1872 / 34 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Feb 1872 18:00:01 GMT) scan diff

774 Außer bcn beftimmten Stcucrfäßcn wirb nichts erhoben/ öuittun* gen uno Bereinigungen ber Steuerbehörden werben gebührenfrei ertßeilt. §. 15. (geit ber Anmeldung imb Berichtigung ber leßtcren.) ©ic Anmeldung (§. 14) muß, wenn beS Vormittags gemaifcht wer« ben foll, fpäteflcnS am Nachmittage beS DorhcTgcßcnben SagcS , unb wenn Nachmittags gemaifcht werben füll/ fpätcftenS am Vormittage beffclbcn £agcS brei 0tunben Dorßer, in beiben gälten auch währenb ber ©ienfifhmben (§. 25) erfolgen. Berichtigungen biefer Anmelbun» gen find nur innerhalb ocr für bie legieren felbft» Dorfichcnb fejtgefeß« ten grift auläfftg. t Soll bie Bcfchicfung barnach Derftärft werben; ober follen neue ©ebräube ßinautreten, fo wirb bie 6tcuer bauen glcicßacitig entrichtet. 0oÖ ein ©ebräube eingeftcllt ober bie Bejchicfung Dctmihbert Werben; fo bringt ber Steuerpflichtige bie fchon entrichtete 0tcucr bei ber nächften Saßlung in Anrechnung. §. 16. (©rftattuna ber 0tcuer.) Sine ©rjtattung ber einmal er- legten Brauftcucr darf, abgefehen Don bem gallc be§ §. 6; mit ©e» nehmigung ber auflandigen ©ircftiDbcl)örbe bann gewährt werben; wenn Dollftänbig erwiefen if1/ baß 1) ent Weber bie nir ©inmaifeßung beftimmten Brauftoffe Dor ber bcabftchtigten Verwendung burch Sufall üemießtet ober ber Art befchäbigt worben finb; baß ihre Verwendung aur Bierbereitung nicht möglich crfcheint; ober 2) fonft auS Anlaß unDorhcrgcfehcncr unb unDcrmeibltcher §inber- niffe bie beflarirtc Bierbereitung nicht hat ftattfinben ober hoch nicht hat oollenbct werben fönnen, unb wenn ber Anfprucß auf ©rjtattung binnen 24 Stunden nachher beflarirten ©innmifqjungSacit- (§. 14) bet ber auftänbigen Steuerbehörde angcmclbet worben ift. §. 17. (©cneral- ©cflaration für bie Berwenbung Don SNala* 0urrdgatcn.) SBcr 0toffc ber int §. 1 unb 2 bis 5 genannten ©attungen nun Brauen oerwenben will; hoi hierüber; abgefehen Don bcn Anmeldungen für bie einzelnen ©ebräube (§. 14); minbejtenS 3 £age Dor ber erften berartigen ©inmaifeßung ber 0teuer * ^ebcftelle eine fcßriftlichc ©cneral - ©cflaration in doppelter Ausfertigung ju übergeben; barin bie Art unb Bkifc ber bcabftchtigten Berwenbung; inSbefonbcre bei welchem Abfchnitte ber Bierbereitung biefclbe jebcS- tnai erfolgen foll; auth; foweit bie Aufbewahrung ber Borräthe nur in einem befonberen Staunte (§. 10) erfolgen barf; (enteren näher au bcfchrciben unb bei bem Betriebe felbft biefe ©rflärung genau au befol- gen ober fpätcr beabfteßtigte bauernbe Acnberungen binnen gleicher grift oot'her fchriftlich anjujeigen. Soll Don bem 3nhaltc biefer ©cflaration, Don welcher baS eine ©jemplar bentnäd)ft in ocr Brauerei aur ©in» ftcht ber Steucrbcamten auSlicgcn muß; nur für einzelne beftimmte ©inmaifchungen abgewichen werben; fo genügt eS, jolcßcS in ber nach §. 