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1823 / 72 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Jun 1823 18:00:01 GMT)

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Schreiben des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten des . haltes verlesen, daß Se. Maj. den D. Garcia Herreros zum Mini⸗ ster des Inneren, und D. Francesco de Paulo Osorio zum Marine⸗ Minister, und interimistisch auch zum Minister des Ueberseeischen ernannt haben. (Ersterer hat, wie schon oben, Art. Paris, erwahnt worden, die ihm zugedachte Stelle abgelehnt) Der berelts früher vorgelegte Entwurf eines Dekrets, wonach die Guter aller Spꝗ⸗ nier, die in der Franzoöͤsischen Armee, oder bei den Spanischen Ro⸗ valisten Korps dienen, sequestrirt werden sollen, würde vom Justiz⸗-Minister vertheidigt, und hierauf angensmmen. Ein zwei⸗ fer, auch schon fruͤher vorgelegter Entwurf, welcher jeden Spanier, der sich im Civil-Fache, es sey in welcher Art es wolle, von der Bran e nchen oder der Spanisch⸗royalistischen Armee anstellen laͤßt, den in den Art. 119, 255 und 270. des peinlichen Gesetzbuchs an⸗ geordneten Strafen unterwirft, wurde in der 4 vom agten leichfalls angenommen. Bei Gelegenheit der Verlesung dreier 3 in Betreff der mit Todesstrafe zu belegenden Verschwoͤ⸗ rer und Verraͤther, aͤußerte ein Deputirter, daß diese Strafe nicht allein auf diejenigen angewendet werden müsse, die sich gegen die Verfassung aufgelehnt, sondern auch, auf diejenigen, die sich vom Feinde mit irgend einem obrigkeitlichen Amte haͤtten bekleiden iassen; da diefes in obigen drei Artikeln nicht mit Bestimmtheit ausgesprochen worden, so stimme er gegen deren Annahme. Sie

gingen gleichwohl unveraͤndert durch. n d.

n 1 a

Berlin, 135. Jun. Gestern haben des Koͤniges Maj, im Bei⸗ seyn des Prinzen Friedrich der Niederlande K. H. und der andern, jetzt hier anwesenden Hoͤchsten Herrschaften, ein Korps⸗Manoeuvre ausfuͤhren lassen, zu welchem auch die jetzt in der Uebung begrif⸗ fenen beiden Bataillons des 20sten Landwehr ⸗Regiments, nebst den ihnen angehdͤrenden beiden Schwadronen, mit hinzugezogen waren. Allerhöͤchstdieselben waren nicht nur mit der Ausführung des Manoeuvres im Allgemeinen zufrieden, sondern geruhten auch, uͤber die aͤußere Haltung der Landwehr, so wie über die Praͤzision, mit welcher dieselbe die taktischen Uebungen vollzog, Sich wohl⸗ gefaͤllig zu aͤußern.

Mir Allerhoͤchsten Bestimmung vom 21. Mat dieses Jahres gemaͤß, sollen die Kavalerie⸗Offieiere, welche die Armee⸗Uniform haben, kuͤnftig nicht mehr weiße, sondern blaue Roͤcke tragen, mit ö. Reihe Knoͤpfen, blauen Achselstuͤcken und weißem Schooß⸗ Besatz. ö Wahrnehmungen im Gebiete der elektrischen Meteo⸗ rologie begruͤnden die Vermuthung, daß der diesjaͤhrige Sommer sehr gewitterreich seyn werde. Laßt nun zwar ein solcher Zustand der Atmosphare fuͤr die Vegetation einen guͤnstigen Erfolg erwar⸗ ten, so konnen doch auch die Beschaͤdigungen einzelner Bezirke durch Hagelwetter, die sich dabei bilden durften, von vieler Bedeu⸗ tung seyn. Sie, wenn auch nicht abzuwenden, denn dafuͤr giebt es keine Ableiter, doch weit weniger fuͤhlbar und nachtheilig fuͤr den dadurch Betrosfenen zu machen, ist den Landwirthen eine vor⸗ treffliche Gelegenheit durch die nunmehr in volle Thaͤtigkeit getre⸗ tene und schon sehr ausgebreitete hiesige Hagel⸗Versicherung⸗An⸗ stalt dargeboten worden. Die Anmeldung zur Versicherung kann zu jeder Zeit geschehen, und durch Einzahlung der maͤßigen Praͤ⸗ mie von J pCt. koͤnnen sich die Theilnehmer nicht nuf die volle Verguͤtung des Verlusts sichern, sondern sie erhalten auch den Er⸗ satz fofort nach erfolgter Nachweisung des erlittenen Schadens baar ausgezahlt, und werden daburch in den Stand gesetzt, sich gleich wieder gufzuhelfen. Es ist daher zu erwarten, daß dieses wahrhaft wohlthaͤtige Institut immer allgemeiner benutzt werden wird, und es wuͤrden besonders auch die Verpaͤchter sehr fuͤr ihr Interesse sorgen, sich Verluste und Rechtsstreitigkeiten ersparen, wenn sie bei Abschließung der Pacht⸗Vertraͤge den Paͤchtern die Bedingung auferlegten, die Feldfruͤchte gegen die Gefahr durch Hagelbeschaͤdi⸗ gung in diesem Institute zu versichern.

