1871 / 42 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

»Oer gürß Oon ^ohenjollern haben mit heute bie Summe oon aweitaufenb Thalcrn mit ber Btaßgabe anßellen laffen, baß biefclbe unter Bertheilung an Einhunbert bebüifitge gamilten, je nachl) bem Ernuffen ber ßdbtifchen Brmenbeputation in höheren ober geringeren Betrögen, jebod) niwt unter 10 Thalem, fofort gut Bfrau«gabung gelange, ©leilaeitig haben Roheit für £ö(bflfeine ßeben«bauer einen jährlichen Beitrag oon brdhunbert Thalem für bie Brmen ber Stabt Oüffelborf befUmmt unb aur 3ahlung an bie ßabtifche Behörbe an» getotefen. 3th beeile mich/ fciefen abermaligen Bewei« ber regen Teilnahme unb ber warmen gürforge Sr. königlichen Roheit für untere Stabt gut kenntniß ber Bürgerfchafr gn bringen « ^at^erit* SRünbhen, 19. 3«ni. Oer könig hat ßch heute nabh §ohenfchwangau begeben. Oer ßcgation«-Bath Butharbt gum ©efchäft«trdger in ff3ari« ernannt. 0ach§ckftnch Ore«ben, 19.3uni. Oie ©roßfürßin SBaria oon Bußlanb am 13. b. 2)1., oon SBünchen fomntenb, ^ter eingetroffen unb heute Badß nach SBarf^au abgereiß. Oer fföring unb bie ßlringeffin ©eorg finb geßern Bathmittag oon Berlin auf ihrer Billa in öoßerwife wieber eingetroffen. Oer frühere ©eneral»©otioerncur in Borbfranfreidh, Staat«»2Rinißer oon gahrice, welcher feit ber Bbreife be« Bei^«fangler« au« granfreich mit beffen Stcüoertretung ba* felbß betraut war, oorige Badß, über Berlin fommenb, au« granfreich hierher giuücfgeFehtt, hat heute Bormittag Sr. Btajeßdt SBelbung erßattet unb Bachmittag« bie ßeitung be« krteg«*2Rinißcriuni« wieber übernommen. Oer ©eheime ginang'Bath oon Boßift-BBallwi^, toeicher bem ©eneral oon gabrice al« kaiferlicher Eioilfonimiffar beigegeben war, befinbet fich gegenwärtig gm* Ucbergabe feiner ©efchäfte an ben ©rafen oon ißalberfee nodh in ß3ari«, wirb aber in ben nächßen Tagen ebenfall« hier eintreffen. SBraunfchtncio, 20. 3uni. Oie neueße Bummer ber »©efeh* unb Berorbnungö-Sammmlung« oeröffentlicht ba« ©c* fe^, bie Erri^tung einer ßanbe«fi)nobe unb eine« Shnobal- au«fchuffe« für bie eoangelifch-lutherifche kirche be« £anbe« be- treffenb, d. d. Braunfchweig, ben 31. Btai 1871. 0a4»fett*2ck?eininaet!» SBeiningen, 17. 3unt. Oer £ergoghat »au«Bnlaß ber im eben beenbigten kriege bethdtigten allgemeinen hatnotifchen Einmüthigfeit unb Cpferwilligfeit, fo- wie be«ruhmooll wieberhergeßellten grieben«« eine Bntneßie crlaffen, welche ßch auf folgenbe £anblungen erßrecft: 1) Buf hie fiolitifchcn unb *J3reßoergehen, auf Böiberfegungen gegen bie öffentliche Butorität, Berlejung ßaat«bürgerlicher Bechtc unb ber öffentlichen Orbnung; 2) auf 3agb- unb gifcherei-Beeintrdchti* gungen; 3) auf bie im 3nlanbe begangenen gorßentwenbungen bi« gum SDBerthhetrage oon 5 Thalem, unb 4) auf bie im 3 n ianbe begangenen gorßpoliaeioergehen. Oie noch wegen ber genann- ten gäüe fchwebenben ilnterfuchungen ftnb nieberaufchlagen. .SJfeu#. ©era, 16. 