1871 / 19 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

S3obcn gemacpfene Selbftänbigfeit einem großen ©emeinmcfen, mtc Breußen mar, gu afftmilircn unb eg baburcp vorgubereiten. ^ier Öanbelt eg ftch gerate barum, eine Selbftänbigfeit gu entmicfeln, bie biö^er unter bem ftarfm ©rmt einer Eentcalifation gelitten bot Um |lcb über »tele fragen nicht nur felbft ein Urteil gu bilben, fonbern auch 3b nen unb bem Buwbeßratp für bie fpätere Ent- Reibung ein Urteil gu unterbreiten, ift bet Termin von anbert- halb fahren, fürchte ich, furg gegriffen. 3a, ich halte auch fehlen ben Termin big gum 3 ö b rc 1874, ben mir felbft gefüllt haben, für einen gtcmlich miHfüdid) gegriffenen. fann ebenfogut bann baß Bebürfniß votpanben fein, tiefe Berwalmng, vor b reit Anfang mir vhüeicpt flehen, gu verlängern, fallß fle ffd) bemäprt, mie ja auch baß Bebürfniß eintreten fann - baö gebe ich febr gern gu ~ , 3hnen fchon nach einem palbcn3apre, nach einem gangen 3apre gn faegen, bie Sache fei fo meit fertig, um in bie ÜKeichßverfaffung aufgugehen, unb bah mir bann meitere Schritte gu beten voller Slnmcnbung tpun fönnen. 3# möchte Sie bitten, hoch nicht bem Wertacht Siaum gu geben, aig ob in ber Regierung unb ich fann hierbei nach meiner gangen amt- lichen Stellung meine Berfon dnigermaßen in ben Botöergrunb fidlen alß ob in mir' irgenb ein Beftreben votpanben märe, biefe feptvermtegenbe Berantmortlicpfeit eine Stunbe länger gu tragen, alg butdjauß fachlich notproenbig ift hin meiner gangen Statur nach nicht regierungßbebürftig, bat tckci§t pafftv in hohem ©rate, aber ich habe nicht tag Bebürfniß, gu regieren unb laffe gern Sintere freie Bcmegung. Sllfo, meine Herren, bie Befürchtung ift mirflich nicht begrüntet, bah mir liefe Betantmoniichfeit länger in ber £anb mürben behalten mellen, alg bringenb nothmenbig ift gu ben Sluf- gaben, bie unß geftellt finb, unb bie vielleicht in fo furger geit faum erfüllbar fein merben, mie av.bertbalb 3 ch*e ftnb. Sftit bem Beamten- perjonal geht mie mit ber Panne: man fann gmet Schiffstaufen, aber fo lange man feine Pcahofen unb feine guverlälftgen 0eeleute hat, mißen bie Schiffe allein nicht Diel. 0o ift auch in btefem öartbe meineg Erachten? gunächft bie Siufgabe, ftch einen guverläfftgen Beamtcnftanb perangugiebm, ber, menn nod) meinen äBünfcpen geht, fo viel als möglich auß Eingeborenen befielen muh, ivdehem mir trauen fönnen, melchen mit nach unferen Begriffen für befähigt (jäten. ©aß finb atleß Sadien von Bebrutung ift autp möglid), baß mir guerft in ber Ernennung ber höheren Beamten Bdßgrtffc machen, baß nicht gleich Blleß gelingt «nb einfchlägt, baß man Bäodjm unb 2&0: ale verliert, ehe n*m auf ben ridbtigen SBcg fommt; unfehlbar ift Sliemanb, unb auch eine von bem Ütcidbö- tage ftätfer bevormunbde SHegicrung mürbe immer tiefer (Ge- fahr Verfallen. ift alfo möglich, baß mir Seit ver- lieren. SBirb ein befinitiuer 3uftanb gefchaffcn, bann muff auch bie ÜB e amt mich a ft, tte bort pmgeftellt ift, ftch aller ber (Garan- tien, auf benen bie Su»eriäfftafeit ber ©eutfeben Beamten beruht, erfreuen, bann muß baö Bmfeßtn, baö Vievogiren awfpötcn unb man mup Den Leuten biejemgen ©arantten für bic 3T;tmer ihrer Ejtftcng geben, bic bie Beamten bei unß 'haben. 