1872 / 53 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

brn allgemeinen gewcrbcftcuerlichcn unb gcwcrbcpoligeilichcn Bor- fthriften.

Eintragung oon choicmtgcugnwcn georauwi mcrecn. wie weit bic oor bem bcgeidmcten Äaac auSgcfcrtigten ©c« ftnbcbienftbüchcr fernerhin auch auperhalb beS ©cltungfbercicbcS ber- {enigen gefeilteren Borfcbriften, auf ©runb beren fte auSgcfertigt ftnb, lur Eintragung pon ©ienftgeuaniffen gebraust werben fönnen, hat ber «Kiniftcr beS 3nnem gu beftimmen t Ä t v r « 3. Born 1. «Kär§ 1872 ab Werben bic bcjjchenbcn Stempel» abgaben von ©eftnbcbicnftbüchem unb ©eftnbe EntlaffungSfthctnen aufgehoben tinb Dürfen Weber ©ebübren noch fanfttge 51b..oben für Me Ausfertigung, Borgeigung unb Bifirtma ber ©cunbebtcnftbujer aber für bie Beglaubigung ber ^Dtcnftseugmffc m benfclben erhoben voerben Bon bemfclbcn Scitpunfte ab wirb ber gcfcpliche «preis ber ju ben SccfahrtSbüchern gu perwenbenben gormularc von 12 Sgr. b Bf- auf 2 Sgr. 6 «Pf. für baS Ejemplar ermäpigt , c 4. AÜc Diefem ©efefce entgegenftebenbe Borfcbriften, mSbefon- bere ber § 2 berBcrorbmtngoom29. September 1846 (©efcp-Samml. © 467) unb bie «pofttion *®effnbc*EntlafTungSfcbcmc* im Tarife gum Stcmpelgcfepc Dom 7. SRärg 1822 (©efep-Saminl. 8.80) treten Pont 1. «Wari 1872 ab auper tfraft. S 5. ©ie SRinifter beS Innern unb ber gmangen ftnb mit ber Ausführung biefeS ©efcpcS beauftragt^ . ... . ilrfunbiicb unter Unterer £öcbftctgenbanbigcn llnterfcbnft unb beigebrueftem ßeniglidbcn Jnpegcl. ©egeben Berlin, ben 21. gebruatJ872. (L. S.) 9öiMckclm. ^ ffürft P. BiSmarcf. ©r.P.Noon. ©r. o. SpenpliP. P. 0cl#ow. ©r. ui Eulen bürg. Eampbaufen. lyalf.

©efeb nicht gu ®tanbe fonimen foDte. ES ift beS ©rafen «Renarb pon ban £crm Borrcbncr gebaebt worben, wenn fdjon ich glaube, unter großem 2Rifocr(tanbniffe feiner 5luSfübrung. ©er ßctr Slbg. @raf«Renarb bot unS eine ®cbilberung entworfen von ben 3uftanben beS 8cbulwefenS in DberfcblOlen. ©crartige ®cbilberungen non biefem SanbcStbeile pon anberer ®telle unb auch Poit anberen ÖanbeStbcilen, in benen bie poüiifcbc 3ungt in einem erheblichen jPtafe gesprochen wirb, liegen gleichfaüS por. ©ie Behauptungen finb fo allgemein unb fo ttefgreifenber unb bebeutfamer Slrt, bag eS bie «Pfli^t bet 8taatSregierung unb eine unausweichliche «Pflicht ^r Staats, regierung ift, tn biejer Begiebung eine ernftticbe unb tief ein- gebenbe Erörtenmg eintreten gu Taffen. ES ift ja auch uh wei^ nicht ob auch oon biefer ®cite (ber rechten), mir fcheint cS fo h«Wor* ^ W* C _ _ _ ... JC. L V fl JL « Ctg .ft«* 1 Sw AM AI»44

anwenben fönnen in bcnt «Dtajc, wie eS wünfchenSwerth ift, mit ben tenigen «Kitteln, bie ihr ber Etat gegenwärtig aicbt unb mit ben* 1 enigen Kräften, bie ihr gegenwärtig gur 8eite Reben ich nicimJ niit burchwcg mit ben angeftcDtcn Beamten, mit ben ®chul*9iathcn, beim biefe ftnb in auSrcichenbam «Kafjc mit Slrbeitcn belajlct, um nicht folche au§erorbentlichc Slrbeiten gebeihlich leiften tu fönnen. ®ie wirb auch nicht in ihrem gewöhnlichen Etat bic gone« bagu haben, unb ich meine bcShalb, bah ^ rin Pon meinem ^tnits*i

