1918 / 242 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Oct 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Er R T ae,

s Didou Du M E pit m A

Rd aw mde 42

A 4 T Bekanntmachung. | E. A E L. A L L TQLE Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sepiember 1315, | F T In 17121 r n0 ckrÎn0 417 Gan Sol betreffend die Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom HPandel Ç G PNN »tt F tx y ; N El S 603), haben wir dem Kaufmann Erwin Pech in f C T N - 7 v1! I + 0! 7 y ottbus, Vionvillestraße 28, durch Verfügung v-m beutigen Lage D F G nonitanSon » E U l on A A r S den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedar18, : » T ch Q » et » } inebeiondere Nahrung! und FUulternri ten Aer Ul sowie rohen Naturerzeugnissen, Helz- und LeucbTitosfen 4 i C4 » 4 DeuetonRh o D - y y Ny 27 N Mil Wegensianoe des KrtiegSbedars78s, wegen UKnzuDe äiflafeit in bezug auf dtejen HDandel8betried unterlag... (ach J S Gh iat E T H la Aúae I) A [14 dem Nunderlaß; des Herrn YHandelêministers vom 2. Augujit 1916, F, Nx. 11 b 8999, hat der von der Anordnung Betro ffene die Kotten her MoFanntmadiuina D L f der VBetanntmacung zu tattlen. Cottbus, den 7. VDftober 1918. T; \ y . Lo T PAOr {top Die Polizeiverw ng. Dreifert, Oberbürgermei]ker.

BWeTaäanntmaVGUNngo;

undeêratsverordnung vom 23. September 1915 g unzuverlässizger Personen vom Handel wird der Chesrau Karl Krüger von hier, Weidenstr. 34, der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs unter- fagt, weil sie, mie durh Zeugen festgestellt, zweimal je 1 Pfund Brot zum Preise von je 1,25 4 ohne Entgegennahme von Brcrtmarken abgegeben hat, terner, weil sie ein Pfund Fett zum Preise von 9 oder 10 4 verkauft hat, obne dafür Marken angenommen zu haben.

S E H Ade Ur rund Ter

L betreffend die Fernhaltun

Frau Krüger ist deshalb dur Urteil des hiesigen Amtsgerichts zu einer Gelostrafe von 100 # verurteilt worden. Sie war auch

berei1s einmal während der Zeit vom 24. April 1917 bis 4, Oktober 1917 vom H: nd.l ausges{h1ofsen. Die Unzuverlässigkeit in bezug auf r d 1 R 6 L N v6 Ves den Handelsbeirieb ist dadurch. dargetan. Vie Kosten der Berossenl- libung dieser Bekanntmachung in den vorgeschriebenen amtlichen ÎL2 T7 + 4 y Lo D L Blättern trägt Frau Krüger. Gelsenkirden, den 7. Oftober 1918. (T a P v C T3 e s Der Oberbürgermeister. J. V.: von Wedelstaedt.,

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BetaunntmaMGun s.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und den dazu er- gangenen Ausführungsbeitimmungen vom 27. September 1919 dem Althändier Hermann Vahle, hier, Nolandstraße 43, durch

" Z u C i! u i R C Verfügung der städtischen Polizeiverwaltung vom 4. Oktober d. J- der Handel mit allen Gegenständen des täglichen Bes dar?s für das Neichsgebiet untersagt worden unter Auferlegung der Kotten dieses Bertahrens.

Oberhausen, den 4. Oktober 1918.

Die städtische Polizeiverwaltung. J. V.: Dr. Neikes,

Deutsches Reih. Preußen. Berlin, 11. Oktober 1918. Seine Majestät der Kaiser und König hörten |

geftern den Generalstabsvoztrag.

« Fhre Majestät die Kaiserin und Königin wünscht |

hren Geburtetag dem E: ns der Zeit entiprehend in Stille zu verleben. Ee würde in 1hiem Eiuve zum Auscruck zu biingen pfl-gtin, in diejem Jahre davon abständen. Jhre M-ajerät weiß, i um fie des lreuen Gedenkens Unzähliger versichert zu halten,

Nachdem der Untersiaate sekretär von Radowiß von seinem Amt als Chef der Reibsfanziei zmücgetreten ist, wird, wie „Wo ff}s Te egraph-nbüro“ meldet, auf Ersuchen des Neichskanzlers der Unter staatsiekretär z. D, Wirklicher Geheimer Rot Wahns\chaffe nah Entlassung aus seiner derzeitigen militärischen Dien steluna die Leituna der Reichskanzlei bis zur eudgüttigen Neubesezung des Postens übernehmen.

Im Neichspostamt hat vorgeïlern unter Leitung des Direktors im Reichepostamt Aschenborn eine Besprechung mit Vertretern des Hanöwerks darüber stattgefunden, inwieweit dieies im Bereich der Reichsposioerwaliung na dem Kriege weiter gefördert werden kann. Wie „Wolffs Tels9- grapienbüro“ mitteilt, haben an der Aussprache, die zu einem beide Teile befriedioenden Ergebuis geführt hat, als Verxreter des Handwerks die Herren Plate, Mitglied des Herr-ohauses uad Vor sizeader des dentsczen Handwerks- und (Hewerbekammer- tages in Hannover, Rahardt, Präsident der Handwerkt2- fammer in Beriin, Faik, Geheimer Gewerbeat in Mainz, Kattentidt, Vorsizender der Handwerkskammer in Hildes heim, Dr. Meu\ch, Geschäftsführer des deutschen Handwerks- und Gewerbefammertages in Hannover, und Seidenberg, Mitinhaber dec Firma Julius Reinicke in Verlin teilgenommen.

Desterreich-Ungarn.

Die österreichische Delegation ist sür den 15. d. M. zu einec Vollsibung einberufen.

Das österreichische Abgeordnetenhaus seßte vor- gestern die Erörteruna über die dringlihen Anfragen fort.

Laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ wies der Landes- vertcidigung8minister von CzaÞ þ im Laufe der Crörterung die gegen die Armee gefallenen Aeußerungen zurück und stellte fett, daß d'e Truppen na wie vor, getreu dem ge'chwotenen Eid und durchdrungen" von dcm Gefühleéder Pflicht, das Vaterland zu : s{üßen, mit Ungebrochener Krafte dem Feinde die Stirn, böten.“ Gegenüb.r VBehguptuiigen Stgñeks, nach" der die! -t|chechiihen Soldaten nur. gezwungen. in der Añnee kämpften, - erklärte der (Minister: „Unfere Armiek ist ‘ein NBolfksb Die allgemeine Wehrpflicht "ist etne demoträttsche, Ein-

a“ vuUCer. E M Tschechen und S

richtung (Zwischenrufe bet ozialdemotraten), der nicht

G

der Stempel eincs niht zu vereinbarenden Zwanges aufgedrüctt werden fann. Aber auh die Leistungen unzähliger Kämpfer

7 6 ; e 5 4 Q mo B (ck tichecischer Nationalität, die im Laufe des Krieges threr Soldaten- pflicht opfe:freudig entsprochen haben, beweisen, daß die Behauptung

Staneks nicht zutreffend is und daß die leider vorgekommenen waurigen Vorfälle nur als das aufgefaßt werden dürfen, was fe wieflih waren|: als Verfeblungen Nerlblendeter und JIrté»

geifthrter gegen die beichworene Lreue.“ Der Minister bedauerte, dáß diese Festst Uung nur von sener Seite im Namen der thre beschworene Eitetpfliht treu erfüllenden Offiziere und Mannschaften tichebtider Nationalität erfolgt sei. Von Vergiftung des Geistes der Armee kón-e g!üdicherweise nicht die sein. Ér möchte aber die Abgeordneten dringend bitten, gerade in der jeßigen [weren

P ono I CDE

oller | sein, wenn | alle, die sonst ihre Liebe und Anhänglichkeit durch Glückwünsche i S

| wortung L

daß es dessen nicht bedarf, |

Zeit alles zu vermeiden, was

sondern die Stimmung des Bolkes gegen die Volksheere . berabsetzen könne, gegen fein ei Fleisch und Blut. Der Minister wies schließlich bei Darjtellung cinzeiner Mißhandlunisfälle die Angriffe gegen das esamte Offizierkornps zurück und erkiärte, daß Mißhandlungsfälle vielfah auf das Konto der nicht dem attiven Stande angehörenden »_ffiziere und Unieroèfiziere zu buchen seien. Er müsse die unzäbligen Offiztere und Uniero!fiziere unbedingt in Schutz nehmen, die ih stets n Schrarken {ei O Die glichteit und Hochschäßung threr Untergebenen e1 bätten und die von solhen Berall gemeinerungen u1 \t Meise mit betroffen erscht nen. Der Abgeordi L ert (Polnische Volkspartei) erklärie, daß die Polen it Died den Tundgemachten Aufruf des polnitchen Negent)chaftsrats begrüßten. In der nervenzerreißenden Erwartung der Friedenênachriht drücken sie die Zuversicht aus, daß die allmächtige Gerechtigkeit die polnishe Sache bald otdnen und die Polen als freie Brüder in der Völkerfamilie den übrigen gleich- stellen werde. (Lebhafter Beifall bei den Polen.) Der polniscbe Sozia'demokfrat Neger drückte den Wunsch der polnischen Sozial- demokraten nah Befreiung des Helden Pilsudski aus. Die schlichten

Bergarbeiter hofften, daß der Parteigenosse Scheidemann nicht dulden werde, daß der größte Held und VWebling dex ganzen polini\ihen Nation noch länger in der Festung Magdeburg machte. Der t\cbechische YAgrarier Zahrandnit vertrat das tichechisc{e staatére-chtlide Programm und erklärte, die Tschechen

daß die MNegierung durch die Annahme der Wilsonschßen Punkte je bst den internationalen Charakter des österreihisden Völferprogramms anerkannt habe. Er lebnte den sozialdemokratischen Föderalisierungsplan ab, der den histo- rien Ueber lieferungen, an denen die Völker festhielten, wie auch das Beispiel der t\{Gechi]|chen Sozialdemokraten erweise, wider- spreche. Der Pole Breiter (Wilder) verlangte den Wiederautbau des polni\chen Staatsrats unter Ausschlicßung der Angliederung fremd- national-r Gebiete. Die ostgalizishe Frage solle dur unbeeinflußle Befragung der Bewohner gelöst werden. Der Ukfrainer oft Lewicki besprach die Frage des Wiederaubaucs Ösigaliziens, ver- langte die Gutmahung der Schäden in den ukraini\hen Gebieten und forderte volle territoriale und nationale Selbstregierung, vvr allem Teilung Galiziens. Zum Schluß der Sißung beantwortete der Minister für Volksgesundheit, Horbaczewski eine Interpellation betreffs der Bekämpfung der spanischen Grippe, und führte die von seiten der Regierung diesbezüglih getroffenen Maßnabmen an, wobei er teststellte, daß die Guppeepidemie von 1918 viel weniger bösartig aufgetreten sei als jene vom Jahre 1890, was sich aus der prozentual geringen Sterblichkeit ergäbe.

i N S Der QeIFIgen

würden fich mit den Deutschen verständigen, aber nur in Prag. Der

Too _ S s DALI R Ps C E E LOL CLIOTIE,

Sißung des Abgeordnetenhauses wies der Landeéverteidigungsminister von Czapp die Ausführungen des tschechischen Abgeordneten über die tihechische Legion

Jt G D pn ami radniti

zurück, wobei er feststellte, daß er schon seinerzeit bezüglich der theo - slowakishen Legion erklärt habe, es gehe" nicht an, daß man den CEidbruh verberrlihe und daß man Veberläufer, die die Waffen gegen ihre eigenen Brüder und Väter wenden, als Helden feiere. Daß die Autfassung des Abgeordneten

des ganzen tschechischen Volkes sei, beweise der Umstand, daß sich tihechishe Regimenter in der Piave- Schlacht heldenhaft ge!chlagen hätten. Diesen Umstand vertrete er auch beute noch völlig. „Uns“, erflärte der Minister, „sind die ts{hecho- \lowaki\chen Legionäre nah wie vor Eidbrüchige, die sich. des \hn ersten militärischen Verbrechens \{chuldig aetmnacht baben. Sie nüssen dementsprechend behandelt werden. Daran ändert selbst- perstandlih auh nichts, die uns - niht bindende einseitige Anerkennung der Tscheho-Slowaken seitens der Entente a18 krieg- führende Macht.“ Der Juitizminister Ritter von Scha uer beantwortete bieraut die t1chcchiche Interpellation, betneffend die Errichtung des Pretsgeridts in Trautenau, wobei er feststellte, daß die betreffende MNegierungsverfügung geseßlih und sachlih begründet sei Die Ne- ierung habe tenen Grund, die Mafinabmen zurücézuziehen. Der Minister des Innern Dr. Nitter von Gayer erkläte in Beant- ticbecbisden Interpellation bezügli) der Landes-