3# möchte Sie baher bringenb bitten, lüften Sie biefe Befürchtung auß alter geil, von ber ich mirflicb fagen möchte: ich meiß nicht, mag foH fte bebeuten! Baffen 0te bie unb glauben Sie nicht, baf bie Sie- gierung baö S^ebürfnih hat, non ihrer Cftftatur einen längeren ©e- hrauch gu machen, ale .nothmenbig ift, unb fte mirb ftch halb genug biefe ftmge noriegen. E8 ift aber feht’ oiel fdjmerer gu fagen, mir mollen bie SDiftatur verlängern unb babuuh bem Banbe ein 2Jdft- trauen^votum ronSfitm beö 9teich^ tageö gu geben, mährenb eg leicht ift gu fagen: mit mollen fte verbürg.n. Eine gmeite Slngrlegenheit, bei b.r ich baö ©cfühl hatte, mäheenb meiner Slbmefenhett ein ÜPbiftrauenevctum befommen gu haben, unb bie, ich mnfj fagen, mich pcrfönlich fchmerglich berührt hat, ift bte gragc megen ber Schulb n, bag Slmcnbcment fccr J£ckerrm Bagfer unb von Stauffenberg. 3^ mei| nicht, ob Sie ftch ben eigentüm- lichen Einbruch gu vergegenmärtigen im Stanbe ftnb, ben eg mir machen muftte, alg ich von ben griebeuBVcrhanblungen gurüdfam, mo bcfiniito bic Schüfeenfreiheit beb Elfaft fanftion-rt mar, unb biefe &rcbitLö§i'rUärung meiner ftj?rfoit mir entgege; fam. 3t überfchähe meinen Slnthcil an ber ^erftdiung beg grtebeng überhauht nicht, er gebührt mefentlich unfern tapfetn Ätriegern, habe nur ihre Xh dcn gu regiftriTen gehabt, menn ich aber an irgenb ctmaö einen perfönlici-en Slntheil, ja baö iMefultat faft allein mir gu- fchteiben fann, fo ift ba§ Ergebnift, bafi Elfaft vcllftänbig fchulbenfrei ift, unb eg mar bas nicht leicht gu machen. Eg hat mir auberbem bringenb am bergen gelegen, tiefem Banbc bie ©dbquelien, bie ihm augeablicfltch fehlen, mieber gu eröffnen/ idh meif nicht, ob 3hnen befannt ift, baft noch heute bei Straftburg bie Stilinen, ber Schutt liegt, eben mie er nach bem üBombarbement ge- legen hat, baft aug Mangel an iDtitteln, mdche bic ©runblage ber amtlidy'en Slnotbnungcn ftnb, aug 29?angd an amtlichen 3aittativen, mdche bort leitenb unb förbernb eingreifen fönnter, noch heute fein ©tein aufgebaut ift; e8 ftanb gu befürchten, baft, menn eg fo bleibe ben gangen Sommer hmbureb, bie Beute nicht unter £ckad) fommen, ba ihnen üBeiriebgfapital fehlt, unb baf fte beim Eintritt beö Söintcrg ftch in einer ähnlichen ßage be- finben mürben. 3ch habe behh^lb mein Slugenmerf barauf ge- lichtet, aug ben frangöftfeben ibrieggfonicioutioiun eine erhebliche gahlung noch früher ftüfftg gu machen, alg eg bei bem grieben be- bungen mar; ich habe bichg fcabutch erreicht, baft ich mich anheifdjtg machte, einen Uheil ber erften gahlung in frangößfehen ÜBanfnoten an- gunehmen, melche in Elfaft unb Öothunge^ unb granfreich voüftänbig pari ftchen unb alg 3abUmggmittel für uns jeben Sag vermerthbar ftnb. 3th habe bieg aber nur unter ber üBcbingung fofortiger3ahlung gethan, meil mir jefct ben Eoutg ber üBanfnoten fennen, für bie 3n- funft ift bag für ung eine unbefannte ©röhe. SDtit Jltüefftcht auf bie 35e* biitfniffe unferer Sruppeit in granfreidj, aber auch imElfaft habe ich ft pulirt, baf heute über adftSage bie erfte State von 402WHtonen grancg,

