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1895 / 93 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Apr 1895 18:00:01 GMT)

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wegen Entgleisung eines Güterzuges

Bremen, 18. April. . T. B) Norddentscher Lloyd. Der Schnell fer Havel bat am 17. April Morgens Lizard vassiert. Der Postdampfer 5336 Meier“ bat am 16. I Mittags die Relse von Vigo nach Southampton sortgesetzt. Reichs ⸗Poftdampfer Prinz ⸗Regent Luitpold ist am 17. Vormittags in Colombo angekommen. Der Reichs⸗Post Prinz Heinrich ist am 17. April Morgens auf der ; angekommen. Der Schnelldampfer Trave hat am 17. April Morgens Dover paffiert. Der Schnelldampfer Saale ) ist am 16. 6 Vormittags von New - York nach der Weser abgegangen. Der Reichs ⸗Postdampfer Bayern! ist am 17. April Vormittags in Colom bo angekommen. Der Reichs Pofldampfer 2 staufen“ ist am I. April 86 in Antwerpen angekommen. am burg, 17. April (B. T B) Hamburg- Ameri⸗

kanifche Bacetfabrt⸗Aktiengesellschaft. Der Postdampfer Dan la hat heute Morgen Prawle Point passiert. ;

London, 17. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Guelph* ist heute auf der Heimreise von Lissabon abgegangen. Die Union. Dampfer Norman? und Greek“ sind Dienstag auf der Ausreise in Kap stadt angekommen.

Theater und Mufik.

Im Königlichen Opernbhause Cle gt morgen Richard Wagner's Lohengrin“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung und mit folgender e , zur Aufführung; Lohengrin: Herr Gudehus, . tr Bulß, Elsa: Frau Pierson, Ortrud: Frau Goetze, König Heinrich: Herr Mödlinger, Heerrufer: Herr Krolop.

Im Königlichen Schau spielhause wird morgen Paille⸗ ron's Lustfpiel Die Welt, in der man sich langweilt“ gegeben.

räulein Bertha Hausner beschließt ihr Gastspiel in der Rolle der uzanne. .

Friedrich Haase hat sich auf von vielen Seiten ausgedrückten Wunsch entschloffen, nach Erledigung seines Braunschweiger Gastspiels noch einmal nach Berlin zurückzukehren und im Berliner 2 vier Gastvorstellungen (am 25. 27., 28. und 30. d. M.) zu gehen. .

. Lessing⸗Theater kommt am Sonntag ein dreiaktiger Schwank Artikel 14 von Maurice Ordonneau und Andts Sylbaine, welcher im Théatre des Variétès in Paris zu Beginn dieser Spieljeit einen ungewöhnlichen Heiterkeits erfolg errungen hat, jur erstmaligen Aufführung. Eingeleitet wird der Abend durch das neuefte Luftfviel von Gustav von Moser „Die Generalin', das auf der Verfuchsbübne in Göͤrlitz vielen Beifall gefunden hat. In der Dar- stellung der beiden Novitäten werden alle ersten Luftspielkräfte des Theaters zusammenwirken. .

Für die bundertste Aufführung von „‚Fernand's Ebekontrakt' (Un Kl à Ia Patte) im Residenj⸗ Theater bat Benno Jacgbson eine Prolog⸗Soloscene: Ein Pariser Kind“ verfaßt. Fräulein Frida Brock wird das Pariser Kind darstellen. .

Derr C. O. Nodnagel wird an seinem hiesigen Liederabend (Sanl Bechstein) am 23. d. M. unter Anderem Manu skript⸗ Kompositionen von Felix Weingartner, Hugo Wolf und Mar Schillings zum Vortrag bringen.

Anschluß an 3 nach Berlin nicht erreicht. Grund: Zwei⸗ mn iers.

Mannigfaltiges.

Auf dem Platz am Opernhause sind jetzt die Vorarbeiten zur Aufftellung des von dem Professor Schaper geschaffenen Den kmals . hochselige Kaiserin Augusta in Angriff genommen worden.

Nachdem bis jetzt im Treptower Park nur die Erdarbeiten für die Berliner Gewerbe⸗Ausste llung 1896 vorgenommen und die Terrains für die einzelnen Gebäude abgesteckt worden waren, haben, der Nat. Ztg. zufolge, nunmehr am gestrigen Tage die Fundamentierungsarbeiten begonnen.

Wetterbericht vom 158. April 8 Ubr Morgens.

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Temperatur 4

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Millim. 6 *

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Shrifransund Bukovies.

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von Flotow. 74 Uhr.

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9 Reif. Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Maximum, welches gestern über dem sudẽõftlichen Ostseegebiet lag, ist sudost ˖ wärts nach Westrußland fortgeschritten, während äber Nord⸗Guropa und den Britischen Inseln der Luftdruck am niedrigften ift. Die Luftbewegung ist auf dem ganjen Gebiet fast überall schwach, in Zentral⸗Garogpa aus fädmestlicher bis sudöstlicher Richtung. In Dentschland ist das Wetter wärmer, im Westen träbe, im Often heiter; die Tempera tur liegt im Binnenlande, außer im Often, allentbalben über dem Mittelwerthe; über Norddeutschland ziehen die eberen Wollen dem Unterwinde entgegen, aus füdweftlicher bis nordwestlicher Richtung. In Sũdweftdeutschland fanden stellenweise Gewitter statt.

Deut sche Seewarte.

76 Uhr:

luft. Sonnabend:

reitag:

g 71 U

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. haus. 97. Vorstellung. Lohen Dyer in 3 Akten von Richard 86 dom Ober- Regisseur

inrichtung vom Ober⸗Inspektor Kapellmeifter Weingartner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 103. Vorstellung. Die Welt, in der man sich langweilt. von GCdouard Pailleron, übersetzt von Emerich von

In Scene ee vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 77 Uhr. Sonnabend: Opernhaus. 98. Vorstellung. Hãnsel Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Tert von Adelheid Wette. Karneval. Ballet Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann.