ni§ ihrer Berhältniffe, .JM..... guna perbinben, Borfchläge gu machen, unb bie nötbige Eharaftcrfcftuj. feit bep^en, um jtd) nicht bei berartigen Erörterungen irrt leiten gu laffen. ©crartigc «Kafnahmen würbe man in brr

binbung mit bem 8chulautPchtS * ©efeB, fo Will td) gur «Kottomutj biefeS 8ahcS noch baS Eine anführen: baSjeniq,c, waS auf biefe ©ein gewonnen würbe, würbe jcbenfaUS bie BapS für weitere Entfchlicfun- gen ber 8taatSrcgicrung fein, namentlich bafür, ob an biefer ober jenet ©teile anbere ^reiS-8chulinfpeftoren gu wählen fein werben, aber ein fclbpänbiac Bcbeutung h«t bie «KaBrcgel hoch, unb weil cS fo ift ift baS ^So^e §auS in ber Sage, in Bcrbinbuncj mit bem anberen «ptmftc ber '®taatSregierung, wie pe baS burch bic SleuBcrungcn bc« iScrm ginang-SKiniperS als wünfchenSwerth begeid)net h«t unb \m jtc burd^ meinen «Kunb eS beantragt, biefe 8umme bcbinguttgSlc« gur ©iSpoption gu peöen gu ben angegebenen Swccftn. ©äre ci eine grope Summe, meine Herren, bann, glaube ich, würben 6ic piclmcbt Bcbenfcn haben, biefeS Botum abgugeben# ehe baS ©efet gu ®tanbe aefommen ift; aber biefe Summe ift in ©irflichfeit, wie ich glaube, nicht grof im Berhältnif gu ben Pon mir angcfceu« teten 3wecfen. ©arum bitte ich, meine Herren, treten Sic bem 31n* trage ber Bubgetfommifpon bei. ©er §crr 3lbg. ^antaf hat mich, unb baS erfenne ich mit SDanfi an, in bie Sage gefefet, nid^t ausführlich auf ©aSjcnige cingchai gu muffen, waS er hier herrorgehoben hat, unb gwar auS gweien ©rünbea Einmal, weil baS SKomentc pnb, bie aus feinem unb (einet greunbe SRunbe an biefer unb an anberen parlamentarifchen Stätten bereits hergebracht pnb unb gu Erörterungen geführt haben. 3^ bin 'nicht in ber Sage gewefen, KeueS in bem]enigen gu finben, WaS er herporgehoben hat. Unb bann ferner, meine Herren, weil bei aller Schärfe ber ßritif bcnnoch ein Äon in ber Siebe ge* wefen ift, ber nicht gcrabc guna ©egenangriff reigt. 3lber auf einen Sa^ möchte ich hoch noch etwas erwibern: bie Slufforbmmg an bie StaatSrcgicruna: entgegengufommen, bie er freilich gleichseitig rer« bunben hat mit bem Schlupfafc feiner «Rebe: man werbe Poüftänbi* feftpehen auf bemjenigen, waS man für Sflccht unb waS man für ©efc^ halte. SBenn ein folchcS Entgcgenfommcn fcitcnS ber Staat«* regtenmg ftatthaben fofl, nun, meine Herren, bann mufj cS ber Staatl* regierung auch möglich gemacht werben, unb eS mup bie ^alhrnj pon ber anberen Seite fo fein, bap man baS Bewuptfcin hat, tf fühlen pch bie Angehörigen ber «proping Bofcn unb ber anberen Be- girfe polnifdher 3'mge alS fefte, eingegliebcrte Äheilc beS preupifefcen Staates; unb, meine Herren, in biefer Begichung hcftchcn hoch recht grope Bebcnfen. 3ch möchte ben ßerrn Ahg. Äantaf unb feine fyreunbe, bie ja eine Bcrföhnung wouen, Bitten, in biefer Begiehuni bahin gu wirfen, bap baSjcnige hefeitigt werbe, waS bic StaatSrcgie* rung gu ber SRetnung führen mup, bie Bürger ber Broping B^!^ ober ein groper Äheil berfclben, fühlen pch nicht W ber Sßeife, bie ich hegeichnet habe, por Allem alfo bafütj gu forgen, bap wegfalle ber pcrmctifdhc Ahfchlup 3coeS, bd

