1872 / 55 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

t aore, Mac Mahon, ^rochu, ^picarb, gerrü, Se glo, Vinco, remer, Saiffct, Scholchcr, Vautrain, b'Aureüc bc ^palabineS, ^Pothuau, Vacherot unb viele Anbere, jum ^h e ‘l btt Ipoüzei* ^PräfcFtur angehöriae ©eamte. gwifchen bem ©efanbten ber Schweiz Dr. kern unb bem bänifchen ©efanbten ©raf MoltFe-^oitfclb wür- ben geftern Vcrbanblunqcn eröffnet über einen § anbe IS 0 er- trag, welcher auf ber ©aftS ber tncift begünftigten Hationen 3Wifchcn ben betreffenben Sänbem abgefchloffen werben foll. 3. März. 0er 3uftU-Minifter 0ufaure hat er- Hart, baß er feine Entladung nehmen würbe, wenn §ckouocr- Öuertier Mitglieb beS MinifteriumS bliebe. Man glaubt, baß oon ber Sinfen wegen ber geugcnauSfage beS ginanZ'MinifterS in bem ^prozeffe 3anoier be la * Motte morgen eine 3otcr- pcllation an bie Hegierung gerichtet werben wirb. 3ffchtlien. Hotn, 2. März. 0er in ber heutigenSifcung ter 0eputirtcnFammer 00m ginaiffauSfchuffe oorgeleate ©cricht über beabfichtigte ginanzmaßnahmen beantragt: ©e* nehntigung ber Emifjion oon weiteren 300 Millionen Sire Holen innerhalb 5 3ah*cn, Vertagung ber ©erathung über ben StaatSfcha^bicnft, ©enehmigung ber freiwilligen §onocr- tirung ber zuriicfzahlbaren HationalzwangSanleihc oon 1866 in fonfoübirtc Heute, ©enehmigung ber Vcrbopbclung beS ©auFFabitalS ohne Erhöhung beS HotcnumlaufeS, ©ewilligung einer erhöhten Steuer auf Petroleum unb kaffee, Ablehnung ber Steuer auf ©Sebeftoffe, fowic cnblich Annahme mehrerer unteren fefunbären VcrwaltungSmaßirabmen. 0er ginam* Minimer ©. Sella erFlärt fich mit fännntlichen AuSfchußan- trägen, mit Ausnahme beS Antrags auf Vertagung ber Ve- ratmung über ben Scbafcbicnft, emoerftanben. 3u feiner heutigen ©erathung genehmigte ber gmanzauSfdbuß ben ©e- feßentwurf, betreffenb bie ©ewilligung oon 12 Millionen für uußerorbentliche MilitärauSgabcn. C^riedficttlanfi* Athen, 2. März. 0er könig unb bie königüt oon 0änetnarF ftnb heute Morgen, oont- könig unb ber königitt oon ©riedbenlaitb biS Eorfu begleitet, über Eorinth unb ©rinbift nach ^ont abgereift. dfu^lanfi »nfc St. ©ctcrSburg, 2. März. €in Eirfular beS MinifterS beS 3unern an bie ©ouOerneure erläutert baS unlängfl in ber ©efeßfammlung publizirte, am 21. 0czcmber 1871 Aüerhöcbfl befratigte ©ut- uchtcn beS HeichSratfiS über bie ©cfchränFung beS VerfaufS oon ©auerneigenthunt behufS Ergänzung ber Steucrrücfftänbc unb Strafgclber. ^Dättctnarf* kohenhagen, 29. gebruar. 0aS Staats» lutbget würbe geftern im SanbeSthing in britter ©ehanb» lung, ohne neue Aenberungen zu erfahren, einftimmig an- genommen. Stmcrifa* Hew-^orF, 2. März. 0ie Antwort ber nmeriFanifchcn Hegiertmg ift am heutigen ^age nach Englanb ubgegangen.

