1871 / 59 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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fcunaSquai fccrfaimnelt, Me baß kronlckrinjlube fpaat mit jufaln- ben gutufen begrüfte. SSermittclft Sonberjufl würbe hierauf bic Steife nach ßonbon fortflefefa. g^ißben 6 unb 7 Uhr lang- ten 3fac kaifctlüben unb königlichen Roheiten im (Efaring- (Erof SBafaihofc an, wo ffe oon bem §rinjcn unb bet *Prinjefßn oon SQSaieß, bem SPtarquiß unb bet S&tarquife oon ßotne, *em beutfeben 23otfc^after unb oiclcn anbeten *Perfo- iten oon Dißinftion empfangen würben. SBegleitet bon bem *prinjcn unb bet *Prinjcfßn bon SOBaleß fuhren bet kronprinj unb bie kronptinjeffln faetauf nach 93rufffa- £oufe, bem beutfeben SBotfcbaftßfatel. Dort würben 3fae kaiferlidjen £ofaiten bon bem ©rafen unb bet ©räfin SBern* ftorff unb bem SBoifcbaftßperfonalc efafurcfaßooDl empfangen, unb beim Durcfacfaeiten bet feßltcb gcfcbmücften §aüe bon einem jugenblicben Sängercbore mit einem fteftgefange begrüfa. Die beiben jüngfien kinber beß beutfeben SBotjcbaftcrß, ©räfln SSictoria unb ©raf 3obann bon SBernflorff, ttugen faerauf bem kronprinjlicben Staate SOBiOfommenflcbicfae bor, wobei erßere bem kronprinjen einen ßorbeetfranj, lefaetet bet krön

tenb beffelben brachten 150 beutfebe Sänget, SJlitglicber. beß Turnoereinß unb anbetet beutfeher ©efangßoereine ein Stänbcben, baß untet anbern beutfeben patuotifepen ßiebern auch einen SBerß bet »SÖBacpt am aftfain« umfaßte. Sftacp bet Setenabe empfingen ibte kaiferlicpen Roheiten eine Deputation bet Sänget unb nahmen auß ifaen §änben eine mit japl- reichen Untetfcbtiften bebeefte SOBillfontmen * Abreffe entgegen. Sc. kaiferiiebe £opeit bet kronprinj geigte ficb hinauf mit bet kronprinjeffln auf bem SBalfon unb würbe bon bet bot bem §otel betfammelten SBolfßmenge ftütmifcb begrüßt., 3fa* kaiferlicpen imb königlichen Roheiten befuep- ten gefletn bie internationale AußßcQung in Süb-ken- flngton, nahmen faetauf bei bem bringen unb bet fPtingefftn bon SOBalcß in SJlarlborougp-ipoufc ein Dejeuner ein unb begleiteten baß fprinjlicpe §aat nach §oufe, wofelbß bei gunfligem SÖBetter ein glänjenbeß ©attenfeft llattfanb, bei welchem 3fae Sötajeßät, bie eigene gu bem SBepufe, baß kronprinjlicbe «Paar gu begrüßen, bon SÖBinbfor hetubetgefommen mar, bie fämmtlicben SDtttgüeber bet könig- lichen g-amilie, mehtere auf SBefucp Pier anwefenbe Roheiten# bie 2Jteprjapl bet Sftitglieber beß biplontatißben (Sorpß u. f. w. gugegen traten. 9bacp bem Diner, baß beim kaiferlicpen SBotfcpafter, ©tafen SBernßorff, im *Pruffia«£oufe pattfanb, befuebten 3pre kaiferlicpen unb königlichen Roheiten bie italienifcfa Opern* borftellung im (Eooentgarben-Tpcater unb erfchienen bann auf bem Salle bet £erjogin bon SOBeHington in Apßlety§oufe. 3tn Ob er häufe fünbigte gejtern bet Hnter-Staatßfefretär im kriegß* SDUnijterium an, et werbe am 13. 3uli bic jweite ßefung beß ArmeC'2ffeorganifationß*©efeJ}eß beantragen. 3m Unterbaufe fam in geßrifler SJlatfaßßung nach einet nicht gu ©nbc geführten Dißfufflon übet eine, bie §erfiellung bon Straf enbapnen (Tramways) im 3nnern bon ßonbon, betref» fenbe ©efefcborlage, bie ©tnennung eineß neuen gtofbritannifchen ©efanbten in Stuttgart gut Sprache. Der Unter»Staat§fe!retär be§ Slugmärtigen erwiberte, ßotb ©tanbiüc habe bet königin botgefieüt, baf unter ben beftehenben Serhältniffen bet Slang be8 biplomatifcben Sertreterö in Stuttgart tebugitt werben fönnte, folglich würbe jtatt eines auferotbentüchen ©efanbten unb beboümäcbtigten 2PMnijler§ ein Charge d 5 Affaires ernannt werben. Slach ©rlebigung einiget anberen einleitenben ©efebäfte würbe bie Debatte übet bie geheime SBafa. (Sallot) wiebet aufgenommen. j5tanFretdh. w fpatiS, 7. 3uli. Die Segafaung bet Sltiethen, welche für flctne SBohnungen gum 8. b. fffl-, für grofe 2öohnungen gum 15. b. SSJl. fällig werben, ba8 SBechfel- gefefi unb bic Strenge, mit welcher man biejenigen Steuern eintreibt, welche bie SÄegicrung bet nationalen Sertfaibigung ouf ©Kientfltn gelegt ^at, iccldpc »ä&rtnb bet Selageruna uon ?PattS ßeflobtn wa«ti, erregt in «Parts gto^tn 2Jtif inutb. 9lo* immet finben Angriffe auf einjelne ©olbaten, fowie iablreicbe SSerhaftungen ftatt T 3ournale »on SlmienS »om 5. 3uti bringen ^?i )e t ?5 f ^ nn n,a * un 8 tn ' wcl( 'ck ( »o« btr beutfeben SWihtarbeborbe jugegangen fmb:

1) 3luf »eftbl beS ©enctalquatüftS bet ®(fatunaS Strmte in §rantrei(b merbrn »on beult ab bet SBtlafleruna« Sufianb unb bie Ätie««fltfe#e in aßet Strenge rolefctt bergeßtnt, unb itbe ßanbluna iegtn bie preu&iföe »ebörbe, fo wie jebe SOjibigung bee ©Kbetbeii

bei fjnbiolbuen werben mit bet flröpten Strenge btfirafi Werben Eer ®eneral-3Äajor jtommanbant ». SKuviße. 2) Stuf SBefebl Sr. CjceUenj fceä Ober ®entral« unb au8 ilt- faite beb SWcrbtb, weichet in bet »origen an einem beutf§en Solbaten oerübt würbe, wirb befgloffen, wie folgt: Oec O^bnnatft- »lab wirb jeben Slbenb um 10 llbr geräumt. Cie ftaffeebäufer, ßleßaucantb Je. werben Slbenbb um 10 Ubr gefcbloffen. Siai halb 11 Uhr Slbenbb bat Sßiemanb, äuget ben Slgenten bet feanjäftfehrn SJoiigei, baS Dtecht, auf ber Strafe ju fein. 3eber, welcher auf Jffent- liiher Strafe na® biefer Stunbe betroffen wiib, witb atretirt. ©et ®cn(tflI-3Äajot fiommanbant ». Siucide. siuch ber »Souriet be ©t. «Quentin« enthält eine folcfce Sefanntmachung ber beutfeben «Dülitärbehöfbe: Sin bie Sin wohnet! 3n SiuSfübrung beb Slrtlfelb 8 beb SSet- itageb oom 28. gebruar, weiter ben fbommanbanten ber beutf®en Stuppen bab 5Re®t giebt, aße jur Sicherheit ihrer Gruppen noth- wenbigen fWafrtgeln ju treffen, werben bie (Sinwohner Dort St. Ouentin benachrichtigt, baf 1) jeber Sinwohner, weiset einen btucf®tn Sol. baten beleibigt, fofort arrctirt unb mit ber gröften Strenge beßraft Werben wirb; 2j 3ufammenroitungtn auf ben öffentlichen 'pläfen unb in ben Strafen werben mit ©ewalt aubeinanber getrieben Werben. St. Ouentin, 4. 3nli 1871. ©er ßtiafor, flommanbant ». äobenhorft. 8. 3uli. (i'3. %. S.) Cie fci'neüe Srlebtgung beS ©efeSeS über bie neuen SingangSfleuern hatte in ber. SDixt- tbeilung beb fyinanj-SDbiniftcr& ihren ©runb, baß täglich fehr grofe Quantitäten »on ben bureb baS ©efeg befeuerten äßaaren in ben »erfchtcbcnen §äfen anlangen unb baf biS tut SSo- tirung bt« ©efefch bftn ©taatbfehafe iäglich rin ©chabcn »on mehreren 2JtUlionen erwaebfe. ©er SWinifier muffe bähet bie ©ringlichfeit ber ©iStufjton beantragen. 