1871 / 9 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

fcarnuf gu achten, baß auS ben «prctofoHen über bte «ReDiffonen ber Waffen ffetS erpcbtlich rcfp. burcb eine befonbere Verhandlung bargctban fei, wie ber Teoifor ftch wenigffenS burcb eine t^eii- weife Vernehmung ber SRcffanten Don ber Ticptigfeit ber Der« tecbneten Teilbeträge llebcrgeugung befcpafft pat. Verlin, ben 4. Mat 1871. 0er ginang Miniffer- Eamppaufen. An fämmtlicpe Königliche Tegtcrungen ejfl. Sigmaringen unb an bte Königliche ginang-0ireftion gu £annoDer.

Angcfommen: Se. 0urcplaudff ber TeicpSfangler gürff non ViSmard; oon granffurt a. M.

lltct)taintltd)jC0. SD e ji t f (b e e M e i Berlin, 13. Mai. 0er 0eutfcbe TeicpStag feßte im weitern Verlaufe feiner geftrigen Sißung bie gweite Veratpung beS ©efeßentwurfeS, betreffenb baS «poffwefen beS 0eutfcpen TeicheS, fort. Tacp Vefätnpfung beS «pofigwangeS Seitens bcS Abg. 0uncfer nahm ber VunbcSbeoollmächtigte für baS Königreich Vaoern, Staate - SDiinifter Don Scploer, baS ABort unb erflärte, baß er feine ©efapr für Vapcrn in ber Einführung bcS «poffgwangeS febe. 3n SBapern bube bi§bor Weber ein Monopol noch eine «Pflicht ber «Poff c£iffirt. Auch er betrachte baS Monopol für ein Mittel, bie «Poffanffalt gu ffpiißen: ber Einführung beffelben in Vapern jlünbe nichts entgegen. Tacpbem noch ber Abg. grpr. n.§ooerbedf für Aufhebung beS «PoffgwangeS unb ber VunbeSfommiffar, ©eh. 0ber-«poff- «Rath 0ambad) gegen baS Amendement Seelig, welches nur bie gewerbsmäßige Vcförberung Don Vriefen oerbieten will, gcfprodßcn, würben fcpließlicp alle Anträge abgelebnt unb § 1 ber Vorlage unoeränbert angenommen. 0erfelbe lautet: v 0ie Vefßrbeturtg 1) aller Oerflegelten, auaenäßten ober fonff oer* fd&lofffnen Vricfe, 2) aller Seüunflcn politifcßen 3nßaltS gegen Söc- aablung Don Orten mit einer «ßoftanflalt nach anberen Orten mit einer «ßoflanflatt bcS 3n- ober Siu&lanbeb auf anbere SBeifc als burd) bie «Pofl ifl mboten. Söenn Briefe unb gelungen (Tr. 1 unb 2) Dont Auölanbc eingeben unb nach inlänbifcben Orten mit einer «Poflanflalt beftimmt flnb, ober burcb bab ®ebiet beS 0eutf(pen TeicßS trangtiren feilen, fo muffen ge bei ber näcpffen inlänbiffßen «Poflanflalt &ur ABeücrbeförbcrung eingetiefert werben. HnDerfdffoffettc Briefe, welche in oergegelten, augenäbten ober fonft oerfdbioffenen «Pafeten beförberr werben, gnb ben ocrfcßUffc« nen Vriefen gleich gu achten. ES ig jeboeß gegattet, oergegelten, au* genäbten ober fong ocrfdgoffemn «Pateien, welche auf anbere SBcife, als burcb bte «Poff befördert werben, folche unberfcbloffene Briefe, fjafturen, «Prci^courante, Rechnungen unb ähnliche Scßriftffüde bet* gufugen, welche ben 3n^alt be§ PafetS betregen. gu §. 2 lagen folgenbc Anträge Dor. «Bon bem Abg. ©rafen Don Tittberg: 0er «Reichstag woge befdßließen: bie Aßorte »gegen Veaapluna« in ber ergen unb Zweiten geile beö § 2 au greifen. «Bon bent §lbg. 5tfcber (5lugSburg) unb ©eitoffen: 0er TeichStag wolle befchliefen: §. 2 folgenbetmafjen au tagen: 0aS «ßerbot im §. 1 5lbfa^ 1 ergreeft gbb nicht auf bie 23eför* berung bon Briefen ober petitijehen geitungen awifchen Orten, welche nicht mehr al§ awei Steilen oon einanbet entfernt gnb, unb auf bie 33ef6rbenuig oon ^Briefen ober bolitUcben geitungen gegen 93eaablung bur^ egoreffe Sboten ober gabrer. 