fianfitagS^ngclcgcnfidtcn. ©erlin, 4. März. 3u ber Sitzung beS §aufeS ber 1cklbgeorbneten ant 2. b. M. leitete Der Minifter beS 3unern Oraf zu Eulenburg bie Vorlegung ber ©efefeentwürfe, wie folgt, ein: 3ch habe zwei ©efcßentwftrfe cinzubrinqcn. 0er erjle betrifft bie ©fanbleibanftcilten zu Eaffcl / gulba unb .panau. ES ejißircn näm- lich in bem kommunalbezirf oon Reffen cm Seihamt zu Eaffel/ eine ©fanMeibanjtalt zu gulba unb ein Seihamt zu ^anati. 0iefc brei Hnftalten arbeiten unter ber ©arantie beS Staates. ES crfcheint nicht ZWecfmä§iq / baß ber Staat ferner bte ©arantie für biefc Anftaltcn/ welche ein ganz lofalcS ©ebürfmß befviebtgen, übernimmt/ unb cS ijl beShalb-baran gcbacht worben/ biefe Anftaltcn bem kommunal- oerbanbe oon Reffen zu überweifen nebß bent Eigenthum an ben ©runbftücfen / welches bent Staate noch zuftcht. 0er kommunal» Sanbtag oon peffen hat ftep mit ber llebernahmc ber Anftaltcn ein- oerßanom erflärt / unb ber ©efeßentwurf bezweeft/ biefen Uebcrgang nun zu legalifircn. 0ie Sache ganz nach bcm.gtißc bearbatet/ wie ber Hebergang ber krcbitanftalt in Reffen auf bat fontmitnal- ftänbifchen Vcrbanb. 3ch halte bie Sache für ziemlich einfach uttb würbe baher oor- fchlagcn/ jte im Sßegc ber Schlußbcrathung zu erlebigat. Sobann habe ich HamenS ber §errett Minifter beS kriegeS unb ber 3uftiz noch einen ©efeßentwurf oorzulegett / betreffenb bie 2;obcS» erflärung oon ©erfonat / Wclclic an bent in ben 3ahrcn 1870 unb 1871 geführten kriege Sljcil genomtnen haben. 0er ©efeßentwurf fchließt fich betn ©efeße oont 3al)rc 1868/ welches benfelbcn ©egen- flanb betrifft/ ziemlich nahe unb mit nur geringen Abweichungen an. 3ch oon meinem Stanbhunftc attS würbe glauben/ baß auch biefer ©efeßentwurf auf bent ©Zege ber Schlußberathung crlcbigt werben fann; folltc baS §auS aber anberer Meinung feilt/ fo würbe

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_ .... aVLn ibtct ©»lljtonWatte ta« Qcftjs »am 9. Slptil 1870, ^ 4; 5 A\i” a i5 Cb f ”L^V*riH C *n!At nrfAfhm ift. fnnn

J). ^ÜL t ül. IHWpyVVVMV |VM» pnfotangc aber ein folget Schritt nicht gcfdbc^cn iß, fann tckic Hegimmg jur Ausübung jener ßaatlichen gunftiontn, welche ber Scclforgcgeißlichfcit ber gefeßlich anerfannten ©efennt- niffe anoertraut ßnb, nur bieimigen ©rießer alS legitimirt anfe&m, welche nach ben bcßchenben ©ejeßen unb fachlich-ßaatlicficn Einrichtungen alS bie orbentlidjen Seelforger jener ©efenntniffe er- feheinen. ES entbehren baher inSbefonbcrc alle von fogenannten alt- fathoUfd^cn ©eißlichen geführten EioilßanbSrcgißer (Xauf-, Trainings- unb Stcrbcmatrifen) ber öffentlichen Eigcnfchaft unb ©laubwürbigfeit unb ift biefett ©eißlichen bie Rührung derartiger quaft-anttlichcr Hegißet unb bie AuSßcllung oon geugniffm über bie bafelbß eingetragenen Afte unter Anbrobuitg ber gefeßUchcn geigen (kaif. Vcrorbnung oom 20. April 1854/ H. ©. ©I. Hr. 96) ni unterlagen. ES fleht ferner mit Hücfßcht auf bie §§. 74 unb 75 a. b. ©. 