Breslau, 10. Jun. Das Quantum der auf den so eben hier abgehaltenen Markt gekommenen Wolle, kann man ärca auf „ooo Centner annehmen; denn 2, 1a2z Centner wurden auf

er Stadt⸗Waage abgewogen, und gegen 10,00 Centner wurden

eingebracht, welche bereits in andern kleinern Staͤdten gewogen worden waren. Wiewohl auf der Stadt- Wagge oho Centn. weniger als im vorjaͤhrigen Fruͤhlings⸗Woll⸗Markte abgewogen worden, so sind doch im Ganzen circa ooo Centn. mehr, als im v. J. auf dem diesmaligen Markte gewesen. Die allerfeinste Wollle ward verkauft fuͤr 110 bis 125 Rthlr. pro Centn, die etwas weniger feine fuͤr go bis 100 Rthlr,, die nochweniger feine fuͤr 55, 70, Z3o bis 65 Rthlr, die sogenannte Mittel Wolle fuͤr 5o bis 5o Rthlr, die ordinaire fuͤr 5, o bis 45 Rthlr., die nn, r, Winter⸗Wolle fuͤr zi, 52, 55. 365, z6 bis 50 Rthlr. Diese zweischuͤrige Wolle war vorzuͤglich gesucht und wurde daher vbllig vergriffen; deshalb fand auch die Polnische Wolle ihren Absatz, von welcher uͤberhaupt aa Eentn, auf der Stadt⸗Waage abgewogen worden waren. Im Ganzen sind die Preise gegen die des vorjaͤhrigen Fruͤhlings Marktes sehr herunter gegangen, und es ist anzunehmen, daß die extra⸗feine zo bis e, die feine 20 bis zo, die mittelfeine 15 bis 20, die sogenannte Mittel⸗Wolle 10 bis 12, die ordinaire 5 bis 7, und die zweischuͤrige Winter⸗Wolle 8 bis 10 pCt. weniger, als im v. J. gegolten hat. Verkauft wurden nach dem Auslande circa 20,Cοο, an inlaͤndische Fabrikanten circa 15,000 Centn.; unverkauft blieben circa 2000 Centner.

Minden. Im Kreise Warburg war am 1. August 1816

der Total-Betrag der Ge⸗ meinde⸗Schulden . 135,545 Rthlr. 2 Ggr. 3 Pf.

darauf sind von diesem Tage an bis Ende d. J. 1822 abgetragen

aufs Neue aber zur Bewir⸗ kung von Neubauten an Kirchen, Pfarrei, u. Schul⸗ Gebaͤuden von einigen Ge⸗ meinden kontrahirt worden

gegenwartig ist also der Ge— sammt⸗Betrag der Gemein⸗ de Schulden

n, h

ae,

128,12 Rthlr. az Ggr. 8 Pf.

x e mat.