Schausvielhaus. Schaufpiel in 5 Aufzügen von William Sbakespeare, nach der Uebersetzung von Dingelftedt und Schlegel Tieck. Musik von Friedrich Tanz von Emil Graeb.

Dentsches Theater. ments Vorstellung): Pastor Brose. Anfang 71 Ubr. Sonnabend: Zum ersten Male: Das Lumnen⸗ Traglkomödie in 3 Aufzügen von Ernst

Sonntag. 23 Uhr: Der Talisman. 7 Uhr: Das Lumyengesindel.

Berliner Theater. Freitag (32. Abonnements

Vorstellung): Der Probepfeil. Anfang 76 Uhr. Sonnabend: Zum 200. Male: Madame Sans on Wllhelm

. 24 Uhr: Nathan der Weise. Der Probepfeil. Lessing Theater. Freitag: Die Grosfftadt Anfang 7 as Urtheil der Welt. Sonntag: Zum ersten Male: Artikel 214. Schwank in 3 Akten von Sylvani und Ordonneau. Vorher: 3 Lustsviel in 1 Akt von G. von Moser.

Friedrich Wilhelm städtisches Theater. Stan ef- 2X26.

um

Sonnabend: Der Obersteiger.

Der Verein zur Errichtung von Kindergärten n.

taubstumme Kinder versendet mit der Einlad

dem

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abe gestellt, ahren

hãusl dem Sinnes defeft an⸗ , i. den i mn,

eschãftigungsschulen ge⸗

boten wird. Im Tau menlehrfach erfahrene Männer hahen den Lehrplan aufgestellt. Es handelt sich dabei um n, . Nebung r n n ,, , ,,, gungen. Ne oöͤrper ege und Erziehung g die besondere ärztliche Leitung und , Das 4 wird auf die Beschäftigung im Garten gelegt. ei der Sröffnung des ersten Kindergartens (Körnerstraße 27), am 1. April 1I891, fanden sich acht Kinder ein; ihre Zahl wuchs allmählich auf vierzehn. Die bis jetzt erzielten Erfolge sind in hohem Grade er⸗ muthigend und erfreulich. Kindern unbemittelter Eltern werden Freistellen und, wenn erforderlich, weitere Unterstũtzungen gewährt. Meldungen um Aufnahme sind an Dr. Theodor S. Flatau, Potsdamer⸗ straße 113, Villa 3, zu richten.

Im Zoologischen Garten haben mit dem Osterfeste die täglichen Fromenadenkonzerte ihren Anfang genommen: nahezu einen Monat fräber als in den Vorjahren. Der Vorstand des Gartens wurde zu dieser Neuerung durch das vrächtige Frühlingswetter ver- anlaßt, und einen wie großen Anklang dieselbe beim Publikum ge⸗ funden bat, das zeigte der überaus starke Besuch des Gartens. Die meisten Thiere haben bereits ihre Sommerquartiere bezogen.

Marburg. Das Königliche Landgericht hierselbst hat die Klage der biesigen katholischen ö. guf Einräumung des Rechts der Mitbenutzung der lutherischen St Elisabeth⸗ Kirche wegen eingetretener Rechts verjährung abgewiesen.

Hanau. In den beiden hiesigen evangelischen Kirchen⸗ gemeinden ist die , zum beiligen Abendmahl von Nachmittags auf Abends 7 Ur verlegt worden, um namentlich den Ärbeitern, denen dies bisher nur mit pekuniären Opfern möglich war, die Theilnahme an der Kommunion zu erleichtern.

Wien, 17. April. Ueber das Erdbeben, von welchem DOester. reich⸗Angarn und Italien in der Nacht zum Astermontag heimgesucht wurden, entnehmen wir die nachstehenden Mittheilungen einem im Wiener Fremd. - Bl. veröffentlichten Bericht des Professors Franz Toula: Schon aus den ersten Nachrichten war zu erkennen, daß das Erdbeben, welches wohl, wie es gewöhnlich der Fall ist, nach dem Srt benannt werden dürfte, der davon am schwersten betroffen wurde = und das ist ohne Zweifel nach den vorliegenden Mittheilungen die HSaupt⸗· stadt von Krain: Laibach daß also das Schũttergebiet des Erdbeb ens von Taibach fast das ganze Gebiet der Ostalpen umfaßt. vom Gardafee und Meran bis Ried in Qberösterreich und Wien und hinaus bis in das ostalpine Vorland, bis Oedenhurg, Papa, Steinamanger, Csakaturn und Neu⸗Gradiska. Aus den Zentralalpen wird uns der Rathhausberg in den Saliburger Tauern (. Aukogelgruppe) ange⸗ geben. Wie weit es sich gegen Südost erstreckt, werden erst die nächsten Berichte aus Sarajevo melden. Von allergrößtem Interesse ist aber die Thatsache, daß auch das südliche Alpenvorland von

avia am Ticino bis an die Adria und diese entlang bis in die

arken (Pefaro und Macerata) mitbetroffen wurde, und daß es fich auch quer durch die Apenninen bis nach Florenz erftreckte. Das Hauptschüttergebiet des Laibacher Erdbebens, das heißt die Orte, von welchen bisher Zerstörungen von Bauwerken gemeldet wurden, erstreckt sich annäbernd im 46. Parallelkreise, im allge⸗ meinen von West nach Ost, von Pardone über Udine nach Görz und Laibach und darüber hinaus bis Tilli, Montpreis und Süßenheim. Die zumeist betroffenen Orte verbreitern diese westöstliche Zone um ein Betraͤchtliches nach Süden hin: Venedig, Aquileja, Nabresina, Landstraß, Agram und Dugoselo sind Punkte dieser füdlichen Verbreiterung. Laibach liegt nun ebenso weit von Pardone als von Dugoselo entfernt,

Neues Theater.

