1871 / 12 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Roheit frei ber fofljfrftung bcr f^orbbeutrc^cn 23unMßterfaffuitg §8e- benfm nic&t, ttnb fo erging Me 23imMßtcrfaffung mit tem Sap, weicher tic Erhebung ber giupzöüe tn -S^funft für imjuläfftg erflärte. ©urc& b;n torpm crmäjjnten Siorbüpölt, roelcfrm ft# SD^etflenburg gemalt §attc, tmtrbe unmöglich, fofort mit bem Eintreten bei* iBunbeßverfaffiing bte Elbzöüe in SÖeqföü z u brin- gen. ergab B# bie diotlpvenMgfeU Weiterer 3§crl)aw langen, unb biefe 23 röanMungen führten im vorigen 3aöre gu einer SL5exflän- bigung iunacbfi über bie Slbftnbung dftccflenburgß. 23ei bie'cn SSer- panblungen mürben mm von Seiten 5lnf)aüß unb ßauenburgß bie Hnter offen gcltenb nemac^t/ bie Rar auß ber fttnattjlagc tiefer beiben Staaten unb sugleid) auß ihrer ßage alß Elb-Ufeiftaaten mit ben bur# tiefe ßaqe bebingtat Serpfficbtimgen zur Unterhaltung beß gapr- irafferß ber Elbe ft# ergaben. 23cibe Staaten batten biß baptn auß ben EU’ZöÜcrt Einnahmen gehabt/ unlctje weit über bie ßafi ber Unterhaltung ^inauS ihnen eine n dbt unbeträchtliche fjtnanz.quellc ge* rr ährten. S3eibe nahmen; jmar ni§t auß ©tünben beß dte#tß, aber auß ©rünben ber SBiütgfdt in Slnfpruch, bap, wenn man an Efteeflcnbarg eine erhebliche Slbfinbung zah'O man ihnen/ bie in einer ungleich unmündigeren ßage fich befänben/ eine billige Ent- fchabigung nicht vertage. ©er SBunbeßratl) hielt p# für verpflichtet/ tiefe SBiiligfeitßgtünbe in Beziehung auf beite Staaten an- Zuerfcnnm unb Würbe bie SktPänbtgurtg im SBunbcßrath bahin getroffen/ bap an beite Staat n glctcbmäpig auf eine Dteihe ton 3ahrcn baßjcmgc, ttaß fie nachweislich im ©urchfcpnitt ber 33otjahrc auf bie Unterhaltung tcß gahnvoffetß ber Elbe tcr- wenbet hätten, auß dteithßmfltcln gezahlt werbe. SBei ber Sßorfegung beß bezüglichen ©cfpenUtutfß an ben ^orbbeutfehen diei§ßtag fanben bie SorfcMägc, bie für Slnhalt gemacht waren/ bie Stimmung teß £aufeß; ber gleiche S3orfdlag für ßauenburg würbe abgclebnt/ er würbe abgelehnt/ ohne bap eigentlich eine fachlich? ©iefuftten beß ©egenpanbeß im £ckaufe Paitfanb. ©ie verbünbeten dtegietungen glaubten nun nicht bie grage hiermit enbgiiltig cntfd)i?bcn. Sic glaubten, bap dttotite, auß welchen ber dieicfcßtag Siebenten getragen Saite, bie für ßauenburg geforberte Summe nicht zu bewilligen, barin ftnben z u muffen, bap ja bcfanntlich bie ftrage ber 3nfoipo- ration ßaueitburgß in sßreupen wieberbolt erörtert trotben ift, unb bap ffd) beßhalb nicht empfehle , auf eine dteihe ton 3ahten bintur# ßauenburg eine diente z«ävftd)crn, welche, wenn innerhalb tiefer dteihe ton 3 a hrcn bie Sntitporcrtion erfolgen fcüle, in bie prcupifchc Siaaißfaffe fließe^ Würben, in bie Kaffe cineß Staateß, welcher auf bie Erhebung bereitwillig Verzichtet l)atte. Su- tern bie terbünbeten dicgicrungcn baten außgingen, bai biefe Er- wägung baß sp?o:it ber Ablehnung ber für ßauenburg gepeilten gor- berung gewefen fei, glaubten ftc ben richtigen 2Bcg zur ^rlebigung ber Sache barin zu ftnben, bap fte in bem (5tat biejenige Summe für baß 3dbr 