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1919 / 239 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1919 18:00:01 GMT)

1919 / 239 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

\haft3?ommission anderecseits wegen des Grlasses vom 17. tober statt. Nach längerer Aussprache, an der #ch alle Ver- Treter der betden Körpershaften beteiligten, wurde vom Neichs- wehrminister folgende Erklärung abzegeben: Sowie die Maschiniffn und Hetier die Arbeit in den lebenénotwendigen Betrieben aufnehmen, fällt meine Verfügung vom heutigen Tage fort. Zur gleihen Zeit wird die Nothilfe zur üdarnogen“. Ueber die durch den Ausftand der Maschinisten und Heizer cge\chafffene Lage licgen folgende Meldungen des „W. T. B.“ vom gestrigen Tage vor: Die Arbeiter au! dem Elektrizitätswerk Stralau- Rummelsburg haben die Arbeit niedergelegt. Die Teh-

LIch erlläre : |

die bisf

en Kür digungen vou 510 Arbeitern der „Königshütte* bis

zur endgültigen Klärung außrr Kraft geseht werden.

besor deren

werden.

Die „Times* meldet aus New York, daß im Ausstand der Hatfenarbeiter eine merkllihe Besserung eingetreten ift. Irm Hafen liegen noch 539 Scbiffe ungelösGt bezw. unbeladen. Laut Dranto „NRadio* hat der Kriegssekretär Baker in

and eine Ne de gehalten, in der er versicherte, die Bundes- iruppen würden den Bundeê®geseßen Geltung verschaffen und dem

Cleve

älle werden mit Eirvcrftändnis des Arbeitgeberverbandes und der Arbeitnehmerverbände dem Schlichtungsauss{huß unterbreitet

Die Luftreïse ging über Wittenberg, Leipzig, Gera, Hof, Bayreuth, Nürnberg, Gunzenhausen, Heiderheim, Ulm Bieberath und NRav-nsburg nach dem Bodenseebafen. Professor goerke, der diese 600 km betragende Strecke in 54 Stunden zurückgelegt hatte, zeigte eine große Anzahl von Lichtbilbern, die markante Punkte der überflogenen deuischen Gaue aus der Vogelshau darstellen. Sodann wurde der Werft und dem Zeppelindorf bei Friedrichshafen, in dem überaus anheimelnde Wohnhäuser und gemeinnügige Anstalten ür die Angestellten und Arbeiter der Luftshiff-Baugejellshaft errichtet Lud, ein Besu abgestattet und der legte Teil der Nüteise Potsdam—Berlin in einer Reibe von Bildern vorgeführt.

Die weiteren

nishe Nothilfe mußte eingreifen. Das Moabiter | Rufe des Gouverneurs Folge leisten, wenn es sich darum handelt, | Der Vortragende {loß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß deutscher S tädtishe Elektrizi tätswerk, von dem der gesamte | Ausschreitungen und Unordnung zu“ unterdrücken. QDas | Unternehmungsgeist und deutsche Schaffenskraft, die in dem in {werster Sttom der Berltuer Straßenbabn abhängt, stand gleich- | Kabinett hat in vem drohenden Kohlenbergarbeiter- | Zeit ausgeführten Bau der „Bodensee“ einen neuen Beweis ibrer Ta [I8 t T. „Da die Krankenhäuser von Moabit an die | ausstand, der für den 31. Oktober angeseßt worde« is, | Unverwüstlichkeit abgelegt haben, das deutsde Volk trog aller Härten Technische Nothilfe die dringende Bitte gerichtet haben, | vermittelnd eingegr.iffen. Auf Veranlassung des Kabinetts | des Versailler Friedens einer neuen friedlißen Blüte en!gegerfübren otrom weiter zu liefern, damit die Kranken opzriert | hat der Arbeitersckretär Wilson den stellvertretenden Vorfißenden | würden. Der zweite Teil des Vortragsabends wurde durch cinen werden können, hat die Technische Nothilfe sofort | der Arbeitervereinigung und den Vorsitzenden des nationa?en Vereins | Lichtbildervortrag des Professors Dr. Shwahn ausgefüllt, der den eingeariffen und den vollen Betrieb aufgenommen. | der Koblenbergwerksleiter ‘aufgefordert, mit ihm in Washington zu | Bodensee und seine Ufer in Wort und Bild behandelte. Es Das Charlottenburger Ekektrizitätswer? wurde | einer Beratung jusammenzutrefffen. Der Ausstand der | wurden der Hobentwil, Konsianz, die Mainau, Mers8burg, Ueber

gestern ebenfalls von der Technischen Nothilfe aufrecht erbalten. Die Ueberlandzentrale in Bitterfeld wurde von den Arbeitern ausgescaltet. Alle Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Arbeit sind von der Technischen Nothilfe getroffen worden. Ferner ist auch das Elektrizität8werk in Lichtenberg in den Streik getreten. Die Technische Nothilfe sollte auch dort eingreifen.

Die im Ausstande befindlihen städtischen Arbeiter Yerlins haben sich „W. T. B.“ zufolge gestern bereit erklärt, die Arbeit noG im Laufe des Tages wieder aufzunehmen. Ebenso sollten die städtishen Bürohilfskräfte ihre Tätigkeit heute früh wieder beginnen. -—- Die großeDeputation

amerikanischen Shnellzugangestellten greift um si.

In New York sind 18 000 Mann ausständig.