14 abaugcbeitben VerjteuerungSanmcldung anauaeigen. ©ic Smnaifchung der im §. 1 unter 4 unb 5 genannten 0toffc barf jedoch ber Siegel nach nur unterhalb ber Seit Don betn Beginne ber ©inmaifeßung bis am Beendigung beS Kochens ber Biermürae ftattfinben. Ausnahmen hieroon ftnb nur unter bcn Don ber juftän- oigen ©ireftiDbcbörbc anauorbnenben ^ontrolebebingungcn auläfftg. §. 18. (Seif ber ©imnaifehungen.) ©ic ©imnaifchungen dürfen nur an bcn Wochentagen gefchehcn; unb awar in ben ENonatcn Dom Cftobcr bis cinfchließlici) Btära Don BtorgcnS 6 bis AbcnbS 10 tll)r, in bcn übrigen Atonalen aber Don AtorgcnS 4 bis AbcnbS 10 lll)r. ©inaclnc Ausnahmen hierbon fönnen burch bie atiftänbigc ©iref» tibbehörbe unter ben anauorbnenben Bcbirtgungcn bewtlligt, werben. ^ §. 19. (©rwarten der Steucrbcamten.) ©er Brauer ijt Dcrpflicbtet, bte Anfunfi eines 0teuerbeamten am angeaeigten Stunde beS ©in» ntaifchenS (§. 14) abauwarten. ginbet ftch berfclbe ein; fo muß alSbamt foglcich in beffen ©egen- wart baS Brauntatcrial abgewogen unb mit ber ©inntatfehung be- gonnen werben/ ber Brauer barf aber bie ©inmaifchtmg crß; nachbcnt eine 0tunbe gewartet worben; ohne ocS Beamten ©egenwart ber- richten. baS in ©emäßheit beS §. 14 (Abfaß 2) für mehrere ©inmai« fchuttgen sttflletdO bcrftcucrte Brauntatcrial am Aufbewahrungsort borhanbett; fo fann ber 0tcucrbcamtc bie Bcrwiegung ber für bie fpäteren Befchtcfuttgen beftimmten Borräthe bis am 0tunbe ihrer ©ittntaifchung auSfeßen unb biefe Borräthe felbft am beflarirten Orte unter amtlichen Bcrfchluß nehmen. ©ic im §. 1 unter 4 unb 5 genannten 0toffe bürfen nicht früher; als mit Beginn bcSjenigen AbfcßnittcS ber Bierbercitung; bei welchem bcflarationSntäßig (§. 17) ihre Berwenbung ftattfinben foll; unb in nicht größerer; als ber für oaS bctrcffcitbc ©ebräube berjleuerten Beenge in bie Braufiättc cingebracßt werben. §. 20. (Nachmaifcßcn). 3it ber Sieget foll bie ganac Bcfcßicfung auf einmal cingcmaifcßt werben; fo baß feine Nacßmaifchung ftatt- finben barf. BSirb aber eine Brauerei regelmäßig mit -Nacßmaifcßen be- trieben; fo muß ein« für allemal angcacigt werben; in wicoicl Ab» tßciluitgen unb mit welchem ©emießte für jebc Befcßicfung gemaifeßt werben foll. 21. (©rßebung ber Brauftcucr Don ber Vermahlung ber Brau- ftoffe). 1) Wo am na § bcn ßanbcSgcfcßen bie Braumalafteucr im Anfcßluffe an emc örtlich befteßenbe Btahlfteucr Don bem für Brauawccfc aur SNühlc beftimmten; noch ungefeßroteten Bialjc er- hoben wirb; fann cS hierbei auch fünftig für bie ©aller ber Biahl- ftcucr - Berfaffung an ben bctrcffcnbcn Orten mit ber unten au Hi- erwähnten Btaßgabe fein Bcwcnbett bcßalten. II. Außerbctn fmb bie oberften ßanbcS-8'inanabchörben ermächtigt; foteßen Brauercibefißcru; welche barauf antragen unb fieß ben ihnen bicfcrßalb bcfonberS Doraufcßrcibenbcn Bcbingungcn unterwerfen; au geftatten; baß ftc bie Brauftcucr Don ben Stoffen; welche Dor ber ©inmaifeßung einer Vermahlung unterliegen; mit bem in §. 1 fejt»

