1918 / 243 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Oct 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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Bekanntmachung. Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs»

weise Verwaltung und die Liquidation des in- ländischen Vermögens ausgebürgerter Landes-

tiger, vom 12. Juli 1917 (RGVI. S. 603) ‘ist für die olgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet

worden: S2, Lifie. Gesamtvermögen. Das gesamte im Inlande befindlihe Ver- mögen der ausgebürgerten Landesflüchtigen BNyvonne Mechling,

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Rentnerin aus Mülhausen (Zwangsverwaiter : Notar Justizrat J Y , On" c

Bleyler in Mülhausen). Á

Straßburg, den 8. Ministerium

Olktober 1918. für Elsaß: Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

BVBetlaununtmächuna.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung und die Liquidation des inländischen Vermögens ausaebürgerter Landesflüchtiger, vom 12. Juli 1917 (RGB!. S. 603) i} für die folgende Unter- nehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

843, Lifte.

Gesamtvermögen. Das gesamte im Jnlande befindliche Ver- mögen des durch Erlaß vom 30. April 1918 ausgevürgerten Landesflüchtigen Paul Grimmeisen, Ingenieur, g/b. 1. Januar 1882 in Straßburg, zuleßt in Brüssel (Zwangsverwalter: Gerichts- vollzieher Roi in Straßburg).

Straßburg, den 8. Oktober 1918. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Innern. J: A: Dittmar:

Berau tmaGu na. o

Auf Grund des § 2 Absaß 2 der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) habe ih dem gemäß meiner Bekanntmachung vom 22, Juni 1918 vom Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs ausgeschlossenen Spezereihändler Nikolaus Ves, Qirunnentraße ir: 9 Mer die Ausübung diejes Handels wteder gestattet.

Mey den 7. Oktober 1918. Der Polizeidirektor. J. A.: Neumann, Hauptmann.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Geheimen Kaobinettisrat, Wirklihen Geheimen Rat

von Berg seinem Ansuchen gemäß von seinem Amte zu entbinden.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: den Regierungs- und Baurat Büttner in Essen zum Oberbaurat mit dem Range der Oberregiecungsräte und - den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Kolbe in Rosto zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Unioersität zu Greifswald zu ernennen sowie dem Direkior des Hifstorischen Archivs und des Historischen Museums in Cöln, Professor Dr. Hansen den Charakter als Geheimer Regierungsrat und dem Baurat Reinboth in Dt. Eylau bei seinem Ueber- tritt in den Nuhestand den Charakter als Geheimer Baurat zu verleißen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: dem Oberstaatsanwalt Ganslandt in Cassel, dem Senatspräsidenten Nobe bei dem Oberlandes8gericht in Breslau fowie dem Landgerichtspräsidenten C almeyer in Gnesen den Charafter als Geheimer Oberjustizrat mit dem Range der Räte zweiter Klasse zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Kreuznach getroffenen Wahl den Gerichtsassessor a. D. Dr. Fischer in Elbing als besoldeten Beigeordneten der Stadt Kreuznach für die gesezlihe Amts- dauer von zwölf Jahren bestätigt.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Bergassi\ssor Runge ist zum Berginspektor im Berg-

‘revier Essen 111 ernannt worden.

Ministerium des Jnnern.

Das Diphtherie-Heilserum mit ; der Kontroll- nummer 275, geschrieben: „Zweihundertundfünfundsiebzig“, aus dem Sächsischen Serumwer? in Dresden ist wegen Aöschwächung zur Einziehung bestimmt.

öffentlihen Arbeiten.

Ministerium der

Es sind verliehen planmäßige Stellen: Mitglied der Eisenbahndir-ktionen den Regierungsräten Dr. Grafe in

Bremen und Dr. Reinhold Herrmann in Posen fowie den Regierungs- und Bauräten Lippmann in Breslau, Prang in Kattowiz und Fehling in Essen; für Voc- stände der Eisenbahnbetriebsämter den Regierunasbau- meiftern des Eisenhahnbaufahs Stange in Königs-

berg (Pr.), Popcke in Sto!sp und Sammet in Duisburg und für Regierungsbaumeisier den Regierunasbaume: stern des Eisenbahnbaufachs Lettau in Magdeburg, Wilke in Bebrc

ind Fichelscher in Bremen; für Vorslände der Eisenbahn- maschinen- usw. Nebenämter den Eisenbahningenieuren Friedrich

S orts in Lrck, Franz Bothe und Max Martin in Schneide- j ! i O! j S Ea Corts in Lnck, Franz Dothe und Max Parti p gegen die Werbung für die Errichtung einer Provinz Deu1sh Schlesien,

müßl und Georg Lunz in Beatschen

für Mitglieder

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Planmäßige Regierungsbaumeisterslellen sind verliehen: !

den Negiecungsbaurneistern des Hochbaues Körber in Berlin (Bereich der Ministerialbaulommission), Dr.-Jng. Dunaj in Myslowiz, Heinrich in Altona und Thureau in Herne, ferner den Negierungshaumeistern des Wasserbaues Procter bei der Weiciselrombauverwaliung in Danzig und Raabe in Dorsten (Bereich der Kanalbaudirektion in Essen).