3n golge beffen würbe bie ©iSfuffion beS bie ©cneralrätbe betceffenbcn ©efefteg unterbrochen unb baS neue ©teuergefeg, wie bereits gemelbet, faft einfUmmig angenommen. ©ie fproflamation bet für «Paris gewählten ©eputirten ber Sßationaloerfammlung hat geflern im »fpalaiS bu ßujembourg« ßattgefunben. ©ie «PrüfungSfommiffton hat fleh na® längerer SBcrathung bafür entf®iebcn, baf alle ©timm- jettel, bie mit bem «Hamen 21. ober «Ploreau betrieben feien, au ©unfien getbinanb «Ploreau’S gejählt werben foüten. ©a hitrna® fi® für f). «Koreau 94,873, für «BonoaHet ba* gegen nur 94,632 ©tirnmen ergaben, würbe erfierer alS Cc- putirter ber «Hationaloerfammlung brofiamirt. 9. 3«li. ©ambetfa hat am 6. b. ein ©®reiben an bie tebublifanif®cn fiomiteS in Sorbeauj geri®tet, in wel®em- er feine greube über baS «Refultat bet SBaflen auSbrücft. 3n biefem ©®reiben helft eS: ©ie lefeten SEBahlen haben ben SSeweiS geliefert, baf granfrei® jum ©uten entf®loffen fei, unb baf eS 2lUe8 aufbieten wolle, um bem ßanbe jene Stellung wieber ju erwerben, wef®e eS bur® bie SHonarchie »erloren bat. ©iefer SffiiUe beSßanbeS legt ben «Äebublifanern ernfte H3fU®ten auf. granfrei® erwartet »on ber republtfanif®en «Regierung fein 4jeü unb feine SEBicbergeburt. 2lrbetten ©ie bähet mc, ohne ju ermatten, mit geftigfeit unb «Utäfigung, mtt Klugheit unb SOBeiSheit baran, baf bie Sflepublif, wel®et heute SHiemanb mehr miftraut, für unfer unglücfli®e8 JBaterlanb jum £afen werbe, in wei®em eS fi® enbii® »on allen ©türmen ju erholen vermag. SSernteiben wir beShalb iebe llebertreibung; feien wir eintg, fiarf, wa®fam, gemäfigt unb »or 2lüem gebulbig, unb bie gufunft wirb unferen ©runb- fäjen gebären. S3erfailleS, 8. 3wli. 3a äer SHationaloerfamm* lung ßanb auf ber SageSorbnung ber ©efclentwurf, betreffenb bie 2luflage neuer Steuern auf Sucfer, Äaffee, 3®ee, 2Ufohol, Äafao unb ahnli®e ©egenflänbe. ©ie ©rinali®fett bet SSerathung würbe »otirt unb trat bie «Betfammluna fofort in bie unmittelbare ©iSfufjion beS Entwurfes ein. «Ra® furjet ©ebatte würbe berfelbe mit 483 gegen 5 Stimmen an- genommen. «tck ZT ®r a6 , /Sournal offictel« »eröffenili®t weiter folgenbe SCBahlrefultate: «£Rorb®an: be@ou»cDo. ©eine: SBoiowSfi, 2lnbre, «pernoUt, ßou»et, «Paul «Worin, be «Preffenfe, ©am- betta, ©tejj-«Womn, Sorbon, ©enormanbie, be Siffei), be «Ploeue, ©®eurerckÄefiner, Äranfi, ßaboulatje, ßefebure, ßaurent «Pi®at, ©ebert, SBreSlah, ©rouin, S3on»alet. 2Bie baS ,»3ournal ofpciel« mittheUt, hat bie ^Regierung m SSejug auf bie Rlnwenbung beS ©efefieS »om 12. «Wai b. 3.

