormittags 11 Uhx, in der hiesigen St. Hedwtoaskirche eine Messe abgehalten, welcher die österreihis{-ungarisckche Do

Lede Mitglieder der österreihis{-ungarischen Kolonie be

Veber die Entwicklung des deuts ü

en Künstlerplakat MOE Un im Weltkriege \vriht Dr. Dae Sachs e fh Die glle Un des Vereins für Deutsches Kunstgewerbe und des Nene 18 der Plakatfreunde Sonnabend, den 6. Januar, Abends a f m Hörsaale des Königlichen Kunstgewerbemuseums, Prinz- Künfilerlakatea aus kricciaheeos ieb durch eine Ausflellung von | , n und neutr / : ) sarbige Liibilder erläutert. Gäste finb m R

ist Nachmittags auf der Höhe :

| An dem morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr, in der Alten „firanta® (Pon ane) stattfindenden Vortragsabend der „Gesellschaft ür Volksbildung® spricht Santo Rey de Sòmo, Kaiserlich | ottomaniszr Ingenteur, über „Mesopotamien®. (Die Vortraas- | foïze der Gesellschaft für das neue Vierteljahr ist erschienen und wird auf Wunsch zugefandt.)

Gelehrtenvorträge in der „Urania". Die „Urania® wird es fi au im neuen Jahre in besonderer Welse zur Yufgabe machen, allgemeinverständliße Vorträge aus wissenschaftlichen Ge- bieten der Gegenwart zu veranstalten. Insbesondere werden regel- 288 an den Mittwochabenden, beginnend mit Mittwoh, dem 24. Sanuar, Vorträge von bedeutenden Gelehrten stattfinden, die aus dem Sondergebiet thres Schaffens über besonders zeitgemäße Fragen in diesem Krieg gehalten werden. Für diese Vortragêreihe, die 6 Vorträge umfaßt, und für die ermäßigte Dauerkarten au? gegeben werdeo, um den weitesten Kreisen Gelegenheit zu geben, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen, baben ihre Mitwirkung zugesagt: Geheimer Studienrat, Professor Dr. Lehmann, Leipzig („Rumänien als Kriegsshauplaz“); Geheimer Nat, Professor Dr. Jul, Wolff, Berlin („Unterhaltamittel und Menschenzah!, ein Zukunftsbild B Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Professor Dr. K. von Buchka („Die Ueberwabung des Nahrungsmittelverkehrs während des Krieges“); Dr. Christian von Hofe, Berlin („U-ber Militärfernrohre und ihre Entwiklungsgeschichte*); Dr. F. Hayduck (, Künstliche Eiweißgewinnung“); Dr, Paul Rohrbach, Berlin („Der deutsche Gedanke in der Welt“). Ausführliche Verzeichnisse diejer Vorträge li die Dauerkarten sind an der Kasse der „Uranta" er- ältlich.

Hamburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Heute ahend gegen 64 Ubr fuhr im Bahnhof Bergedorf-Süd ter Bergedor|f— Geesthachter Eisenbahn ein Leerzug mit voller Gewalt auf einen mit etwa 400 Personen, hauptsächlich Fabrikarbeitern, be- seßten Zug auf, hodaß bie Lokomotive und die ersten Wagen kerzengrade in die Hobe sprangen. Bis Sountagmorgen waren ¿wei Tote, 7 Schwerverletzte und 16 mehr oder minder \chwer Ver- legte geborgen; bet einigen mußten, um sie aus ihrer Lage zwischen den Trümmern zu befreten, Amputationen vorgenommen werden ; dann wurden sle im Aecrztéewagen des Hilfszuges sachgemäß verbunden. Außer den betden Maschinen sind 7 Wagen stark beschädigt, die ih {inelnander gebobrt hatten, der Sachschaden ist erheblih, Heute morgen um §8 Uhr war das Gleis wieder frei.

Vlissingen, 31. Dezember. (W. T. B.) Heute früh ift das holländische Toryedoboot „G. 1* während eines Sturmes bei Vlissingen auf Strand geseyßt worden; man hofft, es am Nachmittag bei Flut wieder abzubringen.

