1872 / 34 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Feb 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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mußte für beide gäHc 311 A. unb B. bic befonbcrc Verteuerung fold)er 0toffc ergänzend in SluSftcpt genommen werben. 3nfowcit ber ©efeßentwurf nicht materielle Slcnbcrungcn beS bisherigen BcftcucrungSwcfcnS nach Vtaßgäbc ber vorficpcnbeii Sin* beutungen enthält/ fcplicßt fiel) berfelbe mit SlitSnapmc ber nach neuen ©cftd)tSpunftcn georbneten 0trafvorfd)riften, welche unten zu ben betreffenben Paragraphen ihve Erläuterung finben im SUlgc- mcinen dein Eingangs erwähnten ButibeSgcfcße 00m 4.3uli 1868 am welches fcincrfcitS eine Kobiftfation ber älteren preußifepen Beftim» nutngen bilbet. 3m Einzelnen wirb golgcnbcS bemerft: (Qu beii EinlcitungSwortcn.) 3n kapern , Söürttcmbcrg unb Vabett bleibt bic Beteuerung beS BiercS nach §• 85 ber Reichs* vcrfafTtmg ber SanbcSgcfcßgcbung Vorbehalten. Elfaß-ßotpringen belicht bic Kcffelftcucr aufgrund beS franjöftfchcn ginanzgcfeßeS vom 28. Slpril 1816 unb eS finb bis jeßt noch feine Erhebungen darüber gemad)t worben/ ob unb eocnfuell zu welcher Seit ftch hört bic Ein- führung ber norbbcutfdjcn Bierbetcucrung etwa empfehlen möd)tc. 0ic außerdem auSgcnommcnen zwei flcmcn-wcimarifd)en unb ccbtir» gifepen Crtfcpaftcn ftnb von bapcrifchem ©einet ganz umgeben unb d)on feit lange vertragsmäßig bem baperifepen 0tcucrfpjtcm ongc« chloffcn. 3u §. 1. 3n Siffcr 1 biefeS Paragraphen foll unter bem allge- meinen SfuSbntrfc »betreibe« mit bem Btcucrfaßc von 20 0gr. für ben Ecntner SlUcS getroffen werben, waS fepon jeßt nad) ben meiften ßattbcSgcfcßcn innerhalb ber 0teuergcmcm|d)aft Btt btefent alS brautcucrpflid)tig gilt/ b. p. alles aus irgend m einer ©ctrcibcart ge- wonnene Brautnaferial, gleichviel/ ob eS in Körnern iber gefebrotet/ gemalzt ober ungcntalzt, troefen ober angcfeud)tct (gefprengt) zur Söaagc gefteüt wirb. _ 0ie im Entwürfe vorgcfchlagcncn verriebenen btcucrfaßc für bie unter Siffcr 2 bis 5 aufgeführten/ bisher alS gcbräucplirf) befannt geworbenen Btalzfurrogatc finb auf ©rund beS übcreinjHmmcnbcit UrtpcilS technifd)*wiffcnfchaftlicher Slutori täten, beS ®utad)tcnS ber prcußifdmt tedmifd)cn 0eputation für ©cwcvbc unb ber eigenen Sin- gaben zuverläfftgcr Brauer über ihre praftifchen Erfahrungen/ nach bem burcbfcbmttlicbcn Ertraftgchalt biefer 0toffe im Vcrpältniß Zum E^traftgehalt beS ©crtcmnalzfcbrotS unb nad) bent 0tcuerfaße beS leßtercn bemeffen worben. 0arnacp wirb/ gegenüber bem Ej;traftgcpalt beS ©erficnmaljcS von burchfdmittlid) etwa 60 pEt.: a) bei bem 91 eiS/ weiter tpcilS rol) gequetfept(ÜteiSfrprot), tpeilS Zur Keimung angefeuchtet unb geharrt (DtciSmalj)/ tpcilS fein ge- mahlen (ÜtciSmcpl) in einem wed)felnben SlntpcilSvcrpältnlffe von 10 bis ju 25 pEt. ber gefamntten SKaifduucngc zur Brauverwenbung ju fornmen pflegt, bcr®epalt an wafferfreiem E^traft auf 74 bis 80 pEt./ alfo um etwa \ höher alS beim ©ertenmebl, angegeben. 