1871 / 26 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Der groge, oon all’ btefen Saultcpfeiten umfcploffene Hof ift burep a^Jp^altirte Serbtnbunghwege in flcinere «Paraeüen verlegt, welche, forocit fic niebt non ©cfä^rt benugt werben, mit Nafenfiäcpcn bebedt unb mit Saum unb Straucpwerf ge» fcpmüdt finb. Der Entwurf ju biefer flanjen Anlage ift im Königlichen Kriegh «Ninifieriutn non bem ©epeimen Ober Sau * Natp gleifcpinger unter «Nitwirfung feinet Nffiftenten, beh Sau- nieifterh Soigtel, unb beh für bie fpeaielle Sauleitung befignirt gewefenen Saumeifterh ©öbeftng bearbeitet worben. Der Sau felbft würbe unter ber Leitung beh Sau-3nfpeftorh Steuer nom Saumeifier ©öbefmg auhgefüprt; er würbe im £erbjt beh 3apreh 1867 begonnen unb, trofc aum %peil fepr febwieriger t unbirungen auf Senffäfien unb Srunnen an bem beeren beile beh ©runbfiüdeh, wo ber ehemalige «poraellangraben in bie Spree münbete, nach einer Sameit non 34 3abren, im grüpjapr 1871. noüenbet. Der grögere Xpeil ber Sureauj ift balb nach berNüdfepr beh ©eneralfiabeh auh granfreiep in Senupung genomtnen, unb in ben erften %agen beh SDtonatÖ Ntai auch bie Dienfi- wobnung beh non bem ©eneral ber 3nfanterie, ©rafen fton SNoltfe, bezogen worben.

gur ©efepiepte ber Stragburger llninerfitdt. SJtit Seaug auf bie in ber Sigung beb Deutfcpen Neicph- tageh nom 24. 2Nat beantragte «llufricptung einer llninerfitdt 3U Stragburg, laffen wir hier einen Seitrag aur ©efebiebte ber alten §ocbfcbule bafelbfi folgen: 0eitbem im 3abre 1536 bie fiäbtifdpen Sepörbcn ben nam- haften Humanifien 3opanneh 6turm nach Stragburg beriefen, um eine bet 0tabt würbige bösere Untcrricpthanfialt ju organifiren, war Stragburg ein berühmter Sifc gelehrter 0tubien. Naep bem non 0turm norgelegten «plane würbe, wie ein nach amtlichen Duellen bearbeiteter ärtifel in „3m neuen Neicp" anfübrt, im3abre 1538 bab ©pmnaftum eröffnet, bab halb eineh grogenNufeh ftep erfreute unbScpüler aub allenßänbernperbeiaog, aub Deutfcplanb, granfreiep, Snglanb, Dänemarf, Ungarn u.f.w. 3m Nnfcplug an biefe berühmte Nnfialt grünbete ber SNagifirat auf ©runb beb «Prioilcgiumh Kaifer 2Rajimilianb II. nom 1.3uni 1566 eine NfabenUe, bereu (Eröffnung ben 1. «Nai 1567 ftattfanb. Dah ©pmnafium bübete nach auhbrüdlicpet Se- fiimmung beb «Prioilegiumh einen ^peil berfelben. 