- ukrainischen Gebiete Polens fofort räumen.

DerannitmaG unl.

_ Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (GS. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kom- munalabgaben einschäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjah:1 1917/18 bi der Brandenbuvrgishen Städtebahn auf b festgestellt worden ist.

Miagdeburg, den 10. Oktober 1918. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.

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Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) wird der Industrie-Bedarfsgesellschaft G. m. b. H. der Handel fowohl mit Lebensmitteln, als auch mit Gegen - ständen des täglichen Bedarfs sowie j mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem folhen Handel wegen Un- zuverlä)sigkeit für das Neich8gebiet hiermit untersagt. Die tosten dieser Beröffentlihung hat die Gesellschaft zu tragen.

Hanau, den 2. Oktober 1918.

Die Königliche Polizeidireftion. Lau r.

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Bela nntmaPni nq ___ Dem Fleischermeister Hermann Albien, hier, Hochmeister- straße 11, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Per- sonen vom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Bieh, Fleisch und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt worden. Königsberg, den 4. Oktober 1918.

Der Polizeipräsident. von Wehrs.

De Lana Muna.

Auf Grund des § 1 der Verordnung zur Fernhaltung unzuver- lässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) ist dem Dachdecker Nichard Grabvandt, hier, Warsoroer Straße 9, der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, rohen Naturerzeugnissen, Hetz- und Leuchtstoffen sowie mit Gegenständen des Kriegsbedarfs, insbesondere auch mit Teer, untersagt.

Steitin, den 8. Ofttober 1918.

Dex Polizeipräsident. von Bötticher.

(Fortsezung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Nichtamtliches. Deutsches Neicch.

Preußen Berlin, 12. Otlober 1918.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern vormittag, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, den General- stab8vortrag und empfingen später den Kommandanten von Berlin, Obersten Scwerck, den Staatssekretär des Reichs- marineamts Admiral Ritter von Mann und den Leutnant im 1. Garderegiment Seine Durchlaucht den Prinzen Albrecht von Hohenzollern. a

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen hielten heute eine Sißzung. E

Das Königliche Staatsministerium trat gestern zu einer Sitzung zusammen.

Für die Uebergang3wirtshaft auf dem Textilgebiet ist durch die Bundesratsverordnung vom 27. Juni 1318 die Bildung von Neich8wirtschaftsstellen für jedes Fasersloff- gebiet vorgesehen. Die Neichswirischaftsstellen besiehen aus Vertreteroersammlungen, deren Mitglieder auf Vorschlag der beteiligten Verbände vom Reichskanzler ernannt werden, und einem von der Vertreterversammlung zu wählenden Ausschuß. Zu Vorschlägen sind der Kriegsausshuß der Deutschen Jndustrie, der sich hierzu mit den Fachverbänden in Verbindung geseßt hat, und der deutsh?e Judustrie- und Hand»elstag sowie der deutsche Handwerkskammertag und die in Betracht kommenden Berufsverbände der Arbeiter und Anaestellteu auf efordert

worden. Auf Grund “dieser Vorschläge sind jeßt, wie „Wolffs Telegrapherbüro“ meldet, nach Anhörung der Bundesregierungen die Ernennungen der Mitgiieder

der Vertreterversammlungen der Reich2wirischaftsftellen vorn Reichskanzler erfolgt. Der Neichskanzier (Reichsivirtschafizamt) wird noch im Laufe des Oktober und November die Ver- treterversammlung zusammenrufen, damit die Wahlen für den Ausschuß vollzogen werden, wonach die Reichsroirtschaftsstellen ihre Tôtigkeit aufnehmen fönnen. Vielfach geäußerten Wünschen entsprechend werden die Verireterveisammlungen nicht alle in Berlin tagen, fondern nach anderen Städten be- rufen werden. So werden jedenfalls die Vertreterversamm- lungen für Wolle und Erfazyspinuostoffe im Königreich Sachsen, die für Baumwoll» in Bayern statifinden, au} Württemberg

ist für Vertreterversammlungen in Aussicht genommen worden.

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Oesterreich-Ungarn. Das österreichishe Abgeordnetenhaus begann gestern

die Erörterung der innerpolitischen Fragen. Im Laufe der Verhandlungen erhob der Abg. Micheijda (Pole)

die über cine halbe Million Slawen in einem geschlossenen Sprach- gebiet umfassen würde, laut Bericht des ,Woiffschen Telegraphenbdüros“ Einspruch und sagte, die Polen Schlesiens begrüßten die freien, selbständigen, \slawishen, demokratischen nationalen Staaten, die im Werden sind, insbesondere die Auferstehung des polnischen Staates. Abg. Wityk erklärte, die Ukfiginer würden, wenn auch Wilson fie in seinen Reden mcht erwähnte, an die Pforte der all- g: meinen Friedenstagung pochen. Sie verlangten, daß die Polen die Der Abg. Gaf)er er- flärte, die Italiener erwarteten die Zukunft der italienischen Gebiete, die Teile dieses Staates bilden, von dem künftigen, hoffentlich nahen

