1918 / 237 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Oct 1918 18:00:01 GMT) scan diff

»-nd entsvredenden Absichten. Aber nur besondere und be- grenzte Bündnisse verstricken, und wir erkennen und nehmen die Pflicht des neuen Tages an, an dem uns ge\attet wird, auf ein allgemeines Bündnis zu hoffen, das Verstrickungen vermeiden und die Luft der Welt für gemeinsame Veistäntigungen und die Aufrecht- erhaltung gemeinsamen Rechtes klären wird. Jb babe die inter- nâtionale Lage, die der Krieg geschaffen hat, analrsfiert, natürlich niht, weil ich daran gezweifelt bätte, daß die Führer der großen Nationen und Völker, mit denen wir verbunden sind der- jelben Ansiht wären und die gleihen Zwecke verfolgten, sondern weil die Luft immer und immer wieder verdunkelt wird -durh die Nebel grundloser Zweifel und bö8williger Verdrehungen und weil es notwendig ist, immer wieder all das unverantwortlibe Gerede von Friedensränken, finkender Moral und zweifelhaften Absichten auf seiten der Yegierenden wegzuräumen, und zwar wenn es nôtig ift, in den allerstärlsten Ausdrücken. (Hier und in den folgenden Säßen ist auch der engli\che Text ziemlich unklar und verstümmelt.)

Wie ich bereits gesaat habe, weder ih noch ein anderer Mann in regicrender Stellung hat die Kriegsfragen geschaffen oder ibnen die Form gegeben. Ih bin ledigiih mit soviel Einficht, als mir zur Verfügung stand, darauf eingegangen und mit einer Entschlossen- beit, die um so wärmer und zuversichtlicher wurde, je klarer die Kriegsfragen \ich herausgestalteten. Es ift jeßt lar, daß niemand die Kriegs)\ragen mehr en!stellen kann, wenn er es mcht absichtlih tut. Jch fühle mich verpflichtet, dafür zu kämpfen, und so dafür zu kämpfen, wie Zeit und Umstände sie mir und der ganzen Welt geoffenbart haben. Unsere Be- aeisterung dtafür wird immer größer und unwiderstehlicher. Sie stellen sich uns in immer lebendigeren und unmif.verständlicheren Umtrissen dar, und die Kräfte, die für sie kämpfen, schließen sih. immer enger aneinander, ‘organisieren ibre Millionen zu einer immer unbe- siegbareren Macht in demselben Maße, in welchem sie den beteiligten Völkern immer klarer und deutlicher werden. Es ist eine Eigentüm- lichkeit dieses großen Krieges, daß, während die Staatsmänner nach Feststellung ibrer Ziele sucben und manchmal ihren Standpunkt zu verändern \chienen, die Massen, von denen man annimmt,, daß sie von den Staatëmännern geformt und geleitet werden, immer klarer und sicherer darüber wurden, wofür fie kätnpfen. Die nationalen Ziele sind mehr urd mehr in den Hinterquund getreten. Das gemein)ame Ziel einer erleudteten Menschbeit hat ihre Stelle eingenommen. Das Urteil {liter Männer ist immer einfacher, ehrliher und einheit- Ucher geworden als das Urteil spißfindiger Geschäftsleute, -die immer noch unter dem Eindruck stehen, daß sie ein Spiel der Macht mit bohem Einsaß erzielen. Aus diesem Grunde habe ih gesagt, daß dies ein Kriég der Völker und niht der Staa1êmänner ist. Die Staats- männer müssen dem geklärten allgemeinen Empfinden folgen, oder sie werden zerbrochen. Das ist nah meiner Ansicht die Bedeutung der Tatsoche, daß Versammlungen und Vereinigungen mannigsacher Art, die aus s{hlichten Arbeitsmännern bestanden, die Forde: ung aufgestellt baben, die Leiter ihrer Negierung möchten ibnen ichicht und deutlich sagen, worauf sie in diesem Kriege eigentlih hinauêwollen und wie fie fich den Inhalt der |ch{ltießlichen Abmachungen denken. Sie sind mit dem, was ihnen gesagt wurde, noch nicht zufrieden. Sie scheinen noch zu fürchbten, daß sie die Antwort auf ihre Ftagen lediglich in Ausdrücken der Staatskunst erhalten foliten, lediglih in den allgemeinen Begriffen von Gerechtig- keit, Gnade, Friede und Genugtuung. Aber das tiefgewurzelte Ver- langen unterdrüdckter und ershreckter Viänner und Frauen und ver- lavter Völker, das cheint ibnen allein wert, einen Krieg dafür durchzufechten, der die Welt vershlingt. Vielleicht baben die Staats- männer noch niht überall dieses veränderte Aussehen der ganzen politischen Welt erkannt, vielleiht haben sie noch nicht überall un- mittelbare Antwoit auf die an sie gestellten Fragen gegeben, weil sie nicht wußten, wie eindringlich diefe Fragen waren und welche Ait von An1wort gefordert wurde. Aber ih will gerne immer und immer wieder ant- worten in der Hoffnu- g, es immer klarer zu machen, daß mein einziger Gedanke ist, diejenigen zu befriedigen, die in Neih und Glied fämpten und die vielleiht vor allen anderen ein Necht haben auf eine Antwort, deren Sinn niemand mißverstehen kann, wenn er die Sprache ver- steht, in der fie gegeben ist, oder jemand aufzutreiben vermag, der sie richtig in seine eigene Sprache überseßt. Und ih glaube, daß die Leiter der Megierungen, mit denen wir verbunden sind, ebenso deutlih sprehen" werden, wie ih zu \spredhen versucht habe, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Ich hoffe, daß Sie sih frei fühlen werden zu sagen, ob ich in irgendeiner Hin- ht in meiner Auélegung der Kriiegs\ragen oder in meinen Ansichten -über die Mittel, durh die ih1e befriedigende Lötung erreicht werden kann, fehlgegriffen babe. . D'e Einteitlichkeit der Absichten und En1sclússe ist in dierem Kriege ebenso unbedingt notwendig wie die Einheitlichkeit der Fübruyrg au! dem Scblachtfeld und mit der vollkommenen Einheitlichkeit der Atsichten und Entschlüsse wird auh die völlige Sicherheit des Krieges kommen. Sie ist auf keinem anteren Wege zu erreichen. „Friedens- offensiven“ (Peace drives) fönrten nur dann erfolgreich abgewektrt und zum Schweigen gebracht werden, wenn man zeigt, daß jeder Sieg “der gegen Deutschland verbundenen Nationen die Völker jener Art von Frieden näher bringt, die aller Welt Sicherheit und Beruhigvng bringt und die Wiederkehr eincs solhen Kamrfes mitleidloser Gewalten und milleidloien Blutvergießens für immer unmöglich macht. Deutschland deutet fortwährend „Bedingungen“ an, die es anzunehmen bereit wäre, und erfährt immer, daß die Weit feine Friedensbedingungen haben will. Sie will den endgültigen N der Gerechtigreit und des anständigen Handelns (tair ealing).