fei eg in SDtühihaufcn, Strasburg ober SÄeJ auggegahlt tvetbe, um ffe tort gur ©igpofttion gu haben, acht Sage fpäter mieber 40 2ftiaionen unb am 15. 3uni 45 SKiüicnen, gufammen 125 Millionen grancg bie, fetveit mir fte in granfieich brauchen merben, in Sihdmg ober fonft mo bei unferen Sruppcti dngugablen ftnb, fomeit mir fte aber i n Vermerthen fönntn, in SJtühlhaufen ober Straftburg gahlbar ftnb. Um bie 0i«pofttiongaugftchtcn beb ginang-Sftinifteig übtr bic erfte Siatc von 500 dJtttttonen nicht )u verminbern, habe ich mich gut Sinnahme von ÜBanfnoten nur unter ber SBebinpung veiftanbcn, ba§ von ber gmeiten State, Me erft am Ente biefeg 3ahreg nothmenbia fällig fein mürbe, ein gleicher üßeirag von 125 SDdQioncn in ben im grieben ftipulirten Sahlungömittdn bereits im Öaufe biefeg Sommers 60 Sage nach ber Einnahme von ft3av ; g gegal)lt merbe. 2Bir ftnb baburch in bic vorteilhafte Bnge gffomnien, für alle biejenigen ÜBebthfnifte, bie mic in frangöftfdjen üBanfnoten btefen fönnen, fofoit bie Sahlungg. mittel in ber £anb gu haben. SDtit allem tiefem in berSafcheunb mit bem fchulbenfreien Eifaft femme ich naih ^aufe unb glaubte hinüber im 3ntcrefTc beß Elfaf gu einiger Slnerfennuug berechtigt gu fein, unb maß mir entgegen, fpringt, ift bte Erfiärung, mir fehiefen Euch biefen §angle& aber leiht t i|m fein ©elb, mir fte(jen nicht gut für ihn. 3cb merbe mie ein leichtfertiger 0d)ulbenmach?r bem ßanbe gegen- über hingeftellt. Stirn, meine Herren, bie Sache ift in feiner SBdfe von erhdlid)er praftifcher üBebeutung. ÜDdrmäre nicht bdgefommen, bah mir auch nur baß Stecht beitvopnen mürbe ober bem SBunbeßratb, für baß Eftafj eine Schult gu fontrahiren, menn mir bic Elfaffet felbft nicht gefragt haben, bie finb bie Erftbereduigten; unb ich möchte bod) baoor mariten, bah Sie ftch bem (Gebauten ergeben, bie Elfaffer in ihren lofalen Jntereffen von ^icr auß beoormunben gu mollen, ben Stcutß- tag gemifferma^ett alß Elfaffer Banbtag gu fubftituircn. IDabci bürften bic Elfaffer meineg Eraddenß hoch mopl gu fimg fommen. 2Ule anberen beutfdjen SSolfßftämme bvforgen ihre ©efehäfte, fomeit fte nicht ber Steübsfompeteng anhetmfallen, unter eigener Sliit- mirfung; mie foüten bie Elfaffer bagu fommen, bei üBertretung ihrer cigenftch 9lngdegenheiten mit einer ÜBcrfammlung von nur 16 unter 400 bagu fommen, bie ß3ommein, ü&ürttemberget, Sachfcn, Hannoveraner u. f. m. übet ihre engeren Saubeß. vrrbäitniffc abftimmen gu laffen. 