1871 aufnahtnen, welche nach ber bamalß bau dierb- bcut f chcn difichßtage gewachten Vorlage ton ßamnburg auf eine dieihe ton 3flhren htnauß ?,u bewilligen wäre. 3hrc Konimifpon, meine Herren, hat Scbetifen getragen, biefe S3ewiütgmig außzufprechm, aber ich hvffe, bap bie diüdpchten ber SBilligfeit, welche bie teibünbc- ten dtcaierungen bcPimmt haben, tiefe ^optiert hier aufzunchmen, bei 3hr r 2?iebrl}fit entgegen ben Einträgen 3hrer itommifpon Slnflang Raben werben. (£ß hönbelt {Ich hier um eiiteß berfleinpat Sfaatßwefen, Welcheß burch bie mit ber SSegrünbung beß dtorbbeutfeben SSunbeß ein- getretene Uuigcpaltung ber Skrfcbrßabgaben febr einträgliche 3ntrabm verloren hat: hat ben febr einträglichen £ranptaoli verloren, leben früher auf ber Berlin - Hamburger (£ifenbal)n zu erheben berechtigt war, unb bat bie ebenfo einträglichen 3ntraben verloren, welche ihm ber (^Ibzoü gewährte. Sein Staatßhaußhalt iP in golge beffen in eine fehr bebenfliche Cage^gcfommen; ip nothwenbig ge- worben, neue Steuern in Öaucnburg einzuführer, unb trej^ ber Ein- führung tiefer neuen Steuern tp bie finanzielle &age immer roch ton ber Sltt, bap auch eine Summe ten fo geringem betrage, wie fte hlrr für ßauenburg Verlangt .wirb, nicht unerheblich inß ©ewfcht fällt, wie benn überhaupt eine Summe von 8CC0 SThlrn., fo Hein Pc fiheint, für etn Öanbchen von 50,000 Einwohnern immer etwaß grop ip. © efc Summe ip eben nur außreictenb, um bie Äopen beefen, welche ßauenburg 3aht auß, 3ahr ein auf bie ihm Vertrage- mäfig obliegeitbe Unte.haltung beß gahrtraPcrß ber Elbe terwenben muh. gut Slugetthiicf, unb fo latiflc bie 3nfortorotion ßgucnburgß in ^ärcupen nicht erfolgt ift, bepnbet pch ber vorliegcnten grage gegenüber ßauenburg in einer cntfdmbm ungünpigeren ßage all In- halt, Wilchem bcrcitirillia bie 5lbpnbitng gewährt ip, bie bie terbün- beten dtegiemug n torgefchlaacn haben. hantelt p-h hier, wie ge- faßt, um bie*^Bewilligung für ein 3v*hr/ um eine ^Bewilligung iux 3lußgleichur,g einer fehr grofett finanziellen Einbuße au ein fleineß ßanb, uvb ich hoffe, meine §crrett, Sie werben biefe StücFpcbtm ber 33illigfett nicht verfemten. Heber bcn^lntraa ber JRommifpon, »bie alß dbebenamt Zu vcrwaltcnben Stellen tm SBunbeßamtc für baß §etmathß* wefen bitrfen nur an folche SBeamte übertragen werben, welche nicht ohne ihren SBillen terfejbar ffnb*, ciupcrle bec Staatß- SO^iniPer ©elbrüdf: äibeine Nerven! ©ic ganze gegenwärtige ©tßfufpon würbe, wie iop fehr gerne emerfeune, erfpart worben fein, wenn bie verbünbeten megtetungen Weniger fpatfam gewefen wären, hätten bie Verbünbeten Regierungen 3hnen hier für baß SBunbeßamt für Jßeimathwefrn einen mit einem SSotphenbcn, beffen StcUe mit 3000 Shlr., unb mit ttet Sdatgltcbern, beren Stellen im ©utc&ffbnitt mit 2500 Ssort. tt,0 J5, £cke I5 n?ären, fo Würbe htet im §aufe vielleicht Von hnhfn**mhi»« 0 [^s fc /5 en / H c r Me SHefolutton etngebracht haben, gefunben fein, baß fei eine fehr patfe Slußgabc, bie nicht nöthig