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deutsh-nationale Abg. Kraft zur BVerzichtëstimmung für bequemen. Die Deutschen Stütze gierung oft gegen den Geist det Volkes, Staat erhalten wollten. Keincs der Bölker käme hierbei z1 Die Deutschen würden sich nunmebr auf keinen Fall bestimmungsreht verkürzen lassen. Das deutsche Boik in den Alven ländern fordere in letinem weitaus größten Teil den bundesftaatliche Anschluß an das Deutsche Neich. Der Italiener für die Verständigung der österreihi|{chen Natio: undeakbar hielt, daß der österreichische um einer Neihe tieiner, sh gegenteitig zu machen.

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Die nächste Sißung findet mit Nüclsicht auf die Delegations- verhandlungen am 22. Oktober statt. ; D

Der Obmann dér deutsch-böhmischen Vereinigung hat den deutsch-böhmishen Sozialdemol raten mitgeteilt daß die deutsh-böhmise Vereintzung dem Standpunkt der sozialdemokratishen Partei Nehnung trage, wonoch an dem

geplanten gemeinjamen deutschen Nueschusse nur Abgeordnete teilnehmen dü:fer. Uebrigens

des allaemeinen Wahlrechts

hätten die Mitglieder des Herrenhaufes auf die Teilnahme ver- zichtet. Die Sozialdemokraten antworteten, taß sie bereit seien an der Beratung der deutsh-böhmishen Abgeerdncten teilzu- nehmen, deren Zweck vor der Hand eine Aus\proche ur Orientierung über die Lage in Deuish Böhmen sein würde.

Die gesamiparlamentaris& e Vertretung der Ukrainer in Oesterreich hieit vorgestern Beratungen ab, zu welchen auch die Herrenhausmitglieder Metropolit Gref Szepticki und Minister Herbaczewski erschienen. Der Präsident der ukraini- \chen parlamentarischen Vertrelung Petrusiewicz eröffnete die Beratungen mit einer furzen Avspreche, worauf Eugen Lewickij den politishen Bericht erstottete, an den sich eire mehrstünoige lebhafie Erörterung kaüpfte. Der Korrespon: denz „Auttria“ zufolge. wurde einmütig von allen Rednern darauf hingewiesen, deß die ukrainishe Nation nah mehreren Jahrhunderten der Unterdiückung in dicsem Welikriege ais selbständiger Staat auferstanden sei und im freien Völkex- bunde des zufünfligen Europas scinen Plaß als mächtiger duliurfaïtor im europäishen Osften- einnehmen werde. Schließ;- li) wurde einstimmig beschlossen, füc den 19 Dîêtoder Ver- trouen8männex aus allen ukraini\chen Gebieten der Monarchie nach Lemberg einzuberufen und in dieser Nationalversammlung den ukrainishen Nationalrat ins Leben zu rujen, dergdas Seibst- bestimmungsrecht des ufcainishen Voiles auf desen Gebieie auszuüben und durchzuführen hätte. )

Großbritannien unv JFriíaund.

Lord Grey hielt vorgestern in einer Versammluna in der Coniral Hall von Westminster eine Nede, in der er Wiisons Politik eines Bundes sreier Nationen unterstüßte. Nach- dem der Arbeiterminister Barnes, der den Vorfiß der Ver- sammlung führie, darauf hingewiesen haite, daß kein Völker-

und möglich sei, bis der preußischze Militarismus entwurzelt wäre, sagte Grey dem „Reuterschen Büro“ zufolge:

Eines der Ziel: der Versammlung sei, die Yegierung bei der tatsächlichen Führung des Krieges zu unterstüßen. Der Hauptzweck der Versammlung ergebe sih aber aus der sehr bemerkenswerten Nede des Präsidenten der Vereinigten Staaten (Beifall) vom 22. Sep- tember, in der er eine ausdrückiihe Aufforderung an die Alliierten richtete, zu erflären, ob er in sciner Deutung der entscheidenden Fragen des Krieges oder in seiner Ansicht über die Mittel, wodurch eine Negeiung erfolgen könne, -etùe trrige“ Anschauung ver- trete. Kurz darauf sprach Balfour in demselben Sinne, und heute hat Barnes gesprochen. Das find“ im aewissen Sinne Ant- worten an Wilson. Grey fuht1 fort: „Unfer Zwecck heute abend ift, flarzustellen, daß wir alle darin übereinstimmen. „jene Erklärung über die entscheidenden Fragen des Krieges auch die unsrige tst, und daß wir an diese Methode, eine Regelung dieser Fragen zu erreichen, für die Wilson so ernst eintritt, glauben. (Beifall.) Natürlich muß die amtlihe Antwo1t auf eine Frage von so aroßer Wichtigkeit vom Premierminister gegeben werden. (Beifall.) Wiljon verlangt Einig-

leit der Verbündeten, und für diese Elnigkeit werden die BVer- bündeten forgen. Der Friede ist in Sicht, aber noch "nicht

in greifbarer Nähe. Jeder Mangel an Unterstüßung der egierung,

jede Uneinigkeit unter den Verbündeten, alles, was Deutschland Hoffnung auf eine Nemispartie gäbe, würde die Sache des