Montreal, 1. Januar. (W. T. B.) In der Irren- anstalt Saint Ferdinand, in der Grafschaft Megantio brach) Feuer aus; 46 Frauen sind verbrannt.

Brisbane, 1. Januar. (W. T. B.) Laut Meldung des Neutersden Bvreaus sind bei grofßen Ueberschwemmungen im I Queensland in Clermont hundert Personen ertrunken.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 3. Abonne- mentsvorstellung. Carmen Oper in vker Akten von Georges Blzet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halóvy. Nach einer Novelle des Prosver Merimée. Musikal!sche Lettung: Herr General- musikdirektor Bleh. Negie: Herr Regisseur Heryer. Ballett: Herr R Graeb. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang

r.

Schauspielhaus. 3. Abonnementsvorstellung. Ludwitig- Thoma-Abend. Dichters Ehreatag. Lustspiel in cinem Aufzug von Ludwig Thoma. In Szene geseßzt von Herrn Oberregisseur Patry. Die kleinen Verwandten. Lustspiel in einem Aufzug von ‘Ludwia Thoma. In Sjzene gesezt von Herrn Oberregisseur Patry. Brautschau. Bauernschwank in etnem Aufzug von Ludwig E Fn Szene gejseßt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 r.

Donnerstag: Opernhaus. 4. Abonnementsvorstellung. Dienst- und #Fretpläge find aufgehoben. Taunhäufer und der Säuger- krieg auf Wartburg. Nomantishe Oper in dret Akten von Nichard Wagner. Anfang 6F Uhr.

Schauspielhaus. 4, Abonnementsvorstellung, Könige. Ein Schausptel in drei Aufzügen von Hans Müller. In Szeue geseyt von Herrn Negisseur Dr. Bruck. Anfang 7F Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Edith Mackensen mit Hrn. Leut. d. N. Werner Seeliger (Brauns{weig—z. Zt. Wolfenhüttel). Verehelicht: Hr. Oberleutnant Hans Hermann von Pelzer mit Frl. Maxtimiltane Osterrieth (Frankfurt a. M.).

Geboren: Etne Tochter: Hrn. Hauptmann Carl von Seydlih« as (Spandau). Hrn. Negtierungsrat Dr. von Mantey Posen).

Gestorben: Hr. Senatspräsident a. D.,, Geheimer Oberjustizrat Ba Lange (Berlin). Hr. Dr. phil. Ludwig Schad (Mars urg).

J

Beim Ausbleibeu oder bei verspäteter Lieferung einer

Nummer wollen fich die Postbezieher stets E as Den

Briefträger oder die zustundige Vestell-Vost-

anstalt wenden. Erst weun Nachlieferung uud Aufklärung

E qu atel pati ry ved fu as O Bai a mau sich untex der bereits unternommenen ritte an die E

des „Neichs- und Staatsanzeigers“, AREERS

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. T y r ol in Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering im Berlin,

A (Mengering) in Berlin. Drud! der deutshen Buchdruckerei und Verl. / Berlin, Wilhelmstraße 32, ARONARENA

: Sechs Beilagen (etns{chließlih Warenzeichenbeilage Ne. 1}

zufolge ist der norwegishe Dampfer „Thyra“ versenkt

sowie die 1326, Ausgabe der Deutschen Verlusilisteu.

„Erste Beilage zum Deulschen Reichsanzeiger und

d f.

Berlin, Dienstag, den 2. Januar

niglih Preußischen Staatsanzeiger.

917-

Nigtamilicßes, (Fortsezung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich-Ungaru.

Der Feldmarschall Erzherzog Friedrih hat dem ser und König zur Jahreswende im Namen von Heer Flotte, wie „W. T. B.“ meldet, folgende tele graphische digung unterbreitet: Eure Majestät !