gefeßten Betrage nach bem ©ewießte ber aur Verarbeitung auf ber Btüßle beftimmten noch unDcrmaßlcnen 0toffe entrichten. ©in folcßer Brauer barf aisbann: 1) bie aur BrauDcrwenbung beftimmten Stoffe oßnc ©rlaubniß ber Steucrbcßörbe nicht auf anberen; alS^en ßierau ein« für allemal genehmigten SNüßlenwcrfcn Dermaßlen laffen; 2) auf ber genehmigten Blüßle feine Vermahlungen bewirfen laffen; ohne folcße suDor nach näherer Borfcßrift ber Steucrbehörbe bei ber auftänbiacn §cbcftcllc angcmclbet unb Don leßtercr einen bem BermaßlungSafte felbft bcmnäcßft aum SluSwcife bienenben Btaßl- ©rlaubnißfcßein empfangen au ßaben^ mit welchem bie betreffenbe SNaßlpoft nach ©attung unb SNenge übereinftimmen muß; 3) oßnc Dorherigc ©enchmigung ber Stcuerbeßörbc feine bereits Dermaßlcncn (gefeßroteten) Brauftoffe Don Anberen erwerben; auch muß berfclbe 4) bie ißm befannt nt maeßenben fonftigen Verpflichtungen er- füllen; welche ißni; inShefonbere wegen ber Seontrole ber cinaclnen Vermahlungen unb aur Verhütung einer mißbräuchlichen Benußung ber aur Bereitung feines BraumatcrialS genehmigten SKüßlcnwcrfe; Don ber Steuerbehörde aufcrlcgt werben. ©ie für bie Sulaffung ber Brauer au ber Dorftcßcnb unter II. erwähnten BcftcucrungSweife maßgebenben allgemeinen ©runbfäße Werben Don bem BunbeSratße fcftgeftellt werben. . III. 3u bcn gällen au 1. unb II. ift ber Brauer Don ber Anzeige ber Brau»©inmaifchungcn (§. 14) infoweit befreit; als er fteuerpflieb 8 tige Stoffe aum Brauen Dcrwenoct; wcldße Dorßcr einer Verarbeitung auf SNahlwcrfcn unterliegen, gür andere der im §. 1 genannten Brauftoffe ift bie bort feftgefeßte Steuer neben der BermahlungSftcuer; und awar entweder Dor ber jedesmaligen Berwenbung auf ©rund der in bcn §§. 14 unb 17 Dorgefcßricbcncn Anmeldungen ober im f^allc befonberer Vereinbarung mit der Steuerbehörde; in einer Ab- finbungSfumme auf einen beftimmten geitraum (§. 4) au entrießtem Auch ftnb folcße Brauftoffe bcn für biefelbcn in otefem ©efeßc allge- mein Dorgefcßriebenen 5tontrolen unterworfen. §. 22. (StebifionSbefugnrß ber Steuerbeamten a) Befucß der ©c« wcrbSräume.) ©aS ©ebäubc; in welchem eine Brauerei betrieben wirb; einfcßlicßlicß ber aur Aufbewahrung der fteucrpflicßtigcn Brau» matcrialicn unb aur Fühlung unb ©äßrung der ©ebräube bienenben Stäumc; darf; wenn bie Brauerei “nicht im Betriebe ift; nur Don SNorgenS 6 bis AbenbS 9 Ußr Don bcn Steucrbcamten beßufS ber SteDifion befueßt unb muß ihnen au dem Behufc fogleicß geöffnet Werben. So lange jedoch in ber Brauerei gearbeitet Wirb; ift die Sie» Difion au jeder Seit auläfftg unb muß der Sugang aur Brauerei ais- bann unDcrfcßloffcn fein. ©ie SicDijtonöbcfugniß crfirccft fteß augleicß auf die an die Brauerei anfloßcnbctt; mit berfelbcn in Berbinbung flehenden Stäumlicßfcitcn unb im gälte beS §. 