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1829 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung)

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hin auch die Mitglieder des letzten royalistischen Ministeriums,

den lebhaften Wunsch hegen, die Regierung moge die ihr ge— setzte schoͤne Aufgabe glücklich loͤsen, und daß sie es für ein Ungluͤck halten wuͤrden, wenn der Konig zu seinen Rath⸗ gebern andersgesinnte Maͤnner berufen sollte, als diejenigen sind, die ihn 22 umgeben. Diese Versicherungen, die wir schon fruher gegeben haben, werden von der Zukunft nicht Luͤgen gestraft werden; der Zeitpunkt, wo die Kammern zu— sammentreten, ruͤckt heran; alsdann werden alle Absichten klar ans Tageslicht kommen und alle Erdichtungen des Jour⸗ nalismus glaͤnzend widerlegt werden.“

* Der Constituttonnel giebt sein Bedauern uber die Abdankung des bisherigen Präfekten des Departements des Wasgaus, Herrn von Chainplouis, an dessen Stelle Herr Vernhette gekommen ist, zu erkennen. Herr von. Champlonis war ein des Staatsraths Salvandy und ein Neffe des Herrn Oberkampf, Mitglieds des linken Centrums der Deputit ten⸗Kammer. ;

Von den in Beschlag genommenen Nummern des Jour⸗ nal de Rouen vom 13ten, 14ten, 15ten und 16ten d. M., worin sich verschiedene Aufsatze über das Bretagner Buͤnd⸗ niß befanden, sind die beiden letztern wieder frei gegeben, wegen der beiden erstern aber sind der verantwortliche Ge⸗ sch erer und der Haupt-Redacteur jener Zeitung aus den 9ten k. M. unter der Anschuldigung, zu Haß und Ver—⸗ achtung der Königl. Regterung angereizt zu haben, vor das dortige Zuchtpelizei⸗Gericht geladen worden. ;

Gestern Mittag fanden hierselbst auf dem Marsfelde die ersten diessährigen Pferde Rennen (um die vier Bezirks Preise, einen jeden zu 1200 Fr.) statt. m ersten Rennen gewann der Oscar, ein dreijähriges, dem Herzog von Guiche ie ses Pferd, welches die Bahn (1026 Toisen oder 6156

Pariser Fuß) in 2 Minuten I Secunden durchlief, und im jweiten der Sylvio, gleichfalls dreijährig und dem Herzog von Guiche zugehörig, der die Tour in ? Minuten 27 Se cunden zuräcklegte, den Preis. Dei dem dritten und vierten Rennen mußte die Dahn zweimal durchlaufen werden; das erstemal gewann den Preis die Carina, eine vierjährige Stute

des Herrn Crämieur, welche zu dem Laufe Secunden; das wellemal die Eur 6

inuten 37 des Lord Seymour, welche dazu 5 Minuten 2 gebraucht hatte. ; Die bibliothèque omnibus (deren wir neulich erwähnt haben) wird aus 3600 Bändchen in 180 bestehen.

Die Nachrichten aus dem suͤdlichen Frankreich, der Schweiz, Lethringen und den Niederlanden enthalten leb hafte Klagen uͤber den in jenen Gegenden durch Regen und Stürme angerichteten Schaden. „Am 11. Sept.“ heißt es in der Laufan ner Zeitung, „waren die Bewohner des Bezirks von Lugano Zeugen einer furchtbaren Natur scene. Seit 5 Uhr Morgens hatte sich ein starker Suͤdwest Wind erhoben, der gegen Mittag äußerst heftig wurde. Es war weniger ein Wind als eine Vereinigung von tausend Wir bel= winden, welche die Wellen des Sees in die Höhe trie en. Einige hohe, schneeweiße Windhosen bewegten sich auf dem See vorwärts nach dem Dorfe ju, und erregten bei den ans Ufer herbeigeeilten Einwohnern Entsetzen. Die Windhosen nahmen die Dächer des Dorfes eine weite Strecke mit sich fort, stürzten die Schornsteine um, warfen die Menschen zu Boden, und richteten in den Weinbergen und Obstgärten n Verhecrungen an. Um 4 Uhr löͤsten sich die

olken in Regen auf, der von Hagel begleitet war, und bald darauf würde der Himmel heiter. Die ganze Userge⸗ gend des Sees hat viel gelitten. Die große Ebene zwischen Magadine und Bellinzeng ist uͤberschwemmt, Dei Toul 14. ein Wirbelwind viele Bäume und namentlich einen Nuß, aum umgeworfen, den 6 Männer kaum umspanuen konnten.“

Großbritanien und Irland.

London, 26. Sept. In der heutigen Times liest e, em ungereimtes Gerücht ist von Triest nach Paris des Inhalts, als hätten die vereinigten Franzoͤsischen 8 * . Geschwader Besitzz von den Dardanellen, a 7 um deren Besetzung durch die Rus⸗ 8 ö * . Das genannte Blatt weist als= = —— . äberflüssig es vom Constitution« nel gewesen sey, An soiches Gerücht erst zu widerlegen, und wie falsch dieses Französisch. Dlart atgumentire, wenn es überhaupt vorausseke daß zwischen den drei Allüirten Mãch⸗ ten eine seindselige Stimmung sich land gerhan habe, denn

es sey durchaus keine Ursache bisher vorhanden awcsen, in

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die Absichten Rußlands, das allen seinen Versprechungen

immer treu nachgekommen, irgend einen Zweifel zu setz en.