Freitag: Dpern⸗

Romantische mer. In Scene aff. Dekorative randt. Dirigent:

1Akt. Anfang 77 Uhr. Sonnabend: Tausend stũsse.

Lustspiel in 3 Aufjzügen in Paris.

Residenz Theater.

An⸗ 104. Vorstellung. Das Winter⸗ Ehe kontrakt. Franz von

Anfang stãͤndig neuer Ausstattung:

Freitag (30. Abonne⸗ Dirigent: Dorothea.

bach. fang 71 Uhr.

Große

Dora. Unsere Reutiers. Ubr.

k von Edmond

le; Tie Generalin. Adolph Grnst. Anfang z Uhr

ersten Ma

irdi Rollen bereits eine halbe

Schiffbauerdamm 4a. / 5.

reitag: Der selige Toupinel. Schwank in 3 Akten von Alexandrè Bisson, deutsch von G. von Moser. Vorher: Tausend Küfse. Lustspiel in

Im Forsthanse.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Demi⸗Monde. Abends 77 Uhr: Ferr sol. Vorher: Wiener

Blumenstraße

Direktion: Sigmund Lautenburg. s. nand ' s Ehekontrakt. (Fil à Ia patts.) Schwank in 3 Atten von Georges Feydeau, in Bearbeitung von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage:

Theater Unter den Linden. Behrenstr. S6 / p. Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: Mit voll⸗ Rund um Wien.

ntomimisches Ballet in 3 Bildern von

ul und A. M. Willner. Musik von Josef Be Der choreographische Theil von Josef Haßreiter. Herr Kapellmeister Baldreich. Operette in 1 Akt von Jaques Offen⸗

Zentral Theater. Alte Jakobstraße· Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Vorletzte Woche. Emil Thomas a. G. Freikag: Unsere Reutiers. Pesse mit Gesang und Tant in 4 Akten Mannstädt und Julius Freund. Mustk von Juliug Ginsdsbofer. Anfang 71 Ubr.

Sonnabend: Unsere Rentiers.

Mittwoch, den 24. April: Benefice für Josesine

Adolph Ernst Theater. Freitag: Madame ir. Vaudeville Posse in 3 Akten von Ordonneau. u

udran. In Scene gesetzt von Sonnabendt Dieselbe Vorstellung.

3 enn. men,

mit einem tektonischen

Dislolationsvorgãnge im ren ist,

r sie sich schon so oft ereignet haben und noch gar oft wiederholen

dem heutigen Tage aus Laiba

stoße am Dienstag Abend 6 Uhr

um 9 Uhr 40 Minuten, dann um

4 Uhr 10 Minuten, sowie um 8 Uh i gten neue

Erdstõße. Am stãrksten war der Stoß um 2 Uhr 4 Minuten. Die Schliser

soweit sie sich dem Schlaf hinzugeßen vermochten, fuhren erschreckt in

ie Höhe. e, die auf der Erde schliefen, hörten das unter,

Stunde vorher und erwarteten

sorgenvoll den Erdstoß. Ueber die Stöße sst

man —— Ansicht. Nach mehrfachen bachtungen war

der e Stoß in der Osternacht vertikal, dann ging die

Hauptrichtung der Stöße von Nordoft nach Di wen Be. enswerth ist auch, daß die beschädigten Thürme und hohe Rauch.

Neber neuerdings 4.

fänge eine Drehung um ihre Achse aufweisen. Die Größe des an.

gerichteten Schadens wird immer mehr erkennbar. Das Postgebäude mußte gestern Abend im Treppenhause stark gestützt werden. Gleich den übrigen Aemtern mußte auch die Sparkasse ihren Geschäftsverkebr einstellen. Im Museum Rudolfinum liegen, ganze Wagenladungen Schutt, und es ist zweifelhaft, oh . noch neue . ebenso die evangelische Kirche und daz Pfarrhaus noch benutzbar sein werden. Immer neue Häuser müssen durch starke Balken gestutzt und weitere r,, , vorgenommen werden. Für jetzt weist man den Obdachlosen Eisenbahnwaggonz und Militärzelte an. Später soll das fast unbeschädigte Realschul⸗ gebäude benützt werden.

Eine weitere Meldung des W. T. B. lautet: Am Mittwoch um 10 Uhr 40 Minuten Vormittags erfolgte in Laibach ein neuer starker Erdstoß. Seitens der Behörde wurde festgestellt, daß ungefähr 38 do der Gebäude beschädigt sind. Der Verkehr stockt gänzlich die Geschäfte sind zum größten Theil geschlossen. Die meisten Gassen sind noch immer durch Militär abgesperrt. Bürger meister hat an die Bevölkerung einen Aufruf erlassen, in welchem a dieselbe zur Ruhe ermahnt und die Verbreiter von beunruhigenden Nachrichten mit Strafe bedroht.

Wie dem W. T. B.“ ferner aus Laibach gemeldet wird, erhielt der Landes-Präsident von Krain ein Telegramm aus der Kabinetskanzlei des Kaisers Franz Joseyh, welches besagt, daß Seine Majestät mit Bedauern und inniger Theilnahme von den durch das Erdbeben in Laibach und Umgebung derursachten Schäden Kenntniß gen 2 habe. Der Landes · Prãsident wurde beauftragt, über die Nothlag zu berichten.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Frankfurt a. M., 18. April. (W. T. B.) Der dritte Deutsche Historikertag trat heute hier zusammen. Der Ober ⸗Bürgermeister Adickes begrüßte namens der Stadt die Versammlung. Zum Vorsitzenden wurde Professor Heinrich eigel aus München ewãhlt. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte Professor Stern aus Zürich, die Versammlung möge eine Erklärung gegen die Umsturzvorlage fassen. Professor Quidde aus München unterstützte den Antrag, während Professor Lamprecht aus Leipzig und Professor Stieve aus München der Berathung widersprachen. General⸗Major Wetzer aus Wien erklärte, die Oesterreicher würden im . der Berathung des Antrags den Saal ver⸗ lassen. Nach längerer Debatte lehnte die Versammlung mit allen gegen 6 Stimmen es ab, den Antrag auf die Taget—

ordnung zu setzen. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Waljer (neu) v. F. M. Zigeunerweisen. f. Violine v. Sarasate (Herr Carnier). Lieb Mütter lein aden f. Piston v. Rühle (Herr Werner).