0och barf bet einer Entfernung oon mehr alö awet Steilen ein folcher Exvreffer nur oon einem Slb* fenber abgef^idt fein unb bem «Pogawanae unterliegen, bie ©egen* gänbe Wcbee oonSlnbcrert mitnehmen, noch für§lnbere autüdbringen. Ta^ ^Befürwortung ber Einträge burcb bie beiben Eintrag« geller fgracb ber Tbg. ©rumbreebt für ben Antrag gifeber unb gegen ben beS ©rafen Tittberg. 0er SBunbeSbeooümäcbttgte, ©eneral=«Pogbtreftor ©tebban, erflärte ft^ gegen ben Antrag beS Tbg. ©rafen oon Tittberg, worauf biefer lefetere benfelben aurücfaog. 0er Antrag beS 5lbg. gifeber gelangte gut namentlichen Tbgimtnung. SBeoor btefelbc jeboeb erfolgte, nahm ber TeicbS- fangler gürg bon SBiSmarcf, ber wäbrenb ber 0iSfufgon im §aufe erfebienen war, baS £ßort nt folgender SDlittbetlung: 3cb bitte um Entfcbulbigung, baj id) bie 0iSfuffton burcb einen heterogenen ©egenganb unterbreche; ich bin inbeg burcb bringenbe anberweitige TmtSgefcbäfte genötbigt, baS §au8 gu betlagen , unb habe beSbalb ben §errn «Prägbenten um bte ^ rl aubnt| gebeten, iefet bie SRittbeilung gu machen, bie idb beabgebttge. 3chb fnügfe an eine frühere Erwähnung unferet griebenS« berhanblungen an, bet ber ich mein SBebauern barüber auS*

fgracb, ba^ biefe SSerbanblungen geh mehr, alS wir erwartet batten, in bie Öärtgc gogett. 2Btr bitten beim Tbfcblufi beS ^3räliniinarfriebenS unS ber Hoffnung binflcflcl^n, bag in einem Seitraum oon 4 biS 6 SBocben biejentgen ^Berhanblungen, welche crforberlicb waren, um ben «prälintinarfrieben gu einem begnttiben umguwanbeln unb gu ocrbollgänbigen, beenbigt fein fönnten; wir butten barauf, gerechnet, Dag bie Tegierung, mit ber wir ben grieben gcfcblogen buben, geh ber unbegrittenen t errfebaft in granfreicb erfreuen würbe. 0iefe §ognung pat b befanntUcb nicht oerwirflicbt, unb bie Tegierung bat mit einer febwerett unb noch nicht überwunbenen 3ufurreftion in ber §auf)tgabt gu fämjpfen. Eine weitere SSergögerung ber SSerbanblungcn ntugte in unS bic grage unb bie ^Befürchtung erweefen, ob baS Oattb bei gortbaucr feiner inneren Kämpfe, unb refbeftioe ob bic an ber Sgifce gebenbe Tegierung ober biejenige, welche il;r folgen würbe, 2BiüenS unb im Staube bleigen werbe, ben unS gegenüber eingegangenen SBerpflicbtun* gen gu genügen. 0er «Präliminarfricben befebäftigt [ich mit ben beiben widgiggen gragen beS gricbenSfcbluffcS in einer enbgültigen 2Beife, nämlich mit ber ^erritorialabtrctung unb mit ber SScgablung ber KricgSentfcbäbigung. 3n SBegug auf bie erge war baS greitige Obgft in unferen §änben unb war eS niebt wabrfcbeinlicb, ba^ bie TuSfübrung ber SBegimntung weiter inpibirt unb gweifelbaft werben fonnte, ober oiel- ntebr, baj bie 0auer unfereS SBeftj^eS gefäbrbct werben fonnte. 3tt Segug aber auf ben gwetten «punft griff bie 58efür^tung fpiaj§, bie ich oorl)in erwähnt habe, in «Begug fowobl auf ben «IBitlen alS auf bie gäbigfeit, ihn befinitio auSgufübren. ES gttb in ber ©efdgebte bie gäüe nidpt feiten, baS ein «Prältminarfriebeit ober fonfugeS «präliminar* Tbfontmen gefcbloffcn worben ig, unb baß cS nidht gelungen ig, geh über bic unentbehrlichen «Eeruoüftänbigungen, beren ber begnittoe griebe bebarf, reebtgeing gu oereinigen, baß baber einer ber beiben oertragenben 4l)eile, um nicht in eine nach 3 heiligere ßage gu fomnten, eS oorgegogen bat, bie geinbfelig* feiten wkber gu eröffnen, anftatt länger bie TuSfübrung ber «Präliminarien in Ungewißheit gu lagen. 