Statistik und Volkswirtschaft.

Bevölkerungssorgen in Frankreich.

Gelegentliche Mitteilun-en, die in der französisden Presse auf- taucen, werfen ein belles Licht auf die zunehmende Entvölkerung Frankreichs. So kommen zum Beisviel im Departement Eure et Loir auf eine Geburt 2 und in Grasse und Umgebung auf eine Geburt togar 2,5 Sterbefälle troß der kiimatish bevorzugten Lage dieser Gebiete. Ferner hat der Krieg in den großen Städten Frank- reihs außerordentiide Verschiebungen in der Zunahme derZivilbevölkerun g mit si gebraht. Nachstehend seien einige Zahlen hierüber mitgeteilt. Vor Krieg8ausbruch hatte Marseille eine Bevölkerung von 600 000, jeßt hat es dagegen eine so che von 947 000 Seelen, Lyon zählie vor dem Kiiege 530 000, jeßt 740 000, Bordeaux vor dem Kriege 261 000. jeyt 325 000, Toulouse vor dem Kiiege 149 000, jeßt 210 000 und Orleans vor dem Kriege 72 000, jeyt 110 000 Einwroobner.

Dieje Zahlen s\prehen für die starke Abwanderung vem Lande und den Zustrom besonders nah den fianzösischen Hafenstädten. Die Folge dieser Abwanderung ist eine Verminderung der landwirt schatt- lihen Grzeugung Frankreihs. Es hat si daher unter dem Namen „Das Haus und die Feidarbeit" eine große französische Vereinigung gebildet, die sich die Förderung der Nückkehr zur Landarbeit und der Frauenarbeit in der Landwirti\haft zur Aufgabe gemacht“ hat und an deren Spiye namhafte Männer und Frauen Frantkreihs stehen. (Nach den „Hamburger Beiträgen“.)

Verkehrswesen.

Privatgüterverkehr nah Rumänien. Der erste Ca1menzug i} laut „W. T. B." am 1. Ottober ds. Js. abgefahren. Diejenigen Lieferanten, welde Eüter nah Rumänien zu versenden haben, werden gebeten, ihre Tiarépoite bei der Expreß -G. m. b. H, Berlin W. 8, Behrenstraße 48, die mit der Abwiklung des Verkeh18 amtlich beauftraut ist, sofort anzumelden. Die Ve1mittlung don Spediteuren ist zuläisig.

L Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperru ngs- maßregeln.

Nachweisung über dey Stand von Viehseuchen in Österreih am 25. September 1918.

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen.) a ———— Maul- Schweine- | Rotlauf

und Nob | Flauen- (Seines der seuhe | sud) | Schweine

Zahl der verseuchten

Höfe

Ed U Q &ck

=| Nr. des Sperrgebiets =—| Gemeinden

ckck

v! Gemeinden Höfe o Gemeinden

[5] 0 prak O

2

Niederösterreih .

Oberösterreich O

-

1 2 3 4 1 2 3

Fl Lo ara

Salzburg E 1 Steiermark. . ,

G 00 =I E 1 P: Co D M

S

1 Kärnten e e

2 E Krain . . « « Küstenland . 1 Tirol

Vorarlberg ¿f Böhmen

A E R ES s

L E T1

(«C T-UETETUARANT G S0. D (0 S: D. S S

S d 8 =

E

Ill l&eleolZarESaalocolmSlEalol lee loalBl I am

I [A Y

Q E)

E

Foo L E E agel Ie l 1ST F

@

Q

S t ilt

dak N O s O

.. ..

pet M ANTRLNNR L ODOIANUTE L A LIE5

ooooo! elm

Bukowina . Dalmatien . N : : Die periodische Nachweisung über den Stand von Viehseuchen ist für Ungarn seit dem 23. Juli und für: Kroatien-Slavonien seit dem 17. Juli in der bisherigen Ausfertigung ungarish-deut\ch nicht eingegangen. Zusammen Gemeinden (Gehöfte):

Rog 34 (43), Maul- und Klauenseuhe 280 (3255), Schweinepest (S@hweineseuhhe) 92 (208), Notlauf der Shweine 163 (285).

Außerdem Pod'enseuhe der Schafe im Sperrgebiet Nr: 45 in 7 Gemeinden und 179 Gehöften.

Lungenseuhe des Rindviehs und Beschälseuhe der Zuchtpferde find nicht aufgetreten. : :

«13/6

zl lele lone lot lat lll ean l ut ome ls I alo Eta Sor Ri

Ill lol al oramaerl toll mal comoltol mes]

Theater úünd Musik.

Konzerte.

Zu einer ständigen Eimichtung im Berliner Musikleben, die man nicht méhr missen möchte, sind die von dem Dirigenten Selmar Meyrowig mit dem Philharmonischen Orchester gegebenen Konzertabende in der Philharmonie geworden, deren erster am 28. Scptember stattfand. Sie unterscheiden sich schon dur die an- regende Zu)\ammense\zung ihrer Programme von vielen Veran- staitungen ähnlicher Art, ist doch Meyrowiß bestrebt, seltener gehörte Stücke aus dem großen“ Schay der WMusikliteratur wieder ans Licht zu ziehen Mt Händels Konzert in F-Dur 0 Streichorchester und zwei Bläserchöre eröffnete er in verheißungevoller Weise den Abend. Von dem Kla)\siker Händel ging er zu dem Nomantiter Weber übex, dess-n Ouvertüre zu „Euryanthe“ er unter starker, aber durchaus nit übertriebener Vervorhebung der Gegen- \âye in ihrer ganzen Schönheit vor den Zuhörern ausbreitete. Ün- mittelbar daran {loß sich die v:-n Herrn Shlusnus gelungene

Lyfiart-Arie, in der der ganze Wohltlang der Stimme des jüngsten !