3uni. Oer ßanbtag h^lt geßern feine legte Sifcung unb erthetltc, nebß ber Bewilligung oer- fchiebener ©efuche oon ©emeinben begüglich beren fflfarr- tinb Schulbauten, feine nachträgliche ©enchmigung 311 ben am 18. Booembcr 1870 erlaffenen Bcrorbnungen, betreffenb bie llebergang«beßimmungen gum Strafgefc^buche für ben Borb- beutfehen Bunb, fowie einige gufäfcc gur Strafßrogeßorbnung unb SBobißfationen berfelben. Oerßanbtag erhob babei mehrere oon ber ©ejcfrkommifßon geßellte Bntrdge, begüglich ber Er- richtung eine« £anbe«gefängniffe«, ber Bbßellung bi«heriger §drtcn unb llebelßdnbe bei Bollßrecfung ber ©efdngnißßrafen, fowie ber Bewirfung einer Beforrn unfer« ©efdngnißwefen« tut ©eiße ber neuen Strafgefefcgebung, gunt Befchluß, mit bem Erfuchcn an ba« gürßliche SKinißerium, hterübex bem nächßen ßanbtage cingchenbe Borlagen gu machen. SIRittel« eine« Schreiben« bc« Stabtrathc« würbe berßanbtag gur Theilnahtne an bem feierlichen Empfang be« au« granfreich morgen hierher gurüeffehrenben 2. Bataillon« 7. Thüringifchcn 3 n fanteric* Begiment« Br. 96 eingelaben. Oer nädhße ßanbtag wirb auf ©runb be« neuen äöahlgefefee« cinberufen werben.

S§ranfvetclw ©eneral Trochu fegte am 14. b. Bl. feine am 13. abgebrochene Bebe (S. b. geßrige Br. b. Bl.) wie folgt, fort: 3dj gelange gu bem ^auptootmurf, ber un« gemacht würbe, baß Wir nämlich feinen Blan gehabt unb in ben Tag bincingelebt hätten. Bun beim, meine Herren, wir hatten einen v 13lan, einen febr einfachen, Oraftifchen, fühnen Blan, oen bem ich um fo unbefangener reben barf, al« mein waeferer koilege, ber ©eneral Oucrot, bie erjle Bitre- gung gu ihm gegeben hat. Sßenn eine belagerte Brmee eine 5lnftccn- gung madjt, fo muß tn berBichtung geliehen, in welcher 00m geinbe am wenigßen erwartet uckirb. Oiefer Bedingung cntfprach in bem gangen Umfteife oon ^3ari« nur eine Bfßtung, fo gwar, baß meine« äöiffen« nicrnal« oon ihr btc Bebe geircfen iß: ba« bie Stiftung oon ß3ari« nach ^ckaore über Bouen. ^ckier bieten in ber That bie beiben Seinc-Brme, welche bie §albtnfcl ©ennrOiflifr« bitben, jebem SlugfaU fo bebenfiiebe Schwiettgfeitcn, baß ber geinb ihn oon biefer Seite am wenigßen erwarten wirb. Söirllich hatte

758

Slbflcreifi: ©e. (Ssccücnj bet 2öirflidcke ©e&eime Statt SBobc nacb SrbmannSborf. ^ . Cer ©eneral• Jcleflrapbfti■ ©trcttor, ©cncral-Siaior »an etjauoin, radj Äatlbrutc unb Stuttgart.