_ Der Danziger KaufmannschafthatFakobKabrun im Jahre 1814 eine grapbishe Sammlung hinterlassen, äus deren bisher unbeahtetem Besitz der Danziger Museumsdirektor Dr. Hans F. Secker hon mar ches erlesene Stü, 3. B. eine Jugendzeibnung Dürers, in den legten Jahren bekarntgemacht hat. lit er im neuen Hefte der Seemannschen „Zeitschrift für bildende Kunst“ eine weitere Reibe bisher unbekannter Blätter der thm anbver-

der Berliner Stadtverwaltung war gestern zur Be - Angelegenheit des

atung in

arbeiterausstands zusammengetreten. örteritngen wurde, Beschluß erhoben : auf, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen. werden als zurechtbestehend anerkannt. Der Magistrat wird ersuht, auf Grund dieser Schiedssprüche mit den Bürohilfsarbeitern wegen Ab\chluß eines Tarifvertrags sofort in istrat ist diesem Besluß Beide Kollegien stellten fest, daß selbstverständlich zu- näht alle Hilfskräfte, die bei ihrein Poften verblieben find, diesen

30. April und 11

Be handlung zu beigetreten.

der

wie

. Oktober

treten.“

Der Mag

„W. T. B.“ meldet, folgender Antrag zum „Die große Deputation fordert die Bürobilfskräfte

beibehalten, und daß auch die inzwischen

weitcrbeschästigt 1 Ueber den

direktion in Frankfurt a. M. teilt ,W. T. B.“ folgendes : Der bei der Frankfurter Eisenbahndirekiion gebildete Ver - Tebr8aus\chufß hat am 14. Oktober in öfentlier Versammlung die Abseßung des Präsidenten und seiner Vertteter ver- lündet und gleichzeiltig die Mitglieder des Allgemeinen Eisen- babßnerverbandes zum Austritt aus dieser Gewerkschaft zu veranlassen versuHßt unter der Androhung, sie sonst aus ihrer Dieser geseßwidrige Eingriff èn die Negierungs8gewalt und der unerhörte Terrorismus gegen dice Koalitionsfreiheit der Acbeitskameraden hat die Negterung veranlaßt, eine sachliche Stellungnahme zu den dem Präsidenten gegenüber erhobenen Forderungen folange abzulehnen, bis gleihfalls in ösffentlißer Versammluyg die Beschlüsse über die der Beamten und gegen das Selbstbestimmungsrecht der Allgemeinen Eifenbahnerverbandes zurückgenommen

mit:

Arheitsstelle zu verdrängen.

Abfeg!ing Mitglieder des find.

In Königsber

Dem YVerkehr2aus| tag, den 21. Oktober, gese L 2 Meldungen in einzelnen Blättern sind unrichtig.

| j 0 Pr habe wle T B, Ahr bie kaufmännischen Angestellten beschlossen, am 17. Oktober

verden. Zwische

fall S

gesetzt worden.

(geftern) in den Ausstand zu treten.

Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Kattowiß zufolge baben vach Mitteilung der Pressestelle des Reichs- und Staatskommissars für Schlefien und Westposen die Verhandlungen zwischen n und Arbettnehmern

Arbeitgeber

Arbeits8niederlegungauf „Königshütte“ zur Eini- Es wurde ein Beschluß angenommen, dem zufolge

gung geführt.

Theater. Opernhaus. (Unter Sonntag:

Akten von Hans Pfizner. Mustikalische Leitung: Dr. Friß Stiedry, Spiel- leitung: Dr. Hans Pfigner. Anfang bi Uhr.

Hwhauspie!haus. (Am Geadarmen- markt.) Sonntag: Nachmittags: Karten“ reservesaß 3. Der ständig vorbehaltenen sowie die Dienst- und Freiplätze-\ind aufgehoben. 7. Volks-

vorstellung Gespenster. Nbends: 226. Dienste und

gehoben.

zu

fang 64 Uhr. Montag: bezu8vorjtellung. find aufgehoben. lungen.

von I. Barbier.

bac.

7 hr. Schauspielhaus. Dec Aa fowie die Dienst- gehoben. WVenedig.

Bard Bruck.

Opernhaus. Dienst- und Freipläße HSoffinanus Erzäh- Phantastishe Oper Nfien, einem Prolog und einem Epilog : Musik von I. Offen-

ermäßigten

Anfang 2 15 Dauerbezugsvorstellung. ¿Freipläßze Maria Start. in fünf Aufzügen von Friedrih Schiller. Spielleitung: Dr. Neinhard Bruck.

Musikalishe Leitung: Stiedry. Spielleitung : Karl Holy. Anfang

Kartenreservesaß 4. die ständig vorbehaltenen und Freplize sind auf- Othello, 5

Trauerspiel in fünf ugen von Shakespeare. Spielleitung : Dr. Rein- Anfang 7 (Ein Kartenverkauf für diese Vorstellung findet nicht statt, da über sämtlihe Pläße bereits

der

verfügt roorden ist.)

Dpernhaus. eg: Mitiwoh: Siegfried. Donners- (La Traviata.) Freitag: Der Roseunkavalier. Sonn- abend: Der Barbier vou Sevilla. Sonntag: VBötterdämmerunug.

Schauspielhaus. Dienstag: Coriolau. -_— VYlibtwoch: Maria Stuart. Don-

tag: BVioletta.

nerôteag: Peer

Ju

Die

Gyut.

h. -— Sonnabend: Maria Stuart. Sontag: Maxia Stuart.

D É E L S E A

Beutshes-Theater. (Direktion: Max intag, Abends 7 Uhr: Vonodig.

"Netnhardt.) Sor

S

von

S

den Linden.) 213. Dauerbezugsvorstellung. Diensl-- und Freiplätßze sind aufgehoben. Paleftrina. Musikalische Legende in dret

Dauerbezug,

214.

Ußr.

_—

die Preisen: Uh _- find auf- Trauerspiel An-

Dauer- in drei

Dr. Frit

ohr von

Walküre.

Freitag:

Bürohilfs-

Nach eingehenden Er- brandts.

Die Schiedssprüche vom

neucin getretenen Hilfskräfte pember d. Eisenbahn-

r Bex

Tarifvertrag

die er vor

im Falle der

trauten Sammlung,

Kreide gezcihnet.

Außer der W

Sozialisierung der Land irtschaft, l Landwirtschaft, 7) der Siedlungsplan der Neichsregierung.

etne Stundenge 90 km in der Stunde zurückz"legen vermochten. gab eine Schilderung der prakti]chen Einrichtung dieses neuesten

Kutust und Wissenschaft.

voran

Land- uud Forstwirtschaft.