Baritonisten unserer Hoj'oper sich entfalten konnte. Freilich ligt die Arie, die zudem kein fonterlich dankbares Konzer1stück ist, dem Sänger zum Teil zu tief. Auch einige für Orchester geseßte Hugo Wolf - Lieder boten ihm tkaum Gelegenheit, seine gesauglihen Vorzüge von der besten Seite zu zeigen. Den Abend beichloß ein einst ¡viel umstrittenes, jeßt selten gehörtes Werk von Richard Strauß: A \Þrach Za1a1hust1a“, in dem sich besonders das große Können des Dükrigen1en von der glänzendsten Seite zeigte.

Die gehäuften Schwierinkeiten des krausen Orchestersaßes wurden | unter seiner Führung spieUend übern unden, und was an Schönheit in ;

der Partitur enthalten ist, ¡restlos zu Tage gefördert. Im übrigen konnte man an dieser Jugendarbezit von Strauß ermessen, um wieviel sich später seine Kurt geklärt und vertieft hat. Der anregende Abe: d schloß mit verdienten Chrungen für . Meyrowiß und das Orchister. Ein Komvositionsabend vom M. Jatfs in der Philharmonie hätte die Ueberschrift „Aus alten Tagen“ tragen können. Herr JIaffs, ein Herr in den Achtzigern, batte sicher große Freude daran, eine Suite, welhe vor zwanzig Jiahren in der Singakademie einmal unter dem Titel. „Künstlerleben“ aufgeführt wurde, sowie einige kleinere Werke und mehrere Bruchstücke aus einer Oper „Etkehard“ ih in vorzüglicher Ausführung von dem Philharmonischen Orchester. unter Leitung von Martin Spörr (an der O1gel: Walter a lGe r) vorspielen zu lassen. Für mehrere Lieder waren Anna Neichner-Fe1ten und Marva von Rogalinska bemüht worden. Das nicht allzu zablreih er\çhievenePublikum spendete freundlihenBeifall.

Eines regem Be\uches erfreute sich ein zur Für)orge für Angehörige ; Gefallener des 4.. Garteregiments zu Fuß am 21. September in der Phil- | A. : schaft fast j Schwarz spielle im Me1ister1aal Sonatinen von J. Chr. Bach,

harmonie vcaanstal!etes Konzert, dessen fast überreiches Programm Kün stlernamen besten Klanges au|wies; der Abend wude mit einer tref- lichen Darbietung von Liszts Leitung des K&niglichen Musikduettors Heivrich Schrader eröffnet, wobei amens au einige Solisten des verstärkten Orchesters