3ch habe mit ben Elfaffer ©eputirten, bie noch ror Burgern hier maten, über biefe Sache gt- fprochen, unb bic maren iprcrfeitß cbenfallß erftaunt über b efen Sftanad an Vertrauen, ben man gu ihnen in eigener ÜBeforgvmg imer ©efehäfte hätte. Sic fagten mir: menn mir nun baß 23ebtirf* nift haben, eine Univerfttät gu grünben, ein Sheater gu bauen, eine Eifenbabn angulegen, unfer SBcgenefc gu oervollftänbigen, feilen mir bag« feine ^epartcmentalfcbulben macten fönnen? S^erfuchung für bie Stcgicrung, bort auf baß Elfaf nujdofe Sdrulbm gu tonttahirerr, irf) mühte nicht, tvogu bte führen feilte, maß mir mit bem ©clbc machen, gu melchem S^rcf mir Schulben machen f Uten, fei benn, bah baß Bant felbft erflärt: mir haben biftinuntc ÜBebütfniffe, mir mollen gur üBefriebigung berfdben eine Anleihe machen, ~ eine greiheit, bie ja jrbent geftattet mirb. SBarum mir biefeß Öanb, beften mohner boch vollfommen außgaiagene Äinbcr ftnb, bie ipre ©cfdäfte vollftänbig verftchen, marum mir biefeß Bant gemifferma^en unter eine SteichßDormunbfchaft ftellen mollen, baß fann ich nicht Verftchen. 3ch farm 3hnen nur fagen, meine Herren, ich mürbe im hoch* ften ©rate betauern, menn Sie bei biefem Slmcnboncnt beharren mürben; ich mürbe bann im üBunteßroth ben Slntrag ftellen, tor 33er- läge eine neue ©eftalt gu geben, bet melcher bie pafönUchc Sltitmic* fung beß ÜBunbeßfanglerß uußgefddcffen ift. miberftrebt meinem Petjönlicfeen Ehrgefühl, unter biefer Älrebitlcß - Erfiärung in He mit jugebachte Stellung dnguirctcn läftt ftch ja febr leicht eine anbere Einrichtung ftnbcn: Sc. ÜBbajeftät ber Sfaifcr fann ja einen verantmortlichen Sldnifter für Elfaft unb Boipringen ernennen, bet bieß übernimmt/ ich habe alß üBunbeßfangler eigentlich bagu feinen nothmenbigen üBeruf. 3ä) habe bagu mein Slmt nicht übernommen, um biefe ÜBeranjmortung für bie ©iftalur in biefem groften unb be* beutfamen SWoment unb in biefem Banbc gu fragen, menn fte mit nicht fo übergeben rnirH bah tcl) Vir baß Öanb treten unb fagen fann: ich fonnr.e mit bent Vollen üBertraucn beß ^Deutfchen Sletcheß ane* gerüftet. Hat man baß ÜBebürfmfj, mir Kautdm gegenüberguftdlen, alß Ob man befürchtet, tm fönntc mit ben Schäden biefeß Banbeö irgenb tvdehen Sidhbrauch treiben? 3ch fvreche von mir, benn fo lange ich Mangler bin, fann ohne meine SOdtmirfung nichtß gefächen; He Sache ift gegen meine Üßcrfon gerichtet, beün ich fann nach ber Bage ber £)inge in ber grage nicht majoriftrt merben, ohne SufHnt* mung beß ^aiferß ift fein ©efejg möglich. hin febr gern bcreiti j ben §Dienft gu leiften, ben baß Banb noch auß mir giepen fann; aber geben Stc mir bie Sttöglicbfeit, baft ich ein folcheß 2lmt mi greubigfeit übernehme, unb befreien Sic mich Von biefem üBotwn, baß ich nicht anbeiß benn alß Sftiftrauen begetchnen fann. Stadj bem Slbg. ßa^fer nahm ber &ürft-9leichßfanjlct: nc4 einmal baß Söort: 3ch ergreife gunächft baß SBort, um einem SÄiftverftänbnift ent* gegen gu treten, gu melchem meine Steuerung über Slnerfennung bem Herrn IBorrebner Slnlaft gegeben hat Er fäjien gu glauben unb id) mürbe beflagen, menn ftch tiefe Meinung feftfehtc baft idj mich über SKangel an Slnerfennung meiner polittfchen Shätigfeit int Sillgemeinen beflagt hätte; ba märe ich febr unbefcheiben, fte ift mit mcit über mein Sjerbienft gemorbetr, unb id) fühle mich burch M ü)(netfennung meiner Mitbürger von vielen Seiten in boh cWl ©rate geehrt unb befriebigt. £)ic Slnetfennung, von ber idj gefprochen hab« «nb bie i pier vermiffe, ift Icbigltcp bie Slnerfeimung meineß SBeftrehcn^