Der Deutsche Landwirtschafisrat, die Spiße der geseßlihen Vertretungen der Landwirtshaft aller deutsGen staaten, wir» zum ersten Male nah dem F, zu etner Vollversammlung in Berlin zusammentreten. abl eines Präsidenten an Stelle des verstorbenen Grafen von S{werin-Löwiß stehen, wie „W. T. B Gegenstände auf der Tage8ordnung: 1) Lage und Aufgaben der deuts®en Landwirtshcft, 2) Organisation des landwirtshaftlihen Berufsstandes, 3) Gefährdung der -landwirtshaftlißhen Erzeugung durch die Einführuna von Betriebsräten, 4) Lantarbeitsordnung und Stellungnahme 6) Steuergeseßgebung und die

für Forstarbeiter, 5)

Maunigfaltiges,

In dem bis auf den lezten Plaß gefüllten wissenshaftliGen Theater der „Urania“ hielt am S derP einen LiMtbildervortrag über # von Staaken bei Spxndau nah Friedrichshafen.

in Wort und Bild eine Luftfahrt mit der „Viktoria-Luise“, ; Sylt aus unternommen hatte. Die „Bodensee“, die jegt den Luftverkehr zwishen Friedrihshafen und Berlin vermittelt, steht mit 120 ma Länge um etwa 20 m hinter den aran bisher gebauten Zeppelinen zurück,

chwindigkeit von 120 km, während jene nur bis Professor goerke

Kriegsbeginn von

Jeßt veröffent-

lingen, Friedrihshafen, Lindau, Lochau und Bregenz vorgeführt.

Die Neichszentralstelle für Kriegs- und Zivil, efangene teilt mit: Am 24. Oktober wird in Notterdam er Dampfer „Nio Negro“ mit 594 männlichen Zivil- internierten aus Australien erwartlci.

Im Wissenschaftlißen Theater der „Urania! wird morgen sowie am Montag, Freitag und Sonrabend der Professor Franz goerke unter Vorführung zahlreiher Licbtbilder über seine Reise mit dem Luftshiff „Bodensec® nach Friedrilshafen

eine Originalzeihnung Rems Ein alter Weißbart ist da im Lehnstuhl ruhend mit der Dies Modell Rembrandts ‘ist auch Werken des Meisters aus der Zeit um 1650 bekannt. weiterer Danziger Blätter stammt aus der Umaebung Rembrandts : von seinem Lehrer Piecier Lastman, von seinen Schülern : Eeckhout, Hoogsiraten und Furnerius

Kriege am 5. und 6. No-

berichtet, u. a. folgende

rofessor Franz;Goerkte eine Reise mit der „Bodensee“ Von dem Besuch

aus anderen

Vice" balten. Eine Antbl | vom

sGihte der Urwelt“ ha Measchen“.

Finzels

Oberleutnant Homburg:

lungen der

gegen die

rungen auf

werden.

T O : des ersten Zeppelin in Berlin am 29. August 1909 ausgehend, bot Huf ist hierfür e E L O N H * | der Vortragende einen Ueberbli® über die Entwickelung Bern, 17. Oktober. anders ¿autenden } pes Luftschiffbaus seit jener Zeit und \childerte kurz

erreicht aber Vi 1d enikin der ukrainischen

erklärt hat.

Hamburg, 17. Oktober. das ganze Stadigebet Groß Hamburg verteilten Arbeitslosen wurden die bereits dur den Acbeitslosenrat bei dem Senat und der Bürgerschaft gestellten Forde- Zahlung einer Entschuldungssumme in Höhe des den Staatsangeftelltenarbeitern gezahltèn Betrages, Steuerfceiheit und Erhöhung der Erwerbslosenunterstüßung vertreten. faßte Entschließung spriht auß?rdem die Erwartung aus, daß die Arbeitsteilung zwischen den in der Arbeit stehenden Arbeitern und den A! beitslosen von drei zu drei Tagen eingeführt wird und daß | die Arbeiter ih in den Betrieben mit diesem Problem beschäftigen} Die Ruhe wurde nit gefiört.

Pressebüro beridten Bukarester Blätter über den Fostaw: ein Teil der Juden sei in die Synagoge geflüchtet, die von den Soldaten Dénikins in Brand gesteckt wurde.

dem Feuer flüchtenden Juden seien beschossen worden und ums Leben gekommen. Der ukrainiscze Nationalrat bes{chloß, seine} lg met S 1 aus der A1mée Denikins zurüEzuberufen, nachdetn

berichten und im Anschluß daran der Professor Dr. Schwahn, eben: falls unter Benutzung zablreiher farbiger Bil*er und Wandel- panoramen, einen kurzen Vortrag über „den Bodeusee und seine Am Dierstag wird der Professor goerke noch einmal den Vortrag über seine „Nilreise bis zum zwetten Katarakt“ wied-cholen und am Donnerstag der O Dr. Schwahn seinen Vortrag „Di? Ge- ten.

der Geleh1tenvorträge der Professor Dr. Außerdem findet am Mittwohnahmittag eine Wieder- bolung des Vortrags „In den Bergen Tirols“ statt. Im Hörsaal werden nachstehende Vorträge aehalten: Dienstag, Abends 6 Ubr, Professor Dr. Schwahn: und Integralre{nung“, 8 Uhr: „Die Erfors@ung des Sonnenballs“; Mittwoch, Dr. Berndt: „Der prähistorische Mensch“ : Donnerstag,

Am Mittwochabend spricht in der Reihe Poll über „Vererbung beim

zu fleinen Preisen

„Differential-

„Die Technik des Fliegers“ ; Freitag,

Professor Dr. Keßner: „Hochofenwerke“ ; Sonnabend, Professor Dr. Donath: „Das Licht und die Farben der Körper“.

(W. T. B.) In zablreichen über Versamm-

Die ge:

(W. T B.) Nah dem ukrainischen

Pogrom in

und der lettisGen Republik den Krieg

Luftschiffs, um dann seine Hörer an einer genußreihen (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten Fahrt von Staaken nach Friedrihshafen teilnehmen zu lassen. und Dritten Beilage.)

Donnerstag und Sonnabend:

ontag, Cymvbelin.

Dienstag: Der Kaufuwaun von Venedig.

Mittwoh: Hamlet. Freitag: Othello. Kammerspiele.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Zu er- mäßigtèn Preisen: Minna von VBacu- helux. Abends 7 Uhr: Fivauotw.

Montaa, Mittwoch und Freitag: Die Büchse ver Pandora.

Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Jwvauow.

Berliner Theater. Sonntag, Nath- mittags 3 Uhr: Zu erwäßigten Preisen: Die tolle Komteß. Abends 7,10 Uhr: Bummelstudenten. L Berliner Posse nit Gesang und Tanz în 5 Bildern, nah G. Pohls und G. Wilkens „Auf eigenen Füßen“ frei bearbeitet von Rudolf Bernazer und Rudolph Schanzer. Die alte Musik von Conradi, die neue von W. Bredschneider und B. Zepler.