0ie befag bie 4gaf ultäten: ‘Xpeologie, 3urihprubena, ENebiain unb ^p^tlofo^^ie, unb ipreßeitung war bem afabemifepen Senat übergeben, ber aub bem Neftor, ben «Profefforen unb ben 0cbolarcben befianb. Slber noch befag fie nicht bab Specht, afabemifebe ©rabe au er- tbeilen. Nur bie ^btlofo^pifc^e gafultät, in ber bie pumanifii- fdben 0tubien in ben Nachfolgern 0turmb angefebene Sertre- ter fanben, unb bie tpeologifcpe gafultät batten eine größere gabl oon Stubenten. Slucp biefe aber fonnten nur an eigent- lichen Hnioerfitäten bie ©rabe erwerben. (Erft im 3abre 1621 würbe bie habende bureb Kaifer gerbinanb II. aur llninerfitdt erhoben mit bem Necpte, in jeher ber 4 gaMtäten Doftoren, ßicentiaten u. f. w. au ernennen. Die 0tabt batte bieb aur Sebingung gemacht in bem 3lfcpaffenburger Sertrag, bureb ben fie non ber eoangelifepen Union aurüdtrat unb ficb Oer- pftieptete, bem Kurfürfien non ber «Pfala, bem Söpmen- fonige, feine Hülfe mehr au leiften, bem Katfer ba- gegen eine ©elbfumme non 70,000 ©ulben au aab^n. Sei ber Kapitulation ber 0tabt im 3abte 1681 würbe im 5lrt. IV. aubbrücflicb befiimmt: *bag bie llninerfitdt mit allen ihren Dotieren, *Profef)oren unb 0tubenten in bemfelben gu- flanb, in bem fie ficb bibber befunben haben, beiaffen werbe.« Sib aur franaöfifeben Nenolution blieb fie in ber alten (Ein- richtung alb beutfebe llninerfitdt belieben. (Einen hoben ©rab ber Slütbe erreichte fie in ber adelten £dlfte beb 18. 3abtbun- bertb. Sn ihr wirften etwa 20 ^Profefforen, bie ßeitung batte ber Neftor unb bie brei fläbtücbcn 0cbolarcben. Unter ben *Profefforen erwarb jicb nor Snbern 0cböpflin einen weiten Nubm. 0eine Alsatia illustrata unb Alsatia diplomatica büben noch fyeute bie feflen ©runblagen ber elldlfifcben ©e- fcbicbtbforfcbung. Obgleich ^Protefiant, war er non ßubwig XV. aum §ifioriograpben granfreiebb unb Königlichen Natbe ernannt worben unb batte oermöge feiner Serbinbungen mit Serfailleb, feiner §rofen ©elebrfamfeit, feiner praftifeben Erfahrung unb feiner Necbtlicbfeit einen bebeutenben Sinfluf auf bie ßanbebangelegen» beiten. 0ein 0cbüler Koch trat alb £ifiortfer in feine §ufj- tapfen, wenn er auch mehr alb gelehrter fpublkifi befannt würbe. 3eremiab Oberlin aelcbnetc ficb aub bureb fleijnge 0ammlung unb Searbeitung ber in ben ^bälern ber Sogefen gefproepenen franaöfifeben Solfbbialefte, bur* ^eraubgabe dlte- rer beutfeber 0chriftfieller beb (Elfaffeb, bureb pbilologifibe unb arebäologijebe 0cbnften. ch£cktx gro^e «Philologe 3obanneb