(Cello, Oboe, Vorn) angenehm auffielen. Einige mit warmem Ton

‘monishen Or

Gesargsverträge von

i Lob muß außerdem der trefflichen

Les Préludes“ unter der temperamentvollen *

vorgetragene und beifällig aufgenommene Schubertshe Lieder des Königlichen Sängers Karl Armster, von denen vielleiht nur der „Doppelgaänger“ dur dramatischere Gestaltung noch etwas ein- dringiiher bätte wirken können, folgten Reichen Beifall ernteten auch die Darbieturgen d 8 Vortragékünstlers Ludwig CTraut- mann. Drei tarbeniche Lieder von A. Gretschaninow und Emil Sjôögren brachten der Meistersängerin Lola Art6ôt de Padilla slürmishe Hervorrufe. Nicht gerade stilvoll aber wirksam {loß sich dann als Schlußnummer des ersten Teiles die Kerkerszene aus dem „Troubadour“ an, welche das beliebte Sänge1paar Hans und Martha Mühlhausen sehr vorteilhaft zur Geltung brate. Großes Interesse erregte dann der den zweiten Teil eröffnende, vom Musikdirektor Schrader mit großer Hingabe geleitete finfonische Marsch „Neid-Höhle“ (mit Benußung von Wagners Fafner-Motiven) des Berliner Komponisten Karl Kämpf. Das wirksame, charakter- voll instrumentiente und in seiner geistvolle® Einarbeitung der Wagnershen Motive interessante Stück dürfte zweifellos den größeren Konzertorchestern Deutschlands willkommen fein. Na zwei mit starkem Empfinden dorgebotenen Gesängen Hertha Dehmlows folgte die von Hars Mühlbauien glänzend vorgetragene und aufgenommene Streita aus dem „Troubadour“ sowie als legte solistihe Darbietung Mendels\sohns. Violinkonzert (Sapy,2 und 3), in fiassicher Vornebmhbeit von A1 fred Wittenberg gespielt. Außer der zum Schluß: gebotenen fein au8gea!beiteten Mignon-Ouverture seien noch die sclagsertige Orchester begleitung Heinri ESchraders sowie Karl Kämpfs anschmiegsame und feinsinnige Klavierbegleitung erwähnt, Cinen „Strauß-W gner-Abend“ veranstaltete einige Tage \päter in demselben Soale Walter Kirchhoff mit dem Philhar- ester unter Camillo Hildebrands Leitung. Von den Strauß-Liedern, die im Ansaß mitunter ret flach gesungen wurden, gelang das dramatische „Cäcili am besten. Der Schluß- gesang aus „Guntram“ und die Bruchstücke aus den Wagnerschen Werken „Tannhäuser“, „Walküre“ und „Siegfried“ zeigten Kirchhoff wieder als den berufenen dramatischen Sänger, wenngleih nicht vir- {wiegen werden darf, daß seine Stimme wohl infolge einer JIndisposition nicht ganz den metalliichen Glanz ausstrahlte, wie man ihn von ihr in guter Verfassung zu hören gewöhnt ist. Immerbin ist Kirbboff ein so bedeutender Künstler, daß er auch troß förrerliher Hemmnifse in seinen Leistungen noch weit über dem Durchschnitt steht. Im Saale der Singakademie lernte man fürziih das Stuttgarter Vokalquartett, dem die Kammer- sängerinnen Emma Tester (Sopran), Meta Diestel (Alt), die Herren Hermann Ackermann (Tenor) und Professor Ludwig Feuerlein (Baß) angehören, kennen und \{äßen. Sie sind sämtlich feingeistige Künstler, bei denen Musikempfinden und Gesangskultur sich vereinen, so daß Brahms, der einig das Programm beherrschte, e1schöpfend wiedergegeben wurde. Einzel- und a capella-Gesänge waren gleihwertig und zeugten von der ernsten Arbeit dieser erlesenen Gefangévereinigung. Cine s{hmiegsamere Klavierbegleitung hätte manhes noch besser wirken. lassen. Die junge Geigerin Dolores Maas trat an gleicher Stelle, von Wilhelm Scholz mit Geshma begleitet, mit gutem Erfo1ge auf. Technik und Ausdru des Spiels stehen bei der Künstlerin auf gleicher Höhe. Die Kantilene strömt warm und deutet auf Innerlich- feit. Ganz besonders gut gelangen ihr drei reizvolle Kompositionen Hugo Kauns : Romanze, Wiegenlied und Walzer. Duftig vorgetragen wurde auc ein Notturno von Chopin-Sarasate. Man möchte der begabien Geigerin öfter begegnen. Vollen Genuß boten auch die Gertrud Meinel im Blüthnersaal, die mit Max von Schillings am Klavier Lieder von Schubert und ibrem Begleiter sang. Die Muse Schillings ist reich und wurzelt im Schönen. Stx1ömendes Melos und farbenreihe Harmonik sind die KLaupttugenden seinex Kompositionen, die stets entzücen und lange nachklingen. Am gleid{en Orte spielte an einem anderen Abend Walter Drwenski die Orgel und. zeigte. wiederum, daß er auf seinem Irstrument Meister ist. Alle Klanawirkungen, die das vcn Walker in Lutwigsburg gebaute Werk zur Verfügung hat, wußte er geihickt zur Geltung zu bringen. Da auch die Technik s{lacken- frei ist, war sein Spiel von besonderem Reiz. Die Namen Bach, Nheinberger, Reger und Ertel standen auf dem Programm. Als Miwirkende sang Cläre Dux Lieder von N. Schumann. Ste wurde, wie stets lebhaft geseiert und mußte sh zu Zugaben verstehen. Recht sympathisch berührte der warme Mezzosopran von A melie Manninga, die im Bechsteinsaal Lieder von Schubert, Berger, Wolf und Richard Strauß sang. Mehr Schattierung der Stimm- stärke und eine Ausfeilung der Höbeniage würden die Wirkung ein- diinglicher gestalten. Am Flügel beg!eitete mit gewohntem E Coenraad V. Bos. Der schon im Vorjahre bier beifällig auf- genommene Sänger Harry de Garmo ent1wickelt sich, wie tein im Beethovensaal gegebener Gesangsabend bewies, mehr und mehr zu einm gesd-mackvollen Auétdeuter des Liedes und der Ballade, Sein in allen Lagen edler Ton strömt weich und klar und seine Be- handlung des Stoffes verrät Empfindung und verständnisvolles Ein- ehen auf die Absichten des Komponisten. Jn ihm hat ein Bühnen- änger mit Vorteil das Konzertpodium betreten. Er sang, von Friÿ Lindemann feinfünig begleitet, die „Dichterliebe“ von Schumann dowie neuzeithche und fklassihe KBaladen. Ein Liederabend, den Johanna Collens im S ver- anstaltete, bedeutete für die nidt eben zahlreiche Hörerschar keinen be- sonderen Genuß. Die stimmlichen und geit1igen Fähigkeiten der Konzert- geberin reichen für ein öffentliches Auftreten noch niht aus. Entschieden günstigere Eind1üke löst der Koloraturgesang von Adele Salten im Beetbhovensaal aus. Kann letder auch hier von technischer Deeistershaft nit gesprocen werden, fo fesselle die Sävgerin doch durch angenehmen Vorirag und namentlih durch ein fesselndes Pro- ramm, das Werke von Bach, Händel, d'Astorgz, De Luca, Pergolese, Legrenzi, Li8zt, Wolf, Järnefelt und drei nordische Volkslieder ent- hielt. Um die ge\hmadvolle Durchführung des Programms machten sich außer der Sängerin die Herren C. V. Bos (Klavier), G. Kern (Oboe) und P. Bie de Luden (Flöte) verdient. Ein herzliches Glückauf darf man der jungen Sängerin Bertha Dammann zu ibrem ersten öffentlichen Auftreten im Bechsteinsaal zurufen. Sie ist im Leesiße einer nicht sehx giofen, aber gut gebildeten und vorzüglih ausgeglihenen Mezzosopranstimme. Besonderes Aussprache ‘und dem ver- ständigen, von warmem Gefühl: beseelten Vortrage gezollt werden. Man wird sih den Namen der begabten Künstlerin merken

: müssen. Daß sie den Mut hatte, neben Gejängen von Schubert, : Brahms und Wolf tür mehrere neue Li-der von

] rmin Knab ein- zutreten, muß ihr besonders hoch angerechnet werden, da man in

* diesem Tonscher einen Licderkomponisten von bemerkenswerter Be-

gabung tennen lernte. Seine Schöpfungen, von denen ls besonders gelungen „Stimme im Dunkeln“, „Heimkehr“, „Die Amsel“ und Aurikelben“ namhaft zu machen sind, zeichnen sih durch wirksame Melodik, eigenartige Harmonik und reizvolle Klavierbegleitung aus. Coenraad V. Bos war der Konzertgeberin ein vorzüglicher Begleiter am Klavier. Auch Annie Salton, die sih in demselben Saal hören ließ, ist eine sehr musikalische Sängerin, die ‘dur ihn Vortrag zu fesseln weiß. Ihre Stimme is zwar nicht groß aber von lieblichem Klang. Nur auf die Ausiprache und kleine Mängel in der Tonbildung muß sie noch acht gel en. Am besten liegen ihr vorerst noch Gesänge heiteren Jnhalts. Einigen neuen Liedern von James Simon, die er selbst begleitete, verbhalf sie zu gutem Er- folge. Grete Blaha, die ebenfalls im Bechsteinsaal auf- trat, singt ohne alle Feinheiten und nimmt es mit der Tonhöhe nicht allzu nan, so daß von fkünstlerisden Eindrücken nicht zu berichten ist. lena Palmer (Liederabend im Klindworth-Schar- wenfasaal) Fogt noch recht s{ülerha|t,“ der Ausdruck ihres Vor- trages bleibt sih stets gleih, jo daß Freude, Schmerz, Leiden- obne Unterichi:d zu Gebör kommen. Dr. Mar

Kuhlau und Neger, obne damit einen senderliden Etfolg zu haben. Sein Klavierspiel mutet wie das eines Musikgelchrten an, An1chlag und Vortrag erscheinen reizlos und nüchtern; “dazu gesellen fich über- hastetes Zeitmaß bei shnelleren Säßen und ein Ueberwiegen der linken