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitas Anfang 8 Uhr: Konzert der Altistin Agnes Ziegler, unt. gef. Mitw. der Herren Ed. Behn Cän *r. Krelle (Viol) und O. Lüdemann

ello).

ü / /// ///.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Adeline Wülfing mit Hrn. Amt richter August Franz (BerlinJs. Frl. Käthe Wendt mit Hrn. Thierarzt Max Ulm (Glogau i Hildegard Mewes mit Hrn. Diakonus Paul

onrad (Breslau). FIrl. Meta Handke mi Hrn. Sec. Lieutenant Adolf Kühne (Spandau) Gräfin Leopoldine Habn mit Hrn. Frhr. Georg von Brackel⸗Belda (ktiel) .

Verehelicht: Hr. Thbierarzt Felix Henschel mit Frl. Helene Krämer (Berlin). Hr. Magistrat Affessoör Pr. Walter Ledermann mit Frl. Paula Hirschel (Charlottenburg). Hr. Matthias Gran don ber Schulenburg. Nordsteimke mit EGlisabett Gräfin Sievers (Dresden). Hr. Gerichts⸗Assesse Kurt Vosberg mit Frl. Lisbeth Raabe (Dominina Wundschũtz).

Geboren? Eine Tochter: Hrn. Bergwerk Direktor Dr. Grunenberg (Hermsdorf, Reg. Ben

Breslau). .

Gestorb en; Hr. Gymnasial⸗ Direktor Dr. Phi Heinrich Schneider (Pforzheim. Hr. Ritter gutskefitzer und Landegältester Maximilian Fische auf Schlaube (Dresden). Hr. Polizei- Lieutenant a. D. Albert Mundt (Pankow). Hr. Maj a. SH. BWilbelm von Rappard (Berlin. Hm. Riffmeifter von Mangoldt Relboldtis Tockt Glisabeth Dresden. = Hr. Justiz Rath Guste⸗ Poel Trenthorstz. Hr. Prem. Lien tenant lle don der . (Warnitz N. M. = Verw. Fr. Deneral Gräsn Marianne zu Dobne geb. Gräfin zu Dohna⸗Schlobitten (Ringelbeim Verw. Fr. Appellationsgerichts Rath Fran Engel, geb. Bobbe (Casseh.

Vorher:

Nr. 9. Fer.

Freitag: deutscher

Fernand: s

ranz ever.

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Verantwortlicher Redakteur: Siem enroth

er. .West. Musik von Herr Unger.

Birigent: Derr Ronzert · Hwaus. Grmäßigte Preise der Plätze.

Freitag:

delssohn. Semiramis“.

. Konzerte.

Karl Mender⸗ Konzert. Duv. Ein Sommernachtstraum , Men Rossini. „Girald Adam. Vorspiel . Loreley v. Bruch. a. Der Prophet v. Meyerbeer.

in Berlin. Verlag der Expedition (Scho ly in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruderei und Verlarz Anstalt Berlin sW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen leinschließlich Borsen · Beila ge).

. Yhantasie

argarethen⸗

zum Deutschen Reichs⸗Anz

Statistik und Volkswirthschaft.