baß hatte ich in einer mehr ornamentalen Stcbemeife außgefvfochen, baf itb geglaubt patte, burep meine ^Bemühungen ÜB er trauen baß märe baß richtige SBcti gu ermeefen, benn ich hätte ja leicht ein anbereß Slbfottmien mit ben grangofen abfcplie^en fönnen, baß nnß biefe Erörterungen erfpart hätte. €aft ich biefeß Slertrauen, meicheß ich glaubte mir eemorben gu haben, hu* nicht micberfanb, biefen Einbrudl fann felbft eine fo gefepidte 3nterpretation unb ein fo getoanbter Stebncr, mie ber §ax üBcrrebner, mir nicht nehmen unb 'nidu befeitigen. tft ja nicht baß erfte 2)fal, bah ber H*tr 25or- rebner unb feine ÜJ3artfigenoffen mir erflärt haben, baft fic unbcbmgteß Vertrauen gu mir hätten, baf fte aber in thrm SBoten unb Einträgen nicht gu bdhätfgen für gut befunben haben, unb bie Sbatftvcbe bleibt auch hier für mich befteben, maß auch crllärt fein mag. 0ie Haften mögen SSetirauen gu mir nach anbern Stichtungen haben, pier hüben fte baß Vertrauen gu mir nicht, fonbern fitbien baß S3ebüifnift, tem Elfa^ gegenüber mich unb Me üBcnvaltung gu binbai unb gu vtrhinbern, baft mir nicht etma Sah alben machen; gugleicp Ucgv barin eine fachliche Srnbeng, bem Stvicpßtage bie SUtvibuttonen unb gunUtonen cineß elfafftfcpen öanb- tageß, ber fepr mopl tnß Öeben treten fann, beigulegen. ift Viel gu früh, ftd) barüber gu entfehdben. SBenn ber H^ Sßorrebner gu- fiiebt i fönnten auf bte ©epartetnentß Schulten gemacht merben, fo invaltbirt er babureb feinen Eintrag; abetrvenn ber Slntrag fo ftepen bleibt, fo fönnten auf He ©fpademente feineSd/ulben gemacht merben; menn aber Sspulbm auf bie brd ©epartementß gemacht merben, fo barten fte auch auf bem gangen Öanbe; ob 300 Millionen auf Elfafi- öotpringen, ober 100 SRiuionen auf jebem Devartement bort über- njtnmen merben, baß fommt fddiefUich auf baffelbe Iftnauß. Stuf bic anberen fachlichen ©rimbe, bic meiner gangen Sin- fdjamingßmdfe über baß vorltegenbe Stechtßverpältnif, über bie golgen, bie haben fann, menn ba? ©ef?fc nicht gu Stanbe fommt, gu ©runte liegen, mtll ich mich, meil ich pringipielle Streitigfetten ver- indbe, mo ich fte vertneiben fann^ nicht cinlaffen; tch fann nur meine reifliche unb moplermogene Entfcplicfnmg m et erholen: menn bitfer Slrtifel ftepen bleibt, fo fann ich baß SÄanbat, baß mir burch ben §. 4 biefeß ©efefceß beigdegt merbm fofl, alß Mangler nicht übeTndv

benn ich glaube nidckt fo viel Vertrauen habe ich gu bem ÜBertrauen ber Herren —, bah beabftchtigen, baf ich in bem gäbe mein Slmt a‘8 Steichßfangler nicbergulegen h^ben mürbe ein Slnbecet tvitb rann vielleicht bie Elfaffer üBcrmaltung übernehmen, ich aber alß Mangler unb auch aU SJfinifter nicht; ich müffte bann, mie fchon ge- fa,it, entmeber bitten, baft hier in ber ÜBcrfanunlung dn Slntrag ge- füllt mirb auf Streichung beß Slrtifdö unb Subftituirung cineß cut- teren verantroortlicpc» ÜWtnifterß au§upalb meiner üBerfon, ober iip mürbe biefe