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1899 / 178 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Jul 1899 18:00:01 GMT)

1899 / 178 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Jul 1899 18:00:01 GMT) scan diff

en des Invaliditäts⸗ und Alters ver sicherungs⸗ 9 von den 31 Ver⸗ orhandenen Kasseneinrichtungen . 429 867.

gesetzes bis einschließlich 30. Juni 1899 . cherungtan talten 6. 9 v

willigten Invalidenrenteen.. Davon sind k Todes oder Auswanderung der Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfähig⸗ keit, Bezugs von Unfallrenten oder aus anderen Gründen weggefallen.

sodaß am 1. Juli 1899 liefen. 1 am 1. April 1899.

Die Zahl der während desselben Zeitraums be— willigten Altersrenten betrug. 24 . Davon sind infolge Todes oder Auswanderung der Berechtigten oder aus anderen Gründen weggefallen 149 150, sodaß am 1. Juli 1899 liefen. . k 636464 200 306 am 1 April 1899.

Beitragserstattungen sind bis zum 30. Juni 1899 bewilligt . .

a. an weibliche Versicherte, die in die Ehe getreten we, 36h ge ö shr,

b. an die Hinterbliebenen S3 140 gegen 743819,

von Versicherten zusammen 45 TT gegen To pc bis zum 31. März 1899.

134 984 279 422

Der Königliche Gesandte in Dresden, Wirkliche Geheime Raih Graf von Dönhoff hat einen ihm Allerhöchst be— willigten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des— selben fungiert der etatemäßige Legations-Sekretär der König— . Gesandtschaft Graf Georg von Wedel als Geschäfts—⸗ räger.

Der Königliche Gesandte beim Päpstlichen Stuhl, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Rotenhan hat einen ihm Aller⸗ 6 bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwefen⸗

eit desselben von Rem fungiert der etatsmäßige Legationz— Sekretär der Königlichen Gefandtschaft, Legationsrath von Below⸗Rutzau als Geschäftsträger.

Der Großherzoglich hessische . am hiesigen Aller⸗ . Hofe von Neidhardt hat Berlin mit Urlaub verlassen. .

Der Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ ungarische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Szögysny⸗ Marich hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert bis zur Rücklehr des Botschaftsraths . Velics der Legationsrath Graf Thurn als Geschãfts⸗

ger.

Die amtliche Ausgabe der, Jahresberichte der König⸗ lich preußischen Regierungs- und Gewerberäthe und Bergbehörden n 1898“ wird in diesen Tagen erscheinen, und zwar diesmal, in R. v. Decker's Verlag, G. Schenck, . Hofbuchhändler, Berlin, Jerusalemer— straße Nr. 56. Auch die diesjährigen Berichte enthalten mancherlei Mittheilungen über die praͤktische Handhabung der Arbeiterschutzgesetzgebung und beachtenswerthe, durch Beschreibungen uns Skizzen näher erläuterte Vorschläge über Unfallverhütung oder Bekämpfung gewerblicher Krank— heiten sowie auch für weitere Kreise intereffante Mittheilungen gus dem Gebiete der Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen. Der Preis des Werks beträgt für den gehefteten Abbruck nur 8 6 70 3, gegen 14 6 55 3 im Vorjahre, und für den in Ganzleinen gebundenen Abdruck nur 9 S 40 38 gegen 15 1M 25 8 im Vorjahre.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. Deu tsch⸗ land“, mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre⸗Admiral Prinzen Heinrich von Preußen, Königliche Hoheit an Bord, Kommandant: Kapitän zur See Müller, am 265. Juli in 5 (Korea) angekommen.

S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten-KHwapitän Jacobsen, ist am 29. Juli in San Jofs de Guatemala angekommen und an demselben Tage nach Acapulco in See gegangen.

S. M. S. „Gnei sen au“, Kommandant: regatten⸗ Kapitän Kretschmann, ist am 29. Juli in Lerwick (Shetland⸗ Inseln) eingetroffen und heute nach Reykjavik (Island) in See gegangen.

M. S. „Hohenzollern“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Baudissin, und S. M. S. „Hela“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Ram pold, sind am 365. Juli von Bergen nach Kiel in See gegangen.

S. M. S „Kaiserin Au gu st a“, Kommandant: Kapitän zur See Gülich, ist am 30. Juli in Hakodate eingetroffen.

S. M. S. „Irene“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Obenheim er, ist heute von Wladiwostok nach Tsuruga in See gegangen.

Kiel, 30. Juli. Das Erste Geschwader unter dem Kommando des Vize⸗Admirals Thom en ist nach vierwöchiger . gestern Mittag aus der Nordsee hierher zuruͤck⸗ gekehrt.

Heute ift das dänische Panzerschiff „Iver Hoid⸗ el dt“ zu mehrtägigem . ier eingetroffen. Bei der

infahrt in den Kriegshafen wechfelte das Schiff mit den Hafenbatterien den üblichen Salut.

Bahern.

Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Her⸗ zogin Karl Theodor sind, nach 2 . des W.. T. B.“, mit den Prinzessinnen Töchtern Elisabeih und Marie Gabriele heute Vormittag zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiserin von Nn h nach Berchtes⸗ gaden abgereist.

Der Neichtkanzler Fürst zu Hohenlohe, welcher am Freitag von Wildbad in München eintraf, hat sich heute von dort nach Aussee begeben. 9.

231 T5

Saniburg.

Seine Majestät der Kaiser hat nach elner Meldung

des. „Hamburgischen Korrespondenten“ aus Anlaß bes Hin⸗ scheidens des Bürgermeisters Dr. Versmann an den Senat folgendes Telegramm gelangen lassen:

Bergen, 28. Juli 1899.