21 auch auf diejenigen Stäuntc; in tDclcßen Brau- ftoffe Dermaßlen werben. 3nnerßalb der ber StcDijton unterliegenden Stäumc bürfen feine ©inrießtungen getroffen werben; welche die Ausübung der gcfeßlicßen Aitfftcßt Dcrßinoern. ©ie Steuerbehörde ift befugt; anauorbnen; baß Ocffnttngen in ber Braufiättc; welche au unbemerften Sumaifcßttngcn benußt werben fönnten; Während der Seit beS BraucnS unter Ber- fcßluß gefeßt werben. §. 23. (b ^auSfucßungen.) 3ft gegründeter Verdacht Dovßanben; baß Steucrbcfraubcn begangen fmb unb beSßalb eine förmliche §auS- fuÄung erforderlich; eS fei bei Bcrfonen; welche Brauerei betreiben ober bei anderen; fo barf biefclbe nur unter Beachtung ber für ioauS- fueßungen in ben ßanbeSgcfeßen Dorgefcßriebenen Ernten und an folcßcnDrten ftattfinben; die aur Begehung beS UntcrfcßlctfS ober Ver- heimlichung Don Bcftänbcn ftcucrpfltcßtiger ©cgcnjtänbe geeignet find. §. 24. (c. Verhalten derjenigen; bei welchen rcDibirt wirb) ©ie- jenigen; bei toclcßen rcDibirt Wirb unb deren ©ewevbSgeßülfen ftnb Dcrbunbcit; bcn reDibircnben Beamten diejenigen §ülfSbicnftc au leiftcn; ober leiften au laffen; welche erforderlich ftnb; um bie ißnen obliegen- den ©efcßäftc; cS mögen folcße in ÄcDifton beS Betriebes; Nad^- meffung ber ©erätßc; Anlegung Don Berfcßlüffcn; Verwiegung Don SNaterialDorrätßen ober fycjtftellung beS XßatbeftanbcS bei Dorgefun- benen Unricßtigfeiten befteßen; in ben Dorgefcßriebenen ©renaen au Dollaußen. ©iefclben haben bie au biefeth Swcde erforderlichen SNa- terialien au befeßaffen; auch für hinreichende Beleuchtung au forgen. §. 25. (©icnjtftunbcn unb bereite Abfertigung.) ©ie ©ienft- ftunben; in welchen bie ©rßebungSbcamten an oen Steocßentagcn aur Abfertigung ber Stcuerpflid&tigcn bereit fein rnüffen; beftinunt die Steuerbehörde. 3u der Siegel follen bie ©tenftftunben folgende fein: in ben Söintcrmonaten Oftober bis Februar cinfchltcßlicß; Bor-' mittags Don 8 bis 12 Hßr unb Nachmittags Don 1 bis 5 Hßr; in ben übrigen SNonatcn Don 7 bis 12 Ußr unb Don 2 bis 5 Ußr. SBenn eS nötßig ift; muß auch außer biefer Seit die Abfertigung der Steuerpflichtigen möglicßft bewirft werben. Abweichungen Don Dorftcßenbcn Bcfttmmungen follen an bcn Orten; wo dergleichen ftatt- finben; bcfonberS befännt gemacht werben. §. 26. (Verjährung ber Abgabe.) gitDic! erhobene ©efällc wer- ben aurücfgcaaßlt; wenn binnen 3ußrcSfrtftf Dom ^age ber Vcrfteuc- rung an gerechnet; der Anfprucß auf ©rfaß angcmclbet unb be- gründet wirb. Söcnn der Anfprucß gana ober theilweife avwücfgcwicfen wirb; fo ift dagegen ber StcfurS an die Dorgefeßte Behörde binnen einer §JM- flußDfrift Don 6 SBocßen auläfftg. SöciTbct fteß ber Sicflamcnt an eine infompetente Behörde; fo hat biefe baS ©efueß an eine lompetente Behörde abaugebett; oßne baß dem Sleflamanten bie guüfeßcnaeit auf bie fyrift amureeßnen ift. 3u wenig ober gar nicht erhobene ©efälle tönnen gleichfalls innerhalb 3ul)teSfriftf Dom 2)age beS ©intrittS der SußlungSDerpfltch- tung an gerechnet; naeßgeforbert werben. Auf baS StegrcßDerßältniß beS Staates gegen bie Stcuerbeamten