0djweigbdufer, beffen Subgaben beb «Polpbiub unb §erobot noch beute alb flaffifcb angefeben werben, nimmt un. bebingt eine ber erften 0teüen unter ben «Philologen beb ooti. gen 3abrbunbertb ein. 3n ^er tbeologifcben gafultdt erfreuten ficb Neucblin, Sleffig, §affner eineb angefebene« «Rufeb al§ tüchtige ©elebrte tmo ßebrer. 9Die mebiainifebe gafultdt aog bureb ßebrer, wie (Ebrmann, 0pielntann, ßobftein, aablrei^e 0tubenten aub ber Nahe unb {Verne an. Skniger Sebeutuna alb wtffenfcbaftlicbe Snfialt batte bagegen bie iurifiifcbe ja. fulldt. §ier machte ficb juerft ber franaöfifebe (Einflug geltenb. 3n Wahrheit unb Dichtung bemerft hierüber ber SftuarSalj! mann, bag eb ftcb in 0tragburg nicht etwa wie auf beutfeben Sfabemien oerbalte, wo man wobl 3 ut iP en im weiten unb gelehrten 0inne bilben fuebe. »§ier fei Slleb, bem Ser^dlt« nig gegen {Jranfreicb gemdg, eigentlich auf bab «pratttfebe ge- richtet unb nach bem €inne ber granaofen eingeleitet, welche gern bei bem ©egebenen Oerbarren, ©ewiffe allgemeine ©runb- fd^e, gewiffe Sorfenntniffe fuebe man einem 3 efcen beiaubtin- gen, man faffe ficb fo (ura wie möglich unb überliefere nur bab Notbwenbigfle.« Sber gerabe in ftolge biefer praftifeben Nichtung ber iurifit- fchen {Vafultät unb ber bequemen ©elegenbeit, bie Kenntniffe ber franaöfifeben 0pracbe aubaubilben, würbe 0tragburg neben ©öttingen mitSorliebe non0öbnen ber nornebtnflen {Vamilien aub allen ßänbern (Europab aufgefuebt, bie ficb ber biploniati- feben ßaufbabn wibmen woüten. Unter nielcn Snberen fei nur(EobenaI, Niirbonne, Oefiutt be ^raep, SNetternicb genannt, bie bie* ihren llnioerfitdtbflubien oblagen. 3n ber gafultät würben Sorlefungen gehalten über römi« fdbeb Necbt, ßebnrecbt, Kanonifcbeb Necbt, fatholifebeb unb pro- tefiantifcbeb Kircbenrecbt, über 0trafrecbt unb 0taatbred)t be§ ^eutfeben Neicbcb. {für Koch würbe im 3abre 1780 noch ein befonberer ßehrfiubl für öffentlich Necbt gefebaffen; er war eb namentlich, ber bie angebenben «Diplomaten anaog. Die orbentücben «Protefforen ber llninerfitdt würben non bem afabemifeben 0enat berufen unb non bem 0tabt-SNagifirat beftdtigt. Sor bem Smtbantritt patte jeber «profeffor einen ©laubenbeib unb ber llninerfitdt ireue febwören unb ber Sibliotbef ein Such a u Wenfen. Die 0tubenten, beren gabl fich auf über 300 belief, non bene« mehr alh bie£älfte SNebijmer waren, ftanben unter afabenufeber ©eriebthbarfeit, batten ihre gecbtfcbulen, Neitbabnen, bie auf fläbtifebe Koflen ihnen erbaut waren, unb eh wirb angegeben, bag fie gegen 14 SNiüionen ßinreh jährlich oerauhgabten. 3n ben Nenolutionhaeiten würbe bie llninerfitdt wie alle ähnlichen 3utfitute in granfreicb bureb bah Defret nom 15. Sugufi 1792 aufgehoben.