neber die preußischen und deutschen Symnasien veröffentlicht Professor Dr. Gemß eine als wissenschaftliche Beilage jum Jahresbericht des Königlichen Luisen Gymnasiums in der 5 nann'schen Buchbandlung hierselbst erschienene, auf den Jabresberichten der deutschen Gymngsien beruhende Statistik, welche eine Zusammen . stellung der Gymnasial Abiturienten Deutschlands in den letzten drei Schuljahren 1891/92. 1892833, 1893 84 nach dem gewählten Beruf, der Konfession und nach dem Stande der Eltern giebt und damit einen interessanten Beitrag zur Kulturgeschichte des deutschen Volkes liefert. Nach einer im „Zentralblatt für das Deutsche Reich“ abgedruckten Bekanntmachung vom 29. Juni 1894 beträgt die Zahl der Gymnasien Deutschlands mit 9 jährigem Kursus 434 Fon diesen kommen auf Preußen (Größe 348 4373 qkm, Einwohnerzahl 29 957 367) 275, auf Bayern (Gr. 75 S647 qkm, G. 5 594 882) 37, auf das Königreich Sachsen (Gr. 149925 Rm, EG. 3 502 684) und die Reichs lande (Gr. 14 5095 qkm, G. 1 603 506) je 17, auf Württemberg (Hr. 19 503.7 Em, E. 20536 522) 16, auf Baden (Gr. 15 981.1 qkm, G. 1 657 8587) 14. auf Hessen (Gr. 681, dkm, E. 9923883) 9, auf Mecklenburg⸗Schwerin (Gr. 13 161.5 49km, E. 578 342 7, auf Braunschweig (Gr. 3672.2 qkm, G. 403 733) 6, auf Oldenburg (Gr. 64235 qkm, G. 354 968) 5, auf Anhalt (Gr. 22844 qkm, E. 271 963) 4, auf Sachsen. Weimar (Gr. 3589449 qkm. G. 326 091) und Mecklenburg⸗Strelitz (Gr. 2V29,,/ qkm, G. Ns978) je 3, auf Sachsen⸗Meiningen (Gr. 2468.1 qkm, EC. 223 832). Sachsen⸗ Altenburg (Gr. 15237 km, G. 170 864), Sachsen - Coburg und Gotha (Gr. 19856,5 qkm., G. 206513), Schwarzburg⸗ Sonders.˖ bausen (Gr. 862.11“ qkm, EG. 75 510), Reuß j L. (Gr. S267 qkm, G. 119 811), Lippe⸗Detmold (Gr. 1215.5 q4kRm, C. 128 495), Bremen (Gr. 255.6 qkm, G. 180 443) und Hamburg (Gr. 413, qkm, G. 622 530) je 2, auf Schwarzburg ⸗Rudolstadt Gr. groß 4Em, E. 85 863), Waldeck (Gr. 121,0 km, G. 57 23h), Reuß a. 8. (Gr. 3164 qkm, E. 62 734) und Lübeck (Gr. 297,7 Em, G. 76 485) je 1. Diese 434 Gymnasien entließen der eingangs er⸗ wähnten Statistik zufolge in den letzten drei Schuljahren zirka 19 600 Abiturienten. Davon stellte Preußen 11227 57,1 0 , Zachsen 1235 6,26 0, das übrige Norddeutschland (mit rund 030 000 Einw.) 1542 7,8 ,, Bayern 3054 15,6 0 o, Dürttemberg, Baden und Hessen zusammen (mit rund 4688 9000 Einw.) A29g 10,356 0/0, Elsaß⸗Lothringen 467 2,37 ; mit anderen Vorten: Bayern, Württemberg, Baden und Hessen stellen im Ver⸗ hältniß zu ihrer Einwohnerzahl mehr Gymnasial⸗Abiturienten als 1 Sachsen und die übrigen norddeutschen Staaten; in Elsaß—⸗ othringen wird das richtige Verhältniß fast erreicht, wenn wir die Abiturienten des Bischöflichen Seminars von Montigny bei Metz mit ca. 690 hinzurechnen. Bei. Süddeutschland ist ferner noch zu beachten, daß wir über die Zahl der aus theologischen Stiften ab⸗ ebenden Abiturienten keinen Nachweis finden, diese also hier weg⸗ irn obwohl ihre Zahl keine geringe ist; ihre Hinzurechnung würde ür Süddeutschland einen noch höheren Prozentsatz ergeben. Den Grund dieser hoben Prozentzahl finden wir darin, daß r. zwar neben 9 Gym nasien 4 Realgymnasien, Bayern aber neben 357 Gymnasien gleichfalls nur 4, Württemberg neben 16 nur 2, Baden neben 14 nur 2 Realgymnasien aufweist, die überdies nicht durchweg mit denselben Berechtigungen wie in Preußen ausgestattet sind, z B. in Bayern, wo der Zugang zum Offiziersstande nur den Gymnasial⸗Abiturienten offen steht, daß mithin in Süddeutschland viele Schüler das humanistische Symnasium besuchen, die in Norddeutschland ein Realgymnasium besuchen würden. Für Bayern und Baden kommt noch die große Zahl katholischer Theologen hinzu, die auch in den katholischen Provinzen Preußens manche Verschiebung hervorruft.

Die einzelnen Berufsarten sind unter den Abiturienten im 36 Reich, wie folgt, vertreten; in Klammern fügen wir die etreffenden Zahlen für jedes der drei letzten Schuliahre hinzu, aus denen sich die Zu⸗ oder Abnahme in den einzelnen Jahren ent nehmen läßt: Rechtswissenschaft i

edizin Katholische Theologie.. Evangelische Theologie?) Militãr

4786

1454 - 1586 - 1734) 24,75 9iC 3429 I40/

1146 - 1077 - 1206) 17, 74 0/0

133 (48 - 46 - 39) 456 (134 - 151-171) 433 (120- 175 - 138) 375 (1022 - 127 - 146) (davon 165 in Bayern) 257 (1066-79-72) 241 (65 - 87 - 73) 168 (195 - 65 - 55) 167 (63 - 59 45) 163 (47 - 51 - 65) 158 (53-59 - 46) 158 k 148 (51-57 - 59 132 (35 - 40- 57) 128 (46 - 40- 47) 119 (28 - 44 - 47) 1 (28 - 38 - 25) SI (25 - 26 - 36) 70 (18-27 - 25) 63 (19 - 21 —23)

61 (25-16-20) . 3 . 34 7 - 15 19 25 (3 -= 16-6) MNusi 21 3-8 - 10 20 G6 - 7 —– 85) 19 .

18 (6-5-7 Regiminalfach lin Württem⸗ berg , —— . e te

gleichzeitig Studierende Baufach n rr und Techniker.. orstfach

I II

Kaufmannsstand Naschinenbaufach

Bergfach

n en ö aturwissenschaften teuerfach

Kunst⸗ und Literatur⸗Geschi 15 (4-6-5) ationalékonomie 16 . Malerei und Bildhauerkunst; 19 6—–5—90 rchäologie .. 7 5 Schauspielkunst 3 it - 1-1 Außerdem haben 7 n das Schulfach, weitere 7 andere praktische Fächer als künftigen Beruf angegeben, 9 widmen sich dem

) Die Differenz von 12 ist auf die hier erfolgte Zurechnung der sich der Diplomatie und Konfulatskarriere Widmenden , d Die Hinzufügung der e,, 2 Württembergs, ie aus den Seminaren hervorgehen, würde eine höhere Zahl ergeben.

,. in Siddeutschland, oft nur den Eintritt in die philosophijche Fatultãt bezeichnend.