Hand an Klangstärke, \fo daß man zurzeit von setnen Vorträgen nur geringen Genuß hat. Der erste Klavierabend von Michael yon Zadora im Beethovensaal hinterließ wieder die gewohnten Eindrücke Man bewunderte den großen Techniker, ohne si für seinen gefünsteltzn und falten Vortra erklären zu tönnen. Den leßteren Mangel cmpiand man befonders bei Schumann, dessen Weke „Des Abends“ eGrillen“, und „Traumeswirren“ fast unkenntlih wiedergegeben wurden. Ein von Martha Berthold im Bechstein saal veranstalteter Klavierabend. war für die geringe Zahl der erichienenen Musikfreunte nur ein mäßiger Genuß. Ein gewisses tehni\ches Können ist wohl vorhanden, doch fehlt es noh sebr am rechten Ausdruck und feiner Abstufung. Infolge Befangenheit blieb die Konzertgeberin au in Schumanns großer C-Dur - Phantasie, welche zurzeit noch über ihre Kräfte geht, steten. Günstiger \hien ihr Chopins G-Moll-Ballade zu liegen, ebenso Heinrih Neals „Deutsche Nhapsodie“, eine wirkungsvolle Komposition, die ihr wohl am besten gelang. Keinen ungetrübten Eindruck hinterließ ein in der Königlichen Hochschule für Musik von Neta Serwißt veranstalteter Tanz- L auf dessen Programm sih Stücke von Chopin, Mendelsfohn, Beethoven, Strauß u, a. befanden. Am meisten gefiel die Aus- ora des Gilletshen „Fern vom Ball“, in tem die Tänzerin

nmut und Grazie entwickelte und durch ihre Darstellung den In- hait ‘des Tanzstückes finn'âllig machte. Weniger befreunden fonnte man si mit der tänzerisden Wiedergabe Johann Siraußscher Walzer („Dorfschwalben“, „An der schonen blauen Donau“), bei deren Aus- ührung sie eben jene Eigenschaften vermissen ließ.

f

Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsftellen wurden im Monat September abgerechnet 10 583 654 200 M6. September

—————

Nach der Wochenübersicht der Reihsbank vom 30. Sep- tember 1918 betrugen (+ und im Vergleih zur Vorwoche):

Aktiva. 1918 1917 1916

P L Metallbestand®) . .| 2563 033 000 | 2 505 761 000 | 2 503 636 000 (— 2 318 000)(— 5 752 000)((+ L 031 000 darunter Gold . | 2447 352 000 | 2 404 006 000 | 2 484 774 000) MReid8- u. Darlehns- kassenscheine

(+ 137 000)((+ 156 000)|(4 13 148 000) Noten and. Banken

2 646 896 000 986 481 000 392 091 000 (+ 306 766 000)|(4-222 262 000)|(+ 180 053 000) 722 000 824 000 1157 000 (— 2 477 000) (— 8 393 000)|{— 15 674 000) Wechsel, Schecks u. diskontierte Neihs- shazanweisungen .

23 830 058 000/15 632 509 000 | 10 758 831 000 (+ 6239972000) |(+ 4366550000)|(+ 3180913000) 6059 000 9 227 000 10-420 000 (— 757000)(+ 232000)(+ 772 000)

132467000 | 159 544000| 75 637 000 i+ 83019 000) (— 26 015 000)|(— 4 029 000)

1998 827 000 | 1536412000 | 616 111000

(—180 211 000) (—172 644 000) |(— 142 881 000)

Grundkapital. . .| 180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) NMeservefonds . « 94 828 000 90 137 000 85 471 C00 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) umlaufende Noten . | 15 334 358 000 | 10 204 936 000 | 7 369 §65 000 {+904 977 000) (+ 601-363 000) (+509 918 000) sonstige tägl. fällige |

erbindlichkeiten . | 14538 078 000! 9 540 925 000 | 6 266 453 000 (+5431 670000) (+3568786000)(+2:-86712000) sonstige Passiva .

1030 798 000 | 814 760 000 455 994 000

(+ 27 347 000) (+211 091 000) (+113 555 000)

*) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold tn

S ausländishen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 6 eredne

Lombardforderungen

Effekten ¿e

sonstige Aktiven Passiva.

Die Einzahlungen auf die 9. Kriegsanleihe heben wie „W. T. B.“ mitteilt, am 30. September, dem ersten Ein- zahlungêtage, troß der ernsten inneren und äußeren Lage, einen ge- waltigèn Umfang angenommen. An diesem ersten Einzahlungslage sind bereits erheblich höhere Summen Kriegéanleihe bezahlt worden als am 29. September 1917, dem ersten Einzahlungstage auf die 7. Kriegsanleihe. Die Deutsche Gesellschaft für Kaufmanns; Grholungsheime, Wiesbaden, zeichnete auf die 9. Kriegsanleihe 750 000,— 4. Die bisherigen Zeichnungen auf die vorangegangenen 8 Kriegsanleihen betragen f 6 255 000 :

Alle von der früheren russishen Regierung untern Schuß gestellten Warenzeichen müssen, um niht s{chußlos zu werden, laut ,W. T. B.“ von neuem angemeldet und einge- tragen werden. Die Urkunden sind spätestens bis 1. No- vember d. J. bei dem Volskommissariat für Handel und

1. UntersuGungssachen. :

9. Aufgebote, Berlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften

.

Industrie kn Moskau (Abtetlung für inneren Handel) einzureichen. Die Erneuerung muß mindestens für die Dauer von 9 gahren beantragt werden. Die Gebühren betragen für die erstea 9 Jahre 70 Rubel und find gleichzeitig im voraus zu entrihten, für jedes weitere Jahr 10 Rubel. Anträge auf Nubelauszah- lungen in Petersburg und Moskau durch Vermittlung der dortigen deutschen Generalfonsulate sind an die Reichsbank zu richten; gegebenenfalls ist die Genehmigung der Prüfungsstelle für Devisenabgaben, Berlin, Kurstraße 45/46, einzuholen.

Budapest, 4. Oktober. (W. T. B.) Wie dos „Ungarische Telegraphen-Korrespondenzbüro“ von unterrihteter Seite ertährt, fanden in der ganzen Woche, so auch heute, Besprechungen der Leiter der großen Bankinstitute täglih abwechselnd Lei der Ungarischen Allgemeinen Kredit-Bank und bei der Pester Ungarischen Kommerzial-Bank statt, deren Gegenstand die Crörterung der in Sachen der Kursbewegung an der Budapester Börse zu ireffenden Maßnahmen bildete.

