1917 / 149 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jun 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Zit er a5

F S Ee E e

Nuf eînem Meldeschein darf nur der Vorrat eines und desselben Eigentümers, Besitzers und Gewahrsaminhabers g& meldet werden.

88.

Alle Abgänge der zur Verwendung freigegebenen Roh- stoffe sind am 2. und 10. eines jeden Monats, zum ersten Mal am 25. Juli 1917, dem Ueberwachungsausshuß der Schuhs industrie zu melden. Ebenso find olle Zugänge an dem gleichen Tage dem Ueberwachungsausschuß der Schuhindustrie zu melden.

(. Ausnahmebestimmungen.

E G4 H

Den Vorschriften dieser Bekanntmachung unterliegen nicht 1. Betriebe der Heeresverwaltungen und der Marine- verwaltung, 2. Hersteller von Straßenshuhwer? ohne Lederböden *), 3. Schuhmacherei- und Reparaturwerkstäiten. Auf besonderen Antrag kann die Geschäfts3-

„führung des Ueberwachungsausschusses der Schuh-

indu strie weitere Ausnahmen von den Bestimmungen dieser Bekanntmachung gestatten. S A0: Diese Bekanntmachung tritt mit ihrer Veröffentlihung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 26. Juni 1917. Neberwachungsauss{chuß der Schuhindustrie. Der Vorsfigende==——— Waller stein, Kommerzienrat.

*) Anmerkung. Die Meldevfl'cht, die in der Bekanntmachung des Ueberwahungzaus'chusses der Scbubindustrie, betr: fend Besiande- aufnahme von Rohmatertalien und halbfertigen Erzeug: issen vom 15. Junt 1917, angeordnet ist, sowie alle übrigen Bestimmungen dieser Bekanntmabung bleiben au für He: steller von Straßenschuhweik ohae Ledeiböden in vollem Umfange aufrecht erhalten.

Dee a On d,

betreffend die Zwangsverwaltung britischer Unternehmungen.

Auf Grund der Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 22 Dezember 1914 (RGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 (RGBI. S. 89) ist für das Guthaben des britischen Staatsangehörigen Franzis Belcher bei der Bayeri- schen Vereinsbank München die zwangsweise Verwaltung an- geordnet worden (Verwalter: Stadtsekretär Josef Gerhart in München).

München, den 19. Juni 1917.

Königliches Staatsministerium des Jrnern. J. A.: K. Ministerialrat Neubert.

Beta ta qund,

betresfend die Zwangsverwaltung italienischer Unternehmungen.

Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 24. Nonember 1916 wude für den in den Steuergemeinden Gärtenroth und Kirchlein, Bizirkeamts Lichtenfe!s, gelegenen Grundbesiß des Jtalieners Alexander Rost, Guts- besißer in Wildenroth, die zwangsweise Ve waltung ange- orduiet (Verwalter: Gutsbesißer Friedrih Redwitz in Linden- berg, Post Neuhaus, bei Sonneberg, Sachsen-Meiningea).

München, 19. Juni 1917.

Königliches Staatsministerium des Jnnern. J. A.: K. Minijterialrat Neubert.

Delanntnmaoua

Die Aus\chließung des Viehhändlers David Wetterhahn von Utphe vom Handel mit Vieh ist aufgehoben. Gießen, den 19. Juni 1917.

Großherzoglihes Kreisamt Gießen. J. V.: Langermann.

De G a nd

Der Küäsehändlerin Cäcilie Rapp in Kempten wurde wegrn Unzuverlässigkeit durch Ancrdaung des sieliv. General- kommandos I. b. A. -K. der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt.

München, den 23. Junt 1917.

Der Kommandierende Genera]. von der Taun.

Königreich Preußen,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Polizeiassessor Höbich in Breslau zum Polizeirat zu ernennen sowie :

den Domänenpächtern, Oberamtmännern Rahß in Cettnau, Regierungsbezirk Danzig, Holzkamm in Saaßzig, Henning in Heiden, Nicolai in Kodram, Wette in Dersewißz, Bur- meister in Verchen, Regierungsbezirk Stettin, Neumann in Poggendorf und Krüger in Schmietkow, Regierungsbezirk Stralsund, den Charakter als Amtsrat und

dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator Kesse huth bei dem Ministerium der geistlihen und Unter- E den Charakter als Rechnungsrat zu ver- eihen.

SeineMajestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberbergamtsmarkscheider Bimler in Dortmund, den Bergwerksdireftoren Preißner in Ensdorf und Rußel in Gladbeck, dem Bergrevierbeamten, Bergmeister Dr. ‘Midde[l- sbulte in Hamm, dem Hüttendirektor Gen ten in Gleiwiß, dem Bergschul\oirekltor Wewetzer in Saarbrücken, den Berg- inspektoren Brunner in Kaitowis, Steinhoff in Königs- hütle O S., Ziebarth in Halberstadt, Rich staetter in Reck- linghausen, Goldkuhle in Essen (Ruhr), Wigand in Han- nover, Weihe in Bochum, Schon in Cottbus, Hammer in Bielschowiz, Zix in Heinig, Doppe! stein iu Borsinghausen, Horn in Staßfurt, Reimerdes in Waltrop, Dr. Seiffert in Maadeburg, Jacobs in Saarb:ücken, Bellinagrod! in Ibbenbüren und Köhler in Recklinghausen sowie dem Hütten- icspekftor Pieaza in Friedrichshüite den Charakter als Bergrat mit dem söônlihen Range der Räte vierter Klasse,

rem Berawe!ksdireftionssekretär Höche in Saarbrücken, den Kafsenrendanten, Obverschichtmeistern Dern in Friedrihs8-

thal und Pilger ín Dudweiler sowie den Schichimeistern Hünedcke in Clausthal und Wiederhold in Barfinghausen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

——-

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Oberlehrers am Gymnafium in Wesel, Professors Dr. Weynand zum Direktor des Gymnasiums Johanneum nebst Realgymnasium in Lüneburg durch das Staatsministerium bestätigt worden.

Ministerium dex geisti@Gen Uud UttérriGts- angelegenhe#iten.

Dem Privatdozenten in der medizinishen Fakultät der Friedrich Wilhelms-Universität in Berlin Dr. Heinrich Lipp- mann und dem ständigen Mitarbeiter an der Kaiserlichen biologishen Anstalt für Land- und Forstwirtshaft in Berlin- Dahlem Dr. phil. Emil Werth ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Den Domänenpächtern Finck in Vorland, Thiel in

Nonnendorf, Radbruch in Abtshagen und Ma tthies in Saal, Regierungsbezi:k Stralsund, ist der Charakter als

Bekanntmachung.

Den Cheleuten Milbhändler Karl Jorczyk und Marta geborene Kullik in Sterkrade, Fichiestraße 50, wird der Handel mit Mil und Milhprodukten aller I.rt wteder gestattet; das entgegenstebende Verbot vom 21. März 1917, A.-BI. Nr, 14 vom 7. April 1917 Seite 108 bezw. „Reich8anzetger“ vom 29, PVeärz 1917 Nr. 76 wird unter Auferlegung der Kosten des Ver- fahrens hierdurch aufgehoben.

Sterkrade, den 21. Junt 1917.

Der Bürgermeister. J. V.: Der Beigeordnete: Dr. Heuser.

Dr C E

Das von mir uvyterm 9. Juni 1916 gegen den Kaufmann Wilhelm Birktheuser in Bonn, Stodenstraße 22, erlassene Verbot der Ausübuna des Handel®gewerbes mit Gegen- ständen des täglichen Bedarfs, intbesondere mit Nahrungs - und Futtermitteln aller Art, habe ih mit Wirkung vom heutigen Tag? aufg: hoben.

Bonn, den 15 Iunt 1917.

Die Ditópolizcibehö de. Der Obe: bürgermeister. J. V.: Piehl.

Bekanntmachung,

Das von mir ugoterm 9. Juni 1916 gegen den Kaufmann Ernst Rempe in Bonn, VBachstic ß? 59, erlaffene Verbot der Auét- übung des Gew-xrbes als Warenagent mit Hegenständen des täglichen Bedarfs, t: sbesordere mit Nahrungs- und Futtermitteln all-r Ait, babe ich mit Wirkung bom heutigen Tage aufgehoben.

Bonn, den 18. Juni 1917. Die Ortépolzeibehörde. Der Oberbürgermeister. J. V.: Pieh!.

Dea n a GLU di

_Dem Handel‘mann X. Deblinger in Landsberg a. W.,, Luisenitiaße Nr. 11, t auf Grund der Bundeeratsy rordnung vom 28. September 1915, betr. Fernhaltung unzuvertässiger Personen vom vpandel (NGBI. S. 603), der Handel mit Web-, Wirk-, Strick- und Shuhwaren untersagt worden.

Landsberg a. W., den 15. Junt 1917.

Die Polizeiverwaltung. Gerloff.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 25 der Bekanntmachung über Säcke vom 27. Juli 1916 (NGB!. S. 834) in Meri, mit der Aus- führungsanwei}ung zu dieser Berordnuovg vom 8. Oktober 1916 it dem Handelsmann Nobert Schilbach, hier, Gustay- Adolfstraße 16, der Handel mit Säcken wegen Unzuverlässigkeit untersagt.

Stettin, den 20. Juni 1917.

Der Polizeipcäßfident. von Bötticher.

C G G) E f

Auf Grund des § 1 der Verordnung des Reichskanzlers vom 23. September 1915 babe i das Milchbandelsgeshäft der Helene Badziong, hier, Ottosiraße 46, wegen Unzuverlässigkeit setner Inhaberin mit dem 26. Junt 1917 geschlossen und der Betroffenen jeden Handel mit Mtilch und anderen Nahrungsmitteln vntersaat. Die durch bas Verfahren verurjahten baren Aut - lagen, inébesondere die Gebühren für die im § 1 der Verordnung des Reichefanzlers vom 23. September 1915 vorgeschriebene Bekannt- machung, hat die Betroffene zu tragen.