wäre: man würbe aber ganz gewtp eine fclche Etatpoption alß vn- bcbtr.gt forreft haben bezeichnen muffen, ©ie verbünbeten dlegierun- gen haben geglaubt, tnbecn Pe 3hnen bie Etatpcfitienen vor- fthlugen, fparfam fein muffen, fo weit eben ber Swecf ber Sache gepattet; pe haben nach b:n bisherigen Erfahrungen batott außgehen fönnen in S3czug auf bie Sal)l ber äKitgtieber ttaren ihnen ja bie £änbe burch baß ©-.fef! gepunben, bap, wenn ein Sdrumtet außfchlieplich für biefe S3^cxbe beffimmt tff, alßbann vier anberen Beamten bie gunftienen bei biefer Skhörbe füglich alß dbebenamt würben übertragen werben fönnen; pe haben geglaubt, auch mit einer folchen Organifation für eine Seit lang, nicht bloß für baß laufenbe 3ahr, autreichen zu lönncn, blieb ihnen, wenn pe pch in biefer Üßoraußfefcung irrten, immer noch übrig, eine Ver- mehrung ber SDHtgliebcrzahl beantragen. Syenit fte nun nach ihrer Ucbcrzeugtmg bat fachlich zweefntäptgen unb fparfamen 2ßeg eittge- fchlagen haben, fo haben Pe bamtt allerbingß nicht ben ©ebanfen tcr- buttben, bap nun auß ber ^Betretung cineß folchcn Söcgcß bie golge- rung gezogen werben tonnte, bap bie gefcßlichen ^epttnmungen nicht mehr außriichen, unb in ber c Xhat, bie von ihrer .tfemmiffton angenom- mene dtefolution iP, wte ber ^ert Slbgcorbnetc für ©elß fchon bcamft hat, nichtß anbereß, alß eine §lbänbcrung ber gefeflichen Öepimmungett. ©ie gefefcltchen SBeftimmungcn gePatten ganz unbedingt bie SlnPel- luttg von Beamten bei biefer 23thörte, welche nicht dtichtcr ftnb. ©ie dtefolution ihrer ^ommifpon würbe zur nothw.nbigen itonfcquenz haben, bap ntinbcpcnß vier von tiefen, b. h. biejenigen, bie alß dteben- ämter gebacht Pnb, nur auf dlictper übertragen werben fönnen; benn wenn man ein dtebenamt inß Sluge fapt, fo benft man ja natür- lidjerwctfe habet nur an Beamte, welche in Berlin ihren bienpiichcn 2öohnpjj haben, welche alfo ber vreupifchen 23famtcnhkrarcbk mtge- hören, unb ba treffen bie «Boraußfpungen, welche in ber dtefolution ihrer Äömmifffon außgefprochen pnb, nur beidtichtern zu, wenn man nicht etwa zu betn 2lußfunftßmiüel greifen wollte, 33enfionäre mit tiefem dtebenamt zu beauftragen, ©aß lepterc2lußfunftßmittelglaube ich alß Von vornherein außgcfchloffen bezeichnen zu bürfen. fßennnunaber bie dtefolution 3hrer^ommtfPon bie verbünbeten dtegierungen nöihigen Will, biefe Stellen nur burch dtichter zu befepen, fo änbert fte infoweit baß ©efep ab, wie ich fehon zu bemerfen bie Ehre hatte, pe thut aber meiner Sinpcft nach auch babei noch etwaß Unzwccfmäpigeß. ip bei ber 23erathung beß ©efepcß über ben UnterPüpungßwohnPp fehr außfühtlich erörtert, bap bie Eigenthümlichfeit berjenigen 2lngelegen- l)eiten, Welche zur Entfcfnibung beß SBunbeßcuntcß für baß £elmathß- wefen zu Pellen Pnb, auß fachlichen ©rünben nicht nur rechtfer- tigen, fonbern noihWenbig mad^en, biefeß 3lmt nicht außfchlitplich mit dttchtern zu befepen, fontern in biefe SBchörbe auch 23eamte eintreten Zu laffen, welche mit bec Scrwaüungßhrasiß betraut pnb, alfo auch tiefen richtigen unb wohl erörterten Motiven beß ©efepeß würbe bie Einnahme Oer dtefolution entgegenPehcn. 