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamburg, 6. Jun. Amsterdam F. S. 1051 pCt. 105 pvEt, mit 3 besser gut zu lassen. London . S. 24 6 Den., 2 Mon. 37 Schill. 5 Den, sehr begehrt und mit 4 be

3 besser

t. Gold al . ?

pCt.

9e ge nn,,

7216 Stuck. 33 pe

23 pCt., Preuß. Praͤmienscheine à 206 Mrk. Bko. Briefe, à 204 Bko. Gelb. , . Norweg. Anleihe a 56 pCt. bet Gebruͤder Benecke, 13 Geber, à sz pCt. Nehmer. Desgl. à 6 pCt. bei Hamm n nh 9 6 2 vag h lf er Daͤn. Anl. erste Abth. 2 6 pCt. Zinsen gz. pC., dag. 5 pCt. 84 . 84 pCt., ohne Umsatz. 9636 24 Daͤn. Engl. Anl. in Bko. Mrk. 825. 82 pCt., ohne um Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 118 . 119 pCt., des 250 Fl. pr. kont. 98 98 pCt.; Metalliques pr. kont. gi, pCt. Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. gig . gig pCt., hr; Jul. go. 919 pCt., ohne Umsatz. Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 3, E 4 Den. pr. kont. 2 79 . 79 pCt., ohne Umsatz.

Berlin, 13. Jun. London 3 Mon. à2 7 Rthlr. 31 Trassenten. Hamburg 2 Mon. à 18627 pCt., kurz a2 1595 Amsterdam 2 Mon. à 12453 pCt., sehr gefragt; und ohne! kaͤufer. Paris Mon. S856 PCt, Augsburg 2 Mie bisherigen Privat-Docenten, Dr. von Droste— d , Wich hoff und Dr. Euler, sind zu außerordentlichen Pro—

KRr. ö A 103 t., Geber. St. etersbur n i juristische 3 2x siversit ät 2 r m dt, un auf Mon, gelt erg, mr, Gereku 23 4 nn Fakultaͤt der Universitaͤt zu Bonn 55 à 6 pCt., Briefe und Geld. Friedrichsd'or 2 1153 p6G ; haben, à 115 pCt. zu bedingen. Praͤmien-Staats⸗Schuldsch a 1043 pCt. Briefe, à 1043 pCt. Geld. Staats -⸗Schulosch 2 717 pCt. Verkaͤufer, a 715 pCt. Kaͤufer. Preuß. Engl Anleihe à 88. pCt Geber, à 885 pCt. Nehmer. Norwäg Un lethe der Hamb. Avista⸗Kours 150 pCt. à 874 pCt. zu h! . t. c Oesterreichsche s vCetiae Ohliagat J 9 pCt zu machen Desterreichsche 8 vCtige Ablig Wunktur in Johannietnrg crth eilt?

p. C. a2 85 pCt. und auf 2 Mon. Zeit (incl. 1. Mon. sir n 1. . . Men taglich! 36 pCt. zu haben. Desterreichsche An . der Dr. Böck zum Physikus im Schlo⸗ . 8 ö ö 24 8 hn r . = Loosen à 100 Fl. p. C. à 125 pCt. Geber, à 124 pCt. Nehm Oppeln, der Dr. Zedler als Physikus im Kreutzburger i hen . er bisher interimistisch verwaltet hat, definitiv 5nigliche ; sellt worden. Kd ö g 2 . ch = 2111 J Beim Ober⸗-Landesgerichte in Muͤnster

Sonnab. 24. Jun. Im Schauspielhause: Der Vert die Auskultatoren von Olfers und Freiherr von Kerke⸗ Lustsp in 1 Auf, von Holbein. (Hr. blumauer, vom Hof⸗2q Borg, zu Referendarsen ernannt worden. zu Mannheim: Berger) Hierauf zum erstenmale: Die junge Lustsp. in 1 Aufz, von Castelli. Und: U. A. w. 9g, oder dieß ladungskarte, Schwank in 1 Aufz, von Kotzebue. (Hr. Blumn Amtmann Vierling.) Kavalerie⸗Brigade, von Sohr, von Magdeburg.