VIIIV MWV [V^nv {ivi*v V ü*%***v** I ***** | *-*/*»* (/*-• ^ •/*%»» »«»V s vv * - nifchcn im ©egenfap gum ©cutfchen unb baburd) um bie barauS mit «Rothwenbigfcit Mrporgchenbe Trennung ber Nationalitäten, ©arum pnb bie Bcreine, bie in ©eppreupen, bic in Bojen entpehen, bie permöge ihrer Äenbeng eine fo grope Bcbeutung haben uni fo grope Ancrfcnnung an unb für pch oerbieneft, warum ftnb bie Beteine gur §chung ber 2Roralität in ©epprcupciv iur nörberung ber Bilbung in Bofen unb ich barf baS wohl aU Pie Uebcrgeugung aller ©eutfehen ber BroPing Bofen auSfprcchen " pon Pomhercin behaftet eben mit jenem Berbacht, bap eS pch.um eine Trennung hanolc, warum in einer ©eife d)araftcriprt, berge genüber ber Ergbifchof pon Bofen Bebcnfen tragen mup, feinen ©cif*

fianbhiöö^itgdegcti^ctfen. Berlin, l.SRärg. Beiber BorberathungbeS Staatshaushalts- plan war beim Etat bcSSRiniftcriiitnS ber geiftlicbcjuc. Angelegen- beiten bie «poution pon 20,000 ÄMm. Jur Bermebrung ber Schul- auffidbtSfoften gurücföefteUt worben, weil ingwifeben erft baS^cbul- aufncbtSaefete beratben werben muffe. 8eitbem ift bieS @cfei t?om ßaufe ber «HbgeDrbneten befanntlicb angenommen, unb ber «Referent ^iefcbfe beantragte baber im Flamen ber Bubaet- fommifnon, bie 20,000 Tblr.V bewilligen. Er bemerfte babei, bap bie perfeftc Unterlage ber in «Rebe ftebenben Bewiütgung in ber Annahme beS SebulaufftcbtSgefefceS Seitens beiber Raufer beS SanbtaaS befteben würbe. Nacbbem ber Abg. äantaf in ber gestrigen Sifcung beS £aufeS ber «Ibgeorbneten gegen bieftn Antrag geiprocbm batte, nahm ber BUmfter ber geift» luben k. Angelegenheiten Dr. g-alf baS ©ort: «affen 8ie, meine Herren, mich gunächft gang an bie 8acbe an* tarn mit bem 6crrn Abg. Äantaf poüfommcn anerfennen, bap,~ wenn eine anbere «Kctipirung ber geforberten «poft non 20^0 Xbalern nicht bejtänbe, alS biejenige, bie in ber furgen Bemerfung beS Etats fiep befinbet, in bet Zbat baS be ^auS fatun m ber «age fein möchte, biefe 20^)00 3:blr. m bewifliaen: benn jene Be- merfung fpriebt alS ©runb allein auS baS guftanbe gefommene ©e|cB, unb ob biefeS ©efefe gu 8tanbe femmt, ift bis gu biefem Slugenblicf nicht entfebieben. ES fann alfo bei mangelnber BafS bieten 5lugenblicf auch bie befinitwe Eutfcbeibung nicht getroffen werben. 5iüein, m.§., biefer ©cncptSpunft if tckon bem §xn. Bericbterfiattcr ber Bubgct- Äommifjton alS rorbanben ja auch gar nicht erfannt worben, ich glaube auSbrücflicb rerftanben gu haben, ba| bie Bbeinung ber ftotn« mifjian bahin gegangen iü: ber frühere Borbebalt bet Herren Bubget- fcmmifTarkn bei ihren Anträgen fei noch nicht erfüllt unb man habe beShalb auch anbere ©efuhtSpunfte b'tangtebcn müt- fen, um bie ^ofiticn, ben SlntTag gu begrünben, 3cb glaube, eS in baS mit tollem Stecht gegeben in ber einen Begtcbung, bie et bertorgefceben bat. ES ift beTtorgeboben worben, au§ wenn caS ©efc£ nicht gu 8tanbe fommt, liegen ©rirnbe genug oot, Hefe «pofttien gu benjenigen 3wecfen gu bewilligen, bie in bem Etat ftcfc nennen, gu 8chulauf?tchtSgwecfen. ES ift bem in ber 2bat meinet Meinung nach fo. , . ES ift hier erörtert worben, ba% bie 8taatSregierung ftch meinem grokn Sbctle unb wie ich ia einfchalten fann, nach bemjenigen, iraS früher gefprochen worben ift inSbefonbere in bemjenigen Steile beS ßanbeS, in welchem roraulfichtUch ^rr c^efte ©ebraudj gemacht weisen würbe oon betjemgen «Dbafnabme, bie baS ©efefc als etwas ©enereOeS 6egeictnet, bas bie 8taatSregierung, fage ich, ficb in ber Sage betönbe, hoch bereits in einem bem Bebiirf- nrTc mtfrtrihenben ©rabe cingmchteiten, unb eS ift baS f rabe ein ©enefceSrunft, aewefaif ber hier unb an anberer 8tcüe ahm geführt hat, ihn alS einen bet ©rünbe für bie «Ablehnung ber Borlaa* herootguheben, ober auS tiefem Um^anbe foldie hcrgulcttm. ZezmiAt STCafnafcmen, gu benen bie «Regierung bere^tigt ift unb [ gebraagt wirb, leimen in gebet blichet fßeife auch in biefem Edctranf* tm iCTcak nicht ebne ©elb auSgefübtt waben, unb baS finbe ich auSaeCrücft in ben ©orten tei ginn Refften len ber Bubget* tomuißm* ~ , jefi maeße 8ie auf einen gweiten ©enchtSpunft aurmetf'am, bet aUerftingS in einem engen ^ufammenbancg gu bringen fein würbe mit ber burCb baS 8chulauffcttSgefe| gu etgtelmben generellen ^aiultät, ber aber. boch Kme felb^anbtge Bebeuiung bebült, wenn baS »