3u Söürttem« berg/ wo bic Slbgabc vom 2)tahv bisher nach bem ©eutäß erhoben würbe, finb für bie Verteuerung 20 pfb. 9teiSmehl einem 0imrt ©ctreibemalB (= 22,15 ßitcr) gleicbgeftcllt/ bepen ©ewiept zwi|d)en 22 ttS 28 pfb. mcchfclt. SSettn ber Entwurf troßbem für JHciS nur ben gleichen 0aß wie für ©ctreibc vorfdilagt, fo war hierfür bic Er- wägung maßgebend, baß ber 9tciS zur Seit nod) einem Eingangszeile von 15 0gr. unterliegt/ ein Hmftanb/ für beffen Bcrürfficptigung Zwar nad) Slrt. 5 Siftcr I. (Slbfaß 5) unb Siffcr Ü. §. 2 beS Ver- trages über gortbaucr beS SollvercmS vom 8. 3uli 1867 feine Ver- pflichtung befreit/ immerhin aber BilligfcitSgründe fpreepen. b) btärfcmchl wirb zwar zur Seit in geringerem Umfange bei ber S3Vorbereitung verwenbet/ weil‘fein ©ebrauep einige noch nicht überwunbene technif^c 0d)Wierigfeiten bereitet; bieS bürftc jebod) fein ©runb fein f um von ber prinzipiell gerechtfertigten Peftcuenmg ab« zufeben. 9tach übercinftimtnenben Slngaben namhafter 2cd)nifer 'Pälliitg/ Sehrbuch ber Bierbrauerei lif. Slußi- Pb. 2 0. 75—92, Dtto, Schrbucb ber technifd^en ©ewerbe, Pb. I. 0.139—!4i) Öcjjjzcn HX» pfb. lufttrocfeneS Kartofrclftärfcntehl für Prauzwccfc, bei zufäjj« lieber Pcrwcnbung in bent richtigen Berpältniffe ebenfo großen SSertl), wie 150 pfb. ©crftenbamnalz. demgemäß wirb auch int ©roß« berzogthum 0ad?fcn (Perorbnung vom 24. Piärz 1865) bic 0urrogat= ftcucr vom Stärfcmehl mit 1 3:h^Ur für ben Ecntner erhoben unb Zu berfclben ^öhc hic^ in Sin trag gebracht. c) Oie Stonnirung ber Btcucrfäße für baS wichtigfte^ weil ge- bräucblichfte Burrogat Sn der auf i ^hlr. 20 0gr. unb 0vrup auf 1 5hlr. 10 0gr. für ben Ecntner beruht auf ber Ertoäguna/ baß nach ben amtlichen Erhebungen übcr_98 Prozent ber für Prauzwccfc überhaupt venvenbeten Sndcrftoffc auS bem unmittelbar gahrtingS* fähigen unb bcSpalb vorzugSwcifc znr Picrprobuftion geeigneten Btärfczucfcr unb ^tärfefprup (©Ivcofc), alfo fautn 2 Prozent auS ben für tiefen Stvccf tpcilS weniger braud^baren/ thcilS zu theueren 9tübcn* ober Kolonialprobuftcn beftebt, unb baß nad) ben ©utaepten teebniftber Slutoritätcn guter 0tärfcfprup (fein Slbfallprobuft, fonbent ein S*cM"^ cn P rc ^uft ber 0tärfc*ucfcr«öabrifation) alS bloßer Sufaß jumT Pier in bem richtigen Pcrhaltniß verwerthet, burchfcpnittlich zwei'Ecntner Btärfezucfcr aber mtnbcfunS-2^ Erntner Prau- malz ^u erfeßen im Btanbc fei. Hefter Kolonial- inte 9tüben^ucfer yrben ;war ohne Qu^ifU ein etwas höheres / Kolonial- unb ütüben- •vrupi infoweit crliberbaupt verwenbbar, ein niebrigeres 9tenbcmcnt; allein bei brr außerorbentlichen ©eringfügigfeit ihres ©cbraucpS bürftc feine Pcranlaffung vorliegen; für tiefe probufte nod) befonbcrc 0teueiStifen *u normtren.