Sonnt. 15. Jun. Im Opernhause: Die schoͤne Müll bgereist:; Der General⸗Major und Kommandeur der 6ten Oper in 2 Abth. Musik von Paesiello. Hierauf: Egle, ode hon, von Krauseneck, und beleidigte und geraͤchte LZiebe, Divertissement in 2 Abth, von Der General-⸗Major und Kommandeur der Ften Landwehr⸗ K. Balletmeister Hrn. Titus. ide, von Thile J., nach Wusterhausen a. d. D.

In Charlottenburg: Welcher ist der Braͤutigam? Lustsp. Der Attaché bei der diesseitigen Gesandtschaft am Königl. Abth, von Frau v. Weißenthurn. (Hr. blumauer: Grund Hofe, Graf von Köͤnigsmark, als Kourier nach Paris. als letzte Gastrolle) Vorher: Der Hauͤsverkauf, Lustsp. in I BDurchgereist: Der Katserl. Russisch. Kammerjunker und

ö. gien⸗ s R i 82 Mont. 16. Jun. Im Opernhause, zum erstenmale: Inn i ner n ,,,

zia, romant. Tragoͤdie in 5 Abth., von K. Lepezow.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits fruͤher gekauften! Donnerstng bezeichneten Opernhaus⸗-Billets gültig, und win = 3 die noch zu verkaufenden Billets zu Innocenzia mit Dom

stag bezeichnet seyn. t un n ges Nachrichten.

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 833 ö. Englische Anleihe von 1822 pr. kont. 8257. atz.

e n che .

,

Se. Maj. der Koͤnig haben dem Prediger Wendland jraase, in Regierungs-Bezirk Oppeln, das Allgemeine michen erster Klasse zu verleihen geruhet.

Des Königes Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruhet, die nen außerordentlichen Professoren Dr. Beth mann— dheg und Dr. von Lancizolle, zu ordentlichen Pro— n in der juristischen Fakultaͤt der hiesigen Universitaͤt nnen.

Bei der Koͤnigl. Regierung Arnsberg, ist der Kand. Hinspeter, zum Inspektor zber⸗-Pfarrer in Laasphe, der Pfarr⸗Vikar Ohly, zum Pfar⸗ der evang. Gemeinde zu Wingeshausen ernannt; Gumbinnen, dem Kand. Schulz die Vokation zur Dia⸗

Ingekommen: Der General⸗Major und Kommandeur der

Dienst. 17. Jun. Im Opernhause, auf Hohes Begehtem— ceste, lyr. Drama in 3 Abth, mit Tanz. Musik von Gluck, lets von Telle.

Mittw. 13. Jun. Im Schauspielhause, auf Begehren: . Freischuͤtz, Oper in 3 Abth, von F. Kind. Musik von K. M r r W paris, 7. Jun. An die Stelle des mit Tode abgegangenen

eber. In Charlottenburg, zum erstenmale: Der Empfehlung von Eckmuͤhl, haben Se. Maj. Ihren Haus⸗Minister, den Lustsp. in 4 Abth, vom Dr. K. Toͤpfer. Hierauf: Tanz. al-⸗Lieutenant, Marquis von Lauriston, zum Marschal von reich erhoben, und ihm gleichzeitig das Ober⸗Kommando uͤber 5 Reserve⸗ Korps der Franzoͤsischen Armee in Spanien Meteorologtsche Beobachtungen. hichrichten aus Madrid vom 2sten d. M. zufolge, hat die Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung, Toledo sich beeilt, die jetzige Regentschaft anzuerkennen, und 11. Jun I d , . sveifelt nicht, daß dieses Beispiel von allen, von dem Drucke Jun. 4. 26. *. 43 585 trüb, laue Luft. bites befreiten Provinzen werde befolgt werden. Das Ein⸗ 12. Jun. F. 287 ** 14 N. O. gebrochner Himmel n des Molitorschen Korps in Katalonken wird den Militair⸗ M. 269 o * 21* O. Sonne, Wolken, heiß tionen in diesem Fuͤrstenthume mehr Nachdruck als bisher A. 295 o“ 4179 N. O. Sternblicke, warm. Auch hat sich bereits Schrecken unter dem Feinde verbrei⸗ 15. Jun. F. 97e 11S * 135 N. weiter, lau. iir lich ist eine ganze Kompagnie des Minaschen Korps