Er st e Beilage

Berlin, Donnerstag, den 18 April

Studium der Pharmakovöe. Stellen wir weiter innerhalk der einzelnen Jahrgänge die Studierenden Abiturienten den nichtStudierenden gegen⸗ über, so kemmen 1891/92 4661 Studierende auf 6274 Abiturienten 74, 5 Oo, 1892/93 4659 . 56360 1 73,27 0 ᷣ, 189394 4913 ' 6709 ö 73, 5 osc.

Die Zahl der Studierenden sank also von 7435 0 /0 auf 73,27 o, hob sich dann zwar wieder auf 735500. erreichte aber nicht die alte Höhe; es widmen sich in Deutschland dem Studium 73 g, anderen Berufsarten 260 der Gymnasial. Abiturienten.

Fast dieselbe Reihenfolge der Berufsarten wie im Reich, nur mit mehr oder weniger abweichenden Prozentsätzen, finden wir auch innerhalb des preußischen Staats. Hier nehmen die 1. Stelle gleichfalls die Furisten ein mit 2597 (90 831 956), aber mit nur 23, 14 9, die 2. die Mediziner mit 35 (221 663 Tölz d. h. mit 190 (gegen 17.74, im Reich). Es folgen an 3. Stelle die evangelischen Theologen mit 1512 475 445 391), bei denen in den einzelnen Jahren ein allmählicher Rück⸗

ang bemerkenswerth ist; fie bilden 1173 0,0 sämmt licher preußischen

biturienten, während die an 4 Stelle mit 1150 Abiturienten i. den katholischen Theologen (ils 319 = 396) 100½ aufweisen, also einen böheren Prozentsatz, als man in Preußen erwarten sollte. An. 5. Stelle folgen mit 511 Abiturienten (262 - 257 = 292) die Militär Aspiranten mit dem um oo niedrigeren Satze von 7.25 *g, an 6. die Posteleven mit 612 (196 198 218) 5.3 Yo, also einem höhereren Satze. An 7. Stelle ist das Bau fach ver⸗ treten mit 347 (109 105 133) 2 39. also wieder mit einem höheren Satze; an 8. Stelle finden wir die Philologen mit A1 S3 - 88 190, also mit steigenden Zablen) 270 / 9, die allerdings bei Hinzufügung der Theologie und Philologie gleichzeitig Stu— dierenden, nämlich 110 (366— 41-335), die 7. Sielle ein⸗ nehmen würden. 202 (9-82 —61) wollen sich dem Kauf⸗ mannsstande, 173 (45 - 53) dem Ingenieurfache, ebensoviele (60 - 67 - 56) dem Maschinen bau,, 133 (62 47-33) dem Bergfach, 126 (7 —– 46—– 53) dem Forst fach widmen, 101 (38-3525) zur Steuer, 100 (22 = 42 —– 36) zur Bank, ebenso⸗ viele (35 - 1 - 34) zur Landwirthschaft, 99 (35 32 32) zur Elektrotechnik übergehen. Dann finden wir mit 98 (23— 38 57) die Chemiker, mit 82 (29 —30— 23) die der Naturwissen⸗ schaften, mit 8 (27 - 19-32) die der Mathematik Beflissenen dertreten; 65 (20-20-17) wollen sich dem Studium der Ge⸗ schichte, 56 (12 19 25, zu beachten ist die Steigerung in den 3 Jahren) dem der neueren Sprachen, ebensoviele (17 17 22) den verschiedenen Zweigen des höheren Subalterndienstes, 51 (16-12-25) dem Dienst in der Kriegs- marine, 2 ( - 9 11) dem Katasterfach widmen. Dann finden wir mit je 18 das Studium der deutschen Sprache (8 * 4) und der jüdischen Theologie (65 9 4, sowie die Schiffsbau⸗ kanst 6 - 7— 7) vertreten; 17 Abiturienten (4-5 —=5) wenden sich den verschiedenen Zweigen der Kunst, je 9 dem Eisenbahndienst (0 7) und der Thierarzneikunde (3—3—3) zu; mit noch geringeren Zahlen sind die übrigen akademischen Berufsarten vertreten, jusammen mit 71, sowie die anderweitigen praktischen Fächer mit 7. Mit Einrechnung von 47 noch in fr r. kommen also auf Preußen 11227 Abiturienten, und zwar 1891592: 3661, is92 93: 3636, 1893394: 3930. Davon studierten 1891, 92: 2663 72,9 υ, 1892/93: 2564 70 /o, 1893/94: 71,5 υσ , also weniger als im ganzen Reich, wenn auch der Unterschied nur ein geringer sst. Welchen Schwankungen aber diese Verhältnißzahlen in den ein⸗ zelnen Provinzen Preußens unterliegen, darüker giebt folgende Zusammenstellung einen Ueberblick, die sich auf das Jahr 1892, 93 be⸗ zieht. Während im Staat der Durchschnittssatz für die Studierenden Abiturienten 70 00 ist, kommen auf 100 Abiturienten in Ostpreußen 724/8, in Westpreußen 65,3, in Berlin 67, in Brandenburg 73,38, in

ommern 65, in Posen 70, in Schlesien 70. in Sachsen 8, in Schleswig ⸗»Holstein Zs, in Hannover 70, in Weftialen 76, in Hessen⸗ Nassau 75, in der Rheinprovinz 79, ohne daß ein bestimmtes Gesetz sich feststellen ließe. 3. . ö. . .