Su %. 2/ Die Bteucrpflicbtigfeit ber Eisbereitung in bem vor- rllaacrim Umfange enffprtcht ben in preußen unb ben meiften ibTtgen nortbeutiden Staaten gefeßlicp beftehenben Vorfcpriften. v X)aS [Kotiv tierfür barf nid*t eigentlich tn ber Slbficht gefunben werben, en Efftg als fclchen allgemein einer PcrbrauchSabgabe zu tintcr-- rrrfinf cs mußte vielmehr ber prafeifche Umftanb maßgebenb feilt, •aß He E*Xgeneugung aus 2Halz wefentlich in bem für bie Pierbe»

rcitung tedmifeh vorgcfchricbcnen Prauverfahrcn erfolgt unb erft in bem Btabiunt ber ©äprung infofern erfennbar abweiept, alS bie Pierwürze burep Sugabe von Branntwein unb befonbereit Fermenten in faurc ©äprung gefeßt wirb. ES würbe hiernach, wollte man bie 0teucrfrcihctt ber Efftgbcrcitung naepgeben, einer bis ZUtn 0tabiunt ber ©äprung fortgefeßten amtlichen Ucbcr- wad)uitg ber einzelnen Prauafte bebürfen, um in folcpcn Praucrcicn bic Pereitung von Pier ftatt beS EfftgS zu verhüten, ©egenüber beit Koftcn unb Weiterungen einer tcrartigen Kontrolle/ wel^c inS» befottbere bei vereinigtem Pctricbc ber Pier- unb Effigbcrcituna boep einen nur mangelhaften 0cpuß gewähren fann, crfcpcint bic Pei- bcpaltung ber Prau|tcucr für beit gewerblichen Pctricb im ©roßen als baS geringere Ucbcl. 3*uat finb ncuerbingS bic Efftgbraucreicn burep bic Pereitung von Efjtg auS Pranntwein, bei welcher gleich- falls feine Vergütung ber erlegten Ptaifd)ftcucr erfolgt, in erheblichem Pfcaßc verbrängt worben unb bic 0tatiüif beS Vorbbeutfcpcn PttnbeS für 1869 weift nur nod) 63 ftcucrpfltchtigc befonbcrc ©cwerbSanlagcn biefer Slrt mit int ©anzen 2894 Vpalent Btcucrcrtrag auf; hierbei fhtb inbeffen bic z^Pkeicpcn Slnlagctt nicht mit cingefcploifcn, in welchen eine Efitgbcrettung alS Stcbcngcwcrbc in Vcrbinbung mit ber Picrbrattcrci betrieben wirb, unb über welche bic 0tatifttf feinen näheren SluSweiS giebt. 0cpließlid) wirb bemerft, baß baS zur Efitgbcreitung vcrwcnbctc ^alz auch in Papern bem Sftalzauffcplagc gleich bent Pier unter- liegt, in Württemberg bagegen, unter Slnorbnung einer fepr umftänb- licpcn VerwcnbungSfontrollc, (feuerfrei gclaffen wirb. ßu §. 3. £)ie auS ber prcußtfd)cn Piapl- unb 0chlacptftcuer- ©cfcßgebuitg perftammenbe gefifeßuna beS ftcuerfreien HcbcrgcwicptS (zur (imtfcpäbigimg für bic 0acf-^araj auf ben fecpSzepnten 3peil beS EcntncrS (§. 2 beS ©cfcßeS vom 4. juli 1868) ijf bem ießigen ßanbeSgcnüd)t gegenüber für bie Pcred)nung unbegttem. Vacp Vorgänge eines ©roßpcvzogltd) fächftfcpcn ©cfcßeS vom 20. SVärz 1851 tvjrö ftatt beffcit ber zwanzigffe Xpcil beS EcntncrS alS für alle gälte auSrcid)cnb in Vorfcplag gebracht, ba erfapntngS» mäßig baS ©cwid)t beS 0acfcS buvd)fd)nittltcp pöchflcnS \\ ^Pftutb auf jebnt Ecntner Vtalzfcprot beträgt. _ Ptit bem Sufaßc ^ckin berienigen ck Pcfd)affcnpeit wie biefe 0toffe Zttr Eimttaifd)tmg fontmen foUctt« ift beabiiepttgt tvorben, etwaige Swcifel bartiber zu beheben, auf welches 0tabiuni beS zu vcnveitbcn- ben SVaterialS bie Prauanzclgc zu richten fei. £ckic Vothwcnbigfeit ber Vcrftcucrung ber Sucferfioffc nach bent Vettogcwidjt beruht auf bent Htnftanbc» baß biefclbcit niept in ben ganzen ©ebinben (mcift gäffern), wie fic bezogen unb aufbewaprt werben, fonbern in geringeren, bavott nad) Pcbarf entnommenen SVcngeit zur icbeSmaligen Verwcnbung zu gelangen pflegen. Su §. 