1872 / 9 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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ganze gabrifbevölferung wohnt , unter bcrfelbcn polizeilichen £anb iu haben, alS wie Stettin felbß, eine SAaßregel, bic nur bann auS* fübrbar fei/ menn in Stettin eine königliche spolizei*Serwaltung ejißirt. 3n ©attzig wirb gefagt, bie Statur ber bärtigen SchiffabrtSbevßlfc« rung, bic Schiebungen zu ber näcßßcn Umgebung non ©anzig, ber ganze Scrfeßr auf ber Sßcichfel, bie große Amapl non polnifchcn unb fremben Untertanen, welche bic Schiffahrt hcrvcifühTcn, mache eine fo energifebe Sßolizcivcrwaltung nothmenbig, ba| man bringenb barauf Schacht nehmen müffer biefelbe m ber ^ano einer königlichen Sc* hörbe zu haben/ wenngleich fein Stneifel fei/ baß ber gegemnärtige SBürgcrntcißcr nollftänbig im Stanbe fein mürbe/ bie Sache felbft zu bewältigen, allein mer giebt bie Garantie bafür/ baß cS immer fo fein wirb? 3t nerfchließc mich bem nicht/ baß ber kreis ber könig* liehen ^joItgci-SSermalttmgen / bie jeßt noch ejifiircn, eingeengt werben fann/ ich u?iü nicht fagen/ baß in Aachen ganz unbebingt «ine königliche §Poli§eioermaltung bleiben muß/ obgleich bte (Sjrünbe; bie bafür angeführt ßitb, immer non (Vernicht ftnb; in Marburg mirb bte ^olijeinermaltung in nächßcr geit an bie Stabt juruef* gegeben merben. 3t bitte nur/ baß Sic bte ©ewogenheit haben/ mich nicht burch eine Aefolutton zwingen zu moüeit zu bem mehr ober meniger zufälligen Augenblicie bcS Abganges eines ^3oli3cibirigenten bie königliche Snlizeincrmaltung in beßimmten Orten lahm 31t legen/ unb baß Sie mir überlaßen, ße ba unb 31t ber 3?it entgehen zu laffen, mo bie Scrhältniffe cS gcßattcn. ©aß gcrabc in ber neueftenS^t eine fräftige Polizei nothmenbig gemorben ift unb mahrfcheinlich für längere Seit noch nothm'enbig fein mirb/ baS, meine Herren/ merben Sie mir nicht befreiten mollen. Abßrahire ich non bem gemiß an ßt richtigen AuSfprucp , baß, je mehr Freiheit in ber ©efeßgebung , befto mehr unb beßo energifcherc Solizci nothmenbig iß/ fo hüben hoch gcrabe bie Ercigniffc ber leßtcn 5a^rc / bic fojialc Scmegung in allen ihren Erfcbeinungen cS recht anfchaulich gemacht/ mic offen baS Auge ber Staatsregierung gehalten merben/ unb mic fiarf bie £anb fein muß/ bie eingreift/ wenn ßc überhaupt einmal zum Eingreifen bic Scranlaffuna unb Pflicht hat 3ch meine/ mir bürfen baS nicht überfeben: baS Serfehlen eines richtigen unb fräftigen Eingreifens in irgenb einem Sunfte ber SAonarchie fann von fchlimmeren fjolgen fein/ als man fuß bei ruhigen Seiten einbilbet 3t glaube/ baS AbgcorbnetcnhauS fckat feine Seranlaffung , gerabc in biefent Augenblüfc , mo klagen über bie ganbhabuitg ber Polizei im Sßefentlicßcn nicht geführt merben/ bic iftaebt ber ^Solijci cinzufchränfen. ©afür, baß fte nur zum geeigneten SKoment unb nur innerhalb ihrer gcfcßlicßcn Scfugniß agtren mirb/ bafür übernehme ich/ fomeit ich cS fann/ bic (Garantie. Auf bic £DUtthcilungen, welche ber Abg. dichter (§agen) in Setrcff ber ^olizeivcrwaltung in 3Aagbebtirg gemacht tckatte, ermiberte ber StaatS-SAmifter ©raf zu Eulen bürg: 3ch bin non bem gaH, ben ber £crr Abgcorbnetc eben berührt hat/ infofern unterrichtet/ als hör aOcrbtngS längerer Seit ber Theater* ©ireftor ßt an mich gemanbt unb ftch barüber befchmert hat/ baß bie ffHäßc, melchc ber solijei im Theater angemiefen merben muffen/ erabc in einer Soge geforbert morben ßnb, mährenb ße an einer an* / *' 1 rr 1 ^ CM. VnurSun