Hamborn am Nbein, den 21. Junt 1917.

Der Oberbürgermeister. Schre cker.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1916, betr. Kernhaltuna urzuverlässizer Perjonen vom Harbel, ist der Firma Leo Fuchs, Mörs, Hombergerslraße 90, während der ganzen Dauer des Krieges der Handel mit Vetallen untertagt worden, weil dieselbe die Höchstpreise überschritten und fih auch sonst unzuverläisig tn ihrem Handelsbetriebe erwtesen hat. Die durch das Vertahren verursahten baren Auélagen, tnsbesor dere die Geb“hren für die tin dec Veroidnung vorgeschrtebene öffentliche Bekanntmachung, werden der Firma Leo Fuchs auferlegt.

Mörs, den 22. Junt 1917,

Die Polizeiverwaltung. Der Bürgermeister. Dr. Eckert.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsrerordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unz v rläsfiger Personen vom Har del, ist der Ebefrau des Peter Schmit, Maraarethe geb. Fünders, in Mörs-Asberg, Bruchsir-ße 4, während der ganzen Dauer des Keteges der Handel wit Wilh und Butter untersagt worden, wil dieselte den Höustpreis übershiitten und sich auch sonst unzuver äs; in tbrem Handelsöbetriebe erwiesen ha!. Die du ch das V 1f- hren verursahten baren Auslagen, intbe'ondrre die Bebührcn die tn der V-rordnuyrg vorceshrieben? 8fentlihe Be- kainitmochung, wei den der Frau Peter Schmipy auferlegt.

M3ra, den 22. Junt 1917.

Tie Poitzetverwaltung. Der Bürgermeister. Dr. E &Fert.

_ Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

| Nichtamtliches,

Deutsches Reich.

Preußen, Berlin, 26. Juni 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König hat bei s Truppenschau im Westen am 21. Juni laut M „Wolffschen Telegraphenbüro“ folgende Ansprache gehalten:

Ib bin b'erk Kameraden! Q ¿

Ich bin herber gekommen, um Euch den Dank dog N=+. landes auszuspreWen für Euer tapferes E s Dau Ausbalten wider den Feind. An allen Teilen der WBesifront L einzelnen Abteilungen auch an der Ostfront habt ähe (Basen heit gehabt, mi deutscwer Zähizkeit und unerschütterlicher Tapfer. feit tn fefffea Gotivertrauen dem Feinde Troy ju bieten Ds seine Wünsche und Poffnungen zum Schciiern zu briagen! Dtännez aller deutsèn Gaue uno Stämme stehen hier treu vereint und And fest entshlofser, dem Gegrec auch roeiter die Wege zu weisen. Ih sprede den hter versammelten Truppen metne vollste Anerkennun aus für ih:e Haltung, meine feste Zuversicht, daß sie wie bisher ut Gottvertrauen auch fernerhin, wo sie etngeseßt werden, ihre Pflicht tun werden und für das Vaierland den Frieden erkämpien, den wi füx unjere Weiterentwicklung benötigen. Auch bie Abordnungçen E Kavalltrie Heiße berziich w-Ukommev. Es it den Schwadrenen beschteden gewesen fn fernem Oen zu zeigen, was kühner Unter, nehmungsgeiit und \hneidtges Reiten vnd forshe Lanzenführung ver, mögen. Die Kavall-rie bat den alten deuts{en Reitergeist mit Glanz erneut in Numänt- n bewiesen. Cs ist mir eioe bel\or dere Freude,

auêszuspreWev, die auch den anderen Kameraden mitgeteilt w möge. Ich freue mich im besonteren, das alikantlete L regiment Bayreuth voa Hohenfriedberg von neuem beglückwünien zu können. Als ih die Shwadron Borke im vorigea Spätiommer in Pleß nah Numänien en!lafsen habe, da habe ih ibr den Be'ehl mitgegeben, unter allen Umständen, we sie sein möze, die alte Trg dition hoc zu halten unb wenn mögiih neue Lorbeeren zu erringen, Das Negiment hat ten Eiwartungen seines Obersten Krliegsherrn entsprohen uno Laten ausgeführt, die dem Alten Friy droben im Glyfium zur Freute geretchen. Möge es weiter so bleiben! Gs wird ntcht locker gelafsen, bis etn glüdliher Friede ersiritien ist.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie die vereinigten Aug- schüsse für Handel und Verkehr, für das Seewesen und für Juastizwesen hielten heute Sißungen.