Xag, an wel®em bet h^e ©eri®tShof in «PanS wieber her- geßeat worben war, au® als ber %aa anjufehen fei, an wel®em bie 3nfurreftton beenbet war. £ . fWabrib, 5. 3u(i. ©ie 2lntwort8abreffe auf bie 3®tontebe, auf beren Serathung bet Äongref »ieie

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sffio®en »erwanbt hat, fürjli® übenei®t worben unb batauf folaenbe Stwiberung beS ÄßnigS ergangen: »mpfinbe hie lebhaftes« ©enugthuung beim Empfange bet Mbreffe, bie ber Rongref an mi® geti®tet hat; benn mein eiftigfieä ©eaehten «®i hie ffiünf®« be« ©olle« fennen ju lernen, um ben- feiben na® meinen beßen Kräften ®ere®tigfeit wiberfaßten ju ©Iücfe Spanien«, ba« mein unb meinet Kinber ©aterlanb aeworben, mi® ganj bingebenb, werbe Slfle« aufbieten, uni bem aefefaebenben Körper, bet bie Seßtebungen meine« ©eile« barßeßt, meine treue unb berjli®e «Wiiwitfung iu leiben, bamit Wir in ge- meinfamer Slrbeit für He (Sntmieftlung urb ©efeßigung bet grofen (fflruntfäfv be« fonßitutioncflen Spßem«, bem ba« fpanif®e ©oll fo »ieie Opfet g«bra®t hat, fein« SBiebergehurt unb ®töfe erjielen

©iefe ®«fühle, meine Herren Sibgeotbneten, wetben mi® mein aame« Vebcn lang bur®bting«n; ß« werben mir bi« Kraft jum Siege übet aß« ®lütf«we®fel unb g®W!erigfeittn bet gufunft »erleihen. _ 8. 3ult. (2B. %. 23.) 3n ber heutigen ©ifcung ber 6 orteS gelangte ber ©eri®t ber Subget Kommifßon lut ©erathung. ©errano forberte bie Kammer auf, bie ©orf®Iäge ber Kommifßon anjunehtnen, um bie [Re- gierung in bie fiage ju »erfefen, ihre ©erbinbli®feiten ju er- füllen. 3nt ©erlaufe feinet Diebe betonte ©errano, er würbe fofort auS bem ©iinißertum auStreten, wenn bie gegenwärtig jwifchen ben «Parteien befltßenbe ©erföhttung gebro®en würbe.

Italien. Diom, 8. 3uli. (2B. %. ©.) ©ie »©ajjeita ufßjiale« veröffentlicht eine ©erorbnung, betreffenb bie 2Rit- wirfung 3talien8 jutn ©au bet ©t. ©ottharbSbahn, fowie ferner bie Konoention, wel®e jwif®cn bet ©®weij unb 3talien bejügli® beffelben ©egenßanbeS gef®loßen worben iß. giotenj, 9. 3uli. SBie bie »Ofnnione« beri®tet, hat bie «DRuniiibalität »on 3affo anläßlich ber ©erlegung bet §außt- ßabt Italiens na® Diom eine ©lücfwunf® ©cßef®e an ben König geri®tet.

