This is a cache of https://digi.bib.uni-mannheim.de/periodika/reichsanzeiger/ocr/film/tesseract-5.0.0-20211201/1819-01-02--1832-06-30---001-019/001-1829/old/776857304_1829_169_02.hocr. It is a snapshot of the page at 2023-10-27T09:43:56.846+0200.

Waͤhrend dieſes Gefechts, welches im Angeſicht der zen feindlichen Flotte von 6 Linienſchiffen die 3 Hul geweſenen mitgezählt ſind), T Fregatten und noch Z an⸗ dern Fahrzeugen, vor ſich ging, und mehr als drei Stunden dauert hat, verlor der ,Mercurius“ 4 Mann an Geblie⸗ und z an Verwundeten, wurde ven 22 Kugeln in ſei⸗ nem * wovon mehrere in dem Waſſertheil, getroffen, erhielt 16 Schuͤſſe in die Maſte und 133 in die Segel, das Tauwerk endlich war an 148 Stellen beſchaͤdigt. Solchergeſtalt hat eine Ruſſiſche Brigg von 18 Kanonen das Feuer von 181 feindlichen Geſchützen zum Schweigen ge— bracht, und eine Equipage von 79 Mann die Anſtrengungen eines zwanzigmal ſtärkeren Gegners vereitelt.“

Ftetankreich.

en . 5 . * an ie , keiner erheblichen r = 7 bewilligt. **. ging man zu dem Budget des Mini⸗ ſteriums des offentlichen Unterrichts, im Betrage von 1,995,000 Fr., uͤber. Der Baron von L Epine ver⸗ langte, daß man vor allen Dingen den oͤffentlichen Unter⸗ richt auf die Religion gründe; es ſcheine ihm aber, fügte er hinzu, daß man ſeit einiger Zeit vielmehr dahin arbeite, die uralten Bande, welche beide an einander knüpften, all⸗ mählig auſzulsſen, um ſie alsdann um ſo leichter bekämpfen zu können. „Ich will nicht,“ fuͤgte der Redner hinzu, „den Mi— niſtern unredliche Abſichten beimeſſen; da wir aber unglücklicher⸗ weiſe in einer Zeit leben, wo die Geſinnungen nicht hinreichen, um die Staaten zu retten, ſo vermag ich nur nach den Handlungen beurtheilen, was wir zu hoffen oder zu fuͤrchten haben. m nun aber die Frage zu beantworten, eb man einen re— ligiöſen, oder einen rein mechaniſchen und materiellen öoͤffent⸗ lichen Unterricht beabſichtigt, braucht man nur die Augen zu öffnen. Will man einen religisſen Unterricht, ſo man den Geiſtlichen ihren wohlthäͤtigen Einfluß auf ihre Gemein⸗ den, namentlich auf dem flachen Lande, zu erhalten ſuchen; man muß die Spuren, welche der Geiſt der Revolution noch in den Gemuͤthern ckgelaſſen hat, allmählig verwiſchen; man muß das Unterrichts Weſen nur ſolchen Männern an— vertrauen, welche einen unbeſcholtenen Ruf und reine Sit⸗ . ſonach des öffentlichen Vertrauens wärdi ind. Als ein ſicheres dagegen, daß jeder religioſe Unterricht bei uns zu Grabe getragen wird, würde ich es halten, wenn man Maͤnner, welche von Gottloſen als allzu gute Chriſten geſchildert werden, von dem Unterrichts Weſen e; wenn man die Lehrſtuͤhle mit Leuten beſetzte, durch ihre freigeiſteriſchen Geſinnungen bekannt wenn man eine beſondere Vorliebe 2 ſolche Manner

hegte, die oder gar keine Religion haben, und ——— lich dem aſte entgegen ſind; wenn die Miniſter, ſtatt der chriſtüchen Moral anzunehmen, vielmehr den Feinden

; derſe lben Wr gen, e auf die Klagen der katholiſchen ami lien Bäter irgend 364 ju nehmen.“ Herr von Epine führte hierauf mehrere Thatſachen an, won aus er

den Schluß zog, daß man damit ; lich zu untergraben; ſeine Rede . ** mit großem Beifall auf enommen. is der Ni 26 des offentlichen Unſterrichts das 965Ich haze die Ehre, ſo begann er, „Miniſter des Alier eil d