Zahradnif niht Gemeingut

verwaltungskommissi-n in Böhmen, daß die Teilung der Landes- verwaitungstomm'\sion im Königreih Böhmen sich als ein not- wendiger, folgerihtiger Veriuch darstelle, den Schwierigkeiten, die

id aus den nalionalen Verhältnissen in Vöhmen ergäben, dur) Teilung der öffentlichen Ver{ altung und durch Zugeständnisse an die Forderung - der nationalen Selbstverwaltung fo weit zu begegnen, als dies bei der gegebenen“ Lage obne tiefere Eingriffe in den verfassungsmäßigen Autbau der Verwaltung möglich fei. Dieser Schritt liege niht nur in der Nichtung der Ausgleichsfrage in

H

Böhmen, sondern tage au der modernen Aufrassung über die Grund- lagen der staatlichen Zut. mmentfassung der Völker Rechnung. Die Regierung sei daher nicht in ‘der Lage, einen Widerruf dieser Um- gestaitung in Aussicht zu stellen.

Die Christlich - Soziale Vereinigung der deutschen Abgeordneten hat der Korrespondenz „Ausiria“ zufolge nahïehenden Beschluß gefaßt. i Die Christlih-Soziale Vereinigung der deutschen Abgeordneten nimmt indem sie das Selbstbenimmungêéreht der slawischen und romanish:n Nationen Oesterreichs anertennt, das gleiche Recht auch für das deutsche Volk in Oesterreich in Anspruch und it bereit, auf dieser Grundlage mit den Vertretern der anderen Nationen über die Umwandlung Oesterreihs in eine Föderation freier nationaler Ge-

meinwesen zu verhandeln. Wir verlangen, taß sämtlihe deutschen Gebiete Oesterreichs zu “einem nationalen Gemeinwesen vereinigt

werden, welches das Selbstbetimmungéreht des deutschen Volkes auszuüben berufen ist. Die Unterwerfung deutscher Gebiete VDesterreichs unter die fremdnationalen Gemeinwesen lehnen wir unbedingt und für immer ab.

Zur Annshmwe gelangle au der einmütige Ausdruck, daß die Christlich-Soziale Vereinigurg selbstverständlih an ihrer religiösen und dynastiichen Ueberzeugung unverbrüchlich festhält.

Mie die „Deutschen Nochrichten“ melden, hat vorgestern eine zweite Aussprache urter den Vertretern aller deutschen Parteien des Abgeordnetenhauses stattgefunden, ‘in der von den Vertretern der Christlih-Sozialen Vereinigung die ge- _foßte Ent'chliéßung voraelegt wurde, die dann außer der ESrnt- ichließung der deutschea Sozialdemskraten und den vom Verbande der Deut\chnationalen Parteien und von der Deulfch- Freiheitlichen Vereinigung abgegebenen Erkläruigen Gegenstand der Be- ratungen bildete Es ergab sich volle Uebereinstimmung in den grundsäßlichen Fragen. ie Beralungen, an denen Ver- treter des Verbandes der Deuischnationalen Parteien, der Chrisillich - Soz'a!en Ver einiaung, dec - “Deutschen Soial- demokcat:\cen Partei, der Deutsch Freiheitlihen Vereinigung und der-Alldeu!schen Vereinigung teilnahmen, werden foitgeseßt.

Auf die Einladung des Abgeordneten Pacher, zu der Vor-

* beratung über Einseßung eines* ständigen Ausschuises"

zur vollen Gelicndmacung des Selbstbestimmungsrechts Deut \h-Böhmens Vertreter zu entsenden, woran auch die deutsch-bößhmischen Mitglieder des Herrenhauses und der deutsche Voiksrat für Böhmen teilnehmen soll-r, erwideite namens der deu!\ch-böhmischen Sozialdemokraten der Übgeordnete Seliger, der „Sozialdemokrat hen Korrespordem“ gzüfo'ge, er köure nicht zugeben, daß Personen, die öffentliche Funktionen durch Ernennung erlangten oder ihr Mandat auf Grund des Privilegierwahlrehts ausübten, ber hiiat seien, im Namen des deutschen Volks zu heraten und zu beschließen. Uebe: dies würe es zwedmäßig, daß die Völkervertreter in einzelnen Ländern ihre Teilberatungen erst dann führen, wern sie über die unter

vas nit nur die Stimmung der Armee, f den deutschen Parleien über die künftige Stellung des deuischen Volks in ganz Oesterreich chwebenden Verhondlungen gewisse Klarheit bezüglich der zukünftigen Gestaltung erzielt hättin.

Den „Polnischen Nachrichten“ zufolge beschloß der Polen- klub in der oorgestiigen S'ßung, ber auch der Viinister sür Gg- lizien Galecki und der Unterrichte minister Madejsli beiwohnten unter srmishem Beifall die Absendung eines Lelegramms an den polnischen Regentschafisrat, in dem diisim für die Ver- fündiaung der Vereinigung aller polniihen Länder Huldigung eitboten wird. Die konservative Gruppe des Polenflubs gab die Erflärung ab, dem Antrag des Polenflubs vom 2 Oktober beizutreten. Der Polenklub nahm schließlich einen von den Konservaiiven gestellten Ant ag an, unverweilt Schrüte zur Er- langung einer einheillihen polnishen Vertretung einzuleiten.