SHußlanh nnh fPolcw. ©t. «Petersburg, 8. 3uli. ©ie bieSiährigen grofen «IRanß»cr beS ©arbecorßS unb ber bemfelben atta®trten ^rupfien wetben »om 13. biS 23.2luguft jwif®en fpataolowo unb Soffooa ßattpnben, »on wo auS ein lingriff auf ©t. «Petersburg auSgeführt wirb. ®chtt*eh(n unh 9lortt»cftcn. ©tocfholm, 4. 3ult. ©ie jur RluSarbeitung eincS neuen §eereSgefefeS nicbergefefte Kommifßon hat »orläußg ihre Arbeiten abgef®loffen, um bie- feiben am 1. September wieber aufjunehmen. ©ie Kommif- ßon hat ß® ju bem 2lntrage geeinigt, baS ©teüoertretungf- Te®t aufjuheben unb bie 2Behrpßi®t auf alle Klaffen ber ©e- »ölferung auSjubehnen, bergeßalt, baf au® «Prebiget unb ßebrer bie bisherige ©efreiung »erlieren. gerner foüen bie Dlefrutenübungen weitet auSgebehnt, jebo® biejenigen, bie ß® bereits eine höbe« gertiglelt im ©®iefen angeeignet haben, »on ben ©atatllonS - egetjitien im brüten ©ienßjahre befreit wetben.

«Rew-^or!, 6. 3uli. «präßbent ©rant hat bie Diatißlation beS »©ertrageS von SCBafhington« in einet «Proflamation formell angejeigt.

©a» »3ußlj-2Rinißerlalblatt für bie preufi(®e ©efeigebung unb 0tc®t8pflege Dir. 27 enthält folgenbe ®n6 f®eibuna be« Könlgli®en Dber-Srtbunal« »om 1. 3unt 1871 ©et Staat«anwaltf®aft ßeßt feft bie ffierfolgung aßet Seleibi-

gurtgen ofae Sluöna&mc ju. Da8 Oryfenntnif lautet: 3n ber Unterfu®ung wibet ben ®en®t«boten ß. ju ©a auf Me 3li®tiafeit«bef®werbe be« «eba®ten Stnaeflagten, hat ba« Köntgli®« Dbet-Stibunal, Senat für Straffa®en, II. Slbthetlung, üi berStfimg »om 1. 3«ni 1871, in Srwägung, baf ba« SunbeS-Strafgefefbu® ba« ©ergehen ber ©eleibigung eine« S«ugen in ber 2lu«ubung leine« ©erufe« ober ln ©ejicßung auf feinen ©eruf al« ^fonberea^SBec. gehen wibet bie öffentliche Crbnunj, wt« im f. 102 be« preuftf®en Strafgefefbu®8 ®aratterißrt worben, nt®t aufaenommen, fonbern bi« gäße bet g«ba®t*n 2lrt in bem ®«fammtbcariße be8 ©ergehen« ber »eleibigung, wel®e« na® §■ 185 be« ©unbeg-Strafaefefbucha^mit bet bafelbß georbneten, na® ©iafgahe bet Umßanb« ber Ctat pon bem Stiebtet ju bemeffenben Straf« .bebroht iß, mtt umfnfH hat, l aj'i 1 “® bet projeffuaiifdten unb habet au® gegenwärtig mofgebenHn ©efttm- mung be« Slrt. XVI. be« ®infühtung8gefe|e8 jum preufif®en Straf- flefefbu® wegen ®ht»erlefung«n (©efeibtgungenWoweit biefelbcn al« ©ergehen anerfannt ßnb, alfo mU 2lu«f®luf nur her m §. 343 be« preufif®en Strafgefefbu®8 gebo®tcn, al« Uebet* ttetungen ®arafterifirten einfatfen ©eletblgungen, bie