in ermiberte

III unvv voyv yv|*,*vv*t , »eren Stelle mit geringerem Aufmanbc angemiefen merben fönnten. ©ie Aücffragcn, bic über baS bort herrfeßenbe bisherige Scrhältniß unb über bie maßgebenben ©cßttSpunftc ßattfanben/ haben baS Ab* gehen bcS SefchcibcS bisher verbinbert; er aber entmorfen unb fann jeben Augcnblicf abgehen. Heber ben Inhalt biefeS ScfcßcibeS hier in biefent Augcnblicf AuSftmft zu geben/ futbe icb mich nicht hcranlaßt; ich glaube auch/ baß bic ganze Angelegenheit/ meint ßc eine Scfchmcrbc fein foll / ihren §laß beffer crß bann gefunben hätte/ menn ich entfchicben hätte/ alfo/ menn ber märe. Eine weitere AuSfunft mirb ber Ä ***“ mir hcrlangcn; ber Smccf / ben er bei herfolgt/ ja erreicht. Auf eine Anfrage bcS Abg. ßjariftuS in Setreff beS *Polizei = ©ireftord hott Sranbt 31t §annooer entgegnete ber Sftinißer beS 3nnern: Ein Scricht ober Antrag: bent ^Poli3ci*^3räßbentcn hon Sranbt |u gcßattcn/ SUtglieb beS SermaltungSrathS für ein folchcS fiofal zu ein/ nicht an mich ergangen/ unb als ich aus ben Scrbanbluttgen oeS AeichötageS laS / baß matt Anfpielungen barauf machte / Seamte bcS üPtinißcrtuntS bcS 3nnem feien ScrmaltungSrathe ohne ©cnch- ntigung/ habe ich mir nicht erflären fönnen/ auf men ßeb baS bezog, ich hhre nun, morauf man hat anfpielen mollen. ©runbfaß uns hont StaatS*Stinißcrium zum Sefchlußc erhoben/ baß königliche Scanttc nidhtStitglicber honSermaltungSräthen folcher ©efcllfchaftcn fein follen, bie auf einen Ermerb gerichtet ßno. ©iefer Scfchluß tn feiner fonfegucnteit ©urcbfübrtmg, mie er mcttigßenS in meinem Acffort gehanbhabt mirb/ führt manchmal gärten mit ßcfy meniger für bie ß3crfoit/ als für bic Sache. ES fann leicht horfontnten, baß genteinnüßige Untcmchntun* gen baburch eher ins Sehen gerufen merben unb einen größeren An* tlang ßnbcit/ menn Scantte, mclche ber Sache nahe ßehen, mit in bic ScrmaltungSräthc treten unb baburch bent §ßublifum fine gemiße ©arantic bieten, baß bie Sache ernß genommen merbc. 3# bin aber ber Anßcht, baß biefe gärten nicht inS ©emicht falleif fönnen ber allgemeinen Anfchauung gegenüber, baß eS für Seamte ßch nicht paßt, in ScrmaltungSrätbc hon ErmerbSgefellfchaftcn zu treten, meH mög* licpcr Söeifc bantit ber Serbaclß angefnüpft merben fann, baß ihre ©cfchäftSführung an 3ntcgrität leibe. 3^h merbc über ben mir hör* getragenen gall Scricht erforbern unb, menn bic Sache in ber Xhat fo liegen foüte, mic ße bargeßcllt iß, bem §crm h. Sranbt fageit, er folle auStrcten. 3n Setreff ber Setliner ^polijeihermaltung nahm ber ÜHinißer bc8 3nnern nach bem Abg. ür. Sirchom baS Sßort:

2Keine fetten! Auf bic ©cfahr bin, Sic noch einige Statuten ■■ * * ' ' " ch* *. ~ ff t o ^ rtrr. .