Slenberung im ÜBunbeßratpe geltenb gu machen fuchen. lieber bie SSerpanblungen mit bem Königreich Portugal in Betreff beß ^ckancel^ - unb ©duffabrtßvcrtragß gab ber Bunbeßftnmniffar, ©epeimer Sfcgicrungß-Statp Dr. SDlicbaeliß, in ber ©ifcung beß Steicbßtagß am 24. b. SU. folgenbe Sluß* funft: ©er oorliegcnte Slntrag giebt tnir Bcranlaffung, 3hnen einen Slücfbltcf gu gehen auf bie Bemühungen, melche bißfK* ^on Seiten ber auemärtigen Bermaltung im Sinne jeneß Slntrageß aufgemanbt finb, unb einige SBorte gu fagen über bic Erfolge, melche biefe Be- mühungen biß jejft gehabt haben ©ec Slbfchluh beß H^nbelß- unb Schiffabrtßvertragcß jivifcpen granfreid) unb Portugal vom 11. juni 1866 gab fchon batualß ber Königlich preufäfchen üHegicrmtg Ber- anlaftung, beu Slbfchluft cineß H^nb Iß- unb SchiffahrtßvertrageS mit Portugal, melcher ftch an biefen guifchen üP^dugal unb granfreich abgefcbloffenen Berirag angufchlieBen haben mürbe, inß Slugc gu taffen. Sie beantragte bet ber portugieftfehm Silierung _bte Einleitung von Bcrpanblungm üb^r biefen ©egenftanb. tyot* tugal erflärtc ftep inr Sillgenteineit gu Berpanblungcn bereit, tote folche ja burch ben vom Herrn Slntragftdler angegogenen Slrt. 12 beß gtvifchen ü|3reufen unb Portugal beftehenben H^ubelß- vertrageß uorgefepen ftnb, unb behielt ftep nur vot ; ben S^ipunft ja bcgeidjncn, mo biefelbcn eingutreten hätten. Um jeher 3ögc*ung bieffeitß voegubeugen, mutbe unterm 27 Slovember 1867 bem preufifchen ©e- fanbten ber Enttvurf gu einem Beitrage mit Portugal, ber im SBefentlichen bem portugieftfeh-frangöftfehen Hrtnbelßvertrage ftch an- fttlof?, in Sarifen aber einige bie 3ntercffen ©eutfchlanbß befonberß berüprenbe S^obtftfationen in Slnfpntch napm, gugrfanbt, bamit er auf ©runö beftelben, fobalb bte povtuaicftfche Slegterung bereit fei, in bie Bcrpanbluttgen eintreten fönne Balb nachher erfolgte ber SKücf- tritt beß portugieftfehen Bdnifteriumß Eafal Slibeiro, unb furg barauf gingen bie Bcrhaitblungen Von ^reupenaufbenSiorbbeutfchenBunt über, ©er Bnnbeßratp beß Seüvereinß erfläite ftch burch Befchluf vom 18. ©i'ärg 1868 bamit einverftanben, bah baß Braftbium im tarnen beß Sfotb- beutfepen Bunbeß unb ber nicht gu biefem Bunte gehörigen Staaten beß 3vÜVereinß mit Portugal Behufß Sibfchluh eineß Hanbdß- unb Schiffahrtßvcrtrageß in BrrfaaitbUing trete. mürbe bamalß, mie 3h«en erinnerlich fein mirb, um für biefe Berpanblungen ein mieptigeß Hompenfationßobjdt in Hauben gu behalten, bd ber in golge ber Berpanblungen mit ©efterrcicp eingetretenen Ermäßigung beß Söein- gcüeß von 4 auf 2% Splr. bttrep ben Sarif ein Borbepalt gemacht, nu'lcher gut golge patte, baß ^Portugal, fo lange ben 3°ßtckerem niept auf bem guße ber nteift begünfligten Stationen bepanbdt, für feine SBeine an biefer Herabfe^ung von 4 auf 2% £hlr. ntept Spetl nimmt. Seitbem ift bie bieffeitige Bertretung in Biffabon unauß- i-efc|it bemüht gemefen, ben Slbfchluß eineß Hanbcßoertrageß mit Portugal auf ber ermähnten Baftß perheisufüpren, ftnb flleichjeitig