A{s Eurer Majestät Stellvertreter im Armeeoberkommando d als ravgâltester Feldmarschall bitte ich treugehorsamst, Gurer tojestät zur Jahre#wende die Glück und Segenswünsche der im lde ehenden bewaffneten Wacht und der Kriegsflotte in tiefster hrfurcht darbringen zu dürfen. Durch Gottes Fügung find ure Majestät in dem eben verflossenen Jahre aus der ¿itte der jür das Vaterland kämpfenden und blutenden Armee r Herrscherwürde berufen worden. Unter den Waffentaten, en ßich dle Wehrmacht im Jahre 1916 1ühmen durfte, sind e scköasten auf ewig mit dem Führernamen Eurer Majestät bunden. Die Liebe und Verehrung, mit der Oesterreiß-Ungarns rieg’ leute dem siegreihen Thtonfolg-r überall zujubeiten, wo er ¡ter ihnen er\hien, geleiten Eure Weajeäßt vom ersten Lage des errsheramis durch alle Arbeit und Sorge. Mögen Eure tajestät in dieser unwandelbaren Liebe und Hingebung aller, die das oltatenkleid tragen, die fihere Gewähr dasür erbliden, daß desterreich-Ungarns Wehimacht zu Lande und zur See ihre alt- rwindigen Fahnen und Flacg?en bohbalten wird bis zum si?g- hen Ausklang des großen, \chweren Waffenganges.

Der Kaiser erwiderte darauf: Tief beweat empfing ih die Glück- und Segenswüns@e, welche ure Lebden Mir im Namen Meiner Mir so nahestehenden tehrmatt zu Lande und zur See anläßlich der Jahreswende dar- aiten. Die Erinnerung an die zusammen ezlebten kampf- rchwogten Tage, das Bewußtsein der hehren Leistungen Meiner Fraven bilden ebenso ein unzerreißbares Band der Zusammen- hdigkeit, als Ich es stets zu 1chäßen wissen werde, welche unyer- nalichen Verdienste Eure Liebden sich in dieser weltgeschichtlichen it erwarben. Mein [lriegsherrliher Gruß begleite Melne pvfern. In thren Reiben stehen Véeine Völker, denen ber all- âchtige, allgerehte Gott durch den endgülttgen Sieg den Segen 3 Friedens zukommen zu lassen, so anädig sein wird. In ihm liezt Wser Bertrauen. Un seiner Allmacht und an unserer Kraft wird Ves feindlihe Streben scheitern. Karl, | Zwischen dem Minister des Außern Grafen Czernin _dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat ßli der Fahreswende, obiger Quelle zufolge, nachstehender Megraminwechsel stattgefunden: Î Ih beehre mi, an Eure Exzellenz mit dem Ersuchen heran- treten, Seiner Majestät dem Kat'er und Könlg, Fhrem ller- hâdigsten Herrn, meine ehrfurcht vellsten Glückwün)che zum Jahret- iel zu Füßen zu Icgen, und bitte auch Gure Exzellenz, bel jem Anlasse meine wärmsten Wünsche für das konimende Jahr gegenzunehmen. Unserer Krat! bewußt und vertrauend auf fer Recht, unjere Erislenz zu verteidigen, baben wir die Hände r Ve-ständigung geboten. Mit Gottes Hilfe weiden wir den weren Kampf dis zum endlichen Stege durhkämpfen, falls unsere tnde sih heute noch von der Aussichtslosigkeit ihrer Froberungs- ne nit überzeugen lassen wollen und der Menschheit die

legnungen friedliher Arbeit nod\ weiter vorenthalten. E Y Czerntn.

" Eyre Exzellenz bitte i, Ihrem Alergnädigsten Herrn, Seiner Kaiserli und Köntglich Avostolishen Majestät meine ebrfurchts- zollsten Glüdroünshe anläßlich des Fahreswechsels zu Füßen zu legen. Gott, der Allmächtige, wolle Seiner Majestät Regierung Fünen und sie im neuen Jahre des Glückes teilhaftig werden sien, den Völkern Oesterreich: Ungarns nah hartem, siegreihem ampfe den ersehnten ruhmvollen Frieden wiederzugeben. Zu» eih gestatte ih mir, auch Eurer Exzellenz persönli meine auf- fchtigen Glüfwünsche zum kommepyden Fabre auszusprechen. Möchte Y Zhncn in Ihrem neuen boben Auite vollste Befriedigung bringen. H Neichskanzler von Bethmann Hollweg.