Friedens zurücweichen lassen. Während keine wirklihe Aussicht, einen wirtlich guten Frieden zu sitern, vernachlässigt werden darf, müssen wir doch bedenken, was für ein Unding es iein würde, wenn wir nach Beginn der Friedenstagung und in rem G'auben, daß der Krieg nun zu Ende sei, herausfänden, daß die militärischen

Machthaber Deutschlands noch immer die wirklich maßgebenden Leute seien, und daß der ganze Friede, während er erörtert

den Männern untergraben wird, die den Krieg begonnen haben und deren politishe SteUung zuin Kriege sich niemals geändert hat. Das muß um jeden Preis vermieden * weiden. Deswegen halte ih Wil)jons Antwort für eine ent\chiedene und verständige Antwort. Die deutschen Kanzler erschienen auf der Bühne in den leßten paar Monaten wie flüchtige Phantome, wir wissen niht, woran wir- uns hinsichtlich der Autorität, die hinter jedem einzelnen steht, zu halten haben. Wir müssen uns der Neichstagétentschließung vom Jahre 1917 er- innzxn. Die militärische Lage änderte sich zu Deutschlands Gunsten. Das Ergebnis waren die Verträge von Brest-Litowsk und Bukarest, eine off:ne Ver)spottung der Veichstagsentschließung, da sie thren Zweck erfüllt hatte. Wilsons Antwort entwi(kelt die Klarheit und Vorsicht, die absolut erfordérlih ist.“ Grey lehnte den Gedanken ab, daß der Völkerbund ein Bund der Alliierten sein soll, um die Vor- herrshaft ciner besonderen Gruvbpe von Nationen au}recht zu er-

wird, von

halten. ebenso den Gedanken, daß der Pian eines Völkerbundes als Ersaß, für eine erfolgreiche Beendigung des Krieges ver-

wertet werden könne. Der Bölkerbund müsse seinen Ausgang von einem erfolgreichen Abschluß des Krieges nehmen (Beifall). Grcy stimmte Wilson zu, daß der Völkerbund nicht jeßt gebildet werden könne. Troßdem müsse fein Apparat im voraus vorbereitet werden. Der Völkerbund müsse beim Frieden gebildet werden, sonst sei die Ausficht, daß er jemals gebildet werde, gerährdet. Deswegen sollte die Negterung durch die besten Geister, über die sie verfügen könne, einen Plan entwerfen, damit diese Dinge geklärt seien. Nachdem Grey über die fisfalischen Fragen und die Frage der Abrüstung gesprochen hatte, erklärte er: „Wilson hat wiederholt darauf gedrungen, daß rer Völkerbuud ein Bund sein müsse, in ten auch Deutschland aufgenommen werden kann. Wir dürten feinen Vorwand finden, Deutschland auszuschließen, andererseits muß jede zu dem Bunde gehörige Vegierung ein freies Volk repräfentieren, entschlossen, die Ziele des Bundes in aller Aufrichtigkeit auszuführen. Wilson hat wiederbolt erklärt, daß man keiner Regierung vertrauen könne, dic n'cht die Beglaubigung vorweisen könne, daß; sie das Vertrauen des Volkes hinter sich habe und diesem Volk und niemand anderem verantwortlich let. Der Völkerbund müsse eine Autorität und internationale Macht dar- stellen, durh die ¿. B. Fälle erledigt werten könnten, wo eine fleine zurückgebliebene Nation fsich gegenüber einer stärkeren Natkon weigert, ein Unreht wieder gut zu machen. E würde das Entïtehen internationalen Argwohns und Eifersuht vermieden werden. Der Völkerbund könnte au wenig organisierten Ländern tehnischen Beistand leisten, wie den Seezolldienst in China, wogegen jeßt große Hindernisse in der inter- nationalen Furt und Eiferjucht bestehen. Es ist unmöglich, cine

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absolute Sicherheit zu erlangen, aber der Völkerbund, wie er von Wilson entworfen ist, würde die Autsihten auf Sicherheit erböben und die internationalen Beziehungen auf ein Niveau heben als jemals.“

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Nußlaud. '

Das. Kommissariat für Hondel und Jndufstrie macht, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, bekannt, daß nah Schaffung von -Zollämtern länas dec Grenzlinie an der Westgrenze und auch aa der ukrainischen (Srenze von Jamburg bis zum Gebiet des Donkreises alle Waren, die nah der Russischen -Sozialistischen-Föderativea-Sowjet- Republik einzu- führenden, wie die aus der Republik auszuführenden, einer Zollmusterung zwecks Verzollung unterliegen. Das Recht

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der Einfuhr wie der Ausfuÿr von Waren muß durch eine Bescheinigung der Abteilung für Außenhandel beim

Kommissaziat für Handel und Jundustrie nachgewiesen werden. Ulle mit Umgehuna der Zollämter ein- und ausgeführten Waren werden als Konterbande angeschen und unterliegen ter Beschlagnahme.