__ Am gestrigen Tage ist eine Bekanntmachung ver- öffentiliht worden, durc) die alle gebrauchte und ungebrauchte Kautschuk- (Gummi-) Billardbande in vulkanisiertem und unvuikanisiertem Zustande beschlagnahmt wird, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie sih in Billarden oder Teilen von Billarden befindet oder nicht. Troß der Beschlagnahme ist die Benußung der Billardbande in Billarden zum Zwee des Spielens erlaubt. Ebenso ist die Veräußerung und Lieferung von Billardbande gestattet geblieben, sofern sie als Be- standteil eines Billards oder zur Ausbesserung eines Billards ver- äußert oder geliefert wird. Dagegen ist das Herausnehmen der Biilardbande aus Billarden oder Teilen von Billarden sowie die Veräußerung oder Lieferung der heraus- aenommenen Billardbande oder von Billardbanden in Teilen von Billarden nur nach aus drücklicher Einwilli- gung der Kriegs-Roh#off-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums zulässig.

Alle Einzelheiten ergeben sih aus dem Wortlaut der Be: kanntmachung, deren Veröffentlihung in der üblichen Weise durch Anschlag und Aboruck in den amtlichen Tageszeitungen erfolgt. Außerdem kann der Wortlaut bei den Landrats- ämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden eingesehen werden.

Oesterreich-Ungarn.

Vorgestern erschien vor dem Kaiser im Parke des Laxren- burger Schlosses eine Offiziers- und Mannschafts- abordnunag jener K. u. K. Armeen, mit denen der Monarch vor seiner Thronbesteigung Siebenbürgen befreit und den Feind in dessen eigenem Lande aufs Haupt geschlagen hatte. An der Spiße der Abordnung, die aus Vertretern der ersten und der siebenten Armee bestand, stand der Generaloberst Erzherzog Joseph, der dem Allerhöchsten Kriegsherrn im Kommando an der Heeresfront an Ungarns Grenzen ge- folgt war. Er trug dem Kaiser die Bitte vor, eingedenk des Sieges8zuges durch Siebenbürgen hinüber nah Numänien, ein von den genannten Armeen gewidmetes Militärverdienstkreuz der ersten Klasse anzulegen, welches die Jnschrift trägt: „Dem Befreier Siebenbürgens in unerschütterlicher Treue die Heeres- front Generaloberst Erzherzog Karl.“ Der Kaiser willfahrte der Bitte und erwiderte mit Worten des Dankes, er sei über- zeugt, daß die Heeresfront, wie einst so au heute unerschütter- eis in M Verteidigung des teueren ungarischen Heimatbodens ein werde.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentliht die auf den Kabinettswechsel bezüglihen Kaiserlichen Handschreiben. E M den Grafen Clam-Martinic gerichtete Handschreiben autei:

GleiGwobl Ih die Giünde voll würdigt-, die Ste bewogen haben, Jhr terantwoortungt volles Amt tn Metne Hände zurückzulegen, habe Ich Mich doch \{chwer und nur mit aufrihtigem Ledauein ent- schließen können, Ihrem Rückirittéansuchen stattzugeben. Indem Ih Sie hiermit vom Amte Meines Ministerpräsi enten tn Gnaden ent- hebe, gedenke Jch daukbar der felbstlosen und patriotischen Opfer- wiligkeit, wit welder Sie Mir und dem Staat unter besonders schwiertizen Verhältnifsen Zhre mertvollen Dienste geliehten haben. Ihre vornehme Gesi-nuvg, Ihr warmes patitotishes Empfincken und niht minder Jhre reihen Erfahrungen und Kenntnisse hatten Vtich seinerzeit bewogen, Sie in den Rat Meiner Krone zu berufen. Ich glaubte, das höchste Staattamt befseren Händen nicht anrertrauen zu können. Ich muß es tief und aufrichtig beklagen, daß die politischen Verhältniffe Ihre wer1volle Mitarbeti nurmehr Mir urd dem Staat entzogen baben. Der Fortdauer Metner uneingeshhränkten Weit- \chäßung halten Sie sid versiche:t, als deren äuße'es Zeichen Ich Ihnea taxs:et das Großkreuz Meines Stefant-Ordens verleihe.

Der Klub der cristlih-sozialen Reichsrats- abgeordneten Tirols hat der „Korrespondenz Austria“ zu- folge einstimmig beschlossen, an der vom Deutschen National- verbande vorgeschlagenen Bildung eines sämtliche Abgeordnete deutsher Zunge umfassenden großen deutschen Blocks aus taktishen und programmatishen Gründen nicht teilzunehmen. Ebenso einstimmig sprachen sich sämtliche Klubmitglieder dahin aus, daß alle staatstreuen deutshen bürgerlichen Abgeordneten sich zu gemeinsamer wirtschaftliher Arbeit im Parlament

zusammenschließen sollen.

| den Aboridnungen der Regimenter hler metne vollile ne Lenne

Jm ungarischen Abgeordnetenhause sagte gestern L Finanzminister Grat über die sechste Kriegs8auleihe, der eichnungstermin awar erjt mit dem morgigen Tage ablaufe, aber schon aus den bisher vorliegenden Ergebnissen arsichtlih sei, doß ihr Erfolg den der fünften um einiges ¡hertrefe. Es sei das ein Beweis dafür, daß das Volk den Ernst der Zeit verstehe und mit felsenfesitem Vertrauen dec ukunft entgegenblicke. 4