Poleit. Vorgestern fand nah dem Blalie „Przeglad“ eine Ver - fammlung sämtlicher Afktivisitengruppen slait, nämlich

des Zentrums, der Liga des polnischen Staatswesens, des Polnischen Voiksbundes, der Liga der östlichen Lande, der

Vartei der demofratiscen Politik, der polnischen Demokratischen PRertei und der Parteilosen. Es wurden sehr weitgehende Be- \chlüsse gefaßt. Unter der Losung der Vereinigung der paoln?- \hen Gebieie wollen die UAkiioisten die Bildung einer Koa- lit:onsregierung anstreben, die sämtliche politishen Ricy- tungen vereinigen und alle polnishen Gebiete einschließlih der polnischen Osimarken vettieten soll. Sie verlangen die Ueberweijung der vollen Staatsgewalt mit Ergänzung durch diejenigen Organe, die noch nicht bestehen (Kriegeminisieriuum und Ministerium des Aeußern) sowie eine polnische Veitretung in den anderen Staaten. Hervorgehoben wurden besonders eine möglichst s{chnelle Bildung des Heeres unter nationalem Kommaudo, die Wiederherstellung des polnischen Hilsskorps als Kader des polnischen Heeres und die Nußbarmacqung der militärischen Stärke des Korps Dowbor Musnicti. Wie dec „Kurjer Polski“ hinzufügt, werden sämtliche vertretenen Gruppen in engere organisatorishe Verbindung im Rahmen des Verbandes tür den Aufbau des polnischen ‘Staates treten.

Auch der Jnterparteiliche Klub faßte vorgestern ent- \cheidende Beschlüsse. Er sei bereit, an einem Koalitionskabinett teilzunehmen unter der Bedingung der E: füllung von wichtigen Forderungen, u. a. der sofortigen Zurückziehung des Be'aßungs- heeres. Sein Verhältnis zum Regen!schastsrat hält der Kiub nach 1wie vor für sehr lose.

Großbritannien und Frland. „Reuter“ erfährt, daß die Regierung den Text der Ant- wort Wilsons erhalten hat; von berufener Stelle wird fest- gestellt, daß alle Aliiierten bezüglich der Angelegenheit vol l-

-

ständig übereinstimmen.

| Nußf:land.

Der frühere Höcstïommandierende der russishen Truppen Gencral Alexejew ist in Jekaterinodar gestorben. Alle Blätter widmen ihm warme Nachrufe und feiern ihn als den bedeutendsten Führer der rufsishen Armee und als warmen Patrioten.

Spanten.

Die Ministerkrise üt, einer Havasmeldung zufolge, beendigt. abge\ehen von dem Unarrichtsminister Alba, im Amte.

Maura übernimmt neben der Mintsterpräsidentschaft das

‘Justizministerium, Graf RNomanones das Unterrichts- ministerium. Der Kriegsminister, der Marineminister und der Ve1pflegunag3mininer sind nah San Sebastian abgereist, um

heute an einem Ministerrat unter dem Vorsitz des Königs teil zunehmen. 4 Türkei.

Die Kammerpartei für Einheit und. Forlschriit hat vorgestern im Kammergebäude cine wihtive Sizung unter dem Voisiß des Paiteiführers Talaat Pascha abgehalten. Der ehemaliye Gesandle iu Sofia Fethi Bei interpelliertie an der Spiße einer Grvppe vou Abgeordneten die Regierung über innere und äußere Politik, wobei er laut „Jkdam“ besonders nach dem Grunde fragte, um dessentwillen die Türkei in den Krieg eingetreten sei, und was das Z el dieser Politik sein könnte. Talaat Pascha gab Aufllärungen üver die inuere und äußet e Lage und legte die Gründe sür die gemeinsam mit den Verbüüdeten gestellten Friedene- und Woffenstillfiandsvorschläge dar. Die Partei alaube, daß sie jede Regiecung unterstüßen müsse, die der Sultan berufen würde. Ein Abgeordneter erklärte, der Augenblick sei niht für Parteizristigkeiien geeig et, fordere viélmehr Einigkeit. Talaat Pascha legte dar, daß die durch den Welikriea verursachien arken Wandlungen eine Aenderung in den Verwaltungegrundsäßen der Türkei nötig machten, was liefgreifende Aenderungen in der Otganuisztion der Paztei für Einheit und Fortsæzritt e: fordern werde, die auf dem nächsien Kongreß vorgeschlagen werden follten.

Ukraine.

Die rumänische-Abordnung hat der ukrainischen den Enlwurf eines Wirtschaftsabkommens vorgelegt. Die legte Sißung begann mit der Beratung hierüber.

Einer Zeitungsmeldung zufolge steht. in allenöchster Zeit die Ankunft eines Vertreters des Schweizer politischen Departements in Kiew bevor, der diplomatische Be- ziehungen mit der Ufkfraine herstellen soll. Die diplo- matische Abordnung der Ukraive für die Schweiz ist bereits gebildet und reist Anfang nächster Woche ab.

Der Ministerrat hat die Schaffung ukcainischer Orden in Aussicht genommen, und zwar einen Orden des Heiligen Wladimir, einen Sitschewikorden und einen Oswita- orden.

T) Finnlaud. j

_* „Nach einer: geheimen Sigzung “ist der Landtag gestera, wie „Wolffs Telegrapbehbüro'“ meldet, auf” Grund von § 38“ der Verfassung von 1772 zur Köaigswahl geschritten. Die Wahl erfolgte ohne Ubstimmung, indem die Abgeoröneten sich von ihren ‘Sizen erhob-n. Die Agrarier und einige wenige Rêèpublikaner bekundeten durch Siyßenbleiben, daß sie an der Wahl nicht teilnähmen. Durch diesen Beschluß des Landtages ist Prinz Friedrich Karl von Hessen zum König von Finnland gewählt und die Thio.folge seiner Nachkommen festgestellt. Das Landtagspräsidi»um wurde beauftragt, die sich aus diesem Beschluß ergebenden VMaßnahmen zu treffen.