Ich spreche dem Senate Hamburgs Mein aufrichtiges Beileid zu dem Verluste det Büärgqermelfterz Dr. Vertmann aug, dessen Ver⸗ dienste ihm für alle Zeit einen ehrenvollen Platz in der Geschichte seiner schönen Vaterstadt sichern. Ich selbst bebauere in dem Päbin⸗ gegangenen einen hochgeschätzten Bekannten, an dessen Verkehr Ich Mich stets erfreute. Bitte der Familie des Verstorbenen Meine herz⸗ lichste Theilnahme übermitteln zu wollen.

Wilhelm, I. R.“

Der Präsident des Senats hat, zugleich im Namen der Familie des verewigten Bürgermeisters, in einem nach Bergen gerichteten Telegramm Seiner Majestät dem Kaiser für die bewiesene Thellnahme den Dank des Senats aus—

gesprochen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser hat in einem an den Reichs⸗Kriegs⸗Minister Edlen von Krieghammer gerichteten Handschrelben diesen u seinem fünfzigjährigen Dlenstjubiläum beglückwünscht. In dem Handschreiben gebenkt der Kaiser der von dem Jubilar Seiner Majestät geleisteten auegezeichneten Dienste, spricht seinen wärmsten Dank dafür aus und erhebt ihn in den erb— lichen Freiherrnstand.

Die Behauptung oppositioneller Blätter, die Wiener Polizei und die Behörden in der Provinz hätten den Auftrag erhalten, gegen alle Kundgebungen auf das schärfste vorzu⸗ zugehen, wird, dem „W. T. B.“ zufolge, von zuständiger Seite als durchaus willkürlich bezeichnet.! Der Minister— Präsident Graf Thun habe im Gegentheil erst kürzlich erklärt, er lege prinzipiell. Werth darauf, daß die Behörden in ihrem gesetzlichen Wirkungskreise selbständig und unter eigener instanzenmäßiger Verantwortlichkeit vorgehen.

Frankreich.

Der Präsident Loubet ist am Sonnabend wieder in Paris eingetroffen. 3 wird, wie „W. T. B.“ aus Paris erfährt, den diesjährigen Manövern an her Loire fern⸗ bleiben und nur der Truppenschau am Schlusse derselben beiwohnen.

In Ren nes kam es gestern bei Gelegenheit einer anti— semitischen Versammlung zu einer Schlägerei, bei der zwei Personen leicht verletzt wurden.

Ruszland.

Der „Swet“ entnimmt dem finländischen Amtablatt die Meldung, daß der Kaiser der Nothwendigkeit seine Aufmerksamkeit geschenkt habe, die fin ländischen Eisen⸗ bahnen mit dem allgemeinen russischen Eisenbahnnetz zu vereinigen und in Zukunft bei der Herstellung neuer Verkehrswege hierauf Rücksicht zu nehmen. Die Kaiserliche Resolulion besage weiter, daß Ausgaben für den Bau neuer Bahnen mit großer Vorsicht zu machen seien und daß aus diesem Grunde die Herstellung der Linie Uleaborg Torneo ohne besonderen Schaden verschoben werden könne. Der Bau dieser Bahn werde daher vertagt und dafür in nächster Zeit der Bau einer Eisen— bahnbrücke über die Newa stattfinden, durch welche die fin⸗ ländischen Bahnen mit dem russischen Eisenbahnnetz vereinigt würden. Dasselbe Blatt meldet ferner, daß der fin⸗ ländische Senat zum Bau der Bahnlinie Ulcaborg— Torneo 12700 000 M ausgesetzt habe.

Die Eröffnung des ordentlichen finländischen Landtages ist, dem, W. T. B.“ zufolge, auf den 11. (23) Ja— nuar 1909 festgesetzt worden.

Italien.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ wird in der ersten Hälfte des August das italienische Kriegsschiff »Ligur la“ nach China abgehen; etwas später wird ihm der „Carlo Alberte“ folgen. Sobald beide Schiffe in China eingetroffen sind, kehrt der „Marco Polo“ na JIlalien zurück. Wie die „Tribuna“ erfährt, schließt sich die. Verstärkung der ilalienischen Division in China der Aktion des itaͤlienischken Gesandten in Peking an. Da Blatt fügt hinzu: nach Informationen aus guter. Quelle hätte die italienische Regierung die Absicht, die Löͤsung der Frage zu beschleunigen, und die Forderungen Italiens würden, einmal im geeigneten Augenblick vorgebracht, Be— friedigung erhalten, gleichviel welche Haltung China annehmen werde. ö

Spanien.

Der Senat setzte am Sonnabend und gestern die Be⸗ rathung üher die Befeuerung der inneren Anleihen fort. Wie dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, genehmigte der⸗ selbe die Besteuerung der inneren Anleihen sowie andere Gesetzentwürfe, hetreffend außerordentliche Kredite. Ferner stimmte er der Reyision des Prozesses von Monjuich zu—

Der Minister-Präsident Silvela begab sich heute nach San Sebastian.

Dem genannten Bureau zufolge wird das Amtsblatt in den nächsten Tagen die Verfügung, betreffend die Schließung der Cortes, veröffentlichen.

Niederlande.