länger aufzulaltcn, muß ich boch auf bie Aeußcrungen beS £crrn Abg.» ber zuleßt gefprocheit hat, antmorten, weil ße mir fpäter hicHeicbt nicht mehr fo frifch im ©ebächtniß fein merben, mic ßc eS mir im Augcttblicfc ßitb. 3ch behalte mir hör, int fiaufe ber ©iSfufßon, bie, mic eS ben Attfchein hat, heute noch nicht bcenbigt fein mirb, auf bett Eberth'fcben Antrag unb auj bie Aefolution, melche ber ^err Abg. Dr. Sirchom horfcplägt, zurucfzuFomnten. 3ch antmortc auf biejenigett Sormürfe, melchc ber £crr Abg. Dr. Sirchom bem Serfahren ber hießgm Polizei bem Stagißrat gegen* über macht, unb mclcbe er an meine Abreffc richtet. Steine Abreffe eigentlich nicht bic richtige, beim in bem bei Sßeitent größten aller ber Angelegenheiten, oic hier zur Sprache gefomnten ßitb, bin ich nur fefunbat betheiligt. SßaS bie Eifenbahtt 3 / SÖaffcranlagen u. f. m. be- trifft, fo fällt baS AUeS in baSSReßort beS £anbelS-2D^tmßcriuntS, i^ aber, als horgefeßter Stinißcr ber fontntunalen Ange- legenheiten, habe allerbingS ©clegenhcit, bahon kenntnif Zu nehmen, menttglcich ich ntcht bireft unb beftimntenb barauf ein- mirfe. Aientaitb fann mehr beflagen als ich, oaß mit ber 3*tt ßdh ein Serhältitiß zmifchen Solizei-Smßbiutn unb SDtagißrat ^crgcflcüt bat, mclcheS man als unerfreulich bezeichnen barf, Atentanb mehr beßeißigt als ich, auf bic Umuträglicbfcitcn, melchc barattS ermachfcn, hittzurocifen unb bic beiberfeitigen Sehörbcit aufzuforbcnt, ßch auf einen *Juß zu ßcllen, ber für ihr Sufammenmirfen unb für baS Su- ßanbefontmen gemcinnüßigcr Einrichtungen erforberlich iß. 3^ gebe zu t baß 001t Seiten bcS Polizei - SmßbiuntS nicht immer in ber 5ornt verfahren ift, mie ich gemünfeht hätte. Allein, meine Herren, alle Schttlb liegt boch nictckt auf biefer Seite» unb ich mürbe StancheS anführen fönnen, maS oon Seiten beS StagißratS pcccirt morben iß, menn ich für angemeßen hieftc, bon biefer Stelle auS Sormürfe gegen ben pießgen Stagißrat zu erheben. 3ch halte mich beShalb bloS an bic Sache unb bemerfe in biefer Sezichung, baß ber ^perr Abg. Sirchom ©ärßcUungen gemacht hat, bic mit ber SBirflichfctt nicht genau übercinfiimmen. Erßltch bin ich nicht ber Erfmbcr bcS S^ortiS *StraßenßSfuS*, auch nicht baS Solizei-Sräßbium; menn bie Etfinbcrfehaft 3emanbetn'gc- bührt, fo eS baS §anbclS=Stinißerium, aber baS A^ort hat auch feine Sebeutung. ©er hießge.Stagißrat ift ber Anßcht, in jeher kommune müßen fämmtliche Straßen nicht bloS zur ©iSpofttion ber kommunal- behörben ßehen, fonbem ßc feien ihr Eigenthum, eS ßepc ganz feßr baß in jeber kommune jebc Straße ber ©emeinbe gehöre. ©aS bleibt zu bemcifen. 