i: Vom Minister des Aeußern, Grafen Czernin ist den flretern Schwedens, Dänemarks und Norwegens Ÿ ihre die Friedensfrage betreffende Note unter dem 31. De- Über v. J. eine Antwort erteilt worden, die in deutscher PDersetzung, wie folgt, lautet: F Ich hatie die Chre, die Note vom 29. d, M. zu erbalten, ittels welher es Ihnen gefällig war, mich von dem Interesse und der Antetllnahme Ihrer Negierung an dem jüngsten, die Herstellung nes dauernden Friedens bezreckenden Schritte des Präsidenten der zereinigten Staaten von Amerika sowte von der Hoffnung Ihrer Regierung in Keuntris zu setzen, daß die Initiative Herrn Btlsons einem Ergebnis führe, würdig der hohen Gesinnung, von der er fich hat eiten lassen. Die K. und K. Negierung ist in der angenehmen Lage, fest-

tellen zu können, daß ihre Autfossung in dieser Argelegeubeit mit"

enèr Fhrer Mezierung übereinst mmt, und daß fie in ibrer äm 7. d. M. veröffen!lihten Antwort den Anregungen des Präsidenten er Berelnigten Staaten von Amerika, dessen bocherzige Beweg- ründe fle würdigt, etne \ympathlische Aufnahme bereitot hat. Mit efriedigung fleht daher die K. u. K. Regierung die Unterfüßung, veldhe die Königliche Regterung von Schweden (Dänemark, Nor- egen) der Inttiative Hectrn Wilsons angedeiten läßt. i Fndem ich Sie bitte, das vorstchende Zhrer Regiexung zur enntnis bringen zu wollen, benüye ih diesen Anlaß usw.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht einé Verordnung 3 Finanzministeriums über die Feststellung des Preises n Wertpapieren durch die Wiener Börsenkammer und x die Bewertung von Wertpapieren bei Ermittelung der empelgebühren und unmittelbaren Gebühren sowie der ektenumsaßsteuer.

Der König, der am Sonnabend Abends mit seiner ¿mahlin von Budapest wiederdbgereist ist, hat anläßlich der önuna eine Amnestie erlassen und an den Ministerpräsi- ten Grafen Tisza ein Telegramm gerichtet, in dem er der igarishen Nation tiefen Dank für die Treue und An- nglihkeit ausdrüdctt, die bei der Krönung einen so begeisterten d die ungarische Natign * kennzeihuenden Ausdruck gesunden ben. Das Telegramm fagt:

„Wir versiern der Natton, daß wir ihre Liebe, deren wahr- haft glänzente Offerbarung Uns tief bewegt und mit aufeihtiger, nniger Fieude ersüllt hat, stets aus ganzem Herzen erwidern Werden.“

Die Mitglieder der ungarischen Negierungs-

Tisza, um ihm und den Kabinettsmitgliedern die Neujahrs- wünsche auszudrücken und ihn unverbrüchlicher Anhänglichkeit und vollsten Vertrauens zu versichern Auf eine Ansprache des Abg. Emil Desbordes erwiderte Graf Tisza mit einer längeren Rede, in der er für das ehrende Vertrauen dankte und sagte, es habe ihm ungemein wohl getan, daß die Partei mit männlicher Entschlossenheit ihm zur Seite gestanden und gegenüber den Angriffen ihn mit dem Schilde ihres Vertrauens gedeckt habe. Ueber den Personenwechsel im Auswärtigen Amt sagte er, der Vorredner habe richtig hervorgehoben, daß dieser Personenwechsel keine Aenderung in der Politik bedeute, und fuhr laut Bericht des „W. T. B.“ fort :

