1917 / 108 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Der Feind seyt die Beschießung von St. Quertin ! fort, die in der Stadt Brände und an der Kathedrale erneute Beschädigung hervorrief.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nach den \hweren Verlusten, die der 5. Mai den Franzosen gebracht hat, liefen fie cefiern zunächst von der Fortführung ihres Angrifss ab. Erst Nachmittags stießen starke Kräfte zwischen Fort de Malmaison und Braye vor, sie wurden resilos abgewiesen. Am Abend und in der Nacht seßten heftige Angriffe rördlih von Laffaux und zwischen derStraße Soisson—Laon und Ailles ein. Nach harten Kämpfen, bei denen wir örtiche Erfolge erzielten und dem Feind \shwere Verluste zufügten, wurden alle Stellungen von unseren tapferen Truppen gehalten. s

Zwischen A illes und Craonne scheiterten heftige Teil- angriffe der Franzosen. : 45]

Am Winterberg wogten die Kämpfe den ganzen Tag Über hin und her. Jn floitem Anlauf haben wir den Norde | hang zurückerobert und gegen mehrfache feindlihe An- | stürme gehalten. Der Franzose mußte auf der Südhang zurück- weichen, die Hochflähe blieb von beiden Seiten unbeseßt. | Chevreux ist in unserem Besig. ; G |

Auch dieser Großkampftag der Aisne-Shlacht war erfolgreich für uns!

Seit dem 5 Maîi sind zwischen Soissons und Reims an Gefangenen 9 Offiziere 926 Mann, an Beute Âl Dasbinene- und Schnelladegewehre eingebracht.

14 feindlihe Flu gzeuge wurden gestern abgeschossen.

Oesilicher Krieagsschauploz L Abgefehen von vereinzelte Feuer, herrscht an der Front uhe. Mazedonische Front.

Jm Cerna-Bogen wus das Artilleriefeuer E zu betden Forts der Fliegeiswhupper, die grofien Ka!ernenanlagen mitt Jnfanterie- | ¿iger E Ee Red dem Dach und mit den vielen davor sid ke-

erheblicher Heftigkeit an. Schwächere feindliche abteilungen, die geaen unsere Stellungen vorfühlten, wurden | leiht abgewiesen. Westlih tes Vardar scheiterten Vorstöße des Gegners gegen bulgarishe Feldwachen.

Der Erste Generalquaxtiermeister. Ludendorff.

Wien, 5. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplag.

Jn der Gegend nördlih Zborow Me der Feind eine mißlungene Minensprengung dürch. An der, übrigen Front leine befonderen Ereignisse.

Jtalienischer und \üdöstliher Kriegsschauplagz.

Die Lage ist unoerändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

p

Wien, s. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

ODestlicher Kriegsschauplagz. Keine besonderen Ereignisse.

Ftalienischer Krieg3\chaupla gy.

feine besonderen Vorfälle.

| no versenkt der tusesishe Segler , Abel Nazik*, die italitnishen Segler

__ | Englisher Dampfer „Quauntock“ (4470 B.-R.-To.) mit Heuie vacht gelang es unseren Patrouillen, nähst Görz | e / in einen feindlichen Graben einzudringen und dessen Besazung | Holz nach Greenock, der Schuner „John W. Pearn“ und

ein Offizier und 40 Maun gefangen zu nehmen. Sonst

Südöstlicher Kriegsschauplagy. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

| grau gemaltier Damvfer mit zwei Schornsieinen und

von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 7. Mai. (W. T. B.) Amilih wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplaßt.

Bei günstiger Witterung war gestern die beiderseitige |

eindliche Flugzeuge abgeschossen.

Ftalienisher und südöstliher Kriegsschauplagt. Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalsiabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

ine Sing sehr rege. Jn Ofstgalizien wurden zwei

Bul garischer Bericht. Sofia, 5. Mai (W. T. B.) 4. Mai.

Mazedonische Front.

feindliche Artillerie etwas lebhafter. An der übrigen Front chwache Kampsftätigkeit. C

Rumänische Front. Kanonenschüsse der h Artillerie auf die Straße westlich von Jsaccea in der Nähe von Tulcea. Vereinzelies Gewehr- und gewehrfeuer.

Sofia, ò. Mat. 5, Mai.

Mazedonishe Front. Im Artillerie verschiedener Kalber. der Front vereinzeltes Artilleriefever.

Numänische Front. Bei Tulcea Gewehrfeuer.

Sofia, 6. Mai. G. Mat.

Mazedonische Front. Jm Cernabogen während des |

ganzen Tages und der Nacht hestiges feindlihes Feuer mit

furzen Unterbrechur gen. Ó 10 Minenfeuer. Auf dem rechten Vardarufer süblih von Gew-

gheli näherten sich nach heftiger Artillerievorbereitung feind- liche Abteilungen unseren Vorposten.

auf unsere vorgeshobenen Stellungen. Jn der Ebene von

Serres wurde die Artillerietätigkeit auf beiden Seiten leb- |

hafter. Leutnant Burkhardt s{choß östlih von der Cerna einen feindlihen Fesselballon ab. Rumänische Front. Ruhe.

Maschinen-

4

î 1 ! |

| |

doß nach einem Bericht aus Batavia der Dampfer „Perseus“ von der Ozean-Linie sechs Stunden von Labang entfernt | torpediert wurde.

Generalstabsberiht vom | deutshes Schiff im Jndishen Ozean und namentlich in

| der Gegend von Colombo Minen gestreut.

An der Tscherwena Stena, | ; N, 4 1 t i iidli 0 ie | Malakfa ur d auf Mauritius ausgelösht wurden. i westlih vom Bardar und dli vom Dojran war die dischen Schiffe erhielten aus Rücksicht auf die Minengefahr die

feindlichen |

Cernabogen F südlich von Dojran zeitweilig lebhaftes Feuer der feindlichen ; : An den übricen Abschnitten |

{(W. T. B.) Gencralstabsberihi vom |

Nuf der Höhe 1050 lebhaftes |

Westlich vom Dojran- | see lebhoftes Artillerie-, Minen- und Maschinengewehrfeuer |

Boote, der bewaffnete italienische Veun:tionstransport -ampfer , Candia“

| nicht geleiteter Dam pfer.

| Am Abend des dritten Mai seßten unsere Seeflugzeuge (W. T. B.) Generalftabsberiht vom |

Ét ra Er L N An 7 ne e 20e M

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 5. Mai. (W. T. B.) beriht vom 4. Mai.