Montag und folgende Tage: Bummel- | ftudenteu.

Theater in der Köuiggräßer Straße. Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: He ermäßtgten Preisen: MuftX.

bends 7 Uhr : Ein Traumfspiel. Phan- tastisGes Drama in einem Vorspiel und drei Akten (14 Bildern) von August

Strindbe1g. Veberseckt von Emil Stering. / |

Montag, Dienstag und Freitag: Ein Traumspiel.

Mittwoch: Kameraden.

Donnerstag: Zum ersten Male; Schlof Wetterstein. :

Sonnabend: Schloß Wettersteiu.

Komödienhaus. Sonntag, Nach- mitiags 3 Ubr: Zu ermäßigien Preisen: Die fünf Frankfurter. Abends 7X5 Uhr: Liselott vou der Pfalz. Lust- spiel in drei Akten und einem Borspiel von Rudolf Presber und Leo Walther Gein “Montag bis Sonnabend: Liselott vou dex Pfalz. a

Deutsches Künstlertheater. (Nürn-

! hergersir. 70/71, gegenüber dem Zoologischen * Gaxten-) So d è

Symphoaice-Konzort. Nachmittags

Zu ermäßigten Preisen: irae. Abends 7x Uhr: Der Blau- fuchs. Lust|piel in drei Akten von Franz Herczeg- :

Montaa, Dienstag und Mittwoch: Der Blaufuchs.

Donnerstag: Zum ersten Male: Cy- prieune.

Freitag und Sonnabend: Cyprieune.

Lessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Vhr: Zu ermäßigten Preisen: Der rote Hahn. Abends 73 Uhr: Christa, die Taute. Ein Drama von Nolf Lauckner. (Neun Bilder.)

Montag, Mittrooh, Donnerstag . und Sonnabend: Christa, die Taute.

Dienstag und Freitag: Peer Gyat.

Volksbhne. (Theater am Bülow-

las.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 8 ermäßigten Preisen: "8 Juugferu- gift. Abends 74 Uhr: Paul Lange und Tora Parsbevrg.

Montag und Donnerstag: Luther.

Dienstag, Mittwoch und Freitag: Paul Lauge und Tora Parsbeeg.

Sonnabend: Gas.

Schillertheater. Charlottenbueg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er- milien Preisen: Wie es euch gefällt. Abends 74 Uhr: Der Meinecid- bauer. Volksstück in drei Atten von Ludwig Anzengruber.

Montag und Mittwoh: Flachsmaun als Erzicher. :

Dienstag und Freitag: Der Meineid- bauer.

Donnerstag und Sonnabend: Viel Lärm um uichts. Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Die

Braut vou" Messina. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die Braut vou Mesftua.

E]

Deuisches Operuhaus. (Char- lottenburg, Bisimarck- Straße 34—87. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Vormittags 11 Uhr: Ak. voltscämliches

Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Die verkaufte Braut. Abends 7 Uhr:

Diîes t.

zu Richmond. Mittwoch: Die toten Augeu. Donnerstag: Maudragola. Greitas: Die \chöne Delena. onnabend: Die Walküve.

Komische Oper. (An der Weiden- dammer Brücke.) Sonniag, Nachmittags 37 Ubr: Zit ermäßigten Yreifen: Schwarzwaldmädel. Ubends 74 Uhr: Liebeszauber. Opcrette in drei Akten von Victor Leon. Musik von Oskar Straus.

Montag und folgende Tage: Liebes- ¿aguber.

Theater des Westens. (Station:

oologisher Garten. Kantstraße 12.)

onntag, Nachmittags 34 Uhr: Zu er- mäßigten Preisen: Die lustige Witwe. Abends 7ck Uhr : Die Frau im Hermelin. Operette in drei Akten von Nudolph Schanzer und Ernst Welish. Musik von Iean Gilbert. |

Montag und folgende Tage: Die Frau im Hermeliu.

Theater am Vollendorfplak. Sonntag, Nachmittags 2F Uhr: Zu éêr- mona Preisen: Wo die Lerche fiugt. Abends 74 Uhr: Der Vielgeliebte. Operette in drei Akten nah einem älteren

Stoff von Venus Haller. Verse von Nideamus. ‘Musik von Eduard Künneke. Montag und folgende Tage: Der Viel: geliebte. Mittwoch, Donnersiag und Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Stein unter Steinen. E

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonutag, Nachmittags 3} Uhr Zu er-

mäßigten Preisen: 360 Fraueu. Abends 77 Uhr: So ein Wüdel,

(Das Extemporale.) Lustspiel in drei Strbe von Hans Sturm und Moriß ärber.

Moníag und folgende Tage: So ein Mädel.

Thaliatheater. (Dresdenerstr. 72/73.)

Cavalleria zcueticana. Hterauf: !

natag, Nachmittags 3 Uhr:

Die Shwätterin vou Sgragofsa. j

Montag: Uadiae. i

möäßigten haft Abends 7x Uhr: Juugfer !

Sonntag, Nahmiitags 3 Uhr: P er: Preisen: Balutische irt-

Dienstag: Martha oder Der Markt

Sonuueuschein. Operette in drei von Beruhard Buchbinder. Georg Jarno.

Montag und folgende Tage: Jungfec |

Sounuenscheiu.

Birkys Busch. Sonntag: ® große Vorstell:rngen, Nachmittags 3F. Uhr und |

Abends 7F Uhr. Fn beiden Vorjtellungen: Das ausgezeichaete und reichaltige Sue Programm. Abends: Zun Schluß: „Aphrodvite“. Tragikomische Partomime in drei Akten von Paula Busch.

(Finstudiert von Ballettmeistec Georges F

Blanvalet. A. Taubert.

Musik von Kapellmeister (Nachmittags hat jeder Er-

wacchsene ein angehöriges Kind auf allen }

Si Mi jedes weitere Kind zahlt halbe Preise.)

_Montag, Mitiwoch, Donnerstag und Sonnabend: Das großartige Zirkus Programm. Außerdem zum Schiukf:

(„Aphrovite‘“. (Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß bis auf weiteres F jeden Dienstag und Freitag nux Bow tämpfe stattfinden.)

Familtiennahrichtics.