- Der in Budapest tagende deutsch-österreihisch-un- arische Wirtschaft8verband seßte vorgestern die Be- retungen fort und nahm, wie „Wolffs Telegraphenbureau“ meldet, folgenden Beschlußantrag an:

n Sinne der von den drei Wirtshaftsverbänden Deutschlands, 5 sterreis und Unaarns wiederbolt und einmüttg gefaßt-n Beschlüss-, betreffend dos Wirtschaftsbündnis und die gemetniame Handels- und NorfebrSpolitik sowie ‘die Hehttannäherung, eracten es die heut? in Zudap st versammelten Bertreter der drei Wirischaftéverbände als geboten, au die wichtigsten Fragen der Ueberaangswirtschaft in Uebereinstimmung und vnter gegenseitiger Unterslüßzung zur Löfung und zur Erledtgung zu bringen. Die berufeven ftaatlihen Stellen vor Mitlelmächte jollen daber siets im Einvernehmen vorge hen und ¿lle wichtigeren Fragen der Uebergangswirtschaft urter steter ç egen- setlacr Untersiößung lösen. Da der frete Unternehmungsgeist der ontscheidende Fattor des Wiederaufbaues der Wirt'haft sein müsse, \oll cin staatlides Gingreisen nur dort erfolgen, wo zwingende Rück- ften, taSbesondere die Förderung der wirtscha|tlich |chwäderen Ele- te, ergänzende staatliche Vorsorge rechtfe: tigen.

Polen.

Eine. Versammlung der nationalen Partei hat aut „Kurjer Polski“ eine Entschließung gefaßt, die fordert:

[) cin unabbängtiges volnishes Reid mit monarchischer Ver- assuno, slarker MNecterurg und Zweikammersystem auf breiter »emofratisdecr Grundlage,

9) energischen Authau des polnischen Staates Gon während des (cleges, ir Stesontere Schaffung ciner starken Armee mit den Kaders her Legionen, was eine der Hauptgrundlagen des staatlichen Auf- zaues set,

3) Erlangvna der Rolle einer selbs ändicen Partei für Polen angesihis der beiden kämpfenden Parteien und Streben nah ten NVorbedingungen für eine Vertretung Polens bei den Frieden€- perhandlungen,

4) Anerkennung des Grundsaßes, daf etne polnisch?e Regierung und etn volnishes Heer uur im Lande ge’chafffen werden können, und energisdhsten Widerstand gegen alle Versuche zur Schaffung ciner Ne- gierung und etres Heeres außerhalb des Landes,

5) als Ausweg aus der gegenwärticen Laze sofortige Schaffung cines Regent Gafterais von dre! Persr nen, die bis zur Berufung etnes Hauptes für den polnisden Staat das oberste Organ der polnischen Staatl\chkeit darsteDen u d den Staat neh außen vertreten; Aufcabe dieses Negenischaftsrats soll die Schaffung eires Ministerkabineits3 und eines neuen Staa!trats sein, welcher als gefeßgebenbes Organ bis zur Berufung des Landtags wirken soll.

1:enN

Großbritannien und Jrland.

Der Finanzminisier Bonar Law teilte im Unterhause auf eine schriftliche Anfrage, wie „Wolffs Telegraphenbureau“ meldet, folgende Einzelheiten über die Ausgaben Eng- lands mit:

Die Berichtszeit reiht vom 8. Oktober 1916 bis zum 9. Junk 1917. Während diefer Zett stiegen die g?\amten Tagesavsaahen fort\reiterd von 6615000 Pfund ESteili-g auf 7752000 Pfund. Während derseiben Zeir Hetrugen die iäglih-n Kriegs- avég1hen vom 8. Ofiover 1916 ab n-un Wocwen lang 5714000 Pfund, stiegen dann die folgenden fün? Wochen anf 7457000 Pfund, betrugen in den nächsten fünf Wochen 5989 000 und stiegen endiich während der l-ßten am 9. Juvt 1917 ¡u Gnde gebenden sechs Wcechen auf 6 723 000 Pfund Sterling täglich. Di- Vermehrung der Au9gaben hatte ihren Grund in den Vor- sdüssen, die wieder einkommen weiden; eb-nso sind sie durch das Kapitel Munition* bedingt. Was die Vorschüsse an die Verbündeten betrifft, so ift die Regierung immer voch durch Verpflichtungen ge- bunden, die sie vor dem Eintritt Amerikas in den Kiieg eingegangen it; indessen mat si die Vêitarbeit dieses Landes {on bemerkbar. Das stapitel , Kriegspensionen“ erfordert gegenwärtig 250 000 Pfund Sterling und wirb natürli nur zunehmen.

Jm weiteren Verlauf der Sitzung fragte der Abgeordnete Lyn, ob das Reutersche Bureau irgendwie geldliche oder sonstige Unterstüßungen von der Regierung erhalte, ob seine Meldungen irgendwie einer Ueberwachung oder Anweisung von seiten der Regierung unterlägen und ob die Zensur der Reutermeldungen so gehandhabt werde, daß sie thnen eine besondere Färbung gebe.