An der Jrakfront herrs{cht Nuhe. s

Et IreTEe Avf unserem äußersten rehien Flügel versuchte eine feindliche Aufk‘ärungsabteilung in der Etärke von 100 Mann einen Ueberfall gegen unsere Vostenlinien. Nach einhalbstündigem Gefecht war der Feind gezwungen, si in öôstliher Richtung zurückzuziehen. Sonst au avf dieser Front Ruhe bis auf das wirkungslose feindliche Artilleriefeuer gegen unseren linken Flügel, das auc gestern fortgesegt wurde.

An der Säánaifront ist die Lage unverändert. Außer leichtem Artilleriefeuer ist keine Kampftätigkeit gemeldet.

Konstantinopel, 6. Mai. (W. T. B.) Amtlicher

Heeresbericht vom 5. Mai. _ L Von den verschiedenen Fronten sind keine besonderen Er-

eignisse gemeldet worden.

Generalstabs-

Der Krieg zur See.

Veber die Beschießung der befestigten italienischen Hafenstadt ars am 11. April 1917 dur ein deutsches U-Boot liegt nachstehender, durch „W. T. B.“ verbreiteter

Bericht vor: : i‘ L der Neede von Z1a:a liegt, umgeben von einer Venge kleiner

und ist mit dem Vorbordgeben setner Munitton beschäftigt. Gin wohl- gezielter Torredoshuß des unt-rgelauhten und unbemerkt herarkcemmenden teutscken U -Bootes trifft den Dampfer mbit if, und mit elner geradez- ungeheuerlien Detonation fllegt das haïbe Sf in di: Luft. An Land, nuc uuge- fähr 500 m ob, bot si elne große Vien'henmerge versammelt, dle Z u, e dtests grandiosey Echcuip:elo wird. Das U-Boot dreht etwas ab, taut av} und beginnt nun die Beschießung der militärischen A1 - lagen der Stad?. 2500 bis 3000 m vom Strarde entferrt find die

wege! den Soldaten deutli au?zumaden. Es fann baid festgestellt werds daß tie Beschießung außerordentli wirkung8voll ist, ebenso ntid beocahier, daß die Moschee, die deutlih zu sehen ijt, nicht beschädigt ist. :

O feintdiicken Batterien haben inzwischen das Feuer erwidert, die Ge‘chcfse s&lagzen bald in nôöckster Nähe des U-Bootes ein, daber ta\rcht das U-Boot, rader ca. 40 Granaten verfeuert sir.d, und nimmt

seinen Kurs woteder secewä its. - Bei dieser Unternehmung wurden von dem U-Boot außerdem

Cirque Ottobre* und , AlessioCecco“, ebeaso in der Nat, von Tripolis kommend, ein großer vollteladener Letchier, der von dem italienischen Scblepper „Brogefso* nach Zrara geschUppt werden ollie. Der S@! prer hatte zunähst die Absict, davenzulaufen. Ats aber das U-Boot längsfeit gegangen war umd den Schlepp r aufgefordert batte, zu foppen Mei E Bi saßzung in etaem bexeitgehaltenen Boot îin der Duakelheit zu: en!kommen. i

E Die Besatzung wurde frstgehalten und an Bord geholt. Sämt- liche Italiener haîiten sih aus U-Bootangst finnlos betrunken und flehten um ibr Leben. Sie dürfen wieder in ihr Boot klettern und

erhalten die Erlaubnis, an Land zu rudern.

Berlin, 5. Mai. (W. T. B) Neue U-Boots- erfolge: 7 Dampfer und fünf Sealer mit 32500 Bruttoregistertonnen, davon zehn Schiffe im eng- ischen Kanal. i

Unter den versenkten Schiffen befanden si u. a. folgende:

Holzladung, die englishe Dreimästbark „Arethusa“ mit

der fran-

Segler „Eduard“, di ein großer

der frühere deutsche j „La Manche“,

zösische Dreimasishuner

zwei durchlaufenden Promenadendeclls, ein unbekannter, \chwer beladener Dampfer, ein unbekannter, be- waffneter Frachtdampfer , der aus dem Geleitzug heraus- geschossen wurde, und ein unbekannter abgeblendeter,,

Ueber schon früher veröffentlihle U-Vootserfo!ge sind noch folgende Einzelheiten bekannt geworden: Die englischen Dampfer „Abvuri“ (3780 B.-R.-To.), „Lena“ (2463 B.:-R.-To.), der Tankdampfer „Telena“ (4778 B. R.-To.) mit Petroleum, ein unbekannter, wah1 scheinlich englischer Fracht- dampfer, anscheinend mit Siückgui, u. a. Wol waren, und ein englischer voll beladener Frachtdampfer.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Amsterdam, 5. Mai. (W. T. B.). Das „Handelsblad“ eninimmt ten hier eingetroffenen holländisch-indisck,en Zeilungen,

Nach einem anderen Bericht hat ein

Das konnte

man auch daraus schließen, daß die Lichter in der Straße von Die hollän-

Warnung, sh 12 Seemeilen von Diamant-Punkt entfernt zu halten. Jn der Nähe von Lho Seumaweh wurde eine oder mehrere Minen angespült.