311 gewärtigen/ ba| een folchcn ©eißlichen gefchleffene Ehen een ben gußanbigcn ©erichten für ungültig erflärt werben. 0cmt bei bem offenbaren Mangel eines gcfcßlid) anerfannten Organismus ber Alt- fathelifen fann Weber bie Vcrfammlung jener ©laubigen als erbent- liehe pförrgenteinbe, noch ihr Seelforger im Sinne beS ©cfcßcS an- gefchen werben. ES ßnb femit femohl ©rautlcute als 0eelferger unter ßtnwcifung auf bie Strafbeßimmungcn wegen Eingehung ge- ftßwibmger Ehen» fewic auf bie nachtheiligen cioilrecptlichcn folgen ungültiger Ebefchiießungcu 311 belehren unb ift eoentuell weiterhin büS geffßliche Amt nt battbeln. . 3nt Eiitoerßänbniß mit ben Mimßem beS 3nnern unb ber 3uflis erfuche ich Eu hiernach oorzugeben. Enbe gebruar waren 411/999,879 ©ulben Staats- noten im Umlauf. 3m Abgcorbnctenhaufe beantwortete am 1. b. M. ber §anbelS«Miniftcr bie 3nterpcllation betreffs beS Transport» wcfenS babin, baß bie Ausarbeitung ber ©efejentwürfe mit gugrunbelegung beS Elaborats ber Enquctc-kommifßon bereits m Eingriff genommen unb Verfianblungen mit Ungarn wegen eines neuen EifenbahnbetriebS * HcglcntentS eingeleitet würben. ^Desgleichen beantwortete ber §anbelS * Minifter bie 3nterpeüa- tioneit betreffs ber fübnorbbentfehen ©erbinbuttgSbafm unb ber balmatinifcben ©ahn. ©ezüglicfi ber erflercn erläuterte ber Minifter ben gegenwärtigen 0tanb ber Verhanblungen; bezüg» lieh ber lederen fagte ber Minifter, baß bie ©erarbeiten noip im ßaufe beS 0ommcrS beenbet unb bie Arbeiten oor 3afireS* fcfiluß begonnen werben Fömten. 3. Märj. 0er ©crfaffitngSauSfcbuß beS §aufcS ber Abgeorbneten fegte in weiterer ©eratfiung beS Elaborates beS 0ubfonütcS über ben galizifcfien AuSgleidh bie 0iSFuffton über bte finanziellen ©eftimmungen fort, ©cmäß ben Anträgen fceS SubFontiteS würbe befchloffen, baß bie^ohe beS bcmßanbe ©alüien für bie koßen beS UnterrichtSwefenS alljährlich zur Verfügung zu fteüenben ^Pauschalbetrages nach bem Maße jener Auslagen zu bestimmen Sei, welche auf ©runb beS ginanj» gefefeeS pro 1871 unter ben Titeln: »£anbeS- unb ©cjirFSräthe*, »ßef)rer»©ilbungSanßalten*, »StaatSzufcfiuß zu SchulfottbS*, *StubienfoitbS« unb »Tcchnifcbe ^ochfd^Hlertür für ©alizien Wtrflich oerwenbet ftnb. Hach gleichen ©rimbfäßen ift für bie kojien ber Politiken Verwaltung ein ß3aufcbal|a£ zu beftim- men/ bei beffen ©emeffung jene Auslagen zu ©runbe ju liegen haben, welche auf '©nmo beS gittanzgefefceS für 1871 für bie poltüfche Verwaltung ©alizienS wirflich oerwenbet worben ftnb. 0ie ©efchlußfaffung übet ben Peitpunft, wann bie Hcoifton biefer spaufchalbetrage ju gcfchehett hübe, wirb in ber nächften 0ijung ftattfmben. ipefth/ 2. Htärz. 0aS Unterhaus beenbete geftern bie ©eneralbebatte über bte Aßahlgefrfinooelle. 