Dah Kplltbal.- 1 ) Der 0tabt ^rier gegenüber im Sering beh 0tation^- gebdubeh ber ^rier-Saarbrücfen-ßujemburger Sapn auf bem linfen SNofelufer beg^innenb, aiept ficb bie (Eifelbabn atuifeben bem pittorchfen 0anbfleingebirge unb ben am ftlugufer befinblichen Sabeflellen, an «Pallien, Siewer, 0t. 3oft*KapclIe unb (Ebrana norbet, nach ber 0tation (Eprang hin. Suf biefer 0trecfe ift bah Dorf «Pfapel au erwähnen. Daffelbe ift feit 3abrbunberten {Vlögort für (Eicbenfiätnme, welche ber unteren SNofel, bem «Nb^iue unb namentlich ben Nieberlanben augefübrt werben. Son Xrier bih (Ehrang bietet bah «Nofeltpal fein nam- pafteh tnineralifcbeh «Probuft. gwifepen «Pallien unb Siewer befinben fiep Srücpe eineh eifenburchfepüfftgen 0anbfieinh, wel- cher in irier ur b Umgegenb beim gewöhnlichen Ntauerwerf uerwenbet wirb. SNan gewinnt auf biefer 0tredfe auch einen Warfen, quaraigen {Vlugfanb. Son einer hier auf (Eifenerj (0anbera, welcpch im 0anbfteingebirge norfommt) ertpeilten Konaeffion ift bihper nur einmal nerfuebhweife ©ebrauep ge- macht worben. Suf ber £öpe non «Pallien finbet fiep in bet Formation beh bunten 0anbfteinh ein aum Sauen nnb Dün- gen unbrauchbarer Ntufchelfalf. Dagegen bieten auf biefer 0trecfe (non Girier bih (Eprang) Ölora unb {Jauna bem Naturfreunbe niel Snaicpcnbeh, inbem Xpal unb©ebirge burep mannigfaltigeOrganihmen oerfdbönert werren, non benen einaelne, an ber «Norgenfeite beh ‘JpaleS nortommenbe, ein füblicpeh Klima befunben. §ier ift a. S. ber aapine Kaflanienbaum häufig nertreten, welcher noch nor weni- gen 3apren in ^emplaren non 5—6' Durcpmeffer mit 6 bi^ 8 Klafter §olaertrag gefällt worbe« ift. §ier nifiet bie 0tein- amfel unb wirb bie ciertragenbe Kröte betroffen. Suf fanbigem Soben gebeipt (awifchen «Pallien unb Siewer) ein noraüglicper SBein, befannt unter bem Namen Sugenfcpeiner. Snmutpige, 4lf ) Su8 ber »Sefdbrcibung be8 Neg Sea. ^rier«, mit Semigung amtlicben Statertalh bearbeitet non Otto Serf, KÖnigl. Neg. Natb- Sb. 111. Xricr, 1871. Serlag ber gr. ßingfd^en Sucppanblunfl.

mit fepönen Snlagen gegierte £öpepunfte, wie Söeigpauh, eineiberepof, SKettenborfh Kaffcepauh, perrlicpe «Panoramen unb gernftepten fteigern ben «Neia ber ßanbfcpaft, welche un- ftreitig ben fepönfien in Deutfcplanb adplt. Söer {Jlorcna ge- feben, wirb hier lebpaft an baffelbe erinnert. 3a, wenn unfer Suge non ber uralten Nötnerbrücfe bei ^rier tpalabwdrth fcpweift, fo bürfte bie (Erinnerung an noch fepönere ßanbfcbafth- bilber bie unh erfüüenbe Sewunbevung niept leicht abfebwaepen. Sei Sprang, wo wir ben beften Saerboben im Negietungh- beairf Xner finben, wirb nid ©eniüfe, namentlich Kappuh, ge- baut. £ier lenft bie Sapn in bah an romantifepen «Partien überauh reiche Kplltpal ein. Scfer, üBalb unb {Jlug wecpfeln in heiteren Silbern. Senor man bie ndepfte 0tation (Korbei) erreicht, prdfentirt fiep bie alte Surg Nammflein, bie ihrer fcpwicrigen gugdnglicpfeit unb geringen ©ajlücpfeit ungeaiptet burch Sinpeimifcpe