Verlobt: Frl. Matti von Bassewiß mit Hrn. Referendar, Hauptmann d. Nes. Huno von Holstein (Schwerin U:

Gestorben: Hr. Landrat Carl Theodor von Pastor (Aachen).

Verantwortlicher Sihriftleiter Direktor Dr. Tyrol in Cherlottenburd Verantwortlih für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle J. V.: Rechnungsrat NReyher in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Reyhet) inBerlin.

Dreu®D der Norddeutshen Bubruderei und Berlag8anstali Berlia, Wilhelmstraße 3A

Sechs Beilagen (eins&licli4 BörscEeiTage)

und Erste und Zweite Zentral-Handelsregister-Beilage.

uh -die aus 00 Juden |

Akten | Musik von

VNichfamflices,

Deutsche Nationalversammlung in Berlin.

F 100. Sißung vom 16. Oktober 1919. (Vericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)

Am Regierungstische: die Reichsminister Schifser,

Dr. Bell und Koch. Präsident Fehrenbach | eröffnet die Sizung nach 214 Ubr.

Auf der Tagesordnung steht zunächst der mündliche Bericht des 15. Ausschusses (parlamentari-

cher Untersuchungsaus\chuß), betreffend die

nterausshüsse, den Arbeitsplckh und die Vernehmung von Weugen. Der Ausschuß beantragt:

__ Die Regierung wolle beschließen: 1) den von dem parlamenta- rischen Untersuhungsaus\chuß gebildeten oder no& zu bildenden Unter- aus\chüssen werden die Rechte e:nes Ausschusses na Artikel 34 der MNeichsverfassung zuerkannt; 2) der bon dem Untersuungsaus\{uß auf-

stellte Arbeitsplan wird als Geschäftsordnung des parlamentavishen

ntersubungsaus\chusses genehmigt; 3) die Regierung wird ersucht zu veranlassen, daß sämtliche von den Untersuchungsausschüssen zu ver- nehmenden Beamten von der Pflicht zur Amtöverschwiegenheit ent- unden werden.

Abg. Dr. Petersen begründet als Vorsißender und Bericht- erstatter des 15. Aus\ckusses den Antrag damit, daß aus der Neichs- verfassung nicht hervorgehe, cb ein eingeseßter Aussckuß ohne weiteres berechtigt ist, Unteraussck üsse einzusehen, die das Recht haben, voll- giltige Erhebungen zu veranstalten. Jm dritten Teil des Antrages müsse gesagt werden: „sämtliche von den Untersuhungs&cussck{üssen zu pernehmenden jeßigen und früheren Beamten“, wobei aub beamten- ähnlide Personen, d. b. solcke, die auf Grund eines Dienstvertrages oder eines besonderen Auftrages für die Regierung tätig gewesen seien, in Frage kämen.

Abg. Haußmann (Dem.): Der erste Teil des Antrages be- deutet eine authentishe Interpretation der Verfassung. Die Bestim- nung der Verfassung, in der es heißt: „Die Geschöftsortnung regelt das Verfahren des Ausscusses und bestimmt die Zahl seiner Mit- alleder“, bedeutet, daß die nähere Auscestaltung der Arbeitsart des Untersuchungsausschusses eine interne Äncelegenbe!t des Reichstacs ift und von diesem in seiney Gesckäftsortnung geregelt werden muß. Es handelt si also in der unter 2 angeführten Geschäftsordnung nicht um die Geschäftsordnung, die sich der Auësckuß jelber gibt, sondern um diejenige des Reichstags. Angesichts der sahliden Wichtigkeit der ganzen Angelegenheit ist es zwecmäßig, hier das Einverständnts vit dieser rechtlichen Auffassung auszusprechen.

Neichsminister des Innern Ko ch : Jch stimme der Auffassung Bei, bie von den beiden Herren Vorrednern soeben geltend gemacht worden i\t, und habe vom Standpunkte der Neichsregizrung aus feine Bedenken gegen diese Auslegung des Artikels 34 der Meichse verfassung zu erheben.

Ohne weitere Ausspräche wird der Antrag des 15. Aus- {usses angenommen.

Es folgt die Jnterpellation der Deutsch- nationalen und der Deutschen Volkspartei, betreffend geseblihe Einführunglder Zensur Lu Lte gesevlihe Maßnahmen Fux eläampfung der Shund- und Schmußhlite-

E [owie Um, Süße der Jugend Vei fentlichen Schaustellunpen. und. Dat» bietungen.

Abg. D. M umm (D. Nat): Wir müssen die Regierung fragen, v6 fie gemäß der Verfassung Artikel. 119 ff, der die Reinerhaltung der Familie a!s Aufgabe des Staates bestimmt und den Schuß der Jugend

gen sittlihe Verwahrlosung verspricht, angesichié der bestehenden deren Mißstände ohne Verzug im Sinne der dur die Verfassung gegebenen Vollmachten geseßgeberis{ vorzugehen gedenkt. Benn setbstverstänblics auc in den gesetzgebenden Körperschaften gegen{äßliche Weltans{hauungen zum Ausdru kommen, so müssen s dockch alle Teile des Hauses zusammenfinden, um die in großem Umfange be- stehenden Schäden zu beseitigen. Man kann nidbt- tatenlos zusehen will man nit eine aewaltice Verantwortung gegenüber der Zukun unseres Volkes auf sich nehmen. Bon der Regierung ist cine Meibe von Geseßentwürfen angekündigt worden, bisher ist aber nichts ge- ehen. Auch \soztaldemokratisckde Zeitungen [dTdern die gegenwär tioen Zustände als ershreckend, es heißt da: „Man will leben, der Schieber abt den Ton an, überall tun. si Spielböllen auf, Wir haben Zu- stände, die alle Schichten des Volkes durckfeucken." Angesichts der