Der Kosakenrat hat laut Meldung der „Russischen Telegraphenagentur“ folgende, von der Kommission ange- nommenen Grun dgesegze für das Dongebiet bestätiat:

1) Das Dongebiet ist ein selbständiger Staat, der auf den Grund- lagen des“ Bolkérechis aufgebaut ift.

2) Die oberste geseßaeberische Gewalt innerhalb der Grenzen des Dongeb!etes gehört dem Kosakenrat.

3) Die: oberste Exekutivgewalt wird dur den Ataman Sowjet der Abteilungsleiter vertörvert.

Weiter ist davon die Rede, daß der Rat alljährlich vom Ataman einberufen wird. Alle ordenilichen Sißungen und der Zeitpunkt der Einberufung werden durch den Nat festgeseßt, dessen Mitglieder sür drei Jahre gewählt rwoerden. Der Rat hat das Necht, Geseze zu schaffen, zu ändern und abzuschaffen, den Ataman zu wählen, den Staatshaushaltsplan zu prüfen und zu bestätigen, alle Schuldoershreibungen und Kreditoperationen zu billigen, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, politische und Handelsverträge zu bestätigen und den Ataman, die Mit- glieder der Regierung und des obersten Gerichts vor sein Gericht zu ziehen. Die Mitglieder des Nates find für ihre Tätigkeit nur vor dem Rat verantwortlich.

Niederlande.

Der Führer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Troelstra hat in der Zweiten Kammer eine Juterpellation über die auswärtige Politik, insbesondere im Zusammer- hang mit der Ein- und Ausfuhr von Lebensmitteln und Roh- stoffen, eingereiht und gleichzeitig die Frage an die Negierung gerichtet, ob sie bereit sei, wenn eine parlamentarische Kom- missioa für auswärtige Angelegenheiten eingerichtet würde, regelmäßig mit ihr in Fühlung zu bleiben. Der Minister dés Aeußern van Karnebedck crtlärle, dem „Haager Korrespondenz- büro“ zufolge, daß die Negierung bereit fei, einem etwaigen Verlangen noch einem eigeren Verhältnis von Parlament und Regierung im Nahmen der Verfassung entgegenzuïommen. Die ungeteilte Verantivoriung der Regierung müsse gewahrt bleiben, brauche aber nicht im Wege zu stehen.

und den

i Vulgarien.

Der Oberbefeh!shaber der 2 Armee, General Lukow, ist, der „Bulgarischen Telegraphen-Agentur““ zufolge, zum Chef des Generalstabs ernannt worden.

Ukrvraine.

Nach der „Kiewskaja Mysl“ ist der Minisierrat der Meinung, daß Artikel 6 des Wilsonshen Programms rie Ukraine nicht berührt, da die Ufkraine fein beseßtes Gebiet ist, sondern die e auf Grund des Ver- tiages mit der ufrainischen Regierung einrückten. Der Minister- rat will diese Auffassung in jeder Weise auch nach außen hin vertreten. Es werden Schritte getan werden, um auf der Friedenstagung eine Veriretung für die- Ufraine zu erlangen.

Fianland.

Dor 91nd tag stellte in der vorgeslrigen Vollversammlung Den fie lien H ahlakt fest, duch den der Prinz Friedrich

Karl vo Hos: n zum König von Finnland erwählt vrde. Dai Ulli lautet, dem „Wolffschen Telegraphenbüro““

zufo'ae:

# Finnlands Landtag, zu ciner außerordentlihen Tagung ver- sammcit, g!bt bekannt: Da Finnland ein )elbständiges Reich geworden Ut und es gemäß § 38 der Negierungsform vom 21. August 1772 dem Landtag obliegt, ein Köntashaus für Finnland zu wählen, hat ‘der Land- tag am 9. Oktober 1918 Se ne Hoheit Prinz Friedri Karl von Hessen zuin König von Finnland gewählt, daß er Finnland nah dessen Verfassung und Geseyßen regiere. Der Landtag verleiht zugleich den 9achtommen Seiner Majestät das Necht, den Königlichen Thron nach Seiner Majestät in der Ordnung einzunehmen, wie sie das künftig zu gebende Thronfolgegeset feststellt. Wie Finnlands Landtag dies alles beschlossen hat, so bekräftigen wir Sprecher des Landtags mit unserer eigenen Namensunterschritt diesen Att.

Geschehen Helsingfors, den 9: Oktober 1918.

Die außerordentliche Tagung des Landtags wurkbe in der herkömmlichen feierlichen Form geschlossen.

Der Finanzminister Arajaervi e:klärie nach der „Berlingske Tiderde“, daß die Staatsausgaben für 1918 800 Millionen Mark überschreiten werden. Die Bekämpfung der Revolution kostete 250 Millioney, die militärischen Aus- gaben im übrigen betragen 170 Millionen. Der Mirister be- tonte {ließli daß die Lage vicht schwieriger geworden sei und daß Finnland imsiande sei, seine Unabhängigkeit zu behaupten.