Die Konferenz im Haag wurde am Sonnabend ge⸗ schlossen. In der Schlußsitzung, die öffentlich war, wurde, wie das Reuter sche Bureau“ berichtet, mit— getheilt, daß die Schlußakte von sämmtlichen Staaten . worden sei: die Konvention, betreffend die Schiedsgerichte, von sechzehn, die beiden anderen Konventlonen, betreffend den Landkrieg und den See⸗ krieg, von 15 und die drei Deklarationen, betreffend die Anwendung verbotener Kampfmittel, von 15 his 17 Staaten. Sodann wurde ein Schreiben der Königin der Niederlande an den Papst verlesen, in welchem dieser um seine moralische Unterstützung des Werkes ber Konferenz gebeten wird, sowle die in wohlwollenden Ausdrücken gehaltene Antwort des Papstes, in welcher derselbe nicht allein seine moralische ,, sondern auch seine werkthätige Mitarbeit gemäß der Aufgabe seines hohen Amtes zufichert. Der Payst weist dabei darauf hin, daß er mehrmals Schiedsrichter ge⸗

wesen sei und trotz der beständigen Hindernisse, die sich der Erfüllung seiner Aufgabe entgegenstellten, auf dem gleichen Wege für die Sache der christlichen Gesittung weiterschrelten werde. Darauf ergriff der russische Vertreter Baron von Staal das Wort zu einer Abschieds⸗ und Dankesrede. Er betonte, das lag. Werk sei nicht vollkommen, aber auf— richtig, praktisch und weise. Es bemühe sich, die beiden Prin⸗ zipien, welche die Grundlage des Völkerrechts bildeten: den Grundsatz der Souveränetät der Staaten und den einer gerechten internationalen Solidarität, indem beide gewahrt blieben, mit einander zu vereinen. Das Werk der Konferenz bekräftige, daß das, was in der Neuzeit herrschen solle, jene Werke seien, die aus einem Bedürfniß der Eintracht hervor⸗ gegangen und durch das Zusammenwirken der Staaten befruchtet würden, welche die Verwirklichung ihrer legitimen ö in festem, durch die Gerechtigkeit geregeltem Frieden verfolgten. Die Aufgabe der Konferenz sel wahrlich ver⸗ dienstlich und schön. Hierauf sprach der deutsche Delegirte Graf zu Münster dem Präsidenten Baron! von Staal warmen Dank für die Mitarbeit an dem Werke der Konferenz aus und widmete ihm wie dem Vize⸗ Präsidenten Jonkheer van Karnebeek Worte hoher An⸗ erkennung für die bewiesene Hingebung. Auf die Auf⸗ forderung des Grafen zu Münster erhoben sich alle Anwesenden von den Sitzen. Der französische Vertreter d' Estournelles gab alsdann dem Wunsche Ausdruck, daß diese Versammlung nicht ein Ende, sondern ein Anfang sein möge im Interesse der Gesittung und des Friedens. Darauf erhob ich der niederländische Minister des Aeußern de Beaufort zu einer Schlußansprache. Er führte aus: wenn die Konferenz nicht die Träume der Utopisten habe verwirklichen können, so habe sie doch die düsteren Voraussagungen der Pessimisten Lügen gestraft. Die moralische Wirkung ihrer Berathungen sei schon offenbar; sie werde sich mehr und mehr füͤhl⸗ bar, machen und nicht verfehlen, sich in der öffentlichen Meinung in augenfälliger Weise kund zu thun. Sie werbe den Regierungen mächtige Unterstützung bei ihren Be⸗ strebungen gewähren, die Frage der Begrenzung der Rüstungen zu lösen, welche die ernste und gerechte Sorge der Staatsmänner aller Länder bleiben werde. Nachdem der Redner der Hoffnung Ausdruck verliehen hatte, daß der Kaiser von Rußland in dem Einsetzen verdoppelter Thatkraft zur Fortführung des von ihm unternommenen großen Werkes den wirksamsten Trost für die schmerzliche Prüfung, die Seine Majestät durchgemacht habe, finden möge, wurde die Konferenz geschlossen.

Die drei von der Mehrheit der Delegirten angenommenen Konventionen, betreffend die Schiedsgerichte, die Kriegsgebräuche beim Landkrieg und die Anwendung der Genfer Konvention auf den Seekrieg, wurden nicht unterzeichnet von Deutschland, Desterreich⸗Ungarn, Großbritannien, Italien, Japan, China, Luxemburg, Serbien, der Schweiz und der Türkei. Die Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichneten nur die Kon— vention über die Schiedsgerichte, aber auch diese nur unter Vor— behalt. Rumänien unterzeichnete die Konvention über die Schiede⸗ gerichte gleichfalls unter Vorbehalt. Die drei Erklärungen, betreffend das Verbot, Explosivkörper aus Ballons zu schleudern, Stickgase verbreitende Geschosse sowie Kugein in der Art der Dum Dum⸗Kugeln zu verwenden, wurden nicht unterzeichnet von Deutschland, Oesterreich Ungarn, Großbritannien, Italien, Japan, China, Luxemburg, Serbien und der Schweiz, während die Vereinigten Staaten von Amerika nur die Erklärung, be⸗ treffend die Ballons, unterzeichneten.

Türkei.

In Konstantinopel sind, dem „Wiener K. K. Telegr. Korresp.Bureau“ zufolge, in den leßten Tagen mehrere jungtürkischer Umtriebe beschuldigte Personen verhaftet worden. Einige derselben stehen im Verdacht, Manifeste eines angeblich in Wien bestehen den jungtürkisch⸗armenischen Comitèés vertheilt zu haben.

Bulgarien.

Aus Sofia meldet das „Wiener K. K. Telegr.⸗Korresp. Bureau“, daß ein am Sonnabend erschienenes Zirkular der nationalliberalen Partei (Stambulowisten), gezeichnet von dem Präsidenten Petkow, den Abfall von der Regierungspartei und ein selbständiges Vorgehen ankündige.

Asien.

In Peking wird, einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ zufolge, halbamtlich erklärt, daß irgend eine Allianz wischen China und Jap an nicht zur Verhandlung stehe und er Besuch der beiden Sondergesandten in Tokio nur auf den Wunsch lebhafteren Verkehrs und einer Förderung der freund⸗ en ich Beziehungen zwischen beiden Mächten zurückzu⸗ ühren sei.