„Es ist gelungen, den bedeutenden Vann, der in \{werer Zeit erfolgreich die Leitung der auswärtigen Politik versehen hat, auf einem fo verän! wortungsvollen Posten zu erhalten, auf dem er mit Erfolg seine hervorragerben Fähigkeiten zur Geltuno bringen kann. Der neue Minister des Aeußern hat wiederholt ve:sißert, daß die avuáwärtize Politik keine Aendeïüng erfahre, und tak er ein uner- \{ütterlider Anhänger des Dualiemus und der Parttät zwtschen Oesterreich und Ungarn ist. Nichts \ch in dle fnneren Angelegenheiten Ungarns mischen zu wollen. Was sodann «ten Wechsel in der österreichischen Ve- gierung betrifft, so babe ich allen Grund zu behaupten, daß bas, was jet in Oesterreich geschieht, eine Konzeotrierung der politishen und zentcipetalen Glemente ift, zur Befestigung des Dualiemuz3 und ber Parität zwischen Oesterreich und Ungacn. Dies ist eine Erscheiaung, von der ih nur gewünscht hätte, daß fie schon früber crfolgt wäre, und wir können diefen Kurs nur mit der größten Freude begrüßen. Eine folhe Richtung in Oesterreich ist der gréßten Sympathie und Unterstößurg Ungarns würdig und kann stets unbedingt auf die Unterstüßung der ungaris@en Regierung, wo es ihr nur mögli t, rechnen. Wenn irgend jemand Zweifel gehegt hat, ob es im Znteresse Urgarns sei, daß Oesterreich fich innerlich stärke, so konute man aus den (Erfahrungen dieses Krieges unbedingt die Lehre ztehen, daß, je schwäher Oesterreich, in desto höherem Vaße von Ungarn Opfer gefordert werden.“

Ueber den rumänischen Einfall in Siebenbürgen sprah Graf Tisza sehr eingehend und sagte:

„Nach Luck hatten "wir! und unsere Verbündeten das Aufgebot unserer ganzen Kraft nötig, um dem russischen Ansturm Halt zu gz- bieten. Fn dieser Lage befanden wir uns kurze Zeit vor der ru- mänishen Invasion. Im Juii 1916 mußten wir und unsere Ver- bündeten alle unsere Kraft zusammenfafien, um die auf dem galizischen und wolbynisYen Kriegs\hauplatz siegreih vorbdringcaten Nussen zum Stillstand zu bringen. Wir hätten die rumänische Grenze vergebens vertetdigt, wenn die Russen die eiserne Wand an unjerer Grenze durchbroden hätten, und erst als dieser Versuch abgeschlagen und die Russen im August zurückgedrängt waren, konnten wir daran denken, stärkere K'äste an die rumänisdhe Grenze zu entsenden. Van hat nun gegen die Regierung den Vorwurf erhoben, daß sle schon früher die Räumung der GSrenzgebtete hätte anordnen follin. Glauben Sie mir, daß dieser Einbruch mir viele s{chlasloie Nächte verutsact hat; indessen war die Lösung nicht so einfah. ire vor- zeitige Räumung aus bloßer Angst vor einem Cinbruh der Rumänen hâtte unserem Prestige geschadet, obne die Nachteile, die sich tét der späteren Näumung ergeben haben, erhebli® zu vermindern.

Ruch - wußten wir, “vaze=-die Wilmäoen" ihre Rúbungerng noch n'cht beendet hatten, und nabmen "n, das sie ken Einbruch nicht n dieser Verausseßung haben wix uus aller-

unaternehmen würden. i} : dings getäusht. Aber wenn dies der Grenzgebteten auch beträchtlichen olgen des voreiligen Einbruchs

Schaden zugejügt hat, so sind dk für die rumänifche Armee niedersänetternd und geradezu vernichten gewesen. Die Nation wird thre Ehre darein segen, die verwüsteten Landesteile tn ihrer alten Blüte hertustellen und für die Zerstörung ihrer Heimstätten allen naß Möglichkeit Entschädigung zu bieten.“

Der Ministerpräsident besprach \chließlich auch die Friedensaktion der Mittelmächte und sagte:

„Ih kaun zwar die Antwortnete-der Entente, va sie bloß bur Zeitungsmeldungen bekannt gewurtzu ist, in meiner verantworten Stellung nicht zur Grundlage von Aeußerungen machen. Es ist für mich eine ofene Frage, ob unsere Gegner ta1sächlich unsre Anregung mit einer völligen Ablehnung beantworten werden. Wenn unsere Gegner die vollkommen iwedlose und unbegründete Menschenschlächter ei fortsetzen wollen, so tft uns dies weder unvorberettet, noch un- erwartet. Wir werden den Kampf fortsetzen, bs es gelingen wird, entweder durch unsere weiteren Erfolge die Ueberzeugung von der vollkommenen Zwedlosigkeit und Autfihtsklosigke't des Krieges bei unseren Gegnern zu erweden, oder bis der Selbiterhaltungstrieb der zur Schlatbank geschickten Nationen sich gegen ihre Regierungen wendet und der vellkommen zweck- und aussichislosen Fortseßung des Krieges Einhalt gebietet.“

Graf Tisza {loß mit dem Ersuchen um weiteres Ver- trauen, das, ob nun der Friede eintrete oder der Kriegs- zustand weiter dauere, für die Erfüllung der großen und \hweren Aufgaben eine unerläßlihe Vorbedingung U Rie Rede des Ministerpräsidenten wurde wiederholt von starkem Veifall unterbrochen.

lieat ihm ferner, als

Grof;britaunien und ZFrland.

Der König Georg hat zum Neujahrsfest, wi meldet, folgendes Telegramm an den Präsidenten Poincaré gerichtet :

Nochmals, Herr Präsident, findet der Beginn eines neuen Jahres unsere belden Länder in engein Bündnis, kämpfend für die Unab- hängigkeit Europas und für die Gerechtigkeit gegenüber den fleineren Völfern. Wie stets voll Verlrauen auf den siegre’cchen Ausgang des Krieges, bete 1, daß Sie, Herr Präsident, weiterhin mit Gesundheit und Kraft begabt setn mögen, um die Berantwortung áFhres bohen Amtes zu tragen, und baß die edle franzöfisWe Nation, deren Söhne kürzli in so f{chlagender Welse von threm Siegeswillen Zeugris ab gelegt haben, dur den Triumph der verblindeten Waffen den Pfad fried- lien Fortischrittes betreten mögen, gisichert gegen Angriffe und metnem Volke veibunden durch dœuecnde Bande einer dur Waffen- brüderschaft gefestigten Freundschaft.

Der General Haig ist für ausgezeichnete Dienste zum Marschall ernannt worden.

Das Schaßzamt veröffentlicht die Staatseinnahmen des Vereinigten Königreichs vom 1. Oktober bis 31. De- zember 1916; sie betragen obiger Quelle zufolge 199 217 712 Pfund Sterling gegen 64 390 510 Pfund Sterling im gleichen B&itraum 1915. Die Steuer auf Mehrgewinne hat 48 443 000 Pfund Sterling eingebracht.

Die Regierung hat gestern die Kontrolle über die irischen Eisenbahnen übernommen. Die englischen und

C O é. W: D. S.

Frankreich. Die Antwort der Verbündeten auf die Note der feindlihen Mächte, betreffend den Vorschlag auf Eröffnung von Friedensverhandlungen, ist laut Meldung der „Agence Havas“ am Sonnabendabend dem Bot- S durch den Minister-

schafter der Vereinigten Staaten ) Regierungen Japan,

präsidenten Briand im Namen der verbündeten

von Belgien, Frankceih, Großbritannien, Jtalien, l Montenegro, Portugal, Rumänien, Rußland und Serbien übergeben worden. Sie haben beschlossen, gemeinsam auf die Friedensvorschläge zu antworten, die ihnen seitens der feind-