4. gij;ationcn ber Prauftcucr auf ©runb freien Heber« einfonmtenS mit beit Prauern werben für bic pieztt geeigneten gäUc, inSbcfoitbcrc für entfernt bclegcite Praucrcicn von geringem S3ro* bufHonSumfange, fnt glcid)mäßigcn 3ntcreffe ber 9tegierungcn wie ber 0tcucrfd)ulbigcn bnzubchaltcn fein. Erfterc erfparen babei oft unverpältnißmäßig popc SlufftcptSfoßen, leßterc gewinnen eine nicht ZU untcrfcbäßcnbc greipeit in ber Pcwcguttg ihres ©ctverbcS. ©ic Pcbingttngcn, wcld)e bei gisattonen zur 0id)cning ber gefcßlid)cn 0tcuereinnahmc erforberlid) werben, laffen fid) in betn ©efeße felbft nicht wopl vorjchrcibcn; bod) wirb bic notpwenbige ^crftcllung einer einheitlichen prajiS in biefer Pcucpung bttrep ein vom PtinbcSratpc zu erlaffenbcS allgemeines Dtcgulativ gcjlchert werben müffen. Su §. 5. 3n verfchiebcncn ©ebictcn ber 0tcuergcmeinfchaft unter- liegt "bie fogenannte ^auStrunfSbcrcitung ober baS Kcffelbtcr ebenfo ber 0teuer, wie jeber attbere Prauaft. Siber auch ba, wo bis zu einer gewiffen ©venze bic Steuerfreiheit gcfcßlich beßcl)t, wie in preußen (mit SluSnaptnc ber hopcnzollcrnfchen ßanbe), wirb von berfclben innerhalb weiter 0trccfcn nach ber Bitte beS ÖattbcS gar fein ober bod) nur ein ganz geringer ©ebrauep gemacht, wie z* P- iu ben Pro- vinzen Söcftprcußen, pofen, 0chleftcn, im 91egicrungSbezirf granf- furt a. 0. unb in ber Stpcinprovinz, unb eS fonntc pientad) in Er- wägttng fommen, ob bei bent gegenwärtigen 0tanbe beS Prattcrci- gcwcrbcS für bic Beibehaltung biefer Steuerfreiheit ein Bcbürfntß überhaupt nod) anzucrfenneit fei. gnzwifepen ergiebt bic Praucrci- ftatiftif beS Vorbbcutfcpcn PunbcS, baß von ben im 3äpec 1869 im ©anzen ertpciltcn 28,139 Erlaubnißfd)etncn zur ftcuerfreien §auStnmfS- bercittmg bie weit überwiegende Vicprzapl, nämlich 25,964 auf fol» genbe Kuftcngcbietc fallen: 0chleSwig-§oI|tctn mit 10,804 0tücf, Pcccflenburg (bcibc) » 6,140 » Cftpreußcn » 4,678 » pommern » 3,060 » Hannover » 1,282 ^ 0a ber Slnlaß zu einer fo allgemeinen 0ittc ber ipauSgcbräubc unftreitig in ber vielfad) ungefunben unb fchlcd)tcn Pcfd)affenhcit beS XrinfwapcrS in beit Viebcrungcn unb Btafcpcn biefer ©cgenbcit zu finben ift, fo würbe bort bic Stufpcbung ber bisherigen Steuerfreiheit vorauSrtd)tiicp alS eine große ßäite empfunben werben, aud) -auS 0anitätSrücf|td)ten bcbcnflicp fein. Sluf ber anberen Seite fd)icn eine etwaige lofalc Bcfd)ränfttng ber 0tciierfreipeit auf jene ©ebictc gegen ben ©runbfaß ber Parität in ber 0tcuerpflicpt zu verftoßen unb ift barnaep bic allgemeine Beibehaltung btefer Exemtion in bent in preußen bisher bcftanbcitcn Umfang vorgcfcplagcn worben. Su §. 