Nr. 31 des Centralblatts für das Deutsche Reich‘, herausgegeben im Reichtamt detäz Innern, vom 25. Juli, hat folgenden Inbalt: 1) Konsulat⸗ Wesen: Ernennungen; Ermächtigungen zur Vornahme von Ziwilttands⸗Akten; Exequatur · Ertheilungen. 2) Maß und Gewichte⸗Wesen: Bestimmungen über die Prüfung und Beglaubigung leichiflüssiger Metahleglerungen für Dampfkessel. Sicherheits. Apparate. 3) Allgemeine Verwaltungs. Sachen: Be⸗ kanntmachung, zbetteffend die Vollziebung der Ausweisung von Aut— ländern aus dem Reichsgebiete; Grundsätze, betreffend die Be— setzung der Suhaltern⸗ Und Unterbeamtenstellen bei den Kommunal⸗ hebörden 2c. mit Militäranwärtern. ) Zoll- und Steuer ⸗Wesen: Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll. und Steuerstellen. 5) Finanz Wesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs für die Zeit vom 1. April 1899 bis Gnde Junt 1599. 6) Polizei · Wesen: Ausweisung von Augländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 30 der Verzffent lichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamtz“ vom 26. Jul hat folgenden Inhalt: Gesund- heitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitwelllge Maßregeln gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Desgl. gegen Gelbfieber. . geßen Pocken. Aus dem Verwaltungtberichte Charlotten- burg,. 1857/95. Infektions krankheiten in Galizien, 1. Januar bit 25. März. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen. Reg Bez. Posen). Fleisch tuberkulbser Thiere. (Gaiern). Bader. Sach en). Aerzt⸗= liche ze. Bezirkg⸗ und Kreis vereine (Schwarzburg-⸗Ruvolstadt). Bierdruckapyarate. (Oesterreich). Voltakreuz. Augländische Arzneizubereitungen (Kärnten). Trauerkränze. (Galizien). Geflägelcholera. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reiche 15. uli. = Desgl. in der Präsidentschaft Bombay, 1897/98. Zeitwellige Maßregeln gegen Thierjeuchen. (Deutsches Reich, Preuß. Reg. Bezirke Stralsund, Otnabrück, Aurich, Mecklenburg Schwerin, Hamburg,

schaften (Italien. Sümpfe ꝛc3.— Vermischte

weden.) Verhandlungen von gesetzgebenden Körper.

Desterreich, Sch ) , . ö , . in Orten m und mehr Einwohnern, na

ö (Vereinigte Staaten von Amerika, Rhode Island.) Sterblichkeit, 1335. (Kanada.) Barbier und Friseurgeschäfte. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in , d,. deutscher Groß⸗ städte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Wltternng.

Nr. 59 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, beraug⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 29. Juli, hat folgenden Inbalt: Amtliches: Dienst. Nachrichten. Runderlaß vom 19. Juli 1899, betr. die Unabkömmlichkeittz⸗ Erklärungen militär⸗ übungspflichtiger Beamten. Nichtamtliches: Die Gestaltung des Leipziger Kathbaus,Neubaues, Daz Haug der Münchener Künstler. schaft (Schluß.) Schiffshebung auf schräger Gleitbahn mittels detz Trogwasserdruckegz. Vermischtes: Anordnung der Diagonalen eiserner Fachwerkbrücken. Bahnräumer für Straßenbabnfahrzeuge. Bücherschau.

Statistik und Volkswirthschaft.

Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe bleruhenden deutschen Erwerbs, und Wirthschaftsgenofsen⸗ schaften für 1893.

Der 490. Jahrgang der „Jahresberichte“ detäz Allgemeinen Ver⸗ bandes der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschafsten liegt in dem vom Ver⸗— bandsanwalt Dr. Hang Crüger hrausgegebenen „Jahrbuch“ des Allgemeinen Verbandes für 1898, welchen Titel dañ umfangreiche Werk seit dem Vorjahre führt, nunmehr im Vruck vor (Verlag von J. Guttentag hierselbst und giebt aufg neue den Beweis für die kräftige Entwickelung des deutschen Genossenschaftswefens und für die segengreichen Leistungen der Verbandsgenossenschaften auf wirthschaft⸗ lichem Gebiete; hauptsächlich der Darstellung der letzteren ist der Inhalt des „Jahrbuches“ gewidmet.

In einem „Vorwort“ wird in großen Zügen die Entwickelung des deutschen Genossenschaftswesens seit der Errichtung der ersten Genossenschast durch Schulze Delitzsch im Jahre 1849 geschildert und alsdann im ersten Abschnitt über den Bestand der dentschen Erwerbs und Wirthschaftsgenossenschaften berichtet. Nach den vom Allgemeinen Verbande geführten Listen bestanden am 31. März 1899:

10 850 Kreditgenossenschaftenn⸗ . (gegen 10 259 am 30. April 1898) 82 gewerbliche Rohstoff Ge⸗ nahe nnn, . . ö. ö. 1193 landwirthschaftliche Roh⸗ stoff / Genossenschaften . ( in, ñ ö 34 gewerbl. Werk. Genossen⸗ k 482 landwirtbschaftliche Werk⸗ Genofsenschaften. .. . 67 Gewerbliche Magazin⸗Ge⸗ none, 1 . l. l l (

*. * 1 1

1066 landwirtbschaftliche Magazin Genossenschaften. 193 gewerbl. Produktiv Ge⸗ nossenschaften ... 2017 landwirtbschaftliche Pro⸗ duktiv · Genossenschaften 271 e, , . verschied. r ,