M. 27K 2620 O. hell, heiß Offieieren zu den Franzosen uͤbergegangen.

Seit mehreren Tagen,“ saͤgt die Etofle, „wiederholen die libera⸗ er i en , . der n. r , . e ö he; gereist sey. e neusten Nachrichten aus Sevilla sin hart S. Ja , , 0 ig 6. Mai, und es war an diesem Tian nen, gar keine Rede von . en, J. . n el , ,, ffn n,, Abreise des Königes; man glaubte aber, daß, wenn er seinen as zwischen den Woͤrtern Unterthanen und g gn, Wufenthalt wirklich i nf sollte, er sich eher nach Bada⸗ findliche Wort u nd nebst dem vorstehenden Komma wegfag nach Kabir begeben wüärbe. (Der Pilote versichert, daß, beides dafur zwischen die kurz darauf folgenden Wörter Vor m die Körtez einstimmig beschloffen, den Konig nach Kadi hiesige, l. dastg e. S. 6-8, Art. Posen 3. 4, st. d. MM. Hätten.) Redakteur [ Macht vom isten auf den aten d. M, brach in Bordeaut Strauße, unweit des von der Herzogin v. Angonleme K.

Gedruckt bei Hayn.

Berlin, Dienstag den i17ten Junius 1823.

H. bewohnten K. Schlosses eine heftige Feuersbrunst aus. Den eifri⸗ gen Bemuͤhungen der Eivil⸗ und Militair⸗Behöoͤrden ist es zu verdanken, daß nur ein Gebaͤude das Opfer der Flammen ward, und daß keine sonstigen Unordnungen bei dem Brande vorfielen.

Der vor vier Tagen aus St. Petersburg hier eingetroffene Kaiserl. Russische Oberst und Fluͤgel⸗-Adjutant, Graf v. Buturlin, hatte heute früͤh eine Privat⸗Audienz bei Sr. Maj. dem Köͤnige, und wird heut Abend seine Reise nach Madrid fortsetzen. Der Marquis von Talaru, designirter K. Franzdͤsischer Bothschafter bei der Spanischen Regentschaft, hatte ebenfalls eine Privat⸗Audienz beim Koͤnige, und wird den gten nach Madrid abgehen.

Die liberalen Blaͤtter theilen die Liste derjenigen Spanischen

Grandes mit, die gegenwaͤrtig noch der Partei der Kortes dienen. Es sind deren 27.

8. Jun. Der Graf Guilleminot hat unterm 1. d. M. den nach⸗ stehenden Bericht an den Kriege⸗Minister erstattet: „Da S. K. H. der Herzog von Angouleme fuͤr noöͤthig befunden haben, Truppen nach Andalusien und Estremadurg aufbrechen zu lassen, so zeige ich Ew. Excell. hiermit an, daß zwei Kölonnen, die eine von 7o69 und die andere von ooo Mann gebildet worden sind. Die erste, unter Anfuͤhrung des General⸗Lieutenants Grafen von Bordesoult, geht über Aranjuez, Ciudad⸗Real und Cordova nach Sevilla, waͤhrend die zweite, unter den Befehlen des Gen.⸗Lieutenants Grafen von Bourmont, nachdem sie bei Talavera de la Reyng ihre Bereini⸗ gung mit der Avant-Garde des Generals Vallin bewirkt haben wird, sich nach Trutillo in Estremadura begiebt, von wo aus sie, nach den Umstaͤnden eatweder guf Badajoz marschiren, oder in Sevilla zu der ersten Kolonne stoßen wird. Beide Korps setzen sich heut in Bewegung. Die in Madrid zuruüͤckgebliebenen Re⸗ serve⸗Truppen sind provisorisch dem Gen. Lieutenant Vicomte Caster untergeordnet worden, mit Ausnahme jedoch der Kufrassier⸗ Divisten, die dem Herzoge von Reggio, dessen ganze Kavalerie detaschirt worden, uͤberwiesen ist. In der Hauptstadt selbst bleibt nur ein Korps von 5oo00 Mann stehen; alle ubrigen Truppen wer⸗ den in der umltegenden Gegend kantoniren, und zwar so, daß sie ,,, a a n gegen, ,. koͤnnen. S. K. H.

aben in Madrid nur die, fuͤr den Dienst unumgaͤn Mannschaft behalten wollen.“ sanalich Ci olg.