21§enn ich nun frage, auf welchen ©n'tnbcn biefe dtefolution beruht, fo fornme id^ fchlicp- lieh auf ben rein formalen ©ntnb, bap theoretifch benf« bar ip, bap ein dkrwalümgßbcamtcr, bem eine fclche StcUe alß dtebenamt übertragen wirb, auch ohne feinen 2öiUcn einmal von Berlin verfept werben fann. ©iefen ©runb fann id) nicinerfeitß nur alß einen formalen bezeichnen, er hat rach meiner Ueberzeugung eine materielle 23ebeutung nicht. 3ch fann mir aUer- bingß feinen mapgebenben Einffup barauf zufchreibcn, Welche 23erfön- Itchfeiien ber SBunbeßrath für bie SBefepung biefer SteUen wählt unb in Öorfchlag bringt, ich glaube aber, liegt in ber dtatur ber Sache, bap ber 23unbeßrath bei 2lußwahl folcher p3erfönlichfeiteti f e ( n klugen- merf nur auf 23eam£e richten wirb, welche, wenn fte auch theoretifch verf-pbar pnb, ihrer ganzen amtlichen SteUung nach einer folchen dlerppbarfcit thatfächlich nicht unterliegen, dftem fönttte mm ferner fagen, ja, wenn baß SlUeß auch ber gaü ip, fo hat boch bie Vreupi- fhe dtegienutg auf bie ^3erfönlichfcit ber Beamten beß ^eimath^amtß eben wegen ihrer SBefugnip zu Sßetfcpungen einen Einffup, unb Pe fönr.te tiefen Einffup mipbrauchen. 3ch weip nicht, ob folche Er- wägungen obgewaltet haben, man fann pe Pch ja aber fonPruiren. dtmt, meine Herren, wiU ich barauf feinen entfeheibettben 2ßerth legen, bap bie grage, um welche Pch bei ben Entfcheibungm beß 23unbcßcnwcß für baß JpeimathMvcfen hantelt, zwar fehr tntcreffant, für manche fcethciligte ©etneinben fehr wichtig, aber Tür ben Stantvunft einer gropett Ülegierung nur 23agateUcn pnb. 3^ will barauf fein cntfchcibcnbeß ©cwicht legen, fonbern auf ein anbereß Moment, weht bei 23 rathung beß ©efepeß über beit Uittctpüpunößwohnpp feljr richtig ton bem ße«n Slbgeorbneten für Meiningen angeführt tp, auf baß Moment nämlich, bap fattm einen ©egenßanb giebt, wo ber Sap: §:ute mir, morgen ©ir, in fo eminentem dftape 2(n* wcnbmtg finbet, wie bei benjenigen ©egetipänben, über welic baß ^unbeßanu |ür baß ^eimathwefen zu entfeheiben hat. ©enn eine Entichnbung, welche Vermöge beß barin liegenben ^prmzipß heute für einen Staat ober eine ©etneinbe ganz auperorbentlid) unangenehm fern fann, bte elbe Entfcbcibung fann Vermöge bcfftlben 23rinzipß morgen für fie ganz cufierorbentlich tortheilhaft fein. 3ch faim alfo auch auß tiefen Dlücfpchten feine iPtaterie herttebmen, burch bie torliegente dtefolution bie terbünbeten dtcaierungen weiter zu befchränfen, alß baß ©efep Pe befchränft hat, unb ich glaube beßpalb wictcrholen zu fönnen, bap ber ganze ©runb, welcher zu ber diefolutton geführt hat, ein rein formaler, ein rein theoretischer ip. 2i5enn Ste mm, mrine Jpcrten, wie tch glaube, boch alß bte eigent- liche dlufgabe anfehm, bap eine tüchtige 23el)örbe fonPruirt wirb, unb wenn Sie ferner bte verlünbeten dtegierurgen nicht beßhalb tabeln bürfen, Weil Pe eine tüchtige 23ehörbe mit möglichp geringem ©elb- aufwante fonPruiren wcUen, bann, glaube ich, werben Sie ftch nicht entfchltrfen woüen, bem 2lntrag 3htcr ifommifPon zuzuptmmen. 2ö..ß bte dtefoluiton beß 2lbgcorbnetctt für Celß anlangt, fo etfenne ich tn thretn etPen Sape ganz abwetchenb ton bem 2lbgeorbnetcn für