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und Strafe der ©cfrau» bation.) 5öcr die im §. 1 beaeteßneten Stoffe autn Brauen Dcrwen- bet; ohne die gefcßlicßc Anmeldung aur ©ntriÄtung der Brauftcucr bewirft au haben; ntaeßt fteß ber Brauftcucr-©cfraubation fcßulbig und ßat eine dem Dierfacßcn Betrage ber Dorcntßaltcncn Abgabe gleich» fomtnenbe ©clbbttßc Dcrwirft. ©tefe ©elbbuße foll jedoch in feinem gälte weniger als 10 Xßlr. betragen. ©ie Steuer ift Don der Strafe unabhängig au entrichten. §. 28. (Berechnung der ©cfraubationSftrafc.) Staun ber Betrag ber ßinteraogenen Steuer nicht anders ermittelt werben; fo ift berfclbe; falls ftch bte begangene ©efraubation nicht bloS auf eine Nacß- maifcßungch ober die aufäßlicße Verwendung eines SurrogatftoffcS (§. 1 unter 2 bis 5) beaießt; nach SNaßgabc desjenigen au bemeffen; waS an SNatcriat au einem Dollen ©ebräube in ber betrertenben Brauerei genommen au werben pflegt. Stann teßtereS nicht fcftgeftellt werben ober ift die ©efraubation nur in Beäug auf eine Nach» maifeßung ober die Sufeßung eines SurrogatftofrcS begangen; fo tritt ftatt beS üicrfad)en Betrages der ßinteraogenen Steuer eine ©elbbuße Don 10 bis 100 Sbalcrn ein. * §. 29. (Sßatbcjtanb der ©efraubation.) ©ie ©efraubation wirb inSbefonbcrc bann als Dollbracßt angenommen: 1) wenn mit der ©inmaifeßung (Nacßmaifcßung ober Sumaifcßung) Don fieuerpflicßtigen Stoffen begonnen* tft; welche ber Steuerbehörde nicht; ober für einen anberen Sag; ober in unrichtiger; einen geringe- ren Steuerbetrag bedingender Bcfcßaffcnßcit ober SNcngc aur Ver- wendung angcmclbet ftnb; 2) wenn Braumalafcßrot nach erfolgter Anmeldung Don Brau* ©imnaifchungen; fei eS an bem baau beftimmten Orte ober anderwärts bei bem Brauer in einer SNenge Dorgcfunbcn wirb; welche die gefeß« ließ auläfftge 2Ncngc (§. 10 Abfaß 3) um meßr als fünf B^acnt überfteigt; 3) wenn Stoffe der im §. 1 unter 4 unb 5 genannten ©attung; der Vorfcßrift im leßtcn Abfaß beS §. 19 entgegen; in der Brauftätte Dor der erlaubten Seit ober um meßr als 5 B^aent über die Der» fleucrtc SNcngc; ober aber anderwärts außerhalb beS int §. 10 bc» Stimmten Aufbewahrungsraumes bei bem Brauer Dorgcfunbcn werben; 4) wenn fieß in dem gälte beS §. 12 Siffee 3 bei einer amtlichen Aufnahme ber Öagcroorrätßc ©ewicßtSabwctcßungcn Don meßr als 10p©t. aiuifcßen ber Dorgefunbenen SNcngc unb betn buchmäßigen .Sollbeftanbc ergeben; 5) wenn ein Brauer; welcher die Brauftcucr auf ©rund befon- berer Bewilligung als Vtaßlfteuer entrichtet; ben im §. 21 Siffee II. unter Nr. 1 bis 3 einfcßlicßlicß enthaltenen Vorfcßriftcn auwiber» handelt.