0ct)tuci^ ©ern, 1. ©uärz. 0er 0tänberath pat beim Art. 84, Heferenbunt, mit einer Keinen SftobifiFation, unb beim Art. 88, 3uitiatioe, ooüftänbig bem Hationalrathc gugeftimmt. Vom Hationalrath würbe ber 0chulartifel 24 mit 57 gegen 47 0timnten befinitio feftgehalten unb fobann ©lobo= abftimmung über bie Verfaffung mit 75 gegen 28 Stimmen angenommen; letztere wollten ben VerfaffungScntwurf bem Volf grubb^uweife gut Abftimmung oorlegen. 0er 0chluß ber 0effton finbet oorauSftchtlich am 0ienftag ftatt. 2. SHärg. 0ie ©unbeSoerfamntlung befchloß mit 76 gegen 63 Stimmen, in bie ©erathung beS 0ubS’fchen Ent» lafjungSgcfuchS nicht eingutreten, benfelbcn vielmehr um cinft» weiligeS Verbleiben in feiner Stellung gu erfuche». 0er ©unbeSrath Dr. 3* 0ubS erflärte batauf in einem an bie ©unbcSoerSammlung gerichteten Schreiben, baß er bei bem von ihm eingereichten EntlaffungSgefuch beharre, jeboch mit ber Erlebigung beffelben erft in ber Julifeffton cinoerftanben fei. Von bent Hationalrathe unb Stänberathe ift befchloffen worben, bie reoibirte ©unbeSuerfaffung bem Vblfe gur Abfrtmmung oorgulegen. Eine iproflamation ber ©unbeS* uerfantmlung wirb bie Annahme bcrfelben bem Volfe empfehlen. 0er Hationalrath ertheilte gu bem ©efchluffe beS StänberathS betreffs Aufteilung eines ©au»3ufpeftorS für bie ©ottharbbahn feine Suflimmung.

©rüffel, 3. Htärg. 0er Senat hch*t toor» geftern baS ©ubget beS SHinifteriumS beS 3unern einftimmig bewilligt unb ftcb geftern nach Erlebigung einiger fleinerer ©efe|e biS gum 18. 0. Ht. oertagt. 0ie SHepräfentanteitfammer genehmigte geftern ein* ftimmig baS ©ubget beS 3ufttZ s 2ftinijiertumS. ©ro^britanuten unb Srlanb. ßonbon, 1. Htärg. 0ie geürtge große Eour im ©uetingham^alaft, bie erfte oicfeS 3uh^S, war fehr Züh^cich befucht. Außer ber Königin, oie in £albtrauer, gefchmücFt mit bem ©anbe unb Stern beS §ofenbanb*OrbciiS, bem Victoria- unb Albert* Orbcn, bempreußifchcnßuifen-örben unb bem coburg*gotbaifcben ^auSorben, erfchiett, bem springen unb ber ©ringefftn 00» SßaleS, ben ©ringen Arthur unb ßcopolb, bet 43rtngefftn ©eatrice, bem §ergog oon Eambribge unb bem springen Ebttarb oon Sacbfcn * 2ßcimar, waren ©ruiz §affan, etn Sohn beS Vige-^ümgS oon Acghbten, unb gwet fiter anwefenbe mbifefie Roheiten, bet SHahvirabfcha 0ulib Singfi unb ber Hafcob oon ©engalcn mit feinem Sohne erfebienen. 0viS biblomatifcbc Eorf)S war faft oollzcfhlig gitgegen. 2. SHärg. 0ie Abteile 3hrcr ©tajeftät ber Königin nach SVinbfor erfolgte geftern Hacfimittag unter bent Sufam* menfluß eines gasreichen ^publifumS am Vucfingham=lpalaft wie in allen Straßen, welche bie §tbmglicben Equipagen gum ©ahnhofe pafftrten. 0aS SPublifum begrüßte 3hre Majejtät mit begeiftertengurufen. Heber 1000©cntlcmcn, gräßtentheilS iparla- mcntS-HHtglieber, ßorbS unb Htitglieber ber §lubbS im Sffieft* enb berfamntcltcn fich am ©ucftngham-^Palafte unb gaben ber Königin baS ©eleit biS gum ©ahnhofe ber ©reat ©Sefiern* Eifcnbahn in ipabbington, oon wo auS bie Abreifc nach Sßinbfor ftattfgnb. Begleitung ber Königin befanben fich ihre beiben jungfteu ^tnber, spring Deo^olb unb ipringcfftn ©eatrice. 