lXid)tamtUd)csi. S e u t f e 6 SJJ e t ch*&♦ *§reu§ctt» Berlin, 20. 3wni. Se. SRajeffät ber kaifer unb könig begabenSieb heute Boraüttag uutUOUpr nach betn ^ieberfc^lefifcb*2)tdt{ijcben Bapnpof unb fapen Port in ber Bapnhof«halle ba« gutn Einguß* nach Berlin fommanbirt ßenckcfcnc Bataillon be« kön!ß«-©renabter»Negiment« Nr. 7, welche« gur Bbfaprt nach ßicgnifc bereit ffanb. Um 11 llpr empfingen Büerpöcbftbkfelben im königlichen Palai« bk Deputation be« ruffffeben 3nfanterie-Negiment« wei- tanb ^önig grkbrich SBilhclm III, fotrckie ben ©eneral * Bb|u- tanten ©eneral oon 2Jleknborff. hierauf fonferirten 6e. 2Ra» jeflät ber kaifer furge geit mit betn gelbmarfcball ©rafen SD^oltfe unb bem ©eneral non pobbiel«ft, unb liefen fleb bann oom SNilitär-kabinet Bortrag halten. Nach bem Bortrag erteilten BüerpöchilMefclben noch ben fommanbirenben ©enerälen non Bßerber unb non Boigt«»Nhe£, foroie bem ©eneral-SRajor oon Bauch Bubiengen. Um 5 Uhr binirten 6e. SRajeffät allein im Palai«. kaiferlichen unb königlichen Roheiten ber kronpring unb bie kronpringeffin begaben Sich mit 3h^n §ohcn ©äffen, ben Pringcn ßubttug unb Söilbelm Oon Reffen unb 3h^ königlichen Roheit ber Pringefftn Blice am 17. 3«ni oom bleuen palai« au« mit bem 2-Uhr-guge nach Berlin, nahmen an bem Diner im königlichen Schlotte Theil unb wohnten Bbenb« ber gefi* oorftellung im Opernhaufe bi« gum Schluffe bei. Die Nücf* fehr erfolgte mit bem guge um 101: Uhr. Bm 18. 3«ni fuhr Se. kaiferliche unb königliche §o- §eit ber kronpring SRorgen« 8 llpt mit ben Pringen £ubwig unb Böilhelm oon £effen nach Berlin, wohnte bem Danfgotteßbienffe in ber ©arnifonfitche bei unb fehrte SRittag« 4?wt«bam xtirucf. Bbenb« geleiteten 3h^ e kaiferlichen unb königlichen Roheiten ber kTongmng unb bie kronprmgefffn bie heffifchen £errfchaftcn nach bem Bahnhofe, oon au« lichtere mit bem Nachtguge bie Nücfreife nach Darmjlabt antraten.

Se. SRajeftät ber kaifer unb könig hüben au« Bn- laß ber Enthüüung«feier am 16. 3uni folgenbe« Büer^öchße« §anbfcbreiben an ben gelbmarfchall ©rafen Strangel gerichtet: Berlin, 16. 3uni 1871. Der heutige geiertag, an welchem 3ch ber Fachwelt baß Staub* bilb SReine« in ®ott ruhenben könig« unb Batet« übergab, beruft SRich, ba gugleicp ein Eptcntag ber Brmee iß, in 3hnen ben älteften unb pochgcßdlteßen ©cncral au« ber Seit biefe« könig« gu ehren, al« einen ber erßen unb älteßen Stifter be« Etfernen kreuge«, bie bie« Stanbbilb heute umßanbcn,— 3bnen eine Bußgdd&nung gu oetkipen, bie bet 2Belt geigm foH, Wie ber Sohn bie treueflen Dtenße, bie einft bem Batet geleitet würben, gu neuer Bnctfcnnung au bringen trünfeht. 3ch Oerkipc 3hnen baher bie brillantenen 3nfignien bc« Sterne« unb bc« kreuge« ber ©roß Somthure Steine« £au8orben8 Den §o- hensoöern unb hoffe, bap Sie biefelben noch lange al« ein §lnbenfen an tiefen fchönen Xag unb an 3h« langen*chDienfte tragen mögen. 