unb bie ganze 2lrgumentation hat Pch barum bewegt: wenn wir einmal verbieten woüen, bann flitb bie ßotterieloofe viel fchlimmer olß bie dlrämienanleihen. 2lbcr, meine Herren, in bem ©efepentwurf ip ja ein Verbot gegen bie 2lnleihen ntrgenbwo außgefpcochen, in bem ©efepentwurf ift ja nach wie vor zugelaffen, bap bie SPrämien- 2Xnlcihen emittirt werben fönnen, ip nur bie 3uftanz Veränbert, bie batüber zu bcPnben hat, ob in einem gegebenen gaüe eine 23rä- mienanleihe emittirt werben barf ober nicht. 2Benn eine folche grage in Sufunft an ben öteichßtag h’rantritt, bann fönnen ja biejenigen IHuffaffuttgett, bie in ben fpränttena-ffelhcn etwaß fo Serberblideß wie Von manchen Seiten baritt erblicft Wirb, nicht crbllcfen weiten, pch gfftenb machen, uttb ich Würbe pcifönlid) ein nt gropen Xhdl ber Slrgumcnte, tic tcr etfte ^err dlcbncr in biefer 23ezi?hung torgebrachi hat, meinerfeitß nicht enfgcgcntrctcn woüen. 3d) bitte Eireß eben nicht zu Vcrgcffen: ber torliegente ©efepentwurf enthält etn abfoluteß Verbot ber '•Prämienanleihen nicht, unt ich bitte ferner bei 3bter 2ib* pimmung baß inß 21uge zu faffen, bap, wer ben ©efepentwurf wiü, gut thut, bem dlmenbement üftartin unb ©enoffen entgegenzutreten. 3m 4. Sftarienwetber 2Bal)lbenrf (XhcrnEulm), iff Dr. Sicher zu Xh-tn mit 8135 gegen 7134 Stimmen, welche ton Slaßti auf ©r. Xrccbez crhw-lten hat, gum dtcichßtagemitgliebe gewählt worben. 3m ©rophergogthum Sßabcn, 8. Söahlfr. (93abewdtafla{t-©ühl), Würbe bei ber Erfapwahi an Steüe ßintau’ß, welcher fein Sdianbat niebergclegt hat, ^3robp ßenber mit 6537 Stimmen gewählt. Sein ©egenfantibat, Dber-Schulbircftor dienf, erhielt 4058 St,

0tatifHfdcke c^tcn* ©er d3enfionßfonD für 2Bittwcn unb ©aifen ber Elementar-Schullehrer im dtcgirrungß bezitf ©üffelborf hatte am Schluffe beß 3 3 hreß 1870 ein Kapitalvermögen ton 110,793 Xhalcrn, 10,409 Xhlr. cber 10 pEt. mehr alß Enbe 1869. ©ie Ein- nahmen im 3ahre 1870 beliefen pch (infi. beß 23ePanbcß von 94 593 Xhalern in ©ofumenten unb 4791 Xhlr. baar) auf 123,893 Xhlr. ©ofumente mtb 29,218 Xhlr. baar, |ufainmen 153,111 Xhlr., barunter 4378 Xhlr. Stofen, 4123 Xhlr. halbjährige 23eiträge unb 5761 Xhlr. 23eiträgc bec ©etneinben ton ben Schuipeüen. ©ie 2lußgaben be- trugen tm 3ahre 1869 21,057 Xhlr. in ©ofumenten unb 21,261 Xhlr. baar, zufammen 42,318 Xhlr., barunter 6050 Xhlr. 2öittwcnpcnponen, 4500 Xhlr. ©atlehen unb 9057 Xhlr. 2lbfchlagß- unb SHepzÖlungen auf ©arlehcn. 3ur3al)rc 1870 belief Pch, nach bem 3ahreßbericht beß fehweize- rtfehen 23ünbeßratheß, bic ©etreibceinfuhr in ber Schweiz, ein- fchlieplich berjenigen ton SDWhl nnb nach 2lbzug ber 2lußfuhr, auf 3,669,995 Ecntncr; im 3ahrc 1869 hatte fte 3,492,998 Eentncr be- tragen. ergab pch baber eine dSetmehnwg ton 176,997 Ecntncr ZU ©unften beß 3ahrcß 1870, bie hauptfächltch auß ber zweiten Hälfte biefeß 3 3 brcß henühtte uttb fowohl burch bte SBerprotiantirung bcc Xruppcn beß eigenen ßanbeß, wie burch bic ber zugeffüchteten 3ntcr- nirten h?rvorgerufett war.