unb grembe häufig befuept wirb. Der in ber Umgegenb non Korbei (welcpeh unh eine fepöne neue im gotpifdpen 0tt)le gebaute Kircpe präfentirt) in mächti- gen {felfen norfommenbe 0anbflein ift feuer- unb Wetter- befiänbig, überhaupt non guter Dualität unb liefert ein preih- würbigeh «Naterial ^oepbauten. Derfelbe fanb a* beim Sau beh ^rierfepen Sapnpofeh unb ber Sifenbapnbrücfe über bie SNofel unterhalb Kona Serwenbung. Such wirb er %\x runben 0cbleiffteinen non fleinercn Dimenfionen nerarbeitet. Der Neicptpuni ber KpU an gifepen unb Krebfen pat fepr abgenommen. 3m unteren ^peüe berfelben begegnen fiep bie glug- unb Sacbfifcpe. Die 3agb in bem non ber SNofel unb Kt)U gebilbeten ©ebirghwinfel ifi non mittlerem (Ertrage; man finbet Nepe unb Sßilbfcpweine; früher pauften in jenen SSälbern auch SBölfe. 3m «Pfalaeler S§albe bricht man in Slöcfen non beliebiger ©röge einen blaggraucn, in’h ©elblicpe fpielenben 0anbüein, welchem bie Duabern am Nömertbore (porta nigra) au ^rier dpnlicp feben. SNan nermutpet baper, bag biefclben non bort entnommen feien. biefan üßalbe würbe noch au Snfang beh laufenben 3^h*bunberth ein (Eicpenjiamni gefällt, non bem man in weiten Umfreifen alh non bem ältejlen unb ftdrfjlen Saume eradblte; fieben «perfonen nermoepten ipn faunt au um- fpannen. gwifepen fcpnmlen aber fepönen gluren unb nialeri- fiten Sergen im bunten 0anbftein fiep fortwinbenb, redjth an Daufenbacp, im ßanbfreife 5trier, an bem befannten Skiüfaprth» orte Suw (im Kreife Sitburg) unb ber malerifcp belegenen Coohfpllcr «Nüple norbei, gelangt bie Sapn iux 0taüon 0peicperbrücfe. Heber ben oft wüben gormen ber bunten 0anbfteinberge lagert auf bem rechten Kpüufer ber «Nufcpelfalf ber Sriah, ber fiep mitunter auch in bie ©epängc binabaiept. Neben ben ner- fepiebenen Sobenartcn unb beren nielfadher 2Nifcpung ift bah bortige milbe Klima ber «Pflanaennegetation fepr auträglicp. 2ßdprenb auf ben0üb- unb «Hkftbängen bie Sicpenfcpdlwalbun- gen gebeipen, finben wir bie Oft- unb Norbgepänge mit herr- lichen ßaubwalbungen biept bejtanben. Sine halbe 0tunbe oon ber 0tation 0peidperbrücfe liegt 0peicper, beffen Sinwopner einen nach allen Nicptungen oeraweigten §aufirpanbel mit allen fiep baau eignenben ©egenftdnben, namentlich mit ben felbfi- fabriairten, beliebten ^öbferwaaren treiben. Sntfernte ipon- fabrifen beaiepen ipr «Nopmaterial oon Speicher, in beffen Ndpe, im Kpütpale, fiep auch Stewbrüche befinben, auh weldpen guteh ^pau unb Scpleifjteinmatevial geförbert wirb. Suf einigen Nacpbargemarfungen wirb Duaraüein gegraben, ben u s S. bie ENettlacper unb Saargemünber Steingutfabriten in grogen üuantitdten beaiepen. Son ber Spcicpcrbrüde jleigt bie Sifenbapn, ben uielen Krümmungen ber Kl)U folgenb, tpalaufwdrth bureb bie Orte «ppüipphpeim unb £üttingen, wo wir einen piibfcpen Sßafferfall bewunbern, bih a^m Sapnpof Srborf, auf welcher Strede meprere gute Steinbrücpe im Setriebe finb. Die Station Srborf, % Stunben non ber Kreihjlabt