Kiew, 4. Oktober. - (W. T. B.) In allernälster Zeit wird nach Beitungsmeldungen neues ukraini\ches Geld zu je zwei Kopeken, 10, 100, 500 und 1000 Grinen in Umlauf gefeßt werden. Cin Guwen ist gleich 60 Kopeken. Das neue Geld ist in Deut\chland hergestellt worden.

, Bern, 4. Dftober. (W.T.B. (Die Nationalbank seßte den Diskont osaß auf d¿, den Lombardzinsfuß auf 6 Prozent fest.

Bern, 4. Oktober. (W. T. B.) Laut „Progrès de Lyon“ hat die französishe Kammer gestern bei der Erörterung der einzelnen Paragraphen des Gesepßentwurts über die Erneuerung des Pr'vilegiums der Bank für Algier den eisten Artif:1, der eine Verlängerung des Priv legiums aut 25 Jahre bis zum 31. Dezember 1945 vorsieht, mit 330 gegen 112 Stimmen angenommen.

London, 3. Oktober. (W. T. B.) Bankausweis der Bank von England. Gefamtrücklage 28 355000 (gegen die Vorwoche Abn. 1 142 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 62 252 000 ‘Zun. 1 756 000) hs Sterl., Barvorrat 72158010 (Zun. 616 000) Pfd. Sterl,

echselbestand 99 727 000 (Abn. 609 00) Pid. Sterl, Guthaben der Privaten 137 127 000 (Zun. 3 139 000) Pid. Sterl., Guthaben des Staates 30 525 000 (Abn. 1 417 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 27 573 000 (Abn. 1 160 000) Pfd. Sterl, Megterungssicherheiten 54 671 000 (Zun. 468 000) Pfd. - Sterl. Verhältnis der Nük- lagen zu den Verbindlichkeiten 16,91 gegen 17,78 vH in der Vor- woche. Clearinghoufeumsiay 456 Millionen, gegen die entisprechende Woche des Vorjahres mehr 58 Millionen.

Madrid, 28. Septenber. (W. T. B.) Ausweis der Bank von Spanien vom 21. Scptember in tausend Pesetas: Gold im Inland 2197629 (gegen die Vorwoche Zun. 4 030), Gold im Ausland 92436 (Zun. 980), Barvorrat in Silber usw. 655 163 (Zun. 2 764), Wechselbestand 479 176 (Abn. 9468), Lombard 368 948 (Zun. 714), Wertpapiere 11 859 (Abn. 119), Notenumlauf 2998 914 (Abn. 8 622), fremde Gelder 1 214 166 (Zun. 3 835).

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

pom 5. Oktober vom 4. Oktober für Geld Brief Geld Brief b M Mh Áb 100 Gulden 309 309} 309 3094 100 Kronen 188 1884 188 1884 Schweden 100 Kronen 2124 2123 l 21284 Norwegen 100 Kronen 1884 1881 1884 1882 elfingsfors 100 Finn Mark 75F 76 754 76 A 100 Franteu 146} 147 1462 147 ien- Budapest 100 Kronen 57,70 57,80 57,70 57,80 Bulgarien . 100 Leva 79 794 79 794

Konstanti- .

nopel 100 Piaster * 20,60 20,70 20,60 20,70 Madrid und

Barcelona 100 Pesetas 139 140 139 140

Die Börse zeigte heute eine ruhig? und abwartende Haltung.

Auf den meisten Gebieten war die Stimmung anfänglich etwas {wäder, um sich später zu befestigen. Der Verkehr hielt si in engen Grenzen. Der Schluß war ruhig.

N änemark

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 4. Oktober. (W. T. B.) Lebhafte Erörterung der Friedensfrage rief an der Börse eine sehr zuversichtlihe B urteilung der Lage bervor und führte zu einer kräftigen Aufwärtsbewegung der Kurle. Anfangs waren €es* hauptsächlih lokale Rückkäufe und Deckungen, im weiteren Verlaufe namentlich Budapester Käute, die die Erholung förderten und Kurssteigerungen bis zu 50 Kronen und darüber zur Folge batten. În der Kulisse erhöhten sich die leitenden Bankpapiere um 21, ' Skaatseisen- bahnaktiein um 20, die heimishen Cisenaktien um 18, die ung rischen um 65, ungarische Kohlenaktien um 60, Tabakwerte um 28s, Orientbahnwerte um 20 und türkische Loéwerte um 27 Kronen.

Öffentlicher Anzeiger.

Antzcigeupreis für den Naum einer §5 gespaltenen Einheitszeile 50 Pf.

Außerden wird anf den Anzeigeupreis etw Tenerunaszus\cilaq von 29 v, H. erhoben.

Im Schranken gewannen Vetroleumaktien 58 bis 120, ungarische Hüùttenaktien 70, Emailleaktien 32 Kronen. S@Wiffahrts-. Clektrizitäts-, Baun-, Magnesit-, Zucker-, Brauerei-, Zement- und Brückenbauaktien enzielien gleichfalls wesentlihe Preissteigerungen, dagegen blieben Nuüstungs-, Kraftwagen- und Schraubenwerte im Rückstande. De Unlagemarkt war ruhiger.

Wien, 4. Oktober. (W. T. B.) Amtlie Notierungen der Deviienzentrale. Berlin 173,30 G., 173,60 B., Amsterdam 535,50 G., 936,90 B., Zürich 254,50. G., 255,50 B., - Kopenhagen 3295,75 G, 326 79 B., Stockholm 368,00 G., 369,00 B., Christiania 326,75 G., 327,79 B., Konstantinopel 35,25 G., 36,00 B., Marknoten 173,00 E.,

73,40 B.

London, 2. Oktober. (W. T.B.) 2£9%/ Engl. Konsols 60k, 5 9% Argentinier von 1886 1002 4 9% Brasilianer v:n 1889 —, 4 9/9 Japaner von 1899 —, 39/9 Portugiesen —, 9 9% Ruffen von 1906 —, 4} 9% Nuffen von 1909 495, Baltimore and Ohio —,—, Canadian Pacific —,—, Erie —, National Railroays of Mexiko 8}, Penn'iplvania —,—, Southern Pacific —,—, Union Pacific —,—, United States Steel Corporation 115, Anaconda Copper —,—, Rio Tinto 705, Chartered 18/9, De Beers 162, Goldfields 2, Nandmines 31/32. 5 9/9 Kriegsanleihe 95/6, 4 % Kriegs8anleihe 1034, 372 9/9 Krieg8anleihe 883.