Der Finan¡m!nister Bo nar Law anfwortete, daß das Neutersde Bureau keine Unter\ügungen von der Negierung emvfange und die Regierung tu keirer Wise in die Unabbänalgkeit dieses Dienstes eir- greve, auh an senen Meldungen keine Zenjur ausgeht werde, die nidt au auf andere Nachrichtenbureaus und auf die Zeitungen An- wendung fände.

__ Jn Vertretung des Nahrung mittellommissars teilte Vridgeman mit, daß mit Holland ein Abkommen ge- troffen worden sei, um England einen Teil der Kartoffel- ernte zu sichern, von dem er hoffe, daß er vor der englischen

Yaupternte verfügbar sein werde.

Jn Cork machten am Sonntag Sinn Feiner bei einem Umzuge einen Angriff auf das Nekrutierungs- bureau. Wie Reuter meldet, kam es zu ernsten Unruhen; die Polizei griff wiederholt cin, auch Militär mit Maschinen- pewehren wurde aufgeboten. Ein Mann wurde durch einen Schuß getötet, ein Dußend mit dem Bajonett verwundet. Die Unruhen waren um Mitternacht unterdrückt.

_— Jn dem Jahres beriht des Bundes der Trade Unions wirst der General|sekretär Appleton mit Bezug auf den Krieg die Frage auf, ob die Vorkämpfer eines Friedens ohne Gebiets8angliederung und Entschädigung die Kriegs- osten dem Angreifer oder seinen Opfern auferlegen wollten : „Wer soll die Arbeiter in Belgien, Frankreich, Serbien, Montenegro und Polen für ihre Sachshäden und für ihre Gemütsqual entschädigen? Wer wird die Arbeiter in den neutralen Ländern entshädigen, deren Handel zerstört 11? Auh an der Frage der Kolonien könne man n'cht vorbeigehen ; sie hätten das Recht gewonnen, an den Friedeneverhar.dlungen teilzunehmen, und wer dieses Recht be- iWneide, erweise der Demokratie einen sehr s{lechten Dienst. Von der Unruhe in der Industrie redend. meint Appleton, die Revolutionäre liefen Gefahr, zu sehen, daß die Vernach- lässigung wirtschaftliher Geseze und sozialer Rechte verhängnis- volle Folgen haben könnte. Das Ende des Krieges werde Arbeit uvd Kapital in \charfen Kampf mit den veränderten und überwiegend vollständig neuen Bedingungen der Jndustrie ingen, 1nd wie man sich mit diesen abfinde, davon hänge

9s Wohlbesinden der nächsten Generation ab.

Ruß laud.

Die Vorläufige Regierung hat laut Meldung der „Pelters- burger Telegraphenagenlur“ die Neuordnung der Kriegs- und Armeekorpsgerichie gutgeheißen, die die ‘Teilnahme von Geschworenen vorsieht, die in gleicher Zahl einerseiis den Offizieren und Angestellten der Kriegsämter und andererseits den Soldaten entnommen werden follen.

Die Vorläufige Regierung hat ferner den Ver pflegungs- minister beauftragt, zur Organisation einer planmäßigen Verteilung von Stoffen, Schuhwaren, Petroleum, Seise und anderen notwendigen Erzeugnissen zu schreiten. Die Preise, zu denen diese Erzeugnisse verteilt werden, sollen die Kosien ihrer Herstellung, Beförderung und Verteilung decken.

Das Jaformationsbureau des St. Petersburger Ar- beiter- und Soldatenrates teilt mit, daß die internationale sozialistishe Konferenz auf Wunsch der franzöfischen Ge- nossen, die niczt rechizeitig ankommen können, aufgeschoben roird und ein neuer Zeitpunkt nah Beratungen mit der französischen Partei und den anderen Parteien festgesezt werden wird.

Die Petersburger Telegraphenagentur erklärt, daß die gestrige Nachricht, wonach in St. Petersburg das Kriegs- ret verkündet sein soll, jeder Grundlage entbehre.

Der Kongreß der nationaldemokratischen

Georgier in Tiflis hat die Autonomie Georgien3 zu fordern beschlossen. Anläßlich der Neuwahl zum Bundesrat beschloß dieser, die Organisation der Bundesverwaltung und die Ein- teilung der Departements zu verändern. Wie die „Schweizerische Depeschenagentur“ meldet, wird die Handels- abteilung wieder dem Volkswirischaftsvepartement und nicht mehr dem politischen Departement zugeteilt und dieses soll wieder mit dem Posten des Bundespräsidenien vereinigt werden. Das politische Departement bestände danach wieder aus der Abteilung für Auswärtiges und der inneren politischen Abteilung. Für den Rest des Jahres wird der Bundes- präsident Schultheß das Volkswirischaftsdepariement beibehalten, sodaß ein anderes Bundesratsmitglied das politische über- nehmen wird.

Dänemark.