Wufbebung der Zensur hat sid eire S{mutwelle über unser Volk

ergossen dur die Wißblätter, die Kinos, und nit zuleht durb den Nnseratenteil der Zeitungen. Die Bestimmuncen der Verfassung allein veiden nid aus, dagecen einzu\Sreiten. Die Mißstände find {on so groß, daß der Kampf gegen Schund und Schbmuhß unbedingt noiwendig ist. Hans Thoma saai in seinem Bub „Fm Herbst des Lebens": „Die wahre Kunst beruht auf böber Sittlickeit". Die Zu- stände in unserem Volksleben sind trauris. Im Oberlandesgertts- bezirk! Hamm z. B. ist die Zahl der Urteile gegen Jugendlidke in den Fahren 1914 bis 1918 von 4200 auf 24 600 gestiegen. Unzweifelbaft bat die Tangjährige Trennung von Mann und Frau, die Uncebunden- heit des Kriegslebens zu einer gewaltigen sitilicken Verwüstung an unserem Volke geführt. Um fo notwendiaer ist 28, daß die Leicbtferiig- Fat nid noi weiter unousaeseßkt acfórdert wird. Die aräßliden Lustmorde, das svurlose Versckwinden von Knaben und Mädchen sind die Folge der Larheit, mit der die Dinge jeßt vielfah anoeseben werden. Manche Dinge liegen nit auf dem Gebiet des S{kmußhes, Fondern auf dem des Sckundes, Einr erbeblicher Prozen!sak dessen, was unsere Bahnhofebuckbandlunaen bieten, ift weifellos für unser Volk nit förderlid. Es ift leiter, die Volkésittlickeit zu- ver- wlisten, als se aufzubauen. (Sehr richtig!) Niet nur die Jugend erfordert einen Schuß dur® das Gesek und dur die Verwaltung, \ondern unser Volkéleben als Ganzes Stier 1 nerlräglid ift eê. wenn bor weniaen Tagen ein Minister erklärte, der Jnferatenteil dieses oder jenes Blattes ist eine einzige Sckweirerei, ‘aber id kann ‘nmickts bacegen tun, dazu fehlt mir die Macht. Dann muß eben der Minister des Innern diese Mactmitlel anfordern, dann muß ter Nationalversammlung in ihrer Mebrbeit die Veraniwortuna gegeben werden, ob das, was ein Minister os „Sckweinerci" Erzeihmet bat, weiter bestehen soll oder nit. (Sebr richtig!) Mane Leute ver- fanaen wobl, beß sämtlide Rinos verboien werden: fin tderartiaer Nadikalismus ift aber micht mögli, wir können nur die Beseitigung ber Heutigen Mißstände erreichen, Geseckaeberith können wir in den sen Wochen zweifelles mit eingreifen. Man braucht nrr die ismtitel zu lesen, um zu verstehen, was für eine Volksverwüstung

immster Art herbeigeführt wird. Von Æruvellosen Geschäfts- ten wird das Kino ‘ausgebeutet. - Es gibt awar wissenschaftliche

s

* w

N M E A F L R P Ti 2 E A) C T x, A t ALIESO O E E S E

| ein:gung des vaterländiscken Licktspielwesens:

Erste Beilage S zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 18 Oktober

Filme, Naturbilder und dergleichen erfreuliche Vorführungen, aber was im ganzen geboten wird, ist etne Quelle des Verderbens für weite Kreise unseres Volkes; nicht nur nah der geschlechtlihen Seite. Die Verzerrungen des Lebens, wie sie durchgängia im Kino geboten werden, diese vom Kino durchaus bewußt gerfleate Darstellung des Luxus, des Nichtstuns weiter Kreise, Tónnen auf die Zuschauer keine gute Wirkung ausüben. Die sogenannten Aufklärungsfilme, immer einer den anderen übertrumpfend, Gemeinheit auf Gemeinheit häufend, haben dazu geführt, daß {ließlich das Publikum felbst sich dagegen wendete. Das ist aber nicht ausreichend. Die beteiligten Kreise sind sih selbst darüber klar, daß hier eine Aenderuna eintreten muß, daß eine Zensur wieder eingeführt werden muß. Ich halte es für erwägendówert, daß die Beteiligten selbst eine Berufszensur durch Landeéorganisationen, durch Landesehrengerichte ausbilden. Die meiste Schuld an den Mißständcn tragen nicht die Kincbesiber, sondern die Verleiher und Hersteller der Filme, die sich nur von einseitig kapita- sistischen Erwägungen leiten lassen. Gegen diese Aufklärungef:lme, die seit der Aufhebung der Zentsur den Markt beherrshen und die von einem frupellosen Geschäftssinn der Filmfabrikanten zeugen, hat sih auch Derr Dr. Landsberg gewendet. (Zuruf von den Suzial- demokraten: Diesen Standpunkt haben wir immer vertreten!) Ich freue mich dessen und kann Sie nur bitten, daß Sie die Macht, die Sie gegenwärtig haben, auch anwenden, damit etwas geschieht; iede Woche, jeder Monat, in dem nichts geschieht, 1 eine Verantwortung für Sie. Jh möchte, daß diese Filme, die das Schamgefühl mcht nur verlegen, sondern geradezu todlih treffen, Jhrerseits mit aller Wucht bekämpft werden. Jch denke n1cht daran, alles, was die Licht- bildbühnen bieten, zu beseiti Cs müssen aber“ wirksame Mittel

beseitigen. gegen die Mißstände gescaffen werden. - Es bestebt \ckon eine Ver- Fs baben sh au

| gemeinnüßige Vereine an manhen Orten jn den Dienst der guten

| Sache gestellt, up die Kinovorführungen- zu

A He

Tontrollieren.

| Konzeisionierung der Lichispiele ist noch “idt geregelt. Ehe wir nit

zu einer bestimmten Form der Konzessionieruna kommen, wird es nit möglich sein, irtgendetwos Wirksames zu erreihen. Und in meinem eigenen Namen ich habe darüber in meiner Fraktion noch mit gesproden gebe ih den Gedanken. anheim, ob Hier nicht ein geœignetcs Gebiet für eine Sozialisierung- wäre. (Zustimmung links.) Es handelt sid in dieser Frage nich: um Kunst, nicht um Belehrung, sondern um den Anreiz der niedrigsten Fnstinkte des Volkes. Die Gemeinden könnten si dur Uebernahme der Kinos sebr große Einnabmen verschaffen. Die- Neuerrichtuna von Kinos müßte schon mit Nücksiht auf die Kollenknapphett verhindert werden, Mit den Koblen, die die groß-h Süle vébhaticken, könnte Hunderten von Familien eine warme Wohnung geschaffen werden; dasselbe gilt mur tas Lub