| [ichen Regierungen dur Vermittlung der Vereinigten Staaten,

Spaniens, der Schweiz und der Niederlande übergeben worden find. Bor jeder Antwort halten sich die verbündeten Mächte für ver- pflichtet, gegen die beiden wesentlihen Behauptungen der Note der feindlihen Staaten Einspruchß zu erheben, die auf die Verbündeten die Verantwortung für den Krieg abwälzen wollen und die den Sieg der Zentralmächte vezfünden. Dte Veiblünbdeten könven diese dorpÞ lt unrichtige Behauptung ntcht zulassen, die geeignet ist, jeden Nerhandlungsversuch zur Unfruchtbarkeit zu verurteilen. Die verbündeten Nationen ertragen seit 30 Monaten einen Krieg, zu dessen Bermeidung fie alles getan Haben. Sie habe durch Taten ihre Anhänglichkeit an den Frieden nahzewiesen, Diese An- hänalitzkeit ift jeßt ebenso fest wie im Zahre 1914. Nachdem Deur\land setne Bervflitungen verleßt hat, kann der von thm aebrochene Friede iht auf fein Wort gegrünzet werden. Eine Anrepung obne Bedingunien für Eröffnzug der Verhandlurgen (i kein Frieden8angebot. Dk fer angebliche Vorschlag, ter, jedes greif- baren Fnh=lts und jeder Genauigkeit entbehrend, dur die Kaiserliche Regierung in Umlauf gesetzt wuroe, erscheint weniger als ein Friedens- angébot denn ais ein Kriegsmanôver. Er beruht auf der systematis{hen Verkennung des Charakters des Streites in der Vergmgehheit, in der Gegenwart und in dec Zukunft. j

Für die Vergangenheit übersicht die deutsche Note die Tats- sachen, die Daten und die Zahlen, die festsiellen, daß der Krieg ge- wollt, hervorgerufen und verwlikliht worden ist durch Deutschland und Oesterreih-Ungarn. “m Haag war es ein deutscher Verireter, der jeden Vorschlag der Abrüstung ablehnte; im Juli 1914 war es Oesterreih-Ungarn, das, nahdem es an Serbien ein beispielloles U!timatum geriiet batte, die‘em den Krieg erklärte, troy der sofort erlang!ea Genugtunug. Die Mittelmähte haven darauf alle Bersuhe zurückgewiesen, die von der Entente gemackt wurden, um dem örtlichen Stieite cine feledlite Lösung zu verschaffen. Las Konferenzangebot Englands, der französishe Vorschlag eines inter- nationalen Ausschusses, die Bitte des Kaise:8 ven Rußland an den Deutschen Kalsec um cin Schiedsgericht, das zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn am WBorabend des Konslilktes zuslande gekommene Einvernehmen (entente) alle diese Anstrengungen sind von Deutichland ohne Antwort und ohne Folge gelassen worden. Belgien wurde dur ein Neich überfollen, das seine Neutralität gewährlkezstet hattz, und das si nicht \heute, felbst zu erklären, daß Verträge „Feten Papier“ wäien und daß „Not kein Gebot“ kennt. Für die Gegenwart stügt fch tas Anerbieten Deuts(lands auf eine aus|ckchließ- lich europätsde „Kriegékacte“, die nur den äußeren und vorüber- gebenden Schein ver Lage unv nicht die wirkiche Stäike der Gegner auódrüdt. Gin Frtede, der unter solhen Voraussegungén ges{chlossen wird, würde elnzig den Angreifern zum Vorteil gereichen, die geglaubt hatten, {hr Ziel in zwei Monatecn- exreihen zu können und aun na@ ¡wet FJabren bemerkter, daß. fie es niemals errelhen werden. Für die Zukunft versangen die dur die Kctegeerklärung Deutslands ver- ursahten Verwüstungen, die zahlrelhen Attentate, die Deutiland und seine Verbündeten gegen die Kriegführenden und gegen die Nou- tralen verübt haben, Sühne, Wiedergutmachungen und Bürgschait-n (sanction, réparations, garanties),