Die dänische Handelsabordnung zur Regelung der dänischen Zufuhren ist von ihrer Reise nah Berlin, London und Paris vorgestern abend nach Kopenhagen zurückgekehrt. Gestern erstattete die Abordnung dem Ministerium deo Aeußern Bericht über die Ergebnisse der Reise. Dieser Bericht wird später auch dem Reichstage in einer vertraulihen Sißung vor- gelegt werden.

Griechenland.

Der Oberkommissar Jonnart hat an den Ministerpräsi- denten Zaimis eine Note gerichtet, in der er unter Hinweis auf die in der Note der Viächte bereits auseinandergeseßten Erwägungen über die Berfassungswidrigkeit der gegenwärtigen Kammer die Regierung zur Einberufung der aufgelösten venizelistishea Kammer auffordert.

Gestern empsing der König Jonnart und Zaimis in Audienz. Wie die „Agence Havas“ meldet, gab lezterer dem König den Wuynsch zu erkennen, ihm das Entlassungs8gesuch des Kabinets zu überreichen. Jn der Unterredung mit Fonnart ertlärte der König sein Einverständnis, Venizelos die Sorge für die Bildung eines neuen Ministeriums anzu- vertrauen.

Dem Prinzen Nikolaus, dem Bruder König Kon- stantins, ist dem „Temps“ zufolge mitgeteilt worden, daß die Schuzmächte sich in die Notwendigkeit versetzt sähen, seine Abreise zu verlangen. Der Prinz gab seine Absicht kund, Griechenland unverzüglich zu verlassen.

Amerika.

Der Präsident Wilson hat nah einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ durch eine Ausführungsverordnung einen Beschlagnahmerat geschaffen zur Durchführung der Beschlagnahme von Lebensmitteln und des Spionagegeseßes, durch das die Vereinigten Staaten in den Stand geseßt werden, viele weitere Schritte zur erfolgreichen Fortführung des Krieges zu tun und zu verhindern, daß Lebensmittel durch Vermittlung der Neutralen nach Deutschland gelangen. Der Beschlagnahme- rat wird aus den Staatssekretären des Handels, der Landwirt- haft und der Lebensmittelverwaltung bestehen. Zur Ratio- nierung der europäischen Neutralen ist ein Plan ausgearbeitet worden, der sofort in Wirksamkeit treten soll. Die ersten Waren, auf die das Gesez angewendet werden soll, werden Kohlen und Getreide fein.

Nach einer Melduvg der „Times“ aus Washington erklärte Lord Northcliffe dem Staatssekretär Lansing gegen- über, er sei von dem britischen Kuegskabinett zum Oberhaupt sämtlicher englisher Sonderabordnungen in Amerika bestimmt worden. Er würde ihre Tätigkeit leiten, mit den amerikanischen Beamten verhandeln und den verschiedenen Behörden in London Bericht erstatten.

Der kanadishe Premierminister Borden teilte nah dem „Observer“ mit, daß Kanada bisher 325000 Mann nach Europa gesandt habe; die Verluste betrügen bisher ungefähr 90 000 Mann, in den Munitionsfabriken arbeiteten über 300 000 Mann,

Kricgsnatrihten.

Berlin, 25. Juni, Abends. (W. T. B.) Keine besondere Kampftätigkeit.

Am 24. Juni und in der Nacht vom 24. zum 25. machten die Engländer an der Arrasfront erneut große Anstren- aungen, sich in den Besiy des jedes weitere Vorgehen flanfierenden Lensbogens zu seßen. Um 11 Uhr Vormittags griffen sie südlich der Stadt nach kurzer starker Artillerie- vorbereitung an. Jm deuischen Maschinengewehr- und Artillerie- sperrfeuer brah der Angriff blutig zusammen. Am Abend zwischen 10 und 11 Ubr erneuerten die Engländer den Vormittags fehlgeschlagenen Versuh in großem Maßstabe. Südlich Lens brach der Angriff zu beiden Seiteu des Souchezbaches verlustreich zu- sammen. Auch der aléichzeitige Angriff im Norden, westlihund nord- westlih von Hulluch hatte keinen Erfolg. Jn erbitterten nächt- lichen Kämpfen wurde der Engländer an den wenigen Stellen, wo er in die deutschen Gräben hatte eindringen können, wieder

hinausgeworfen. Ér mußte {were Opfer an Toten und Ver- wundeten zurüc{lassen. Auch Gefangene blieben in deutscher Hand. CEtnen neuerlichen Angrisssversuch machten die Enugs- länder um 2 Uhr 10 am ‘Morgen des 25. Juni ein Stitkchen weiter südlich in der Gegend von Loos. Nur eine kleine Ub- teilung fonnte bis in den ersten deutschen Graben vorkommen,

allein sie wurde sofort wieder geworfen. Damit sind alle eng- lischen Versuche, den Lensbogen zu unehmen, der hie schon 10

\hwere Opfer gekostet hat, wieder einmal gescheitert, An der Aisnefront erschöpften fich die Franzojen dei Vauraillon in ergebnislosen blutigen Gegenangriffen gegen die an die Deutschen verlorenen Stellungen.