Amerika. -

Der Präsident von Kuba Menocal hat nach einer Reutermeldung den Vereinigten Siaaten am 11. September kfubaniscche Truppen zur Verwendung auf dem Schlachtfelde angeboten. Die amerikanische Regierung antwortete, sie sei nicht imstande, das Angebot im gegenwärtigen Augenblick on- zunehmen wegen der zunehmenden Beanspruchung der Schiff- fahrt durch die Beförderung amerikanischer Truppen.

Kriegsnachrichten. Berlin, 11. Oktober, Abends. (W. T. B.)

Vor unseren neuen Stellunaen östlih von Cambrai und SL Quentin und auf beidea Maasufera sind feindliche Angriffe gescheitert. Nordöstlih von Cambrai haben sich erneut Kämpfe entwickelt.

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__ Am 10. Oktober wurde Douai besonders lebhaft be- schojsen. Unter der Wirkung der englishen Brandgranaten cutstanden zahlreiche Brände. - Ebenso lag auf der 10!/, km hinter der Front liegenden Stadt Denain am Nachmiltage schroeres Feuer. Das englische Fernfeuer erstreckte sich acf den ganzzu Abschnitt Douai—Cambrai unv erfaßte zahlreiche biSyer verschont gebliebene Ortschaften. Besonders {wer litten die nahe der Front liegenden Siädte Soles6mes und Le Cateau unter engl {h:m Feuer

Die Flucht der französischen Bevölkerung aus den dem lischen ‘Feuer ousgeseßten französichen Ortschaften hat ia Er- wartung der Beschießung auch auf Lille und die Nachbar- städte Lilles übergegriffen. Die Zahl der Flüchilinae geht in die Tausende. Die deutshe Oberste Heeresleitung ist bemüht, das Los der Flüchtiinge nah Möglichkeit zu lindern und be- reilet weitere Schritte zur Durchführung dieser Bestrebungen vor.

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Großes Hauptquartier, 12. Okiober. Westlicher Kriegsschauplagz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Wir sind aus den Stellungen wesilich Douai in rück-

wärtige Linien zurückgegangen. Der Gegner ist langsam ge- folgt und fiand am Abend in der Linie Alt Vendin—Harnes—

(2B. L. B.)

Henin-Lietard und östlich der Bahn Beaumont Brebières. Nordöstlih von Cambrai griff der Feind

zwischen der Schelde und St. Vaast an. Angriffsziel der hier in schmaler Front angeseßten englishen Dioifionen war der Durchbruch auf Valenciennes. Seine Absicht ist vereitelt. Es gelang dem Feinde nur, in Jwy und auf den Höhen östlich und südöstlih des Ortes Fuß zu fassen. Unsere durch Panzerwagen wirisam unterstüßten Gegen}töße brachten hier dea Ansturm des Feindes zum Stehen. An der übrigen Front wehrten wir den Feind vor unseren Linien ab und fügten seinen dichten Angriffswellen {were Verluste zu.

Heere3gruppe Deutscher Kronprinz.

Heftige Teilangriffe englischer, amerikanisher und fran- zösischer Divisionen beiderseits von Bohain wurden vor unseren Stellitngen abgetoiesen.

An der Oise Erkundungsgefechte.

Südlih von Laon haben wir den Chemin des Dames geräumt. Jn dem Aisne-Bogen zwischen

Berry-au-Bac und südlih von Vouziers haben wir neue Stellungen bezogen. Die Bewegungen, die seit mehreren Tagen eingeleitet waren, blieben dem Feinde verborgen und sind ungestört

und plangemäß verlaufen. Auch in der Champagne ist der Feind nuc vorsichtig gefolgt. Der sieareihe Aus- aug Der groben SQOlaht n der Champaane,

die die Armee des Generals von Einem mit verhältnis-

mäßig schwachen Kräften gegen eine gewaltige Ueber- macht des französishen und amerikanishen Heeres in

vierzehniägigem hartem Ringen gewonnen hat, und die beim Feinde in der Champaane infolge der ungewöhnlich bhohen Verluste eingetretene Erschöpfung haben die reibungslose Durchführung dieser schroierigen Bewegungen ermöglicht.

HeeresSgruppeGallwig.

Teilkämpfe beiderseits der Aire. Heftige Angriffe, die der Feind in den Kampfabschnitten der lezten Tage auf beiden Maasusfern führte, find unter schweren Verlusten für den Feind gescheitert. Cunel und der Ormeés-Wald, die vorüber- gehend verloren gingen, wurden von sächsischen Bataillonen wieder- genommen. Die seit 15 Tagen am Brennpunit der Schlacht bei Nomagne in s{werem Abwehrkampf stehende elsaß- lothringishe 115. Jnfanteriedivision unter Generalmajor Kun dt hat auch gestern die ihr anvertrauten Stellungen gegen alle Angriffe des Feindes gehalten.

Dec Erste Generalquartierrmeister. Ludendorff.