*) Max. 2,4, Min. 0,o. Schnee, gestern und Nachts Schnee. *) Nachts Regen. 3 ) Untere Wolkenschicht aus NW., die obere etwas Regen aus SO. kommend. 4 ) Max. 2,6, Min. 0,o. Gestern Regen und Schnee. *) Gestern Nachmittag NW. massig. Strom N. ®) Gestern Nachmittag NW. schwach.

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ßenneh, feineßwegeß etwaß 3Mntifcheß mit ber dtefolution 3hrer ^ommiffton. ©eit erPen ^hetl biefer dtefolution fann tch, alß ton felbP pch VcrPehcttb, ganz unbebingt acceptiren/ waß ben zweiten 2hett anlangt, ben 2lntrag, tm Etat für 1872 für eine umfaffenbere ©otation zu forgen, fo glaube ich 3haen tcrpdbern zu fönnen, bap bie verbünbetendtegierungen ph Voll- fomtnen ber dtothwenbigfeit bewupt Pnb, auß biefer 23chörbe eine wirffame, in ihrer ganzen 3ufammenfcpung Sichtung gebfetenbe unb ©arantie gewährenbe zu machen, unb tch fann an biefe SSerPcbetung bie weitere fnüpfen, bap wenn Pe futben werben, bap in golge ber weiteren Entwicfelung ber ©ephäfte tiefer 23il)örbe/ eine weitere ötr- tnchntng ber Kräfte ober eine anbwweitige Organifation geboten ip, fte ohne 2öcitcrcß 3Mu*n bcßhalb bie SorfdPäge mähen wirb. fann mich nicht hvptit gegen bie dtefolution beß 2lbgeo;bnetcn für Delß außfpredjen, eomt. fann pc ja tollfommcn bem entbrechen, waß feiner 3eit bie ßage ber Sache erforbern wirb. 3# wödre aber wenigpenß meinerfeitß burch eine 3-Pünmung zu "ber dtefolution nicht baß Engagement übernehmen, bap um nothwenbig im Etat ton 1872 anbere 23opticnen werben in 2lußpd)t genommen werben. 2luf Me Anfrage in betreff ber Äonumffton für bie Eivil^rozeporbnung exflartc ber Staatß-SPHnifter ©clbrücf: 23teine Herren! ©er ^err d^orrebner hat mit dteebt eiträhnt, bap ber 23unbeßrath eine Äommtfpon gewählt habe, welche bie von ihm näher bezeichnte düifgabe zu erlebigcn hat 3# fann hwzufügen, bap biefe ft’vmmifpon cingclaben tp, zu Slitfang Sehtcmberß biffcß 3ahreß zufammewzutreten. 2öaß nun bie zunäcbft an ben Etat fid) an- fnüpfenbe grage anlangt, ob bie Hopen biefer ^oauuifpon, wie baß mit ber früheren gleichartigen Ifommtfpon gefchehen ip, auß bem ©ißpoptionßfonb zu beffreiten feien, ober ob bafür eine befonbcce gor'oerung werbe etngebracht werben, fo map ich Slnftanb nehmen, biefe grage augettbltdlich zu beantworten. iP im Schope 3hrw Stommifpon bie Slnpiht Vertreten worben, bap Slußgabcn wie bte eben bczdchncten, nicht auf ben ©ißhoftttonßfcnb genommen, fon- bern befonberß vom §aufe begeht wetben möchten, ©ie verbünbeten dtegierungen weebett ftch zur fpfficht machen, biefe 2laPcht in ernffe Erwägung zu nehmen; Pe haben bisher bazu noch feine ©elegenheit gehabt. Soflie bie 2lnftcht bahin gehen, bte 23epre{tung ber 2lußgabcn für Swecfe, wie ber eben bezeichnet?, auß bem ©ißpoPtionßfonb zu vetmeibrn unb einen befonberm J^rebit bafür zu verlangen, fo würbe in ber betorP?hrnbm £etbpfefpon bazu noch Seit unb ©elegen- heit fein.