3u Serlin nimmt ber königliche 3'iSfuS, geßüßt barauf, baß er bic Serpßichtung hat, gemiße Straßen Ztt pßaßern unb in mciter ntcfmärtS gehenber Aftcfßdht auf bie Eut- ftehung unb Anlegung biefer Straßen, baS Aecht für ßch in An* fprud), ftch ulS Eigcntl)ümcr biefer Straßen zu betrachten. Aetn, ich bitte um Enßchulbigung, ich ine nicht, baS hat ber fHSruS niemals gethan. Eine gemiffe Anzahl imn Straßen unb ^läßen in Serlin betrachtet ber §iSfuS als fein Eigenthum. Aun barüber alle Augcnblicfe Streit: ioeni gehört bie Straße? ßc eine ßSfalifcße Straße ober nicht. habe immer ben ASunfcb gehabt, baß ber Stagißrat ßch einmal bagti entfcfüicßcn möchte; im Sßege ber klage bie Sache zum AuStrag zu bringen. Seit 3ah*en mirb bicS beim SAagißrat angeregt, aber er flagt nicht, ©aß möglich iß, baß in einer Stabt eine Straße einem Anberen gehört als ber kommune, burch §ribunalS*Urtl)eil fcßgcßellt; aber bet einer anberen ©clegenhcit, nicht in einem Scrltnct gälte. £icr ßehen ßch noch immer bic gcgcnfcitigcn Scbauptungcn gegenüber: ©aS ^vinbelS*2Ainißcrium fagt: eS meine Straße; bie ^täbt fagt: cS meine Straße; aber flagen tput man nicht. 3n melchc Öage fornrnc ich nun? Soll icb( menn ich *mn irgenb einer Seite her an* gerufen merbc, mich als Aichtcr aufmerfen über biefen reinen ß3rioat* anfpruch? foll ich bent .6anbclS*SAinißcrium gegenüber entfebeiben: U c 1 n, ;r,V° - -■—

bic Stabt habe Aecht, ober ber Stabt gegenüber, ^aS .ch3anbctS*SAini- fteriutn habe Aecl)t? ©azu bin ich nicht berufen, gutn AuStrage ocr Sache führen nur zmei 2öcgc, entmeber bie Stabt ober ber giSfuS flagt, unb eS mirb burch gerichtliches Erfennt* niß feßgefeßt, m,em bie Straße gehört, ober Sctbe oer* einigen ßdp, unb bie Stabt übernimmt unter beßitnmt feßzufeßenben Scbingungen fämmtliche Straßen. ©aS meine Aftmatmemung, an anoercr Stelle ejißirt oieUeicht eine anberc. Aun fontmen mir an bie Öitfaßfäulcn, ba liegt bie Sache fo. ©er ß3oli3ct=93räßbent bon §incfclbep machte mit £crm ßitfaß einen kontraft, morin er fagte: errichte fo unb fo oicl Säulen, erfülle bic unb bic Serpßichtunqen, unb ©u follß ein auSfchlicßlicheS Aed^t auf 15 3ahrc haben, ©tefe 15 3ah« ßnb abgelaufcn. Aun ßcllt Jperr Sirchom cS fo bar, als habe baS 5]öii^f s fPräßbium einen neuen Elflußofotttraft mit ßitfaß ab* unb baburch bie Stabt oon ieoer Stamirfung auSgefchloffen. So eS nicht. ©aS Cpolijei * *J3räßbium hat allerbingS furz vor Ablauf beS 15jährigen s 43rimlegiumS einen neuen kontraft mit £crm ßitfaß gemacht, oer Ziemlich auf bcrfelbcn SaßS beruhte, mie ber frühere. Sobalb ich aber Aachricht baoon befant, rebrefßrte ich ^aS ©efehehene unb er* flärtc benJBcrtrag für nichtig; ber Scrtrag ejißirt nicht mehr. Aun fam bic Stabt unb fagte, fte mollc baS AnfchlagSmcfcn für ganz Serlin regeln, ©arauf mußte ermibert merben, baß baS nicht gehe. ©aS ©emerbe bcS AttfdßagcnS fein ©egenßanb, ber einer kon- Zcfßoit bebarf ober einem Erflußorccht untermorfen merben fann. bent alten Scrtrage mar ßipulirt, baß nach Ablauf ber barin feß»