0aS ©eftnben beS Springen oon SJBaleS hüt bttrefi bie Abtnathtng in golge feiner ^beünahme an ber 0anfeSfcier am 27. 0. SHtS. nicht wcfcntlich gelitten. Sc. königliche §0* beit hütet feitbem baS gimnier unb gwar auf ben 3tath ber Aerztc, bie eS für nothwenbig halten, baß ber v #rinz in golge einer AffeFtion beS ©cineS oor ber Abreife nach ^em kontinent bie möglichftc Huhe genieße. 3. Htärz. 3«i Weiteren Verlauf ber Hnterfuchung, bc* treftenb baS Attentat gegen bie königin, hat fid) h^ouS* gefteüt, baß O’Eonnor Feme ©eziehungen zu ber fenifchen Orga«- nifation gehabt hot. ftranfretdi* ^SariS, 2. Htärz. 0aS »3tfurnai officieU veröffentlicht ein SPräfibialbeFrct, bie Erhöhung ber ^abaFS* preife betreffend Heber bie frangöfifche Armee macht ein regelmäßi- ger franzöftfeher korrefponbent ber »^imeS^ SHittheilungen, benen wir golgenbeS entnehmen: 0ie heutige Armee ift noch bie Armee früherer ^age, pat fich aber feit ber HücFFehr oon 0ckeutfchIanb unb ber Verfchmelzung mit ben in granfreidh ZurücFgebliebeneti Elementen bebeutettb gebelfert. 0ie Mann* fdhaften, welche ihre 0ienftzeit ooücnbet hatten, fmb entlaßen worben. Eine große Anzahl oon Hnterofßzieren, welche wäh» renb beS kriegeS bie Ebauletten erhalten hatten, aber weber bte* ^üdhtigFeit, noch bk nöthigen kenntniffe für ihre Stellen be- faßen, ftnb ebenfalls in baS bürgerliche Öeben zurücFgeFchrt. 0ie 0iSzihllu if* wieberhergeflellt. 3ubeffen ftnb währenb be§ ABintcrS bie Mannfchaften hart bchanbelt worben. 0aS Softem großer Säger, welches ^err %f)kx% fclbft gegen ben Hath ber Sadhixrftänbigen feftgehalten hat, war qefährlich für bie Stimmung ber %ruJückm unb laftete fchwer auf bem Schafee. Von ben 110,000 Mann, auS welchen bie Armee oon »pariS befteht, bewohnen mehr alS bie £älfte §üttcn. bie auS ©lanFen gezimmert ftnb, ober fampiten int Schlamme. 0ie Offiziere Fönncn nicht ben Stubien oblie- gen unb bie Mannhaften haben fehr viel kranfe. 0ie §ütten hüben bem Staate mehr alS 8,000,000 grcS. ge* Foffct; inbeffen baS ift noch bk geringfte Ausgabe, welche iptn auferlcgt würbe. 0ie ^rupSiV welche in biefer ©Seife Fant* biten, werben alS FriegSbereit betrachtet unb erhalten baher gulagen an Hationen unb ßöhnung, welche bent vollen Solbe ber ^Sarifcr ©amifon gletcbFommcn. 0ic Ejtra * Ausgaben^ welche hinaus erwachfen, Fönnen nicht niebrtger alS 200 Mill. grcS. oeranfchlagt werben. 0er gtnanz - Minifter hat 75 biS 80 Mill. grcS. angefchlagen, allein baS reicht nicht zur §älftc hin« An bie 0ejnitirten ift eine 0rucF fehr ift vertheilt Worben, welche bie AuSfagen ber bon ber Enquete=kommiffton ber 3nfurreFtion oont 14. März oernommenen geugett enthält. 0iefelbe iff ein ftarFer ©anb in 4. unb umfaßt ntcht weniger alS 623 zweifbaltige 0rucffeiten. Unter ben in biefer Sache oernom- mettett geugen fmb hetoorzuheben: bie §erren XhierS, 3ule&