Laut amtlicher Mitteilung bleiben alle Viinister, -

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FriegEnachrichteun. Le H S A

Berlin, 10. Dîtober, Abends. (W. T. B.) Vor unseren neuen Stellungen an dec Schlachtfront östlich von Cambrai nh St Q A4 k P, LLj L ti Uf Ltc) von Qamborail Se WUentin Und auf ‘beiden Magasufern sind feindliche Angriffe gescheitert. |

N R E E A ‘e c

Was gewaltige Ringen zwisczen Cambrai und VyrDe am frühen l n Des É Daher ir fitee wurDe „am frühen Vtorgen Des 0. L Lltober dur) Itärfites Artilleriefeuer eingelcitet, das sich gegen die Front von

E ; V 45 ; Y 2 E E Er 2 In A zunächst bis Beaurevoir richtete und etwas später ül

ili St. Ouenti E S H + ott St &Muentin ausehnte. Nach einstündigem Trommel:

feuer begann südliß Camvrai der Angriff, der von zahlreichen. |

F nPa O E. E D _. r 0 e Tanks und siarken Fliegerverbänden begleiter war. Er drückte uns zunächst auf die Straße Cämbrai—Esnes zurück. Ein

eigener von Panzerwagen vegleiteter Gege!!stoß warf den es G L V L 2 D! 7 22 erft D 4A ci Engländer elwa einen Kilometer zurü. Unter stärksiem ant- und ar Lie gereinsaßz wiederh mio Feindl en Dies He Mera A o Ea die seindlicet ngrisse ohne ÜUnterbreizung bis zuz Sie wurden abgewiesen, das Docf Seranoillecs wurde im Gegenstoß

wiedergenommen. Bei der Taukabwehr zeichnete sich die rio . h

l 2. und 3 Batterie des Fetdartillerieregimen!s 265 aus die allein 10 Tanks vernichtete. Die Stadt Cambrai log uvter Dem Feuer titer en [ 5 , Brifanz- 11715 Brand- aranaten, das s{chweren Häuse:schaben anrichlete. Die

ap 30D" s ori ohroro Tro on C « 2 4 L Di bäufigee f erhielt mehrere SLENEL, : Denaia war das Orel jufiger feindlicher Bombenabwürsa. Südlih anschließend,

hatte der vom Gegner kurz nah 6 Uhr Vormittags vor-

Ct ‘oi licl Vaistirn L c serragene feindliche “«iaturm wenig Erfolg. Nach aber- maligem einstündigen Actilleriefeuer folgte der zweite An-

griff, der gleichfalls von zahlreichen Tanks und tieffliegenden Flugzeugen untersiügt wurde. Ex drückte unsere Linie zurück. Gegen Mittag nahm der Gegner das Dorf Esnes und die nördlich davon gelegene Höhe. Beide wurden ihm im Gegen- stoß wieder entrissen. Das Dorf ging bei abermaligem An- ariff wieder verloren. Südlich Esnes hielten sich {wache Kräfte östlih der Hurtebise-Ferme. Bis zum Nachmittag mußtea sle shliezlih vor übexlegenem Druck auf die Höhe der Guillemont - Ferme zurückgehen. In et- bitteren Nahkämpfen wehrien sie am “Nachmittag weiteres Vordrängen des Feindes ab. Befondecs hart- nâdia wurde um den Westrand des Dorfes Malincourt ge- kämpft. Nach Verlegung unscrer Linie auf den Moulinwatd ‘und das Dorf Deheties brachen erneut starke Anguiffe gegen diese Front zu'ammen Wiederholte Anstürme geaen Serrain wurden zunächst aufgehalten. Die am Nachmittage über das Dorf östlich vocbrechenden Eturmwellen wurden von H:\sen- Nassauern eiwas weiter östlih aufgefangen. Batterien cines E ve-Feldartillerieregiments \chosi n hier bei G Tanks zusammen. m Nachmittage in Linie Serain—Prémont sowie bei und südlich Brancourt atlacierend? starke englische Kavallerte?räfte wurden durch Artilleriefeuer in direktem Schuß zersprengt. Ebenso wurden weftiich Prémont bereit gestellte Kavalleriemassen und bespannie Batterien durch Flachflieger und Artilleriefener aus- einandergejaat. Aus Gefangenenauz sagen und Beutevefehlen ergibt sich daß hier das aanze englishe Kavalleriekorps ver- sammelt ivar mit de, Auftrage, auf Le C iteau dur chzustoßen und die Bahn na« Valenciennes zu unterbrechen. Südlich Montreal gingen nach kurzer stärkster Feuervorbereitung Engländer mit Tankunterstüßung zum Angri} vor. Sie gewannen Ge- lände bis zur Beouregar d-Ferme und Me1icourt. Die Ferme wucde-im-Gegensioß- rwiedergenowmen. - Mit frischen Ki äften eunter häcfstem Artilleri-einsay versuhie der Engländer die Einbruchsstele zu erweitern. Erst nahdem mehrmalige An- griffe ab ewiesen waren, gingen unsere Truppen, von Norden her bedroht, auf Fresnoy-le-Grand zurück. Das Feldartillerie- regiment 78 zeichnete fih in diesem Kampfe besonders aus, indem es einen aus Linie Brancourt—Montreal erfolgenden Teilangtiff zum Teil offen aus nächster Entfernung | feuernd gers{lug. Südlich Beauregard-Ferme—Merticourt rourden die angreifenden franzöfishen Sturmwellen abgeschlagen. __ Erst noch Einbruch bc: Tunkelheit trat auf der ganzen Schlo frant Ruje ein. Die in der Nacht von uns einge- Lilli iei * m augen verliefen p anmäßig und ungestört vom Geuuer, D jen Fever an einzelnen Stellen zu großer Hesftig- leit Fellcigeil, 4 den Morgenstunden gegen die von uns ver- lasse ex Linica cinsezte. Der Feind drängte erst im. Laufe d § Vormitt248, besonders in der Linie Marez—Bohain nach. Bodo: sots der Nömerstraße stieß ex mit Kavallerie und leihien Tanfs nach. Den jtarken Angriff am Nachmittag auf Boitry wiesen unsere Nachhut-n kämpfend zurück. Angriffe aeaen Escanfort scheiterten. Oestlih Cambrai wiesen unsere Nachh „ten einen voy zah!reihen Tieffliegern begleiteten An- griff bei Cagnoneles ab. : In der Champagne seßte am frühen Morgen des 8 Ok- tober von St Marne bis in Gegend Flirey stärfkstes feind- lihes Feuer ein. Jhm folgten auf der ganzen Linie hef--