; Chören Dem gmtuo, unozmar t)tnur oonocti Samen DtecktteDf» chr Uf Eigenthum ßehen. Sffienn irgenb eine Säulf auf einem ^erratn errietet merben foll, baS ber Stabt gehört, fo muß bazu

bie EtnmiHigung bcS SAagißratS eingeholt merben. 3# behaupte nichts meitcr, als baß bic königliche s }Mtzeibcbörbe bie in ihrem Etacntpt int beßnblichen Säulen, menn ße auf ftSfalifebcni ©runb unb Soben ßehen unb menn ber §err ^anbclS-Attnißer nichts bagegen ju erinnern hat, ßchcit laßen fann. Akr fonß Säulen errichten miH, muß ßch mit ber Stabt ober mit bemjenigen, bent ber ©runb unb Soocn gehört, einigen unb bie allgemeinen polizeilichen Scßimmun* gen, bie über baS Anfchlagmefen ejiftiren, befolgen. Aun bie Eifenbahnen. ©ie grage ber §fcrbccifcnbahn für Serlin eine grage gemovben von einer, meiner Anßcht nach fehr großen Sebeutung. ' Eine ^Pferoccifenbahn zmar ein äußerß un- bequemes 3ußitut für ben fetraßenverfebr, aber mo bte Aachtheile für bcnfclben nicht zu groß ßnb, ba mirb man cS boch ßatuiren müßen, um bie Serbinbung zmißhen ben einzelnen Stabttheilen, vor Allem bie Serbinbung mit ber Umgebung, mit ber Aingbapn u. f. m. h^sußcllen unb baburch eins von ben §ülfSmifteln an bie £anb 311 geben für bie SAöglichfcit ber Errichtung von Arbeitermohnungen in ber Aäpe, unb maS mehr iß, bie Errichtanr * (eute unb ©et an bemfelben T - ~ Ul v* wiv v*»»v vy VV v- V 14 4V haben baS ein ßusuS, ben bie Semohncr großer Stabte ßch auf bie Sänge nicht geßatten fönnen. ES mar bcabßdjtigt, jebcS Unternehmen ber Art, menn cS auf- tauchte, nach SAöglichrcit zu begünßigen unb baffelbe auch fomeit in bie Stabt bmeingchen ui laßen, als ber Straßenverfchr cS irgenb -hattet. A3enn nun ein fc^' 0 r vat- ober Aftienuntem iiefflötti ohpr rft hi’h.irf r Ser nach - V ^»njvivvyvivi I VIV pU l/m, melche Serbinblichfeiten ben Unternehmern inSezug auf bte konftruftion ber Sal)n unb auf ben Setricb berfelben aufzucrlcgeit ßnb. ©ie grage nach bem Eigentbmn beS XerrainS, auf mclchem bie Sahn erbaut merben foll, hat mit ber polizeilichen kon3efßon nichts zu thun. 3u= Sch*r SUrtlttot - -»•» *»• -*** *■ r