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cS fiep wohl empfehlen/ benfelbcn ber 3ufiizFomntiffton ZU über- Weifctt. 3n ber ©eneralbiSFufftott übet ben ©efeßentwurf, be- treffenb bie ipenftonirung ber unmittelbaren Staatsbeamten, nahm ber ginanz-Minifler Ea mp häufen nach bent Heferenten Eoclt baS ©§ort: Meine ^errett! 5cp möchte mir erlauben, noch in ber ©encral- 0iSfuffion bte Stellung ber Hegiertmg zu ben AbänocmnqSbcfchlüffen ber komntifnon barjuleaeti, tim fo ntebr, als ich mir otctleicpt oer- fugen muß, ber ganzen ©crbanblung biefcS ©efeßcS beizuwohnen. 3m Allgemeinen hat fchon ber ßerr Hefercnt barauf aufnterFfam gemacht / baß bie kommiffton tmfc Die Hcgterung bei biefer Vorlage £anb in ßanb gegangen ßnb, unb baß cS ftep tnt Allgemeinen um große MeinungSocrfchiebenhcitcn nicht hanbelt; bei einzelnen ber in Vorfchlag gebrachten Abänbcrtmgen beffepen inbeffen hoch mehr ober weniger gewichtige ©ebenfett auf Seiten ber StaatSrcgierung. 3cfi ertaube mir, in biefer pinftcht bret ©unFte hetoorzuheben. 0er erfte biefer ©unftc ift ber bei §/20 gefaßte ©cfchluß, wonach bie ©eantien, bie nach Vollenbung ifjrcS 60. ScbenSjahrcS ihre Ver- fcßttng in bat Huheßanb nachfuchen, oon jebettt ©eweifc ihrer 0icnß- unfähtgfeit befreit fein foUeit. oerfenne gar nicht, baß biefe Vor- feprift oicl AttfprechenbeS bat unb baß eS gewiß nicht zu untcrfchäßcu iß, wenn baS gleichmäßige Hecht, Wie cS für ©apern, ©Württemberg/ Sachfen gefchaffen iß, auch in ©reußen-zur Anwcnbung gelängen fönnte. Auf ber anberen Seite bin id) aber hoch nicht in ber Sage, ein fo wichtiges ©rinzip ohne ©Weiteres meincrfcitS zu acccptircn, zu- mal bic bisherige Erfahrung ein ©cbürfniß nach Picfcr Hichtung hin burchauS nicht an beit Sag gelegt, hat. Hach ber bisherigen Erfah- rung bie Verwaltung wohl hier unb ba in ben galt gefontnten, einem penßonSunlußignt ©eamten bie ©Wege etwas erleichtern zu helfen, zur ©cnßott ju gelangen. 0agegcn ber gall, baß ßc einem ©eamten, ber int Alter 001t 60 uttb mehr 3ahrcu bat auSfcheiben wollen, biefeS AuSfchcibcn mit ©cttßon oerfagt hätte, wohl nur feiten oorgefommm. Htm ck bitte ich bei biefer ©eßinttttung Eines nicht zu übcrfepcitf baß wir nämlich in bent höheren VcrwaltungSbicnßc mweilcn in ©e^ug auf bie ©ehälter fepr große Sprünge machen, unb baß ber- jentge ©camtc, ber heute ein bcßtmmteS ©cljalt bezieht, nach btx ©e- törberung, bie ihm zu £hcU wirb, morgen oicllcicht einen höheren ©ctrag als ©cnßon für ßch in Attfpruch nehmen fönnte, wenn ferne ©cförbcritng gcrabe mit btefent SebenSjahrc zufantmentrifft/ unb foldpc gäUc ßnb feineSwegS ganz feiten. ABtr haben bcifpiclSwctfc im oori- gm 3abrc zwei HcgicrungS-©räßbentcit zu Dbcr-Äräßbentcn gemacht. 