(Smnbc auf beit Dorllegenbeit / in »eld&an bie Strafflage au0 S- 102 be§ JJreuflfcben ©trafgefefauebö erboben unb 3mfaorant auf ®runb biefer Sorf^rift in I. 3nfianj mit Strafe belegt/ fobann aber in II. 3nfianj wegen ©eleibigung au8 S-185 be§ SÖunbee-StrafgefetJ- buebö bejtraft ijt/ ber SlbDeHationSrid&ttr bie für bafi Unterfucbung«- Uerfafaen geltenben Sorf^riften mit Secfa angewenbet/ bie SSorfcbrif- ten für ba8 SBerfabren im (SWlbrojeffe/ inöbrfonbere ben §. 232 bc8 Slnbangö jur Allgemeinen ©eriit8orbnung unb ben §. 6 beÄ ©efefaS faw 11. S^arj 1850 alfo nicht üeilefa bat; für 9ted;t erfannt: baf bie -fticfaigfettöbefcbweTbe gegen baö §tfenntnib beS kriminalfenatö be8 königlichen AppeöationggeridJtö ju Naumburg vom 11. 1871 jurücfjuweifen / unb bie kojten beß Serfabrenß bem 3mploran- ten jur Saft ju legen. S5on SHecbtß wegen.

0tattfhfc^e 9lach&ri§tett» Aacb ber »Scbiffßlifie« S^webenß/ außgearbeitet »om kapitän 3- 8- fiagerbeim/ bie 3^bl ber je|igen Segelfafajeuge in ber febwebifeben kauffafateifiotte 2132 mit einer ^ragfä^ififett »on 89,7024 f^eulafen ä lOOStr.; bie ber Dampffcfaffc/ welche in f(bnefler Sunabme begriffen ift/ wäbrenb bagegen bie ber Segler abnimmt/ ifl 284 mit 11/284 ^ferbefräften unb einer Tragfähigkeit von 6354| SRcu- laften/ fo bab alfo bie ganje §anbelßflotte auß 2416 Oafajeugen oon 96,057 S^eulafien beliebt. Söet ben Dampfern finb bie fleinen, meißenS ungebeeften Dampffcbaluppen mit 10 ober weniger fPfcrtefräftcn, bie in allen Stabten (j. SB. in Stoäfalm 62) unb auch auf ben metßen Sanbfeen beß 3nnern »orfamben finb, nicht eingerechnet. Daß größte §anbelßfafajeug, baß -fcernöfanber fjregattenf^tff »8öreningen« / mit einer Tragfäfagfeit oon 3804 9leulaßen; liegt mit boHer öabung 23 m tief. &unfi un^ 3ötffenfdckaft* 3m »SBerlaje ber SHeicbßgefebc« Oon ffr. kortfampf in SB erlin eme neue Slußgabe ber Aeicbßoetfaffung erfchienen: »SBerfaffung beß Deutfcben SHeicbeß mit (Sinfübrungß* Öefeoom 16. April 1871, £inwetfen auf bie ergänjen- ben SSertragßbeßimmungen nebß beren SBortlaut, unb auf bie ©efefcgebung beß Deutfcben SHeidjeß, bejw. beß Äorbbeutfcben SBunbeß, fowie bem @efe| über bie SSet- einigung oon (£Ifaf unb Sotbringen mit bem Deutfcben Steicbe oom 9. 3**ni 1871. SBearbcttct oon §. SBießerr ®eb- esoeb. Sefretär im SJteicbßfanjler-Amte.« Aufer bet SSerfaffung, ben SSerträgen nebß jugebörigen SB^oiofoHen mit ben fübbeutfcbchn Staaten in autbentifefam 2Bortlaut enthält bie Außgabe werthoolle SBeigaben in ben Aoten ju ben einjelnen Artifeln ber SBerfaffung. 