Wien, 5. Mai. (W. T. B) Amilih wird gemeldet: den größten Teil des Lagers von Sagrado in Brand. Dieser war von Triest aus noch eine Stunde nach dem Angriff sichtbar. Feindliche, im Raume von Triest tätige Flieger erzielten feinen Erfolg. Um vierten Mai führten einige unserer Seeflugzeuge - cinen erfolgreichen Angriff

Unter den versenktcn Schiffen befanden \ich u. az italienishe Dampfer „Savio“ (1922 t), Ladung Kohlen von Enaland nah Frankreich, russischer Dampfer , An dor“ (8562 t), Ladung Kohlen und Stückaut (darvnter Gra- naten und Sprenÿastoffe) nah Gibraltar für engli\he Regierung, französischer Dreimasishuner „La Providence“, Laduná Kohlen von England nah Frankreich. engtsEer ishdampfer „Upton Castle“, ein unbekannter bes adener Dampfer und ein unbekannter leerer englisher Dampfer, die beide aus demselben Geleitzug herausgeschossen wurden, ein abgeblendeter beladener und ein abgeblendeter halb beladener Dampfer, beide mit Kurs nah England, ein bewaffneter unbektannter

Dampfer. bereits früher veröffentlihten U-Bootserfolgen

Zu den 3 hien Í sind noch folgende Einzelheiten nahzutragen: die b ie f ft x

en englishen Dampfer: „Scalpa“

R N Decéslast Apfelsinen und i L Sculptor“ (3846 t) mit Getreide, „Tempu s (2 )

mit Erz, „Pontiac“ (1698 t) mit Stückgut, „Neepawah

(1799 t), „Eptapyrgion“ (4806 t) mit Hafer und Büchs

senfleish, „Anglesea“ (4534 t) mit Haser und Stahl,

„Fernden e“ t t) mit Getreide, englischer Segler

„Laura“ mit Holzladung. i

Der Chef des Admirilstabes der Marine.

Parlamentarische Nachrichten.

Reichstag ist eine Denkschrift zum Entwurf E ie betres fend Aenderung des Gesezes über den Absagz von Kalisalzen, zugegangen.

Kunst und Wissenschaft.

eber die biêherigen Ergebnisse der botanischen Forschungen" de Be Direk reiherr von Handel-Mazetti mit Unter- stüßur g der Wiener kademie der Wissenschaften in S üdwestchina veranstaltet, liegt ein neuer Bericht * vor. Anfarg “August erteihie der Forscher den Paß Schöndsula und blieb dort einen Tag, um den Kalkberg Majatra (den ,Pic Fr. Gornter* des Prinzen von Orleans), 4500 m hoch, zu befleigen. Die Tour brachte wider Er- warten nur geringe Ausbeute. (Ein Auétflug in die Hochgebirgs- zone ergab dagegen 1eckt gute Ausbeute, so unter anterem tine merkwürde Pflanze, ein Cirsium, von wenig über 50 ecm Höhe, reich beblättert vnb dornig, dessen bis zu 40 zählende purpurblütige, Iang- wollige Köpfe om Code tes Stenge!s gihäuft sißzen, scheinbar in eine fopfgroße wethe WeoUmasse eingebettet. Die Baumgrenze liegt hier übe1all bei 4200 m Höhe. Ucber einen Paß girg es weiter, weglos in tin ncch Tibex fühtendes Waldtol, das “Ausbeute on Pilzen, und u. a. eine fleine, auch auf Weldenäsilen stehende *Myricaria ergab. In Klovatwy, dessen Klima sich dem der tibetanischen Pcovinz Tsareng nähert, blieb Handel-Maz-tti fünf Tage. Er erhtelt vom do1tigen Missiorär einige Frütjahrtz flanien 1nd. sckickte zwei Sammler rah tem Gomba La, um dle jeßt besser entwickelte Hoch- gebirgi flora der Salwenna JIrrawadi-Küste nockchmals zu sammeln, Da die alpine Flora Ende August nicht m-hr viel versprach und eine weitere Gebi! gstour unrer hält: iémäßig hohe Kosten verursacht bätte, nahm er den Röckweg wieder über den Sila-Paß nach J'eku, sammelie noch reichich die überfluteten Flehien der Hoch- ebirgózone uod einige Sämereien und langte Ende August n Tjed\chrong an, um eiwa 350 Herbarnummern von seinem lezten Bericht retcher, außerdem mit viélen Formalin- und Trockenobjekten, Photographien und fkartographis#en Aufr ahmen. Von Wetisi ab nahm er einen ncch unaufgencmmenen Weg nah Tsientichucno, der das b: wmerkenówerte geogropbisde Ergebnis zeigte, daß alles Land nördli der Ebene Lan-tscktar-pa zum Gebiet des hei Sian-tien in den Maïong mündenden Flusses gehört.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 121. Abonne- Ea ais Dienst- und Kreipläze find aufgehoben. Sieg- rieb in drei Atten von Nichard Wagner. PVeußkalische Leituna : Herr Beneralmusifdirektor Ble. Regie: Herr Regisseur Bachmann,

Anfang 6 Uhr.

Echausvielhaus. 123. Abonnementsvorstellung, Kyritz - Pyrit. Alt-Beriiner Posse mit G-sang und Tanz in dret Aaszücen vin H. Wilken und O. Jußinus. Mußk von Gutav M chaelis. Musikalt'che Leitung: Herr Schmalstih. Jn'zenterung: Herr Rezifseur Dr. Bruck. An'ang 75 Uhr. “s L i 08

tittwoch: Opernhaus. 122. onnements8vorstellung. 50: Mile Sin Maskenball. Oper in drei Akten. Véusik von Giuseppe Verdi. Agjang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 124. Abonnementsvorstellung, Peer Ghyut von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrih Eckart. Musik vou

Edward Grieg. Anfang b6# Uhr.

Familiennachrihten,

Verlobt: Lilli Frelin ton On m Hrn. Regterungsreferendar Otto Grafen zu Naryau (Scbleswig). (S SBUTE n: Ein Sobn: Hrn. Bibliothekar Or. jur. Hans Brink (Berlin). i Genre L s dier Regierungsrat, Professor Dr. Ludwig Rellstaß (Kiel). Hr. Havyimann a. D. Dr. fur. Hermann

| auf die Bahnhofsanlagén von Pescara, Castellamare | und Ortona an der italienischen Ostküste sowie auf die Wasserkraftanlagen des Biscara-F d'Orte aus

, 2 ohne Verluste zurü Flottenkommando.