Königs zu ſeyn; ich ſelbſt bin dem Glauben meiner treu und un r n, und wenn daher je ein Vorwurf mich ſchmerzlich ki koͤnnte, ſo ware es der, daß ich, weit entfernt, den Feinden der Religion die Spitze zu bieten, vielmehr ſeibſt dahin zielte, dieſe Religion von dem zffentlichen Unterrichte zu verbannen. Ware ein ſol⸗ cher Vorwurf gegruͤndet, ſo worden nicht blos Sie, m. H., mein eigenes Gewiſſen wuͤrde mich alsdann verdammen. o aber dergleichen Angaben als Thatſachen aufgeſtellt werden, da muß man ſie auch beweiſen können, ſonſt verdienen ſie einen Namen, deſſen nähere Bezeichnung ich gern dieſer Kammer ſelbſt üͤberlaſſe.“ Der Miniſter wies hierauf die verſchiede⸗ nen Beſchuldigungen des vorigen Redners zurück und ſchloß demnächſt mit folgenden Worten: „Was ich bisher zu mei⸗ ner Rechtfertigung geſagt habe, betraf mich nur perſönlich; man hat aber auch noch über den Unfug gewiſſer Zeitungen Klage geführt. Hierbei ſcheint man indeß ganz vergeſſen zu haben, daß wir im Beſitze eines Preßgeſetzes ſind. Dieſes Geſetz hat alle Fälle vorhergeſehen, welche ein Einſchreiten der richterlichen Behörde zür Beſchuͤtzung des geſeliſchaftli= den Zuſtandes und zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung erforderlich machen. Der Meinung der Gerichtshöfe über bie ihnen bezeichneten Preßvergehen vor greifen, heißt ſonach, ihre Unabhängigkeit anfechten. Eine ſolche Discuſſion iſt, ich bekenne es laut, nicht parlamenta— riſch.“ Der Vicomte von Conny trat zu Gunſten der Jeſuiten auf; er beklagte ſich bitter, daß Tauſende von jun, en Leuten ſich genöthigt ſähen, im Auslande eine Erzie⸗ zu ſuchen, die ihre Heimath ihnen verſage. Nachdem er auf die Nothwendig leit ingewieſen, bei dem Elementar Unterrichte die Lehrſaͤtze der Religion zur Grundlage zu neh⸗ men, fügte er hinzu-: „Wir ſchmeicheln uns keinesweges, daß unſere Wiunſche Gehör ſinden werden, denn ſeit der Mi⸗ niſter des oͤſſentlichen Unterrichts von den Lobeserhebungen der Mitglieder der alten Oppoſition gleichſam erdrückt wird, duͤrfen wir nicht mehr erwarten, daß man unſere Rathſchläge befolge. So viel bleibt gewiß, ſo lange wir bei dem jetzigen Syſteme beharren, Frankreichs Schickſal beſtändig auf dem Spiele ſteht. Während man uns einerſeits verſi⸗ chert, daß jede Revolution bei uns hinfüͤhro unmöglich ſey, erheben ſich andererſeits dieſelben Stimmen, um uns eine Verſammlung anzupreiſen, die in wenig Augenblicken eine 33 363. Monarchie umgeſtürzt hat. Noch kurzli nd einem Redner, der ſeinen men an die dama⸗ lige Revolution geknüpft hat, von einem Theile dieſer Kam, mer Beifallsbejeugungen geſpendet worden, die nur alljuleb⸗ haft an diejenigen erinnerten, welche er ſich, noch jung, er⸗= warb, als er der conſtituirenden Verſammlung ſeine Er⸗ klärung der Rechte des Menſchen. verlegte. Weder die Zeit, noch Frankreichs Unſaälle, haben ſeitdem ſeine Geſinnungen ändern konnen.“ Aller Augen wandten ſich 6 dieſen Worten auf den Marquis von Lafayette. Eine timme zur Linken meinté, Herr von Conny erlaube ſich ſonlichkeiten. 2 v. Lafayette dagegen ſorderte den Redner Uchelnd auf, nur fortzufahren. Diefer ſchloß hierauf in fol, ender Art: „Jene Erklärung, das traurige Denkmal einer oche des Mrrtgums und des Schwindelgeiſtes, it dem llt heber derſelben ohne Zweiſel noch . und der Beifall

*

Ruf ſeiner Freunde konnte ihn zu der derechtigen, daß er vielleicht noch einmal in 82 7 1 28 J ſie dem Lande vorzulegen. Nichts deſtoweniger verhielten die Miniſter ſich ganz ruhig und uͤberließen es Frankreich, das Problem zu loͤſen, zu welchen Grund atzen ſie ſich bekennten. Was ung anbetrifft, meine Herren, ſo können wir uns nicht u einem Stillſchweigen verdammen, das uns als ein fein herziger fall erſcheint. Wir beugen unſer 2 nicht vor ſener neuen Nacht, welcher die Anhänger der ſelben, unter dem Mamen der oͤffentlichen Meinung huldigen; wir folgen unſerm Gewiſſen und bleiben daher auch völlig gleichgültig dei dem müßhillt, genden Geſchrei einer Volksmenge, die ſich von ihren Lau— nen lenken und beſtimmen läßt.“ Der Graf v. Sade tadelte dergleichen perſenliche Angriffe, die er für nichts we niger als parlamentariſch hielt, und gab den Wunſch zu er. kennen, daß man ſich hinführo der Mäßigung befleißigen, und in den Gränzen der Discuſſion halten möchte. Rodet hielt einen Vortrag zu Gunſten des wechſelſen Unterrichts und wunderte ſich, daß demſelben nicht eine grö⸗ ßere Ausdehnung gegeben werde. Hr. Carl Dupin erhob ſich gegen die Untverſitäts Abgabe, welche die ſien, Privatſchulen und Penſtons⸗Anſtalten au die Univer⸗ ſitat zu entrichten haben, und die K* nach der Behauptung illi

des Reduers, auf mehr als eine on belluſt.! Herr v. Sainte / Marie klagte, daß dieſer Fonds den Proſeſſoren und Lehrern als den Inſpertoren und ſhern