3 n 'ft angegeben, welche ©efefa in Außfübrung berfelben erlaßen ßnb, SBereicb unb Sintritt ber ©ültigfeit jebeß ®e- fefaß, ferner bie SBotbchaltt unb Außnabmcn ju ©unßen oonSBapem unb Söürttemberg, ie. 8^'^^kcb oon SHaumcrß ©efebiebte ber£obcnßau- fen unb ibtet (ßeipjiflr 8* 31. SBrocffauß) erfieint jefa in oierter Außagi, beren erße ßieferung oorltegt. o. Aaiüner bat mit feinen »£obenßaufen«, bie juerß im 3 1823 erfchienen, bureb bie SCfalberung ber glänjenben Sdten beß alten Deutfcben kalferreicbß baß nationale SBewufafein geflätt unb geßärft. »Alß ich oor mefa alß fünfjig Bähten, febtieb er in ber SBouebe jur 3. Außage (1856)f ben ®ntfcblub fafjte, eine ©efebitbte ber ^ohenßaufen unb tfaer Seit ju febretben, waren bie äu|eren SBerhäitniße einem folgen Unterneh- men weit günßigcr alß ic|t. Die Deutfcben, fcbmerjlicb ergriffen oon ben traurigen gtetgniffen ber bämaligen ©egenwart, ßrebten mit febnfücfaiget Theiluabme nach ber kenntnifj ihrer früheren Sußänbe unbThaten, unb begeißerte junge Sftänner machten ßch jur ßebenß- aufgabe, baß SBergeffene neu ju entbeefen unb baß SSerfannte in rich- tigerem ßichte barjußeden.« So natürlich, baf je§t nach bem SBtebererßebcn beß Deutfcben Aeicbß baß 3ntereffe an bem berühmten ©efdjufaSioerf wieber neu angefaebt, unb eine neue Auflage noth- wenbig geworben iß. Diefelbe »bem Schöpfer ber neuen £elben- unb gtiebenßjeit, bem §obenjoflern 2Bi!bdm^ gewibmet, »beffen ®e- fcbledbt unenblicb glücflicber iß, alß baß ber ßofanßaufen, Denn waß noch oor kurjem felbß 3Wutbige für unmöglich hielten, je|t jum fieile ^Jreufenß, Deutfcblanbß, ja ^uropa’ß erreicht.« —3" ber neuen Auflage wirb ber T&t ber britten unoetänbert beibehalten wetben. Sie erfcheint in 24 ßieferungen binnen 3afacßfriß. SBreßlau, 9. 3uli. J&eutc SBormittag würbe ber fechße beut [ehe gournaltßentag im ©tabtoerorbnetenlofal eröffnet. Der SBorßeber ber Stabtoerorbneten, Cent, begrüfte bie fehr jafatetche Setfammlung mit einer Anfprache, welche bureb Sonnemann beant- wortet würbe. Auf SBorfcfaag Dr. Steinß würbe Sonnemann jum Sotßfcenben ernannt, hierauf folgte bie SBeratbung beß oon §ro* feffor Söiebermann außgearbeiteten (^ntwurfeß über bie ©runblagen eineß fßrefgefefceß für baß Deutfchc Dteicb; berfelbe würbe nach län- gerer Dißfufßon mit einigen Abänberungen angenommen. (bewerbe unb ßpattbeL 3n bem Seitraum oom 1. biß 16. 3uni b. 3* Würben in SBerlitt eingeführt: ju Söaffer 88,963 Tonnen Steinfohlen, SBraunfohlenj kofß, 865 klafter Torf, 12,846 klafter SBrennholJ, auf ben ch£lfenbabnen 124,390 Tonnen Steinfohlen, SBraunfofaen, kofß, —* klafter Torff 1164 klafter SBrennholJ, Summa 213,353 Tonnen Steinfcfaen, SBraun- fohUUf kofß, 865 klafter Torf, 12,9624 klafter SBrennholJ/ außgeführt ju SBaffet 1048 Tonnen Steinfohlen, SBraunfofaen, kofß, auf ben (gifenbahnen 9666 Tonnen Steinfofaem SBraunfohlen, kofß, Summa 10,714 Tonnen Stetnfofaen, SBraunfohlen, kofß.