3hc treu ergebener könig 2Bilh*lnn 5lubb ber SBirfliche ©eheime Stath tckon g^ünfenherg- Cubwiggborff ifl bei berfelben fefllichen ©elegenhclt burch ein eigenhanbigeS 5lderhöchpc§ Schteiben geehrt worben. Oer allgemeine feierliche Oanfgottegbienjl am 18. 3uni, bem ^weiten Sonntage nach ^Irinitati«, ift auf ©runb be« Bllerhöchjlen Srlaffe« oom 31. Slai b. 3* in öden kirchen unb ©otte«hdufern bc« königrcich« ^3rcufen, unb im 5lnfchluffe hieran auch in ben meiflen übrigen beutfehen Staaten abgehalten worben. Oerfelbe würbe bereit« am Sftittage ober 5lbenbe bc« %age« jubor burch einflünbige« ©cldute aller ©locfen eingeleitet unb am Bormittage be« 18. felhft auf ba« greicrluhße mit Slbfingung be« ^ebeum unb begangen. 3n bklen, namentlich fübbeutfehen Stabten berfnühfte fidh mit ber Bbhaltung be« feierlichen ©otte«bienfte« eine boü» ftänbige Siege«* unb &rieben«feier, beren ©lanjhunftc bie reiche

Beflaggung ber betreffenben Orte, öeRFonjerte, Sracfeljüge, Bictoriafchiefen unb 3üumination bübeten. Befonber« groß- artig gejlaitete ftch biete ©cfamnitfeier in Bug«bürg, wo an bie oorgenannten gejllichfciten gefl^üge mit geftreben, eine ^3rei«mebaillcnocrtheilung unb für ben ^weiten ^lag ein groß» artig oeranftaltete« SBalbfeft fich anreihten. Bufer in Ocutfchlanb felbfl würbe ber 18. 3uni auch ^on beutfeher Beoölferung im Bu«lanbe fepiich begangen: au« weiterer gerne liegen nur telegrafische Sftittheilungcn uor, au« Ocutfch'öeflerreicb aber bereit« eingehenbere SRadbrichten, benen gemäß in karl«bab eine erhebenbe gejlüchfeit fiatt* fanb, an beren Schluß ber kaifermarfch geff)idt, bie National- bl)mne gefungen unb ein jubclnbc« §oft auf ben Ocutfchen kaifer unb ben kaifer oon Cefterreuh au«gebracht würbe. 3u SRieb (an ber ®n«) würbe in einer sahlreich befuchten Ber* fammlung ^mit SRücfficht auf bie ^htentage in Berlin« am 18. ein %oafl auf ba« beutfehe Bolf, ba« beutfehe Jgckeer unb •ben Oeutfchen kaifer mit Begeißerung unb 3ubel aufgenom» men. Oer beiben am ^age bc« ^injuge« an ben hefigen Ober*Bürgermeißer gelangten Telegramme au« SDBien unb au« SRarburg in Steijcrmarf, ift bereit« in 2Rr. 39 bc« »SR.- u. St. Bnj.« Erwähnung gefchehcn. Oie geßlichfeiten würben überall Dom treffliebßen SBetter begünßigt unb nirgenb« burch einen Btißflang geßört, fo baß ße bie gewaltigen (Sreigniffc feit bem lebten außerorbentüchcn allgemeinen Bettage am 2)Uttwoch, ben 27.3uli 1870, in wür* biger Bßeifc abfchlicßen. OerBu«fcbußbe«Bunbe«rathe« für SRechnung«wefen trat heute ju einer Sifcung jufammen. Oer Bürgcrntcißer BtücF unb bie Stabtocrorbneten §ei)l, (Ernß unb SÖliclfe ber Stabt Böorrn« waren biefer Tage hier eingetronen, um bem 91cich«fanaler gürßen oon Bi«marcf unb bem ©cncral-gclbmarfchall ©rafen o o n 2Ro 11 f e bie Oiplome al« Ehrenbürger ber Stabt Sßorm« 311 überbringen. Oie