«tige, ‘stellenweise von Tauks * untert-üßte feiadtihe Angriffe,

die“ im ollgemeinen abgewiesen wurden. Oestlich St. | Cle- mens wurden gerivge ö:tlihe Erfolge des Feindes durch E egenstoh verkleinert. _ Am Nachmittag beiderseits Bithen-- ville „nah wiederhol!er Feuervorbercitung vorg-tragene Angriffe brachen bereits vor „unseren Linien zusammen. (rneuter Angriff gegen Mittag avs St. Elievne wurde M Anfanaserfolg im Gegenstoß abgeschlagen. Wied: e UAngriffoversuche bei Orfeuil kamen in unserm Vernichtungsfeuer nicht zur Entwicklung oder scheiterten vor unseren Linien im Abwehrfeuer. Nach Abschluß der Kämpfe waren unsere alten St-llungen bis auf kleine Ausbuchtungen wieder in unsrer - Hand, Bei erfolareicher Tankabwehr geichnete fich der Gefreite Budde der 1. Kompagnie Jnfante: ie- reg!ments 55 dadurch aus, daß er einen Tanf durch geballte Ladungen zur Strecte brachte und. seine Insassen, einen Ge- swaderführer mit seigem Adjutaulen, zu? Gefangenen: machte. Aus erbenteten BVefehlet gelit heivor, daß in - der Mitte * der {e art ; das erste „feindliche Angriffsziel _ die Linie —Semide war. Teilvozrstöße bei Aui Nis

e bele, cilvorstöße bei Autry an der Aisne

Am 9. Ofcober beschränkte sih die Gefechtstätigkeit auf Teilvorstöße bei Pont—Faoerger. Ueber die Suippes vor- gehende starke feindlihe Abteilungen wurden unter Verlusten

gurügeworfen. Nach heftigem Artillerief-uer aus St. Clemens exfolgende feindliche Teilangriffe am Nachmittag wurden ab-

gewiesen. Ebenso in den Abeustunden Teilvorstöße nordöstlich Vethenville. VBeiderscits Etienne brachen zwei nah Feuer- vorbereitung vorgelragene feindliche Teilangrisfe zusammen.

.

tvar

;rund ‘157/800. i t s 88-797500 6’ gegen 66:343:100 6 im ¿Jahre 1916. "Die Löhne ver-,

Großes Hauptquartier, 11. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsscchauplaß. Südwestlich von Douai seßte der Feind ¡um Angriff gegen den Trinquige-Abschnitt südlih der Scarpe an. Kana- dische Regimenter, die übec Sai! hinaus3. vorzubrechen

(ck eff, U

versuchten, wurden unter schweren Verlusten zurü- geworfen. , An der Schlachifront östlich von Cambrai und St. Quen-

tin sind starke Angrisse des Feindes gegen unsere neuen Stellungen und ihre im Vorgeiände belassenen Vortrupyen gescheitert. Der Feind stand au Nbend etwa in Linie Nave8— St. Vaast auf den Höhen wesilih von Solesmes und

LeTateau, westlich derLiaieSt.Souvplet—Vaux—Aubigny—

Aisonville und auf ‘dem Westufec der Oise zwischen Al : a OLrtany Und La ¿FLLL.

_ Teilangriffe des Gegners bei Berry au Bac an der Aisne, an der Suippes und an der Urnes wurden ah gewiesen. Zwishen St. Etienne vnd der Aisne haben wir unjere Truppen in rückwörtige Linien, beiderseits von;,Grandpré auf das No: dufer der Aire plangemäß vom ¿Feinde vngeslört aurücégenommen. Auf dem westlihen Maas - ufer sctzte der Feiad erneut zu starken vergeblihen An- griffen beiderseits der Straße Charpentry—Romagne an.

Nuf dem östligen Maasufer griff dec Amerikaner tagsüber mit starken Kräften ¿zwischen Sivry und dem Hau- mont-Walde au. Brandenburgische, sächsische, rheinische und österreichish-ungarishe Regimenter \chlugen im harten Kampf alle Angriffe des Feindes ab. Das österreichisch- ungarische Jnfanteriereaiment Nr. 5 unter seinem Kommandeur, Oberstleutäant P opelka, zeichnete sich hierbei besonders aus.

20 Im. Monat _September wurden an der Westsront CTò _feindlihe Flugzeuge, davon 125 durch Flug- abwehrfkanonen, und 95 Fesselballone vernichtet. Hiervon

sind 450 Flugzeuge in urserem Vesiß, der Rest ist jen-

seits der feindlichen Linien erkennbar abgestürzt. Troß der vielfach großen zohlenmäßigen Ueberlegenheit des

Gegners haben wir im Kampfe nur 107 Flugzeuge ver- loren. Der erfolgreiche Kampf in der Luft schuf die Grundlage für das tatlräftige Eingreifen unserer Flieger bei dem Kampf auf der Erde. Durch Aujsklärung bei Tage und bei Nacht, durch Bombenaugrifse gegen militärisch wichtige Ziele im feindlichen Hivterlande und durh Augriff auf dem Schiachtfelde mit Viag- chinengewehrenund Wurfminen haben sie Jnfanterie und Artillerie überall wirtfsam unterstüßi. Trog hartnäckiger Angriffe des Feindes auf unsere Fe}selballone, bei denen wir 103 einbüßten, ronnie der Gegner unjere- sih rücksichislos einsezgenden Beoh- achter an ihrer erfolgreichen Tätigkeit nichi hindern.

Südöstlicher Kriegsscchaupla 8.

Auf dem südösilihen Kriegsschauplaß. neu eingetroffene Truppen stehen in der Gegend südlih von Nisch in Gefechts- fühlung mit Serben und Franzosen.

Der Erste Generaiguartiermeister. Ludendorff.

OesterreichischW-ungarisher Bericht. Wien, 10 Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Jtalienisher Kriegsschauplaß. Stellenweise lebhaftere italienishe Erlundungstätigkeit.

Balkan-Kriegsschaupla ß.