Deutschland weicht linig dem Eten wie dem Avderen aus. In Wirklichkeit ist die dur die Zentra!mächte gemachte Eröffnung weiter nichts, als eia woh!berehneter Versuch, auf die Entwicklung des Krieges etrzuwirken und zum Schlusse einen deutschen Frteden auf- zunötigen. Sie beabsichtigt, die öffentliche Meinung in den alliierten Ländern zu verwircen. Diese Meinung hat aber troy ailer Opfer schon mit bewunderswerter Festigkeit geantwortet und die Hehlheit der feind- lichen Erklärung ins Licht gestelt. Ste will die óffentlihe Meinung PDeuts(lands und seiner Verbündeten stärken, die hrer geprüft find, {hon durch ihre Verluste, zermürbt du'ch die wirts{ha}tliwhe Not und zusammengebrechen untec dec ävfeisten Anstrengung, die von ibren Völkern verlargt wird. Sie sucht die öffentlide Meinung der neutralen Länder zu täusch-n un» einzuschücbtero, die fich {on fett langem über die ursprüngliche Norantwoitlichkeit cin U!tetl gebildet hat, die fich üter bi? gegenwärtige Verantwortung klar ist und die zu bell fleht, um die Pläne Deutschlands zu begünstigen, indem fie die Nerteidigung der menschlihe" Freiheiten preisgibt. Sie versucht endli, vor den Augen der Welt im votaus kie neuen Berbrechen des Unterseebootkrieges, die Vershleppung von Arbeitern und die ge- waltsame Authebung von Staat?angehörigen gegen ihr eigenes Länd fowie die Verleßung der Neutralität zu rehtfertigen.

Fg voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der Notwendigkeiten der Stunde lehnen es die alliierten Regierungen, die unter i eng verbunden und In voller Ucberetnstimmung mit thren Völkein sind, ab, fh mit einem Vorschlage ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutun zu befassen. Ste vzersihern noch einmal, daß ein Friede nicht möglt ist, solange sie nicht die Gewähr baben für Wiederherstellung (RE- paration) ber verlegten Rechte und Freiheiten, für die Anerkennung des Grundgeseßes der Nätionalitäten und der freien Gristenz der kietnea Staaten, solange sie nicht sicher sind einer MNegelung, dite aecignet ist, endgültig die Ursachen zu bescitigen, dfe sett langem die Nlfer bedroht baben, und die einzig wirklihen Bürgschaften für die Sicherung der Welt zu geben. 2 7

Die verbündeten Mächte halten tarauf, zum S@luß die fol- genden Betrachtungen anzustellen, die die eigentümliche. Lage bervor- beben sollen, ‘in der fich Belgien neh 2s jährtgem Kriege befindet; fraft der dur die fünf Großmächte Europas, unter denen fich auch Deutschland befand, unterzeichneten Vernäge erfreute _ßch Belgien vor dem Kriege einer besonderen Saßung, die sein Gebiet unver!eß- lich machte und es selbst unter den Schuß dieser Großmächte bet curovälschen Koyflikten steille. Gleihwohl Hat Belgien in Mißachtuna dieser Verträge den ersten Angriff Deutfchz lands über si ergeken lassen müssen. Deshalb hält es die belgische Regterung für notwendig , genqu den Ziwweck ausein- anderzuselzen, weshalb Belgien niemals augehört hat, in den Kampf an der Seite der Ententemüchte für die Sache des Rechts und der Geredtigkeit cinzutceten. Belgien hat immer peinltch die Pflichten brobaitit, die ihm setne Neutralität auferlegte. Es hat zu den Waffen gegriffen, um seine Unabhängigkeit und seîne Neutralität zu verteidtaen, die durch Deutschland verlegt worden sind, und um seinen internatianalen Ver pfli@tungen treu zu bleiben. Am 4. Auguit hat per Reiiskanzler im Reichstage anerkannt, daß dieser Ang ein Unrec)t gegen das Völkerrecht fei und hat sihtm Namen R ge verpfli{tit, es wieber gut zu machen. Seil 2x Zahren hat fh diese Ungerechtigkeit grausam vrschäitft durch die Kciegömaßnahmen und

eine Beseßung, welche die Hilfsmittel des Landes erschöpft,

rtei erschienen gestern beim Ministerpräsidenten Grafen

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schottischen Linien unterstanden ihr bereits.

ti / me &Fndustcien zugrunde richtet, seine Städte und Dörfer z2ritbri E