auch von Seiten ber außmärtigen Bertretungen anberer Staaten ich meine ©efterreich, 3*alien unbEngianb Bemühungen in gleicher Sticptung für tpre Öänber angemaubt tvotben; ift inbeß biß je^t feinem biefer Staaten gelungen, gum Slbfcpluß eineß Hünbdßoer- tragcß mit Portugal gu bringen, ©er bieffeitig außgearbettete Ent- murf tft ber portugieftfehen üiegteiung vorgclegt, biefdbe pat bie Üprü- fang beffdben bmd) ben ©eneralraip für Hantel veranlaßt, bie ver- Icpiebcnfn aufdnanber folgrnben Dtfgterungen haben ftep mehrfach be- reit erflärt, auf bet Baftß ber Bdljeiltgung beß Svüvereinß an Mn granfreich eingerämntrn Bottpdlen in Unterpanblung gu treten; ift inMß biß jrßj gu meitccen Schritten nicht ge- biepen. liegt ber ©tunb biefer Bergögcrung in ver- fchiebenen Umftänben: ber erfte ift mopl ber, baß in Portugal bie politifcpe Entmicfelung in ben lebten 3apten eine fepr bemegte mar unb baß bie aufdnanbctfolgcnbcn neuen Stegieiungen immer gunächft mit fo bebeutenben inneren polittfchen Schmicrigfeiten gu fämpfen batten, baß fte b e außmäntgen panbeUpolitifcpen Bcrpältmffe gu- uächft außer Sicht laffen mußten. E? liegt bet ©eunb ferner in ftnan- gtellm Stücfilchten, namentlich aber in ü)tücfftchten hanbelßpolUifchcr Statur, in Stücffichten auf bie in Bv'ttugal felbft in golge beß Slb- fctluffeö beß Hanbelßvcrtrageß mit granfreich pervorgetretene fchupgöünerifche Bewegung, melche ftch fotvopl gegen biefen Bextiaq alß auch gegen bie SlußMhnung beffelben auf an- bere Öänber richtete. Sdtr in einer Begiepung ift eine Btfferung unferer Bage ergtdt morben, nämliaj in Be- treff ber Schiffaprtßvapältnifff ©er Slrtifel 27 ber Einleitung beß portugieftfehen 3olItarifß vom 18. ©egember 1861 beftiunnt ttämlid), baß außlänbifipe Blauen, melcpc in inbiveftem Berfcpr eingefüprt merben, einen 3oftgufcplag von V 5 gu gaplen haben, ©tefer Beftimmung cntfprecpenb ift in tem Vüriugteftfcpdrangöftfchen Hanbelßoertrag bic Beftimu’imiß aufgenommen, baß bie ftangöftfcpm Söaaren bic 3°b J Vortpeile nur bann geniefm, menn fte entmeber auf frangöftfepen ober pormgieftfepen Schiffen eingthen. Bon Seiten ber Mfßfeitigen Bcdretung mürbe von vornherein erflärt, baß auf eine folcpe Befttmmung in einem für ben Svüverein mit Portugal abgu- fcpltcßcnben Honbdß- unb Schiftabrü vertrag nicht mürbe ein-' gegangen merben fönnen, meil ber Export beß Svllvereinß Vielfach ben inbireften eg benu^en muß. mürben außerbem bie Bemühungen baptn gerichtet, auch unabhängig von bem Slbfcpluffe eineß Blertragce bic portugteftfepe üKcgiertmg gu übergeugen, baß ber BÖegfaÜ biefer Befttmmung nicht nur im 3ntereftc beß 3vU- vercinß, fonbern im 3»tfrcffe üportugalß feioer liege. Sieuerbingß ift txun in buvrt) nom CDcvmihpv \s 3 jener Befttmmung pinftchtMch folcper Bäaaren angeorbnet korben, mdepe auf Schiffen berjenigett Bein ber etregefübtt merben, in melchen ein ähnlicher ©iffercnggofl nidft beflehf. ©a bide Boraußfeßung für bie beuifche Scpiffaprt gutrtfft, fo ift jener ©iffercngialgoll für bie beutfepen Schiffe aufgehoben motten. Sic fepeit, meine QnTtn, baß bie uußmärtige