unterfeßiebe bemeffen. §. 30. ©aS ©afein der ©efraubation und die Anwendung der Strafe berfelbcn wirb in bcn im §. 2) angeführten gällen lediglich durch die bafclbft bcaciclmctcn ^ßatfaeßen begründet. ^ann jeboeß ber Angcfcßulbigte naeßweifen; daß er eine ©c- fraubation nicht ßabc Dcritbcn fonnen; ober eine folcße nicht bc- abfteßtigt fei; fo findet nur eine ©ebnungSflrafc naü) Vorfcßrift beS §. 33 ftatt. §. 31. (Strafe beS erften NücffalleS.) 3w gatte ber SBieber» ßotung der ©efraubation nach Dorßergegangener rccßtSfräftigcr Ver- urtßeilung wirb die Strafe auf ben achtfachen Betrag der Dorcntßal- tenen Steuer; ntinbcftenS aber auf 25 ^hle. bcjtimmt. §. 32. (Strafe beS ferneren NücffallcS.) 3ebcr fernere Nücffall aießt in der Ncacl eine greißcitSftrafe nach fteß; welche nach dem ©oppcltcn ber mt §. 31 beftimmten ©elbbuße au bemeffen ift; jedoch ein 3aßr nicht überfeßreiten darf. _ (1 m ©oeß fann aitSnahntSwcifc nach richterlichem ©rmeffen mit Be» rücffichtigung aller Umftänbe beS Dorlicgcnbcn ( Vergehens und ber DorattSgcgangcnen gälte auf baS ©oppeltc ber im §. 31 beftimmten ©elbbuße erfannt werben. ' rr i 33. (OrbmmgSftrafen.) ©ie Hebertretung ber Vorfcßriftcn bicfcS ©cfeßcS, fowic'bcr in gotae berfelbcn öffentlich befannt gemach- ten VerwaltungSDorfcßriftcn wirb; fofern nicht die ©efraubationSftrafc Derwirft ift, mit einer ©rbnungSfirafc bis au 50 Xßlr. geahndet. ©ie ©rbnungSfirafc foll jedoch in ben nachgenannten gällen meßt unter 5 %l)lr. und bei 5öiebcrßolungcn nicht unter 10^ßlr. betragen: 1) wenn, ben Vorfcßriftcn in §§. 7 unb 17 biefcS ©cfeßcS ent- gegen, die Anacigc der Brauereiräumc und ©erätßc ober die ©in« reießung der ©enerat-©eflaration unterblieben ift; , 2) wenn die aur Bierbercitung beftimmten Stoffe der tut §. 1 unter 1. bis 3. genannten ©attung an einem anberen als bem baau angeaeigten Orte (§. 10) bei dem Brauer Dorgcfunbcn werben; 3) wenn au einer anderen SugcSacit, als der angcmclbctcn (§. 14) ober Dor Ablauf der Stunde, welche auf bcn Steucrbcamten gewartet werben muß (§. 19), cingcmaifcßt worben ift; 4) wenn Sic au einem ©ebräube gehörige Biermenge um meßr alS 10 p©t. Don bem beflarirten Bicrauac (^. 14) abweießt; 5) wenn unbefugter Bkifc Nachmatfcßungcn (§. 20) Dorgcnom» nten worben find, infoweit dadurch nicht etwa die ©cfraudationS» grafe nach i 29 au 1. Derwirft ift; 6) wenn gemanb, bem bie freie Bereitung beS ^auStrunfS Dcr- ftattet ift (§. 5), Bier an nicht aum ^auSßalte gehörige Bcrfonen (ib [(i^i t 4 7) wenn Brauer, welche die Brauftcucr auf ©rund befonberer Bewilligung als SNaßljlcucr entrichten, die ihnen in ©emäßheit beS §. 21 Siffcr II. Nr. 4 Don ber Verwaltungsbehörde aufcrlcgten Buch- ten Dcrlcßcn.