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lichm ben Eintritt gu geftatten in jenen Betein gur görbentng ber Bilbung, inbem er erflärt, bap eS ein unflarcS Unternehmen ei, welches nicht in jeglicher Begichung gefahrlos? ©arum prechen bie Blätter polnifcber 3unflc «nb id) glaube, in liefet Begiebung pnb Sie ja in oer Sage, bie meifte Einwirfung S i üben bap eS ein für bie «fwlen nicht berücfpchttgungSwürbigcS ntemehmen fei —, pch an ber in ber Stabt Bofen in biefem 3ahre ftattfinbenben 3nbuprie- unb ©cwcrbe-AuSpeuuna iu betheiüaen?

noch weitere Erörterungen haben. 2Rcinc Herren, befolgen Sie ©runbfäfcc, bie tiefen Schein gurücfwetTen, bann wirb man aner- fennen fönnen: Sie nehmen feine pngulare Stellung tm ©ropherjog- thum ein, eS ip unrichtig, waS man 3hnen in biefer Begichung Por- wirft; bann wirb bie Staatsregierung in ber Sage fein, 3hnen bie £anb gu reichen unb 3bncn entgegen gu fommen. 3k ^Betreff beS gweitcn NachtragSctatS, bie Betwenbung beS UeberfchuffeS pon \ «Nillion, bie nach bem Borfchläge ber «Regierung für gorftbienfthäufer, gorftwege, Bfctbcanfdhaffun* gen, ben Bau cine8 lanbwirthfehaftlichen iiRufeumS unb bie Berliner flunffnutfeen 100,000 Thlr.) Perwenbet werben feilen, beantragte bie Äommifpon, biefe «Berwenbuitg, mit Aus- nahme ber erften SRate für baS lanbwirthfchaftlichc SRufeum, iu genehmigen. Sollte baS §auS ftch in biefem Sinne ent-