1373 Kensumpereine. ö , ö . 241 Bau⸗Genossenschaften. * 1 ö . Die Zahl der Kreditgenossenschaften ist wieder bedeutend ge⸗ wachsen; meist sind es ländliche Kreditgenossenschaften, die neu in die Liste aufgenommen wurden. Die gewerblichen Rohstoff, unn Werk— genossenschaften haben einen kleinen Zuwachs erfahren, auch die Zahl der gewerblichen Produktivgenossenschaften ist gewachsen; die gewerb⸗ lichen Magazingenossenschaften sind um drei zurückgegangen. Ble Zahl der landwirthschafilichen Genossenschaften aller dieser Arten hat sich vermehrt. Die Zahl der Konsumvereine ist zurũckgegangen; es sind in den letzten Jahren mehrfach . errichtet worden, denen alle Vorbeöingungen für ein Gedeihen fehlten, und sie ver— schwinden allmählich. Die Baugenossenschaftsbewegung schreilet vor⸗ wärts; man erkennt in den Kreifen der Minderbemittelten, besonderg der abhängigen Erwerbsthätigen, der gewerblichen Arbeiter und der kleinen Beamten, die wohlthätige Wirkung dieser Genossenschafts⸗ gattung in Beschaffung guter und preiswerter Wohnungen mehr und mehr, und auch Arbeitzeber und Behörden unterstützen diefe Be— wegnng.

Der jweite Theil des Jahrbuches enthält eine Uebersicht der in Deutschland bestehenden Genossenschaftzverbände und statiftifche Mit⸗ theilungen über die Geschäftsergebnisse einiger derselben. Ez befleben zur * in Deutschland 29 Genossenschaftsperbände, von denen der Allg meine Verband der deutschen Erwerbg. und Wirthschaftsgenossen. schaften mit seinen 1571 Genossenschasten (im Vorjahr 1544) zwar nicht der Zabl nach der größte ist, wobl aber weitaus bezüglich der geschäftlichen Ergebnisse, welche die berichtenden Genossenschaften auf⸗ zuweisen haben.

Ihm dritten Theil des Jahrbucheg werden Mittbellungen über die Srganisation des Allgemeinen Verbandes beröffentlicht und daran anschließend in besonderen Abschnitten die ven den einzelnen Arten der Verbandsgenossenschaften im Jahre 1898 erzielten Geschäftz— ergebnisse, besprochen, welche aus einem rem Jahrbuche beigefügten umfangreichen Tabellen⸗Material ersichtlich sind.

862 berichtende Verbands ⸗Kreditgenossenschaften. hatten 457111 Mitglieder; nach einer besonderen Mitgliederstatiftik des Jahrbuches enifallen 29, s o9 auf die selbständigen Tandwirthe; dann kommen mit 26,7 oo die seibständigen Handwerker (hon 4189 543 Mit- gliedern waren 144 080 selbständige Landwirthe, 125 832 Handwerker).

Die den Mitgliedern gewährten Kredite beliefen sich auf rund 2 Milliarden Mark, sie sind gegen das Vorjahr gestiegen, im Durchschnitt auf die Genossenschaft um rund 168 000 M Auf Vor“ s 6 wurden rund 563 Millionen Mark, gegen Schuld⸗ scheine rund 10945 Millionen Mark, im Dis kontgefchäft rund öo8 Millionen Mark, gegen Hypothek rund 184 Millionen Mark gewährt, und im Kontokorrent⸗Geschäft mit Kredit betrugen die Autzablungen rund 712578 Millionen Mark. Die Zahl der Ge⸗ nossenschaften, die daz Die kont⸗ und Kontokorrentgeschäft betreiben, nimmt stetig zu.

Das Gesammtbetriebzs kapital der 862 herichtenden Kredit. gen gffenschaften beirug Ende 1898 rund 6 Millionen Mark, wovon rund 161 Millonen Mark auf daß eigene Ver m 5g en in Ge— ,,, der Genossen (rund 1215 Millionen Mark) und Re⸗ erden (tund 399 Millonen Mark) entfallen und rund 35 Millionen Mark angeliehene fremde Gelder sind.

Die Cinrichtung dez Eheckverkehrg baben 172 der berichtenden Genossenschaften, von welchen 134 über diesen Geschäfte eig be. richteten; diese 134 Genoffenschasten hatten 15 626 Checktonten, auf welchen sie 40 36d Checks einiösten; die Glnzahlungen betrugen 2b. Milllonen Mart, die Auslahlungen 2179 Misisonen Mart. In tinlelnen Verbänden sind Einrichtungen zum gegenseitigen Fostenfreien! 26 der Checks der Ger ae fan getroffen, und die Deutsche

ö. 1932 . '

2 233 * 12 1 .

Genossenschafts ank von Soergel, Parrisi s u. Co. hat sich zu diesem Behuf den e, . aften 3 3 geftellt.

Vas Hetriebskapltal hat sich im Jahre 1858 mit .o o ver- zinst. Durch eine befondere Auszählung ist festgestellt worben, daß die den Mitgliedern berechneten Zins⸗ und Prodblsionssaͤtze wieder