Außerdem ig die Steuerbehörde in bem Dorftehenb unter Nr. 7 erwähnten galle befugt, die Ucbertretung einjclner für die Sicherung ber Steuer bcfonberS Wichtiger Vorfcßriftcn mit einer höheren ©rbnungSfirafc bis aum Betrage Don 200 S§lr. au belegen. 34. (Sufammcntrcffen mehrerer Suwiberbandlungcn gegen die ©efeßc.) Steten der Suwibcrßanblung gegen bie Beftimmungcn biefcS ©efcßeS andere Vergehen ober Verbrechen ßinau, fo fonnnen die allgemeinen Strafgcfcßc aur Anwendung. 3ft mit der ©efraubation augleicß eine Vcrlcßung befonberer Vorfdßriftcn biefcS ©efcßeS perbunben, fo tritt die darauf gefeßte gegen wenn die Hcbertretungcn berfelbcn Art ftnb unb glcicßacitig cntbccft werben, bie ©rbnungSfirafc gegen mehrere Später und ^ßeilncßmer nur in ein- maligem Betrage feftgefeßt werben. §. 35. (VcrtretungSDcrbinblicßfeit für Dcrwirftc ©clbftrafcn.) I. SÖer Brauerei als ©ewerbe betreibt, haftet, waS bie auf ©rund bicfeS ©efcßeS Derßängten ©clbftrafcn betrifft, mit feinem Vermögen für feine Verwalter, ©cmcrbSgcßülfcn, fo wie für diejenigen §auS» genoffen, welche in der Sage find, auf den (Gewerbebetrieb ©influß au üben, wenn: 1) biefe ©clbftrafen Don bem eigentlich Schuldigen wegen Utwer» mögenS nicht beigetricben merbcnJÖnnctt, unb augleicß x 2) ber Nachweis erbracht wirb, baß der Braucrcitreibcnbe bei Auswahl und Aufteilung ber Verwalter unb ©cwcrbSgchülfcn ober bei Beaufsichtigung berfelbcn, fowic der ©ingangS bcacichncten §emS- genoffen faßrläffig, b. ß. nicht mit der Sorgfalt eines ordentlichen ©cfcßäftSmanncS au Söerfc gegangen ift. AIS foldße gahrläfßgfcit gilt inSbefonbcrc die wiffcntlicßc Anßcllung bcaießungSweifc Beibehaltung eines wegen Brauma[aftcuer=©efrauba= tion bereits beftraften VcrwarterS ober ©cwcrbSgchülfcn, falls nicht die oberfte ginanabeßörbc bie Aufteilung beaiebungSmcifc Beibehaltung eines folcßcn genehmigt ßat. - 3ft ein Braucrcitrcibenber, welcher nach ben Bcftimmungen btc- fcS ©efcßeS fubjtbiarifch in Anfprucß genommen wirb, bereits wegen einer Don ißm felbft in ber nacßgcmicfencn Abficßt der Steucr- Derfüraung begangenen Braunialaftcucr-©efraubation beftraft, fo hat bcrfelbe bie Vermuthung faßrläfftgen Verhaltens fo lange gegen fieß,

wenn die Steuer Don dem eigentlichen Schuldigen wegen UnDcrmögcnS nießt beigetricben werben fann. III. Sur ©rlegung Don ©clbftrafcn auf ©rund der fubfibiarifcßeit Haftung in ©emaßßctt ber Vorfcßriftcn au 1. fann der Brauerei» treibende nur durch richterliches ©rfenntniß Dcrurtßcilt werben. IV. ©ie SteuerDcrwaltung ift jebocl) befugt, ftatt der ©inaicßting ber ©elbbuße Don bcn fubfibiarifcß Verhafteten unb unter Veraicßt hierauf die im UnDermögenSfalle an die Stelle der ©elbbuße au Dcr- hängenbe greißcitSftrafe fogleicß an dem eigentlich Schuldigen Doll- ftreefen au laffen. - §. 