23ei ber jvoeiten SBcrathung beß ©efc^entwurfß, betref» fenb bie 3nhaber|)af)tere mit Prämien, nahm ber Vunbeß- SBevollmächtigte Staatß»SJlmifter Eamph^ufen nach bem 5lbg. von §cnnig baß dßort: Steine ^errett! 3 rt beit dttottten. Welch? bte verbünbeten dle- gierttngen ber Vorlage Veigefügt haben, unb ebenfo in ben 2latperungcn, bie ton tiefem Xifcb a bei tcr erpen 23crathuag beß ©efehentwurfß gefallen pnt, ip auf ben.©attg hiugewicfcn woeben, ber übe haupt ZU ber ©efe^cßtorlagc geführt hat. 3ch brauche baß nicht zu refapitu- itreu, ich wiü aber baran nur bie 23emcrhmg fttüpfen, bap ton Slnfang an bie weitere grage, ob man auper brv diegulirung ber fünftlgcn 2lußgabe ten 'Prämienanleihen auch hie grage inß 2lugc faffen wolle, in wietveit baß ßoUeriefpid zu befetttgen ober etttju- engen fei, nicht in ben 5treiö ber 23crathung ber verbünbeten dtegic- xungen gezogen worben ip. würbe baber auch in tiefem 2lugcn* blief, nachtetn baß Slmcnbement ber^erren Martin unb ©enoffen an tiefem Sftocgen erp zu meiner ^enntnip gelangt ift, burchauß nicht in ber ßage fein, eine Erflärung dtamcnß ber verbünbeten dtegierungen ebzugeben, unb würbe auch nicht in tcr ßage fein, eine Erflärung dtamenß ber prcupifchcn dtegterung abzageben; in meinem cigcr.en dtamen fann id) allerbingß unbcbcnftichaußfprechcn, bap bem Supantc- fotnmen beß ©efepeß ein wcfeittlichcß Erfd)wcnäp bereist werben würbe, wenn biefe völlig hderegene Materie bei tiefer Ge- legenheit zum dlußtrag gebracht werben füllte,' wenn in tcr gorm cineß 2lmenbementß über eine fo wichtige, in bte ginanzen vieler Staaten tief ctngreiffnbc 2lngelegenheit ent- fehieben werben feilte. SJtan fann ja über bie grage, ob ßottcricn überhaupt zuzulaffen feien ober nicht, fehr verftiebener 2ln- ftcht fein ; man fann ja auch ton bem Stanbpunfi ber fparttfular- paaten auß btefc grage unter verriebenen SSerhältntffen vwfcbieben beantworten, döenn im vorigen 3ahre in Preupm bie grage aufge- worfen würbe: füllen wir auf bie Einnahmen, bie auß ber ßoiteric bem vreupifd)«^Staate zuffiepen, verzichten? fo liegt hoch wohl auf ber ^ckanb, bap fowobl ber ßanbtag alß bie Siegterung Pch bie grage torzulegen hatte: Pnb wir benn in ber ßage, ohne biefe Ein* ^ahmefummc unferc 2lußgabcn bepreiten zu fönnen, ober ftnb Wir in tcr ßage, wenn wir auf biefe Einnahmen verzichten woüen, Pe burch neue Steuern erfepen zu fönnen, unb Pnb wir in ber ßage, nicht auf brtngcnbe Slußgaben Verzicht teiften zu muffen, bl.ß weil unß biefe Einnahmequelle entgeht? ©er erffe §;n dtebner hat auf eine angeblich feitenß beß vreupifchen gtuanz-aftinipcrß gefaüme 2lcupcrung wegen beß Hcbcrfctmffeß pro 1870 hingcwicfeit. ©aöipcin 3irthum; btefedlcupenmg iP t)kr rtidht gefallen; ich habe mich webet berufen noch berechtigt erachtet, bie preupifhen gittanzm bem dtcichßtage gegenüber einer Erörterung zu unterwerfen, ©ie XOcitfadw, bap fpreupett mit einem Ucberfcbup abgefchltffen h-ü, ift aüerbingß begrünbet, unb bap biefe Xhatfae&e für bie Sufuuft möglicherwcife eine weniger ffrenge SBe- urtheiiung rücfftchtlich ber gephaitung ber bisherigen Etnnahmequeüen motiviren fönnte, alß fte bieder Pattgefunbcn hvit, wiü tch m thesi nicht in älbrebe fteüett. ^ _ . 2öorauf hat bie Slrgumentation ber beiben erPen J&crren SPebner eigentlich beruht? Sie hat auf ber UntcrPeOung beruht, bap Mr 3hnen vorgelegte ©efepentwurf ein 23erbot ber ^Prämienanleihen enthtelte,