Sitburg, foU ben Knoten- punft für bah Stragennefc beh Kreifeh Sitburg bilben. Leiter winbet fiep bie Sapn im bunten Sanbftein burep bah enge %pal nacb Kpllburg hinauf unb mittelft eineh gewaltigen ^lunnelh unter einem Sergoorfprung pinburep. Dah Kpütpal umfagt in feiner Suhbebnung oon Sprang bih hierher oicle romantifepe «Partien, eh a e ÜÜ un ^ anmutpige ^pdler, bie fiep bih «Nalberg unb Kpüburg au einem parnionifden ©anaen bereinigen. £ier finben wir einh ber lieblichen ßanbfcpafth- bilber ber fepönen Npeinlanbe. Sßäprenb bei SNalberg ein prächtig angclegtch, leiber in Serfaü geratpeneh §errenpauh unb eine nur tpeilweife erhaltene Scplogruine mit ipren ginnen unb ^purmreften fiep auf einem oon Hopfengärten befragten Sergfegel über bah fülle Dorf unb bah SNalberger §üttenwerf erpeben, wäbrenb im Xpale bie Kpll xtnb bie nach Kpüburg fübrenbe Strage fiep fcplängeln, gleiten wir an üppigen Hopfen- unb Kirfcpbautn-Snlagen auf bem reepthfeitigen glugufer, fo- wie an bem fräftigen ©rün eineh fepönen ßaubwalbeh oorbei,

bih unh ein gefcploffener ^tpalfeffel aufnimmf, in welchem KpU- burg mit feiner fdpönen, auf erhabener Stelle tpronenben Stifthfircpe oon ber fcpäumenben Kpü, wie oon einem Silber- banbe umgeben ift. Nun münbet ber Tunnel, bie Sapn gleitet über bah glügepen unb brauft burep einen deinem Tunnel in ein jtdp erweiternbeh ^:pal. Son ba auh pat bah Kpütpal eine gerabere Nicptung; bah ©ebirge nimmt regel- mägtgere gönnen an. Nur bei bem halb erreichten Dorfe St. ipomah mit einem gut erhaltenen Klofiergebäube unb einer füralicp refiaurirten intereffanten Kircpe auh bem Sn- fange beh 13. 3n^punberth, erregt bie ßanbfcpaft wieber neueh 3ntereffe. Sugcr ben fepon genannten SNineralien wirb an beiben Ufern ber Kpll Kalt unb Sifenfiein gewonnen, giept man ba- neben bie Sßalbprobufte (Saupola, ßoprinbe), fowie bah äugen» fcbeinlicpe Sufbliipen ber Siepau^t in Setracpt, fo bürfte bem Kreife Sitburg wopl ein befonberh reger Huubelh- unb ©üter- oerfepr in Suhficpt au ftctlen fein. gwifepen St. S^puun unb Ufcp tritt bie Sapn in ben Kreih «Prüm. Sih Denhborn bietet bah Kplltpal wenig Natur- fcpönpeiten. Dah in ^bonfepiefer iibergepenbe Sanbftcingebirge brängt fiep in tpeilh faplen, tpeilh bewalbeten, balb mepr, balb minber fteil anjtepenben Hu^g^u bih biept an bah raufepenbe glügepen, fo bag flep ber Schienenweg balb hüben, balb brüben ber Kpü butepawängen mug. Dagegen pat Denhborn wieber eine malerifcpe Sage an ber tlaren, fifepreiepen Kpü, ba wo bie burep ben pradptoollen KpUwalb füprenbe Salchfelber*«prümcr «Poftftrage münbet. 3^ Ungenanntem Orte ftepen noep jrDet alte, aUnilicp oerfaüene, jeboep noch bewopnte Surgen; bie untere gehört ber gamilie oon Hontpeim, bie obere Denen oon Snatpan. ©ewaltige bewalbete Sergfuppen, Suhläufet beh woplgepflegten Königlichen Kpllwalbeh, fowie «PrioaUSicpen- fcpähoalbungen treten bih in bie immer breiter werbenbe, auh fruchtbaren gelbem unb ertragreichen «löicfen beftepenbe ^tpal- ebene. SBir gelangen naep «Nürknbacp; a«r ßinten erhebt fiep auf fanftem H^gel bie uralte Surg ber Seriraba, ©rogmutter «pipinh, oon wo auh im 8. 