Am Skumbi scheiterte der Uebergang italienischer Neiter- abteilungen. : : :__ Nordwestl:ch und nördlich von Leskovac haben“ sich. Kämpfe entwickelt. S Hinter unseren Fronten negrinische Banden aufgerieben.

Westlicher. Kriegsschauplay. __ Nördlih von Verdun bei Beaumont s{lugen unsere Jäger im Verein mit rheinischen Regimentern {were An-

stürme siegreich zurü. Der Chef des Generalstabes.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 9 Oktober. (W. T. B.) Tagesberichk. Unveränderte Lage auf allen Fronten.

wurden sèrbisGe und moate-

Statistik und Volk8wirtschaft. Die Löhne und- ihre Steigerung.-im Bereiche «der, „rheint|ch-westfäliscen Textilberufsgenotlsen|\chaft. Dem unlängst “erschienenen Bericht der rheinisch-westfälishen

- Tertilberufsgenossenschaft für das Jahr 1917 entnehmen wir, daß die

Löhne im Jahre 1917 gegen das Vorjahr fehr erheblich gestiegen find. Die Berufsg: nossenschaft, welche die Sektionen Düsseldorf, M.-Glad- bach, Elberfeld, Barmen, Lennep Aachen und Münster umfaßt, ver- ficher!e im Berichtsjahre rund 2676 Betriebe mit 2700 Arbeitern

gegenüber 2689 Betrieben mit 70850 Arbeitern im Vorjahre gegen die Folgen von Ünfällen. Die Zahl der Betriebe Da O DONNOO U S Deuben was aus Die durch Mangel an ‘Nohstoffen bedinaten Betriebsstillegungen

zurückzuführen ist. Die Zunahme an Arbeitern und Arbeiterinnen erstret sih auf die Sektionsbezirkte Barmen und M.-Gladbach, nomentlih auf Barmen. Hier hat sih die Industrie mit besonderer Geschicklichkeit auf: den Kriegsbedarf umgestellt. 1913 belief si die Gesamtzabl der Arbeiter..im Bereich der Béeruf2genossenschaft - auf. Die‘Gesamtlohnsumme betrug - im Jahre 1917: rund

teilen fi" quf dieeinzelnen-Sektionen,-wie folgt: Düsseldorf -ründ- 6 565 000, Münchèn-Gladbach 18 545 800, Elberfeld & 124 500, Barmen 24 332 200, Lennep- 7.386 000, * Aachen - 14-988 400 *und -Münster 10855 300 (6. Ein Vergleich der gesamten Lohnsumme im Jahre 1917 mit der des Vorjahres zeigt eine Steigerung um rund 22 Millionen Mark. Die Lohnsteigerung läßt sich am t eutlichsten erkennen, wenn man den Durch- \chnit1slobn eines Aibeiters in den einzelnen Jahren, und zwar seit Kriegsbeginn, in Betracht zieht. Es betrug der auf den Kopf der gesamten Arbeiterschaft einschlicßlich der weiblichen und der jugend- lichen Arbeiter ent'allende Durchschnittsl|ohn im Jahre 1914 913 #, im Jahre 1915 915 #4, im Jahre 1916 936 46 und im Jahre 1917 1221 «e. Dies bedeutet gegenüber dem Durchschnittslohn vom Jahre 1914 eine Steigerung von rund 34 vH. Nach den Angaben des Icahresberihts über die Unfälle im Bereiche der Berufsgenossenschaft ist deren Zahl gegen das Vorjahr um 475 auf 1635 mit 388 (291) entshädigungspflichtigen geitiegen. Die Ursachen der Unfallsteigerung sind größtenteils in dem Mangel an gelernten Arbeitern zu suchen.

blatt

Wohlfahrtspfleges Der die Vaeiwahrlosung der Jugend und die Bettelei wirksam bekämpfende „Verein Dienst an Arbeitslosen“, Berlin, Ackerstraße 52, gibt seinen 36. Fahbresberiht heraus. Troß reicher Arl haben sit ber it im Jahre 675 Dbdachlose gs f n weiteren Versinken in Not und

En ( o

beitégele eniveit

meldet, deren Wcenrzayl er vor 11

__— , F rto 4 1 n fonnte. 145 lunge

in Laster und Berdbrecden bewmabren

Bursden und schwade Alte hat er in seine Heime auf- genomn 77 verlorene Söhne ibren Eltern zugeführt, 178 Laute tin dauernde Urbeit gebra! UUd Vielen 11 anderer Weie geholfen n den vier \chweren Krieg8jahren hat er über 7090 bei C iden Obdachiosen durch über 5 000 Beratun( und Besorgunçen gedient, für 3000 Jöngitnge und Männer Arbeit vermittelt, meist auf dem Lande, 68 000 Arvei1s- stunden in seiner Brocfensammlung selbit gegeben, über 1000 Jüng

in seine Heime

linge und Männer zur YNegelung threr rhältn11}

aufgenommen und sie daselbst an etwa 40 000 Tagen verpflegt, be- schäftigt, demn Bettel entzogen und in christlihem Sinne sittlich beein- luf ihnen s n zu einem fortan nüßglichen

T er Verein auf

18 L nt unditück in „Crt Berliner Iugend- bewahrungsheim:“ {ußer 300 000 Æ Grundschulden lastet auf dem Berein e hrend des Krieges aufgelaufene i{chwebende Schuld von über 40000 {. Der Verein kämpst um sein im tünftigen Frieden wieder doppelt 1

otwendiges Dasein. Er ist auf freiwillige Beiträge angewiesen, ‘die | biêher über Wasser gehalten haben, sowie auf freundlihe Zuwendung von Brocken, Hausrat aller Art, Altpapier, Fla\chen, Büchsen usw. be- sonders zur Beschäftigung der Schüßlinge. Direktor Liebid, Aer- straße 52, versendet auf Wunsch den ‘Iahreébericht iowie regelmäßig das Organ des Vereins: „Aus dem dunkelsten Berlin“. Postscheckonto : : Norden 10643.

Land- und Forstivirtschaft.