Dafselbe Blatt macht zu dem (gestern von uns mitgetheilten) Schreiben des General Church an die Grie= chische National ⸗Versammlung die Bemerkung, es gehe dar⸗ aus zweierlei hervor: erstlich, daß der Grie ische Continent von den Ungläubigen so gut als gereinigt und westwärts die ausgedehnter Gränze bis Arta bereits gewonnen sey; und zweitens, daß der Praäsident von Griechenland nicht dafür gestimmt zu seyn scheine, Engländer an der Spitze seiner Truppen zu haben.

Im Morning Journal liest man Folgendes: „Aus

den Berichten unseres Pariser Correspondenten sowohl als

der Französischen Zeitungen geht hervor, daß der Fuürst von Polignac in Berücksichtigung der offentlichen Meinung, für deren Organ er, wie es seine Pflicht erheischt, die öffentlichen Blätter hält, die Absicht hege, sich mit Minnern in Ver⸗ bindung zu fetzen, deren Namen der gemäßigten Parthei nicht so gehäͤssig sind, als die der Herren von Labourdonnaye und Bourmont. Wir waren fur das Ministerium Polignac, weil der Fürst an der Spitze stand, und weil wir uns für uͤber⸗ zeugt hielten, daß er unter seinem Ministerium nie zu Ein⸗ griffen in die durch die Charte gesicherten Freiheiten Frank⸗ reichs seine Zustimmung geben würde. Die Einwendungen indessen die man in Beziehung auf obbenannte beide Herren machte, konnten uns eben so wenig unbekannt bleiben, als gleichgältig lassen; und so hoffen wir auch, den Baron 3 3 durch einen andern Marine⸗Minister ersetzt zu sehen.

ei alledem freuet es uns, sagen zu konnen, daß was auch für Veränderungen statt finden durften, der Fuͤrst auf seinem Posten bleiben, und es Niemandem erlaubt seyn werde, mit ihm zu bleiben, oder sich ju ihm zu gesellen, der nicht einer⸗ seits die Rechte der Krone und die Würde der Monarchie, und andererseits die Rechte der Natien und die Grundsätze der Charte vertheidigt.“

Aus Lissabon erfährt man heute, daß daselbst der Ge. treide Mangel fühlbar werde. In Lloyd 's Kaffeehaus ist bekannt gemacht worden, daß von dem ler. chwa⸗

vor zwei sche = ; ine“ und 8. , ais nach Lissa aufgebracht worden seyen. Die Fregatte „Diana“, heißt es ferner, habe die Mannschaft des Amerikanischen Schiffes „Galatea“, das ebenfalls bei Terceira genommen worden, aufgebracht; sammt⸗

liche Leute waren in Fesseln geschmiedet.

Die Literary ⸗Gazette giebt folgende Tabelle von dem 2664 der auf Europlischen Universitäten besind⸗ lichen Lehrer ju ihren Zuhörern: „Ein Lehrer kommt in Berlin auf 13 studierende, in Leipzig auf 17, in Göttingen auf 171, in Halle auf 204, in Wien auf 22, in 2 auf 26, in Prag auf 261, in Paris auf 27, in Neapel auf 30, in Lemberg auf 31, in Pavia auf Z6, in Munchen auf 36, in Cambridge auf 181, in Orford auf 10 und in Edinburg auf 102.“ „Wir haben“, fügt das n Blatt hinzu, „in diese Tabelle keine Universität aufgenommen, die weniger als 10090 Studirende zählt; auch konnten wir uns keine Gewißheit darüber verschaffen, ob eine der Spa⸗ nischen oder n, ,, Universttäten auf einen Platz in unserer Tabelle derechtigt ist. Die Angaben müssen un⸗ seren Landeleuten im Allgemeinen Stoff zu besorglichem Nachdenken geben; insbesondere aber sind sie für diejenigen bestimmt, deren Aufsicht die geistige Bildung der Idn linge Englands anvertraut sst. Es geht aus sener Tabelle hervor, daß die Hauptstabt Preußens am Liberalsten, die von Schottland aber am Kaärglichsten mit intelleetuegen Hulfsmitteln Schüler ihrer Universitũten ausgestat⸗ tet ist; unsere Englischen Untversitäten liefern Jedoch, nicht viel als die Schottische, die merkwürdigen Beweise füt das Kunststack, wie der menschliche Geist mit den allergeringsten Hälfsmitteln zu vervollkommnen sey.“

Man hat eine Berechnung von dem Gewinn gemacht, den Sir Walter Scott von der Herausgabe seiner sammtli= chen Werke beziehen wird, die bereits in bestimmten Lie fe rungen erscheinen, und durch neue vom Verfasser hinhuge—⸗ fügte Noten ein ganz 2 Interesse gewinnen. Wie es heißt, hofft man 1. , . ab geen von denen

jeden Band ut

ihm ein Gewinn von 2 Shill. f rig bleiben dürfte. Da nun die ganze Sen aus 40 Bünden be⸗ 3 der ganze Gewinn des Verfassers

** soll, so würde auf 100, 0 Pfd. Ster. belaufen, eine Summe, die, wie 2 glaubt, ihn aus allen seinen Geld. Verlegen helten ziehen wird. r

um.