t, Die Kinematographenbesiter sind zum aroßen Teil ¡ Konzesstonierung. Unter der Revolution 1 die Propaganda für die freie Liebe stärker bervoractreten. (Zwisckenruf links.) Gewi hat es vor der Rovoluticn au \{on Mißstände gegeben, aber. diese

rur die K y s Ci

Sebäten-sind durch die Nevolutien mebr in den Vorterarind ge- -

treten. Wir müssen unverzüglih durhgreifente Mittel gegen Schund und Schmuß ergreifen, (Beifall veckts.) Zur Beantwortung der Jnterpellation nimmt das Wort der Neicbéminister des Innern K och : Meine Damen und Herren! Ich bin tem Herrn Vorredner dafür dankbar, daß er diese Angelegen-

heit fast duvEweg nit als politische, sondern als moralis%e bebandelt | Volkes |

hat. J bin der Anschauung, daß alle gesunden Kräfte unseres zusammenstehen müssen in dem Kampfe gegen die Zerseßungs- erscheinungen, die er ges{ildert hat. (Sehr rihtig! bei den Sozial- demortraten.)

Wa3 insbesondere die Kino:ensur angeht, fo habe ih die Absicht, in Ausführung der Verfassung mit größter Beschleunigung eine Vorlage ausarbeiten zu lassen, die eine folhe Zensur einführt. (Brave!)) Ich halte die Zustände auf dem Gebiete des Kinowesens, wie sie sich heute ausgebildet baben, für unerträglich. (Zustimmung bei den Sozial demokraten, in der Miite und reis.) Es wird si dabei nicht darum handeln können, den örtfiden Polizeiverwaltungen die Befugnis zuzu- erkennen, Kinos zu verbieten, sondern gerade die Art der Kino- fabrikation läßt es u, daß an ¿wei oder dret Stellen in Deutschland allgemein für das ganze Neich eine Nabprüfung der zur Aufführung bestimmten Siüde vorgenommen werden kann. (Zustimmung.) Daß dabei Sadlwverständige zugezogen werden müssen, bedarf keiner weiteren (Erörterung und licgt so im Sinne der Bestrebungen, die hier zu yer- felgen find, daß ih darauf nit näher eintugehen braudhe.

(Fs ise richtig, daß es auch in Frage l'ommen Tann, die Bedürfnis- frage für die Kincs einzuführen. Es unterliegt noch einer Prüfung, ob es sich empfichlt. Jedenfalls aber wird auch das neue Kommunali- fierungsgcseß den Gemeinden die Möglichkeit geben, ein Monopol für das Kinowesen bei sich aufzurihten (bravo! bei den Sozialcemokrat2n), und ich bin der Meinung, daß gerade dadur, daß die Gemeinden dort, wo uneriräglide Uebelstände hervorgetreten find, das Kinowesen in die Hand nehmen, die Möglichkeit gegeben ist, nit nur negatüiv, sondern aub positiv fruchtbringerd zu wirken und das Kino in den Dienst der- Volksbildung im besten Sinne des Wortes zu stellen. (Sebr ribtig!) Wir gehen also in dieser Hinsicht ganz cinig.

Auch die Bekämpfung der Schund- und Schmußliteratur muß in die Hand genommen werden. Hier liegt die Sache niht ganz so tnfach, und tvar desroegen, weil einmal die Grenzen zwischen der Schund- und Schmaußliteratur und der ernsten Literatur nicht fo einfa

zu ziehen sind wie im ersten Fall, und zum andern de3wegen, weil

heute hier die geseßl: en Vorschriften bereits eine weitergehende Unter- drücung des Unsittlicben ermöglichen, als es beim Kinowesen bder Fall ist. Wenn hier Uebelstände hervorgetreten find, so liegt es ¿zum großen Teil au daran, daß die Polizei von den ibr zustehenden Machtmitteln nicht überall den Gebrauch gemacht hat, den ich wünschen Troßdem glaube ich allerdings au bier, daß es \ckchwerli{ch möglich fein wird, lediglich mit polizeilichen Vorschriften auszulommen, und daß vorausfichtlich nich1s anderes “übrig bleiben wird, als auch hier im Wege der Gesetzgebung vorzugehen. Bevor ich mich aber dazu entschließe, wird es allerdings umfangreicherer Besprehungen mit den Männern von der Kunst und ven ter Feder bedürfen, damit hier ein Geseh ¿ustande kommt, das niht mit dem Ungesunden awh Gesundes zerstört. l

Im ganzen also kann ih dem Herrn Jntereyellanten nur erklären, daß ich von dem Boden deêjenigen, was er vorgetragen hat, nicht weit entfernt bin. Jch habe selbst bei der Verfassung daran mitgewirkt, daß die Bcllmachten, auf diesem Gebiete vorzugehen, in die Verfassung hineinges{tieben worden find, und ih werde mich nicht damit be- gnügen, Laß die in der Verfassung gegebenen Vollmachten auf dem Papier stehen bleiben, sondern es als meine Pflicht betraten, in

würde.

1919.

meinem Amtsbereih möglich# bald dafür zu sorgen, daß diese Voll- machten aub auêgeführt werden und den unser Volksleben sehr ver- derblichen Ersbeinungen gesteuert wird. (Lebhafter Beifall.)

Auf Vorschlag des Abg. Schul § (D. Nat.) findet Be- sprechung der Jnterpellation statt; auf Vorschlag des Präsidenten Fehrenbah wird jedoch beschlossen, die Besprehung mit der Beratung des Haushalts. für das Ministerium des Jnnern zu verbinden.

Abg. H o ch (Soz.) berichtet über die Ausschußverhandlungen über diesen Haushalt. ;

Dazu liegt der Antrag der Abg. Frau Agnes (U. Soz) und Genosen vor:

„Das Gesundheit3wesen is auf der Grundlage der Vergesell- {aftung und der Unentgeltlichkeit des Heilwesens und têr Geburts- hilfe sowie der Vergesellschaftung der Herstellung und-des Vertriebes von Arznei- und Heilmitteln durch ein Netchsgesundheitsministerium zu verwalten.“

Reichsminister des Innern K o ch : Meine Damen und Herren! Wenn ich heute zum ersten Male vor diesem Hause ersckeine, fo lassen Sie mich meine Erörterungen damit beginnen, daß ich SJhnen erkläre, daß es meine Absicht ist, mein Amt sacblih und ohne Voreingenommen- heit zu führen. Unter meiner Amtsführung wird mein Amt weder ein Tummelplaßz der -politishen Agitation, noch eine Progagandastelle für eine eincelne Partei werden. (Sehr gut! bei ten Deutschen Demotraten.)