Washington, 8. Oktober. (W. T. B.) Nah dem Bericht des Ackerbaubüros beträgt der dur{shnittlihe Stand von Mais am 1. Oktober 68,6 vH gegen 67,5 vH am 1. September d. J. und 75,9 vH am 1. Okiober des Vorjahres. Der Durch!chnittsstand von Frühjabrsweizen wird auf 948 vH ge!{häßt gegen 92,7 vH im Vor- jahre, 71,3 vH im Jahre 1916 und 90,7 vH im Jahre 1915. Der Ertrag von Winterweizen wird wie im Vormonat mit 556 Millionen Buîthels angegeben gegen 418 Millionen Bushels endgültiges Ernteergebnis im Vorjahre und 482 Millionen Bushels im Fahre 1916. Die Schäßung des Ernteertrages von Früh- jahrsweizen is von 343 Millionen Bushels im Vormonate auf 363 Millionen Bushels erhöht worden gegenüber einem endgültigen Ernteergebnis von 238 Millionen Bushels im Borjahre und 158 Millionen Buskeis im Jahre 1916. Der gesamte Weizenertrag würde fich nach dem Bericht auf 919 Millionen Bu)hels stellen gegen eine Schäßung von 899 Millionen Bushels im Vor- monat und gegenüber einem endgültigen Ernteergebnis von 56 Mils lionen Bushels im Vormonat und 640 Millionen Bushels im Jahre

1916. Die Schäßung der Maisernte wurde von 2672 Milliônen auf 2718 Millionen Bushels erhöht gegenüber einem Ertrag von

31594 Millionen Bushels im Vorjahr und 2583 Millionen Bushels im Jahre 1916. Man rechnet ferner mit einem Ertrag von Hafer in Höhe von 1535 Millionen Bushe!s gegen 1477 Mil1onen Bushels im Vormonat und cinem Ertrag von 1587 Millionen Bushels im Borjahr und 1252 Millionen im Jahre 1916. Der durhschnittlihe Stand von Hafer wird mit 93,6 vH angegeben gegen 91,9 vH im Vormonat, 882 vH im. Jahre 1916 und 86,4 vH im Jahre 1915. Die Schäßungen der Ernteergebnisse von Gerste, Noggen und Leinsamen zeigen gegen den Vormonat nur geringe Veränderungen. Der Stand von Leinsaat wird mit 70,8 vH angegeben gegen 726 vH im Vor- monat, 51,3 vH im Vorjahr und 86,2 vH im Jahre 1916.

Verkehrê®twefen.

Die im alten Gebäude des Haupttelearaphenamts, Französische - straße 33a, untergebrahte Prüfungsstelle für Feldtéle- gramme wird mit dem 16. d. M. in die neuen Näume des Haupt- telegraphenamts, Oranienburgerstraße 73 76, verlegt. Um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, sind vom 12. d. M. ab die Zeiten zur persönlichen Autlteterung von Feldtelegrammen an den Wochen= tagen auf -10:bis-12 Uhr Vörmittags und 3 bis. 6„Uhr Nachmittags und: an Sonn- “und ‘Festtägen - auf: 11: bis 1 Uhr“ festgeseßt worden. Außérhalb dieser Zeit fönnen Feldtélegramme nicht angenommen werden. Die brieflihe"Auflieferung von“Télegrañrmen muß vom 15. d. M. ab unter der Adresse: Prüfungsstelle für Feldtelegramme, Oranienburgerz- straße 73/76, erfolgen. Die Prüfungsftelleverinittelt den Privattelegramm- verkehr zwischen Heimat und Feldheer; ihr sind die Telegramme von Groß-Berlin und der Provinz Brandenburg zuzuleiten. Die Adresse

ist vom Absender so ausführlich anzugeben, wie es für Feldpost- sendungen vorgeschrieben ist.

Die Gebühr beträgt 50 S für die Adresse und 5 «5 für jedes Wort im Tert.

Kein Telegramm darf außer der Adresse mehr als 20 Worte enthalten. Die im Inhalt gemachten Angaben müssen durch Vorlage von Bescheinigungen, 3. B. bei Erkrankungen und Todesfällen in Form von Urkunden, Be- \cheinigungen oder dergleichen nachgewiesen werden.

r

Vom 00. Oktober ab sind Pakete aus Deutschland nach Mülhausen (Elf.) eins{chl. Mülhausen-Dornah und nach Colmar (Els.) wieder unbe!chränkt zur Postbeförderung zugelassen. Die Pakete dürfen außer offen beigefügten Rechnungen und Schrift- stücken, die sih nur auf den Paketinhalt' beziehen dürfen, keine \crift- lichen Mitteilungen enthalten.

F T AOTIE T nan V E

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Fn den Scaltervorräumen der- Postämter wird ein „Merk 5 über den allgemeinen Post- und Telegramm

verkehr aus Deutschland nah den Oststaaten und den beseuten Gebieten“ ausgehängt werden. Das Merkblatt gibt einen allgemeinen Ueberblick über diese . Verkehrsbeziehungen. Wer h näher zu unterrichten wünscht, bestelle am Postschalter das viertel- jährlich, in der Regel am ersten Tage des Vierteljahrs, erscheinende „Postblatt " (40 4 für das Kalenderjahr, 10 «Z für die einzelne Nummer). Das „Postblait“ enthält alle wesentlichen Versendungs- bedingungen für den inneren Vertehr sowie für den Verkehr mit dem Auslande und den beseßten Gebieten.

Auf Briefen und Postkarten nah dem Auslande hat der Absender gemäß einer Verordnung des Neichskanzlers ven jeßt. ab

¿aus militäris{en Gründen seinen Vor-- und Zunamen und séinen

Wohbno1t ‘nebst Straße“ und. Hausnummer“ anzugeben. Briefe ‘und

“Postkarten, ‘die dieseñ* Veruierk*nicht enthalten, Werden von der Be-

förderung ausge{{lossen. { des t

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause werden morgen, Sonnabend „Hofimanns Erzählungen“ mit den Damen Hafgren-Waag, Hansa, Mearherr, Birtenstrôm und den Herten Hutt Armster, Henke und Sommer in den HauptroUen autgefüh:t. Musikali\cher Leiter ist der Kapellmeister Dr. Siteory.,

Sm Köntolichen ScWhausvielhause wird morgen „Die s von Messina“ in der gewohnten Beseßung gegeben. Anjang 7 Uhr.