Berlin, 6. Mai. ; bishe Ergebnisse unserer Sperrgebietskriegführung im ' Monat April eingelaufenen Meldungen haben mit Registertonnen an ckSchiffsversenkungen | schritten. t O i Der Chef des Admiralstabes dec Marine.

* im Kanal, in der Biscaya uad Nordsee. fes 1 Segler, 1 Fishdampfer mit 31900 Br.-R.-T.

lusses bei Piano | Von beiden Aktionen kehrten unsere Flugzeuge |

(W. T. B.) Die bisher über die |

den 6. Mai die Summe von einer Million Bio | über- |

Berlin, 7. Mai. (W. T. B.). Neue UV-Bootserfolge ] 11 Damp- |

br. v ltahn (Berlin). Fr. Sophie von Lekow, geb. D ie B h r. Auguste von Oldershousen, geb, s\oller (Bielefeld). Fr. Kor stanze von Hefse, geb. Freiin von No'mann (Barlin). Helege Fretfrl. von Lo: ke (Blankenburg

a. Harz).

Verantwortlicher Nedakteur: Direktor Dr. Tyr o l in Gharlottenbura. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher" der Gxpedition, Mechnunÿsrat Die ngering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. z Druck der Norddeutschen Buchdrueterei und Verlagsanstalt, "" Berlin, Wilhelmstraße 32. 6

Acht Beilagen

( l a

renten binaus\cidcken.

zum Deutschen Reichsanz

„é 10S.

Parlamentsbericht.*®)

Deutscher Reichstag. 101. Sißung vom Sonnabend, 5. Mai 1917, 12 Uhk. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Nach Erledigung der ersten Punkte der Tagesordnung, worüber in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden ist, seyt das Haus die Spezialberatung des Etats fürdie Verwaltung des Neichsheeres fort.

Abg. Dr. Haas (forts{r. Volksp.) in seiner Nede fort- fabrend: Der Nesolution wegen Einschränkung der Briefzensur für die Soldaten stimmen wir zu; ih warne aber davor, die De ichenlie den böberen Stäben zu überlassen, wie Herr Sdwpflin wünscht, das würde diè Briefe nur verzögern. Herr Schöpflin scheint die Bedeutung der höheren Stäbe zu verkennen, wenn er meint, ein General sei das angenebmste Wesen. (Heiterkeit) Es ist besser, wenn der Kompagnieführer die Briefe liest und unter Umständen den Mann zu si kommen läßt und ihm sagt: wie können Sie solchen Un- finn schreiben? in Mann schrieb, daß es drei Tage lang fein (Fssen gegeben habe. Wenn das ein Brigadekommandeur gelesen hätte, hatte es cine große Untersuchung für die ganze Kompagnie gegeben. Die Gr- böbung der Löhnung kostet natürlich viel Geld, aber das ganze Krieg8- material kostet viel Geld und muß doch bezahlt werden. És kommt im Kriege nicht auf Granaten an, sondern au auf die Stimmung der Soldaten. Viele Sorgen des Mannes um seine Familie könnten vermindert werden, wenn eine genügende Löhnung gezahlt würde. Das OÖffizierspensionswesen ist in einem Punkte vollkommen haltlos. Ein Oberstleutnant a. D., der si für den Krieg wieder zur Verfügung Bee hat, kann nach dem Kriege bei seiner neuen Berabschiedung

ic Leutnantspension erbalten, während ein Kamerad von ibm, der gar nicht im Kriege war, z. B. die Hauptmannspension bezieht. Bezüglich der landsturmpflibtigen Aerzte, die jeßt {on jahrelang draußen im Felde tätig sind, wünschen wir, daß sie zu Sanitätsoffizieren gemacht werden. Jn den beseßten Gebieten werden den liberalen und sozia- listischen Zeitungen im Bahnhofsbubhandel Schwierigkeiten gemacht; der Kriegsminister wird das sicherlich nicht billigen, es liegt vielleicht an einem übelwollenden Bahnhofskommandanten. Der Soldat bat das Recht zu lesen, was er will. Die intoleranten Menschen, die fo kurzsichtig sind und von der neuen Zeit so wenig Ahnung haben, daß sie den Soldaten vorschreiben wollen, was sie lesen dürfen, passen nicht in eiñe solhe Stellung. Die Militärverwaltung muß den Bedürf- nissen der Landwirtschaft durch Beurlaubungen mögli} entgegen- kommen. Aber Bedenken haben wir gegen das Verlangen, daß aus den beseßten Gebieten landwirtshaftlihe Mascinen nach der Heimat geschafft werden, denn dagegen bestehen völfkerrechtlihe Bedenken. Die Soldatenheime und A ate ind sehr segensreiche Einricb- tungen; der Kriegsminister würde si Dank verdienen, wenn er sie in großzügiger Weise förderte. Unsere Wünsche können nicht erfüllt werden, wenn der Kriegsminister sich nit von ibrer Berecbtigung überzeugt. Wir wünschen, s wir einen wirklih verantwortlichen R bekommeén, der durchseben kann, was er will. (Beifall nts, :