gen das Vorjahr niedrigere geworden sind; die Zahl der Genossen⸗

. die bis zu 5oso Zinsen und Provision für die gewährten Vorschüsse erheben, hat gegen das Vorjahr zugenommen, und die größere Mehrjahl der berichtenden Genossenschaften erhebt diesen Prozentsatz. Die aufgenommenen, fremden Gelder wurden mit durchschnittlich 3,36 oso verzinft. Die Gehälter, Unkosten und sonstige Verwaltung. kosten der berichtenden Genossenschaften haben 64 Millionen Mark betragen 18,6 oo des Geschäftsertrages und O, 4 o,0 der gewährten Kredite. Es wird an der Hand von Berechnungen nachgewlesen, daß die Schulze. Delitzsch'schen Kreditgenossenschaften keineswegs, wie man öfter behauptet hat, zu hohe Verwaltungs kosten haben und daß die letzteren besonderg nicht diejenigen der ländlichen Kreditgenossenschaften übersteigen, sondern hinter jenen im Verhältniß zu den geschäftlichen Leistungen noch zurückbleiben. Der Reingewinn beläuft sich auf 10 Millionen Mark, was 1,409 des Gesammtbetriebskapitals und I, oso des Geschäftsguthabens der Mitglieder beträgt. Von dem Reingewinn wurden 24 Millionen Mark dem Reservefonds überwiesen, 6] Millionen Mark wurden als Gewinnantheile auf die Geschäftsguthaben an die Genossen vertheilt; ö 00! wurden zu Volksblldungt⸗ und gemeinnützigen Zwecken verwendet, 231 0090 Æ zu besonderen Zwecken im Intereffe der Genossenschaften (Jubiläumsfeiern, Abhaltung von Verbandstagen u. s. w., und 277 000 6 wurden auf das nächste Jahr übertragen. Für Volksbildungs⸗ und gemeinnützige Zwecke wurde von den Kreditgenossenschaften seit dem Jahre 15386 aber seit ihrem Bestehen schon machten sie Aufwendungen für solche Zwecke der ansehnliche Betrag von rund 756 000 M verausgabt.

512 Konsumpvereine berichteten zu der Statistik des Jahr⸗ buchs; ihre Mitgliederzahl betrug 431 459. Aus einer Mitglieder · statistik von 492 Verbandskonsumvereinen geht hervor, daß dieselben bei Beginn des Geschäftsjahres 1898 346 234, am Schluß. det selben 379 708 Mitglieder hatten. Die abbängigen Arbeiter bilden mit lb Cle den größten. Theil der Mitglleder der Konsum vereine; darauf folgen die selbständigen Handwerker mit 11.0 0/0 (41 692 gegen 37528 im Vorjahr). Letztere erkennen die Vortheile, die auch ihnen die Konsumvereine bieten, und es wird in dem Jahrbuch der Wunsch ausgesprochen, daß zwischen den Konsum—⸗ vereinen und den Handwerkern noch weitere geschäftliche Beziehungen entstthen möchten, der Art, daß die Konsumvereine zum Absatzgebiet der Erzeugnisse der Handwerker werden. Der Verkaufserlss der berichtenden 512 Konsumpereine beziffert sich auf eirca 1985/6 Mill. Mark, wovon 925 Mill. Mark auf das Geschäft in den g89 eigenen Verkaufslagern, 165 Mill. Mark auf das Lieferantengeschäft entfallen. Von dem Verkaufserlös, dem Verkauf zu Tagespreisen, er—⸗ gaben sich rund 11 Millionen Mark Ueberschüsse, wovon rund 103 Millionen Mark den Mitgliedern als Dividende auf ihre Ein—⸗ käufe zurückgewährt wurden. Dem Reserbefonds wurden 276 000 überwiesen, für Bildungs und gemeinnützige Zwecke 24 C00 M ver⸗ wendet. Das Betriebskapital der berichtenden Konsum vereine beträgt 225 Millionen Mark, wovon 9 Millionen Mark auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder, 4 Millionen Mark auf die Reservefonds, 99 Millonen Mark auf angeltehene freinde Gelder entfallen; letztere wurden meist zum Er⸗ werb von Grundbesitz aufgenommen, den 215 berichtende Konsumdereine in Buchwerthe von 1995 Millionen Mark batten. Eigene Produktion, meist Bäckerei, haben 68 der be= richtenden Konsumvereine. Zur Organisterung des Einkaufs im Großen sind in verschiedenen Verhandsbezirken Vereinigungen der Konsumpereine zum gemein samen Einkauf errichtet worden, so in Thüringen, in der Lausitz, in der Probinz Sachsen, im Königreich Sachsen, und die von Konsumvereinen errichtete Großeinkaufsgesell schaft deutscher Konsumwereine, Gesellschaft mit beschraäͤnkter Haftung in Hamburg, die mit 140 000 S Kapital arbeitet, dient auch der Vermittelung des Einkaufs der Konsumvereine im Großen.

Von den Genossenschaften in einielnen Gewerbs⸗ zweigen haben 14 gewerbliche und Llandwirthschaftliche Roh stoff⸗ genosfsenschaft, 2 gewerbliche und 1 landwirthschaftliche Werk« genosfenschaft, 4 gewerbliche Magazingenossenschaften, 14 gewerbliche und 2 landwirthschaft fiche Produk tingenofsen⸗ schaften das Material für die Statistik des Jahrbuchs geliefert. Die 14 gewerblichen Rohstoffgenossenschaften hatten 519 Mit- glieder, sie erzielten einen Verkaufserlöß von 661 444 Ss und 19 546 M Reingewinn. Die landwirthschaftliche Rohstoffgenossen⸗ schaft, der ländliche Wirthschaftsverein in Insterburg, ist Zentral⸗ genossenschaft für eine Anzahl kleinerer ostpreußischer land⸗ wirthschaftlicher Mohstoffgenossenschaften, denen er landwirthschaftliche Gebrauchtzartikel im Betrage von 14 Millionen Mark zufnührfe. Die Berichte zweier gewerblichen Werkgenossenschaften, der Werk- genossenschaft Malchower Tuchfabrikanten, e. G. m. b. D., und der Werkgengssenschaft der Tischler in Güstrow bieten snteressantes Material; beide Genossenschaften baben die Beschaffung und Unter— haltung theurer Arbeitsmaschinen für ihre Mitglieder zum Zweck. Die 4 gewerblichen Maͤgazingenofsenschaften batten 174 Mit- glieder; sie ertielten 212 527 0 Verkaufserlös. Die berichtenden 14 gewerblichen Produktivgenossenschaften batten 1997 Mit- glieder, 13 Mill. Mark Verkaufserlös und daraus ca 130 000 , Reingewinn.