6. Slußcr tut Herzogtpum Praunfd)wctg, im früheren Kurfürftentpum .geffen unb im ßcrzogtpunt V aff au fattb im Uebrigcn innerhalb ber 0teucrgcmcin[d)aft bis zunt 1. Slugujt 1867 eine Ver- gütung ber Brattfteuer bei Verfenbungen von Pier inS SluSIanb niept jtart, mit ber einzigen bitrcp befonbere Vcrpältniffc bebingten StuS- napme, baß für bas in 0anztg bereitete unb faft auSfcplteßlid) fee» wärts ausgepenbe fogenannte 3opcnbicr, eine SluSfuprvergütung be-

willigt würbe. Erft naepbetn ncuerbingS Picrverfcnbungen, nament- lich auS Söeftfalen unb ber Otpcinprovinz nach bem SlttSlaitbc mit Erfolg verfuebt warm unb zu hoffen ftemb, hnß biefer Slbfaß bttrd) Erftattung ber 0tcucr ftch erweitern n\rbc, ftnb in preußen auf ©runb Slllcrpöchficr Ermächtigung vom 24. 3uni 1867 unb mü) beffen Vorgänge in gleid?er Slrt im Königreicp 0acpfm, in Braun» fehweig, Clbcnuttrg unb beiben SVecfleitburg allgemeine Pcftimmungen erlaffcn, tvonach eine Vergütung von 3 Bgv. für ben Ecntner Bruttogewicht, jebod) nur bei ber SlttSfupr foldicn PicrS gewährt wirb, zu beffen ^erftellung wcnigftcnS 50 pfunb SValzfcprot auf eine ^onne von 100 (n-eußifepen Cuartcn (= 114,5 ßitcr) verwenbet ftnb unb wclcpcS in gäffern unb bei icbcr 0enbung in einer Ptmgc von tninbcftcnS 6 Ecntner Pruttogcwidit auSaeht. Vach einem Sln- trage ber olbcnburgifd)cit Dlegicrung ift bicfelbe Vergütung burep Pefchluß beS PunbcSratpS beS Vorbbeutfcpen PttnbeS vom 29. 3uni 1868 auf in glafcpcn auSgcpcnbcS Pier mit ber Maßgabe- auSgcbepnt worben, baß, nach amtlicher gcjiftcllung beS VerpältniffeS ztoifepen ©ewiept unb SVaß in jeber betreffenben Brauerei für eine Duart- menge, welche bem ©ewiept von 100 Pfunb Pier gleich fei (bitrch- fcpnittlich etwa 36 Cuart ober 41,2 Sitcr) je 3 0gr. Vergütung bei einer SluSfubr in einer 0cnbung von tninbcftcnS 216 duart (ober 247,3 Öitcr) bewilligt werbe. Einer für alle grällc gleichmäßig zutreffenben Slbmeffung ber Vergütung, wie ftc beim Pranntwein burep Ermittelung beS Sllfohol- f paltS erfolgt, fiept beim Pier vorweg ber Umftanb entgegen, baß b auS ber Pcfcpaffenpeit beS fertigen PicrS bic Vtcnge beS zu beffen crcitung erforoerlich gewefenen ftcuerpflid)tigcn SVaterialS, alfo auch ber barauf paftenbe 0tcuerertrag, nid)t mit Sicherheit fcftftcücn läßt. 0ic vorerwähnten Peftimmungcn beruhen auf ber Slimapme, baß fchwächercS Pier, alS folchcS, zu beffen Pereitung minbcftcnS 50 Pfb. SValzfchrot auf bie STomtc von 100 Duart verwenbet ftnb, nicht wohl zur Vcrfenbttng gelangt, unb baß hiernach ber auf einer Sonne zum Bruttogewicht von burd)fchnittlich 325 pfunb baftenbe Vdnimal- ftetierhetrag von 10 0gr. in allen gällrtt aber aud) für ftärfere Piere niept mepr an Vergütung gewährt werben fönnc. ES ift zuzu- gehen, baß biefeS 0i)ftcnt SVängcl hat, boep fehlt cS an vraftifd)en ^anbpahen für einen anberen Ptaßftah. 0ie feitper ver- soffene Seit ift zu furz f um mit einiger 0icperpeit auf bic Sln- temeffenpeit ber VcrgütungSfäße fd)licßen zu laffen; aud) ift im