, Oberst von Wrisberg: Wegen der Mißbandlungen hat der Kriegsminister seinen Standpunkt dargelegt und seïen Worten die Taten folgen lassen: er hat Mäßnahmen getroffen, um dein Unfug zu PRaE er hat die Géneralkommandos angewiesen, si von den Unter- uchungen zw überzeugén, und er wird gegeberienfalls auch selbst Refe- Die Anzahl dér Burschen wird die Militär- verm nach Möglichkeit verringern. Auf die eine Beschwerde des Abg. Schöpflin ist festgestellt, daß es keinén Kömpagnieführeèr gibt, der zwei Burschen bat. Aus den Wunsch nach einein zweiten Pußgeld ist {hon angeordnet worden, daß verlorenes oter unbrauchbares Putz

eug erseßt werden kann, wenn der Verlust nicht verschuldet ist. er Abg. Schöpflin sprah von der \kandalösen Tatsache, daß Leute 18 Monate oder zwei Jahre ohne Urlaub draußen sind. enn wir P Fälle bekommen, wird eut A ngemasen: In dem einen Falle aben wir aber von der 48. Reservedivision die Antwort bekommen, at dort in keinem Truppenteil ein Mann während eines anzen Jahres nicht beurlaubt war. Gegen das Aufkaufen großer Mengen bon Lebensmittéln durch Offiziere bei den Marketendereien und Kan- tinen ist bereits eine Verfügung ergangen. Die Militärverwaltung S auf dem Standpunkt, daß die Kantine am besten wirtschaftet, die en Leuten die Sacken möglichst billig gibt und feine Üeberschüsse macht. Die Verkaufspreise in den Kantinen und Marketendereien lassen sich an die Höchstpreise in der Heimat nicht anschließen, denn sie kaufen von den Proviantämtern, und wenn diese nit die Lebensmittel unter dem Höchstpreis bekommen können, müssen die Preise höher sein. Herr Scbopflin beschwerte 1s über eine Verwendung von Kantinen- geldern für' die Kriegsanleihe; das betreffende Bataillon hat geant- wortet, daß es nicht 60 000 Æ, sondern nur 6000 íMÆ in Kriegsanleihe angelegt habe, die bei der Demobilmachung den Mannschaften zugute kommen soll. Wegen der Zeitungen kennen die Herren unseren grundsäßlihen Standpunkt; es wird eingegriffen, wenn wir folche älle bekommen. Wir werder ferner alles tun, um für die Soldaten- heime zu sorgen. Klagen und Wünsche werden immer kommen und unausbleiblich sein bei einem Hegx von vielen Millionen. Das Ideal, daß kéine Beschwerden kommen, ift undenfbar. Sollen wir die Anzahl der Verfügungen noch vermehren? Es wird ja über das viele Schreibwerk geklagt. Wir können nur den Weg gehen, in den ein- zelnen Fällen einzugreifen. Melden Sie uns also nur die Tatsachen, auf die wir fußen können, aber mit allgemeinen Redensarten können wir nihts machen. Daß es draußen nit ganz so \{limm steht, wie es nah Herrn Scböpflin scheint, beweisen die vielen Briefe, die die PeereMpetmwaliung und wohl au die Abgeordneten bekommen haben. r Anschein darf nit erweckt werden, als ob die Heeresverwaltung nicht, alles tue, um Ihre Klagen zu beheben. Die Truppe muß vielmehr aus meinem Munde bören, daß die Heeresverwaltung für jeden Solda- ten draußen ein warmes Herz hat und ihm hilft, wo und wie fie nur kann. Aber auch das Volk in der Heimat muß die Ueberzeugung gacwinnen, daß in den n Leistungen unserer Führer und (Beit 9 das Wort begründet ijt: Lieb Vaterland magst ruhig sein!

eifall.

. Generalarzt S ch ulz : Zu einer Neuordnung des Sanitätskorps, bei der au die Wünsche des bg. Haas berüdsihtigt werden dürften, hat der Kriegsminister bereits seine Schritte eingeleitet. L

Akg. von Se h n (d.-kons.): Der deuts{e Militäri3mus, dessen Vernichtung dié Gegner äls ihr Ziel proklatniérên, ist eine Gineihtung von auss{läggtbendèr Bedeutung für lie anzes Volk. Die For- derung der Feinde zeigt, bie schr ste thn fürchtén, und für uns ist das ein Hinweis, däß wir Vir: bogen utd. pflegen müssen. Der Dank des ganzen Volkés gegen die Arimee bat sih ja {on in der Zeichnung der noch nit dägéwésétien Summe von 13 Milliarden bei der leßten Kriégsanleiïhé aezeidt, obwohl geräde während dieser enung- ein néuier Gegner, Amerika, gegen uns auftrat. ; da

bie Armee berechtigt ist, Offensive im Westen ehèn;

allgemeine ‘Véïttauen in haben wir bei dèr lébten tropbèm sih dio Gegriär die Nüstungsinbustrie der ganzen t gus

*) Obne Gewähr, mit Au3nahme der Neten der Minister und Staatssekretäre.

Erste Beilage

Berlin, Montag, de

nuße machten, ift es niGt gelungen, die Mauern unserer Armee zu erschüttern. Der Hauptaussc{uß bat feinen Dank für die Armee in einem Telegramm an Hindenburg übermittelt: die Soztaldemokratische Arbeitsgemeinschaft bat sib nit beteiligt und sih damit außerhalb des deutscen Volkes gestellt. Jm Auftrage meiner Freunde möchte ih hier aber doch noch den ganz besonderen Dank an die Armee aus-

spreen, den Kämpfern in der Luft, der Artillerie, den ¿Fußtruppen

allen Keerführern. Jedem von unseren Truppen, die n feindlide Ge fangen]cbaft geraten find, wollen wir wünscben, daß diè Gegner sie so bebandeln, wie diese Helden es verdienen. Berluste sind ja leider auch jonjit viele eingetreten: die Männer wollen gern für das - Vaterland sterben, aber die Familien sind trobdem sehr traurig davon berührt. In dem zweiten Teil des Danktelegramms babén wir gelobt, für die weilere Verteidigung des Vaterlandes einzutreten. Das Gelöbnis ift zugleich au ein Appell cm die Munitionsarbeiter, die sich gerade zur Zeit des Telegramms im Streik befanden. General Groener fagte in seinem furz darauf erlassenen Aufrufe: „Unfer Heer braucht Waffen und Munition, eine unsühnbare Schuld nimmt berjenige auf sid, der in der Heimat feiert statt zu arbeiten. Die \{limmisten Feinde stecken mit unter uns, das sind die Kleinmütigen und die noch viel Scblim- meren, die zum Streik reizen, diese müssen gebrandmarkt werden.“ Wir müssen diesen Worten durchaus zustimmen: kein Wort ift stark genug zu dieser Brandmarkung des Verrats. Man bat uns gesagt, Arbe!tgeber hätten. sib dem Hilfódienstgeseß widerseßt; Das wäre tief i R;