Oefmtation war oon beiben §erren junt Oinev gelaben worben unb hatte u. B. auch Einlabung erhalten, währenb ber Ein* jugifeierlichfeiten hier 31t oerweüen. Oer fprooinjial - ßanbtag bc« königreich« Preußen iß, wie un« au« könig«berg telegraf)hitt wirb, heute Btitfag 12 llhr im Stänbe * Saal be« königlichen Schloße« bafelbft in hetfömmlicber SBeife eröffnet worben. Oa« Büer* höchße ^3rof)ofition«befret 00m 8. b. 2R. würbe bem Ganb- tag«.9Rarfcha[l übergeben. Ebenfo tß, wie un« au« ff3ofen tclegrabhitt wirb, ber ^prooinjiallanbtag be« ©roßheraogthum« ff3o- fen heut SRittag nach oorangegangener gotte«bicnflliehet geier burch ben königlichen kommiffariu« eröffnet, unb bem» fclbcn ber Büerhöchße ßanbtag«abfcbieb, fowie ba« Büerhöchßc ff3roboßtion«bcfret ju ^änben be« £anbtag«*2)tarfchall« über- geben worben. Oanjig, 19. 3 un i- (B5eßf)r. gtg.) S. 2R. Tran«borf* fchiff »^3ommcrania« nach bem »k. k. B.« am 16. b. Bl. mit ber kommifßon jur Unterfuchung ber Tiefen, be« gifch* reichthum« :c. ber beutfehen SReere in See gegangen. kiel, 19. 3 u ni‘ (k. Eorr.) Oa« 2Rarinc*2Rinißerium hat beßimmt, baß bie oon ber gortißfation ju ©eeßemünbe ber SDlarine überwiefene unb ju SBerftawecfen beßimmte Barf ben Barnen »2öefer« führen follc. * Eaf f c l, 16. 3unt. Oer frühere furheffffche 3ußi3’2Rinißer, Dbergerich^-^räßDent a. O. 2Rorifc oon Baumbach, geßern im 83. ßeben«jahre hier geßorben. Em«, 19. 3uni. Oer ©roßherjog oon Dlbenburg heute Bachmittag 4 Uhr hier eingetroffen unb im §otel au ben oier 3ah^c«aeiten abgeßiegen. Oüfjelborf, 19. 3uni. 3hee königlichen Roheiten bergiirß unb bie gürßin oon §ohcnaollern reißen heute ÜRorgen um 8 Uhr nach Sigmaringen ab. Oie Sfü&en ber SBtütär* unb Eioilbehörben, ber Ober*Bürgermcißer an ber Sbi^e be« ©emeinberatbc«, fowie mehrere Bereine hatten bem gürßenbaare ba« ©elcite bi« a«m Bahnhofe gegeben. Oie hohen §errfchaften nahmen in folgenbcn BSorten Bbfchicb oon Oüffelborf: »3n bie Unmögfichfdt Oerfeßt, oor ilnfcrcm Scheiben au« btefer Stabt brn Bewobnern infigefammt bie waimen ©efinmutflen Unfercr ■Thdlnahme unb tanfbaren Bnl)änglid)fcit Oerfönlich auöjucrücfcn, entbieten SBir alün Oüfftlborfem ein berß the« Lebewohl auf fo ©ett will frohe« ©teberfehen, biefdben oetßdhernb, baß ber tn ihrer 2Rittc oollbradbie ÖebcnPabfchnitt ui jenen Erinnerungen ge» hören wirb, bie Un« ßet« theuer bietben unb al« Unfer eigenfif^ Bermachtniß auf alle 3dten in Unfereni §aufe üererbt werben fod. Oe« Fimmel« Segen ruhe irwmrbar auf 3hrcr fchönen, blühenben Stabt« Oer Cber»Bürgermeißcr Jammer« hat heute golgenbe« oeröffentlicht:

er auch hier feine bebeutenbe Truppenmacht angchäuft. Oiefe Bidß* tung bot noch anbere Bortheile. Sie war in ber glanfe burch bat Strom gebeeft unb bie Stcflung be« geinbe« ging bamal« noch nicht über bie liinie oon Bcmtoife nach Blantc« hinau«. 2Rit einem ein- gigen kämpfe fonnte bie Brmee in fonirten 2Rätfchen bi« nach Bouen unb oon hkr bi« gum SDfcere gelangen, welche« bie beße Operation«baß« iß. Oie« ba« ©epdmniß her Bebouten oon fia golie unb Eolombc«, welche wir auf ber £albinfd ©enne- oiüier« auffUhrten unb ber gapltdchen Schiffbrücfen, bie wir burch ben 0ber-3ngenieur kranß fchlagen ließen. 50,000 SRann follten mit großem ©eräufch burch ^ari« giehen unb bie Bücfgug«- linien ber Bnnec bei Bonbp forciren unb wenn ber geinb purbureb abgewogen war, foütcn Tag« barauf anbere 50,000 SRann ben gluß bei ©enneOiUier« übetfchrcitcn unb burch ba« Cife-Oepartement nach bem Söeßcn giehen. Bn biefen Bu«fall«plan fnüpfte ßch bann noch ein Blan gur Bapß'gung Oon Bari«. (Bebner oerlicß gut Bc* ßätigung feiner Bngaben mehrere amtliche ©ofumente. 3n bem eine« berfelben, einem Briefe be« ©ouöerneur« oon Bari« an £errn ©ambetta, 00m 25. Cftober, heißt e«: »Sie werben ßch überzeugen, baß bie mobetnen Brmeen ßch nicht ioiprooißren laffen, baß man Sclbaten unb gcfchulte Cfßßere haben muß. Oie Entlaffung bc« Bbmiral« gourichon ßbt bebauerlich « Bu« anberen oon bem Bebner erlaffenen 3nßrultionen gebt ^erucr, baß er nieinal« bie ßoite-Brmee gum Entfaß 00a §Pati« herbetgetufen hat.) Oer ©eneral b’&uteüe« ßieß auf ben geinb nnb fl)lug ihn (?) bei Orkan«; aber wir erfuhren nicht; wir batten feine Nachrichten mehr feit bem 26. Ditobet unb auch unfete Ofpctdjm famen nicht mehr regelmäßig an’8 3kl. 3# ßhloß meine 3nßruftionen mit ben BSorten: »2öenn nicht« oon allebcm möglich iß, fo werbe ich gwifchen bem 14. unb 18. allein panbeln.« Oamit war alfo ba« Oatum be« 5iu«faÜ8 angegeigt unb ich werbe nachwtifen, wie ber Erfolg Oon Eculmier« meinen gangen Btan umgeworfen hat. 3^h habe ßet« oon ben Berbienßen be« £rn. ©ambett# eine höhere 2Rctnung ge- habt, al« er oon ben meinigen. Er beßßt einen glüpenben Patriot!«- mu«, aber er hatte gwet ©runbfehler: Er ßeüte über bie allgemeinen Bnßrengungen be« ßanbe« bie Bnßrengungen einer befonberen Bartd, beren 2Ritgliebern er aubfchließlicp bie ßeitung ber ©efehäfte anoertraute, unb gwetten« war er oon ber Trabüion oon 1793 beberrfcht. Nun benn, fchon bie Blemoiren Ounwurteg haben gegeigt, baß biefe Trabi- tion falfdh iß, unb pmt gu 2:agc fann bie Seele ber Nation nicht gegen ba« Brfenal einer anberen Nation anfämpfen biefer £in- ßcht hatte er oerhängnißoolle 3tdhümer, bie ich oft im Stabthaufe befämpfen mußte. So hing er namentlich an bem ©ebanfen, baß in ber SNobilgarbc bie Ofßgiere burch Söapl ernannt werben müßten. Sein Bebner-Talent fegte bie« im Schooße ber Begierung burch, nur ßeßö unb ich ßimmten bagegen. Bknigc 2Bo^en fpäter in Tour« woüte er nicht« baoon wißen. 