Oesterreichish-ungarischer Bericht. Wien, 11. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Jtalienischer Kriegsschauvlay. An den Gebirgsfronten vielfach Kämpfe von Sicherungs- und Erkundungsabteilungen.

Balkan-Kriegsschauplat. j

Der Uebergang über: den Skumbi blieb der italienischen Reiterei auc g:¿stern verwehrt.

Prizren und Pristina wurden durh unsere Truppen geräunt.

Auf den Höhen nördlich von Leskovac stehen deutsche Bataillone im Karapf mit den Serben.

Hinter der Armeefront mehrfach Bandenkämpfe.

Westliher Kriegss{chauplags. Unsere Regimenter bei Verdun bestanden auch- gestern

erfolgreiche Abwehrkämpfe. Der Chef des Generalstabes.

Der Krieg zur See.

Berlin, 11. Oktober. (W. T.B:) Jm Sperrgebiet um England versenkten unsere V-Boote 21000 Br.-R.-T. Der Chef des Admiraistabes der Marine.

London, 11. Oktober. (Neuter:) Der englische Post- dampfer „Leinster“ ist zwishen Dublin und Holyhead torpediert worden. Der Dampfer fuhr am 10. Morgens mit 650 Passagieren und 70 Monn Besazung von Kingston ab. Er wurde zweimal von einem Torpedo getroffen. Ver- schiedene NRettung2boote schlugen um. Jtre Jnsassen ertranken. Der „Daily Mail“ zufolge sind nur 150 Personen gerettet. Nach Meldungen Reuters wurde die „Hiranu Maru“ bei stürmischem Wetter versenkt. 29 Ueberlebende wurden vön einem amerikanischen Torpedojäger aufgefischt. Nach einer anderen Meldung wurden von den 250 Mitfahrenden nur 28 gerettet, darunter 11 Passagiere: 3 Engländer, 7 Holländer und 1 Belgier.

Parlamentarische Nachrichten.

Die nächste Sibung des Neichstags findet am Mittwoch, dem 16. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, stait.

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In der gestrigen Sizung des Wahlrehtis3aus\chusses

¡ des Herrenhauses lagen, wie „W. T. B.“ berichtet, die in

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der vorausgegangenen Sißung angekündigten AbänderÜfigs- anträge vor. Sie wurden bei 18 Stimmenthaltungen im nanzen angenommen. Danach ergeben sich gegenüber den Beschlüssen der ersten Le'ung fo!gende wesentlihe Abände- rungen: Die Alterszusaßzstinme b-i Ausübung des Wahl-

rech1s zum Abgeordnetenhause fällt fort; die Aufenthalts- dauer von einem Jahre, die Varaussez:mg der Ausübung des Wahlrechts fein sollte, wird auf ses Mouaté beichränkt. Die Forderung der dreijährigen Staatsangehörigkeit wird beseitigt, eber.so die Wahlpfl'ch1; die Wahlausschließunasgründe werden

eingeshränkt. Die für Verleihung des Rechts auf Wahl eines weiteren Aboeordneten erforderlihe Einwohner- zahl wird von 250000 auf 200000 ermäßigt; die Ver-

hältniswahl wird in einer Anzahl großstädtisher Wahlbezirke elgeführt und fann im Wege der Geseßgebung ausgedehnt werden. Die Zusammenseßung des Herrenhauses wird insoweit geändert, wie es bei dec ersten Lesung beschlossen worden ist; außerdem treten 16 Vertreter dec Ärveiter und 8 Vertreter der Lngestellien hinzu, währen» die Vertretung des Grund- besißes verringert wird. Der Numerus clausus wird wieder auf 1509 erhöht. Die kulturellen Sicherungen verbleiben in der vom Abgeordnetenhause besh{osenea Form. Das Etatsrecht des Herrenhauses wird gegenüber den Beschlüssen der esten Lesung eingeschränkt, so daß in diesem Punkte im wesentlichen die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses wiederhergestelli werden.

Wie das genannte Büro erfährt, wird die rächste Voll- sißung des Herrenhauses am Donnerstag, dem 24. Ok- tober, Mittags 1 Uhr, stattfinden. Auf dec Tagesordnung wird die Beratung der Wahlrecht3vorlage stehen.

Theater und Musik, Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, „Tannhäuser“ mit den Damen Kemp, Wildbrunn und den Herren Kircbhoff, Knüvter und Bronsgeest in den Hauptrollen aufgeführt. Musikalischer Leiter ist der Kapellmeister Dr. Stied1y. Anfang 05 Lr. :

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen „Die Versuchung des Diogenes“ und „Der zerbrohene Krug“ in der gewohnten Besezung gegeben Der nächste Neuheiten - abend 1st auf Mittwoch, den 16. Oltober, festgesest. Gx bringt die Uraufführung der Dichtung „Jsanthe“ von Victor Hardung, die im Gewand des svmboliihen Märchens das Thema von der Liebe, die den Tod besiegt, behandelt. Das Werk, das f1ch in sechs Bildern abrollt, wird ohne Pau1e dargestellt. Als Beschluß des Abends wird zum ersten Male das alt- flämishe Liebes\spiel von „Lanzelot und Sandercin“ in - der Vebertragung von F. Marcus Hübrer gegeben. Das Szenenbild dieser Bolkédichtung, über deren eigentlichen Verfasser Dunkel |chwebt und deren älteste Ausgaben ins Ende des 15. Jahrhunderts weisen, wird sih an die Formen eines Holzschnitts anlehnen. Die ver- bindende Musik beider Werke stammt von Professor Ferd. Hummel, bei „Lanzelot urd Sanderein“ ist sie nah alten niederländischen und {lämisch-n Motiven zusammengestellt. Leiter des Abends ist Dn U

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges.