Nicht weniger interessant gestaltet sich die Uebersicht über die prozentuale Vertretung der Hauptfächer in fämmtlichen deutschen Landen. Die Jurist en stehen, mit Ausnahme Baverns, überall in erster Reihe, mit dem höchsten Satz 35,1 060 im Königreich Sachsen, mit 30 in den kleineren norddeutschen Staaten, mit 29 in Elsaß⸗Lothringen, mit 26,6 in Württemberg Baden und Hessen, mit 2,14 in Preußen, mit 25, 13 in Bayern. Die Mediziner erreichen den höchsten Satz ebenfalls in Sachsen mit 21 30, es folgen Preußen mit 17.74, das übrige Norddeutschland mit 17, Württemberg, Baden und Heffen mit 15, Elsaß - Lothringen mit 1453, Bavern mit 14. Die evangelischen Theologen erreichen den höchsten Satz mit 16,1 in den kleineren Staaten Norddeutschlands, den niedrigften mit 48 in Bavern, dajwischen steben Sachsen mit 141, Elsaß⸗Lotkringen mit 13, Preußen mit 11,73, Württemberg, Baden und HSeffen mit 8 , während katholische Theologen in Sachsen und den kleineren norddeutschen Staaten kaum in Betracht kommen, den höchften Satz in Bavern mit 26,5, den nächsten mit 19 in Württemberg, Baden und Hessen, die weiteren mit 104 in Eil Lothringen und mit 10 in Preußen aufweisen. Die p hi losophische

akultät, der wir auch die mathematisch - naturwissenschaftlichen

ächer hinzufügen, weist die böchste Zahl auf in Württemberg,

aden und Heffen mit 10 0½ο, es folgen die kleineren norddeutschen Staaten mit ,o /, Elfaß Lothringen mit 873 90, Preutzen 7,6 o/g Bayern mit 7.55 /o, Sachfen mit 7.222. Eigenthümlich steht es mit dem Postfach; während sich in Ghöaß Lothringen, Jas 9 ihm widmen, in den kleineren norddeutschen Staaten 625 Co, in Preußen H öoöss, in Württemberg, Baden und Hessen 30, in Sachsen A /s dbso sinkt der Satz in Bayern auf 9.16 erab, wahrend 4 Bayern die größte Zahl von Studierenden des Forst fachs aufweist, nämlich 57 oso, ihm zunächst Elsaß⸗ Lothringen 3.09 weiter die kleineren nord⸗ deutschen Staaten ö, Württemberg, Baden und Hessen 18 cso, ö Li o, Sachsen endlich o/ . Die techn ischen Fächer

nden wir vertreten in Preußen mit 724 vom Hundert, in Sachsen mit 12,7, in den kleineren Staaten , mit 5.4, in Bayern mit 5, 4, in Württemberg, Baden und en mit 7,5, in EGlfaß Lothringen mit 47. Was die Nilitär- Aspiranten an- langt, so fteht Preußen nicht an erster Stelle, diese wird vielmehr mit 11, o voͤn Bayern, die zweite von Sachsen mit S oso ein- genommen; Preußen weift nur 725 auf; ihm folgen Elsaß Lothringen mit S3, unter denen aber so gut wie kein eingeborenes Landeskind ist, Württemberg, Baden und Hessen mit 6's, die kleinexen norddeutschen Staaten mit 64 0o. . ö (.

Wir schließen heute mit einer Zusammenstellung der Prozentsätze der Studierenden in den einzelnen deutschen Landen. In Preußen wollten, wie schon oben gesagt, 1831 / 935: 729 0 o. 1892,33; 70 ä 1895964: 71,5 o der Abiturienten studieren. Im Kön igre ich Sach sen übersteigen diefe Prozentsätze infolge der hohen Ziffern der Juriften und Mediziner natärlicherweise den Durchschnittssatz für das Reich; 1891/7 kamen 312 Studierende auf, 397 Gymnasial. Abitu. rienken = 78 Yo, 1862 563: 329 auf 42 I8 . 1893/94 327 auf A165 79 og; dabei jst aber noch zu beachten, daß die große Zahl der Realgymnasten und technischen Schulen in Sachsen die huma— nistischen He een schon von vielen entlastet, die sich von vornherein für ein technisches Fach entschieden haben. 3 den übrigen nord⸗ beutfchen Staaken gefaltet sich das Verhältniß der Studierenden

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

zur Gesammtzabl so, daß 1891/92 auf 544 Abiturienten 395 Studierende 7256, 1892/93 auf 506 Abiturienten 383 Studierende 75,5, 1583 94 auf 492 Abiturienten 366 Studierende 74 9M kommen; n, nr, ,. hier auch die stetig sinkende Zahl der Abiturienten. In Bayern läßt sich das Verhältniß der Studierenden zur Gesammt⸗ zabl infolge der an einigen Anstalten erfolgten summarischen Angabe der Abiturienten nicht ganz genau bestimmen. Rechnet man aber, wozu man wohl berechtigt ist, von den 147 unbestimmbaren 109 den Studierenden und 47 den NichtStudierenden zu, so steben 2257 Studierende 824 NichtStudierenden gegenüber, also 73 oso gegen über 27 ͤ; die große Zahl der sich dem Militärdienst und dem Forstfach Widmenden, zusammen 503, hebt das NUeber⸗ ewicht der kathosischen Theologen, 716, wieder auf. In

ürttemberg. Baden und Hessen sind unter den 675 Abiturienten des Jahres 1891/92 die Studierenden durch 29 78, 370 / 0, unter den 737 des Jahres 1892/93 durch 583 79 υί/, unter den 717 des Jahres 1893/94 durch 578 S0 ½ vertreten, also durch sehr hohe Prozentsätze, die noch eine Steigerung durch die evangelischen Theologen erfahren würden. In den Reichslanden endlich stellen sich die Prozentsätze der Studierenden folgendermaßen: 18913 92 studierten 107 von 133 76,7 060, 1892/93: 106 von 131 80,9 0, 1893/94: 72.4 von 147 Abiturienten, also Sätze, welche die preußischen übertreffen und nur hinter denen von Württemberg, Baden und Hessen zurücksteben. Denn wiederholen wir noch einmal den Durchschnitt der 3 Jahre sowie der einzelnen Jahre, so widmen sich in Preußen 71,4 (723,93 10 7135), in Sachsen 78,3 (285 718 79), im übrigen Norddeutschland 74 C26 75.5 74), in Bayern in den ganzen 3 Jahren 73,8, in Württemberg, Baden und Hessen 79,12 (75,37 79 80), in Elsaß Lothringen 767 (76,7 S0, 72,4) der Abiturienten akademischen Studien.