wicbcrtim nur 16,681 ^paler gegentther einem 0teuerauffomnten von hcziehungSlveifc 3,040,262 Shalcrn, 3,363,278 3:palcrn unb 3,466,093 ^palern, alfo etwa 0,s InS 0,7 Prozent beS leßteren betrug. ES erfd)icn unter fold)en Uniftänbcn zivccfbtcnltd), von einer fpcziellcn geftftcllung ber £öpc ttttb ber fonftigen Pcbingungeit ber Vergütung im ©efeße felbft abzufepen, btc Peftimmungcn hierüber vielmehr bem PunbcSratpe zu überlaffeit Su §. 7. 0ic hier gegebenen Vorfcpriften wctd)cn von §. 8 beS ©cfcßeS vom 4. Juli 1868 nur\infofern ab, als bic Verpflichtung beS PraucrS zur Slnzcige auf bieienigen Praucreiräumc unb ©erätbe auSgcbepnt werben, welche für bic ©äprung beS PtereS beftimmt finb. 0icS fcplen tpetlS zur Erzielung einer wirffameren Kontrolle bcSPtcr- ZttgS (§. 14 beS Entwurfs), weld)c ftep biSper auf bic unliebere Ver« meffung beS PicrS auf bem Küblfchiffe befebränfen mußte, thcilS auch im §inblicf barauf erforberlid), baß unerlaubter in SluSnahmc- fällen auch erlaubter Söcife (§. 17 in finö) ftcucrpflichtige Sucferftoffe bem Pier noch auf ben ©äbrbottigen zuflefeßt werben fönnen. §. 8 enthält im SBcfcntliepcn fepon btSper beftanbene, aber nur in 9tcgulativcn auSgcfprod)citc Verpflichtungen ber Brauer, bic ihrer Vatur nach tu baS ©efeß felbft gehören dürften.

lv -4* Vi V V U V \\j || W |JV VI V IIIVV-^ VV'I V V I I * I A v* V* I I \ * V AW« A V V t J V | V * V | Hl bic ©efeßgebttng ber meiften übrigen norbbeutfehen 0taatcn über- gegangene Vorfd)rift 'beS §. 10 beS PunbeSgefcßcS in Vcrbinbung mit §. 32 oafclbjt, wonach ber Vorratp eines PraucrS an 2Valjfd)root 1) nur an einem gewiffen, ber 0tcucrbcl)örbc ein- für allemal zu bcflarirenben Drtc aufbewaprt werben fott unb 2) im galle, baß Praucinmaifcpungcn angcmelbct-morbcn, bei

0trafe ber 0c Einmaifd)img genben Sag er

raubation niept größer fein barf, alS baS

^ v ? llr 'ür ben erften unb pöcpftenS nod) für ben fol» orberlicpe Ouantum iftf foweit eS ftep um SValzfdjrot panbelt, als durchaus bewährt, fachlich unverändert, nur in etwas flarercr, eine unrichtige 0cutung ber Sßorte »längftcnS für ben folgenden Sag« mepr alS bisher auSfd)licßenbcr gaffung bcibepaltcn worben. (Slbfaß 1 und 3 beS §. 10). SöaS bie übrigen nad^ §. 1 beS Entwurfs fleucrpflid)tigen Brau» ftoffe anbelangt, fo fd)icn cS angemeffen, Vorrätpc von ropent ©c» treibe, fowic aud) von ungefcp roten cm ©ctrcidcmalz; bei ber Seltenheit ber unmittelbaren Verwendung btefer 0toffe für Brau- ZWecfc unb bet ber UnauSführbarfcit einer wirffamen Kontrolle von jeder Ucberwacpuna freizulaffett. Sluf bie Vorrätig beS PraucrS an Vtalzfurroaaten ließ fiep ztvar opne Bedeuten bic oben zu 1) erwähnte Vorfd)rift eines beftimmten SlufbcwaprungSortS, nid)t aber baS zu 2) geftcUte Verlangen einer Pefcpränfung der Vtenac auf ben augcnblicflicpcn Pcbarf anwenben, ba bem Brauer niept füglich zugemutpet werben fann, 9teiS, 0tärfc, Surfer k. nur in fo flcinen Vicngcn zu beziehen, wie er ihrer zu den einzelnen ©ebräuben bedarf. Slbcr auch in der bcfchränften Einwendung ber für Ptalzfcprot gegebenen S3cftimmungcn auf bic »zur Pierbereitung beftimmten 0urrogate«,