Ein zweiter Bericht des Grafen Guilleminot vom 2. d. M. enthaͤlt Folgendes: „Nachdem der Graf Molitor den Befehl er⸗ halten, die Bewegungen des 4ten Armee⸗Korps zu unterstüͤtzen, ist die Division Pamphile⸗Lacroir bei Balaguer uͤber die Segra ge— gangen, um auf Cervera zu marschiren. Die erste Brigade diefer Division ruͤckte bis nach Agramunt vor, wo sie am 25. v. M, auf das Korps des Barons von Exroles stieß; hier erhielt der Gene⸗ ral Pamphile⸗Laeroir die Nachricht, daß der General Donadieu in Manresa stehe, und daß Milans und Llobera bei Barcelona eingeschlossen seyen. Der Graf Molitor beschloß hierauf, unver⸗ zuͤglich mit einem Theile seiner Truppen auf Valencia zu marschi⸗ ren, waͤhrend er dem General Pamphile⸗Lgeroir anbefahl, ihm in einiger Entfernung zu folgen. Er setzte sich daher in der Rich⸗ tung nach Caspe in Bewegung; auf dem Wege dorthin begegnete er einem feindlichen Korps, das in der Verfolgung von 1500 Roya⸗ listen begriffen war; nachdem er selbiges geworfen, wollte er seine Truppen bet Mequinenza und bei Caspe uͤber den Ebro setzen, und einen Theil derselben auf beschwerlichen Wegen nach Alcaniz, und von dort auf Valencia vorruͤcken lassen, waͤhrend er selbst null dem Gros seines Korps auf Daroca zu marschiren gedachte. Er hoffte auf solche Weise baldigst vor Valencia zu seyn, wo er von dem, in der Umgegend dieser Stadt stehenden Royalisten Korps, so wie selbst von einem großen Theile der Bewohner fehnlichst er wartet wird. Bevor der General Molitor Fraga verlassen, hat er dem Santos⸗Ladron aufgetragen, die Blokade von Monzon so lange fortzusetzen, bis Truppen des 4ten Armee⸗Korps nach dieser Gegend verlegt werden wuͤrden. Santos Ladron haͤlt uͤberdies noch die Punkte von Bingeas, Belver und Zaidin besetzt, und feine Vörposten stehen auf dem Wege nach Lerida und Fraga. Sein Ruͤckzug ist durch eine, bei Barbastro geschlagene Bruͤcke ge⸗ deckt; auf seiner Linken steht er mit dem ten Armee⸗ Korps in Verbindung. Er deckt daher die Cinca und Aragonien. In Sa⸗ ragossa, dessen Schloß fest ist, hat der Graf Molitor Trußpen ste—⸗ hen lassen, und dem in Aragonien kommandirenden Spansschen General alle Mittel an die Hand gegeben, die neue Organisation dieser Provinz zu bewirken.“

Das Gerücht von einem zwischen den Franzosen und der Mi⸗ na'schen Division vorgefallenen Gefechte hat sich, nach . aus Girona vom zten d. M, bestaͤtiget. Gleich nach dem Angriffe von Vich durch Mina, hatten zwei Infanterie Regimenter den Befehl erhalten, in forcirten Maͤrschen sich auf diesen Punkt zu begeben. Diesen gelang es, den Feind zuruͤckzuwerfen und zu zerstreuen. Am folgenden Tage sammelte aber Mina seine Truppen wieder, und suchte sich auf Cardong zuruͤckzuziehen. Aber auf dem Wege dorthin kamen ihm obige beide Regimenter zuvor, und es kam zu einem Gefechte, in welchem der Feind, mit Hinterlassung mehrerer Todten und Gefangenen, gaͤnzlich in die Flucht geschlaͤgen ward.