Großes Hauptquartier, 26, Juni. (W. T. B.) Westlicher Krieasschauplaß.

Heeresgruppe Kronprinz Nupprecht.

Längs der Front bekämpften sich die Artillerien, stellen- weise unter großem Munitionseinsaz. Gegen die Jnfanterie- stellungen richtete sich die Feuerwirlung nur in einzelnen Ab- schnitten, meist zur Vorbereitung von Erkundungsstößen, die mehrfach zu Grabenkämpfen führten.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Bei Vauxaillon lag starkes französisches Feuer auf den seit den Kämpfen am 20. und 21. Juni fest in unserer Hand befindlichen Gräben.

Nach lebhaftem Feuerkampf griffen die Franzosen nord- westlich des Gehöftes Hurtebise die von uns neulich gewonnene Höhensiellung an. Der Gegner drang troy hoher Ve1lusie, die feine Sturmwellen in unserem Feuer erlitten, an einigen Stellen in unsere Linien. Sofort einsezender Gegenangriff warf ihn zum größten Teil wieder hinaus.

Die Artillerietätigkeit war ouch in anderen Abschnitlen der Aisne- und Champagne-Front bei guter Sicht recht lebhaft.

Ein eigenes Stoßtrupp - Unternehmen Tahure führte zum beabsichtigten Erfolg.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichis Besonderes.

südöstlich von

Nittmeister Freiherr von Richthofen hat in den beiden leßten Tagen seinen 54, 55., 56., Leutnant Allmen- roeder gestern seinen 30. Gegner im Luftkampf besiegt.

Oestlicher Kriegs8schauplag.

Südwestlich von Lu ck und zwischen Strypa und Dnjestr hielt die rege Gefechtstätigkeit an. Mehrfach wurden russische Streifabteilungen verjagt.

Mazedonische Front.

Die Lage ist unverändert. Jn Vorfeldgefechien behielten die Bulgaren die Oberhand.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreihish-ungarisher Bericht. Wien, %. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegs8shauplay.

An mehreren Stellen rege Artillerietätigkeit. Jm Ab- schnitt von der Narajow?a bis Zborow hat das feindliche Feuer wieder erheblih zugenommen und stellenweise planmäßig angehalten. Nordöstlih von Brzezany wurde ein feindlicher Fesselballon in Brand geschossen.

Jtalien isher und südösiliher Kriegs8schaup lag.

Unverändert. i Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht. Sofia, 25. Juni. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonishe Front. Lebhaftes Artilleriefeuer im Cerna-Bogen und südlich von Dojran. Drei mit Ma- \chinengewehiena ausgerüstete englishe Kompagnien rückten gegen unsere vorgeshobenen Posten bei dem Dorfe Brest nördlich des Dojran-Sees vor, wurden jedo durch Feuer verjagt. An der unteren Struma Scharmüßel zwischen Wachabteilungen. Bei Enikköj wurde eine halbe englishe Kompagnie durch Feuer vertrieben. Vei Enikmahle zerstreute eine bulgarische Erkundungsabteilung eine berittene, von Radfahrern begleitete englische Abteilung und erbeutete Fahrräder, Gewehre und anderes Kriegsmaterial.

Numänische Front. Bei Jsaccea und bei Galaß Artilleriefeuer.

Der Krieg zur See.

Berlin, 25. Juni. (W. T. B.) Nach Bekanntgabe der Maibeute unserer U-Boote beziffert fich der Gesamtbetrag der seit Kriegsbeginn durch kriegerische Maßnahmen der Mittel- mächte versenkten feindlihen sowie neutralen Handelsschiffe auf 8638500 Brutto-Negister-Tonnen, das sind fast 60 vom Hundert Brutto-Register-Tonnen mehr als die deutsche Handelsflotte bei Ausbruch des Krieges zählte. Jn derselben Zeit wurden außerdem an britishen Kriegsschiffen 157 Einheiten mit einer Verdrängung von 632900 Tonnen und insgesamt 255 feindlihe Einheiten mit 892465 Tonnen vernichtet. Dieser Verlust kommt dem Bestand der Kriegsflotte der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu Be- ginn des Krieges etwa gleich.

Berlin, 25. Juni. (W. T. B.) Unsere Mittelmeer - U-Boote haben neuerdings 10 Dampfer und 9 Segler von insgesamt 28580 Br.-N.-T. versenkt. Unter diesen Schiffen befanden sih der englishe bewaffnete Dampter „Kallundborg“ (1590 t), der italienische bewaffnete Dampfer „Fert“ (5567 t) und ein unbekanntes feindliches Schiff von 4000 t. Die Ladungen aller versenkten Schiffe waren für Häfen der Entente bestimmt und enthielten 9400 t Kohle, 7100 t Eisen, 5800 t Treiböl, ferner Schlachtvieh, Olivenöl, Erdnüsse, Salz, Wein, Benzin und Schwefelkies.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.