»♦» * w w M* \ nachfuchen. Ebenfo burch biefe konzefßon bent Acdfße ber Stabt in Sezug auf ihre ßäbtifdjen Anlagen unb Straßen im ©cringßen nicht prä* jubizirt, unb menn ber .^crr Abgcorbnete glaubt, baß bei biefer ®e- legenpeit von bem kpmeißonär noch ctmaS zunt Sortheil ber Stabt ermirft merben fönne, )o bleibt baS ber Seurthcilung beS 3AagißratS iibbrlaßcn. ©ie fpolizei fümmert ßch barunt nidpt. Entlieh bte SBaßerleitungSangclcgcnhcit. ©iefer Sache ßehe ich eigentlich am entfemteßen, ich bin nur neuerbingS baburch in biefelbe hincingezogcn morben, baß ßch bie Stabt an mich gemanbt hat, um thr behülflicb zu fein, baß ße bie Anlage mit ber S^t in ihre Spante befomme. Selten hat mohl eine Angelegenheit baS Unglticf gehabt, fo fel)r mit Mißtrauen unb eigcnthümlichen Erßnbungcn begleitet zu merben, als gerabe bie SßaßcrieitungSangelegenheit. habe niemals gehört, baß etne anbere Abßcht vorhanben gemefen fei, als bie Sfiaßcr« leitung nach Ablauf ber konzefßon an bic stabt übergehen iu laßen, maS ja auch bei meitcin baS Aatürlidiße' ift. Aber fo abfolut unmöglich, mie ber §err Abg. Sirchom cS barßcllt» fcheint mir boch eine etnßmcilige Scrlangerung ber konzefßon an bie englifchc ©cfellfchaft nid^t nt fein. 3ch bin neuerbingS barauf auf* merffam gemacht morben» baß btefe Stöalid)fcit mit 3ußimntung ber Stabt eintreten fönne. ES ßept ja feß, oaß bie ganze Anlage bezahlt merben muß, ich Will ibven Sßertl) einmal auf 4—5 SAitlionen an* nehmen; menn cS ber Stabt nun zu fdßver merben feilte, biefe Summe auf einmal zu zahlen, bann mirb ße vielleicht fagen, mir mollen es mit ber Söaßerlcitung fo machen, mic mit ber ©aSleitung, mir ivollen bie englifchc Söaßcrleitung beßchen laßen, unb baneben eine ßäbtifche 2Öajfcrlei* tung grünben, mit biefer crß alle biejenigen Stabttheile bemäßent, bie nicht in bte konzefßon ber anberen fallen, unb ba und baS ßäbtifche Terrain gehört, fo bleiben mir mehr ober meniger auch über bie cngltfche ©cfellfchaft, mir legen neue ßettungen baneben unb etößnen ihr eine erfolgreiche konfurrenz. kmn baS fo unbenf* bar? So viel ich meiß, mirb bie Stabtvcrorbnetcnverfammlung in fürzeßer gtiß ßch mit biefer grage befdiäftigen. ©hue im SAinbeßen ein Urtheil barüber auSzufprccßen, melcher 2öeg ber zmcdfntäßigße fei, muß ich hoch münfehen, baß man bei bergrage boch ctmaS vorßehtigzuSßerfe gehen möge, man fann nicht einfach lagen, eS verßeßt ßch von felbß, oaß heute feßon bie konzefßon an bie Stabt übergehen muß; eS fönnte bicS möglicßcrrneifc mit ben 3utereßcn ber Stabt feßr folli* btren. Alfo ich glaube, in biefer Sczießung ber Sormurf gegen bie königlichen Seßörben nach feiner Aicßtuna hin gerechtfertigt. SBenn nun aber Stellen auS ben neuen Scrßanblungen ber koit* Zefßonäre citirt merben, fo haben biefe allerbingS einen bebenfließen Einbrucf auf mich gemacht; eS mar ber ß3oltzci*ßMßbent, ber mir Zucrß bavon Aottz gab, baß bcrglcicßen Serabrebungett bort getroßen ßnb. Sinb baS Sorbcreitungcn zu einem SeßecßungSverfucße ? ©ann fönnte man boch barüber nur lachen; beim auch ber 4ckcrr Abg. Sircßom hat mohl nießt entfernt bic Abßcßt, ben Schein auffonimen zu laßen, olS follte biefeS Spiel etma mit ben ßießacn königlichen Seamten getrieben merben. Söcnit überhaupt ber Serbacßt auffontmt, baß innerhalb ber polizeilichen Sranchcn Scßecßungen ßattfmben, ^0 liegt