London, 3. Oltober. (W. T. B.) - Privatdiskont 32/15. Silberböchstpreis. 493. Wechsel auf Amsterdam kurz 10,24, “Wechjel auf Paris 3 Monate 26,47, Wechiel auf Paris kurz 26,08.

Paris, 3. Oktober. (W. T. B.) 5% Französiche Anlethe 88,39, 39% Franzésishe Rente 62,25, 49/6 Syan. äußere Anleibe 106,60, 59/0 Nuffen von 1906 62,50, 3%/9 Nuffen von 1896 —,—, 40% Türken unif. —,—, Suez-Kanal 5503, 9iio Tinto 1940.

Kopenhagen, 4. Oktober. ({W. T. B) Sichtwe@sel auf Hamburg 51,35, do. auf Amsterdam 160,00, do. auf London 16,72, do. auf Paris 64,75.

Stockholm, 4. Oitober. (W. T. B.) SiPHtwe(hsel auf Berlin 46,50, do. auf Amsterdam 145,00, do. auf \{chweizer. Pläße 68,50, do. auf London 15,10, do. auf Paris 58,00.

New Vorl, 3. Oktober. (W. T B). (S) Die Stimmung der Effektenbörse war bei Eröffnung des heut'gen Ver- kehrs fest, wobei namentlich in den Aktien der Tabak-, Schiffahrts- und der Petroleumge!ellschaften umfangreiche An\chaffungen gemacht wurden. Im weiteren Verlaufe wirkten Abgaben in Nüstungs- werten auf die allgemeine Stimmung vorübergehend äb- s{wächend, doch trat in ‘der Shlußstunde infolge teil- weiser Nücfkäufe eine Erholung ein, und die Stimmung erwies ih \chließzlih als fest. Umgeseßt wurden. 560 000 Aktien. Geld: Sehr fest. Geld auf 4 Stunden Durchschniitsfaz- 54, Geld auf 24 Stunden letztes Darleben 6, Wechsel auf London (60 Tage) 4,73,00, Cable Tranefers 4,7655, Wechiel auf Paris auf Sicht 5,47,12, Silber in Barren 1014, 3% Northern Pacific Bonds —, 4 9% Berein. Staaten Bonds 1925 —, Atwdison, Topeka u. Santa 9562, Baltimore u. Ohio 537, Canadian Pacific 16 2, Chesapeake u. Ohio 574, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 48, Denver u. Rio Grande 44, Jll:nois Central 95, Louisville u. Nashville 115, New York Central 74, Norfelk u. West rn 104, Penusylv :nia 432, Reading 883, Southéxn Pacific 872, Union Pacific 127, Anaconda Copper -Mining 697, United States Steel Corporation 1094, do. pref. 1105.

Rio de Janeiro, 2. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 124, j

Berüchte von auswärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 21. September. (W.T. B.) Baumwoll-Wochen- bericht. Wochenumsay 60.0, do. von amecritaaif{her Baumwolle 2400. Gesamte Ausfuhr —,—, do. Einfuhr 15576, do. do. von amerikanischer Baumwolle 14 020. Gesamter Vorrat: 160 710, do. do. von -amerikanisWer Baumwolle 49 960, do. do. von

ägyptischer Baumwolle 15 720.

Liverpool, 3. Oktober. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 2000 Ballen, Einfuhr —_ Ballen, ‘davon “Ballen ameri- kanische Baumwolle. Für Oktober 23,45, für November 23,08. Texas 7—8 Punkte höher. /

Bradford. 3. Oktober. (W. T. B.) “Wol lttarkt. Eine weitere Anzahl Kammgarnspinnereien Uten sich der Negierung zur Annahme von Aufträgen zur Verfügung. Der Handel für Zivil- zwecke wird in zunehmendem Maße e1schwert.

New Yortk, 30. September. (W. T_B.) Die sichtbaren Vorräte von Weizen in den Vereinigten Staaten betrugen in der vergangenen Woche 90 601 000 Bushe:3, nicht, wie irrtümlih ge- meidet, 9 601 000 Busbels.

New York, 3. Oktober. (W. T. B.) (S(luß.) “Baumwolle loko middling 34,00, do. für Oftober 32 70, do. tür November 34,38, do. für Dezember 34,28, New Orleans loko middling 33 13, Petroleum refined (in Cafes) 1925, do. Stand. white in New York 15,50; do. in tanks 8,25, do. Credit Balances et Dik City 4,00 Sch{malz prime Western 27,35, do. Nohe u Brothers 28,75, Zucker Zentri- fugal 7,28, Weizen Winter 23757, Mehl Syring-Wheat clears 10,75—11,25, Getreidefraht nah Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loo 92, do. für Oktober 8,50, do. für Dezember 8,50, do. für Januar 8,95.

fuhren : Jn Rio 6000 Sack. in Santos 43:000 Sack.

Nto de Janetro, 2. Oktober. (W. T. B.) Kaffee. Zu-

4

6. Erwerbs- und Wirtschaftsgeno enschaften. 7. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

8. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherungs

9. Bankausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen:

E ——/

(41688]

Auf Antrag der Katferllhe« Ohberpost-

1) Untersuhungs- | sachen.

[41457] Steckbrief.

Kop, Robert GSeo:g, Bäck-r |(In- haber ein-s Vilgeshäts), gb. 5. 34/1883 zu Eb rta*, Grh. Baden, zulegt Fohn- bafi Berlia N., StargarderffÆ. 39, O1dße: 1.70 m, Gesia‘t: mittil, Bart: durk er Scnurtr- und Spihbart, Sprache: deutsch. Wegen militörtshen Diebstahls und Fahne: fluht. Näckstis Militärs gefänanis. Akten: 111 Str.-L. 112/18.

Moebile Et.-Kommandantur 310.

41458] Fahneufluchbtserkläruvg. , Der Met Lorenz Hoabin von

der 8. Komp. Res.-Int.-Rg1s. 224, ge» 8

boren am 25. Juli 1897 zu Wainhofen, Kreis C-ût.-Salins, wird auf Grund d°s

& 360 M.-St.-D -O. für fahnenflüchtia | fl

eflä t. Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermözen des Hoaudtn mit Beschlag belegt. Str. Pr. L. 327/17. 12, Ianuar 1918. Gericht der 215 Inf.-Div.