Ueber die monumentale Malerei Dänemarks spricht der Professor der Architekturgeschihte an der Königlichen Akademie der Künste in Kopenha„en, Vilbelm Wanscher, im Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin Mittwoch, den 16. Oktober 1918, Abends 8 Uhr, im Hörsaale des Königliden Kunstgewerbemuseums, Prinz Albrechtstraße 7 a. Der Vortrag wird durch Lichtbilder erläutert und behandelt insbesondere die bedeutenden Freéfen des Professors Joakim Skovgaard im Dome zu Viborg.

Die Gesellschaft für Volksbildung veranstaltet morgen, Abends 7 Uhr, im Theatersaal der alten „Urania“ (Invalidenstr. 57) einen Konzertaben d, dessen Programm von dem Soloquartett des Berliner Lehrergefangvereins ausgeführt wird. Außerdem finden folgende Vorträge statt: imKunstgewerbe- mu]eum morgen, Abends 7 Uhr, Dr. A. Köppen: „Arnold Böklin, ein deutsher Mealerdihter“, Neukölln, Realschule, Boddinstr. 34, morgen, Nachmittags 3 Uhr, H. Zoh: „Im sagen- reichen Harz“ (mit Lichtbildecn).

Sm Wisfenschaftliden Theater der „Uranta! wird in nächster Woche der mit zahlreichen farbigen Bildern aus- gestattete Vortrag „Auf Helgoland zur Kriegszeit“ mit Ausnahme von Mittw an allen Abenden gehalten werden. Am Mittwoch wird der-Teortrag „Tier und Mensch in der Wildnis“ noch etnmal wiederholt. Außerdem beginnen in nähster Woche die Vortragsreihen im Hörsaal, und zwar eröffnet am Mittwoch Dr. Berndt eine Reihe von 8 Vorträgen mit Lichtbildérnüber den Ursprung des Lebens und die Abstammung und Gestaltung der Lebensformen mit dem Vortrag: „Der Entwicklungsgedanke im Wechsel der Zeiten“, am Donnerstag, Nach- mittags 53 Uhr, der Proféssor Dr. Shwahn einen Lehrgang von 10 Vorlesungen über „Differential- und Integralrechnung“, am Freitag, Abends 8 Uhr, eine Reihe von 7 Vorträgen mit Lichtbildern über den Kreislauf des Weltalls mit dem Vortrag: „Die Spektral- analyse der Himmelsförper und das Doppler-Prinzip“, und am Sönnabend der Professor Dr. Donath einen Zyklus von 6 Experi- mentalvorträgen über physikalishe Weltbilder mit dem Vortrag „Physikalische Grundbegriffe“ (Abends 8 Uhr).

Bukarest, 12. Oktober. (W. T. B.) Am 9. Oktober, Abends, entgleiste südwestlich C raiowa infolge Dammunterspülung durch wolkenbruchartigen Gewitterregen der D-Zug 2 Bukarest Budapest, nachdem erst eine halbe Stunde vorher ein andèrer Zug die Stelle ungefährdet durchfahren hatte. Einige Wagen fingen Feuer. Eine Anzahl von Personen kam ums Leben, mehrere wurden mehr oder weniger |chwer verleßt.

Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung des Börsenvorstandes, Abt» FONndoborse (Wee B.) Vom 12. Oktober d. ab werben

¡ Düsseldorfer Eisen- u. Drahtaktien 85 vH, Façcon Manstaedt Aktien

10 vH, Facon Manstaedt Vorzugsaktien 10 vH, Lothringer Hütten- u. Bergw.-Veretinafktien 12 vH, Terrainges. Hohenzollernkanal 0 vH, H. Wißner Metallattien 25 vH, aussch!ießlich Gewinnanteilschein für 1917/18 an hiesiger Börse gehandelt und notiert. Vom 12. Of- tober d. J. ab versteht fich die Notiz für die Stammvyrioritätäaktien der CGartonnagen-Maschinen Ind. u. Facon)|chmiede A.-G. nur für soide Stücke, auf welche weitere 5 vH, im ganzen 80 vH, zurü- gezahlt sind. :

—- Die Roheinnahmen der Canada-Pacific-Eifen- bahn betrugen laut „W. T. B." in der esten Oktoberwoche 3 458 000 Dollar (616 000 Dollar mchr als im Vorjahre).