0aS ©chalt ber HcgientngS - ©räßbcntcit beträgt 3500 Scaler, baS ber Ober ©räßbenten 7000 Shaler; cS würbe alfo, wenn ntan bloS auf bic formelle ©crecbttjung fiept, baS Vcrhältniß eintreten fönncn, baß man nach ber ©cförbcritng burch bic Erflärung, ntan wolle pettßonirt fein, ein höheres Einfommcn für ßch in An- fprucl) nehmen fönnte, alS ntan bis baptit an ©epatt hatte. Sehr ängßlich würbe mich nun ber gall nicht machen, Wir würben immer- hin mit ©ewißheit barauf rechnen, baß bei berartigen ©eförberungen ein folcheS formelles Hecht, Wenn cS auch burep ba§ ©efeß cütgc- räumt iß, hoch nicht Jur Anwcnbung gelangen würbe, baß ber bc» treffenbe ©camte natürlich mit gmicigfctt fortfahren würbe, in fei- nem ©erttfe tbätig zu fein, aber ich halte mich hoch oerpßichtct, auf ähnliche Verbältniffc hinzuweifen unb gcltcnb §u ntad^en, baß ein ©cbürfniß für bie öorgefchlagcnc ©eßimntung bis jeßt tit feiner ©Weife heroorgetreten iß. Emen zweiten ©uitft, wo ber ©cfchluß ber kommifßon zu ge- wichtigen ©ebenfett Anlaß gtebt, bilbet ber §. 27. 0ort hat man beßhlojfett, baß im Alinea 2 ber HegicruitgSoorlage bic ©Worte: »ober im kontmunalbicnße« gcßrichett werben follctt, unb hat bannt ben ©runbfaß auSgefprochctt, baß eine Verfi’tnung beS ©cnßonSbctragcS bann, wenn oer ©enßönär im ©cmcinbcbicttß AttßcQung gefunben hat, nicht cintrctcn folle. ES würbe ber StaatSrcgierung fehr oebettf- lich crfcpcincn, auf eine folchc ©cßiittmung einzugeheit/ einmal weicht fte ab 001t ber Vorfchrift, bic bei bent uüzlich publizirten Militär* ©enßonSgefcß angcnomnteit iß; fobann macht ße einen toefentlichen Hntcrfchicozwifchen ben höheren©canttcn, bic imkommunalbienßUnter- Funft finben, unb zmifchcn ben Subaltcmbeamten, ES ja befannt, baß bie Subatternbcamten im kontmunalbienjt wefcntUcp auS AHlttär- perfonett entnommen Werben, auS folchcn, bie alS Hntcroffijierc, als gelbwebel eine gewiße gahl oon 0icnßjahrett verlebt haben, bie ßch baburep einen Attfpruch auf Vcrforgung erworben haben, bie mm in beit kontntunalbienß treten, unb wo bann unerbittlich unter gewiffen VorauSfcjjungcn ber ©cnßonSbctrag gefürzt werben muß. biefer ©czichung leoiglich für bic höheren Eiuilbcamtcn einen llntcrfcpicb zu machen, Dürfte wohl in ber 5Tpat fepr bcbenflicp fein. Am ©ebcnfltchßcit aber crfcheint ber StaatSrcgierung ber ©cfchluß, ber burch ben §. 34 ber kontmifßonSoorfchlägc gefaßt worben iß, unb cS würben bem gußanbefommen beS ©cfcpcS fehr crnßliqjc ^inbernißc bereitet werben, wenn biefer ©cfchluß 001t bent ^ohen §aufe fänftionirt würbe. ES paitbclt ftep habet um bic Vcrhältniße ccr ©eamten in ben neu erworbenen §rooinzcn.3m3al)rel867hat bic StaatSrcgierung biefcS Vcrhältniß fepr forgfältig mS Auge gefaßt. Man Damals baoon auSgcgaitgen, baß nt ben anneftirten Säubern, in Haffatt, in §anttoocr u. f. w., jeber ©canttc bie ©chaltSbcträgc, bic er bereits genoffen hatte, behalten mußte; man aber and) anbcrcrfeitS natür- lich baoon auSgcgaitgen, baß ber herzoglich naßauifchc unb bet kö- niglich hamtooertfehe ©anttc aufgel)ört hat zu cyißircit, unb baß cS oon ba ab nur noch königlich preußtfehe ©camtc bort geben würbe. 0aS hat bajn geführt, baß man erflärt hat, Hiemanb foll in feinem bisherigen Einfommcn ocrEürzt werben, unb Htcmanb foll tu ©eziehung auf bie ©enßoit, waS an unb für ftep ja noch einer oerfcpicbcncn ©cl)anblung fähig war, in beutjenigen oerfürzt