[41459] Fahneufluchtserklärung.

In der Uatersuhungssache gegen den am 5. September 1871 zu H'gen, Rea.-Bez. NArnéberg, geborenen Mi!itärgefavgenen Fcanz Thiele, weaen Fahrenfl -cht, w rd auf Wrund der §8 69 ff. des Milttäcttratgeseb- buchs fowte der §§ 356, 360 der Mililär-

4

strafzericht3ordnung der Beihuldigte hier- | F1hnenfluhtserklärung vom 5. September | Artikel 6385 mit etnem jährli§en Rein-

durch für fabnenflücht'a erklärt und setn im Deutsch-n E befiadlthes Vermögen mit Beschlag b ‘legt. Nafiath den 27. September 1918. Kl Gertcht der stellvertr. 56 Inf ntertebr*gade. Der Gerichtsherr : Frhr. vonNöôder, Seneralleutnant 4, D. Dr. Brúck, s. Kriegögerichiörat.

(41460] Fahnenfluchtserfiärung uns Beschlaanahmcverfüzunug.

In der Unie suhungy! sache geaen

a: ten am 31. März 1895 ¿u Mülbausen #. Els. geborenen Zäger Kamillu3 Cron,

b. d:n am 24. April 1896 u E„lsheim i. Elf. geboren-n Jäger Leo Obermeyer wegen Fahn-nfluht, wird auf Grun» der L 69 ff. vea Militär“ rafgeseßbuhz sowie der &8 356, 360 der Mili är\trafgerihtisordnung dec Beschuldigte hierdurch für fabnen- úhtig erklärt und seia im Deutschen Retche befindliches Vermögen mit Beschlaz belegt.

Rastatt, den 27. September 19183. Kil. Gericht der stellv:rtr. 56. Infanterie- brigade.

Der Berichtsherr. Frhr. von Röder, Generalleutnant 1. D. Dr. Brü ck, \t. Kricgszerichtsrat.

461] Versüzung. L ie w.d-r denW b-mann J c b Sauer, E \.-Bt!. X. R. 158 Patde born, in Ne. 216

des Deutsh:n RKeichzan,eigers erlassene

\ haus mit S-itenflüuel rehts, Quer .icbä «de

1917 wird au*gehobev. , Münster, den 29. S ptember 1918. Gertht der stello. 26, Jnf.-Brigade.

9) Aufgebote, Ver: lust- und Fundsathen, Zustellungenu. dergl.

[41495} Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das tin Berlin belegene, im Grundbuche von Berlin-Wedding Band 28 Blatt 2978 zur Zeit der Eintragung des Aen vermerks auf den Namen des Maurer: m-ist:rs Otto Magnus etagetragene Grund- stúck am D: D-zember 1918, Var- mittags L0 Uhr , durch das unterzeid- nete Gericht, aa der Gerichtsstelle, Brunnen- pla, Zimmer 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das in Berlin, Tu-inerstraß: 37, belegene Geundstück enthält Borderwohn-

mit NRückflig:l rechts und 2 Hôfea uvd besteht as dem Trennstück Karten- blitt 22 Prirzelle 2122107 2c. ‘von 9a 5 qm Größe. E3 ‘tit in der Grund- stzeuermutterrolie und G destezerrolle

des S!adtgemeindebe,irîs Beilia unter

»rtrag von 15 100 #4 verzeichnet. Der Versteigerungévermerk ist am 14. Sev- tember 1918 in das Grundbu einge- tragen. i

_ Berlin N. 20, Brunneaplaß, den 27. September 1918,

Königliches Amtsgericht Berlin-Wedding.

Abteilung 6/7.

[41810]

Un 1b. September 1918 siad bier mittels GEwbruhs nachftehend- Stüde der Freteasanleihe mit den dazu gehörigen Zins'ch°inen gestoh!en :

1 Stûd® 11. Kriegs8anleiße Lit. C 1818875 von 1915 über 1000 M4.

1 Stück 11. Keie„zsanleihe Lit. 978158 voa 1915 über 500 M.

1' Stu Il. Kriegsarl-the Lit.

1 572 176 von 1915 übrr 500 (6.

4. S1tüe IL. Krieg8anieize Lit. 943 174—77 von 1915 à 200 4.

1 Stûck 11. Kriegsanleißke Lit. 943022 von 1915 über 200 4.

l Stück 111. Kriecganleihe Lit. 2496 123 von 1915 úüber 500 4.

1 Stûd ill. MtegSantelhe Lit. 1426351 von 1915 üher 500 M.

1 Süúck Ikl. Kri-g3anie:h* Ut.

5 760 688 vou 1915 über 1000 M.

2 Stûde VI. K.ieg8anleihe Lit.

8 920 707 "nd 08 von 1917 à 100 M.

A109, d n 3. Olich-r 39 8.

Pol'zetaut. Abtig. 11, 10 241/18,

ditektion Beclin wird der Verluît fol- gender, während der Postbeförderung ab- handen gekommener Wertpaptere bekannt

gemacht :

Verzeichnis von während der Postbeförderung ‘m Verluit geratenen Wertp - pieren. L) U: verzinsiihe Reik ss uni&weine.

é 3 000 000 Ser. 413 C 93—5 (3),

Æ# 82000 Sr 38 G 19521—2 (2), 19528 32 (5), J 15671, 20194—204 (11),

4 100000 Sa. 38 E 4281

#6 2000 S r. 38 J 11177 —78 (2),

63000 Sr. 38 G 15068—71 (4), J 9265—68 (4), 13315—19 {5), 14451 bis 63 (13), K 32983—99 (2),

é 140 000 Ser. 38 G 19345—54 (10), 19376 77 (2), 15180, J 20111—20 (10), M 50) Ser. 38 J 19814—18 (5),

4 40090 Sr. 38 C 18763—6 (4), 6 130 000 Ser. 38 E 4625 G 18767

bis 69 (3),

4 33500 Ser. 38 G 18770—2 (3), J 19819—21 (3), K 3766,

é 12000 Ser. 38 G 18773, J 19822 Dis 3 (2),

6 265 000 S*r. 38 E 4626, G 18781 bis 95-( 5), J 19829—43 (15),

é 100000 Se-. 38 E 4624;

M 30000 S-r 38 G 19525—7 (3),

é 150 000 Ser. 38 E 4836, G 19567 bls 70, 76 (4),

d 44 5909 Ser. 38 G ‘19563—66 (4),

| J 20249 - 52 (4), K 3966,