3^rpunbert bie ©rünbung ber berühmten Sbtei «Prüm erfolgt ift. Sin freunbücpeS, an- mutpigeh %pal mit Objlbäumen, Scpdl- unb ßaubpolawalbung erfcpliegt fid wieber, naepbem ber Scpienenftrang einen gebirgi- gen H a ^f*eih in feparfer SBenbung überwunben pat. 3m napen Sraunenbacp liegen ergiebige «Natmorbrücpe. Sßertpooll finb auep bie Kalffieinbriicpe, bie fiep linfh in ben ^pälern ber Nimh unb «prüm unb aioar in ber Ndpe beh Sapnförperh oor- finben. Kaum merfliep fteigt nun bie Sapn naep bem Dorfe Sirrehborn mit bem oon Sergtoalbungen umfränaten fepönen SSiefentpal au. Die Scpdlwalbungen ber ©emeinbe Sirrehborn gewähren einen jährlichen Neinertrag oon ca. 7000 %palern. Der 3 liebpaber trifft Pier ^afen, Neb- unb H a Wüpner, Schnepfen, Kramethoögel, Nepe, Sdnrarawilb, bann unb wann auch einen Hirfcp. Die bem Staate gehörige, cinft fo berühmte, eifenhalüge, Sirrehborner SNineralqudle, beren SBaffer in bortiger ©egenb oielfacp benugt unb in Krügen oerfenbet wirb, ijl auf Ser- anlaffung beh früheren, füralicp au Soblena oerflorbenen ßanb- rathh beh Kreifeh «Prüm, ©chcinien Negierungh-Nath Saerfcp, unter einem auf Säulen rupenben Kuppelbacpe cingefagt wor- ben. Der Sorn liegt auf bem rechten Ufer ber Kpü, in beren Sett fepon «Nofetten ootfinblicp finb. Sine ber bebeutenbften ift ber auf ber Unten Seite beh gliigcpenh, ber SßafferqueUe gegenüber, im ©erolftemer ©euieinbewalbe, etwa 6 SNinuten oom Ufer belegene »Srubelbtcih«; eine runbe, 2—3 gug tiefe Oeffnung im Sergabpang, in welcher bah bei naffet SSitierung fiep fammelnbe SBaffer fortwä!;renb fprubelt. ße^te- reh riiprt betanntücp baper, bag bie unabläffig auh ber Üefe auffieigenben unb burep bie Srbfpalte burepbringenben ©afe ben bei trodener Sßitterung unbepinberten Suhgang unter obi- gen Umfiänben burep^ Sßaffer nepnten müffen. Stwa eine Stunbe oberhalb Sirrehborn tritt bie Sapn über ßiffingen (naep bem romantifcp gelegenen ©erolflein au) in ben Kreih Daun. Später, amifepen 3ünferatp unb Stabt- fi)U, berührt fie ben Kreih «prüm noep ein SNal. 3m Kreife Daun befiept bah Sapnterrain aunäcpfl auh ©rauwade, welcher Ueberganghfalf unb fpäter rotper Sanb- ftein folgt, bih in ber Ndpe oon ©laabt mit Heberganghfalt burcpfcpicptete ©rauwade wieber aum Sorfcpein fommt. Sin eigenfpümlicpch lanbfcpaftlicpeh SUb entfaltet fiep bei ber fmfter breinbüdenben, noep bewohnten ßifftnger Surg naep bem malerifcp gelegenen ©erolflein unb «Pelm au. gur ßinfen, auf einem abgerunbeten Sergfegel, glaubt man beim erften Slide eine Nuine wapraunepmen, wdprenb man balb nadte, auh ber Sergfpifee peroortretenbe Dolomitniaffen unterfepeibet. gur Necpten erpeben fiep folcpe in biaarret ©ruppirung; bie Serg- , formen erfebeinen minber barod, wenn man in bah fcpniale, I fruchtbare «Xpal oon ©erolflein gelangt, welcpeh fiep burep fein