2Ran wirb mich fragen, warum ich gleichwohl ba« betreffenbe Oefret untergdehnet habe. Solche Prü- fungen traten wäprenb ber Belagerung gtuangigmal an mich heran; ßet« oerbot mir ba« ©efühl bet pßiept, meine Entlaffung gu geben; ich mußte mich alfo bem einmüthigen Befcpluffe be« Bdnißcrraih« fügen. Bl« Pari« ben Sieg oon Eoulmiet8 erfuhr, hieß allgemein, baß man nun ber ßegtefepen Brmee entgegen gehen muffe, unb bie« artete allmählich in einen wahren Taumel au«. 2Ran gwang mich, alle meine Bnßrengungen in ber Bicptung 00a Bouen im Stich gu laffen; §err ©ambetta forbertc mich auf, meinem plan gu entfagen, unb nun würben äße Bnßrengungen oon Söeßen nach Oßm er- legt. §err ©ambetta ging in feiner 30ußon fo weit, gu fepreiben, baß bie ßoire - Brmee am 6. fJcgember im SÖBalbe oon gontaine- blrau btoouafiren werbe. 3 n ^Pat tücfte biefe Brmee auf Or- kan« oor, erfuhr aber hier bie Schlappen, bie ich oorperfap. Buf bie kunbe oon biefen SNißerfolgen ber ßoire Brtnce bdcploß ich r uochp ein SNal allein gu panbeln. Dtcine Bnßrengungen in ber Bicptung be« SNarnetpaleg bi« gum Plateau oon Beton patten bie Schlach- ten oon Billier« unb Epampignp oorbereitet. 3mn Stüßpunft bienten bie gort« Nogent unb Bo«np unb ba« Plateau ton Boron. Seit mepr al« gwei Bionaten ßräubte ich mich gegen meine Um- gebung, ba« Plateau oon Boron gu befeßen, weil bie« eine ungebeefte Stellung unb bie Natur bc« Beben« felbß bie Buffübrung oon SBerfen nicht geßattete. ©leichwopl würbe ba« Plateau befefct unb gwar trofc be« fcplüpfrigen Terrain« in einer Nacht oon mepr al« 80 ©efepüßen. E8 war bie« eine ßeißung be« Bbmtra 1 « Saiffet, für bie ich ipm gum großen Oanfe oerpßicptet war. 3ch wtU mich über bie eprcnoollen Schlachten oon Epampigno unb Billier« nicht Oerbreiten, in benen wir jebe« 2Ral 3000 Blann, bie beutfehen aber ba« doppelte (??) oerloren unb ein SRann, ben heut ber Bolföpaß »erfolgt, ber ©eneral Ducrot, ßcp mit Nuprn bebccfte. ^ckier ffclen bie ©enerale Benault unb ßa- broit bc ßaeparriere, bie kommanbanten ©ranceo, granepetti unb Preooß, beren Bllcr Bnbenfcn ich dne öffenütepe ^ulbigung fchukig bin. Sßir befanbm un« in jener Epoche, ba bei ©eneral Ebangp ßcp burep feinen Bücfgug an ber ßoire auögcicpnetc, wo et mehrere Tage lang gwei ooüßänbigen Brmeen bie Sptßc bot, ba ber ©eneial gaibperbe mit einem fleitien §cere, ober mit unbcgwingliWet Energie ben geiKb in Schach pidt, ba ber ©eneral Bcurbafi, beffen miluä- rifepe Talente längß anerfannt ftnb, fo bebeutenbe Operationen unter- nahm, bie nur ba« Ungiücf patten, um feep« Söocpcn gu fpät gu fommen. 3d& war untrößlich, baß ber geinb Wie immer nur feine kanonen geigte (?), benn feine 3nfanterie war ich gu beßegen gewiß d). Darum füprtc ich meine Truppen auf bie Ebenen oon St. Dem«, wo am 21.De|cmbcr bie Schlacht auf ber ßinie oon BiCUvEoratb biß Baurgct geliefert würbe. Daß war eine ungeheure Bnßrcngutrg. Der geinb ßeüte un« wieber nur feine Brtiüetie entgegen (?) unb le Beurgct mußte oon ben SRarincfolbatcn, bic fo tapfer genommen patten.