bedauerlich. Weiter wurde auf die (SrnahrungSfrage hingewiesen. Wir

und allen Spezialtruppen, ebenso dem Feldmarschall Hindenburg und'

müssen selbstverständlich bedauern, daß wir in der (Frnaährungsfrage einen Winter“ des Mißvergnügens durbgemabt haben. Wer wird durch den Streik mehr Brot und. mehr Kartoffeln berangeschdafft? Das ift doch ein Ding der Unmöglichkeit. Aber man \cbiägt eben auf die Landwirtschaft los, das ist ja jekt der allgemeine Priügel- junge, der an allem uo ist. Jn der Kommission sind gegen sie unerborte Angriffe erfolgt; sie soll die Vorräte zurückgehalten haben. Bei dem s{arfen Winter konnten wir nit an die Mieten heran; der Kohblenmangel verhinderte auch das Dreschen. Gewiß lebt der Land- mann noch leidlih, Das ist doch selbstverständlich; wer an der Quelle sißt wie der Bäcker und Fleischer, hat auch mehr Brot und sFleilch als die anderen Konsumenten. Es wird weder besser dur das Schimpsfen, noch wenn man Revisionen vornehmen läßt dur Gen- darmen in Begleitung von Kriegvgefamgénen, also Landesfeinten. Es 1stt tref bedauerlich, daß so etwas vorkommen ftaun. Auch vom Pro- dukttionszwang hat man gesprochen, obne sib an die Lehren der fran- zösischen Revolution zu erinnern. Die Hauptsache ist, daß das Land- volk aufgeklärt wird, das baben wir bei der Hindenburgspende ge- seben, das sehen wir jeßt, wo die Stadinder aufs Land kommen. Aber auch die Städter musien aufgeklärt werden. (Sebr rihüg! rechts.) Man hat leider dén Eindruck, als ob die Regierung Qua eglio s{weigt. Wissen denn die Städter von dec s{leckten Wornernte von 1819, bon der misérablen Kartoffelernte von 19162 Es macht den Eindruck, als ob die Regierung sih Mübe gibt, einen Zwiespalt zwi- schen Stadt und Land. zu konstruiecren. Jm ersten Krieagszahre sind roße Bestände direkt verquast worden; jeßt bört man, daß 5 Millionen Brotkacten ausgegeben sind, die feinen rechtmäßigen Besißer haben, die Kontrolle ist also keine übermäßige gewesen. Sind die Industrie- arbeiter genügend aufgekkärt worden, daß an Nahrungsmitteln nach dem Friedens\chluß nit mebr da sein werden als jebto Der Weizen- preis ist bei uns 260, in England 440 Mark, Wird die Sciffährt [reigegeben, werden die ausländisden Schiffe nit nach Hamburg, sondern na London geben, wo der Preis so viel böber ist. Wollen wir den Niesenzushlag nicht bezahlen, so müssen wir uns auch die nächstèn Jahre sehr nah der Dede stren, Aber wenn keine genügende Auf- Härung gegeben wird, ift es fein Wunder, wénn eine Erplosion er- folgt. Wenn Herr Scheidemann ferner obne Widêrspruch der Re- gierung erflären darf, daß der Krieg nit zu gewinnen wäre, da nur der Status quo ante ervreicht werden kann, bann ist es fein Wunder, wenn die unöortentierten Massen zu Ländbesverrätern wêrdén. Man hat geradezu den Gedanken großgezogen, daß die Massen, weil sié beim Kriegsausbruch nicht streikten und weil die sozialdemokratisce Fraktion die Kriegskredite beroilligte, dafür eine Belohnung erhalten müßte. Dadurch bat man die Begehrlichkeit der Massen großgezogen. Visher war die Pflichttreue gegen ben Staat etwas Selbstverständ- liches, dieferi Gedanken haben die Hohenzollern großgezogen; das war die Zelt der festen Hand von oben und der Pflichttreue von unten. Dann ist man aber zum Kuhhandel übergegangen. Man kann nit regteren,* wenn man die Zügel am Boden sch{leifen läßt. Aus dêx aeftèlgén befriedigenden Nede des Generals Groener babe ic die Hoffnung geschöpft, daß jeßt endli mit diesem System Schluß ge- macht werden wird. (Nuf bei den Sozialdemokraten: Hurra!) Was die Resolution betrifft, fo werden wir eine Hebung der Produktion durchführen, das ist notwendig mit Nücksicht auf die Zukunft. Ferner baben wir verlangt, daß den Pferdebesißern, denen üm leßten Fahre Pferde für Hecreszwecke abgenommen wurden, Ersaß geboten wird dur Abgabe kriegsunbrauchbarer Pferde, ferner daß weitere mili- târische Pferdeaushebungen mit Rücksicht auf die kommende Früh-