Ihetben, fo beantragten bie Abgg. ÖaSfet unbDr.Äcchow bie fomit frei werbenben 1(X),000 Thlt. im Drbinartum ber Ausgaben gur Erfüllung beS Normaletats für bie ©t) mn üff c ^ unb bie benfelben gleichftehenbcn h^eren llntcrrichtSanftalten, fowie ber «Realfcbulen 1. Drbnuug gu bewilligen, ©aneben beantragte ber Abg. «Dliquel, bie betben für ftorftsweefe auSgefefeten Beträge um |e 50,000 Thlr. gu fürgen unb bie biSboniblen 100,000 Thlr. für ElemcntarfchuUehrcr gu Pcrwcnben. 3n ber ©encralbebatte über biefe Anträge nahm nach bem Abg. SKiquel ber «Regic- tungS-Äommiffar, ©eh. 3rinang-SRath § offmann baS ©ort: «Keine Herren! werbe el Permeiben, in bie ©chatte über baS Steuerreformgefep gurüefgugreifen. Sie werben eben fo wenig bar- über eine Aeuperung oon mir erwarten, in wacher Nichtuiig bie StaatSregienmg bie Beprebungen nach einer Steuerreform, welche in biefem Jahre gefcheitcrt pnb, etwa in 3«ümft fortfepen würbe. 3ch halte mich eben fo, wie ber Jperr Abg. SRiguef, an bie gegebene Sage, unb bie gegebene Sage ip bie BapS, auf ©runb beren 3hnen bie Staatsregierung ihre Borfchläge gemacht hat. ©ic gegebene Ähatfache ip bie, bap über etne SRillion Thaler, welche bie StaatSregicrung in bem Bubget für ben 3wecf ber Steuerreformen referoirt hatte, nicht biSponirt worben ip unb bap bavüber nun nachträglich noch biSponirt werben fann. ©ie StaatSregicrung hat auf baS Sorgfältigpe abge- wogen, in wacher ©eife pe 3hnen eine ©iSpoption über biefe Summe porfchlagen fall, unb pe hat oorgugSweife Ausgaben gewählt, bie gc- rabc in biefer faufenben Seffion ber StaatSregicrung aus biefem Jpohen §aufe h^auS an baS ^evg gelegt worben pnb, Ausgaben, bei benen pch bic StäatSrcgicrung in uebereinpimmung mit ber SanbeS- Pcrtretung befinbet barüBer, baj bie auSgefprochenen ©ünfdhe Pch wirflich auf bringenbe Bebürfniffe gerichtet haben. ©ieS ip ber all- gemeine ©epchtSpunft, ber bie StaatSregicrung bei ihrem Borfchläge geleitet hat, unb wenn Sie btefen Borfdftag anfehen, werben Sie finben, bap barin bie materiellen 3u-

ereffen unb bie geipigen unb ibealen 3ntereffcn eine gleicömäpig abgewogene Berücfpchtigunq gefunben haben. Nun, meine Herren, ip pon bem §errn Abg. SRtguel ber ©unfeh auSgefprochen worben,

fl,: .. .... man möge einem ber BerwenbungSgwecfe, bie bic StaatSregicrung twrgcfcblagen hat, eine weitere Berwenbtmg für bie Berbefferung ber Sage ber Schuüchrcr fubpituiren. 3ä) weip fehr Wohl, bap eS eine nicht banfbarc Nolle ip, einen fold)cn Borfchlag unb wenn eS auch nur gur gcfchieht, abguweifen. 3nbeffen, meine Herren, ich mup gleichwohl hoch 3hncn empfehlen, eS bei ben Borfdftägcn ber Negie- rung gu beiaffen, nicht als ob ich ber fiReinung wäre, bap bic «JRaprcgcln, bie gur Berbefferung ber Sage ber Elemcntar- fchuHehrer in biefem 3ahee Werben getroffen werben, fchon etioaS Ab- fchliepenbeS wären. ©er^3Reinung iff bic StaatSregicrung nicht; aber Sie werben, wenn Sie bem oon bem £rn. Aba. «Kiquel angebeuteten, gegen feinen Borfchlag erwähnten Bebcnfen näher nadjgchen, hoch gu ber SReinung fommen, bap biefe Bebcnfen in ber That nidht ohne allen ©runb ftnb. Um bie Summe oon einer halben «Niüion, bie baS Bubget für 1872 für Elementarlchrcr auStoirft, in gweefmäpiger unb ihrer Bcftimmung entfprechcnber ©eife gu oerwenben, ift eine Summe Pon Berhanblungcn burch baS gange Sanb mit einer gropen 3ahl Pon ©cmeiitben erforberlidh, unb ba leiber baS EtatS«3al)r mit bem heutigen Tage fchon gum fechStcn ThtU Perftiepen Wirb, fo fürchte id), bap, ehe alle biefe Berhanblungcn gu Enbe fommen werben, noch ein groper Theil beö 3al)te^ oerpreichcn Wirb, unb ich halte eS beS- halb für fehr problematifch, ob, wenn biefe Summe erhöht Wirb, man bie ©ewipheit haben fann, bap pc noch in biefem 3al)?c ihre OoUe unb gweefmäpige Bcrwenbung finben fönne. SReine Herren! ©er §^r Abgeorbnete oon ^arborff hat barauf hingebeutet, wie miplich eS ip, wenn bie Noüen in Begug auf 9luf* Peilung beS BubgetS unb bie Bewilligung beS BubgetS gwifd)cn Ne* R unb SanbcSocrtretung ocrtaufcht werben. 3ch glaube, bap auf ber ßanb, bap eS barüber eine! weiteren ©ortcS nicht bebarf. ©iefer ©ebanfe ip fchon in ber Äommifpon gum AuSbrucf flefommen. ©iefe NollcnPertaufri)ung Wirb aber nicht pattfinben, Wenn Sie gegen ben Borfchlag beS ^erm Abgeorbnetcn oonßarborff