Von Bgugenossenschaften berichteten 55 zu der Statistik

des Jahrbuchs. 41 derselben haben die Erbauung von größeren Wehnhäusern zum Zweck, die in dem Eigenthum der Genossenschaft verbleiben und deren Wohnungen an die Mitglieder vermiethet werden; 6 Genossenschaften erbauen kleine Wohnhäuser zum Erwerb durch die Mitglieder; 8 Genossenschaften haben beide Zwecke vereinigt. Die berichtenden 56 Baugenossenschaften hatten 16 425 Mitglieder, ihr Betriebskapital betrug an Geschäftszgutbaben der Geroffen 3 Millionen Mark, an Reservefonds 452 000 S, an Einlagen stiller Gesellschafter 68 O)0 S, an Anleihen auf längere Kündigung und Höpotheken⸗ schulden 12 Millionen Mark, auf kürzere Fristen 1 Million Mark. Jm Jahrs 18895 wurden von 41 der berichtenden 56 Baugenoffen. schaften 182 Häuser erbaut, deren Herftellungskoften 33 Mill. Mark betrugen. 5 Baugenossenschasten, welche Häuser zum Erwerb durch die Mitglieder herstellen, erbauten zusammen 42 Haͤufer mit je 2 und 3 Wohnungen. Von den Genossenschasten mit gemischtem Spstem erbauten 3 17 Häuser zum Erwerb durch die Mitglieder, die anderen Genossenschaften erbauten Häuser zum Vermtethen der in denselben befindlichen Wohnungen an die Miiglseder.

Wieder erbringt also das Jahrbuch des Allgemeinen Verbandes der auf Selbsthilfe berußenden deutschen Erwerbs. und Wirtbschafts— genossenschaften den Beweis für die Fruchtbarkeit des genossenschaftlichen Gedankeng, der sich immer mehr auf dem Gebiele des Erwerbeg und der Wirthschaft geltend macht.

Zur Arbeiterbewegung.

Eine Erweiterung des Ausstandegebletes haben, der Voss. tz. zufolge, die Delegirten der Maurer in ihrer letzten Sitzung be⸗ schlossen. Es kommen dabei in Betracht die Orte Berlin, Ehar⸗ lottenburg, Rixdorf, Wilmersdorf, Schmargendorf, Steglitz, Groß- Lichterfelde, Tempelhof, Friedrichs⸗ berg, Friedrichsfelde, Pankow, Weißen see, Reinicken⸗ dorf, wa , m und Tegel. Alle Differenzen auf Bauten in diesen Orten sollen känftig von der Achtzehner⸗ Kommission, welche zu n Theilen aus Bauarbeitgebern und Maurern besteht, behandelt werden. Die ergänzenden Verhandlungen dieser Kommission haben, wie die Nordd. Allg. Ztg. meldet, bereits das Grgebniß gezeitigt, daß die Forderungen der Arbeitnehmer: I) Festsetzung einer geregelten winterlichen Arbeitszeit, 2) Regesung bezw. Beseitigung der . 3 Ginrichtung gesunder und geräumiger, im Winter heijbarer Baubuden, 4) Aufftellung ver= besserter Aborte z. sämmtlich von den Arbeitgebern anerkannt worden sind. Nur die Forderung der Abschaffung don Aecordarbest wurde abgelehnt. (Vergl. Nr. 177 d. Bl.)

In Düsseldorf lag am 24. 8. M., wie die ‚Rh.Westf. Ztg.“ berichtet, im weiteren Verlaufe der Bemühungen um Beendigung des Maurer-⸗Ausstandesß den Maurermelstern und Bauunternehmern eine Resolution der Ausständigen vor, nach der an einem Minimal

lohn von 48 4 pro Arbeitsstunde , dagegen für Maurer im ersten Gesellenjahre und für alters wache Arl e

, Lohn gefordert wird. Die Versammlung beschloß nach ängerer Berathung, daß bei der Resolution vom letzten Sonntag ver. blieben und eine höhere Zulage als 3 3 . rbeitsstunde nicht gewährt werden solle. (Vergl. Nr. 175 8. BI.)

Der hbereitß als beendet bezeichnete Färber⸗Ausstand in Glberfeld (vergl. Nr. 176 8. Bl) beginnt, nach der Köln. Ztg.. von neuem. Dort haben in der Färberei von Hermes u. Klrberg 21 Färber die Arbeit, die sie nach elnem fast dreiwöchigen Ausstande erst kurz zuvor wieder . hatten, aufs neue niedergelegt. Wie die Ausständischen bebaupten, sollen in der Färberei einige Ar⸗ beiter durch 6 gemaßregelt worden sein.

Aus Dülken berichtet dasselbe Blatt, daß dort die Maschinen⸗ fabrik Felix Tonnar ausständige vertrag brüchige Arbeiter auf Schadenersatz verklagt und das Gewerbegericht diese dazu verurtheilt hat, gig zu leisten. J

n Augsburg wurden, wie die Münch. N. Nachr.“ mit⸗ theilen, in mehreren größeren Fabriketablissements alle jene Arbeiter entlassen, die sich an den Ausschreitungen betheiligt haben. Die Maschinenfabrik Augsburg hat aus diesem Anlaß allein 22 Arbeiter entlassen. (Vergl. Nr. 174 d. Bl.)