Bertretung unaußgefe^t imb pflichttreu bemüpt gemefen ift, einen n«nbelßvertrag, ber minbeftenß ©eutfdblanb an ben Botipetlen l-rtpeiligt, melcpc Bvdugal granfreich cingcräumt pat, perbciguftiprfr», baß Ilinftänbe gemefen ftnb, mdepe voüftänbig außerhalb ber Einmirfung beß ©eutfepen Steicpeß unb feiner Bertietung lagen, melche baß 3uftanbdommcn eineß folchen Berttaaeß bißper gehinbert haben. glaube baper nicht, baß ber Sintragfteücr berechtigt ift, mie er in ben Motiven tput, gu fagen, baß biefeß ©efepäft nicht eifrig betrieben morben fei; ich fann iptn Verftcpern, ift unaußgefeßt mit bent größten Eifer betrieben morben. Btaß He gmeite, von bem H**™ Slntragftcüer, in feinen Btotiven menigftcnß, angeregte grage betrifft, bie ginge nämlich, meßpalb in ben von ipm bort mifgcfüprten Hafen feine Konfulat- agenien angefteüt feien, fo gehört gur ^nftdlung von Konfular- ag nten außer ber einen Bvrbebingung, baß bort ein bem Hantel geöffneter Hafen esifttre, noch bic gmeite, baß ein Bebürfniß vorliege, für bie Bertretung ber bieffeitigen 3nterejfm bort einen Konfuiaragenten angufteüen, unb bte biittc, baß ftep ein geeig- neter ftanbtbat für biefeß 2lmt an ben bdreffenben Hafcnpläßen fin- bet ©er &ax SinhagftcHer pat gu meinem Bebauern unterlaffen, baß Bebürfniß fomopl, alß auch bie SHöglichfeit ber SlnfteUung von ibonfularagenten in Bdreff ber von ipm genannten Hafenpläße naep- gumeifen. ift bißper bei ber Slnftdlung von Konfularageniett überhaupt unb namentlich an bm pier in Siebe ftepenben Bläßen, fo Halb von Seiten ber 3ntercffenten beß Hanbelß unb ber Schiffahrt baß Bebürfniß geltenb gemacht murbe unb anbererfeüö anerfannt merben mußte, ftetß mit tpunlicpfter Befcpleunigung bafür Sorge ge- tragen , baß ein Konfularagent angefteüt mutbe. Sluf ben E vverbifepen 3nfdn haben mir Konfuln auf 3lparbo Sal, Bbaio, St Bincente; ferner haben mir einen ftonful auf ber von bem Herrn SlntragfteUer genannten 3nfd @t. ^pomi unb biefer auf St Xbcwi angeflellte Konful fungirt guglttch für Bdngtpe. Bon ben ©,ten, mo bec Herr Slntraüfteaer bic fonfulatifdje Bertretung vermißt, faHm alfo auß: 3ttqleg, meil bort ein Kottful ftch beflnbet (eß liegt auf ber 3ufd Biajo), ferner bte 3nfel St spornt, unb ferner Btin- give, bie übrigen von ipm angeführten Stellen ftnb gum größten %peil berartig, baß ein 3ntcrcffe, bort eine fonfularifche Bertretung gu haben, gar nicht anguttepmen ift, unb baß gu gleicher Seit bie Unmöglichfeit vorliegt, bort eine geeignete Ber- tretung gu finben. ift mit ber größten Sorgfalt ben Böünfchcn beß Haubdßftanbeö nachgefommen, fo lange aber von feiner Seite ein 3ntereffe an bec Bertretung in einem Hafen, mo vielleicht außer ber Sbegetbevölfetung nur einige Solbaten von cuto- päifchcr H^funft esiftiren, geltenb gemacht mirb, fo lange fann un- möglich von ber Bermaltung bie 3nitiative bagu ergriffen merben. ©er H*it Slntragftcller meint fchließlid) noch bi« ©dagoa-Bav unb glaubt, baß bort eine Konfularvcrtretung notpmenbig fei. ift möglich, baß bie Bap in 3ufunft fepr mieptig mirb, für ben