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Die Sammlung Mammelsdorf

Über den Bestand

Die zweite bedeutende historische Sammlung der Universitätsbibliothek Mannheim ist nach dem Kaufmann Julius Mammelsdorf (1839-1902) benannt, der in Mannheim geboren wurde, die dortige Realschule besuchte und eine Handelslehre absolvierte.

Seine erste berufliche Station führte ihn nach Prag. In Petersburg trat er in der Firma von Heinrich Schliemann ein und erwarb sich ein Vermögen bei Spekulationen im Zusammenhang mit dem amerikanischen Bürgerkrieg. Seine nächste Station führte ihn nach Paris, wo er Mitglied der Bank Comptoir National d'Escompte de Paris wurde, die eine Vorläuferinstitution der heutigen BNP Paribas ist.

In den folgenden Jahren vertrat er diese Gesellschaft in Saigon, in Hongkong und zuletzt in Yokohama. Aufgrund des Deusch-Französchen Kriegs musste er die Bank Comptoir national d'escompte verlassen und fand schließlich Anstellung bei der Deutschen Bank, deren Filiale in Yokohama er kurzfristig leitete.

Seine letzte berufliche Station führte ihn nach Mexiko, wo er von 1882 bis 1885 im Leitungsgremium der Banco Nacional Mexicano saß.

Mit seinem durch seine wirtschaftlichen Aktivitäten erworbenen umfangreichen Vermögen erwarb er zahlreiche Bücher und Kunstgegenstände. In seiner Büchersammlung finden sich zahlreiche für die Geschichte und Kultur Mexikos relevante Titel, die er während seines Aufenthalts vor Ort von Klöstern kaufte, die sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befanden. Die Titel der Sammlung Mammelsdorf spiegeln u. a. die europäische Eroberung Mexikos in der spanischsprachigen Historiographie vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wider und reichen von Francisco López de Gómara bis zu José Fernando Ramír.