innerhalb bet polizeilichen Sranchcn »ffgÄ ba« rocht auf einem aan 5 ^«rn gelb . 5«a®troac^ (lochen, giachtroächter, bie mit 8 «8^- befolbet (mo, u

. er merben be* unb benen bie

lieberlichen ©irnen 10 ©rofeßen in bie §anb brüefen, bamit ße ein- unb auSgelaßen merben. Aber auf biefe kleinlicßfeitcn brauche id^ hier nicht einzugehen. . ©er bem Jpaufc ber Abgcorbncten heute vorgelcgte Entmurf eines ©efcßeS, betreffenb bie ß3enfionirung ber unmittel- baren Staatsbeamten, lautet: SBir 23ßüheim, von ©ottcS ©naben könig von Preußen ic. f verorbnen mit 3ußimmung beiber Käufer beS ßanbtagcS Unferet SAonarchie, maS folgt: §. 1. 3^cr unmittelbare Staatsbeamte / mclcßer fein ©ienß- einfommen auS ber StaatSfaße bezieht, erhält auS berfelben eine —rcvr.~ ' * imenigßenS ober megen r , , . - - v , 7 r” U7M"*13 V " tjvvwjw VW Erfüllung feiner Amtspflichten bauemb unfähig iß, unb beSßalb in ben Außeßanb verfemt mirb.

* V ~ I"/ y * ~ . y o v *a v oOgen v w ‘. ßlenßonSberecßtigung auch bet funerer als zehnjähriger ©ienfheit ein. Auch ebne eingetretene ©icnßunfäßigfcit haben 0taatS*§taußer bei ihrem AuSfcbciben auS bem StaatSbimße Anfpruch auf ^lenßon; im Uebrigen ßnben bie SSorfcßriftcn biefeS ©efefceS auf ße gleicher* geßalt Anmenbung. §. 2. ©tc unter bent Vorbehalt bcS SöiberrufS ober ber kün« bigung angeßelltcn Beamten haben einen Anfpruch auf §cnjton nach SAaßgabe biefeS ©efcßeS nur bann, menn ße eine in ben 23cfolbungS- EtatS aufgefübrte Stelle befleiben. ES fann ihnen jeboeß, menn ßc eine folcße Stelle nicht befleißen; bei ihrer SSerfeßung in ben Aubcßanb eine ß3cnßon bis auf 4?ößc ber burch ©efeß beßimmten Säße bemiUigt merben. §. 3. ©ie bei ben AuScinanberfcßungSbepörben bcfchäßigten ©cfonomie*kommißarien unb gelbmeßer, fomic bie bei ÖanbeSnteliO“ rationell bcfcßäftigtcn Söiefenbau * ^echnifcr unb SBiefenbaunteißet haben nur infomett einen Anfpruch auf ß3enßon, als ihnen ein folcher burch ben ©epartementS*Eßcf bcfonberS beigelegt morben iß. 2Bic vielen biefer Beamten unb nach welchen ©ienßeinfommenS- fäßen bic JienßonSbcrcchticjung beigclcgt tverben barf, mirb burch königliche Sßerorbnung beßtmmt. gür jeßt bemenbet cS bei ben hier* über bureß königliche Erlaße gegebenen SSorfchriften. §. 4. ©aS gegenmärttge ©efeß ßnbet auch auf bie Dbermacht» nteißer unb ©enbamten ber ßanbgenbarmerte Anmenbung; bagegen Sro Sa*. ^ ' "■