36. (Strafe beS NüctfalleS, ber Bcjtecßung der Beamten und der BMbcrfeßticßfeit gegen Beamte; Hmwanbluftg ber ©clbbußcn in grcißcitSflrafc und Verjährung ber Strafe.) 3u Anfchung der Bc» ftrafung beS NücffallcS, fowic wegen Bcftccßung der Beamten unb wegen feiberfcßlicßfcit gegen Beamte, au welcher auch die Vcrfagung der im §. 24 ben ©emerbetreibenben aur ^gidßt gemachten §ülfS- Iciftung gerechnet wirb, ferner in Anfcßung der Umwandlung der ©elb- mgrcihcitSftrafcn, unb der Verjährung der Strafen, fommen die entfpreeßenben Einordnungen in ben §§. 142, 149, 150, 160, 161, 162 unb 164 beS VcreinS-SollgefeßeS, fowic der baffclbc ergänaenben unb abänbernben Beitimmungen in Einwendung. §. 37. (StrafDerfaßren.) 3n Betreff der geftftellung, Unter- fueßung unb ©ntfeßerbung der Braufteucr-Vergchcn, fowic in Betreff ber Sfrafmilbcrung unb beS ©rlaffeS der Strafe im ©nabenmege, fommen die Vorfcßriftcn aur Einwendung, nach welchen fteß baS Ver- fahren wegen Vergehen gegen die SoUgcfcßc beftimmt. ©ie nach bcn Vorfcßriftcn biefcS ©efcßeS Dcrwirlten ©clbbußcn fallen dem giSfuS desjenigen Staates au, Don beffen Behörden bie Strafcntfcßeibung crlaffen ift. _ r _ . §. 38. 3cbc Don einer nad) §. 37 auflandigen Behörde wegen Braüftcuer-VergcßcnS cinaulcitcubc llntcrfucßung unb au crlaffcnbe Strafcntfcßeibung fann auch auf diejenigen Xhctlncßmer beS Ver- gehens , welche anberen BunbeSftaatcn angeßören, ausgedehnt werben ©ie ©trafi'oiiftvcctunj ift nßt&ißcnfollS butiß Stequifition ber nifiänbigen «Bewürben unb Beamten beeienigen Staates jti bewirfen, in beffen ©cbicte bie SBcdftrccfimgämafircgc! jur 9lu8fut)rung fein- ©ie Bewürben unb Beamten ber BunbcSjiaatcn feilen ftdj gegen- feitig tbätig unb ebne Bcrjug bcn uertangten Beiftanb m allen gcW- lieben Btalrcgeln leiftcn, wclritc sur entbcctung ober Beftrafung ber Brauftcuer.Sintcrjiebungen bicnli* finb. . . 39. (ScblußbcfUnumingcn.) ©er oberften fitnambebbrbe beS betreffenben Staats, welche für SluSfübrung bicfeS ©efcbeS ju forgen bat, bleibt bie Beftimmung bet JpcbeficUcn unb Beamten, welchen bie grbebung bet Brauftcucr unb bic Kontrolle übertrageni wirb, fo wie bei (£rla§ ber crforbctiicbcn Kontrolloorfcljrtftcn unb 3nftvultw- neu übcrlaffcit. r r .-, Soweit bic Borfcbriftcn biefcS ©cfejseS auf pccufufcbc Btunj- Währung fiel) bejieben, bat bie betreffenbe Öinanjbchßrbe nach Bcch biirfniü' biefe Borfcbriftcn in it)rcr Stnwenbung auf bte tn bem bc-