3cb war in ber 58e* forgniß, baß wir nabe oor biefer Eoentualität ganben, unb ba fie eine febr ernge war, fo lag baS 58ebürfniß oor, oorber burcb eine jpcrfönlicbe 58e©red)ung mit STitglkbern ber frangö* gfeben Tegierung fid) barüber flar gu werben, ob eine folche Totbwenbigfeit wirflicb oorläge ober nicht. ES wäre für unS immer noch nicht inbicirt gewefen, wenn wir unS nicht oer* gänbigten, fofort bie %ruöhen ber frangögfd)en Tegierung an« gugreifen; aber meiner golitifeben Erwägung nach wären wir, wenn wir unS fcjg nicht oerftänbigten, wenn wir ernge «Berlefeungcn unferer 3uiercffen mit ber Verlängerung ber Un* geiuißbeit fürchteten, in ber Sage gewefen, ber Ungewißheit babureb ein Enbe gu machen, baß wtt 'Paris entweber burcb 5lfforb mit ber Kommune ober burcb ©ernalt cinnabmcn unb bann im Vcff biefeS «PfanbeS oon ber Verfaillcr Tegierung forber« ten, baß ge, ben Stimulationen bcS «präliminarfriebenS ent* fgrecbenb, ihre Xrummni hinter bie ßotre gurücfgöge, unb in biefer gegenfeitigen Verfaffung bic weitere Verhandlung über ben grteben fortgefc^t würbe. 0aß bieS unS in febwierige, wenn nicht für bie Erfüllung ber griebenSbebingungen gefähr- liche Verbältniffe ocrwicfelt haben würbe, liegt auf ber £anb. 3nbeffen folche Verbältniffe werben oft burcb längeres S* l warten nicht beffer, “fonbern febwiertger, unb ich glaube, wir wären in ber Totbwenbigfeit gewefen, mit Entfcbloffenbeit oor- gugeben, um einen gweifcllofen S^gaub bergugellen, wenn eS nicht gelungen wäre, gu einem befinitwen «Rbfcbluß mit öranf* reich gu gelangen. 3db war urfbrünglicb nicht in ber Hoffnung nach granffurt gegangen, baß eS bort febon fo weit würbe fonmien fönnen, fonbern nur in ber Tbgcbt, einige noch febwebenbe gragen einige ber mringimiell wichtigeren gur Entfärbung gu bringen unb für bie Sabkmg ber KriegSfontribution eine Vcrfiirgung ber grigen unb eine Vcrgärfung ber ©arantieen gu erreichen unb bann ben weitern Tbfdbluß ber Verhanblungen ben Veooll- mäebtigten in Vrü||el gu überlaffcn; fobalb gdh inbeffen bie TuSgcbt barbot, in granffurt fofort beffnitio abgufchließen, hielt ich bieS für einen großen ©ewinn im 3§tereffe beiber betbeiligten Cänber, inbem i^ übergeugt bin, baß babureb nicht nur für 0eutfcblanb bie militärifchen ßagen, welche wir unS noch augegen muffen, wefentlich werben erleichtert werben, fonbern baß auch biefer Tbfcbluß gur Konfolibirung ber Verbältniffe in granfreicb wefentlich beitragen werbe. 0aburcb, baß bie pfige Tegierung ben begnitioen grieben abgefcbloffen hat, ig ge bic« jenige, welche am leichtegen im Stanbc ig, ben im Allgemeinen nach grieben oerlangenben SOÖünfchen beS frangöftfeben VolfeS gu entfmrecben. 3^^^ Tegierung, bie geh btirdb ©ewalt ober anbere £Tütel an ihre Stelle feßte, hätte baS Vebenfen gegen geh, baß für ge unb ihr ber griebe nicht fo ooügänbtg unb unbebingt gefiebert ig, wie für bie iefcige ÜRegicrung. 3chb glaube