Zur Arbeiterbewegung.

In 6, wurde am Dienstag der sozialdemokratische deutsche Maurer- Kongreß. eröffnet. Nach einem Bericht des Vorwärts“ sind 102 Orte mit 54 289 Maurern durch 52 Sendlinge vertreten. Der Kongreß beschäftigte sich u. a. mit der Organisations⸗ frage und nahm dabei eine Entschließung an, in welcher er es ab— lehnt, eine Kommission einzusetzen um die Streitfrage zwischen den zentralorganisierten und lokalorganisierten Maurern Deutschlands noch- mals zu untersuchen. Mit den leitenden Personen der sogenannten Berliner Richtung sei nicht zu verhandeln.

In Erfurt begann am 15. d. M. der erste Kongreß des sozial⸗= demokratischen Holß;zarbeiter⸗Verbandes, der im Jahre 1893 in Cassel gegründet wurde, seine Verhandlungen in Anwesenheit von 54 Abgesandten. Dem Verband gehören gegenwärtig an: g43 Bürsten⸗ macher, 2044 Drechsler, 876 Stellmacher und 20 651 Tischler.

Aus Solingen wird der „Köln. Ztg. geschrieben: Infolge des Ausstands der Federmesser⸗Ausmacher beginnen die Ge= schäfte in der Taschen. und Federmesser⸗Erzeugung bereits derart zu stocken, daß mehrere Fabriken stillfteben. Es wird befürchtet, daß weitere Betriebseinstellungen folgen werden, weil viele Fabrikanten infolge der erhöhten e ich. der Arbeiter den von ihnen über⸗ nommenen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. (Vgl. Nr. 92 d. Bl.) ]

In Dortmund fand am Sonnabend eine zweite Versammlung der Maler und An streicher gehilfen Swgl. Nr. 2 d Bla) statt, in welcher nach einem Bericht der Rh. Westf. Ztg. auch viele Maurer, Zimmerleute und Bergarbeiter anwesend waren. Obwohl die Arbeitgeber so weit als möglich die aufgestellten Forderungen der Gefellen genehmigen wollen, wurde dennoch eschlossen, an den ganzen Forderungen festzuhalten, bei einem Ausstande jedoch die Kündigungsfrist, wo eine solche besteht, einzu⸗ halten. Infolge dieses Beschlusses, der in einer dritten Ver⸗ sammlung noch weiter berathen werden soll, scheint ein Theilausstand der Maler und Anstreichergehilfen bevorzusteben. Die Zahl der letz⸗ teren wird auf 300 geschätzt, wodon etwa 100 sich dem Ausstande anschließen dürften, wenn nicht noch in letzter Stunde eine Einigung erzielt wird.

Aus Wien berichtet W. T. B. zum Ausstand der Ziegel arbeiter: Außer auf der Wienerberger und der Hernalser Ziegelei haben auch auf anderen, kleineren Ziegelwerken ungefähr 350 Ziegel⸗ arbeiter die Arbeit eingestellt. Der Verwaltungsrath der. Wiener⸗ berger Ziegelfabrik ˖ Gesellschaft beschloß, nur den Ziegelschlägern die Löhne aufzubessern, die Forderungen der übrigen Arbeiter dagegen ab- zulehnen. Da die feiernden Ziegelarbeiter die auf dem Wiener⸗ berge arbeitenden Verlader mit Steinen bewarfen, wurde das Werk von der Sicherheitswache besetzt. Die Ruhe ist sonst ungestört. Wie die ‚Voss. Itg.“ mittheilt, fand am Montag Abend eine Arbeiter verfammlung statt, um Stellung zu nehmen zusden Forderungen der Bergarbeiter. Als die Versammlung aufgelöst wurde, nahmen die Arbeiter eine , . an und brachen in Hochrufe auf die Berg⸗ arbeiter und den 1. Mai aus; erst als die Polizei den Saal besetzte, gelang seine Räumung. .

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 10 507, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Ohberschles ien sind am 16.8. M. gestellt 3986, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

. Zwangs⸗Bersteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 16. April das Grundstück Langenbeckstraße 9 u. 11, der Frau Maurermeister Marie Gerhsch, geb. Katzurke, gehörig, zur Ver steigerung; Fläche 7,1 a; Nutzungswerth 14300 S; mit dem fest⸗ . geringsten Gebot von 176 500 n blieb der Kaufmann

ilhelm Boelling, Lebuserstraße 8, Meistbietender. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand dat im Grundbuche von Steglitz Band 38 Blatt Nr. 1168 auf den Namen des Maurerpoliers Carl Schön zu Schöneberg, Kolonnen straße 19, eingetragene, zu Steglitz. Marksteinstraße 4, belegene Grundstück zur ersteigerung; Fläche 5,34 a; Mindestgebot B00 M; für das Meistgebot von S1 010 wurde der Rentier Gustav Schräder zu Eteg iz Birkbuschstraße 13, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren der Fran gsvoll⸗ streckung wegen der nachbenannten Grundstücke: Grundstück zu Wil« mers dorf, Eislebenerstraße 16, belegen, dem Blumenfabrikanten 166 Fraederick zu Berlin, Landöbergerstraße 16, gehörig. auerngut ju Rudow, Kreis Teltow, belegen, dem C. 8. H.

Massan te .

Antwerpener Getreidehandel.

Die Vorräthe an Getreide betrugen zu Anfang d. M. in Ant⸗ werpen nach angestellten Schätzungen: x ö ö u Mill. Kilogramm

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