‘1ahrsbestellung und die Schivierigkeit einer Ersaßbeschaffung bis zu

dieser Zeit sofort eingestellt werden, daß während des Krieges als Geldersaß für die ausgehobenen Pferde der dur Sachverständige festzustellende derzeitige Wert zu gewähren ift und daß die ausgehobe- nén Pferde theaalB spätestens 14 Tagen bezahlt werden. Es dürfen den Besißern nit zu viele Gespanne genommen werdèên. Die Pferde- aushebung muß gleihmäßig erfolgen. Dér Kreis Stolp hat z. B. 30 % der Pferde abgeben müssen, der nahe Kreis Schlawe nur 15%. Daß mit möglichster Beschleunigung der Landwirtschaft die zu der in diesem Jahre besonders \{wierigen Bestellung nôtigen Gefangenen und Gespanne zur Verfügung gestellt werdén, ist selbstverständlich. Die Entlassung der Mannschaften dauert zu lange. Es ist nicht halt- bar, daß entlassene Mannschaften no ein Vierteljahr in der Kaserne zurückgehalten werden. Die Resolution, möglichst sämtliche in den beseßten Gebieten befindlichen landwirtschäftlichen Maschinen, ins- besondere Dampf- und Motorpflüge usw., der heimischen Landwirt- saft zuzuführen, ist dem Gedanken entsprungen, daß wir in der Heimat egt im Kriege schwerlich solche Mascinen erhalten können. Der Ader im Julande muß doch. moglick{st gefördert werden. Wir haben dann eine Aenderung des T N P N Ege enes von 1906 vorge- schlagen. Daß bei der Pensionierung der im Kriege wiederverwende- ten verabschwedeten Offiziere deren leßte Dienststellung während des Krieges -berüdsihtigt und daß ihnen, soweit sie Alltpentionáre werden, das hohere Mubegébalt zuerkannt wird, diese Forderung entspricht der Billigkeit. Die Strafe des Anbindens sehen. wir als eine seelish und körperlid entwürdigende Strafe an, wir werden für die betreffende Ne- solution stimmen. Dagegen können wir nit" für ‘die Resolution stimmen, welche die Bestimmung aufheben will, wonach nur Soldaten mit der Befähigung zum einjährig-fretwilligen Dienst zum Offizier befördert 1verden. enn Sie nur dén Kriegsfall berüc{sihtigen,-.\o wäre es anders. “Im ‘übrigen muß doch von unseren Dffizieren eine rihtige Vorbildung verlangt werden. Der Abg. Schöpflin sagte, der Kriegsminister sei niht bereit gewesen, Klagen in der Kommission zu beantworten, J habe diesen Gindruck nit E Er hat éin warmes Herz für die Soldaten, das ift die B sathe, wenn er auch als Soldat ?nápp in Worten ift. Der Antrig bes Abgeordnetén Gohn auf Uébbrwachung des Heares durch einen Hus\{chuß ertnnert an das neue Nußland. Ih glaube, es wird noch lange dauern, bis Herr Cohn als Revisor ins Hauptquartier reist, um Exzellenz Hindenburg zu revidieren. Jn einer militärischen Zeitung befand si ein Einge- jandt, es dürje leine cigene preußische Armee mehr existieren. Jh

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeige®

boffe, daß unser herrlihes Heer stets der Fels im Meere und die Gurt unserer Feinde bleiben wird. (Beifall rets.)