baber, baß, wenn meine VorauSfefcung richtig ig, baß bic STehrheit ber grangofen ben grieben wünfebt, eS auch für bie Konfolibirung ber ie|igen 3 u ftänbe wefentlich wichtig unb oortheilhaft gewefen ig, baß ber beffnitwe griebe abge- fcbloffen worben ig. glaubte beShalb nicht, baß wir fo rafch bagu gelangen "würben, weil auS ber geggeüung ber §aumtbebingungen hoch bei einem folcbcn griebenSfchluß eine Angabi oon Tebengefcbäften gu erlebigen gnb, bie, wenn nicht febr Diel beiberfeitiger guter VMlle unb ein febr bringenbeS Ve* bitrfniß beS griebenS auf beiben Seiten oorbanben ig, fong noch nicht in VSocben, ja felbg mitunter faum in STonaten ihre Erlebigung finben fönnen. ES werben beShalb auch uach* träglicbe AuSführungSoethanblungm gattgugnben haben, unb ig granffurt alS Ort berfelben auSerfeben worben; in ber §aumtfache aber ig ein befriebigenber unb enbgültiger Ab« fcbluß erreicht worben: bie SabkmgSfrigen gnb uerfürgt unb fchätfer befinirt worben; angatt baß bie erge Sahlung erg im ßaufe biefeS 3ahrcS gu erfolgen hatte, wirb bie S a &l un (! öer ergen halben SHUUarbe febon innerhalb ber breißig Xage, bic auf bie Unterwerfung non «Paris folgen werben, gattguftnben haben. Tach ber militärifchen ßage ber 0inge bürfen wir hoffen, baß ber Kampf oor unb in «PariS geh feinem Enbe nähert; unb fobalb bie Gruppen berTegierung ftegreid^ fein werben wogtt wir bie Mittel jefet, naepbem ber befiiütioe griebe abgefdgofieu ig, burch oergärfte greilaffung ber ©efangenen bereitwillig gewähren werben —, wirb inner* halb 30 %agen eine erge S a bkmg Don 500 Millionen granfen gattguftnben haben. AIS Sah^ngSnUttel ig feggefefet worben, baß nur Metall* gelb ober Toten Don ftd)eren Vanfcn, wie bic englifchc, bie niebcrlänbtfche, bie preußifepe, bie bdgifd^e angenommen wer* ben ober ABcchfcl erger Klaffe, b. b. folcpe, bie fo gut wie baar ©elb ftrtb, intb wenn fte eS wiber Erwarten nicht fein follten, fo trifft ber Ausfall nicht unS. 0ie gweite S ö b^ng Don 1000 Millionen granfen hat fo* bann im ßaufe b. 3-r trenn mein ©ebächtniß mich nicht täufept, fogar biS gutn 1. 0cgetnber gattgufinben. Erft nach biefer gweiten Sapktng gnb wir Derpfli^tct, bie Vefcgigungen oon §ariS gu räumen, alfo naepbem 14 Milüarben gegaplt fein werben. ES war biefe Veftintmung gu meinem Vebauern eine notpwciibige VorfiAtSmaßregel gegen bie Scpwanfungen, benen bie inneren gufiänbe beS iianbeS noch auSgefe^t fein fönnen, wenn wir gu früh oon ber £auptgabt unS gurücf* giepen, unb fo fcpwer cS ben frangöftfeben VcDofimächtigtcn ge- wefen ig, hierin gu willigen, fo pabe ich bod) geglaubt, hierauf bcfiepen gu nutffen. 0ann wirb bie Dkrte halbe Milliarbe biS gum 1. Mai näcbfien 3abrcS, unb nicht erfi biS gu Enbe näcb* gen 3apreS, gu galten fein. 3a Vegug auf bie brei legten Miüiarben bleiben bie Vegimmungen bcS «PräliminarfriebenS in Kraft fie ftnb biS gum 1. Märg 1874 Dollftänbig abgu* gahlen, unb waS früher gegahltwirb, baS fepeibet natürlichauS ber Verginfung, bie granfreicb für biefe brei Milliarben gu leigen bat, auS. 0ie frangöftfebe Tegierung bat bte Uebcrgeu« gttng, ihrer Verpflichtung in ber feggefegten geit genügen gu fönnen. Eine anbere febr febwierige grage war bie ber ^attbelS- begiebungen. "0ic frangöfifchc Tegierung febeint bie ^anbelS- Derträge, bie ge gefcploffen