Wie ftc der erfte Slbfaß beS §. 10 enthält, fönnte der ^weef ber 9DMaß- regel dem unreblithcn Prauer gegenüber völlig iüuforifch werben» in- fotern für den gall beS VorfinbcnS folcbcr Stoffe, wie ÜtciS, 0tärfe- mcpl, Sucfcr, in anberen Dtäumcn beS PraucrS immer ber Einwanb zu ertvarten ftünbe, baß biefe Vorrätpc n i ch t zur Bierbcrcitung, fon- cem zu anderen Slvecfen beftimmt feien. Um folcpcm Einwanbc wirffant begegnen zu fönnen, fügt ber Entwurf ..int Icßtcn Slbfaß beS §. 10 eine Ermächtigung ber Steuerbehörde hinzu, auch für derartige, nach Slngabc beS PraucrS nicht zum Brauen beftimmte 0tcnc je naä Erntcffen: a) Slufbewapnutg in einem befonberett ßofal, b) Puchführung, c) Vcrfchluß für bie Seit beS Bremens verlangen zu bürfen. Von ber Ermächtigung, bic vorftepenb bezcicpncten Kontroßemaß- regeln fäntmtlicp ober eine berfclben inSlnwcnbuitg zu bringen, wirb übrigens nur in gäücn begrünbeten Verdachts ©ebrauep zu machen fein. Sßenn der §. 10 für bic Vorrätpe an mcpligcn Surrogatjtoffen (§. 1 zu 2 und 3) außer ber 0eflaration beS SlufbcwaprungSortS weiter feine Kontronen fordert, fo beruht bieS auf der teepnifep begrün- deten VorauSfeßung, baß biefe 0urrogatc zur epemifepen Umbildung ihrer mehligen Spctle in Surfer u. f. W. eines ganz ähnlichen Vtaifd)- verfahrenS bebürfen, Wtc ©etreibefdprot, bejß alfo eine heimliche 3u» maifepung bcrfelbcn, fepon nach erfolgtem Slbläutern berSöürzc, bttrd) 1 ben Srcctf beS PrauverfaprcnS felbft ebenfo auSgcfcploffcn bleibt, wie bei ber Bicrbercituna auS reinem ©ctreibc. Eine viel fdnvterigcre Slufgabe crivächft ber ©efeßgebuttg in der Ermittelung hinlänglich fcpüßcnber Kontrollen gegen heimliche Ver- wendung ber Sucferftoffe bei ber Bierbcrcitung. 0cnn biefe er« peifchen nirpt jene vorbereitenden Operationen, denen baS Pialz ober meplhaltige 0urrogatftoffc durch baS Einteigen, Kocpen unb Slbläu- lern ccr Vtaifcpc unterworfen werben ntüjjen, laffen ftch vielmehr in beit verfepiebenften 0tabicn beS PrauprozcjfeS mit mehr ober weniger Erfolg zufeßen. 91acp ben Slngaben glaubwürdiger Prautcchnifer tvirb zwar oaS hefte Siefultat erzielt, wenn man Surfer ober 0prup in ber Braupfanitc mit der 0icftnaifchc zufatmnen behandelt; bod) werben bic Sucferftoffe auch vtclfad) mit der Söürzc iit bic Kocp« Pfanne ober in geraspelter, lcid)t löslicher gönn erft furz vor Beendigung beS KocpenS in die Söürzc gefepüttet; enblid) feßt man Surfer felbft noch auf den ©äprfäffem, ober auch den fertigen ©ebräuben vor dein Slbfüllen, namentlich bei obergäp- rigen Pieren zu, welche nod) auf den. glafd)cn einer Staflbgäprung unterliegen. 