j. u. vvvvu yV14 uuv .mu| tc uuuv i’ic u;iicii uuccitagcuen ©efcßäfte nur nebenbei in Anfpruch genommen, ober welche auSorücf- licß nur auf eine beßimmte Seit ober für ein feiner Aatur nach vor* übergeßenbeS ©cfcßäft angenommen merben, erwerben feinen Anfpruch auf 5lcnßon nach ben SBeßimmungen biefeS ©cfeßeS. ©arüber, ob eine ©ienßßellung eine folcße iß, baß ße bte 3*it unb kräfte eines Seamten nur nebenbei in Anfpruch nimmt, ent- febeibet mit AuSfchluß beS AccßtSwegeS bic bem Seamten vorgefeßte ©ienßbeßörbe. C\ Auf bte Beßrer an ben Hnivcrßtäten, fomic an ben höheren unb nieberen UnterrichtSanßaltcn im Sereicße ber UntcrricßtSvermal* tung biefeS ©efeß nießt anmettbbar. §. 7. Söirb außer bem int zweiten Abfaß beS §. 1 bejeidpneten galle ein Scamter vor SoUettbung beS zehnten ©icnßjahreS bienß* unfähig unb beSßalb in bcnAußeßanb verfeßt, fo fann bemfelben bet vorßanbencr Scbürftigfeit mit königlicher ©enchntigimg eine ^eußon entmeber auf beßimmte Seit ober lebenslänglich bewilligt merben. §. 8. ©te Senßott beträgt, menn bie Serfcßtutg in ben Auhc* ßanb nach vollenbetcm zehnten, jeboeß vor vollcnbctctn ctlftcn ©icnß* jabre cintritt, 2 % 0 unb ßcigt von ba ab mit jebetn weiter zurücf* gelegten ©icnßjaßrc um V 8o bcS in ben §§. bis 12 beßimntten ©ienßeinfommcnS. Heber beit Setrag von 6 %o biefeS EinfommenS hinaus ßnbet eine Steigerung nicht ftatt. 3n bem int §. 1 Abfaß 2 ermähnten galle beträgt bie ß5enßon 2 %o i itt betn gälte beS §. 7 ßöchßenS 2 % 0 beS vorbczcicßneten ©tenß* einfomntcnS. §. 9. Sei jeber ?5cnßon merben übcrfcßtcßcnbc ^halerbrücße auf volle Xhalcr abgerunbet. §. 10. ©er Serechttung ber ^Jcitßon mirb baS von bent Seattt* ten zuleßt bezogene gefantntte ©ienßcinfomincn, fomeit eS nicht zur Seßreituitg von AepräfcntationS* ober ©ienßauftvanbSfoßen gemährt mirb, nach Maßgabe berfolgcnbennäßernSeßintntungenzum©runbe gelegt: 1) gcßßeßenbe ©icnßcntoluntcntc, namentlich freie ©ienfttvoß* nuitg, lotvie bie anßatt bcrfelbcn gewährte SUethScntfchäbtgung, geucrungS* unb ErleuchtungSmaterial, Aaturalbezüge an ©etreibe, S^interfutter u. f. w., fomic ber Ertrag von ©ienßgrunbßücfcn fom* men nur infomcit zur Anrechnung, als bereit Akrtß in beit Scfol* bungSetatS auf bic ©elbbcfolbung beS Seamten in Aechituitg gcßcUt, ober zu einem beßimmten ©clbbctragc als anrecßnungSfäßig bezeich- net ijt. 2) ©ieitßentolumcntc, welche ißrer Aatur nach ßeigcitb unb falleno ßnb, merben nach ben in ben SefolbungSetatS ober foitß bei Scrleißung bcS AcchtS auf biefe Emolumente beSßalb getroffenen geß* feßungen unb in Ermangelung folcßcr geßfcßungett nach ihrem burch- fchnittlichen Sctragc tvährenb ber brei leßten kalcnbcrjahrc vor bem 3aßre, itt tvelcßcttt bic ffkußon feßgefeßt mirb, zur Attredmuitg ge* bracht. 3) SloS zufällige ©ienßeinfünftc, mie miberrußiehe Tantieme;