Aus Antwerpen erfährt die „Köln. Ztg.“ unterm 29. d. M. über den Ausstand der dortigen Dockarbeiter, daß der mit der i lung der Ausstandsfrage betraute Ausschuß der Schiff makler und

heder zur Erzielung einer vorlaufigen Einigung eine Lohnerhöhung um 25 Prozent für die Nacht, und Sonntaggarbester be—= schlossen hat und zwar mit der Bestimmung, daß diese Er— höhung ausschließlich den Dockarbeitern, nicht den Zwischen⸗ unternehmern zugute kommen soll. Der Beschluß soll allen Betbeiligten mitgetheilt werden. Inzreischen hält der Andrang von Schiffen au den Staden wegen der Verzögerung der Ladearbeiten an. Die vit einer Ladung Chilesalpeter von Iquique eingetroffene deutsche Bark „Fortuna! harrte jwei Tage auf der Rhede vergebent auf den Einlaß in den Hafen. Ebenso erging es mehreren Dampfern, während andere Schiffe, die hätten abfahren müssen, die Bassins nicht verlassen können. Der Schiffahrt erwachsen dadurch bedeutende Unkosten. Am 25. . M. verweigerten einige Hundert Dockarbeiter guch bei Tage die Entladung von Dampfern. (Vergl. Nr. 173 d. Bl)

Der „Temps“ meldet aus Grenoble, daß am 29. d. M. 200 Seiden weber und ⸗Weberinnen in Moirans (Devartement Issre) in den Ausstand getreten sind. Sie verlangen Lohnerhöhung und die Entlassung eines Vorarbeiters.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Uebersicht

der Studierenden an den landwirthschaftlichen Hoch schulen

im Sommer-⸗Semester 1899.

Studierende früheren Semestern Neu eingetretene Studierende Sospitanten zusammen

aus

n n n Hochschule zu ö,, ,, Akademie zu

Poppels dor w

116 3915

139 343 zusammen 255 739

) Außerdem nahmen an den Vorlesungen und Uebungen an der Landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin theil; 79 Studlerende der Universität und 4 Studierende der Thierärztlichen Hochschule, zu⸗ sammen 83 Studierende; es studierten somit in Berlin (351 4 33 —) 474, überhaupt im preußischen Staat (739 4 83 —) 5822 Szrer.

Von den 739 Studierenden sind:

aus der Provinz Ostpreußen.. . . 27 Studierende, n,, . J ä Brandenburg leinschl. . . ommern osen.. Schlesien.

nne,

Schleswig ⸗Holstein.

36 ö K

essen⸗Nassau. Fel r f . zusammen aus Preußen = Di Sindiecren de, aus den übrigen deutschen Staaten.. 2 zusammen aus dem Deutschen Feiche vf Sindteren de, aug ben unnd, ö; zusammen wie oben I Sr.

Ernteaussichten in Galizien.

Lemmberg, den 21. Juli 1899. Ueber den jetzigen Stand der

Saaten in Galizien liegen folgende Nachrichten vor: ft⸗Galizien. Mit Ausnahme der letzten Tage war die

Witterung in der ersten Julibälfte regnerisch. Gleichwohl sind Meldungen über die üblen Folgen der andauernden Nässe nicht sehr zahlreich. Trotz verschiedener Hindernisse ist der Rays gut eingebracht worden. Bessere Ergebnisse schäßt man auf 9— 10 42 per Joch; jedoch hat man nicht überall, besonders in den podolischen Gebieten, so günstige Erträge erzielt. Der Weizen steht mit Ausnahme einiger Gegenden, namentlich in Podollen gut, indeß sind Auslagerungen häufig, Brand und mehr noch Rost (auf den Blättern) sporadisch vorhanden. Auslagerungen beim Roggen haben öfter stattgefunden. Meldungen über leere und schartige Aehren sind zahlreich; jedoch 96 man bis jetzt auf eine günstige Ernte.

Ueber einen besseren Stand ver Sommersaaten wird ziemlich all⸗ gemein berichtet. Zu ganz guten Hoffnungen berechtigt der jetzige Stand des Hafers. Minder gut fteht die Gerste, obne jedoch eine anz schwache Ernte befürchten J lassen. Mit einigen Ausnahmen seöen die Erbsen, Bohnen und Wicken meist gut. Schwache Stände finden sich bei Hirse und Heidekorn. Die Karteffeln blühen schön und erfreuen sich im allgemeinen eines guten Standes. Minder ünstig lauten die Meldungen über Mais, wag für den südöstl lun lic von besonderer Bedeutung ist. Die len,. Ta kulturen erfreuen sich gleichfalls keines guten Standeg. Die Kleehen= ernte ist guantitatih schwach d. und konnte . nur im beschädigten Zustande eingebracht werden. Die e vom zweiten teb wird entschleden besser außfallen d . tbeilweise schon in den nächsten Wochen bevor. Die Wien euernte der Großgrundbesitzer, welche m . schon beendet wurde, dem Ertrage nach nicht schlecht; die Qualität läßt aber theisfwesse viel zu wünschen übrig. Auf den Wiesen der Bauern ist die Heu. ernte noch im uc In der Umgegend von Sambor und Stryj haben die Mäuse viel Schaden . ö ö. 2

Aus den Hopfenanlagen lauten die 46 fünstig und die zu er. wartende Ernte wird als gut bis mitte . Anfang Il fanden lebhafte ö statt, bei denen 60 bis 95 ö ) egen volle Kasse erilelt wurden. Gegenw ist f

. ö. n. nur . len per angeboten. er Schädlinge oder bisher nichts bekannt geworden. .

Wwäst' aft lenker g, feit dem Frähsshre anhaltend Witterung, verbunden mit starken, ß . r

er ein um 5s 3