Jh sehe in meinem Amte folgende zwei große Aufgaben: Es handelt sich zunächst darum, die öffentlide Ordnung im Reiche wieder berzustellen (bravo!), und es handelt stich zum andern darum, eine ganze Neihe von Gesetzen dem Stande unserer Géfeßgeoung Und unseres Volkslebens, den Bedürfnissen der neuen Beit anzupassen.

Ich stelle bewußt die Wiedetaufrihtung und Aufrechterhaltung der öffentliden Ordnung in den Vordergrund (sehr rickKg), sie ist die Srundlage und die Vorausseßung für alle weitere Arbeit.“ Unser deutsches Volk ift ein Volk, das die Ordnung lizbt und si chne Ordnung niht wohlfühlt. (Sehr wahr!) Es hat na fünf Fahren des Krieges und nah der Revolution, nachdem es feelish ‘aus dea Gleidgewihi gebra#t worder ist, Anspru darauf, wur Ruhe zu fommen. Wenn ih das aussprece, so ist das niht undemektätisch; im Gegenteil, auf die Dauer wird unser Volk nur dem anhatgen, der ibm die Ordnung gibt. (Sehr richtig!) Wenn es der Déimokratie nicht gelingen sollte, Ordnung zu sckaffen, ‘so würde die -Demökratie ihre Aufgabe nicht erfüllt haben. (Sehr- richtig! beiden Deutschen Demokraten.) Wer dem Volk die Freiheit bringen will, 1müß;:ihm die Ordnung bringen. Denn eines obne das andere wird nicht be: stehen.

Jch glaube, daß zu eincm übertriebenen Pessimismus, was die Seele unseres Volkes angeht, keine- Veranlassung gegeben ist. Wenn wir bedenken, wie jalre- und jahrzehntelange Wirren in. anderen Staaten unglüliTen Kriegen und der Revolution ‘gefolgt. stnd, so müssen wir, vom Standpunkte der Geschichte aus gesehen, diéses eine Jahr, das hinter uns liegt, als eine verhältnismäßig kurze Epoche bezeihnen. (Sehr richtig! links.) Jh - lebe der *Pestiamten Hoffnung, daß unser Volk erstarken und seelisch gesunden wiß. Die Erscheinungen dafür liegen vor. Jch bin der Meinung, däß unsere Männer, die, als Soldaten aus ihrem seelisGen Gleichgewicht gébracht, wieder beimgefehrt sind, allmählid wieder anfangen, politifd gesehen, Staaisbürger, und wirtscaftlich gesehen, Arbeiter zu werden: Sehr \{chôón! Bravo!) Diesen ruhigen Entwiklungsgang zu fördetn und zu büßen, ist unsere Aufgabe. (Sehr richtig! bei den Deutschet-Demo- fraten.) Aber man soll niht vergessen, daß unser Volk seelisch auch heute noch nicht wieder vollig gésundet ist. Man soll unserem Volk in dieser {weren Zeit nit mit neuen Verfassungskäripfen, nickt mit Erörterungen über eine neue Verfassungsform kommen. (Sehr richtig! bei den Deutschen De:nokraten.) Das verträgt unr Volk noch nit, und es erneut in Verfassungskämpfe hineinführen wollen, ist nichts anderes, alé wenn man einen Verwundete, einen Fieberkranken erneut in den Schüßengcaben shicken wollte. Meine Damen und Herren, ih weiß sehr wohl: der Baum unserer jungen republikanischen Freiheit ist noch sbroank; es ist nicht \{chwer, ibn zu rütteln und zu s{chütteln. Ich fürchte aker, daß viele von denen, die an diem Baume heute \c{ütteln, nicht zu denen gehören, denen nachher die Frucht in den Schoß fallen wird. (Sehr gut! bei den Deutshen Demokraten.)

Wenn wir an die wichtige und groß: Aufgabe herangehen, ‘die &fentlihe Ordnung wieder herzustellen, so können wir uns dabei niht allein auf poli:eilide Maßnahmen verlassen. Andererseits ist dabti

| eine geordnete Polizei untentbehrlich, fo. daß auch mein Ressort be-

teiligt ist. Denn ih weiß, daß ih mit dem hochverdienten Herrn MNevhbswehrminister in der Auffassung übereinstimme, daß es an der Zeit ist, in aller Nube und mit aller Vorsicht allmählich die Verant- wortung für die Aufrechterhaltung der Ordnung aus den Händen “des Milikärs in dié Hände t Hürgerlichen Behörden zurück:ulegen. (Leb- hôfte Zustimmung bei den Deutschen Demokraten.) Dabei: känn natürli eine völlige Rükübortragung an die Landespolizeibehörden in Augenblick noch nicht in Frage kommen: “(Séhr ‘richtigt bei “den Deutschen Demokraten.) Sie sind zu verzweigt, sind in ihrer Zu- sammenseßzung und Auffassung zu verschiedenartig, als daß man diesen Behörden in einer Zeit, in der das ganze Reiche noch in Erregung“ift,

, allein diese Verantwortung übertragen könnte. So tritt von selbst die

Notwendigkeit bervor, daß das Neichsministeriuum des Innern als Polizeiministeriuum si an der Lösung dieser Frage in erster Linie beteiligt. Wir find daran, diese Aufgabe zu erfüllen. Es wird zunächst unsere Ausgabe sein, eine Wasserpolizei zu schaffen, {on wegen des Lebensmittels§muggels aber cuch aus anderen Gründen. Die Gin- richtung ist im Werden. (8 wird weiter erforderlich sein, der Kriminal- polizei für das Reich einen einheitlihen Oberbau beim Reichs- ministerium des Innern zu geben. Den Gedanken einer reichseigenen Polizei lehne ih im übrigen ab. Es würde kostspielig und -verworren sein, wenn wir nebèn der Landespolizei noch eine eigené Méichspolizei- truppe schaffen wollten. Auf diesem Gebiet kann es nur die Aufgabe des Reiches sein, die Länder in ihren Bestrebungen zu -unterstüßen und auf Einheitlichkeit hinzuwirken,

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