bat, löfen gu wollen unb ben mit unS beganbenen nicht wieber inS ßcben treten lagen gu wollen. Sie ig ber Meinung, baß bic gegeigerten Einnahmen, beren fte bebürfe, burcb geflcigerte göüe wefentlich geförbert werben würben. ES ift meines EracptenS nicht tpunlich,», int interna* tionalen Verfcpr gwifepen großen Völfern einen §anbelSoertrag gu einer burcb Krieg erfätnpften Vebingung gu machen, bie ber Souocränctät eines großen VolfeS unb ber Veftränfung feineS ©efefegebungSrccptS auferlegt würbe. 3cp pabe beSpalb attep nicht barauf beganben unb glaube niept, baß bic Maßregel praftifcp gewefen wäre. Tantentlicp pabe ich befürchtet, baß fte eine fo garfe Verletumg beS Tatio» nalgefüplS enthielte, baß fie fpätcr ben grieben frühgeitig bcein- trädüigcn würbe. 3ch habe mich beSpalb barauf befepränft, gu forbern, baß wir nach bem ^pringip ber meigbegüngig* ten Tationen unS. gegenfeitig in Swfwaft gu behandeln hätten. 0icfeS 45rütgip ig in Aöcfenpeit angenommen. ES wurde gewünfept, baß eS nicht fo allgemein genommen würbe, um nicht Verträge mit cingclnen Staaten, bie ber fran* göftfepen Tcpublif befottberS nahegehen* itnb bei ihrer Kleinheit ober ipren §anbelSbegiebttngett weniger Don Vebeutung gnb, unmöglich gu machen. 3cb nenne beifpklSweife Monaco mit brei Schiffen ober %uttiS unb Anbere. Vermutlich audp beSpalb wünfepte bieS bie frangöfifepe Tegierung, weil ber jgmnbelSoertrag mit 3ialien noch länger läuft, alS fie mit ihren Sollreformen gu warten beabgdjtigt. 2öir haben beS« halb auSgemacpt, baß bie Tationen, unter benen wir mit ben Vegüngigten gleich gu behandeln gnb, geh befepränfen auf Eng-

land, Velgien, bic Tiebcrlanbe, bk Schweig, Oegcrreicp und «Rußland. 0emnäcpg ig bie ©rettgfrage einer erneuten 0iSfufgon unterworfen worben, infoweit fie offen geblieben war, nament- lich in bem «Punfte, den Tapon Don Velfort gu begimmen. Aßir waren nach bem ftrengen Vßortlaute wopl berechtigt, unter Taport baSfenige gu Dcrgepen, waS unfer amtlicher Sprach* gebrauch darunter Dergept unb waS man im grangögfepen mit bem AuSbruef »rayon administratil des servitudes mi- litaires« begeiepnet, b. p. eine Entfernung Don 960 Meter oon ber äußerften ©rengc ber Vefegigung. ES war inbeffen gwdfel- loS, baß eine fo grifte Auslegung beS SBorteS bei unferer Ver« abrebung nicht gu ©runde gelegen pat, aber auf ber andern Seite auch nicht eine fo ausgedehnte, wie ge Don granfreiep in Vrüffel beanfpruept worben war, unb wir haben unS beSpalb bapin oergänbigt, baß ber §albmcfier beS ©ebteteS Don Velfort gebildet wirb durch bk Entfernung, in welcher biefe gegung Don ber ©renge gelegen haben würbe, wenn bie urfprüngücpe ©renge bei Velfort bie gwifepen Elfaß unb bem näcpgcn fran- göfifepen 0epartcment geblieben wäre, alfo Dier biS fünf Kilo- meter. 0arüber pinauS ig cingweilen bcgnitiD feine ©reng« abtretung erfolgt. VBopl aber war eS für unS wünfcpenSwerth, einige ©etneinbeit an ber Torbgrenge bei ^pionoille, in welchen baS 0eutfcpe tpcilS auSfcpließlicp, tpeilS überwiegend gefproepen unrb, gu erwerben. 0ic frangöflfepen Miniger erflärten fiep in ber llmnöglicp- feit, begnitiD guguftimmen, baß ©emeinben, bk biSper frangö* fifcb geblieben waren, aufpörten eS gu fein. Sie waren daher wopl bereit, eine anberweitige Teftififation bet frangöftfeben ©renge bei Velfort gu acceptiren, aber opne Aequioalent. 