“bg. Held (nl): Im Auftrage meiner Fraktion habe i unsern tiefen, ehrfurchtsvollen Dank und unsere Bewunderung aus- zusprechen für die Taten unscrer herrlichen Armee. Der Kriegs- minister hat au gestern gezeigt, daß er unser Vertrauen verdient: das Mißtrauen des Abg. Schopflin darf nit unwidersprocen bleiben. Der Kriegsminister ist ein bervorragender Soldat und ein berborragender Mens, das Volk darf ibm vertrauen. Die Ver- handlungen in dem Aus\cckbuß warer diesmal ziemlich rubig, die Klagen haben si verringert; auf manchen Gebieten ist Remedur ge\chasfen worden. Der Kollege Haas bat das wunderschone Wort ge\Prochen: man muß jeden Mann in seiner Kompagnie lieb baben. Dieser Geist herrsckcht im Heere. Die Volksernährung ist von unjerer Lanowirtscaft in etner ungeahnten Weise vollzogen worden. Wer bâtte je gedacht, daß wir fast 3 Jahre obne jede Einfuhr bätten ausfommen Éênnen! Aber die Lage der Landwirtschaft wird. immer ¡Owieriger, rveil es immer mehr an Bebauern feblt. Zmweifellos [indet in den Garnisonen eine viel zu große Zusammenballung von Mannschaften statt. Die Hauptsache ist doch, daß unsere BVevölkérung zu leben hat, darum soll mán, roo es irgend gebt, die Leute auf beim Lande lassen. Die teutsde Landwirts&aft hat sib in diesem Kriege ein Rubmeéblatt erworben, Frauen und Kinder arbeiten in thr. (Fs muß darauf mehr Rücksicht gencmmen werden. Alle die Leute, die mt absolut notwendig sind, müssen in die Heimat zur Landbe- bauung entlassen werden. Zur Frübjahrsbestellung müsen die Leute in mögli} großem Umfarige beurlaubt werden. Das Arbeitsvepar- tement jfollte auf die Generalkoimmandos wirken, daß die Beurlau- bungen rob \dmeller erfolgen. Die Gärtner müssen schmneller beur- laubt werten. Es vergehen oft Wochen, ebe die Gesuche erledigt werden, Wenn feine Remedur in diesen Dingen eintritt, so geben wir s{limnien Zuständen entgegen, und die Verantwortung trifft die Militärverwaltung. In. der Berwendung von Automobilen wird in der Veereóverwaltung ein großer Luxus getrieben, der Chef muß ein Auto zur Verfügung haben, aber die jungen Herren, die bec unseren Verhandlungen die Wände teren, brauchen keines. Gin Rittergutsbesißer, der 45 Jahre alt ist, ist mitten aus der Ernte heraus eingezogen worden, und zwar infolge einer Denunziation. Wir haben bier einen Fall vor uns, daß jemand von einer Zivilverwal- tung einen PVéann in den Scbütengraben gescickt hat, weil der Mann ibm nit paßt. Zur Ghre des Kriegóministers muß gesagt werden, daß er eingegriffen hat. Wir müssen Net und Gerectigkeit ver- langen, Mißariffe müssen vermieden werden. Der YregtarungSprä- sident von Hildesheim bätte in dem erwäbnten Falle einsreiten müssen. Die Gefangenen werden bei uns teilweise zu gut bebandelt, sie dürfen nit besjer verpflegt werden wie unsere eigenen Leute. Durch Repressalien ijt es gelungen, die Franzosen zu zwingen, ibre VBestialität, unsere Gefangenen in der Feuerlinie zw bes. stigen, aufzugeben, Jch boffe, daß General Friedri auch sonst dafür sorgen wird, daß die Béhandlung unserer Gefangenen im Auslande eine bessere wird. Die Gefangenen bei uns müssen dur ihre Arbeit ver- dienen, was sie verbrauhen. Den gefangenen Offizieren sollte bie Selbstverpflegung nicht möhr gestattet werten. Die verilieauna unserer Truppen ist im gangen außerordentlih gut. An den höheren Stellen will man eben das Beste, aber es kommt daxauf «i, daß auch an den unteren Stellen danach verfabren wird. Manche Regi- menter tragen noch immer in den Adselstücken die Nameñszüge 1hrer Chefs, die jetzt zu unseren Feinden gehören. J verstebe nit, wie das noch mögli ist, das hätte sofort bei Beginn des Krieges bè- seitigt werden sollen. Zur Ehre gereihen uns diese Chefs nit, Solce Vorzüge dürfen nur Leute genießen, denen wir die Ehre zn- erkennen können, zu unserer Armee zu ehören. Bei den Steriten soll nichts geschehen, was das Ghrgefühl der Soldaten gefährdet. Wir freuen uns deshalb, daß der Kriegsminister die Strafe des Anbindens abschaffen will. Viel géklagt wird über die ungerechté Verteilung des Gisernen Kreuzes. Ein höherer Offizier beklagt js in einem Briefe bitter darüber, daß nicht nur die Kämpfer an dec Front, sondern auch die Nichtkämpfer in den Schreibstuben mit dem (isernen Kreuz ausgezeichnet werden, was natürlih die Kämpfer verleßen müsse. Jn mchtpreußischen Bundesstaaten is das anders, das gehört zu den Jmponderabilien, die zu Ponderabilien bei den Wahlen werden können. Jch gebe dem Kriegsminister anheim, án böherer Stelle darauf binzuwirken, daß der berechtigte Unterschied in dieser Beziebung gemaht wird. Munition und Krieasmaterial müssen beschafft werden, aber ist es wirklih nötig, die Türklinken in den Häusern zu beslaguahmen? Das Kupferwerk in Belgien brinát ‘doch jeßt einen arößeren Ertrag als vordem in Friedenszeiten. Aller- dings wird ungeheuer viel Kupfer gebraut. Vielleicht könnten. auch alte Bronzekanonen einges{molzen werden. Der Zentraleinkauf der Militärverwaltung is nit eneraisch genug gegen die Viehhandels- verbände. Die Landwirte werden beiseite ge\choben, denn der Einfluß der Viehhandelsverbände is viel zu stark. Beim Kartoffelankauf haben Offiziere unter strikter Befolgung ihrer Vorschriften Anord- nunzen getroffen, ohne auf die saverständigen Landwirte zu bóren, so daß viele Kartoffeln erfroren sind. Die Gntscckädigungen für die Kriegsleistungen müssen endli ausgezahlt werden, es berrs{cht in dieser Sache große Unzufriedenheit. Die Landwirte haben viele Gespanne stellen müssen und warten noch immer auf Bezahlung. Vielfach wird von den Offizierstellvertretern darüber geklagt, daß, wenn sie aus den Bureaus, wo inan sie in die alänzende Uniform des Offizierstellvertreters gesteckt hat, wieder an die Front geschbickt werden, sie wieder zu Unteroffizieren degradiert werden. Die alten Soldaten, die von Anfang des Krieges draußen sind, sollte man bei den Beförde=« rungen berüsi{tigen, anstatt sie jungen Offizieren zu untersteller. Die wieder eingetretenen früheren Offiziere sollte man mit dem Range pensionieren, den sie vor dem Kriege eingenommen haben. Die Er= höhung der Mannschaftslöhne würde allseitig dankbar bogrüßt werden. Der Resolution der Konservativen wegen der Beurlaubung der land- wirtschaftlichen Betriebsleiter usw. stimmen wir duraus zu.. Bei der Pferdeauêhebung müßten die Pferde ihrem jeßigen Werte nat be- zahlt werden, dagegen müßten die Preise der Beuteyferts herabgesetzt werden. Daß- die Kirchengemeinden ihre Kirchenglocken hergeben müssen, ist selbstverständlich, aber sie müßten au entspredende Gnt- schädigung dafür bekommen, damit sie wieder eine Glocke zum Frie- densklang O anschaffen können. Das Kriegsamt bitte ich um schnelle Erledigung der Wünsche der Fabrikanten von Munition; diese klagen, daß sie Kohlen und sonftiges Betriebsmaterial viel zu lang- fam bekommen.

Major. von Notenhan: Die militärischen Pferde- aushebaungen: sind bis auf weiteres eingestellt, sie sind“ von der Genehmi- gung der Heeresverwaltung abhängig gemacht worden, und diefe::Gre- nehmigung wird nur orteilt, wenn sonst die Pferdebeschaffung versagt. Die Verzönerung der Bezahlung liegt nit. an: der G,

‘sondern’ dafür: sind. die Ctappen der -cinzelnen Staaten zuständig.

j aßnabmen getroffen, daß die Verzögerungèn sid nit roiedetholen. Abschäßungsvetfahren dur Kallkultorèn war bei Be- ginn des Krieges durchaus richtig, und die für die Pferde bezahlten reise hielten fich in vertrétbaren Grenzen. Aber es handelt \ich um Friedenspreise. Der Preis ridtete fh nach der Qualität des Pferdes. Kriege bewegten ih die Preise in aufsteigender Rihtung, so daß ¡S4 lich Nichtpreise bis zu 3500 46 gewährt werden mufiten. De» alb Tonnte nit mebr zum E ents{hädint werden, und 8 mußte ein Zusblag dazu gegeben werden. Wenn wir nicht ein neues Berfahren eingeführt hätten, so hätten wir eine uferlose. Preisbildung betommen. Die Heeresverwaltung wollte folhe Preistreibereien bera

sind - aber M