0tc ^eepttifer bezeichnen leßtereS Verfahren zwar alS eine irrationcüc Pcctpobe, geben aber zu, baß ftc bettnod) zu bent Swcrfc im ©ebraud) ift, um mit SUicfftd}* auf baS gegen bie Surfer- beitnifepungen im Publifum pcrrfcpcnbc Vorurtpeil bie Dffcnfunbij feit der Verwendung zu vermeiden. 0icfc teepnifepen Vcrpältnif crfd)Wcreit bic SluSüoung einer unmittelbaren VcrmcnbiutgSfentroll in um fo höherem Sftaßc, als cS für beit in wenigen Spinnten ohne ^interlaffung von ftchtbarcn 0vurcn ftep vollziehenden Slft ber Bei* mifd)itng feiner J&ülfSgcfäße ober fonftigen bauernden Vorfcprungen in ber Brauerei bedarf, unb alS aud) bic Prüfung beS fertigen gabrifatS feinen ftepern 9türffd)luß auf baS Vorhanbeitfein von Surfcrzufäßen in bemfelbcn aeftattet. 0a bie SluSbchnung ber amtlichen Ueberwacpung ber Prauafte felbft auf die ganze 3 c ‘t einer möglichen Surfcrvcrwcn- bung im ßinblirf auf bie Koften einer folcpcn Kontrolle geradezu unausführbar ifi, fo mußte, wenn bic 0tcucvcntricbtung für biefe Slrt von 0urrogaten niept leoiglid) in baS Belieben der 0tcucrpflichtigcn gcftellt werben folltc, neben ber 0trafanbropung nod) auf einige auS« pülflicpe Kontrollemittel Pcbad)t genommen werben, wcldje geeignet erfepeinen, bic ©cfapr der 0efraubation zu mindern. SUS fold)c werben im Entwürfe vorgcfrflagcn: 1) Slufbewaprimg aller für Brauzwcrfc beftimmten Sucferfioffc in Dtäumcn, weld)e von der Prauftättc felbft völlig getrennt finb (§. 10 Slbfaß 2 beS Entwurfs); 2) Verpflichtung beS PraucrS zu einer befonbent, der Einftcht der SlcviftonSbcamtcn offen zu haltenden Pud)füprung über bic Bcftättbc in biefetn 9iattmc unb Pcfugniß der Pcamtcn zur PcftanbSaufnaptnc unter Vcrglcid)ttng mit ben Püd)ern, wobei ein VUnbcrbcfunb gegen den Bud)aitSwciS präfumtiv alS in der Brauerei verwendet gilt (§. 12 Siffchw 1 und 3). 3) Verbot der Entnahme von Prauftoffcn auS bem VorrathS* raunte zu anberen Swcrfcn alS zur Verwendung in der Brauerei, cS fei denn, baß hierzu bic befonbcrc ©cnepmigung ber 0teucrbepörbc erfolgt ift (bafclbft Siffcr 2). 4) Einrctd)itng einer Pcfcprcibung beS bis zur abänbernben Er- flärmtg innczupalicnbcn VerwenbuttgSvcrfaprcnS, darin bcfonbcrS nähere Slngabc bcSjenigcn SlfteS im ßaufe beS PrauprozcffeS bet welchem bie Verwendung der 0urrogate flattfinbcn foll (§. 17 ahn. 1 beS Entwurfs). 5) Verbot einer früheren Einbringung ber zur Einmaifcpung bc- flarirtcn Sucferftoffe in bic Prauftätte felbft, als mit Beginn beS nach Vr. 4 für bie Verwendung bcflartrten SlbfinittS (^. 19 Slb- faß 3); endlich: 6) 0er 9tegcl nad) Pcfcpränfung der VcrwcnbungSfrift für Surfer» ftoffe auf bie Seit von dem Beginne der erften Einmatfcpung btS zur Beendigung beS- SöttrzcfocpcnS, alfo Verbot iprer Sufcßung tvaprcnb ber SlbfüpIttngS- unb ©ährungSpcrtobe (§. 17 Slbfaß 2). 0ie vorgefd)lagencn Vtaßrcgcln zu 1 btS 3 folgen tm Söcfcntltcpm benienigen Vorfd)riftcn, welche fiel) bezüglich der VcrwcnbungSfpntrolle der Sucferftoffe zu Brauzwcrfcn im britifd)cn 9teicpc nad) iangtapngcr

eingreifenden Kontrollen geübt Werben. 0ie dürften nach U)vctn gegen