3cp pabe beSpalb Dorgcfcplagen, unb ber Vorf^lag ift angenommen worben, baß ge McS, weil fie bie Verantwortung dafür niept tragen wollten, der ratiggirenben Verfammlung überlaffen. 3cp pabe baS Angebot einer ferneren ©ebietS'Eefflon Dor Vel- fort gegellt für ben galt, baß man Don frangöfifd^cr Seite unS die fraglichen ©emeinben in ber ©egend Don ^pionDille, Don ber ßu^emburger ©renge bei Tebingen biS gegen Mopoeubre, abtrete. 0ie übrigen Vebingungen werben bk §errcn \a binnen Kurgetn auS ber Veröffentlichung unb einer amtlichen Mit- teilung, die icp mir erlauben werbe an Sie gu riepten, erfepen fönnen.' Vöir haben baS Vebürfniß gepabt, bie Vapnen, welche ber ©efellfcpaft ber Cgbapn in Elfaß unb ßotpringen gehören, für eine begimtnte Summe gu erwerben, inbem eS niebt tpuniit erfepkn, biefe überwiegend frangöfifcp bleibende ©efellfcpaft, bie nur etwa ein Viertel iprcS Eigentums in Elfaß unb ßotpringen liegen pat, im Veflß ber bonigen Kongefflonen gu laffen, unb inbem wir, wenn wir unS nicht DertragSniäßig barüber geeinigt hätten, in ber ßage gewefen wären, bie ©efellfcpaften bort gefejflicp gu c£propritren, wobei, ba wir gugleicb «Partei unb ©efeßgeber waren, bie grage ber Abfcpäßung beS VkrtpeS beS EiaentpumS immerhin eine unerwünfepte gewefen wäre. gur bie Tatififation, einerfcitS durch Seine Mafejtät ben Kaifer, anbererfeitS durch bie Verfammlung in VerfailleS, ift eine griff oon gepn Xagen Dorbepalten; fte würbe alfo biS gum 20. b. M. gu erfolgen haben. 3cp fann nicht annehmen, baß biefe Abmachungen jeden eingelnen perfönlicpen VSunfcp befriedigen werben; baS ift inbeffen bei fo großen Abrechnungen gwifepen gwei Völfern überhaupt niept möglich- Trennung alter Verbindungen, Schließung neuer Verbindungen find opne Vcrluffc unb gefcpäftlicpe Tacptpeile niemals burcpgufüpren; aber icp glaube, baß hiermit dasjenige erreicht worben iff, waS wir Don granfreiep uernünfttger ABeife unb nach ben Tradi- tionen, bie andern griebenSfdplüffen gu ©runde liegen, Der* langen fonnten. Aöir haben unfere ©rengen durch bie £anb* abtretung gefiepert, wir haben itnfereKriegSentfcpäbigungen foweit geffepert, wie eS nach menfcplkhen Verpältniffen überhaupt möglich iff; denn weiter auSgebehnteStcperpeiten gu nehmen, muß man fiep gegenwärtig palten, wäre für unS mit erheblich größeren Koffen unb Anffrengungen Derfnüpft; wir würben niept nur ©elb opfern, fonbern, waS Diel fcpwerer empfunden wirb, bie Ab« wefenpeit ber Truppen auS bem ßanbe unb fo mancher ArbeitS* räfte würbe auf die 0auer fcpwerer empfunden werben. 3n« beffen icp pabe baS Vertrauen, baß eS bie Abffcpt ‘ber gegen- wärtigen frangöflfepen Tegierung iff, ben Vertrag auch opne foiepe Vürgfcpaften redlich auSgufüpren, unb id? pabe bie lieber« geugung, wie bie Herren fie felbff patten, baß bie Kräfte bagu Dorpanben find, unb baß bie Vepauptung, bie KriegSentfcpäbi« gung wäre Don einer unmöglich gu begaplcnden £öpe, eine unbegründete iff, bie Don ben frangöfffipen gtnangmännern unb Staatsmännern nicht getpeilt wirb. 3chp erlaube mir, bie Mittpeilung mit bem AuSbruef ber Hoffnung gu fcpließen, baß biefer griebe ein dauerhafter unb