bie NegierungSoorlagc annchmtn, pe wirb aber pattfinben, wenn St heute noch auf weitere ßorrefturen biefer Borlage eiligeren. 3u bet «pOption: ^100,000 Ählr. alS erfte Nate für ben Bau eines lanbwirthfehaftlichen SNufeumS«, beantragte ber Abg.o. Benba für ben Jall ber Ablehnung ber 100,000 Äblr. folgenbe Kefohttion: r StaatSregicrung aufiuforbem, womöglich noch im Saufe biefer Scfffon, fyäteftcnS mit Dem Beginne ber nächPem bie Bewilli- gung ber nöthigen ©elbmittcl gur Erbauung eines ©ebäubcS für baS lanDwirthfchaftlichc SRufeum mittelp befonberer ©efepeSporlage gu beantragen unb gu biefem 3wccfe einen genügenb Porbereiteten Bau- Vlan beS 2Rufeuni§ unb ber bamit gu perbinbenben lanbwirthfchaft- Itchen Anpaltcn porgulegen; hierbei aber barauf Bebadft gu nehmen, bap baS ©runbpuef ber ehemaligen Artiücrie*©crfpätten in feinem ©efammtumfange gu ben Porgebachtcn lanbwirthfehaftlichen Swecfcn perwanbt, ober, falls pch bieS wiber Erwarten als unausführbar er- weifen fodte, bis bahin ein anberer, auSrcichcnber unb ben wachfen- ben Bebürfniffcn jener AnPalten cntfprechenber Bauplafe ermittelt werbe.« Atipcrbent lagen noch folgenbe Anträge oor: Pon Behr, patt 100,000 mir 50,000 Thlr. gu bewilligen, oon ©ebell- ©ehlingSborff, bei öeftftellung beS Bauplans lanbwirthfchaft- liehe Autoritäten gugugiehen. 3n ber SpegialbiSfuffion über biefe Anträge ergriff ber «XRiniftet für bie lanbwirthfehaft- lichen Angelegenheiten oon Selchow nach bem Abg. oon Behr (©reifSwalb) baS «QSort: «Keine Herren! Auch id) mup Sie bitten, ben Borfä)lag 3hrcr Bubgetfommifpon nicht angunebmen, fonbeni bei ber Borlage ber Negierung Pehen gu bleiben, ©ie grage, ob ber Bau eines lanb- WtrthfWgftlichm «KufeumS nothwenbtg fei ober nicht, ip fd)on fo oft in Mefcni ^aufe perhanbclt worben unb auch Mute wieber in einer fo Ponpänbigen unb erfchöpfcnben Nebe flaraelcgt tporben, bap cS 3Rangel an Achtung Por bem £aufe fein würbe, wollte ich 3hnen alle bie «Kotioc, bie bafür fpredjcn, noch einmal beS Breitem Por- führen. 3ch werbe mich baher barauf befchränfen bürfen, in gangen furgen tmb einfachen 3ügen bic Sage ber gangen Angelegenheit gu refapitultren. ©aS £auS hat etwa im 3ahrs 1866 ober 67 bie erPe Anregung gur ©rünbuna eine« lanbwirthfehaftlichen SRufcumS gegeben. 3ch bin bem ©infe beS §aitfeS gefolgt unb habe ein folchcS gegrünbet. ©te Art unb ©eife, wie pch oaS SRufeum in ben Wenigen 3ahtcn feines BePehenS cntwicfelt hat unb wie eS gewachfen ift, ip 3hnen pon ben beiben sperren Dteferenten, bie fürglich über ben ElSncr Pon ©ronoipfchen Antrag Bericht erpattet haben, flar bargelegt worben. Sie haben anerfannt, bap bie Bcrwaltung eine folche fei, bie auch mit geringen SRittcln ein überrafchenb fdmclleS ^evanwad^jen beS «ÖtufeumS hetbeigefühtt hat. Sie haben ferner einen fepen Etat für baS lanbwirtbfchaftliche SRufeum bewilligt, aöerbingS nur Pon 10,000 Thaler; unb wie bic Sache jept liegt, mup auf bieS)tietl)e beS £aufeö beim baS SKufcum ip in einem gemicthctcnSofal untergebracht unb auf bieBcamten- gehälter fchon bie gröpere £älfte beS Etats perwanbt werben, fo bap gu Anläufen unb gur Erweiterung nur fehr wenig übrig bleibt. ©eSbalb haben Sie bereits por einigen * 3abrcn befdftoffcn, btc Negierung follte 3bncn ben «plan gut Erbauung eines eigenen ©cbäubeS für baS SRufeuni porlegen. ©aS habe ich gethqm 3ch habe 3hnen fofort ben «Plan Porgelegt, unb wie cS gur Bewiütgung beS ©elbeS eS waren bama!S nur 50,000 Thalcr ge- forbert fant, ba haben Sic baS ©elb nicht bewiüigt auS mehr- fachen ©rünben, auf bie ich hkr nicht mehr gurüefgehen Will. Jcfet tp por ungefähr 4 bis 5 ©öchcn ber Antrag in baS §auS gebracht worben, ein «Nufcum gu bauen unb noch im Saufe Meftr Seffion 3hncn eine Borlage gu machen, wo unb wie baS gebaut werben foü. 3ch h'' r '“ cfck cir ** c v *** iA **—^ - * genommen §err Nefer r . H , gu nennen, wcifeS unmöglich war, befber Üürge"ber Seit,’\vit bai gewip auch, Pon 3hncn aüerfcttS anerfannt werben wirb, einen ooü- pänbigen, in jebe Eingclheit eingehenben Bauplan, noch Mel weniger einen pqüPänbigcn Bauanfchlag porgulegen. Jfh mupte mich barauf bejehvanfm, 3hatn einen Situationsplan Porgulegen: berfelbe fann nur nachWcifen, wo gefauft werben foü! ©er Naum reicht auS. 3dck btn bereit, mit bem Bau in biefem 3ahre gu beginnen, wenn Sie bie SRittcl bewiütgeü, bie ber §crr Stnang - SRiniflcr mtt fo anerfenncnSwerthem Entgcgenfommcn mir gu biefem 3wecfe biSpontbel gefteüt hat. ©a bef^liept nun bie Bub- getfommifpon, 3bttcn Porgufchlagen: wir woücn baS ©elb gu biefem Bau wicberutn nicht bewilligen unb gwar auö perfchicbcnen ©rünben, einmal, weil bie «pläne noch gang unreif pnb. ©aS gebe ich gu, baS fann auch flarnicht anberS fein, unb ich glaube, Sie werben auf ber anberen Seite eS eben fo gern anerfennen, bap cS unmöglich war, einen ooüpänbig reifen «Plan biefem §aufe fchon jefet porgulegen. ©ann ip Pon bem £errn Nefcrenten gefagt worben, ber Bau» plap wäre fein geeigneter, cS fehle an Sicht. SRcine Herren, ich glaube, baS ip eine Ääufchung. Ste haben gwet Jpauptfrontcn mit einer Erleuchtung, wie pc feiten in Berlin gu finben fein wirb. Sie haben nach ber nörblichen Seite hin einen breiten Ouai Por ftch unb bann bie breite Spree, por bcrfelbcn gar feine ^Säufer, unb Sie haben in ber ©orotheenprape, wo btc anbere gront i)tnfommt, cS Wieberum mit einer fehr breiten Strape gu tlmn, ber eS wahrlich nicht gur Un- gterbe gereichen würbe, wenn bort im monumentalen Bauftple ein gropeS StaatSgebäuoe hmgefept wirb. 3ch gebe gu, bap für bie britte Sette baS Sicht lange nicht cm fo mtenjtPcS ift. Jnbeffcn ich gebe gu